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Jenrrumsarbstt in Sachsen Parteikolender. Dresden. Mittwoch. 3 Dezember, abends 8.15 Uhr im Klubzimmer des Kolpincchauscs gemeinsame Sitzung des kommunalpolitischen Ausschusses und der Verirauensleuie der Ortsgruppe. Es sprechen: Stadtv. R. Müller über „Ein Jahr k o m m u n a I p o l i t i s ch e Arbeit" und Dr. Lesczyk über ..Presseangrisse gegen Katholi zismus und Zentrum". Anschließend sreie Aussprache und Festsetzung des Winterprogramms. Lübau. Donnerstag, 4. Dezember, 8 Uhr abends, Reichshof: Gemeinsamer Sprechabend der Zentrumspartei mit dem Bolksverein Plauen l. V. Donnerstag. 4. Dezember im „Deutschen Adler", Redner: Pfarrer Kirsch sRcichenbachs. Königshain. Montag, den 8. Dezember, abends 7 30 Uhr, Zen trumsversammlung in der Bergschänke - Redner: Pfarrer Gruhl Crimmitschau. 11. Dezember im „Lindenhof": Pfarrer Kirsch sReichsnbach). Ortsgruppen Werdau und Meerane sind be sonders hierzu eingeladen. Funktion, indem er die sestg s.-tzt.-n Beiträge für die Tages unkosten einsammelte und sie au den Herrn „Direktor" ab lieferte. was für ihn die größte Freude des Mends war. l Der Landwirtschaftlich« Verein Schirgiswald« und Um gebung hielt im Erbgericht seine erste Winterversammlung ab. Der Vorsitzende, Herr Stadtrat Grohmann. eröfsnete die. Veran- staliung mit Grußworten und einein kurzen Ausblick auf die geplanten Schulungsveranstaltungen im soeben begonnenen 60. Dcreinsjahre. Als Redner des Slbends sprach Herr Land- wirtsckaftsassessor La über. Dresden, über die „Organisation der Milchverwertung". In Sachsen stellt sich zur Zeit der Milch verbrauch auf 14 Liter pro Tag. hierzu kommt noch die Fett- versorgung mit 1 Liter pro Kops. Da die tägliche Milcherzeu gung in Sachsen etwa 2Z4 Liter beträgt, ist der Absatz der in gung in Sachsen etiva 2 z; Millionen Liter betrügt, ist der Absatz der erzeugten Milch bei einer Einwohnerzahl von 5 Mil lionen auf jeden Fall gesichert. Doch ist die Herstellung einer einwandfreien Qualitätsivare die Hauptbedingung hierzu. — Nach kurzen Erläuterungen der neuen Bestimmungen des Reichsmilckgesetzes mahnte der Redner zu einem freiwilligen festen Zusammenschluß innerhalb der sächsischen Landwirtschaft, wie wir ihn bei unseren Konkurrenten Holland, der Schweiz und besonders. Dänemarks feststellen müssen. — Die sich an schließende Aussprache zeigte den einmütigen Willen der hie sigen Landwirtschaft, die guten Bestrebungen des Milchwirt schaftlichen Ausschusses der Sächsischen Landwirtschaftskammer zu unterstützen. (^trahenbahnkonflikt in Chemnitz Chemnitz, 1. Dezember. Eine vom Betriebsrat der Chemnitzer Städtischen Straßenbahn einberufene Vollversamm lung hat am Montagabend mit 800 gegen 2 Stimmen beschlossen, in den Streik zu treten. Der Streikbeschluß soll sofort In Krast treten, so daß die Straßenbahnen am Dienstag frllh nicht mehr verkehrten. Auf das Ultimatum der Straßenbahner war von Stadtbau rat Manthey ablehnend geantwortet worden, daß also die Kündigungen nicht zurückgenommen werden. Am Montag ist im Betriebe der Straßenbahn durch Aushang bekanntgegeben wor den, daß jeder, der am Dienstag streikt, als fristlos entlassen zu gelten hat. — Der Rat der Stadt Chemnitz hat am Montag be schlossen, 1. das Ultimatum der Straßenbahner abzulehnen. 2 sich zu Verhandlungen mit den Gewerkschaften bereit zu er klären. Der Straßenbahnbetrieb konnte am Dienstag früh mit dem arbeitswilligen Personal in beschränktem Umfange ausgenommen werden. An einigen Stellen versuchten Streikende, den Betrieb lahmzulegen. dach sckritt die Polizei energisch ein und mußte da bei te''weise vom Gummiknüppel Gebrauch machen. U- Das Erbe der Wildnis Roman von Zone Grey "odylight by 2H. Knaur Nacht. Berlin Eines Tages zeigte August Naab mit wenigen Mor ten, was für eine große Rolle die Sonne im Leben des Wüstenbewohners spielt. „Wir muffen nmkehren", sagte er zu Hare. „Die Sonne wird heiß, und der Schnee schmilzt in den Bergen. Wenn der Colorado zu hoch anschwillt, können wir nicht mehr hinüber." Zwei Tage brauchten sie, um zum Lager zurückzurcitcn. Eschtah empfing sie mit einem würdevollen Schweigen, das seinem Bedauern Ausdruck gab. Als die Stunde des Auf. bruchs kam, begleitete er sie zu dem Anfang des Nächstlie genden Pfades, der vom Saweep Peak, dem höchsten Gipfel der Echoklippen, herabführte. Bon hier aus hatte man einen weiten Blick auf die Bunte Wüste hinaus. „Dort ist Marita", sagte August Naab. „Dort ist sie, mit dem Sklaven, den Eschtah ihr geschenkt hat. Er führt Marila. Wer kann ihm folgen?" Der alle Häuptling zügelte sein Pferd neben dem ver witterten Pfade, und dieselbe Hand, die seinem Freunde den Weg in die Tiefe wies, deutele mit langsamer Ge bärde in die unermeßliche Weite hinaus. Es war der Gruß des Kriegers an eine unbesiegte Welt. Hare sah in seinen Falkenaugen das stille Leuchten, das lauernde Feuer, jene geheimnisvolle Leidenschaft, die auch in Maritas Augen geisterte. „Der Sklave ohne Zunge ist ein Wolf. Er wittert die Fahnen und das Wasser. Eschtabs Augen sind alt ge worden im Schauen, aber er hat noch keinen Indianer ge sehen. der dein Sklaven Maritas hätte folgen können. Maritas Fährte ist im Sande verloren. Kein Mensch wird sie finden. Eschtahs Worte sind Weisheit. Sieh!" In diesem grenzenlosen Gebiet buntfarbener Dünen, schweifender Sandwolkcn, purpurner Nobel, die die Mesas und Bergkuppen einhüllten, nach einem lebenden Wesen suchen zu wollen, schien das vergeblichste Bemühen. Zuerst Im Geiste Sk. Elisabeths 40 Jahre Tlisabelhvereln Zittau Es schien ein Wagnis, anläßlich des 40jährigen Bestehens des Elisabeth-Frauenvereins eine größere Veranstaltung zu machen in dieser Zeit, aber der Mut bat sich glänzend bewährt. Mehr a!s 700 Teilnehmer wies das Fest auf, das im großen „Linden" Saale am Sonntag, 23. November, abgehalten wurde. Nachdem ein sinnreicher Prolog gesprochen war, ergriff Herr Pfarrer Schindler als Präses des Iubelvereins das Wort, um die Geschichte des Vereins darzulegen. Er wurde am 7. De zember 1800 von dem dainaligen Kaplan Zentner gegründet, um die Frauen der Gemeinde zusammenzuschließen, um die kirch lichen Paramente in Ordnung zu halten, um die Reinigung der Kirche und der Kirchemväsche zu besorgen, um im Elisabeth- Geiste Armen zu helfen, insbesondere armen, weiterwohnenden Kindern ein warmes Mittagessen zu verabreichen, um bedürftige Erstkommunikanten einzukleiden und dergleichen mehr. Der da malige Präses, nachmalige Pfarrer Zentner, regte auch den Bau eines Schwesternhauses mit Kinder-Bewahranstalt an und fand im Elisabcthverein tatkräftige Hilfe — 4200 Mark spendete der Verein in bar und ca. 9000 Mark brachte er durch Sammellisten zum Bau diekes Hauses auf. das im Jahre 1900 eingeweiht wer den konnte —. Herr Pfarrer Schindler legte dar. daß der Iubel- verein noch heute dieselben Aufgaben restlos erfüllt, die er da mals übernommen hatte und in die Pfarrgemeinde hineingewach sen ist. Zur Weihnachtszeit bedenkt der Verein 50 arme Frauen und am Elisabeth-Tage 28 solche mit nützlichen Paketen. Von den 32 Frauen, die vor 40 Jahren den Verein mitbegründeten, sind heute noch 9 ain Leben, 6 davon sind noch in Zittau und wurden mit Bildern in Goldrahmcn anläßlich des Festes erfreut. Jur größten Freude aller war die allererste Vorsitzende des Ver eins. die jetzige Frau Obersekretär Posselt, zu diesem Feste erschienen. Besonderen Dank zollte der Präses der jetzigen rüh rigen 1. Vorsitzenden, Frau Großer, und den ebenso rühri gen, unermüdlichen Vorstandsmitgliedern, die mit vieler Mühe und großen persönlichen Opfern das Fest vorbereitet hatten: mit besonderer Freude wurden auch die Frauenvereine der Nachbar- Psarracmcinden begrüßt, die trotz des fürchterlichen Wetters her- bcigeeilt waren. — Eine Musikkapelle spielte würdige, ernste Weisen, die Cäcitia erfreute durch einige Gesänge, wie immer glanzvoll unter Chorrekior Bergers Leitung. Den 2. Teil des Programms bildete das dreiaktige Theaterstück „Die letzte Drude" von Humpert. aufgeführt von Mitgliedern der Kon gregation und des Iungfrauenvereins, in bezug auf Haupt- und Nebenrollen eine brillante Leistung, die nicht genug gelobt wer den kann: besonders herzig waren die Kinderreigen und Lieder. Alles klappte ausgezeichnet, eine schöne Genugtuung für Herrn Kaplan Kretschmer, der das Stück einstudiert hatte. Besonderer Dank gebührt auch Herrn Oberlehrer Albert, der die Gesänge so prächtig eingeübt und die Begleitung auf dem Klavier über nommen hatte: die Kinderreigen, wohigelungen und einschmei chelnd. haben wir Frl. Gertrud Kurze zu verdanken. Es war ein wohlgelungenes Fest, in diesem Bewußtsein trennte man sich. — Gottes Segen sei auch weiterhin mit dem Elisabethverein in Zittau. 8 Lübau. Der Elisabeth-Frauenverein beging letzthin sein 25. Sistungsfest. Sonntag früh war gemeinschaftliche hl. Kom munion mit Ansprache des Präses. Das Hochamt w rde für den verstorbenen Gründer, hochw. Herrn Pfarrer Winger, ge halten und daran anschließend ein Kranz am Grabe der ersten Vorsitzenden, verstorbenen Frau Hilbig, niedergelegt. Eine schlichte Festversammlung vereinigte nachmittags zahlreich die Mitglieder des Iubelvereins. sowie der Morianischen Iung- frauen-Kangregation und des Pfarr-Cäcilicnvereins. Frau Amtsgerichtsrat Lehmann bewillkommncte als Vorsitzende die Iubiläumsversammlrmg. in deren Mittelpunkt die Festrede des Herrn Vater Rektor Dr. Brückner aus Filippsdorf stand. In aewmnonden Worten zeichnete er ein klares Bild der hl. Elisabeth, jener liebenswürdigen hl. Landgräsin von Thüringen. Fra» Oberlehrer Emme gab einen kurzen, aber inholtreichen Iubiiäumsbericht. Erzpriester Scholze richtete ausmunlernde Worte an die Mitglieder, besonders an die treuen Jubilarinnen und zeichnete diese mit schlichten Silbersträußchcn und Urkun den. bezw. Büchern ans. Unter den neun Jubilarinnen. Frau Amtsgerichtsrat Lehmann. Oberlehrer Emme. Walter, Karan, Schmitzer, Lorenz. Kramer. Lischbe und Frl. Lachmann, sind die beiden elfteren ununterbrochen Mitglieder des Vorstandes gewesen. Frau Lux. Kentenich und Zygula haben sich um den geschmackvoll gedeckten Tisch und die vielverheißende Gaben lotterie verdient gemacht. Frau Oberlehrer Emme hatte mit großem Geschick die Theaterstücke einstudierl: unter diesen zeich nete sich „Das Rosenmunder der hl. Elisabeth" besonders au» Wohlauf zur uneigennützigen, freudigen Weiterarbeit unter dem Schuhe der hl. Elisabeth! 8 Dresden-Johannstadt. In der Generalversammlung des Elisabethvereins Dresden-Johann st adt am 27. November fand die Neuwahl des Vorstandes statt. Gewählt wurden zur 1. Vorsitzenden Frau Helene Hasselbach, 2. Vor sitzende Frau Direktor Rieniann, 1. Kassiererin Frau Peuzel, 2. Kass. Frau Kantor Schröter, 1. Schriftführerin Frau Dietrich, 2. Schriftführerin Frau Kratzsch, 1. Schaffnerin Frl. Dorn, 2. Schaffnerin Frau Martin, Revisorinnen Frau Bengs, Frau Direktor Seddig. — In diesen harten Zeiten, wo die Not an so viele Türen pocht, bittet der neue Vorstand herzlich, unserer Armen und Bedürftigen zu gedenken, uns zu geben, mit willigen Händen, an Geld, neuen oder getragenen Sachen, Lebensmittel usw. Jedes Scherflein, jede Gabe ist willkommen und hilft uns, dem Eiende zu steuern. Ein herzliches „Vergelt's Gott!" allen denen, die uns helfen. § Katholischer Deutscher Frauenbund. Dresden. Am 26. No vember fand in der Turnhalle der 1. kath. Volksschule, Grüne- straße 1, ein Lichtbildervortrag „Ein Gang durch das Bistum Meißen" von H. H. Pfarrer Dr. Iakubasch statt. Der 1. Teil der Bilder stellte die alten Kirchen und Klöster im Bistum Meißen vor, während der 2. Teil die neueren Kirchen behandelte. Der Redner führte uns sehr anschaulich die Entstehung der ein zelnen Kirchen, sowie deren wirtschaftliche Not vor Augen. Gibt es doch noch eine Menge Notkirchlein, deren Umwandlung in würdige Gotteshäuser allen Katholiken am Herzen liegen müßte. Der Vortrag fand reichen Beifall, doch hätte der Besuch besser sein können. — Im Dezember fällt die Versammlung der Haus frauenorganisation aus, dafür veranstaltet der Kath. Deutsche Frauenbund am S. Dezember abends 8 Uhr im großen Saale des Kolpinghauses einen Theaterabend. Gespielt wird der Schwank „Die zärtlichen Verwandten" von Benedix; ausgefllhrt von der dramatischen Abteilung des Kath. Kasinos. Der Rein ertrag ist zu wohltätigen Zwecken bestimmt. Um recht zahlrei chen Besuch wird gebeten. Eintritt 75 Pf. Jugendliche und Güst, herzlich willkommen. 8 Der Kath. Arbeiterverein Dresden-Altstadt bittet die Mit glieder. recht zahlreich am Sonntag, den 7. Dezember, früh 7 Uhr, zur hl. Messe für verstorbene Vereinsmitglieder und abends 8 Uhr zur Versammlung ins Kolpinghaus zu kommen. Natürlich sind auch die Angehörigen und die Kollegen von Dres den Ost eingeladen. (S. Inserat.) Dresden-Johannstadt. Am Freitag, den 5. Dezember abends 8 Uhr in der „Union", Huttenstraße 7. Sitzung de« Herz-Iesu-Konscrenz des Binzentiusvereins. 8 Kath. Gesellenoerein Dresden-Zentral. Sonntag, den 7. Dezember 1930, abends 8 Uhr findet im Kolpinghaus. Käuffer- straße 4, im Rahmen eines Theaterabends die Wiederholung des am Totensonntag mit Erfolg aufgeführten Schauspiels „Seelen in Not" statt. Ausführende sind der Dramatische Klub „Teuto nia" und die Kapellknaben der Hofkirche. Alle Katholiken Dresdens sind zu dieser Veranstaltung eingeladen. 8 Lelpzig-Schönefeld. Der Familien- und Volksverein ver sammelte am Totensonntag, den 23. November, abends 8 Uh« im Saale des Gesellschaftshauses, Breslauer Straße 1, sein« Mitglieder und Freunde der Gemeinde zu einem Theaterabend. Zur Aufführung gelangte unter Leitung des Vorstandsmitgliedes Herrn Budek, L.-Mockau, ein Dramastück in 5 Auszügen „Der Herrgottswinkel". Alle Darsteller überraschten durch lebensechtes Spiel. Auch die Iugendgruppe als Senner und Knechte spielte ihre Rollen sicher und geschickt. Der reiche Beifall und der gute Besuch belohnte die Spieler reichlich. Der Ueberschuß sott für die Bescherung der Vereinskinder verwendet werden P. K. Volks LLblls: vdlorockoat hatte Hare nur den Eindruck gewaltiger Schönheit — er sah den kupferfarbenen Gürtel dicht unter den Klippen, weiter draußen die weißen Alkalibecken und schlammigen Wasserläufe, im Westen und Osten die winddurchpflügten EaOons und staubbedeckten Hügel kämme. die langsam ansteigenden, schuppigen Hänge des flachen Tafellandes, die vulkanischen Gipfel, die das Auge fernhin in ein dunstiges Nebelland führten, das über blauen Klüften und dunklen Schluchten hing, und immer weiter, immer weiter, in das gewaltige Unbekannte hinaus. Jetzt erst erfaßte Hare ein wenig den tieferen Sinn dieser Landschaft. Diese Welt war von der Sonne beherrscht, eine ewig unveränderliche, majestätische Natur. Aber nur durch Eschtahs Augen sah er den schrecklichen ' Durst dieser Hänge, die Grausamkeit dieser Oede, den lauernden Tod. Als der alte Häuptling den Mund auftat, wußte Hare bereits zuvor, was er sagen würde, Worte, die nur Leid für ihn bedeuteten, und sein Herz krampfte sich zusammen. „Das rotblütige Kind des weißen Propheten ist für ihn verloren", sagte Eschtah. „Die Blume der Wüste ist wie ein treibendes Sandkorn." X. August Naab hoffte, daß Marita vielleicht während seiner Abwesenheit zurüctgekehrt sei, für Hare aber gab es diese Hoffnung nicht. Die Frauen der Oase empfingen sie mit finsterer, unheilveriündender Miene und wollten nicht mit der Sprache heraus. Maritas Flucht war über dem ernsteren und traurigeren Mißgeschick, das sich inzwischen ereignet hatte, in Bergessenheit geraten. Snap Naabs Weib lag gefährlich krank, das Opfer seiner trunkenen Wut. Viele Tage lang, nachdem August und Jack die Oase verlassen hatten, hatte Snap wie in stumpfer Betäubung dahingelebt: dann, als sein Alkohol vorrat zur Neige ging, war er aus seinem fast besinnungs losen Zustand in wahnwitzige Wut verfallen. Er hatte versucht, seine Frau »mzuhringen und sein Haus zu zer trümmern und wurde nur im letzten Augenblick durch Dave Naab daran gehindert, dem einzigen seiner Brüder, der sich in seine Nähe waaie. Dann war er auf dem Weae nackt White Sage davongerttten, und man hatte seither nichts mehr von ihm gehört. Der Mormone bot alle seine medizinischen Kenntnisse auf, um die Frau seines Sohnes am Leben zu erhalten, aber er mußte zugeben, daß ihm ihre Wiederherstellung mehr als fraglich war. Nach kurzer Rast gab er Hare Be fehl auf die Weide hinauszureiten und seinen Söhnen zu melden, daß er erst später Nachkommen würde. Es war für Hare eine große Erleichterung, die Oase verlassen zu dürfen. Er brach noch am selben Tage auf und erreichte gegen Abend die Silberschalenquelle. Während er unter den tiefhangenden Zweigen der Zedern auf das Helle Lagerfeuer zuritt, sah er sich scharf nach allen Seiten um. Aber keines der vier Gesichter, die der rötliche Schein des Feuers beleuchtete, gehörte Snap Naab. „Hallo, Jack", rief Dave Naab in das Dunkel des Waldes hinein. „Ich wußte gleich, daß du es bist. Silber- mähnes Hufe klingen wie Glocken, wenn sie gegen den Stein schlagen. Wie geht es euch? Und habt ihr Marita gefunden?" Hare berichtete von ihrer fruchtlosen Suche. „Wir haben es nicht anders erwartet", sagte Dave. „Marita ist wie ein wilder Mustang, der den Halfter ab gestreift hat und davongelaufen ist. Sie wird da draußen in der Wüste zugrunde gehen oder wieder zur Indianerin werden. Jammerschade, denn sie ist ein gutes Mädel, viel zu gut für Snap." „Was habt ihr für Neuigkeiten?" fragte Hare. „Ach — nicht viel", erwiderte Dave mit einem kurzen Lochen. „Das Bieh hat gut überwintert. Wir hatten wenig mehr zu tun, als hcrumzulungern und aufzupassen. Zeke und ich mußten eines Tages den alten Weißfuß ver folgen und kamen ziemlich nahe an die Sickerqnelle 'ran. Da begegneten wir Joe Stube, einem Reiter, der früher einmal mit Zeke befreundet war. Er ist jetzt bei Holder« ncß, und er sagte, daß Holderneß die Korrals an der Quelle wieder frisch aufgebaut hat: er hat auch ein großes Blockhaus errichtet, und es sind jetzt ein Dutzend Reiter dort. Stube erzählte uns, Snap hätte in White Sage 'ne Schießerei inszeniert und zum Abschluß Snood übern Haufen geknallt. Sie kamen deinetwegen in Streit." „Meinetwegen?" lFoNletznnc nna> ,