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Die Welke -er Landflucht Zunehmende Abrvanderimq im sUdöskU'^en Grenzgeb'ek Wer heule die von dichten Mciischenmasseii erfüllten strafen in den großen Industriestädten Ober schlesiens sieht, der wird kaum glauben wollen, dag diese Städte vor mehr als 109 fahren noch das Bild einer Lalobedeälen Einöde boten. Nur hier und da erinnern beule noch kleine bausällige Bauernhäuser ininitlen dieser Invußriestädte an die dörfliche Bergangenheit und den überaus raschen Aufschwung der oberschleiischen Industrie. Aus einer Neihe von winzigen Bauerndörfern wurden sozusagen ,,iin Fluge" graste Induslriegemeinden und In- dusirieqrostslädle mit über Hunderilausendcn von Ein wohnern. Bis kurz vor Ausbruch des Krieges stieg die Zahl der in der gesamten oberschlesischen Montanindustrie beschäftigten Arbeiter auf fast 209 000, oder mit anderen Warten um das 3 3 3 fache innerhalb von 100 Jahren. Die allzuoft als Schlagwort mistbrauchte Bezeichnung „a m e r i k a n i s ch e r E n t w i ck l u n g" trifft am deutlich sten diese sensationelle Umgestaltung der oberschlesischen Landschaft und Bevölkerung durch den Siegeszug der In- du slrie. Der Weltkrieg und das Diktat von Versailles haben die überaus günstige Entwicklung Oberschlesiens stark be einflusst Durch die Zerreißung O b e r s ch l e s i e u s au? Grund des Genfer Machtspruchs mußte außer dem Hultschiner Ländchen. der Kornkammer Overschlesiens, der größere und wertvollste (östliche) Teil des Industriegebiets abgetreten werden. Der Verlust dieser besonders stark be völkerten Gebietsteile in Verbindung mit nationaler Be drückung hatten Rückwanderungen und Umsiedlungen von H u n d e r t 1 a u j e n d e n vo n M enschen im Gefolge, die zu einer anorganischen Vermehrung unserer oberschlesischen Bevölkerung und zu den bekannten, heute noch nicht ganz beseitigten Notständen, wie Flucht- l i n g s e I e n d, Wohnungsnot, Dauerarbeits losigkeit u a. führten. Noch heute stellen «diese abge tretenen Provinzielle ausgeprägte Abwanderungsgebiete dar. Leider kann die durch die Zerstückelung des Industrie gebiets wesentlich kleiner gewordene Industrie mit ihrer durch die Wirtschaftskrise eingeschränkten Produktion heute nicht mehr die Menichenüberschüsse feslhalten, die sich hier aus der starken Zuwanderung und dem hohe n Gebur tenüberschuß zusammensetzen. Die Folge ist, daß diese Menschenüberschüsse heute weit mehr als früher ab- und auszuwandcrn gezwungen sind. Des öfteren konnte be reits darauf hingewiesen werden, daß die Provinz Obcr- schlcsien »eben Ostpreußen z» den Gebieten mit st ä r k st e r A b w a n d e r » n g s t e n d e n z rechnet. In den einzc!?' neu Volkszählungsperiodeu beliefen sich die Wanderungs- verluste 1000—19,15 auf Mit',', Menschen, 1005—1010 auf 31 070 Menschen, 1010—1025 au? 38 075 Menschen, 1025—1020 auf Uber 40 000 Menschen, d. s. insgesamt rd 133000 Menschen innerhalb van knapp 00 Jahren. Nicht berücksichtigt ist in diesen Zahlen die Wander bewegung der oberschlesischen landwirtschaftlichen Sai sonarbeiter (Sachsengänger). deren Gesamtzahl vom Landesarbeitsamt Schlesien auf jährlich rd. 15000 errechnet worden ist. In Verbindung mit einer starken Vevölkerungskonzen- tration in den Städten wirken sich diese Abwande rungsverluste am allerstärkstcn in den landwirtschaftlichen Gebieten aus. Besonders gefahrvoll in bevölkerungs- und Nation apolitischer Hinsicht droht dieser Vevölke- rungsschwund in den an und für sich schon dünn besiedelten Grcnzkreiscn zu werden. Wie sich diese ständige A b - bröckelung des deutschen Bauernwalles auswirken muß, kann mit Sicherheit vorausgesehen wer den Schon heute zählt der Regierungsbezirk Oppeln nach den neuesten Feststellungen des Statistischen Landes- (Nilfs zu vom bevorzugtesten VtieberlaNunoyqebket vor ausländischen Einwanderer, lieber ein Drittel, u imlich 2 740 oder 38 Prozent aller ausländischen Einwanderer Preußens, haben sich im letzten Jahre (1020) in Ober schlesien niedergelassen,' 2 500 (00,7 v. H.) waren davon polnische Staatsangehörige. Alljährlich kommen fer ner noch als Ersatz für die abwandernden oberschlesischen Saisonarbeiter rd. 4 500—5 000 ausländische Eai- sonarbeitskräste nach Oberschlesien. Dieser bedrohlichen Entvölkerung muß mit allen Mit teln entgcgengewirkt werden. Neben der Wiederherstellung der Rentabilität der Landwirtschaft muß durch Schaffung neuer Grundlagen für ein gesichertes Existenz- und K u l t u r m i n i m u m die Bevölke rung auf dem Lande festgehalten und der Landwirtschaft die nötigen Menschen gesichert werden. Durch eine ver stärkte ländliche Siedlung muß die Schaffung neuer Stellen für Klein- und Mittelbauern, für Land arbeiter und ländliche Arbeiter angestrebt werden. Die zur Zeit eingeleitete Osthilfe sieht bekanntlich in der Sicherung des Ostgebiets durch eine verstärkte landwirt schaftliche Siedlung und durch die S e ß h a f t m a ch u n g von Landarbeitern eine insbesondere für die Provinz Ober- schlesien wichtige Ausgabe. Sollen dieser südöstlichen Grenz provinz nicht noch mehr arbeitswillige Kräfte, die ihr Fortkommen in dein d a h i n s i e ch e n d e n Grenz gebiet nicht gesichert sehen vn-tore,, »>-5 und ?>Kl die auslandi, che Zuwanderung nicht noch in stär kerem Mage als bisher zunehmen, so muß dafür gesorgt werden, daß die Osthilfe in durchgreifender und umfassen der Weise auch nach dieser Richtung hin, und zwar so rasch wie möglich wirksam wird. Dann wird ver hindert werden, daß diese Wanderbcwegungen im deut schen Südosten einen verhängnisvoll e n Umfang annehmen. — Darf ich erinnern: Posen, W e st p r e u - ßen. O st o b e r s ch l e s i e n . . .1 1>c. Wnianct Ocalke Itrcütwr 0./8. Die Kardinale Mi?'range?o und Choiro^ -j- Parts, 8. November. Kardinal Alessio Charost, Erzbischof von Rennes, ist am Freitag ganz plötzlich an einem Gchirnschlag gestorben. Der Kardinal hatte wie üblich seinen Nachmittagsspaziergang unter nommen. als er sich vlötzlich von einem Scbwindelansall befallen fllylte. Sr kehrte sofort mtt einem Kraftwagen nach pause zurück. Wenige Minute» nach dem Eintreffen des Arztes trat bereit» der Tod ein. Der Kardinal hätte am Freitag nächster Woche seinen 70. Geburtstag feiern können. Er war geboren zu Me Maus und seit dem tl. Dezember 1922 Kardinal. Sein« Titelkirche war S. Maria della Viktoria. Rom. 8 November. Am Freitag um 22.18 Uhr ist Kardinal Mistrangclo, Erz bischof von Florenz, nach mehrtägiger schwerer Krankheit ge storben. Am Freitag vormittag war noch ein operativer Ein griff an ihm vorgcnommen worden. Um 17 Uhr erhielt der Kardinal die Heilige Oelung. Eine Stunde später trat der Todeskampf ein. Vor dem erzbischöflichen Palast hatte sich eine zahlreiche Menge versammelt, die die Todesnachricht mit großer Trauer ausnahm. Wie üblich, wurde nach dem Tode des Erzbischofs eine Hälfte des Tores geschlossen. Mistrangclo wurde im Jahre 1852 in Savona geboren und von Benedikt XV. im Dezember 1915 zum Kardinal erhoben. Infolge des Todes der Kardinale Mistrangelo und Charost sinkt die Mitgliederzahl des Kardinals-Kollegiums aus 59. Elf Kardinalssitze sind infolgedessen frei. Aus aller Well In Toulouse ereigncsse sich am Montag ein schweres Automobilungliick. Ein Mietswagen, in dem sieben Soldaten Platz genommen hatten, roste in voller Fahrt mit einem Privat wagen zusammen und ging vollkommen in Trümmer. Sämt liche sieben Soldaten wurden mit leben gefähr lichen Verletzungen Ins Militärlazarett über führt. Der Besitzer des Privatwagens kam wie durch ein Wun der mit einigen Hautabschürfungen, davon. Am Montagabend zog ein schweres Gewitter über Apenrade. Das Haus, in dem sich die „Nordschles wig s ch e Zeitung^ befindet, wurde während des Gewitters vom Blitz getroffen und brannte in kurzer Zeit ab. Mehrere Familien, die im ersten Stock wohnten, konnten nur mit Mühe gerettet werden, ein Teil der Bewohner nur im Hcnid. Wahr scheinlich dürfte der Hauptteil des Archivs der Zeitung ge rettet worden sein. Das Zeitungsgebäude selbst ist nieder gebrannt, wogegen die Druckerei, die sich in einem Neben gebäude befindet, verhältnismäßig wenig beschädigt worden ist. „BerUngske Tidcnde" hat als Dank für die Freundlichkeit, die die „No'rdschleswigsche Zeitung" der im Jahre 1922 abgebrannten dänischen „Heimdal" erwiesen hat, nunmehr der „Nordschleswig- schcn Zeitung" bis zur Wiederherstellung des Hauses Räume in ihrem eigenen Gebäude a * Die Deutschen in der Tschechoslowakei sehen mit großer Spannung der diesjährigen Volkszählung entgegen, die am 1. Dezember 1930 stattfindet. Die bisher erschienenen An weisungen für die Zählung scheinen die Gewähr zu bieten, baß die neue Zählung sich vorlei'haft von der des Jahres 1921 unter scheiden wird. Im Gegensatz zu l92l soll 1939 nicht mehr die Stammeszugehörigkeit entscheidend lein für die Nationalität, sondern die Muttersprache. Diese soll nach den eigenen Angaben der zu zählenden Personen eingetragen werden, um das Recht der Selbstbestimmung zu wahren. Die Anwendung irgendeines Druckes bei Angabe der Nationalität oder Konfession wird bestraft. Die Zähler unterliegen der Pflicht der Amtsverschwiegenheit. Damit hat die Tschecho slowakei den Versuch gemacht, die Rcchtsauffaisung des ständi gen internationalen Gerichtshofes in die Praxis umzusetzen, der cs für unstatthaft erklärt, die Zugehörigkeit zu einer Minder heit zu bestreiten oder nachzupriifen. Man darf nun gespannt sein, ob bei dieser Lage ein« wirklich unbeeinflußte Zählung zustande kommt und wie sich bei einer solchen die ziffernmäßig» Stärke des Deutschtums ausdrückt. br. m—<1. * England prüft die Rechtslage in Palästina. Der Washin-- toner Korrespondent der „Times" meldet: Die Frage der briti schen Politik in Palästina wird von Staatssekretär Stimson aufmerksam geprüft, doch wird eine amtlickz« Aeußerung nicht erwartet, bevor eine Abschrift des Weißbuchs eingctrofsen und die Frage geprüft ist. wie sich sein Inhalt zu dem im Dezember 1924 abgeschlossenen englisch-amerikanischen Vertrag verhält, der sich auf die Rechtslage in Palästina bezieht. , -«-—-MS-!—— '0klci>aweriNch itir poltUl und FeulUelon: Ur, Ä. DsSczpl Nlr Lotale» und Sport: «t.Aobn: lür «„zeigen, F. Bungarp, all« cn Dresden, pollerslratz» lk Druck und «crlaa Sermanta A,.«Ä„ ZtUcUe Dresden. MMes (Mo N Messt» Sonntag, den t6. November 19ZV abends 7 Mir im Saale des .Aolpinnhauses. Känfferstraße 4: grvAsr skesil-rg'imä mit 7snr tznr Anisiünnng knmnu das Lust piel: „vis rSrNieken Ver«k»nrI1e«H" Einlaß 6 Mn Eimriil 0.50 Mk. !Im zahlreichen Besuch, Gä'le herzlich willkommen, bltiel Der Vorstand Wildest ällere katholische Am nicht im Haushalt oder zur Psieae ein passendes llmeiko nme». Dieselbe ist auch geiclicisistüchtig, eoll. als Wirlichaiteiin vci alter Dame oder Herin Es wird mehr aus gute Behandlung und llnierkomnien als auf Gehalt geielien. Gesl Z» chiislcn »nlcr 7700 an tue Ecichäfisstrlle dieses Blalies. (Zsnse-ttsren Nvknsr prims Isksiodst U/interks rtofkekn gut und preiswert. rmli «»me vskndogsn IS vrroöen, Könner gegenüber den Volkslichlipielen Ruf 1485S. Linie 18. IS. 22. 26, 21. Gedenket -erNoklei-en-en Getragene Kleidungsstücke, Schuhe, Unterwasche, Beilen, Wolldecken, Bettwäsche, usw. srdtttst rlrlngvn«! das Larllas-Sekrelarlal Dresden. N. Albcrlplatz 2, Eingang Rabenhorststr., Rus 54 3 27 Sprechzeit 6—12. Postscheckkonto Dresden 26465 Dresdner Theater Opernhaus Donnerstag AnrechtSrelhe 6 abends V," >1br 8pi«I ockor Lrnst! Lorck 8ptvv» Freitag 2. 8lnkooI«-Xonr«rt (V-8 Neide v Dirigent Han» Pfihner AI» MSst« die So.tlien! Claire Born, Allred Paula», dessen». Hauptprobe V,12 Schauspielhaus Donnerstag Für die Dresdner Theäterge- melndc de»Bühnenvolk»bunde» Kein öfsentl. Kartenverkauf. abends 8 Nhr Lln 8onimornnekt»tr»um »V». <Sr. 1« 1201—1800 Freitag Anreibtsreihe 6 Volpooo (8) Albert'Lhealer Donnerstag ab?nd» 8 llbr Xvmt«»»o Ouekvrl »VB. Sr. 1: 10201—10451 Sr. 2, 451-500 Freitag abends b Nbr LlnnodosvkrkvbSllssMntt B B B. Sr.1, 10451-10700 Sr. 2, 501—550 Sie Amö-ie Donnerstag abend' stzO Nbr vns Kouko X BVB Oir. l, 401—500 Freitag abends llbr Ila» Konto X BDB. <kr. 1- 1801—1900 NMeiN'Theaker Gastspiel Johanna Schubert DonnerStaa stör 8otck»t cksr Zlsrls (S) »V B-Gr. 1- 5S0I—6000 Gr. 2: SM—825 Freitag vor 8olckut ckvr Karl« (8) B«B. Kr. t- 6001—6100 Sr. 2, 826—850 kelilral'Theaker Gast plel Willy Thuni» Donnerstag abend« 8 llbr stör Aarorrltsvk BVB. Sr.:1 6601—670< und 11101-11150 Freitag abends > Nbr vor Larvrvltsvk »P«. Sr. 1> 69«,1—7000 und 11151-11200 SW. Planetarium DreSden»A.. Stübei-Allee La Sonntag». Mittwoch» und Sonnabend» l/'-2 Uyr, sta» tlvkslmnis «Io» Kreisel» lürck« Als vor einig« ehemalige Militüi jahre, im hohen ! eine Zunge, die Schlachten gewann mit weit mehr hur einer anderen Pei burger, denn er bald. Die Berlin Geistes selbst, zog stab auf, terrorisic teilte den kaiserlii verschonte selbst st beißenden Spott u Die Bürokrat Gcneralstab wäre nicht daran, mit taten, als „Befehl hinter dem Berge aushebnngskommi prüfte, der das junge Mann als : ' er. auf dem Kaserne vor dem Oberst. > ..Es tut m nannt Hab e." Als er eine begegnete, wieder! „Ich kann mi Fehler gemacht, rr wünschten." „Warum'?" le „Weil", antir und ich mußt aber weiß es „Geistig nicht Mann im Generc Einst, als er Armeemanöoern Befehle entgegen großer Fchlschlag, wirrung an. Sc Artilieriescuer, d növcr. sondern im »ichtet Hütte. Ai galoppieren sah, „Nehmen Sic sreiung vom Hee Bemerkungen mal er einen gewissen etwas gegen ihn fohlen, den belei bitten. Galgotzy zog seine Paradc )unAer ^ ln lier llelmst I) Im weißen L 16 Steinbogen, i Spanier dahingc' und lehmgrau. A aufbewahren köni sich eine Welt der send Jahren zählt Kalifenstadt befas Gasthäuser. Bon Kathedrale umge blieben. Lordova wie auch das übri die zur Kathcdra! in ein Bilderbuch Jnnenhöfen, in t blicken kann, sitze bäume». In den Männer in breiti daß ihre Vorfahr« Der Tuadalci graue Olivenhain blauen Himmel r teuer, der Lieder mahnt daran, daß Zaragafja ist Sei gnadcnbriiigeiideii sondere Anbetung Sevilla ist di« «nd der Sonne, schieden von den i mrnro" erinnert