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ivegenwart enlgegenstehen. Trotzdem muß man vom Staat und seinen zuständigen Organen immer wieder mit allem Nachdruck im Hinblick auf die Gärung im Geistesleben zu- uscn: „Nos tu» sgitur!" Es ist evident, das? von dem geistigen Kampfselde, auf dem heute leidenschaftlich gernn- ien wird, tansen^'^iden hinüberlaufen auch in das pan ische Leben, datz die gei ft ige Zersetzung, die auf ielcn Gebieten der Kultur erschreckend an Boden gewon- en hat. oft nur die Auflockerung für zer- . etzende politische Bestrebungen ist. Es geht flicht an. die Dinge hier sorglos treiben zu lassen als gin gen sie den Staat und die Bolksgesamtheit gar nichts an. Wir können uns dL'ken, dag sich ein sozialdemokratischer Minister hier vor U-sonders schwierigen Aufgaben sieht. Trol, alledem mus? er gegenüber diesen zersetzenden Geistes- slrömungen Krenzpfähle auf richten, auf denen nach dein Muster des französischen Siegesdenkinales in Berdun tlar die Losung zu lesen steht: ,,»n no passo pas!" Es wird nachgerade Zeit, das? sich der demokratische Staat in stärkerem Matze bewutzt wird, was er sich selbst und sei nem Bestände auch in dieser Hinsicht schuldig ist. Es hietze einen falschen Kampf führen und eine falsche Front wählen, wenn man aus den Sorgen der augenblick lichen politischen Konstellation heraus einseitig nur die Gefahren sehen wollte, von denen man meint, sie drohen von Seiten der N a t i o n a l s oz i a l i st e n. Das? solche von dort drohen, ist unbestritten, und deshalb mutz man die nationalsozialistische Bewegung mit größter Aufmerk samkeit verfolgen! man mutz alles daran setzen, ihrem machiavellistisckien Machtstreben gegenüber die Freiheit der eigenen politischen Initiative zu erhallen. Aber wir glauben, daß bei Ueberwindung der gegenwärtigen großen Not auch die nationalsozialistische Konjunkturwelle abebben und in ein ruhigeres Bett zurückflietzen wird. Vollkom men verfehlt wirre es jedenfalls, wollte man über diese Be wegung eine Gefahr übersehen, die uns von anderer Seite her bedroht. Das ist die systematische, mit außerordent lichem Raffinement betriebene g e i st i g e A u s h ö h l u n g, unserer Kultur, die v o n der äußersten Linken kommt. Von einer ebenso systematischen Bekämpfung dieser »ersuchten Bolschewisrerung des deutschen Volkes haben wir bisher nur wenig oder nichts gesehen. Die Grenzen, die man im Wirtsck-aft'sleben mit außerordentlichem Bedacht abschließt und überwacht, stehen der unter dem Deckmantel von Kunst und Literatur importierten Revolulions- vare restlos offen. Ungehindert ortz schwacher Ansätze eines Iuaeiidiamties kann sich eine i ck? a m l o s e P r o v a d a n d a Berlin, 12 November. Das Reichsbabinett beschäftigte sich gestern unter Parsit? des Reichskanzlers Dr. Brüning und unter Beteilig????» des Neichskankpräsidenten Dr. Luihcr mit Fragen der Preis- und A r b e i t s po I i t i st. Die weitere energische Förderung der auf eine umfassende Preissenkung gerichteten Tendenzen wurden einem Kabinctlsausschutz anoertraut, der in dauernder engster Zusammenarbeit mit den beteiligten Wirtschastskrsisc» stehen wird. Ferner wurden noch Fragen der Arbcitssirechung, eines weiteren Schuljahres und der Zulassung von ausländi schen Wanderarbeitern erörtert, über die noch Verhandlungen mit den Ländern geführt werden. Wie wir erfahren, sind bei der Aktion des Ncichsernäh- rungsministeriun'.s zur Herabsetzung der Preise für Brot und Fleisch nachträglich noch Schwierigkeiten ausgetreten. So stellt sich nun heraus, daß zwar die Bäcker in Groß-Acrln? bereit sind, den Brotpreis oerabredungsgemäß unter gleichzei tiger Heraufsetzung des Gewichtes von 50 auf 40 Pfennig zu senden. Dagegen haben die Berliner Brotfabriken nun erklärt, daß für sie nur eine Senkung um 2 Pjeunig, also aus 48 Pfennig möglich sei. Ueber die Herabsetzung im Reich muß noch weiter verhandelt werden. Dieses Verhalten der Berliner Brotfabriken wird in der Presse mit Recht scharf kritisiert. Allerdings wird sestgestellt. daß gesetzliche Handhaben zu einer direkten Einwirkung auf die Fabriken nicht vorhanden sind. Wohl aber gebe es Möglichkei ten, indirekt einen starken Druck auszuüben. In interessierten Kreisen wird in diesem Zusammenhang auf das englische Bei spiel verwiesen. England hat vor einigen Fahren eine Preis senkung für Brot und Fleisch ohne jeden Rückgriff aus zwangs- wirtschastliche Maßnahmen mit einfachen und drastischen Mit teln erreicht. Die englische Negierung hat nach verhältnismäßig kurzer Vorbereitung ein Normalbrot cingesührt und zu seinen Gunsten einen dringenden öffentlichen Appell an die englischen Hausfrauen erlassen. Sie hat sich zunächst in London eine An zahl von Bäckereien zur Herstellung dieses Normalbrotes ge worben. Sie hat weiter durch fortlaufende Bekanntmachungen die Oefsentlichkeil auf diese Bäckereien aufmerksam gemacht und die Hausfrauen ausgcfordert. nur bei diesen zu Kausen. Das hat in verhältnismäßig kurzer Frist eine Senkung dos Brol- preiscs um 15 bis 20 Prozent bewirkt, weil sich die übrigen Bäckereien sekr rasch veranlaßt gefunden haben, dem Beispiel der ersten zu folgen. Wir möchte» hoffen, daß es in Deutsch land ohne solche indirekten Zwangsmaßnahmen möglich sein wird, die notwendige Senkung der Lcbensmittelpreise zu er zielen. Vielt Widerstünde werden allerdings noch zu üb^winde» sein. Das zeigt auch das Verhalten der Berliner Fleischer. Auf dem Berliner Schweinemarkt war der Preis gestern srüh bei einem Austrieb von 19 090 Schweinen um 5 Mark je Zent ner heruntergegange». Da auch die gestern vereinbarte Vermin derung der Preisspanne 5 Pfennig je Pfund ausmacht, hätte der Ladenpreis ,e Pfund 10 Pfennig niedriger sein müssen. Eine Senkung ick jedoch, wie eine Umfrage in den Schlächtereien er geben bat. nicht cingetreten. Unter diesen Umständen wird das Neichsernä irungsministeriuin die Preisbewegung nun genau nach?, rufen und wöchentlich die Ergebnisse ver öffentlichen. um den Konsnmenien die Möglichkeit zu geben, die Preisbewegung genau zu kontrollieren In unterrichtcien Krei se» rechnet man damit, daß ein solcher Druck derOeffent- Iichkeit die Verkäufer schließlich doch dazu bringen wird, daß sie die Vereinbarungen respektieren Diesem schlechten Beispiel der Berliner Fleischer verdient das rühmliche Beispiel der Fleischer in Frankfurt a. Di. gegenübergeslellt zu werden. Die Frankfurter Schiveineinetzger- vereinignng teilt mit. daß sie in Berücksichtigung der Wirt schaftslage die Verkaufspreise für Schweinefleisch am Dienstag gegenüber den? Preis von? 1. August d I. um 10 bis 20 Pfennig und die Preise für billige Wurstsorten um 20 bis 40 Pfennig je ver sittlichen 'Verflachung und Ent. nervung über Volk und Land ergietzen. . Wir wissen ganz genau, daß die Abwehr gegenüber diesen ernsten Strömungen und Gefahren nicht allein mit den materiellen Machtmitteln des Stataes geführt werden kann, daß diese Abwehr im Gegenteil in erster Linie eine geistig«, von starken positiven Weltanschapungs- gruppen geführte sein muß. Wenn wir uns aber gegen die versuchte Zersetzung des dellstcheii Kulturbewußtjeins aus eigenen Kräften mit allem Nachdruck wehren, dann müssen wir auch fordern, daß der Staat in den Be zirken des geistigen Lebens, die seinem besonderen Schutze und seiner Pflege anvertraut sind, nicht als unbeteiligter Dritter passiv und teilnahmslos beiseite steht oder gar unsere Anstrengungen, die dem sittlichen und kulturellenAuf- und der Starkerhaltung unseres Volkstums gelten, durch kreuzt. Auf allen den Gebieten des öffentlichen Lebens, in Kunst und Lileratur, Bühne, Film und Rundfunk, auf denen der Einfluß des Staates weit hineinreicht in die geistigen Auseinandersetzungen, müssen mir unbedingt fordern, daß di« staatliche Autorität auch als positiver geistiger Machtfaktor in die roße Abwehrfront ein gegliedert wird, je den Mächten des elbischen und kultu rellen Ruins entgegengestellt werden mutz. Das zu sagen, scheint uns der Wechsel im preutzischen Innenministerium besonders angetan. Wir brauchen nicht zu belonen, daß sich die vorstehenden Forderungen in erster Linie an den preutzischen Innenminister und an seine» Kollegen im Kultusministerium richten Wir denken nicht daran, die Schlagwortrevue jener Opposition miizumachen. die viel weniger'als wir ihre Politik aus einem Fundus der ethischen Verantwortung heraus führt, die vielmehr nur das Neinsagen zu einer erstaunlichen poiitisclzen Virtuosität entwickelt hat. Mit dem Gerede von dem ..System Severing", das in der letzten Landmgsdebat.e wieder Trumpf ivar. ist es nicht getan. Damit wird man diesen ernsten Schicksalsfragen, die über Deutschlands Zu kunft enlncheidcn. nicht gerecht. Je grötzer die Abwehrfront gegenüber dem Kultnrzerfnil, um so grötzer auch die Hoff nung, datz die abendländische Kultur den schweren Kampf, de? um ihren Bc'inud entbrannt ist. zu ihren Gunsten ent scheiden wird. Wir erwarten, datz der p^enszische Innen in .ufier über seine Linie, die er in dieser Richtung ein ii- halien gedenkt, die Oessentiichleis in kener Wese m Un klaren lassen wird. Ist er wirklich so energisch, möge ers auch hier beweisen. Wir erwarten es. Pfund gesenkt babe. obirobl. wie es in der Erklärung heißt, die Einkaufspreise für lebende Schweine im Durchschnitt nur un? 5 Mark für den Zenlner gesunken seien. — Dieses Franksurler Beispiel verdient, in ganz Deutschland Nachahmung zu finden! Be eMontig d-^r ä ^fi'^en Nofveror-nirnq? Dresden, 12. November. Die Landiagsfraktion der Wiri- schaftspnriei hat in eine»? Schreiben an Len Borsitzenden des R e ch > sa » s s ch u s s e des Landtages k.e sofortige Ein berufung dieses A u s s ch u s s e s und die sofortige Be handlung aller im Ausschuß liegenden Anträge gefordert, welche die Beseuigung der sächsischen Noiverordnung über die Bier- und Geineindeaetränkestcuer zum Ziele habe». Nene Erklär-mot Thürinoens T-r Streit um die Polizejkostenziischüsse. Berlin. 12 November. Das thüringische Staatsministerium verösscntücht. wie aus Weimar berichte! wird, eine Prcssemitteilung zu den? Streil- ?,erfahren wegen der Zahlung der Polizeikoslenzuschüsse. Fn der Mitcilung wird gesagt, daß das Reichsinnenminislerium osfsnbar das Opfer eines innerhalb der thüringischen Polizei bestehenden „umfangreichen Spitzet und Denunziantentums" geworden sei. Die S p i tz e l zc n t ra l e sei jetzt entdeckt worden dadurch, daß der Landeshriminaisteile die pljoiogra. phische Wiedergabe eines Briefes des thüringischen Gau gcschäsisfuhrers des Reichsbanners Schmarz-rot.-pcId in Weimar an einen Oberverwaliungssekretür in Sondershauscn in die Hände gefallen sei. Gegen den Empfänger des Briefes sei soson ei» Strafverfahren mit dem Ziele der Dienstentlassung eingelcilet worden. Mit dieser Erklärung will das Thüringische Innen- Ministerium zwei Fliegen auf einen Schlag treffen: den Reichs innenminister und das Reichsbanner. Man wird die Stellung nahme des Reichsinncnininisteriums abmorien müssen, ehe man über die Angelegenheit ein Urteil abgebcn kann. Zur Wahlrechtsreform in Bayern München, 12. November. Die Vorstandschaft der Landtagssraklion der Bayeri schen Volks Partei hat sich gestern vormittag in einer eingehenden Beratung mit den nächsten Aufgaben des Bayeri schen Landtags befaßt. Es handelt sich zunächst un? die schleu nige Inangriffnahme der Wahlrech tsrefor m. Der Land tag wird sich nun in allernächster Zeit mit den von? Staats ministerium des Innern ausgearbeiteten Richtlinien zu beschäf tigen haben, die nach einem Landtagsbeschiuß als Grundlage der Gesetzcsvorlage dienen sollen. Außerdem war die Vorstand schaft der Fraktion der Auffassung, daß der Staarshaushalts- voranschlag für das Rechnungsjahr 1931/32 mit größtmöglicher Beschleunigung dem Landtag vorgelgt und dann sofort in Be ratung genommen werden solle. Es ist also damit zu rechnen, daß die Haushaltsberatungen noch tn diesem Jahre beginnen. TarUkündltkung im Tifchlergewerbe Berlin, 12. November. Die im Reichsverband des Deut schen Tischlergewerbes zusaminengeschlossenen Tischlerlandes fachoerbände haben beschlossen, soweit sie unter die Wirkungen des Manteloertrages für das deutsche Hotzgewerb« fallen, den geltenden Manteltarifvertrag mit Wirkung -um Io. Februar 1931 zu kündigen. Eine iReparalivnsdenkschrisk Berlin, 12. November. Wie erst jetzt bekannt wird, hat d,r Auswärtige Ausschuß des Reichstages tn seiner letzten Sitzung außer dem Beschluß zur Abrüstungsfrage noch einen weiteren Beschluß gefaßt. Bet den Abstimmungen wurden zwar sämtliche vorliegenden Anträge, die sich mit der Revision des , Aoungpftmes, Herbeiführung eines Moratoriums usw. befaßte», abgclehnt. Angenommen wurde dagegen der Antrag der Wirt schafts-Partei, wonach unverzüglich eine Denkschrift über alle bisher vom Deutschen Reich an die früheren Feindbund staaten durchgeführten Leistungen sertiggestellt und veröffcnt- sicht werden soll, die als Grundlage zur endgültigen Bereini gung der Repärationsfrage den Nachweis erbringt, daß das Deutsche Reich schon jetzt weit höhere Opfer für die Liquidation der Kriegsschäden gebracht hat. als ihm nach der geschichtlich feststehenden Widerlegung der im Versailler Vertrag zugrunde gelegten Behauptung seiner Alleinschuld am Kriege billiger weise zugemutet werden könne. Evangelische Zuiiimmunq zum Kirc^enverlraq mk Preutzen Frankfurt a. M.. 12. November. Die Landeskirchenvcr- sammlung der evangelischen Landeskirche, Frank furt a. M.. nahm auf ihrer 6. Ordentlichen Tagung in vertrau licher Sitzung de» Bericht des Präsidenten des Landeskirchen, raies D.' Schulin. über den Kirchenvertrag der preußischen evangelischen Landeskirchen mit dein preußische,? Staat ent- gegen. Nach eingehender Beratung stimmt« die Versammlung dem Vertragswerte zu. Bekanntlich sichen nvch die Zustimmungserklärungen einer Neihe anderer cvangeiisck^r Epitzenvrganisationen zu den? fertigen Vertrage aus. Sobald diese Zustimmungen vor liegen, rvird der Ratifikation nichts mehr im Wege stehen. Der Kurs -er Slaalsparlsi Der Taufakt der Ctaatspgrtei in Hannover ist von der Presse, selbst von den führenden demokratischen Blättern, außerordentlich still und ruhig ausgenommen rvorden. Auch damit hat man dokumentiert, datz der Um benennung der Demokratischen tfiartei in die „Deutsche Stantspnrtei" eine eigentliche politische Bedeutung nicht zukommt. Man weif? nun nicht so recht, ist es mehr eine Tatsache, oder mehr ein Wunschbild, wenn die „Köl nische Zeitung" (Nr. 615) sagt, der Kurs der Staats partei, so wie er sich in Hannover zeigte, sei ei» neuer Kurs gegenüber d c r D e in o k r a t i s ck, e n P a r - t e i. Die Redner in Hannover sagten jedenfalls das Gegenteil. Die „Kölnische Zeitung" setzt sich bekanntlich seit langem für die Sammlung des g e s a m t e n Libe ro l i s m u s ein. Ans diesem Blickfeld heraus hat sie an den Reden, die in Hannover gehalten worden sind, manches auszusetzen. So beklagt sie sich darüber, das? der Berliner Rechtsanwalt V r a n b n ch von den Iungliberalen als einer Gruppe des Arbeitgeberverbandes und von W i n - I ch u h als einen Erzreaktionär gesprochen habe, und daß Vraubach nur zu saaen wutzte, die Reise der Staatspartet gehe zur Deutschen Volkspartei. Demgegenüber betont die „Kölnische Zeitung": „Mit solchen gehässigen demagogischen Methoden scheint dis Staatspariei entschieden brechen zu wollen. War es aber rich tig und nötig, den Unabhängigen Demokraten >u erwidern, daß zu dieser Deutschen Nolkspartei die Reise nicht gehen würde? Es lag sicher nicht ini Intersse der Parieikonzentration, und gerade jetzt, wo die politische Zielsetzung der Staatspartei sich derjenigen der DeutschenVölkspartei unbe st reitbar näherte, hätte man der Deutschen Volksparte? nicht so abwinken dürfen, wie es hier verschiedentlich geschah, sondern inan hätte ??>hig und unvoreingenommen den Willen zur Erneuerung würdigen müssen, der da wie dort um Geltung ringt. Ebenso stand das Urteil über den Jungdeutschen Orden zu wenig unter dem Gesichtspunkt der staatsbärger- ! > en Sammlung und zu stark unter der politischen Ent täuschung über den Auszug der Volksnatianalcn. Datz der Ver such einer Vermählung von Bund und Partei bereits nack so kurzer Zeit mißglückte, sollte nicht dazu führen, grundsätzlich den Wert der hündischen Bewegung für die Auffrischung des Partciwescns abznstreiten." In Hannover ist auch sehr offen über die Weltanschau ung des Liberalismus geredet rvorden. Es gab Stimmen, die für ihn keine Zukunft mehr sahen. Die „Kölnische Zeitung" wirft nun erneut die Frage auf, ob der Liberalismus tot ist, und gibt darauf eine sehr vor sichtig und umschreibende An.wort: „In Mannheim trat der grHf" Geheim»«? Kahl einem Redner der Jugendgruppe entgeg.-'? der öen - - überlebt erklärte, und sagte etwa dem Sinne nach, daß er unter Liberalismus verstehe, die Zeichen der Zeit zu begreift» und danach zu handeln. Aehnlich haben auch Dietrich und Petcrsen aus dieser Tagung den Liberalismus als bleibende Kraft einer inneren geistigen Haltung bezeichnet. Als politische Ausdrucksform, sagte Winsckyih, sei er inall und schon! ge worden: inan könnte vielleicht hinzusüacn auch zu vieldeutig. Der Liberalismus hat eine große Ausgabe eriüllt und das Denken eigentlich in allen deutschen Parteien befruchtet. Man kann ihn de-'-balb gar ni-Gr ''"N. aus der denpch-i? V-'t-ti? verbannen. Er lebt in den Menschen weiter und wandelt sich in der Tat nur in der Ausdruckssorm." Auch das klingt stark nach Grabmusik und Toteuklage. Schliehlich gibt es ja auch noch außerhalb des Liberalismus Menschen und Kräfte, die die Zeichen der Zeit begreifen. So einfach ist also die Problematik des Liberalismus nicht zu umschreiben. * Neue Crdölquclle. Auf den? Gute oes Gras:» Vehr in Vusüors in Pommern, auf den? bereits seit längerer Zeit nach Oel gebohrt wurde, habe» sich jetzt, Oelspuren gezeigt. Es erfolgen fortlaufend Erdausbrüche. * Bei den? internationalen Reitturnier in Reuyark wurde die Military Trophy von den deutschen Reitern gegen die Ver treter der Vereinigten Elaaien gewonnen. * Der spanische Ministerrat beschloß, die Kammer» ivahle» an? 1. März und die Senatsivahien an? lö März 1931 staiisinden zu lassen. * Mit Unterstützung der Bank von Frankreich Hai sich ein« neue Gesellschaft mit einem Kapital von 80 Millionen gebildet, um das WeiterHestehen der Bank Adam zu sichern. Welkerdertchl der Dresdner We"er^ Mtterungsausstchten. Teils aushciterndcs. teils neblige» ruhiges Wetter, mit verbreitete,?? Nachtfrost. Tagsüber ?r Flachland» einige Wärmegrade, Dauer der Dcr?chigung üb» zwei Tage hinaus vorläufig noch in Frage gesteift. Selbstverständlich Schwierigkeiten Quertreibereien gegen die Pre s enkungsakiron der Renierurn