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- Erscheinungsdatum
- 1930-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193011098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19301109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19301109
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-11
- Tag 1930-11-09
-
Monat
1930-11
-
Jahr
1930
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Volkrrvltung S. klov. 1SZ4 Kummer 760 vsr gute kuck Neue Rutzland-DUcher Es ist jetzt Mode geworden, dah überzeugte Anhänger des russischen Bolschewismus über die so eigenartigen Verhältnisse dieses Landes die intimsten Dinge ausplaudern, die den gegen wärtigen Machthabern sicherlich nicht angenehm sind. Wohin das sichren wird, darüber Vermutungen auszusprechen, ist bestimmt versicüht, denn alle Polemiker müssen eingestehen, datz Stalin und seine Anhänger das Heft fest in der Hand haben. „ I'm Dien st e der Sowjets", so betitelt Bessedowsky seine bei Grethlein u. Co., Leipzig, erschienenen Erinnerungen <309 Seiten, Ganzleinen 7,50 Marks. Dieser intelligente Ukrainer stand neun Jahre im Dienste der Sowjetdiplomatie, er ist daher wie kein anderer vertraut mit diesem System, das er schonungs los preisgibt. Man muh sich den Mann vorstellen, der voll und ganz dem neuen Ruhland dient, der aber zuletzt es mit seinem Gewissen nicht mehr vereinbaren kann, den Terror des Diktators Stalin zu decken. So wird er zwangsläufig in die Reihe der Gegenrevolutionäre gedrängt. Was will Rußland daraus er widern? Es ist schuldig gesprochen, denn vor den Augen der ganzen Welt sind die heutigen Machthaber gerichtet. Man kennt kein zweites Buch, dah so offen die Tatsachen enthüllt. Daher gehört es zu den aufschlußreichsten Quellenbüchern, das man un bedingt gelesen haben muh „Die Wahrheit über Ruhland" schildert Panait Istrati in seinen drei Büchern „Auf falscher Bahn", „So geht es nicht" und „Ruhland nackt", die im Verlag R. Piper u. Co., München, erschienen sind <264, 214 und 388 Seilen, Preis der ersten beiden je 2,80 Mark Kart, und 5.80 Mark für das dritte Buch). Istrati ist ein bulgarischer Kommunist, der 16 Monate in Ruhland verbrachte, um dort auf Einladung russischer Freunde an Ort und Stelle Studien zu machen .Er macht aus seiner Sympathie zum Bolschewismus keinen Hehl, immer wieder sucht er Lichtseiten zu gewinnen, aber die Mißwirtschaft auf allen Ge bieten staatlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens sind so offenkundig, dah er sich als ehrliebender Mann entrüstet davon abwendet. Er begnügt sich nicht mit der Aufzählung irgendwelcher Zustände, sondern fügt ein reiches Bewcismateriat bei, das man nicht entkräften kann, weil es amtlichen Verrisse»! lichungen und Entscheidungen entnommen ist Nach ihm lebt ein nicht unbeträchtlicher Kreis von Parteifunktionären als Schma rotzer auf Kosten der breiten Masse, die aus Ruhland ein ein- ziges Chaos machten, durch das es viele Jahrzehnte zurückgewor- sen ist. Nirgends in der ganzen Welt lebt die arbeitende Bevöl kerung schlechter als in diesem „Paradies", als welches es Agita toren so gern den Ahnungslosen hinstellen wollen Der Wucht der Anklagen kann sich kein denkender Mensch entziehen. „Das Experiment des Bolschewismus" nennt Arthur Feiler seine in der Frankfurter Sacietätsdruckerei ver legten Studien <270 Seiten, drosch. 5 Markt. Als ausgesprochen Liberaler übersieht er natürlich mancherlei, was man in kultureller Beziehung nicht gutheißen kann im heutigen Ruhland. auch dem wirtschaftlichen Leben gewinnt er mancherlei Lichtset ten ab, das nach seiner Ansicht sogar wegen der darin obwal tenden Logik nachahmenswert erscheint, das aber durch das jetzige Herrschaftssystem zum Unterganae verurteilt ist. Die her metische Abschliehung von allen Nachbarstaaten hätte ein a» Naturschätzen nicht so reiches Land längst zugrunde gerichtet, wozu auch die vielen Experimente wesentlich beitragen. Schars wendet sich Feiler gegen den Kollektivgedanken, statt dessen fordert er soziales Recht, menschliche Würde und Freiheit. Diese Forderungen decken sich mit denen sämtlicher Ruhlandkenner. und Feiler spricht sie scharf pointiert aus. Sich mit diesem Buch auseinander zu setzen, bedeutet reichen Gewinn „Der russische Mensch und die Kirche" behnn- delt das 3. Heft der Zeitschrift „Orient und Okzident", Verlag I. C. Hinrichssche Buchhandlung. Leipzig. <93 Seiten. Preis 5 Marks, lieber das Wesen der russischen Kirche spricht tiefgriin dig Sergius Bulgakow. Fritz Lieb untersucht die Menschenaeltnl ten in den Werken Dostojewskijs, und er kommt zu der Foloe rung. daß der große Dichter die menlckliche Eristenz bearündet in Christus. Benjamin Unruh vergleicht das Zusammenwirken zwischen Staat und Kirche in Ruhland Sehr viel Neues bietet die Chronik über die gegenwärtige Lage der Kirche in Rußland, wie auch das Literaturverzeichnis größte Beacktung verdient. „Das Leben des Protopopen Awwab. um" übersetzt Rudolf Iaaoditsch nach dem Original in dem gle-cknami- gen Buch, erschienen >,n Ost Europa Verlag. Berlin SW. 35. 227 Seiten, geheftet 9 Mark. Das Buck will die Quellen der Europäisierung Rußlands arisreioen und schildert das Leben des russischen Savonarola, der wegen seiner altgläubigen Gesinnung auf dem Scheiterhaufen starb. Erschütternder kann man das Leben der Altgläubigen nicht darstellen als in der Niederschrift des Hauptes dieser Bewegung. Etwas vom Geiste des Urchristen tums weht uns aus diesem Buch entgegen. Fritz Günther. Das volkslilurglsche ApoUo'at Zwei kleinere, äußerlich unansehnliche Bücher über „Kirch licher Volksgesang" und „Der katholische Kirchenchor" <1,30 bzw. 2 Mark) liegen zur Besprechung vor. Verfasser Hauptlehrer Joses Müller, ein Oesterreicher, tritt nachdrücklich ein für die aktive Anteilnahme des Volkes durch Uebernahme der liturgischen Ge sänge mit lateinischem Text. Auf der diesjährigen Generalver sammlung des Cäcilienvereins in Luzern sprach ausführlich Pa ter Beat Reiser O. S B., Einsiedeln) über die Priorität der Forderung nach Beteiligung der ganzen Gemeinde im lateini schen Choralgesang. — Der Verfasser bringt reiches, wertvolles Material zur Begründung dieser Forderung. Wer es ernst meint mit der Erziehung des Volkes zur bewußten Teilnahme der Gläubigen an der heiligen Messe als einer Handlung <a!so nicht im blohen Sinne einer andachtsvollen Stimmung), der wird aus diesen warmen Ausführungen des erfahrenen Prakti kers und geschickten Verteidigers des Chorals als eines Volks gesangs reiche Anregungen empfangen. Diese beiden Büchlein seien aufs wärmste empfohlen. Gleichwohl findet hier der katholische Kirchcnmusiker und Freund der kirchlichen Tonkunst die Gedanken der katholischen Kirchenmusik nicht durchgeführt bis ans Ende. Um es kurz zu sagen: Die katholische Kirche hat Raum für die drei nicht abzu weisenden Forderungen. 1. ^m Vordergründe der Liturgiemusik stehende lateinische Choral. In erster Linie anzustreben als Mas sengesang. Als Gemeindegesang. In zweiter Linie als Gelang eines besonders ausgebildeten Singchores. 2. Neben diesem Cho ralgesange der Gemeinde trage die Kirchcngemeinde bzw. ihr geistlicher und geistiger Führer, der zuüändwe Pfarrer. Sorge, daß zu den besonderen Festen der Kirche — oder vorschlago-me-se jeden ersten Sonntag im Monat eine Auffübrung einer Chor '"w. Orchestcrmesse im Sinne einer künstlerischen Dar bietung erfolge. Die Gemeinde ist durch --ceignete Maßnahmen und Kanzelvo-"''ö>-e an-uleiten. den r --loen»', T---st mw entsprechenden Unterlagen zu verfolgen. Daneben aber weiß der Tonpsycholog, daß sich im gutgewillten Zubörer ein inne-" ' - ein geistiges Mitgehen mit der erklingend--, ""nük einzustellen vllegt, die von, aedrnekten Wo--"-- ,,'cht abbängio ist. Der wissend Beobachter rechnet gern mit dieser inneren Svrache des 6er zens. Sie darf hier nicht übersehen werden. Daß ein Gem'ckde- gesang in Choral möglich ist. beweist seit länoerer Zeit die zum Kloster GriisGu gehörige Psarrgemeinde. — Die Ausführungen von Jos. Müller berühren auch aus dem Grunde sympathisch, weil es dem deutschen K--ckengcsangc mehr gerecht wird, a!s wan vermuten sollte. Alle Reformarbcit ans de», '-m- in Ehren. Wenn sie aber zur Foloe hat. daß ' deutsche K!>-cken- G>d zu kurz kommt, daß man das bis dab>„ siiw"„de Volk zu"' Schweinen bringt, so vermag auck der kunstvolle Chorvor' an uns nicht zu beruhigen darüber, daß man um dieses großen Ov- ,'ers willen de», Cbor den Vorrang zuaeivieckn hat. Eine Ge meinde ist dem Kenner das wert, was ihr kirchlicher Bolksgcsang inert ist. Eine andachtsvoll, enie mit Begeisterung singende Ge meinde ist der hinreiß-irde Au " " mden-m. r e ck t g e l e i t e t e n .Kntboliscken Aktion. Daher die 3. Forderung: Anwendung de- deutschen Geineindegelanges auch an Sonntagen beim H chamte. Wo maßgebende geistücke Kreise dem nicht statt'useben new-"» Und. dort ve---'- ' — talls auf den Gerann des Briesters. wenn dies dt.» „numaöng- liche Bedingung für die Zulassung des deutschen Gemeindegesan ges lein sollte. - ckr. Hugo Lötnnonn Aahltzhririder^r'isr krUhoUscbel» ^ro'dsrq Gedenkblätler zur Jahrhundertfeier d--r katholischen Psarr- gemeinde Freiberg. T -r sinon steile Mißerfolg, den drei alei ch: ortie :e Borgänger in 3! eichenim '- Chemnitz St. Job. und Cbc :n Nitz St. Iosevl, batien. . ivor n -chi ermutigend i iir die 6era- gäbe einer Feüschrist zii-.n ck Vjälirigen Genre' ndejubiläum I.' Frei! bcrg. Doß lie ober gewogt wurde, erfolgte o ns der richtig m'N Erbe iintnis. katholiscke s Ki-liu rgut. das die Ber 'oangeiihelt a: lls' gebaut, als treu zu hütendes Erbe binüberznleiten in die Zu Kunst. Und Freiberg zeigt noch heute steinerne Zeugen aus katholischer Vorzeit, die beg-ündet waren in dem Reicktnme des Markgrafen Otto, zu dem ihm die bergmerkskundigen Zi sterzienser von Altzella verkosten. Das katholische Leben in Freiberg In den letzten hundert Jahren reicht aber bei weitem nicht heran an das katholische Freiberg im Mittelalter m-arrer Dr. Schwarzbach in Falkenstein berichtet sehr instruktiv ' sen zwei Zeiträumen, während uns Privatdazent Dr Pfeil in Würzburg, ein Sohn der Iubelgemeinde. mit Freiber-'» - ' "n Sohne, dem Dominikaner Dietrich bekannt macht, dem Pre diger. Gottesgelchrten, Grohdefinitor des Tominik aaerordens und Entdecker der Spektralanalyse. Oberlehrer i R Kammler i> Duisburg, der 46 Jahre lang seine besten Kräfte der Ge meinde widmete, weiß anschaulich aus seiner Zeit das innige Verhältnis zwischen Kirche und Schule zu schildern, und Erz- pricster Kretschmer, der gegenwärtige Psarrer. berichte! über den heutigen Stand der Gemeinde und ihre Fst.ale Oederan. die hof fentlich bald zum ersehnten Kirchlein kommt Die ehemaüge» Freiberger Seelsorger Pattoni, Reime und Anreden runden da» Bild, zu dem auch Pros. Springer S. I in Klagenfurt seine Iu< genderinnerungen in Freiberg hinzufügt Die Ausstattung und die prächtigen Aufnahmen besorgte bestens die „Germania- Filiale". Die Schrift macht sich begehrenswert sür alle, die ei» In teresse an der Diozesangeschichte haben und für alle, die sich als tätige und mitfühlende Glieder der „Diözesanfamilie Mei ßen" betrachten. Für 1.50 Mark versendet sie das Freiberger katholische Pfarramt, dem für die vielen Mühen der Bearbei tung dieser vortrefflichen Schrift wenigstens kein sina-i---'ckr Mißerfolg zu wünschen märe <s o.l) I. M Lieder und Balladen Pater Anton Freitag S V. D, „Der Blumen eine" Mariengedichle. Vier Quellen Verlag. Leipzig. lPreis gebunden 3 50 RM.) — Dos ist nun einmal eine erfreuliche Tat! Ein be geisterter Dichter, der etwas zu sagen Hai und dessen gefühls mäßige Einstellung zu der wunderbaren Schönheit des Lebens der Gottesmutter von gütiger Mentchlichkeit und großem Ver stehe» für die Bedeutung dieses Symbols in der Christenhei, ge leitet ist. Das sind nicht religiöse Betrachtungen schlecktmeg und auch keine wohlgemeinten Dichtungen iur die Sonntagsbeilage, sondern erhebend innige, gläubige und begeisternd huldigende Lobgesnnge auf das Leben und das Leiden der Gottesmutter Zwingend auch der Zweck des Buches, den die Widmung mit ein paar Zeilen umschreibt: .... Nur eins mit seinem Sang begehret: Daß sich von, dunklen Pfad der Siind' Ein armes Kind zu Dir bekehret Und Dich als Mutter wiederfindst. Und noch, daß diese frohen Lieder Bewahr',, ein Kinderparadtes, Das. sinkt mein Tag zum Abend nieder, Dich preist, wie meine Lieb' Dich pries Zck. Lieder und Träume eines Einsamen, Dichtungen von Ri chard Schröder. Verlag Franz Goerlich, Breslau Altbüßers!-ehe !2. mit 17 Zeichnungen des Verfassers. Kart. 2 Mark — Diese Dichtungen, die varteilhast durch prächtige Feder-eichnnnaen untermalt werden, sind nach Farn, und Inhalt sehr w-rtvoll und heben sich darr!, den tiefen sittlichen Ernst, durck das gebiude Wirklickkeltsempsindei, weit über älmlicke Er-eu misse Der D-ck- ter weiß sein Temperament zu zügeln und läßt niemals das Gesühi die Oberhand gewinnen Stets harmonieren Gemüt und Leben. So lassen diese Gedichte den Leser nicht käst und gleich gültig s ndern erwärmen und erbauen Es sollte das umnebln aumestaneie Büchlein daher in weiteste Kreise diinz" Die Schule findet do,in manch passendes Siiick FG. Francois Bittons Balladen läßt der Verlas Erich Lichten- lteln in We imcn' soeben anläßlich des ! 500. Ge >.irtv s diecks merk würdigen D ichters e-stchei rrcn. einae leitet »' ,'.d i i! el-.t von Paul Zech. ! Prei s gebunden 1. 8l) N Ml - Der Name llo-, bg> keinc ii allzu guck en Klang Die -ler Ma-n den se- n»? n '.ll'? '-ordent- üche Beaabi in z zum Höchsten prö' i'.'.'t lck: rle >">, Han' - aus z gi je neu Cleme-ckc ui. d: , du:ck- i"- r '' in dck chckcke E. ck llickock eiü'.i. len lw''.N en B .1'! s--i». Siedle, i M stck-'stuck., reck: i. ' - w ii v .-r». - <o - , Zwei mal ist er g ernde m-ck m . n- . V".? e- - ... - "»d r) ' 1)i? zöge! lock-' L be-, sp-ick! nnck > lV.l- leinen Eroi ll, und Kam ps neoen d'.e Ge bst '.V's er ein O i . na l sesy - n'.'ü'e. bebe- laus geniale l'st pro» stckkeck ck de. die i ranz g. :'oß" o-lrei !' V'V MM.-o st 'st*' 'r überi geigertc -"De rb!li?ir !ind Iwinckmi'! ouck r" ."b. . wechseln in ibm IN. Die Biograpbi, > D - ) ri Hs ist b sie '7t etwa so abgesagt . wck sie der ... f.s' Peler Dörsler Peter Dörfler hat sich Heimatrecht schon längst erkämpft. Eine treue Lesergemeinde hat dieser echt deutsche Schwabe. Seine Gestalten sind blutwarme Menschen, die alles andere sind, als vom Dichter ersannen. Er kennt keine Romanheldcn im überlieferten Sinne. Niemals wird er weichlich. Davor be hütet ihn seine Verbundenheit mit dem Leben. Dörfler kenn! aber auch im Zeichnen van Landschaften keine Bindungen, die ihm hemmend entgegentreten. Er kennt die Eigenart deutschen Landes, seiner bayrischen Heimat vor allem, weiß geschichtliche Erinnerungen geschickt einzukleiden in die Handlung, daß man den Geruch der Erdscholle vernimmt und das Rauschen der Bäume. Dörfler spricht die Sprache des Volkes, lebt in echtem Volkstume. Seine Werke zeichnen sich daher aus durch eine ge sunde Natürlichkeit voll Kraft und Stärke, voll Frömmigkeit, und Liebe, voll Witz und Humor, die niemals banal oder saty- risch werbe». So wandern denn drei ältere Bücher von ihm hinaus in die Welt und werben im neuen Gewände um das Urteil der Lcserwelt: „Der ungerechte Heller" <308 Seiten, Ganzleinen 8.50 Mark) zwingt uns durch sei» edles Motiv, wo jahrzehntc- alte Schuld durch reine, keusche Liebe zweier junger Menschen getilgt wird: „Der Roßbub" <336 Seilen, Ganzleinen 8 Mark), wo kindlicher Hingäbe und Aufopferung es gelingt, ölte Sün den zu tilgen, und „Erwachte Steine" <181 Seiten. Ganzleinen 5 Mark), wo der Stein auf der Straße leidenschaftlich Geschichte erzählt. Diese drei Bücher werden Freunden deutschen Schrift tums, Feinschmeckern und solchen, die wirkliche, nahrhafte Kost lieben, immer wertvoll bleiben, werden immer auch passend sein, wenn »tan anderen eine Freude bereiten will. Es lst gerade heute mehr denn je, mo so vir! Freu,des zu uns kommt, notwen dig. daß wir uns auf deutsches Wesen und deutsche Kunst be sinnen. Dazu gehören Doriers Werke, die der Verlag Kösel u. Pustet, München, so prächtig neuausgeiegt hat. Aus dem Der!aae Kerder In über 50 000 Exemplaren ist heute Dörflers Frühwerk „Als Mutter nach lebte" verbreitet. Das ist gewiß ein schöner Erfolg. Tausende von Lesern haben sich daran erfreut. Es hat sich längst einen begehrten Play in den Volnsbibliothekcn er rungen und wird so weiterhin wertvollen Dienst in der Volks, bildung leisten. Sehr begrüßen muß man es, daß der Verlag sich zu einer illustrierten Auslage entschlossen bat. Rutb Schaumanu. die bekannte Künstlerin hat 15 reizende getönte Holzschnitte für das Buch geliefert, die es uns noch lieber machen. Mit feinem Verständnisse sür die Poesie Dörflers bat sie ihren Holzschnit- len eine Seele cingehnucht. die die Geschehnisse deutlich wider spiegeln lassen. So wird das Buch — 275 Seiten. Halbleinen 12 Mark — van neuem einen Siegeszug antreten bei allen, wclcke Sinn und Verständnis haben für die große Kunst des sclnväbt scken Dichters und der rheinischen Künstlerin, die beide sich so harmonisch ergänzen. In 7. Auflage liegt nunmehr die köstliche Iugendgeschichte von Johann Haindl vor: „Der V a h n w ä r t e r b n b " <135 Seiten, Leinen 3 Mark). Wer erinnerte sich nicht gern seiner eigenen Jugend, wer möchte nicht gern die Tage des Iugend- pradieses wieder znrückhalen! Haindl ist ein Künstler seltener Art. Er schildert seine eigene arme Jugend und weih sie ru ver klären mit den Augen des Erwachsenen. Dazu die Nähe der bayrisch-österreichischen Grenze, die anheimelnde Sprache, das abenteuerliche Leben des Bahnwärters, die Lausbubenstreiche eines echten Jungen und darüber der Glanz der deutschen Hei mat, die Natürlichkeit, die aus jeder Zeile spricht, das wird dein Leser zum Erlebnis, das er oft gern 'jeder in sich zurückrus! Größere Kinder werden an dein Buch ebenfalls sich gern er bauen. „Das Heldenbuch" nennt Theodor Scidenfnden seine zusominensnssende Darstellung aus der allen deutscken Sagen welt <393 Seiten. Ganzleinen 8 Markt. Bon Wielnnd wird be richtet. non Beowust, Wailher und Hstdegunde. Gadrun. Wolf- dietrich. Dietrich non Bern. Hildebrand. Kriemhiide. Hagen. Siegfried. König Notker. Saoen also, die langst dein Deutscken vertraut sind Aber in der Svrache v-'n Seiden-"--- n aeminnmi sie neuen Schwung, neues Leben, irisches Blut. Ein Dichter hat die Stoffe geformt, an denen sich jeder aern e-ckant Emil B-öe!,! schuf 8 Holzschnitte, die d-s Wesen erfassen Gebt dck-ses Buch auch unserer Jugend! Sie mag sich entflammen sür Großes liiz Echtes, s: Wahres! In keiner Volks- und Schu!bi!'>!"st'e!r darf dieser neueste Ee'denkaden schien Lest reckt an den K : d n zu Hause und in der Lckule aus dein köstlicken Bucke vor! "Beter Dörflers neuestes Werk behandelt d- junge» „Don Basco", N7 Seiten, karr. 2.3» Mark So kenizt mau den großen Baiksi'reund noch nickt, wie ikn Dörfler uns darstellt, als Wnnderlnnd. körperlich and -eckig D '.er brauchte nichts hinzrizudichteir. der junge Don Böser- bezo-i'-crl alle Menschen durch seine geheimnisvolle .Körperbrnft. doß er sogor sich dafür sehen lassen kan», daß er Wettstreite wagen darf. Immer setzt er sich durch In diesem gewandten Körper muh eine große Seele stecken. Fnilizmüg zieh! er Kommoden an sich, die ihm wie später seine Zöglinge mit Leib und Seele ergeben sind, weil seine große Persönlichkeit alle i» seckmi Ban» zieht. Gerade heute, iva die börperlichen Leistungen n el- leicht ungc'oühriich hoch cingefchützt werden, mnß man es Dörf ler doppelt danken, daß er dieser Zenslrömung Rechnung trägt, sic aber abzulenken weiß zur Herrschaft des Witteas, der Seele über den Leib. Schade nur. daß die Darstellung mit der Iuoend abbricht. Der große Zauberer Dörfler läßt einem das srübe End, der Iugeudbeschreibuirg bedauern. Fritz Günther
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