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- Erscheinungsdatum
- 1930-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193007129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300712
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300712
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-07
- Tag 1930-07-12
-
Monat
1930-07
-
Jahr
1930
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d«m ri. November ES. dt« di« ««4ger»»g ,«»«« «»sssetzer»^ s»r - ckkrh, »ach Somjettuhland »it de» Lad« »»d veschla» «atz»»», des Lee«-««»» dejteajt. Jedoch hat dies« streng« Mahnahme nichts genützt, »erd di« Zahl der „Ni chtrü ck krh rer" oder .Todeskandidaten", wie man st« zu nennen pflegt, hat schnell zugenommen. Unter ihnen erschienen b«deut«nde Persönlichkeiten, wie z. B. der Stellvertreter des Ge sandten in Stockholm. Dimitriewskq. der Militäragent in Oslo. Ssobolew. Direktor der „Deruluft", Dawydow. der Rat der Handelsvertretung in Paris. Eoldftein, der vorsitzend« d«r Handelsvertretung in Hrlsingsors, Ersukian, und viele ander«. Die Zahl der niederen Beamten zählt schon nach Hunderten. Allein in England weigerten sich an einem Tage 23 Beamt« der Handelsvertretung nach Ruhland zurück- zukehrrn. In Berlin beträgt ihre Zahl ungefähr achtzig. Es gibt auch nicht wenige in Belgien. Sogar in Persien besteht ein« Grupp« ..Richtzurückkehrer". Die zweite Emigration hat ihre neuen Schicksalsgenossen nicht allzu freundlich ausgenommrn. Sir «rkennrn die Wichtig keit dieser Erscheinung vollkommen an und messen den Ent hüllungen durch dieselben «inen großen Wert bei; dir alten Emigranten jedoch können es nicht vergessen, dah dies« jahre lang den Bolschewiken treu gedient haben, und trauen ihnen nicht ganz. Bisher rorigern sie sich noch, diese Neuankömm linge in die Reihen ihrer professionellen und Wohltättgkeits- organisationen aufzunehmen. Aus diesem Grunde organisiert dir dritte Emigration ihre eigenen Verbände. In Paris gruppieren sich die „Nichtrückkehrer" um die wöchentlich« Zeitschrift „Der Kampf", die von dem obenerwähnten Besse- dowsky und zwei hervorragenden früheren Eowjrtbramten vaggowut und Krjukow-Andoksky hrrausgegeben wird. In Brüssel fand unlängst «ine Bereinigung ge wesener Mitglieder der Kommunistischen Par tei statt, welch« das Programm eines aktiven Kampfe» gegen den Kommunismus annahm. Diese Gruppe gründet, ein« Partei unter dem Namen „Der Bol kr wille" und ver öffentlichte ihr Programm, welches darin besteht, den Kampf gegen die Bolschewiken mit allen revolutionären Mitteln bis -um vollen Siege zu führen. Auch in den anderen Zentren der dritten Emigration geht eine organisatorische Tätigkeit vor sich. Bor der Hand ist es »och schwer zu sagen, was diese „Nichtrückkehrer" eigentlich vor stellen. Ob das Leute sind, die durch den Kommunismus wirk lich ehrlich enttäuscht sind oder aber ob es Natten find, die das sinkende Schiff verlassen? Sind es Kämpfer, die ihre Mitschuld an den Verbrechen der Bolschewiken durch einen Kampf mit ihnen wieder gutmachen wollen, oder einfach Leute, die ihr er beutetes Vermögen in Sicherheit bringen wollen? Auf alle . diese Fragen kann nur die Zukunst antworten. Die Bolsche- wiken suchen mit allen Mitteln diese Leute zu diskreditieren. Aber schon der Umstand, daß es sich hier hauptsächlich um Diplomaten handelt, in deren Auswahl man gewöhnlich äußerst vorsichtig ist, macht diese Bemühungen, sie anzuschwärzen, nicht ganz leicht und wenig glaubwürdig. Die kommunistische Presse erklärt diese Erscheinung durch das zersetzende Milieu des Aus- kandes und verlangt eine strenge Beobachtung aller Sowjet- ongestellten im Auslande. Einige Zeitungen behaupten in ziemlich naiver Weise, daß de? Vergleich eines kapitalistischen Regimes mit dem sowjetistischen die Beobachter zu ungünstigen Schlüssen über das Sowjetregime beeinflußt. Vielleicht ist die einfachste Erklärung darin zu suchen, daß diese die Möglichkeit zur Flucht hatten, über welche ihre Genossen in Sowjetrußland nicht verfügen. Vr. Vlst v. li. 14 Jahrhundert« Benediktinerorden. Anläßlich der 14- Iahrhundertfeier des Benediktinerordens hat die italienische Regierung für das benediktinische Mutterkloster, Monte Cassino einen Leuchtlurm gespendet, welcher sein Licht auf 30 Kilometer Entfernung wirft und das Licht versinnbildlichen soll, das von Monte Cassino aus aus den ganzen Erdkreis ausgegongen ist. k>fEsrer Neumsnn'L Nelimtrtel bsnLtue b«l »«ürlreicb»LXr»vldiejr«». / IgOYOd D«aüc»cluell>«-i. D»»IA»rrer Hemuaiui-öucb (272 5., ILOXbd.serbSärseäer, iler «ict> »nF Ni«. »«»Io»«r»t lxlutr, volltz >ui»«oo»r uirä porroDot (irrrcb l,aävch tteoiuLuo A 0«., Aürot>«rsi 3 10 Di« Pfarrer Deumanri-ffeilmltrel «rüolreu 8>« in 3Ü6N Hpotliskön Onsscisns bestimmt Engel-kpgttret««. Ännenstr. i4 Grobe Ferien! Heute mittag ist Schulschluß! Dos Zauberwort Ferien, das die Kinder strahlend arw der Schule mit nach Hause bringen, ist Wirklichkeit! Die Vorfreude, die die letzten Arbeitswochen lcichi gemacht hat, ist vorüber. Es geht nun hinaus in ole Natur, hinein in das Meer der Freuden selbst, um darin Seele und Körper für den Kommenden Winter zu stählen. Di« Ferien- frevde der Kinder weckt auch bei allen Erwachsenen freudiger Echo ob für sie nun Ferien winken oder nicht. Alles ist schon eifrig gerüstet, um den Strom der Ferien reisenden zum Ziele zu bringen. Auf der Reichsbahn Kai der Reiseverkehr schon Mitte der Woche eingesetzt, »er Hoch, betrieb beginnt aber erst heute. Allein noch München sBerch- tcsgodcn» gehen elf Feriensonderziige. zwölf zur Ostsee, zwei zur Nordtee, zwei nach Eisenach—Frankfurt o M., zwei noch Fries- ricksbofen—Stuttgart-Schwarzwold—Schweiz und ein Freien- sonderzug führt Ins Riesengebirpe. Auch dos Wetter zeigt sich dem Ferienbeginn geneigt Di« bevorstehenden „Hundstage" werden durch den letzten Kalt, lusteinbruch. der der Hitzeperiode ein End« gemacht hat. erträg lich sein Der Luftdruck ist im Ansteigen begriffen, das Boro- meter steigt besonders stark über Norddeutschlond. io daß bei schneller Bewölkungsabnahme erneut«. Erwärmung zu erwarten ist. So ist gegenwärtig durch das Zusammenschrumpfen der noch nicht angestauten Kaltluitmossen für die Beständig, keit eines guten, ober noch nickt übermäßig warmen Wetters eine gewisse Gewähr vorhanden. Und nun. hinaus in Gottes schön« Welt! Vierden unrl Umyeduny Das Geheimnis -es „KreNels" Er-e Im Städtischen Planetarium Dresden, auf dem Ausstel- lungsgelände, Siübelalle 2a, wird am 13.. 20. 27. Juli, 3. und 10. August um 17 30 Uhr ein Sternschauspiel oorgefiihrt. Die Schauspieler des Himmels haben sich Großes oorgenommen. Sie wollen uns kurzlebigen Menschenkindern zeigen, wie sich der Anblick des Himmels unserer Heimat veränderte, wenn wir Jahrtausende erlebten. Die kleinen Kreiselspieler der Straße müssen bei dem Schauspiel mithelfen Sie bringen uns in Er innerung, daß die Erde auch so ein Kreiselspielzeug ist. wenn auch ein mächtig großes Sie weisen uns darauf hin, daß auch die Erde taumelt, genau so, wie das Spiel unserer Jugend. Der Anblick des Himmels unserer Heimat im Wandel van Tagen. Jahren und Jahrtausenden führt uns die himmlischen Schauspieler vor. Wahrlich ein eigenartiges Erlelmis, mit eige nen Augen zu sehen, wie es im Sachsenlande am Himmel aus- gelehen hat in früherer Vergangenheit, zu jener fernen Zeit vor 5000 Jahren, da unten am Nil die alten Aegvpter ihre ersten Pyramiden bauten, wie unser Himmel ausgesehen zu Beginn unterer Zeitrechnung und dann in ferner Zukunft, 12 000 Fahre nach der Zeit. In der wir leben, und endlich, wenn der Kreisel Erde nach 20 000 Jahren eine Taumelbewegung vollendet hat. wenn ein sogenanntes großes Fahr zu Ende ist. Der Himmel unserer Heimat verändert sein Gesicht mächtig, wenn mir in der Zeit Jahrtausende vor oder rückwärts schreiten Mir burz- lsbiaen Menschenkinder, wie mir, wenn es gut geht, 70 bis 80 Fahre alt werden, d h. eiwa 26 000 Taae leben, wir erleben eigentlich nur «inen Tag van diesem großen Fahr von 26 000 Erden-Jahren. Wir sind Eintagsfliegen in diesem großen Fahr. Dresdner Kahrokannttinf^e Tie Dresdner Industrie- und Handelskammer stellte, teil weise in Gemeinschaft mit anderen beteiligten Kammern, fol gende Anträge beim Fahrplanausschuß des Deutschen Fndustrte- und Handelstags für den Eisensahrplan 1031/32: Herstellung einer direkten Nachtverbindung Dresden—Hamburg mittels der wieder einzulegenden Züge D 181/182 oder E 211/212 und T 470-80 Ganzjährige und tägliche Führungen einer Nachmit- tagsschneilverbindunq von Dresden nach Berlin mittels E 55, Verlängerung der D 114/207 nach und oan Frankfurt a. M. Ganzjährige Führung der D 122 123 nach München und Wiirz- burg—Frankfurt a. M. und "Schlafwagen nach Nürnberg- Stuttgart, ein Wunsch, der trotz wiederholtem Antrag und vor liegendem Bedürfnis bisher leider nicht erfüllt worden ist. Spanische Austauschschüker in Dresden. Am Donnerstag- nachmiltag besuchte eine Gruppe spanischer Auskauschschüler unter Führung ihrer Lehrer die Landesschule Klotzsche. Sie wurden vom Ministerpräsidenten Schieck begrüßt, der daran er innerte, daß vor einem Vierteljahr deutsche Schüler und Stu- j denten Spanien besucht und dort vom König Alfons und der Bevölkerung des Landes überaus freundschaftlich ausgenommen wurden. Der Ministerpräsident erinnerte weiter an die historl- fchen Beziehungen zwischen Spanien und Deutschland und an die zu höchstem Dank verpflichtende Haltung, die Spanien während des Weltkrieges Deutschland gegenüber eingenommen habe Streik auf -er Vogelwiese Auf der Dresdner Vogelwiese gab es am Donnerstag eine kleine Revolte der Unternehmer Während sonst nur Arbeiter in den Ausstand treten, übten sich diesmal die Unternehmer im Streik Sie sperrten ihre Zelte und Unternehmungen zu und verlangten von der Bogenschühengesellschaft eine Herab, letzung der Standgelder um die Halste, da der Besuch so schlecht sei daß sie nicht mehr zahlen könnten. Nachdem man eine Weil« verhandelt hatte, wurde die Beratung aut heute. Freitag vertagt, die Luftschaukeln. Flohzirkus. Tanz- und Schieß, Huden usw. öffneten ihr« Pforten einstweilen wieder. ; Schwer« verkehrsnnsäkke. Aus der KSnigsbrücker Straße kam am Donnerstag nachmittag ein Kraftrodfahrer in einer Kurve zum Sturz und zog sich schwere Verletzungen zu. — Auf der Steinbocher Straße stürzte ein aus der Sommerstraße wohn- Hafter Kaufmann infolge Gabelbruchs an seinem Fahrrad Ec erlitt schwere Kesichtsversetzungen. — Früh >n der 3 Stunde ereignete sich ans der Tiergartenstroße ein heftiger Zusammen stoß zwischen einer Kraftdroschke und einem Motorradfahrer, ivovei letzterer schwer« Verletzungen davontrug. — Die Ver unglückten mußten ins Krankenhaus gebracht wenden — An oer Ecke Slübelasies und Fürstenstraße stieß am Donnerstag 10 20 Uhr ein von Gruna kommender in voller Fahrt befind- llcker Motorradfahrer mit einem Radfahrer zusammen der vom Großen Garten her die Fürsten st raße herunterfahren wollte Der Radfahrer wurde durch den heftigen Zusammenvrall von seinem Rade her»n:ergerissen und z» Roden geschleudert Er trug eine stark blutende Kopfwunde und Hautabschürfungen davon. : Dl« Arbeit der Feuerwehr. Im Laufe de« Monotz Juni rückte die Dresdner Berussieuerwehr inszieiamt 166 mol au« Die Alarmierungen betrafen 3 Groß-. 11 Mittel- uns 50 Klein« 'euer. 33 Sauerstosfhilfeleistunaen und 30 andere Pstlfeszststingen Die der Feuerwehr ungegliederten Sanitätsivacl-en leisteten in 007 Fällen erste Hilfe. Ein nute« Pikzjahr Ergiebiger Regen in diesem Frühjahr unk die daraus fosgcnde warme Witterung sind stir die Pilzstora von Nutzen gewesen. Wie allgemein bekannt, gedeihen Pilze bei leucht- warmem Wetter am besten Alle Anzeichen sprechen deshalb für ein gutes Pilzjohr Eine re'che Pilzernte bringt zweifellos vielen Menschen wirttchastliche Vorteile. Las köstliche Nah, rnngsmtttel das unz die Natur kostenlos spendet ist nie zu verachten und bringt Abwechslung in den Küchenzettel der Hausfrau. Eine garstige Unsitte ist das wahllose B-rnichten non Pil zen im Walde So wie jede harmlose Blindschleiche erschlngen wird, weil mnn sie stir eine giftige Kreuzotter hält, so werden alljährlich .Hunderttausende von Fliegenpilzen, die ein herrlicher Schmuck des Maldbodens lind, umgetreten oder ausgeschlagen, weil ste giftig sind Aber es bleibt nicht bei den Fliegenpilzen ldie übrigens,in jungem Zustand von manchen Pilzkennern so gar gegessen werden!), sondern zahllose eßbare Pilze erleiden dasselbe Schicksal, weil sie der unerfahrene Spaziergänger füv giftig ansieht. In Wirklichkeit sind die allermeisten Pilze eß bar. wenn auch bei einigen erst die Oberhaut entfernt werden muß. Giftig sind in der Hauptsache der Sveitänbling, der Sa tanspilz, der Büscheler Schwefelkapf und vor allem der gefähr liche Knollenblätterpilz. Verdächtig und deshalb besser zu mei den find grüner und Sttnktäublina. Gallenröhrling. wilder und arubiger Milchling. Giftreizker und Fliegenpilz. Die schwersten Vergiftungen sind last ansnahmsias auf den bösen Knollen- blätterschmamm zurückzulühren Die meisten Vergiftungen aber rufen gar nickt die Giftpilze hervor, sondern sind der Sorglosig keit der Menschen aufs Schuldkantv zu schreiben, dis alle, wäß rige. schan überaeganaene Pilze sammeln und zubereiten Ein einziger kann das ganze Gericht verderben, denn die Pilze gehen ralch über und bilden dann durch Zersetzung Eimeisgifte. die höchst gefährlich werden. Ter gute Pilzsammler wird nur Finge, feste, einwandfreie Exemplare milnehmen Aber alle diese Umstände berechtigen niemanden, nun sinnlos alle die vielen Pilze, die er vai" nicht kennt, in sinnlosem Vernichtunqsmahn zu zerstören Vielleicht würde sich ein besserer Kenner gefreut haben, gerade diese nutzlos umgeschlagenen Pilze in gutem Zu- stnnds gesunden zu haben. Deswegen sei jedem Sammler und vor allem den Kindern ans Herz gelegt, auch die Pilze des Wal des zu schonen. aus Wür.churg. Balthasar Neumann, der dort im Austrage >r Familie Schönborn die herrlichsten Barückschöpsungen. insonder heit das imposante sürslbttchöittche Residenzichlvß geschossen hatte, führte m den Fahren 1772—1784 die Wiederherstellungsarbcncn am Dom durch und gestaltete vor allem die wcstlici-e kaiser hall« in den prächnchten Formen um. Aber kaum war der Dom einigermaßen wieder i^rgesieilt, so mußte er einem neuen Ansturm slanühalten. Die Weilen der stanzüsischen Revolul.on schlugen auch an die Ufer des Rheins: 1704 drangen jakobinische Banden in Speyer ein r»nd verschonten nicht einmal die Kaisergrüfke. Jedoch gelang es ihnen Nicht, den Bau ganz abzulragen. um an seiner Stelle der Göttin „Freiheil" zu huldigen. Vielmehr konnte der Erzbischoi Joseph Ludwig von Mainz im Fahre 1806 vvn Napoleon, der seit 1801 der Lanüesl>err der pfälzische» Gebiet« war, das Zu geständnis erhallen, daß der allehrwürdige Dom sür sein« got tesdienstliche Bestimmung sreigegeben wurde. Eine neue Aera des Friedens und des Wiederaufbaus für die Pfalz setzt« ein, als sie, im Fahre 1815 wieder an das Haus Wittelsvach gefallen war /sie wurde zunächst „lliheinkreis". lest >838 „Rheiiufalz benannt). Die großen Künstler und Mäce- nalen aus dem bayerischen Königshaus nähme» sich nun auch dieses erhöbe« cn Bauwerkes der romanische» Kunst in nirsorg- lichster Weise an. Die zuletzt von den Architekten Hübsch ge leiteten Erneuerungsarbeilen zogen sich bis zu». Fahre 1858 hin. Zunächst wurde das Hauptschiff von dein Munä>ener Schrau- dolph a»sgemalt. Fm Vorhof des Domes wurden 1856 die acht üderlebensgroze,, Standbilder der im Dom« beigesetzten Kaiser oufgerichlel, imihrend die Reliefs an den Wänden Szenen aus der Baugejchichie des Domes und aus dem Leben Rudvlss von Habsburg wicdergeben. Den wirkungsvollsten Eindruck von der Wucht und Ma jestät dieses herilici)«» roinan>sci>en Domes geivähr! uns der Blick durch das Mittelschiff des Langhailscs, wenn wir unsere Augen an de» Wänden entlang bis znm Ostchoc schweifen lassen. Dort im erhöhten Ostchor über der Kryvta stehen unweit vom Hochillar das Stondbild Rudolfs vvn .Habsburg, angeserligt von dem Münchener Schwanthaler, und das Denkmal Adotts von Nassem aus de, Werkstatt Ohumachts und »»eisen schon aus die Gmbstätte der deulschen Kaiser hm. Und darüber wölbt sich die hohe achteckige Kuppel, von der au vergoldeter Kette hängeud eine uiächttge Kaiserkrone ihre Säiallen über die darunter Schlummernden webt, die nach den vielfachen Eingrmen und Plünderungen im Fahre 1906 wieder neu zur Grabesruhe ein gebettet worden sind. Sv zeigt sich uns dieses grandiose Bauwerk romanischer Kirchenkunsi nicht nur als ein Wahrzeichen der bayerischen Kreishaupistadt Speyer und der engeren vmlzlschen Heimat, sondern er ist für uns Deuisctre insgesamt das Monument deut scher Kunst und das Symbol einstiger deuisclrer Große. Und ivie dieser wuchtige Bau nach neunhundert Fahren stolz und ernst noch in unsere Zeit hineinragt und trotz der inannig- facksten Sch >ck falsch läge, di« ihn und die sich zu seinen Füßen weilende Bischossladt getrosten haben, doch in seinem Funda ment und in seinem künstlerischen Grnndplan bis auf den heu- kiegn Tag erhalten geblieben ist, io ist er uns im wahrsten Sinne auch ein Symbol deulschen Geistes, deutscher Kunst, deutscher Kraft, die auch durch Zeiten der Nai im tiefsten Fundament ihres inneren Werlens sich stets erhallen wird. Dr. W. Rojenhauer. Dresdner Musikschule. Werke für Klavier, Violine und Gesang von Schülern aus den Klassen Käty und Hans Schneider, Emil Slanek und Karl Wngenknecht, so wie Albina Pietzsch erbrachlen den Beweis, daß zufolge ge wissenhafter. tiefgründiger, die lechnischen und geistigen Werte gleichbedeutend ausbildender Lehrarbeit an dem Institut auch große Ausgaben völlig befriedigend gelöst werden. Beelhovens Appasionatä-Sonate, Stücke von Chopin, Hermann Scholtz und die H-Moll Ballade von Liszt leine ganz hervorragende Inter pretation) standen unter dein Eindruck« reifer Musikalität, tem- perameiilvvllen Erfassens und farbiger Gestallungskrast. Die Violinisten interessierten mit Divaldis Violinkonzert In A-Moli und der G Moll-Legende von Wieniawsky durch gediegene Bo- gcntechnik und eindrucksvolle Charakterisierung. Zwei „Zigeu- necinädcheniiedcr" vvn Hollstei» wurden mit klangschönen stimmlichen Mitteln und ausgezeichnet belreulec Gesangskullur wiedergegebe». Die Vortragenden konnten sich daher dankbare» und reichen Beifalls erfreue«. —u. Unsere Winzigen turnen. Im A u s st e > l u n gs t h e a I e r führte am Donnerstagnachinittag Rosel Schmidt lBautzen) unter dem Motto „Unsere Winzigen turnen" di« An- mendung der schwedischen Heilgymnastik an den Kleinsten der Erdenbürger, wie sie inr Institut Schmidt betrieben wird. vor. Zunächst erzählt die Assistentin Alice Zegers eine Reise ins Märchenland. In diese Erzählung werden sehr geschickt und sur die Kleinsten nicht ermüdend die Uebungen. die in der Haupt sache in Atmung. Glieder-, Rumpf- und Gleichgewichtsübungen bestehen, eingeflochten So wurde wirklich entzückend das Hüp fen der Nasen, das Stolzieren der Rehe. Zwergbewegungen, der Fliegenpilz usw dargestellt. Dann führt Rosel Schmidt mit den 'chon Fortgeschritteneren eine Reise auf die Vogelwiese vor. Durch eine satt den Fackson Girls abqelauschte Eisenbahnschlange ..fahren" die Vierjährigen nach Dresden, kopieren in Kletter- bewenungen Affen, stellen ein veritables Fliegerkarussell in Sitz- lind Schwebestellung, eine Rutschbahn und diverse Volksfest- svozialitäten dar. Heimzu grht's mit dem Kahn über die Elbe /Ruderer, Steuermann und schwankender Mast) und in der Straßenbahn werden die Erlebnisse schließlich nochmals in Be wegungen memoriert Die gut besuchte Vorführung fand wohl verdienten. reichen Beifall. Zck. Beendigung der Spielzeit in den Staatstßeatern. In der Oper gehl als letzte Vorstellung dieser Spielzeit am Sonniag, den 13. Juli. Richard Wagners „Götterdämmerung" in Szene. Dos Schauspielhaus beschließt die Spielzeit ebenfalls am Sonntaa mit dem musikalischen Spiel „Meine Schwester und ich". Am Montag, den 14 Juli, kieginnt ein Gastspiel von Mit gliedern der Berliner Rotter-Bükne» nnier künstlerischer Lei tung von Kurt v. Möllendorff. Dargeslellt wird das Lustspiel „Madame hat Ausgang". Di« Hauptrolle lpielt Christel Storm. Sumor Der Lehrer srabt. ivos mit den Bäume» im Frühling ge schieht. Es meidet sich eine ganz« Aiyzahl Kinder, jedoch tragt der Lehrer eines, das sein Fmgerchen nicht erhoben hat. „No, Müller, sag' du mal. ivas mir den Bäumen u» Frühling ge schieht." — Daraus der kleine Jung« höchst erstaunt u>rd ent rüste!: „Ick iMb' mir doch jarnich jemeldet!" Mißverständnis. An einem Schilde steht folgend« Auf schrift: Heinrich Koch, vorm. Meyer, Möbeikabrik. — Das klein« Karle!)«»: „Vater, iveshalb >)«ibl der Man» den» vormirlog» Meyer?"
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