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- Erscheinungsdatum
- 1930-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193005098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300509
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-05
- Tag 1930-05-09
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Monat
1930-05
-
Jahr
1930
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»i„em wohlgeordneten Stao'swelen ciniiige, — Legationsral von der Decken ividmele im Nonien der Bea»rle>isck>ast der Kammer dem lolcn Kollegen eine» herzlicken Nachruf. Unter Niedcrlcgung von Krän-en sprachen Dann Gcluimcr 'Oberregie- rningsral Tr. H t> d e r Berlmt siir ücn Teuiichen Industrie- und Handelslag: .Kommerzienrat Brest! er iDresöe») für die kauf männischen Biioungsanstaiieiii Syndikus Döring (Zittauf siir die übrigen Haiideiskammein und die öeuifchcn Kammerbeamten: Tirektor Heine sür den Verband Sächsischer Industrieller. Leise erklang dann das Largo von Händel und mit dem Ge sang der Chorknaben ..Seiia sind die Toten" und Orgelspiel sanü die Feierstunde ihren Abschluß. — Die Leiche ivird nach dem Ge burtsort des Verstorbenen Kreuznach a. ü. Nahe übergesührt, um dort in der heimatlichen Erde beigcsetzt zu werden. Dresdens Amerikaanleihe Ter Aussichisrat der städtisä-en Dresdner Gas-, Wasser- und Eicktcizitäls-Werke A.-G. in Dresden beschlost, der Ban kers Trust Go. in Neuyork eine Option auf 17 Mill. Dollar 6,'4prozeutiger Anleihe zu gebe». Der Ausgabekurs soll 92 Prozent betragen, der Auszahlungskurs 88 Prozent. Tie An leihe soll binnen 25 Jahren durch jährliche Auslosung von 2 Prozent zuzüglich ersparter Zinsen getilgt werden. Eiperanko-Kongreh in Dresden Ter Deutsche Esperanto Bund tagt zu Pfingsten in Dres den. Dabei wird auch der ungarisch-rumänische Pädagog Andreo Tsche, Mitglied des Internationalen Erziehungsamtes in Gcnf, teilnchmen, der durch seine erstaunlichen Unterrichts- ersolge allgemeines Aufsehen weit über die Kreise der Esperan tisten hinaus erregt hat. Die Kongrehleitung hat es erreicht, dah Andrea Tsche vom 1. bis 15. Juni einen Esperanto kursus in Dresden abhält. Die Ergebnisse seines Unter richts sind geradezu verblüffend. Seine MOHode, eine leicht bcwcgliche Sprechmelhode ohne Benutzung einer nationalen Sprache, ohne Lehrbuch und Uebersetzungen, ist der Gewinn zohlreiclrer Kurse, die er in der tcanssilvanischen Stadt Her ma nnsta dt an Teilnehmer aus verschiedenen Nationali täten erteilte. Seitdem unterrichtete er mit ganz austerordent- lichcm Erfolge in den nordischen Ländern. Er hielt auf Ein ladung des schwedischen Lehrervcreins starkbcsuchte Lehrer kurse in Schweden ab. Auch die Verwaltung der Hauptstadt Stockholm richtete darauf durch Bürgermeister Lindhagen Tschc-Kurse ein, darunter einen für Angehörige des schwedischen Parlaments. Es folgten weitere von den betressenden Volks bildungsministerien finanzierte Kurse in Helsingbocg, Dorpat und Riga. Einen ganz besonderen Erfolg stellte der inter nationale. Lehrkursus am Pädagogischen Seminar in Buda pest dar, an dem 150 Pädagogen aus 12 Ländern teilnahmen, darunter auch einige sächsische Lehrer. Andreo Tsche ist ein geborener Pädagoge. Es ist von grosser Bedcuiung, dast noch vor dem eigentlichen Kongrest Ge legenheit geboten ist, unter Leitung eines Pädagogen von in ternationalem Ruf die Welthilfssprache zu erlernen. Auskunft über dcn Kursus wird bereitwilligst erteilt durch die Geschäfts stelle des Deutschen Esperantobundes Dresden-N„ Königs- brücker Strasse 08 lRnf 51 022), oder Herrn F. Goetze, Schnorr- strastc 51b, 1. (Ruf 15 552). Polizeistunde auch für Ausflugslokale Dresden, 8. Mai. Der Wirt eines Sommerlokals in Omse witz halte eines Sonntags sein Lokal, nachdem er es nach Schluss eines Vereins-Tanzvergnügens um 3 Uhr geschlossen hatte, um 1 Uhr wieder geöffnet und an Ausflügler Kaffee verschenkt. Er erhielt deshalb einen Strafbefehl wegen Ucberschreitung der Polizeistunde: die Geldstrafe wurde vom Berufungsgericht be stätigt. Zwschen der Schließung und Wiedereröffnung eines Lo kals müsse eine längere Ruhepause liegen: eine Ausnahme hier von zugunsten der Ausflügler könne nicht gemacht werden. Das Sächsische Oberlandesgcricht hat diese Entscheidung bestätigt und die Revision des Angeklagten zurückgcwiesen. : Dresdner Kaufmannschaft. Am Freitag, dem 0. Mai, 7 Uhr abends, hält Herr Hoscat Holst im grasten Saal der Dresdner Kaufmannschaft einen Vortrag über SIrcifzüge durch einige Hauptstädte Europas sür die Internationale Hygiene- Ausstellung 1030 vor dcn Innungsmitgliedcrn und deren Ange hörigen. ^rellan, Kristall rloliann skr. ^nKäu§er»«L Alles Gule kommt aus Berlin Berliner Paragraphengeist machk Dresden als Kunststadl lächerlich Ein skandalöser Vorgang hat sich nach dem Konzert, das Elisabeth Retlzberg am Dienstag im Gewerbehause Dresden ge geben Izat, abgespielt. Als die Sängerin nach Sehlutz des Konzer tes von der Bühne in das Künstlerzimmer des Gewerbehaussaa- !cs zurückgehen wollte, traten ihr drei Gerichtsbcamte entgegen und verhinderten sic am Weitergehen. Gleich darauf erschien ein Rechtsanwalt mit einer cingeklagten Schuldsorderung uns einem .Haftbefehl, der im Jolle nicht sofortiger Zahlung der Summe auch nachts vollsireckt werden sollte. Der Haftbefehl war mit Fluchtverdacht begründet, da Iran Rcthberg jetzt ihren Wohnsitz in Neuyork hat. Von befreundeter Seite wurde sofort ein Dresd ner Rechtsanwalt gerufen, der sich mit dem gegnerischen Rechts- beistanü auseinanderzusetzen versuchte. Ls stellte sich heraus, dast cs sich um eine von Elisabeth Rethberg bestrittene angebliche Prooisionssoröerung der Internationalen Konzertbetriebsgejcll- schost m. ü. H. Franz Aufrechk. Berlin. Nürnberger Strohe 24, in einer Gesamthöhe von 82 000 RN!. handelte. Die Sache spielt bereits seit dem Jahre 1925. Natürlich war die hohe Summe nicht sofort ansznbringcn. Es wurden verschiedene prominente Persön lichkeiten der Stadt noch im Lause der Nacht angerufen und um Beistand gebeten. Ta Elisabeth Rcthberg an einer Mandelentzün dung litt uns sich nach den Anstrengungen des Konzertes nicht wohl fühlte, wurde schliestlich ein Gutachten des Gerichtsarztcs eingeholl, der die Haftunfähigkeit der Sängerin bescheinigte. Die Gerichtsvollziehcr beschränkten sich daher darauf, den Schmuck der Sängerin zu pfänden. — Im Laufe des Mittwochs konnte dann die entsprechende geldliche Sicherheit gestellt werden. Die Nachrichtenstelle der Staatskanzlci teilt mit: Zu der Angelegenheit der Vollstreckung eines .Haftbefehls gegen die Künstlerin Elisabeth Rcthberg wird zur Unterrichtung der Ocf- senllichkeit bemerkt, dast es sich dabei um die Vollziehung einer Anordnung des Landgerichts Berlin gelzan- delt hat. Danach war gegen Frau Rcthberg wegen einer umstrit tenen Forderung der Internationalen Konzertbelriebsgesellschaft m. b. H. in Berlin der sogenannte persönliche Arrest und zu des sen Dollstreckung die Verhaftung der Künstlerin angcordnet wor den. In Aussührung dieser Anordnung des Berliner Arrcstgerichts ist aus Veranlassung der Gläubigerin der zuständige Dresdner Gerichtsvollzieher beauftragt worden, dem aus Verlangen der Gläubigerin durch das Vollstreckungsgericht gestattet worden ist, die Vollstreckung „zur Nachtzeit", d. h. nach 0 Uhr abends voe- zunehmen, und der bei seinem Vorgehen an den Auftrag der Gläubigerin gebunden gewesen ist. Welche Gründe zur Anordnung des persönlichen Arrests durch das Berliner Gericht geführt haben, und warum zur Vollstreckung dieser siir bestimmte Aus- »ahme fälle gesetzlich vorgesehenen Mastnahmen an Stelle minderer Freiheitsbeschränkung die Hast angeordnet worden ist, ist hier nicht bekannt und könnte, da es sich um richterliche En!- schtießmng handelt, nur durch das hierfür zuständige Berliner Gericht nachgcprüst werden. Tie sächsische Regierung hat daher keine Möglichkeit, in die Belwndlung des Falles einzugreisen, siir die die gesetzlichen Grundlagen bestanden haben, dessen Auswir kungen aber im Interesse der berühmten Künstlerin nur bedauert werden können. * Diesem Urteil der Staatskanzlei kann man nur zustimuicu. Es ist außerordentlich bedauerlich, dast das Berliner Gericht mehr auf den Buchstaben des Gesetzes als aus die Tatsachen gesehen hat. Gewiß muß gleiches Recht sür alle gelten, und es wäre ganz ver kehrt zu fordern, dast eine berühmte Sängerin in einer Rechte- angelegcnheit anders belxmüelt werden soll als ein gewöhnlicher Sterblicher, aber daß bei Fra» Rcthberg, deren Konzert in Drce- den seit Wochen angekündigt war. am Abend des Konzerts Flucht verdacht vorliegen sollte, ist schwer ei'nzuschen. Wenn das Gericht sä-an vom Recht der klagenden Firma (die übrigens nach einer Mitteilung des „Berliner Lokalanzeigers" aus der Warnuugslisle der Konzertkünstler steht) überzeugt war, standen ihm — das läßt auch die Auslassung der Slaatskanzlei deutlich durchblickcu — genug andere Mittel zur Verfügung, um den umstrittenen An spruch zu sichern. Berliner Paragraphcngcist hat der Kunststadt Dresden einen üblen Streich gespielt. Tenn die Leidtragende wird bei der ganzen Sache die Stadt Dresden sein, deren Ruf nickt da- durch gewinnen wird, dast sie setzt in ücr Weltpresse als Cclxiu- platz eines so grotesken Skandals aenannt Werden wird. : Die Uebergabe der Erweiterungsbauten beim Stadt- Krankenhaus Iohannstadt (Schwesternschule und Kinderklinik) findet am 15. Mai statt. : Ausländisch« Gäste beim Mitteleuropa-Institut. Dem Vernehmen nach hat der frühere rumänische Außenminister und jetzige Gesandte in London Titulescu seinen Besuch beim Mitteleuropa-Institut ia Dresden für Monat September d. I. in Aussicht gestellt. Er wird bei dieser Gelegenheit vor Pressevertretern über die politischen und wirtschaftlichen Bezie hungen zwschen Deutschland und Rumänien und die Wege zu ihrer Intensivierung und Vertiefung sprechen. Auch der grie chische Gesandte in Berlin hat für Ende Mai seinen Besuch beim Mitteleuropa-Institut angesagt. : Neue Bestimmungen über Milchtransport. In der letzten Sitzung des Gesamtratcs genehmigte der Rat dcn Erlast einer Polizeiverordnung, durch die in Abänderung der Be kanntmachung über den Verkehr mit Milch vom 5. Dezember 1912 das Mitsühren von Küchenabfällen, Futter resten und dcrgl. auf Fahrzeugen aller Art. die zur Beförderung von Milch bestimmt sind, verboten ivird. : Diebesfahrten eines Mädchens. Von der Polizei wurde eine 17 Jahre alle Arbeiterin ivcgen zahlreicher Taschendiebstähle sestgenommen. Das Mädchen sprach auf der Straße Männer an, die bei passender Gelegenheit bestohlen wurden. Es hat nach eige nem Geständnis seit Januar fast täglich derartige Diebstähle ver übt. Das gestohlene Geld liat das Mädchen mit einem 23 Jahre alte» Burschen zusammen vertan. Amtlicher Taschensahrpla,, der Reichsbahndirektion Dres den. Die ab 15. Mai gültige Sommerausgabe des „Amllickxen Tascheiifahrplanes sür Sachsen" nebst einzelnen angrenzenden Linien in Bayern, Thüringen und Preuhen. den wichtigsten Fernverbindungen sowie den Elbe-Dampfschifs-Fahrplänen, hcrausgegcben von der Neichsbahndirektion Dresden, ist jetzt erschienen. Der Fahrplan ist zum Preise von 1 RM. auf den Bahnhöfe» und Gepäckausgaben, sowie bei de» Bahnhofsbuch- haudlungen, ferner auch im Stadtbuchhandcl zu haben. d. Wvhnungsbaudarlehen sür Heidenau. Der Bczirksaus» säwst der Amlshauptmannschast Pirna erteilte in seiner letzten Sitzung der Stadtgemcinde Heidenau die Genehmigung, ein Wohmingsbaudarlchen in Höhe von 173 000 RR!, aus dem slaat- lichen Wohnungsbaustock auszunehmen. d. Zum Konkurs der Stadt Glashütte. Nach einer M,t- teilung des Stadtrats zu Glashütte besteht trotz des i„ dc> Konkürssache der Stadtgemeinde vom Oberverwaltungsgcrichl gefällten Urteils keinerlei Gefahr für eine weitere ordnunes, gemäße Abwicklung der städtischen Berwaltungsgcschöite. d. Aufgeklärte Einbruchsdiebstähle. Auf der Serrestraste n Dresden wurde auf Veranlassung von Passanten ein verdächtiget Mann angchaltcn. Ter Bursche, ein 21 Jahre aller Arbeiter a » Polen, ist reichsvermicsen und niar Ende April ans oem Geüvw- nis in Torgau mit einem anderen Häftling entwichen Beide übten in Niederau. Klotzsche und Ullersdorf Ein» üruchsdiebstähle in Gastwirtschaften. Sein Komplize ist ncch flüchtig. » Reichöbahnbeamtentagung in Dresden. Der Reichst» d Deutscher Reichsbahnbeamten des mittleren nichltechiiischcit Dienstes hält am 11. Mai 1930 in Dresden im „Kegleehaw" seine diesjährige Landestagnng für Sachsen ab. Reiche-Owe« abgeordneter Otto Schuldt, Berlin-Steglitz, wird den Vculwg haften. Schuldt gilt als bedeutender Sachkenner auf dein Ec. biete des Beamten- und insbesondere ReichsbahnbcamieineMs. Die Berufs- und Standcsfragcn vornehmlich der sächsische» Kollegen wird der Landcsvorsitzende, Ncichsbahnieluc.ch'i Hcntze, Dresden, behandeln. s. Berufung ins Volksbildungsininisterium. Wie wir hören, ist Oberstudiendirektoc Dr. Bergemann, bisher Rektor der Deutschen Oberschule in Zwickau, früher in Löbem tätig, ins Volksbildungsministerium berufen worden. Er iill hier die Angelegenheiten der Oberrealschulcn und Realjchuk» bearbeiten. s. Kreditanstalt Sächsischer Gemeinden. An der MittwcRv. Börse gelangte die Reihe 19 der 8prozcntigen Goldkrcdiiluu!» in Höhe von fünf Millionen Goldmark der Kreditanstalt sischer Gemeinden mit 96 Prozent zur Einführung. Für diese Reihe findet das Reichsgesctz vom 21. Dezember 1927 Auwer,- düng. Die Notierung erfolgt mit der bereits amtlich notierten Reihe 18 gemeinsam. ihm erhoffen, was künstlerisch sür die Volkmcrdung aller Deut schen Im Sinne ihrer großen Traditionen möglich ist. Es stellt zugleich über die Nation jene ewigen Slerne, die allen Menschcn leuchten sollen und allen Völkern. Ein großer Gedanke, eine gewaltige Empsindung war wohl die psychologische Wurzel, aus der dieses Werk mit Urkraft emporgewachsen ist: Die Millionen, die auf allen Schlachtfeldern des Krieges verblutet sind, haben ihrem Volk ein Erbe hinter lassen, Ein Deutschland der Vergnügungsetablissenienls. ein Deutschland des unwürdigen Parleiklllngels, ein Deutschland der Boxkämpfe, ein Deutschland sittlicher und religiöser Irrungmnd Zersetzung, das ist es nicht, was den Tod jener Edlen rechtfer tigen könnte. Groß wie der Einsatz muß auch der Gewinn sein. Aus der bedrückende» Tragik, aus dem beängstigenden Zweifel am Sinn der Welt steigt sieghaft überzwingend der neucrkannte alte Gott, der ewig junge Christus, der Donnerruf immerwäh render Auferstehung, ein Glaube, «in« Kraft, ein neues Volk. Versöhnt können die Toten in ihre Gruft zurllckkehren, wenn solche Zukunft aus ihrem Opfer blüht. b'rieärick lAuctcermsnn 3.1. Thraker und Musik Elisabeth Rethberg im Gewcrbehaus. Sie kam, sie sang und siegte. Kunstsinnige und gcsellscizasilichc Kreise hielten den Saal fast bis aus dcn letzten Platz besetzt. Auch kein Wunder, Den» Dresden hat den Aufstieg der Schwarzenberg«! Ober lehrerstochter erlebt. War Zeuge, ivie die heutige iveltgeseiecte Künstlerin von kleine» Anfängen in der Pelrenzopcr als Elisa- bc>h Söltler hcranwuchs zu prominenteu Rollen in der Slaats- eyrer. Mit schmerzlichem Bedauern sah iiian die damals schon allseitig verehrte und beliebte Sängerin von ihrer Wickungs- stälte scheiden, um sich über dem „großen Teich" ihre Triumphe zu Helen Jedesmal aber, wenn sie aas kurze Zeit zur Heimat erde zucückkehrt, erwacht die alte Liebe und Treue zu ihr in verstärktem Maste. Taru>n begrüßte sie auch am Dienstag tosender Beifall, der schier kein Ende nehmen wollte. Nach jedem Liede setzte er in gleiel^r Herzlichkeit und Begeistrung ein u»d erzwang schon innerhalb des Programms Zugaben. Die Fülle der Blumen wuchs zum Blumenberg aus dem Flügel an Zum Orkan wurden die Ehrungen nach Schluß des oftiziellen Teiles Und so muhte der Dresdner Liebling Gabe an Gabe reick,«,,. Wie lange? Wir wissen es nicht. Wissen aber, daß Elisabelh Nr»)bcrg nach wie vor mit dem ivnndervolle» Timbre ihrer einzigartigen Sopranstimme in Liedern von Schubert, Brahms und Wolf und Gesängen von Me.rcello. Caccini und Mozart aufs höchste entzückte. Ihre Gastspiele in der Slaats- oper werden »och Gelegenheit geben, des wefteren aus die Er eignisse ihres europäischen Aufenthaltes elngehen zu können Nicht vergessen werden darf Karl Mona Pembaur, dessen meisterliche Begleitungskunst auf dem Flügel mit dem Klang zauber der Sängerin eine blendende Stileinheit und einen be stechenden Wohlklang heroorrief. Auch ihm gilt ein Teil des austergewöhnlichen Beifalls. —Ist—. Dresdner Kaufmannschaft. Schüler von Walpurga Stö ber und Carl Becker veranstaltete» mit Liedern und Arten aus der Feder zahlreicher Komponisten ein Konzert. Wenn natürlich auch Studienzeit, Quantität und Qualilät der Gcsang- stndierenden in Betrackft zu ziehen sind, so müßte doch endlich einmal mit der Buntscheckigkeit der Vorträge auch bei solche» Gelegenheiten gebrochen werden. Es brauchen dieserhalb nicht nur Schubert-, Brahms-, Rich.-Straust-Adende odeß Schumann-, Mendelssohn- und Wolf-Lieder zu sein, ober sür 12 Nummer» l6 Komponisten ist dach wohl zu reichlich Abwechslung. Abge sehen davon hinterliest der Abend sehr günstig« Eindrücke. Be treut durch eine gewissenhafte, sichere und durchgreifende Lehr methode. zeigten die Schüler gute stimmliche Mittel, beachtliche musikalische Begabung, Reife in der Ansdruckskunst, Geschmack im Vortrag und lebensvolle Gestaltung der dramatischen Linie, Auch die deulliche Prägung der Textausspracl^ und di« gute Be achtung der Atemlcchnik müsse» hcrvorgehoben werden. Wal- puega Stöber vermittelte bei der Begleitung Gewandtheit und geschmackvolle Nüancierung. Es gab starken Beifall und Zugaben- —et— Sächsische Staatstheater. Opernhaus: Freitag, de» 9, Mai, außer Anrecht, „Taunhäuser" mit Taucher in der Tilcl- partie (erstes Auftreten nach mehrwöchiger Beurlaubung), Elisabeth Rethberg (Elisabeth) als Gast, Engenie Burkhard!, Schäffler, Bader, Schmalnauer, Wieder. Im Bacäzanale: Susanne Dombois, Hilde Schlicken, Neppach, Pawlinin und Tanzgruppe. Musikalische Leitung: Kutzschbach. Regie: Erhardt. Anfang 7 Uhr. — Für die E l i so b« t h - R e t h b e r g - Gast° s p i c l e am 9.. 12., 15. und 18. Mai sowie sür das Konzert des New Yorker Philharmonic-Symphoiiy-Orchesters unter Leitung von Arturo Toscanini am 26. Mai sind Einlrittskarlen täglich von 10-2 Uhr (Sonntag von ftl-ll—2 Uhr) an der OpernlMis- kasse zu haben, Weiler sind Eiiitrittskortcn auch in den be kannten Vorverkaussstcllen erhältlich. — Um den regelmäßigen Besuchern der Staotsthcater entgegenzukominen, gibt die W>- waltnng der Staatsthcalcr Gutscheiiiheste für das Parkett u d den 1. Rang, in der Oper auch den 2. Rang, aus. Die Gutichcii» hefte erntöglielzen dem Inhaber dcn Besuch von 12 Vorsteilniiac i zum Preise von insgesamt 10 Vorstellungen, bieten also tci freier Wahl des Borstellungstages dem Inhaber eine Ermai.i- g»ng von durchschnittlich 15 Prozent. Um die Benutzung du Einrichtung zu erleichtern, wird bei der Entnahme des En,!, scheinheftcs nur eine Anzahlung in Höhe von 50 Prozent Wertes verlangt. Nähere Auskunft erteilt die Operiihausluwe und die Schauspielhauskasse. Leipzig. Die hiesige Volks-Singakademie lE V> lud am letzlen Sonntag den großen Kreis ihrer Freunde in die gastlichen Räume des Gewandhauses und lüllte sie bis aui den setzten Platz. „Arbeiter"!» diesen sonst so reserviert sich hallende» Raumen. Ein ungewohnter Anblick. Und doch wieder ein er freuliches, ein erfrischende? Bild. Wochenackeil — frohes Feil des Abends. Ein wahrer „Feierabend" Selbst der geladene Kail hatte die Empfindung, als ob es Sonntag wäre. — Und es war auch ein Festabend durch das. was geboten wurde — und — wie man zu Werke gegangen war. — „Fausts Verdammung" Musik für Soli. Chor und Orchester von Heclor Berlioz l1803—1869 in Paris), erfüllte diesen seitlichen Abend mit eine: Musik, der man ihr hohes Alter von mehr als achtzig Jahren recht wenig anmerkt. Das ist starke Musik, interessante Musik geblieben bis ans den heutigen Tag, In diesem Berlin» liegt e n ungeheuer starker Wille, sich durchzusctzen. Und diesen Trieb- gedankcn des Willens zur Musik mußte der ziveisellos begabte, temperamentvolle, fleißige Dirigent -es Abends. Otto Di do in. zu einem Ausdruck zu bringen, der zu überzeugten Hast- nungcii berechtigt. Die neue Jugend meldet sich hier n in Wort. Und sie Hatto uns bereits an diesem interessantrn Abend einiges zu sagen. Didam ivar mit vollem Erfolg bestrebt, die große Linie zu erfassen. Was ihm auch restlos gelang. Mit einem Grostchor von Musikliebhobcrn. -darunter etwa 350 Kern- truppen, hatte er sich an dieses zum Teil recht anspruchsvolle, fast dreistündig« Werk gewagt. Die m»sikalisä>e Belebtheit, die rhythmische Ausdruckskraft, die imponierende Straffheit des Ganzen läßt sür die Zukunft hoffen von diesem Mann der mu« slkalischcn Tat. Trefflich unterstützt sah sich der Kühne durch di« herrlich tragende, gut geschulte Stimme der bescheiden sich geben- den Sopranistin lals Margarete) Ilse Koegel. durch de» an?« drucksfähigen Tenor des Konzertsängers Robert Brüll (Dresden). Besonders nachdem er sich etwas eingesungen halte,,
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