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«Mimen überwiegestv aus Oberstylesten. Brennstoffe zur Hauptsache aus Oberschlesien und der Lausitz, Eisen und Stahl aus Oberschlesien und dem Ruhrgebiet. Bei den »eisten anderen Empfangsgütern liegt es ähnlich. Trotz des Staffeltarifs der Reichsbahn lasten auf dem Versand «nd Empfang infolge der durchweg viele hundert Kilo« Meter betragenden Entfernungen weit höhere Frachten, als die meisten anderen deutschen Wirtschaftsgebiete sie zu tra» gen haben. Ihre weitere Erhöhung würde die Produktionskraft der Provinz schwächen^ die allgemeine Lebenshaltung verteuern und die wirtschaftliche Not des Landes st ei» gern, die bereits jetzt den Zusammenbruch der oft preußischen Wirtschaft und damit deutschen Volkstums und deutscher Kultur herbeizuführen droht. Ebenso wie für Ostpreußen stellt die Tariferhöhung auch für die übrigen O st Provinzen eine schwere Gefahr dar, Pommern, die Grenzmark, Brandenburg, Nieder- und Oberschlesien haben gleichfalls die abgetretenen Gebiete als Abnehmer verloren und sind überdies von der Belieferung der östlichen Auslandsmärkte durch die pro» hibitive Zollpolitik der neuen Staaten und die wirtschaft liche Umgestaltung Rußlands fast ganz ausgeschaltet wor den. Auch hier vollzieht sich der Versand und Empfang von Gütern überwiegend auf weiten Entfernungen zu teuren Frachten. Die Wettbewerbsfähigkeit wird durch die hohe frachtliche Belastung sehr beeinträchtigt. Eine Er höhung der Reichsbahntarife würde die wirtschaftliche Be drängnis, in der sich diese Gebiete ausnahmslos befinden, steigern und die Absatzverhältnisse weiter zu Gunsten der übrigen deutschen Gebiets teile verschieben. In besonderem Maße würde die oberschlesische Wirtschaft durch eine Verteuerung der Frachten be troffen werden. In der äußersten Südostecke des Reiches gelegen, im Osten, Süden und Westen von zollgeschütztem Ausland umgeben, ist sie in bezug auf die Versorgung mit den benötigten Gütern sowie auf den Versand der eigenen Erzeugnisse auf lange Transportwege ange« wiesen. Um den breiten Absatzmarkt zu erreichen, mutz eine Entfernung von 350 bis 400 Kilometer zurückgelcgt werden. Die hierdurch entstehende frachtliche Vorbe lastung erschwert den Absatz außerordentlich. Auf der anderen Seite wird die Erzeugung durch die hohen Transportkosten für die benötigten Roh- und Hilfsstoffe in «rheblichem Umfange verteuert. Besondere Bedeutung ge winnt die Frachtenfrage für Oberschlesien dadurch, daß «ine zuverlässige und leistungsfähige Wasser st ratze nicht zur Verfügung steht und Außerdem die Reichsbahn zu dem früheren System von skondertarifen für Oberschlesien nicht zurückgekehrt ist. Wie sehr demgegenüber der Westen im Vorteil M, läßt u. a. die Tatsache deutlich erkennen, daß im Jahre 1927 hl v. H. des Jnlandsverbrauchs an Ruhrkohle im eigenen Fördergebiet des Nuhrgebiets verblieben sind, also längere Entfernungen nicht hat zurücklegen müssen. Wich tig ist in diesem Zusammenhang auch die Feststellung, datz »on dem Ruhrkohlen-Versand der Jahre 1925—1928 i. D. 45—50 v. H. auf dem Wasserweg, also ohne oder nur mit geringer Benutzung der Reichsbahn verfrachtet worden find. Wird außer der Ungunst der verkehrsgeographischen Lage noch die tiefe wirtschaftliche Depression berücksichtigt, tu der sich die gesamte oberschlesische Wirtschaft gegenwärtig befindet, sowie die durch das deutsch-polnische Wirtschafts abkommen der oberschlesischen Montanindustrie entstehen den Absatzerschwerungen, so zwingt sich die Erkenntnis auf, daß eine weitere Verteuerung der Pro» duktionskosten durch Erhöhung der Reichs» bahntarife zu unübersehbaren Folgen führen mutz. Es ist ein zwingendes Gebot der Staats- und Wirt schaftspolitik, die Wirtschaft des deutschen Ostens lebens fähig zu erhalten und ihre Fortentwickelung zu fördern. Diesem Ziel dient das Ostprogramm der Reichsregierung. Wichtiger als Hilfsmaßnahmen, und mögen sie noch so großzügig und umfassend sein, ist die Gesunderhal» 4ung der Lebensgrundlagen der Ostmark- «Zu diesen Grundlagen für eine ersprießliche Entwickelung gehören auch erträgliche frachtliche Verhältnisse. Wird die Wettbewerbsfähigkeit weiter einge schränkt — und dazu würde eine Tariferhöhung der Reichsbahn führen — so kannderbedrängteOsten wirtschaftlich nicht gesunden. Der Wirt» jchaftlicheZusammenbruchderOstmarkaber mutzzunichtwiedergutzn machende n natio nalen, volkspolitischen und kulturellen Schädigungen führen. . Industrie und Steuerreform Die Forderungen des Verbandes Sächsischer SnduskrieUer Die Kitzewelle in den Vereinigten Staaken Ncuyork, g. Mai. Die ungewöhnliche Hitze dauert fort. Das Thermometer zeigt eine Temperatur von 31 Grad Celsius. Zahlreiche Personen sind an Hitzschlag erkrankt: vier Fälle von Hitzschlag sind tödlich verlaufen. Andere Städte im Osten melden noch höhere Temperaturen, so Boston 33,9 Grad und Philadelphia 34,6 Grad Celsius. In den Tidewather-Petrol-Werkcn im Neuyorker Stadt teil Queens brach ein Großfeuer aus, das den Einsatz eines großen Aufgebots der Feuerwehr notwendig machte, um die Ausbreitung des Brandes auf die benachbarten Oelwerke zu verhüten. Das Feuer ist auf eine Explosion zurückzuführen, die entstand, als beim Füllen von Tankwagen versehentlich Gasolin verschüttet wurde. Kommt Staatssekretär Schmid wieder? Nach den Mitteilungen eines hiesigen Korrespondenzbiiros soll der Minister für die besetzten Gebiete Treviranus gestern erklärt haben, die Frage der Wiederbesetzung des Staatssekretärposiens sei dadurch geklärt worden, daß Staats sekretär Schmid am 8. Mai wieder in sein Amt zurückkehre. Demgegenüber wird von zuständiger Stelle darauf hingewiesen, daß Minister Treviranus vor Pressevertretern eine Mitteilung gab. die dahin lautet, die sachlichen Anforderungen bei der Auf lösung seines Ressorts machten die Wicderbesetzung des Staats- sekrctärpostens notwendig. Minister Treviranus wird mit Ab lauf dieser Woche mit Zustimmung des Kabinett» sein« Ent scheidung treffen. * Für 440 üvü Francs hat am Mittwoch in Paris ein deut scher Buchhändler ein Exemplar der Apokalypse Dürers «us dem Jahre 1511 ersteigert. Berlin. 8. Mai. Vor einer gut besuchten Versammlung von Vertretern der Behörden und der Wirtschaft sprach am Mittwoch Dr. Beda, der Leiter der Steuerstelle des Verbandes Sächsischer Industrieller im Hotel Bristol über „Das Ergebnis des Kampfes um die Steuerreform". Dc. Beda gab einen Ueber- blick über die bisherigen Bemühungen um die Steuerreform und die Kasscnsanierung und erläuterte dann die Forderun gen der sächsischen Industrie: Zunächst soll die Steuerhoheit der Länder und Gemeinden lm Rahmen des politisch Mög lichen und Zweckmäßigen wiederhergestellt werden. Eine ivei- tere Forderung sei die, daß ein bestimmter Teil des Steuer aufkommens aus Stuern geyogen werden, an deren Tarif die breiten Massen der Wähler interessiert seien. Drittens sei zu fordern, eine Steuersenkung nicht von der Seite des Tariss, sondern von der Seite der Gewinnermittlungs- und Bewcrtungsvorschciften her. — Wenn man das Ergebnis des Kampfes um die Steuerreform betrachte, daun müsse man feststellen, daß wirtschaftliche Erwägungen völlig beiseite ge lassen worden seien. Wir hätten eine Steuererhöhung von 534 Millionen bekommen. Es sei ein Irrtum, zu glauben, datz die Erhöhung der Umsatzsteuer von 0,75 auf 0,85 v. H. gering zu veranschlagen sei: sie treffe schmerzlich die säch sische Industrie. Es sei unerhört, daß die Ausbringungs umlage überhaupt noch weiter erhoben werde. Eine Groteske sei die Warenhaussteuer, die auf die Lieferanten abgeioälzt werde. Der Etat, von dem der Finanzminister optimistischer weise glaube, daß er ausgeglichen sei. werde aber sofort er schüttert durch di« Höhe der Arbeitslosenziffer und das An wachsen der notwendigen Wohlfahrtsmitiel. Für das Jahr 1931 Hab der Finanzminister allerdings eine Steuersenkung von 660 Millionen vorgesehen, dach dürfte man hier starke Bedenken äußern. Wenn 1931 eine Einheitswertfestsetzung erfolge, komme ein starker Rückgang bei der Einkommen steuer. Man höre von der Absicht, eine Senkung der Ge werbesteuer in Höhe von 20 Prozent vorzunehmen, aber nicht generell, sondern gestaffelt nach einzelnen Gebieten. Dadurch würde Sachsen einen geringeren Senkungssatz bei den Real steuern in Kauf nehmen müssen als z. B. Rheinland-West falen. Die Einkommensteuer solle um 350 Millionen gesenkt werden: davon wolle man 208 Millionen auf die Lohnsteuer und 142 auf die Vecanlagungssteuer entfallen lassen. Zusam. «mnfassend. kam der Redner zu dem Ergebnis, daß auf Grund der neuen Steuergesehe sicher neue Lohnkämpfe Koni, men werden. Wie die sächsische Industrie aber diese Kamps« überdauern solle, wisse man nicht. — Eins aber stehe fest: dir Einsicht, daß die Wirtschaft unter den gegenwärtigen Verhält. Nissen zusammenbrechen müsse, und daß. wenn Hilfe gebracht werden solle, diese schnell gebracht werden müsse, greis« immer mehr Platz. Die Kriegsbeschädigten beim Reichsarbeitsminister Berlin, 8. Mai. Der Reichsarbeitsminister Dr. Stcgerivalh hat gestern eine Deputation der ffn Reichsausschuß der Kriegs beschädigten- und Kriegerhinterbliebenenfürsorge vertretenen Verbände empfangen. Der derzeitige Vorsitzende des Reichsau-, schusses, Herr Pfändner, trug die vordringlichen Wünsche der Organisationen auf dem Gebiete der Hinterbliebenmwer- sorgung, der sozialen Fürsorge und des Verfahrens vor, wobei er den Wert und die Notwendigkeit von vorschußweiser Bereit stellung von Mitteln für Winterhilfsmaßnahmen betonte. Der Reichsar bettsmini st er versicherte die Depu tation zunächst seines vollen Verständnisses für ihre Arbeit im Interesse der Kriegsopfer und gab zu erkennen, daß er nach sei, ner ganzen persönlichen Entwicklung für die auswärtsstrebcnden Volkskreise starkes Mitempfinden habe. Er schilderte daun in längeren Ausführungen die gegenwärtige finanzielle Lage de« Deutschen Reiches und betonte, daß auch die Frage der Kriegs- beschädigtenversorgung nur im Rahmen der allgemeinen Finanz politik behandelt werden könne. Wenn ihm auch einzelne der vorgetragenen Wünsche erfüllenswert erschienen, solche er doch im laufenden .Haushaltsjahr, das der allgemeinen Gesundung -er Wirtschaft dienen müsse, keine Möglichkeit, die zurErfiülung dieser Wünsche erforderlichen Mittel zu beschaffen. Das Mini- sterium sei damit beschäftigt, die finanzielle Grundlage für eine Weiterbildung der Kriegsopferversorgung zu schaffen. Die Berakung -es Wehrelals Die Debatte im Ausschuß Berlin. 8. Mai. Der Haushaltausschutz des Reichstages ging gestern unter dem Vorsitz des Abg. Stückle» (Soz.) zur Einzel- deratung des Haushalts der Reichswehr über. Abgelehnt wurden zunächst kommunistische Anträge auf Streichung des bei verschiedenen Titeln stehenden Vermerks „die Mittel sind übertragbar" oder „sind gegenseitig deckungsfähig". Dagegen wurde der sozialdemokratische Antrag angenommen, wonach der Bericht des Reichssparkommissars über die Durch prüfung des Heeres- und Marinehaushalts dem Reichstag vor- zulegeu ist. Bei dem Titel „1000 000 M. zur Verfügung des Reichs» wchrministers für besondere Zwecke" beantragten die Kommu nisten Streichung des ganzen Fonds, die Sozialdemokraten die Kürzung auf 500 000 M. Reichswchrminister Groener: Ich bitte dringend, beide An träge abzulehnen. Der Fonds ist 1926 eingesetzt und seitdem in derselben Höhe beibehalten worden. Ich denke nicht daran, ihn irgendwie zu erhöhen, kann aber eine Verminderung dieser Summe unmöglich hinnehmen. Es ist das eine Sache des Ver trauens zum Minister. Ich bitte um dieses Vertrauen. Der kommunistische und der sozialdemokratische Antrag werden gegen die Antragsteller abgelehnt. Der Fonds wird in der vorgesehenen Höhe bewilligt. Bei den Mitteln zur Unterstützung von Beamten, Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften wünschte Abg. Toraler (Komm.) eine Ucbersicht über die Art der Verteilung. Abg. Echöpflin (Soz.) bemängelte gleichfalls die Art der Verteilung dieser Mittel. Abg. Ersina (Zir.) fragte, warum für die Be amten 25 M., die schlechter bezahlten Arbeiter aber nur 12,50 M. als Unterstüiung-' ^ ' ' Hall zu Fall die Notlage jedes- sfa> mehr habe man die Pflicht, von mal genau zu prüfen. Bei den Osfizi'ersfamilien tritt die' Not lage meist als Folge der allgemeinen Zeitnot ein: bei den Mann schaften ist sie leider öfter die Folge schlechten Wirtschaftens. Abg. -einig (Soz): Die Verteilung der Unterstützungen erfolgt in den Standorten nach den Bestimmungen einer Kom mission, die im wesentlichen aus Offizieren zusammengesetzt ist. Dabei werden die Offiziere ganz einseitig' bevorzugt. Sonst könnte es nicht Vorkommen, daß für die Zahnbehandlung einer Offiziersfrau das Vielfache dessen bewilligt wurde, was eine Unteroffiziersfrau im gleichen Falle erhielt. Reichswehrminister Groener: Nach dieser Debatte werde ich verfahren wirb. Ans etnzeli spielen kann man freilich keine allgemeinen Schlüsse ziehen. Hier muß jeder Fall besonders geprüft werden. Nach weiteren Bemerkungen der ALgg. Brüninghaus (D. Vp.) und Kippenberger (Komm.) wird nach Ablehnung kommunistischer Anträge der llnterstützungsfonds bewilligt. Abg. Biedermann (Soz.) führt Beschwerde über die Be handlung der Mannschaften. Zn vielen Fällen werde di« Mannschaft schlimmer „geschliffen" als im alten Heere. Der Redner verlangt, daß angesichts der von den Gerichten geübten Milde die Heeresverwaltung auf disziplinarischem Wege scharf gegen die unmenschliche Behandlung der Mannschaften Vorgehen möge. Reichswehrminister Groener: Zu der Frage der Soldaten mißhandlungen kann ich nur wiederhole», was ich in den letzten Jahren gesagt habe: Wir verurteilen jegliche schimpfliche Be- Handlung von Soldaten und ihre Duldung auf das allerschärfste, und es wird von mir in jedem einzelnen Falle, der zu meiner Kenntnis kommt, in der rücksichtslosesten Weise vorgcgangen. Gegen Urteile der Zivilgerichte, die wir als zu milde betrachte», können wir nichts anderes machen als Berufung einzulegcn. Das tun wir auch in jedem einzelnen Falle. --Jeder, der miß handelt, wird entfernt. Nur in Fällen, wo sich aus dem Einzel fall ganz besondere Rücksichten ergebe», genehmige ich persön lich, daß der bctr. Vorgesetzte im Dienst belassen wird. Aba. Dr. Moses (Soz.) stellte fest, daß hinsichtlich der Sol- dateiiselbstmorde eine wesentliche Besserung eingetreten sei. Das Eutachteir, mit dem Stabsarzt Dr. Binder Nachweisen wollte, daß Mißhandlungen sticht die Ursache von Selbstmorden seien, müsse aber vom Standpunkt der Wissenschaft aus zurückgcwiesen werden. Abg. Dr. Leber (Soz.) bemängelte da« jetzig« Bcsthwrrde- recht. Der Soldat sei heute schlimmer daran als lm alt« Heere, da er im Falle einer Beschwerde mit seiner Entlaßu» rechnen müsse. Reichswchrminister Groener erwiderte, das Veschwerdereis in der Reichswehr sei durchaus zeitgemäß. Seine Anwendun kann auch nicht zur Entlassung führen, denn ich prüfe pefföii lich jeden einzelnen Fall, in dem jemand gegen seine En' lass,»ig Einspruch erhebt. Ich werde immer genau prüfen, etwa in einem solchen Falle die Anwendung des Beschwerde rechts den eigentlichen Grund der Entlassung bildet. Die Za« der Soldatenselbstmorde, die 1924 184 betrug, ist im Jahre 19A auf 79 zuriickgegangen. Zu dem Etatstitel ,„H e r b st ii b u n g e n" kündigte Aba Bernhard (Dem.) für die zweite Lesung Streichungsanträge aß nach voraufgegangencn Besprechungen der hinter der Regieruni stehenden Parteien mit dem Ministerium. Unter diesen Ui» ständen könne er jetzt den Streichungsanträgcn der Sozialdemo kraten nicht zustimme». Abg. Dr. Creme» (Dop.) wies darauf hi», daß im vorige« Jahre die alten Koalitionsparteien einschließlich der Sozial demokraten dem Minister zugesichert hätten, daß sie die Mittel für die Herbstübungen in diesem Jahre bewilligen würden. Ins übrigen schloß sich der Redner der Erklärung des Abg. Beruhest an. — Abg. Erfing (Z.) erklärte, er habe aus den Besprechungen im vorigen Jahre auch de» Eindruck gewonnen, daß alle damali gen Regierungsparteien die diesjährigen Herbstmänöver be willigen würden. Die sozialdemokratischen und kommunistischen Sirei« chungsanträge wurden abgelehnt. In der heutigen Sitzung des Ausschusses wird der Marine-Etat beraten. Sludienbau -es Deutschen Museums München, 8. Mai. Gestern nachmittag versammelten sich im Kongreß saale des neuen Studiengcbäudcs des Deutschen Museums, an dessen Stirnseite die Banner in den Reichs-, Landes, uns Stadtsaeben grüßten und dessen Wände frisches Tannen- und Birkengrün schmückte, nahezu 2000 Personen, das Präsidium und der Vorstand des Deutschen Museums, die Gäste aus dem ganzen Reich und die Veranstalter der Feier, die Arbeiter schaft, zu dem Richtfest für den Studienbau des Deutschen Museums. Nach dem von einem Arbeiter gesprochenen Richtspruch, der in ein Hoch auf das Reich, die bayrische Hei mat, die Stadt München und die Bauherren ausklang, nahm, <"1I begeistert begrüßt, Oskar von Miller das Wort. Er 1 gab nochmals ein Bild von der Entstehungsgeschichte der > neuen Museumsbauten, zollte allen Behörden, der Indnstrir und denen, die mit Geist und Hand das Werk bis heute för derten und schufen, Anerkennung und Dank. Woher di« Mittel für den weiter notwendigen Vau kommen satten, wisse er heute noch nicht. Daß aber das Werk trotz aller schwie rigen wirtschaftlichen Verhältnisse in der VollkommenIM f fertig gestellt werde, in der es von Anfang geplant sei »nd die notwendig sei, um aus ihm eine Stätte der allgemeinen Volksbolchrung zu machen, dessen sei er gewiß. Die We'l müsse in dem Deutschen Museum den Ausdruck deutschec Schaffenskraft »nd deutscher Begeisterung erkennen, die selbst in den ailcrschwierigsten Zeiten dieses Kulturwerk schassen konnten, daß der ganzen Welt zum Vorbild und Wohle ge reiche. * Wieder ein englischer Gesandter in Kabul. Das Foreig» Office gibt amtlich bekannt, daß aus Anlaß der Thronbestcu gung durch König Mohammed Nadir Schah zwischen der afghch Nischen Regierung und der britischen Regierung eine Bereut» baning auf Wiederinkraftsetzung des am 22. November 1»1 abgeschlossenen englisch-afghanischen Vertrages getroffen wi,«e. Ein formelles Abkommen, durch das dieser Vertrag wieder in Kraft gesetzt wurde, sei nun abgeschlossen worden und der bri tische Gesandte, der bereits »or einiger Zeit in Indien cintraf, werde deshalb sofort mit dem Eesandtschaftspersonal nach Kabul abreisen. AKUerdrrichl -er Dresdner Weüerwark« Witterungsaussichten: Meist schwache Winde aus Nori bis West. Nur langsames Nachlassen von Bewölkung unl Niederschlägen. Weiterer Temperaturriickgang.