Volltext Seite (XML)
Den nunmehr fast lückenlos für alle landwirtschaftlichen Produkte stark erhöhten Zollwall Deutschlands mit dem jenigen der übrigen europäischen Länder, so kann man bis auf ganz wenige Positionen in Spanien. Polen und eini gen anderen Ländern ohne Uebertreibung sagen, daß Deutschland zur Zeit landwirtschastlich das Hochzollschutz land innerhalb Europas darstellt. Die Gründe, warum diese Maßnahmen, und zwar in einer zeitlichen Begren zung, ergriffen werden mußten, sind zu Anfang ausführ lich dargelegt. Es bleibt nur zu hoffen, daß die Landwirtschaft die Ehance, zu Kräften zu kommen, mit allen Mit teln ausnutzt, so daß für sie nach einiger Zeit die Hilfe des Zollschi,tzes in dem heutigen Ausmaße entbehrl-ch wird, und zwar gestützt auf die einzige Hilfe, die wirklich für die Dauer Rettung bringen kann, nämlich die S e l b st h i l f e. l.eiprig un«I Umgebung Amksjubiläen katholischer Lehrer Leipzig, 26. April. Die 1. katholische Volksschule zu Leipzig konnte den Schluß des Schuljahres mit dem Amtsjubiläum zweier verdienter Lehrer begehen. Herr Lehrer Johannes Kranz feierte die 25jährige Wiederkehr seines Eintritts in das Lehramt, und bei dem Schulleiter, Herrn Ober lehrer Bruno Pertus, ivaren bereits 46 Jahre vergangen, seit dem er als Lehrer tätig ist. Bewegt dankten beide Iubilare den Kollegen, Schülern und Vertretern der Geistlichkeit und Eltern schaft für die Ehrungen und Glückwünsche, die ihnen aus diesem Anlaß dargebracht wurden. Mit dem 1. April trat der Schul leiter, Herr Oberlehrer Bruno Pertus. in den wohlverdienten Luhestand. Die Schule veranstaltete ihm eine schlichte, aber herzliche Abschiedsfeier. Sein Nachfolger im Schulleiteramte, Herr Oberlehrer Paul Kielmann, richtete Worte des Dankes an den scheidenden, allseitig hochgeachteten Kollegen. Herr Prälat I. Sti anz gab seiner Anereknnung und Freude Ausdruck für das gute Verhältnis zwischen Lehrerschaft und Geistlichkeit, das Herr Pertus stets zu erhalten und zu pflegen verstanden hatte. Abschiedsgedichte und Gesänge der Kinder umrahmten di eein- drucksvolle Feier. — Endlich galt es noch am letzten Schultage, einen um die Kinder und die Schule verdienten geistlichen Herrn zu verabschieden. Herr Kaplan Georg Feuerer hatte in der kurzen Zeit seiner Tätigkeit in Leipzig es verstanden, sich die Liebe und'Zuneigung der Kinder und die Hochschätzung der Lehrerschaft zu erringen. Der Schulleiter zeigte in beredten Worten, wie Herr Kaplan Feuerer trotz seiner geschwächten Ge sundheit still und unablässig, aber mit bestem Erfolge für die Schule tätig gewesen ist. und dankte ihm für sein treues Wirken. — Möge dem scheidenden Herrn guter Erfolg in feinem weiteren Studium beschicden sein. / Verlorene Wechsel. In Leipzig wurden, vermutlich in der knncre» Stadt, zivei Wechsel verloren, einer über 1060 RM. ausgestellt von Kurt Seide, akzeptiert von Fritz Vogel, fällig cm 5. Mai. und einer über 5000 NM., ausgestellt von Kurt Seide, akzeptiert von Melanie S. (Depotwcchsel). ) Wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Das Schöffen gericht Leipzig hat den Krastwagensührer Fritz Kl üb er wegen fahrlässiger Tötung zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Klober hat im Dezember vergangenen Jahres einen Geschirr führer auf der Markranstädter Straße angefahren: dieser Ge- schirrführcr ist an den dabei erlittenen Verletzungen gestorben. Wenn Schmerzen Togal-Tabletten! Togal-Tablctten sind ein hervorragendes Mittel bei kksums, oiettk, laettla», Lripps, «esi-v«»- u. Kopkaettmvrr, kr» «tsltungrttrsnttttvttsn. Lt. notar. Bestätigung anerkennen über 5000 Arzte, darunter viele bedeutende Professoren, die gute Wirkung des Togal! Keine unliebsamen Nachwirkungen! Entfernt die Harn säure! Ein Versuch überzeugt! Fragen Sie Ihren Arzt. In allen Apotkcken. ^ 1 40 cm». >2.« um. 7».r ncw. »c<u. s,i. im Nmv> Roman aus dem heutigen China von Erich v. Salzmann vopvrt-PI, 1920 dx 6ö»r-l UüUsr Vsrlsz ziaioüLrsoUseluckt. Mac,,»». (3. Fortsetzung.) Er knüpfte die zerbröckelnden Bänder der einen roten Rolle ans. Dann entrollte er die Einlage. Auf vergilb ter aufgezogener Seide lag da ein Schriftstück vor ihfn, das er sofort studierte. „Sieh da, sieh da, welch merkwürdiger Fund. Das sind zwei Aufzeichnungen aus der Mongolendynastie. Sie bestätigen, daß der einliegende Nashornbecher ans Per sien herübergebracht sei. Wie merkwürdig." Er entrollte jetzt die zweite Schrift. „Seht nur, das ist noch älter. Davon kann ich nur einiges lesen. Das ist Mongolisch. Das hier ist der posthume Name der berühmten Pang Kuei fe, der berüch tigten Kaiserin, die die Tangdynastie ruinierte. Und seht nur, da ist ihr richtiger Name genannt. Es muß irgendetwas mit ihr zu tun haben." Er knüpfte die gelbseidene Nolle auf, „dies scheint mir Mingdynastie zu sein", und er studierte die Schristzeichen. „Hier siehst du, das ist die Bestätigung des Kaisers Wang Li, daß der einliegende Becher unversehrt ist, und daß der Kaiser am dritten Tage des fünften Monats im dreizehnten Jahre seiner Negierung daraus geturnten hat, um die Gesandtschaft aus Indien zu bewill kommnen. Gift hat der Becher nicht angezeigt. — Das ist eine sonderbare Geschichte, der muß ich mal nachgehe», aber erst wollen wir uns mal den Becher besehen." Mit großer Vorsicht hob er die blaue, von den Jahr hunderten zerschlissene Seide ab. Ein braunes, leichtge- jchwungenes Gefäß lag da eingebettet in einem mit blauer Seide bezogenen Holzausschnitt, der genau der Form des Gesäßes angepaßt war. Der Händler lockerte den Becher und hob ihn heraus. ' " rteuregelung -er Müllabfuhr Leipzig, 26. April. Der Nat der Stadt Leipzig will jetzt endlich die Müllabfuhr in Leipzig modernisieren. Zur Begrün dung dieser Maßnahme sagt der Nat selbst, daß Leipzig noch die einzige Großstadt Deutschlands sei, in der die Müllabfuhr nach gesundheitlich so abträglichen Grundsätzen erfolge, wie in Leipzig. In der Begründung bekennt der Rat weiter, daß die derzeitige Art der Müllabfuhr primitiv sei. Außerdem wird fest- gestellt. daß von den in Leipzig vorhandenen 25 000 Müllgruben etiva 5000 sich in einem so maugelhaste» Zustande befinden, das; die Rattenbekämpfung nicht möglich ist. Es werden nun Versuche angesiellt zunächst mit der Beseitigung des Mülls im Wechseltonnenversahren. Dann wird der Absicht Ausdruck ge geben, daß an der Thüringer Bahnlinie ein zweiter Scherbel- bcrg anfgeschüttet werden soll, aber höher und ausgedehnter, als der alte Scherbelberg im Rosenthal: von diesem luuistlichcn Berg soll man dann eine besonders schöne Rnndsicht über Leipzig und Umgebung genießen. ) Festungshaft für den Redakteur der „Rote,, Fahne". Der Vierte Strafsenat des Reichsgerichts verurteilte den 06 Jahre alten verheirateten Schriftleiter Wilhelm Firl ans Berlin-Ober- schöneiveide wegen Vorbereitung zum Hochverrat nach 8 86 des Strafgesetzbuches zu 1 Jahr 3 Monaten Festungshaft. Es wurden ihm vier Artikel zur Last gelegt, die von Oktober bis November 1020 in der „Roten Fahne" erschienen sind, und in denen die Anklage die Aufforderung zu T e r r o r k ä m p f e n, zur Er richtung der Diktatur und zur Zersetzung der Schutzpolizei er blickte. Dem Angeklagten wurde die Ueberzengungstäterschaft zngcbilligt. dagegen wurden ihn, mildernde Umstände versagt. virmnNr. rvkckrui. Gegen das Treiben -er Kommunisken Chemnitz, 26. April. Im Zusammenhang mit den Vor kommnisse» in Leipzig und der Hetzarbeit der Kommunisten hat der Bezirksbürgerbund Chemnitz e. V. ein dringendes Schreiben an die sächsische Siaatsregierung gerichtet, in dem dargelogt wird, daß der Bezirksbürgerbund Chemnitz es nicht verstehen könne, daß die Wahrung der Autorität des Staates nicht in ausreichendem Maße erfolge. In dem Schreiben heißt es dann u. a. weiter: „Wir verfehlen nicht, die Siaatsregierung auf die Gefahren hinzuweisen, welche dem Chemnitzer Bezirk bevor stehen. Der Gefahr kann nur begegnet werden, wenn die Re gierung durchgreift, das Leben der ihrer Pflicht nachkommenden Polizcibeamten und das -er Burger zu schützen." Zum Schluß fragt der Bezirksbürgerbund die Staatsregierung, wie sie dem Treiben der staats- und ivirtschaftsstörenden Elemente Einhalt zu gebieten gedenke. Grotzfeuer Lengenseld i. V., 26. April. Ein großes Schadenfeuer brach am Donnerstag nachmittag gegen 4.30 Uhr im sogenannten Len Ken Hof in der Bergstraße aus. Zwei Wohnhäuser und eine Scheune sind vollständig niedergebrannt, so daß sieben Fa milien obdachlos sind. Die Feuerwehr war bald nach Ausbruch des Feuers zur Stelle und konnte den Familien verschiedene Möbelstücke retlen. Wie das Feuer entstanden ist, ist noch un bekannt. Die Häuser gehören der Firma Gottlieb Lenk. Das danebenstehende Geschäftshaus, in dem eine Noßhaarweberei uutergebracht ist, konnte infolge der Windstille gerettet werden. Schwer wird es für die Stadt Lengenseld sein, für die obdach los gewordenen Familien Unterkunst zu schaffen. tz. Mordversuch an der Mutter. Am Donnerstagvormittag hat in Che mn itz ein 17 Jahre alter Bursche in einem Hause der Alexanderstraße versucht, seine Mutter mit der Axt zu er schlagen. Er hatte gegen 7 Uhr seinen Angehörigen vorgetäuscht, an seine Arbeitsstelle zu gehen, sich aber mit einer Axt ln der Hand im Keller verborgen gehalten. Als seine Mutter dann Feuerungsmalerial aus dem Keller holte, trat er aus seinem Versteck hervor und versetzte ihr einen Schlag auf den Kopf. Rur dem Umstande, das; er zu kurz geführt worden war. ist es zu danken, daß die Ueberfallene mit einer blutunterlaufenen Schwellung und einer Rißwunde am Auge davankam. Auf die Hilferufe der Ueberfallene» sah der Täter von weiterem Vorgehen ab und flüchtete. Er konnte später verhaftet werden. s. Persone,izugsverkehr am 1. Mai 1030. Da im Freistaat Sachsen der 1. Mai gesetzlicher Feiertag ist. wird an diesem Tage im Bezirke der Reichsbahndirektion Dresden der Personen zugsverkehr wie an Sonntagen durchgeführt. Cs gelten daher auch die Sonntagsrückfahrkarten. „Was ist das?" fragte er. „Merkwürdig, das ist doch kein Holz, das ist doch auch kein altes Elfenbein, dazu ist es zu leicht. Bambus ist es auch nicht, aber es ist auch kein Leder." Kopfschüttelnd hielt er den Becher gegen die elektrische Lampe. „Kaum durchscheinend." Dann schnüffelte er daran. „So etwas habe ich noch nie gesehen. Doch halt, ich er innere mich, gehört zu haben, daß im Schatz ein alter in discher Becher aus Nashorn liegt, der als eine der größten Kostbarkeiten gehütet wird, und — den haben sie euch als Geschenk gegeben? Das werdet ihr mir doch nicht weis machen. — Gut, meine verehrten Lehrer", sagte er dann höflich, „kommt nur morgen wieder, ich werde eure Sachen erst mal bei Tageslicht besehen. Es ist spät, ich habe Gäste." Die beiden zögerten. Der Händler wußte ganz genau, was sie wollten. — Geld. — „Wir müssen weiter", sagte Tien. „Wir müssen nach der inneren Stadt, sonst wird man Verdacht schöpfen. Gib uns etwas Geld." „Diese beiden Stücke", sagte der Händ ler kurz, „sind aus der Schatzkammer. Wenn ich euch an- zeige, läßt sogar die Republik euch peitschen, bis ihr sterbt. Also, jetzt geht." Tiens Gesicht verhärtete sich. Der Mund kniff sich zu sammen, er machte bösartige Augen, wie ein Schauspieler auf der Bühne. „Lehrer Kung," sagte er hart und scharf, „entweder zahlst du uns jedem tausend Dollar oder wir zeigen dich an." „Für diesen Fall," sagte der Händler, „haben wir be reits gesorgt. Macht keinen Skandal, nebenan ist die Polizei, die kennt mich, euch aber nicht." Die beiden Eunuchen knickten sichtlich zusammen. „Hund." murmelte Hua zwischen den Zähnen, „Erpresser". „Hier sind zehn Dollar für dich, und hier sind zehn Dollar für dich. Deine Figur ist zwar nur fünf wert, du kaust das mit dem andern verrechnen. Jetzt geht schnell, und zeigt euch nicht vor morgen früh in der Verbotenen Stadt, wenn euch euer Leben lieb ist. Kaum waren die Leiden aus der Wohnung, so rief Kung seinen vertranten Diener. „Laß sofort den Karren Kur «Irr I.suri1r Der Bautzner Kaushattplan abgelehnl Bautzen, 26. April. In der letzten Stadlverordneteusitzunq wurde die Hanshallplanbecatung fortgesetzt und nach ansgie- biger Debatte der gesamte Haushaltplan einstimmig abge. lehnt. Es wurde ein aus 6 Stadtverordneten und 3 Rcks- mitgliedern bestehender Einigungsausschuß gewühlt, der dem nächst znsammentreten wird. Nachdem in derselben Sitzung ois Einführung der Katzensteuer, die Erhöhung der Strom-, Gar- nnd Wasserpreise sowie die Erhöhung der Grund- und Gewecbc- steuerzuschläge auf 150 Prozent abgelehnt worden sind, wiirae der neue Haushaltplan wiederum mit einem Fehlbetrag cm» 480 000 NM. abschließen. l. Eriieuerungsarbeite» an der Pfarrkirche Schirgiswalde, Nachdem bei der katholischen Pfarrkirche im vergangenen Jahre der Außenputz erneuert worden war, ist man jetzt daran, vcm den beiden hohen Tu r m p y ra m iü e n die Kreuze und Turm, knöpfe herabzunehmen, um sie mit neuer Vergoldung zu ver. scheu. Die Arbeiten, die ohne jedes Gerüst nur aus Leiten, ausgeführt werden, sehen sich als recht gefährlich an: sie werden auch von allen Vorüberkommenden mit großem Interesse ver folgt. Erstmalig aufgesetzt wurden die Kreuze und die Knüpfe am 18. Oktober 1867 nach beendetem Bau der beiden bekam,- ten Turmpyramiden; die letzte Vergoldung erfolgte im Jahre 1888 Die gegenwärtige Arbeit wird ausgeführt vom Turm- deckermeister W i n t e r-Schirgisivalde Dem 85jährigen Vater Winter und seinen Söhnen sind fast alle Türme unserer Lausitz und auch des Erzgebirges wohlbekannt. Die Turmdeckerci bi. treibt die Familie Winter bereits 70 Jahre lang. ze. s. Seesisch-Werbeivoche. Unter behördlicher Beförderung wird der Reichsausschuß für Seefisch-Propaganda in der Zeit vom 4. bis 10. Mai eine Werbewoche über den Wert der See fischnahrung in etwa 105 Städten Deutschlands dnrchfiihre,,. Die Werbewoche wird in gleicher Weise wie im Vorjahre ver anstaltet. Und zwar werden davon folgende Städte im Fiei- staat Sachsen berührt: Vantzen, Chemnitz. Dresden, Leipzig. Mei ßen, Plane». Zittau und Zwickau. Ermelnck«- un6 VsrelnsveLen 8 Zum Besten des Kirchenbaufonds in Dresden-Strehlen findet am Mittwoch, dem 30. April, abends 8 Uhr in den Fesl- sälcii des Königshofes (Wasaplatz) ein großes Wohltäiigkeiis- Konzert statt. Zur Aufführung gelangt das Chorwerk „Das Lied von der Glocke" von Romberg. Salisten: Irene Dahlmann, Jenny Uhlig, Paul Schedcr. Herm. Ebelt, Orchester verein Tonkunst, die Cäcilienchöre Löbtau und Strehlen. Lei tung: Frairz Dünnebier. — Karten zu RM. 2 — und 1 — bei Beck, Nenmarkt: Trümper, Sporergasse; Koschitzki. Strehlener Straße 15; Höhle. Uhlandstraße 25. — Auf den Be such der Veranstaltung sei auch von dieser Stelle ans nochmals nachdrücklich hinge,vielen. Radeberg. Weißer Sonntag: 7 Uhr Hs. Messe. Predigt: 0 Uhr Prozession, Vidi aguam, liturg. Hockiamt. Predigt, feierliche Erst kommunion: Tedeum. Nachmittags 230 Uhr liturg. Vesper. Abends 6 Uhr Schlußandacht; 6.30 Uhr Fest fei er Im Vereins zimmer, bestehend in Gesang, Deklamationen, Ansprache uns theatralischen Aufführungen. Ostritz. Sonntag. 27. April: 6 Uhr Austeilung der hl. Kommunion: 6.30 Uhr hl. Messe: 7.45 Uhr Schulmesse mit Alia > rede und Kinderkommunion; 0 Uhr Hoäsanit und Predigt: 2 Uhr Andacht und Segen. Herz-Iesu-Freitag: 6 Uhr Hochamt und Ansprache. Wochentags: 6 und 9 Uhr hl. Messe. Jeden Tag stn Mai abends 7.30 Uhr Maiandacht. Chemnitz. St. Johannes Nep. (Noßmarkt v). Sonntag. 27. April: 6.30 Uhr Frümesse; 7.30 Uhr HI. Messe mit Predigt: 0.N Uhr Hochamt mit Predigt; 11 Uhr Schulmesse. Abends ö Uhr Andacht mit Segen. — Wochenlagsmessen: 6. 7 und 8 Uhr. — Am 1. Freitag im Monat 6 Uhr (erste hl. Messe) Herz Iesu- Hochamt, Litanei und Segen. — An allen Tagen des Mono!» Mai abends 7.30 Uhr Mai-Andacht. — B e i ch t g e I e g e» h e i i: Sonnabend abends vond 6—7.30 Uhr. Sonntag früh von 6.15 Ul,c an! wochentags auf Wunsch nach jeder hl. Messe. Schwarzenberg—Wildenau. Sonnabend Beichigelegenkeit von 18—20 Uhr. Sonntag, 27. April: Frühmesse 7.30 Uhr. Pfarp gottesdienst 0 Uhr, Segensandacht nachmittags 5 Uhr. Mo»«-,- hl. Messe 8 Uhr, an den übrigen Tagen der Woche 6 »kr Donnerstag erste Maiandacht abends 7 Uhr. Freitag (Herz- Iesu-Freitag) hl. Messe 8 Uhr. Andacht abends 7.30 Uhr. anfpannen. Glaubst du, daß die Wachen am Anttngtor aufmachen, wenn wir hinaussahren wollen?" „Warum nicht, gib ihnen fünf Dollar." „Na, dann laß also anspannen, wir fahren sofort." „Eine eilige Botschaft, eine sehr eilige Botschaft, ent schuldigt mich, meine Freunde", rief er seinen Gästen zu, als er in den Hof mit dem Marmorbecken zurücktrat. „Ich muß sofort ausfahren." „Wohin, Lehrer Kung, wohin willst du noch so spät?" „Der einzige Sohn meines Bruders ist in seinem Landhaus schwer erkrankt. Ich muß noch durch die Wachen." Mit dem kostbaren Kasten auf dem Schoß poltert« Kung eine halbe Stunde darauf in seinem Pekingkarren nach Norden. Am Anttngtor war trotz der späten Stunde nur ein Flügel geschlossen. Die Torwachen hielten ihn an. Schnell drückte der Händler jedem einen Dollar in die Hand. Wenige Minuten darauf war er vor dem Tor und schlug die Richtung nach dem Gelben Tempel ein. Als die Gongs in der Residenz des Panschen Lama zur Mitternachtsmesse riefen, fuhr er in den Hof ein und schickte durch einen dienenden Lama seine Visitenkarte zu dem in Pekings freiwilliger Verbannung lebenden tibeta nischen Großwürdeiiträger. Er kannte den „Gott", denn wenn der Panschen Geld brauchte, verkaufte er von seinen kirchlichen Kleinodien, seinen kostbaren Pelzen, seinen Götterfiguren. Alles geschah stets heimlich und bei Nacht» damit niemand die Not des hohen Kirchenfürsten merkte. Der Panschen war aber auch einer der bekanntesten Kunstliebhaber. Für kostbare alte Stücke war er bereit, Vermögen zu opfern. Er war ein Kenner, dessen Urteil unfehlbar war, dessen Wissen weit über den der besten europäischen Kunstprofessoren stand. Nach einer halben Stunde Wartens hörte das Kong« schlagen, das Dröhnen der Pauken und Posaunen auf. Der Panschen, begleitet von mehreren Lamas ging nach seinem Wohnhaus zurück. Kung wurde in die Gegenwart des Göttlichen befohlen. Tee wurde gereicht. Kung setzte sich auf einen Schemel, während der Eroßlama auf seinem thronartigen Sessel Platz nahm. (Fortsetzung folgt.)