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- Erscheinungsdatum
- 1930-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193004046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300404
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300404
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-04
- Tag 1930-04-04
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Monat
1930-04
-
Jahr
1930
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«. «prtl I»3U Schiele an Kugenberg " Sächsische Dolkszeikung Redeschlacht im Reichslag Die Sozialdemokraren in Opposition — Die Deulschnalionalen schweigen Der erste Tag Berti», 2>. Av»i(. Der Reichstag hat gestern die Debatte über die Re gierungserklärung nach nicht zu Ende gesührt. Die Deutsch- nationalen konnten sich nämlich trotz andauernder Fraktionsberatunge» noch nicht zu einem Entschlich über ihre Haltung gegenüber dem Kabinett Brüning durch- riugen. Infolgedessen sahen sie sich auch nicht in der Lage, irgendwelche Erklärungen im Plenum abzugeben und liegen um Vertagung der Aussprache auf heute bitten. Im wesentlichen ist jedoch die Debatte beendet, und in der heutigen Sitzung, die bereits um 11 Uhr beginnt, werden lediglich die Deutschnationalen und Nationalsozialisten das Wort nehmen. Der Reichskanzler wird sich heute vor der Abstimmung nochmals an den Reichstag wenden, auf einzelne in der Debatte aufgeworfene Fragen eingehen und nochmals mit aller Eindringlichkeit auf die Bedeutung und auf die eventuellen Konseguenzen der von den Parteien zu fällenden Entscheidung Hinweisen. Die Abstimmung wird für etwa 1 Uhr erwartet. Sie wird die Ent scheidung bringen weniger über d a s S ch i ck - saldes Kabinetts, als über die Existenz dieses Reichstages. In der gestrigen Reicb?tagSsibnng nabm als erster Redner Abgeordneter Dr. Breilscherdl (Soz.) e.i? Work » Die Sozialdemokratische Fraktion schliehr sich voll und ganz dem Dank an, den der neue Reichskanzler in io ritterlicher Weiie seinem Amtsvorgänger Müller ausgesprochen hat Es war nicht leicht, in der großen Koalition Parteien zusammen- zuhalien, deren einzelne Bestandteile in mehr als einer Bezie hung auseinanderstrebten. Wir haben diese dornenvolle Auf gabe durch 1)1 Jahre erfüllt. Wir haben dabei Opfer gebracht, und wir haben es getan, weil mir die (befahren kennen, die aus einem Abmeichen von der parlamentarischen Linie entstehen mnsnen und entstehen müssen. Koalitionen stellen nie mals etwas endgültiges dar. Es kann der Zeitpunkt tomnren, wo dieselben Erwägungen, die für uns > I a h r e l a n g bestimmend waren, wieder u in Geltung gewinne n. Die Sozialdemokratie als größte Partei des jetzigen Reichstags und auch als größte Partei des nächsten Reichstags lLachen und Widerspruchs wird wie in der Vergangenheit so auch in der Zukunft immer bereit sein, eine Mitverantwortung zu überneh men, solange sie es mit den von ihr verfoch tenen Ideen nnd mit den von ihr vertrete ne n S ch i ch t e n für vereinbar halten kann, Parteipolitisch ist uns die Oppositionsstellung immer ausge zeichnet bekommen, stantspoliiijch gilt aber das in Mannheim vom Führer der Deutschen Bolkspartei gesprochene Wort: ans die Dauer Iaht sich nicht ohne und gegen die Sozialdemokratie regieren! Ga„z verfehlt ist die Annähme, dasz der Bruch der Koalition geschehen sei wegen der Bagatelle von 70 Millionen, die zur Sanierung der Arbeitslosenversicherung fehlten. Der Zevlrnmspartei tonnen wir den Vorwurf nicht ersparen, dag sie selbst den Weg verlassen hat, den kurz vorher ihr Führer Dr. Brüning tn Köln der Bolkspartei gegenüber mit grosiem 'Nachdruck als den Weg des Zentrums bezeichnet hatte. Dr. Brüning hatte immer betont, die Regierung müsse führend sein. Wir Sozialdemokraten wären bereit, der Regie rungsvorlage über die Sanierung der Arbeits losenversicherung zuzustimmen: aber als die Volkspnrte diele 'Vorlage wegen der darin vorgesehenen Beitragserhöhung o! lebnle, da lieg auch das Zentrum die Regierungsvorlage im Stich und erklärte sich für de» Kompromiszvorschlag, der nur mit einem Abbau der Leistungen der Arbeitslosenversicherung dorchsührbar sein kann. Dieser Leistuugsabbau ist auch das essen zugegebene Ziel der Deutschen Voikspartei. Die Sozial demokratie konnte eine solche Politik nicht mitmachcn, und jo kam cs zum Sturz der bisherigen Regierung. Die Bildung der neuen Reaieruna ist verhält nismässig schnell gelungen, aver auch hier ging die Fixigkeit auf Kosten der Richtigkeit. Die schnelle Lösung war möglich, weil schon zu Lebzeiten des alten Kabinetts Vorbereitungen für das neue durch Intrigen und aus Hintertreppen gemacht wurden. Ich glaube nicht, dah Dr. Brüning daran beteilig* war. Ich nehme vielmehr an, das; Herr Brüning als Abge ordneter ehrlich bemüht gewesen ist, die Grosze Koalition bei- kinanderzuhalten. Aber andere Leute warteten im Vorzimmo» des kranken Kabinetts auf den Moment, wo sie die Macht an trete» konnten. Im Sinne dieser Leute hat dann eine sehr hohe Stelle eingegrissen. Damit ist der Verfassung eine Aus legung gegeben worben, die nach unserer Auffassung dem Sinne und Wortlaut dieser Verfassung nicht entspricht. Dr. Vriining hat diesem Wunsch entsprechend die Herren Schiele und Treviranus in sein Kabinett ausgenommen. Mi nister Schiele hat sein Mandat niedergelegt. Er steht gewisser matzen ä la miits der Dcutschnationälen mit dem Recht zum Tragen der Uniform. (Heiterkeit.) Das Kabinett will nach nutzen hin dokumentieren: wir haben mit Hugenbcrgs Frak tion offiziell nichts zu tun, wir grüße» uns nicht Unter den Linden! Ein echter Regierungsmann mag keinen Hugenberger leiden, doch seine Stimme nimmt er gern! (Heiterkeit.) NMn hat von einem Kabinett der Frontkämpfcrgeneration ge sprochen, es handelt sich aber mehr um das Kabinett der grünen Frontkämpfer. (Sehr gut! b. d. Soz.) Der fetzig« Ernährungsminister Schiele hat erst vor kurzem sich für das Programm der grünen Front ausgesprochen. An wirklichem Preisschutz der Landwirtschaft hat kein Kabinett so viel geleistet wie das letzte Kabinett Müller. Im Gegensatz zu dessen Wirk- lichkeitsprogramm, das der Landwirtschaft Hilfe bringt, steht das Agitationsprogramm der grünen Front, das nicht der Landwirtschaft Helsen kann, aber die Staatssinanzcn und die esamte Wirtschaft in den Abgrund reißen mutz. Herr Schiele at in seiner letzten Reichstagsrede mit den schwarzen Fahnen des Bauernkrieges gedroht und ist daraufhin ins Kabinett be rufen worden. Wir fragen, ob Dr. Brüning in derselben Weise reagiert hätte- wenn mit den roten Fahnen der Er werbslosen gedroht worden märe. (Lärm b. d. Komm, und Nationalsozialisten.) In demselben Kabinett sitzt der Mann, der vor kurzem hier erklärte, der Mittelstand verbitte sich, daß man ihm Steuersenkungen verspreche, an die die Regierung sebst nicht laube. Dieser Abgeordnete Dr. Bredt ist jetzt in dieser kegierung Iustizminister (Heiterkeit). Die Deutsche Volkspartet weiß, daß der neue Minister Treviranus das Ausscheiden des Außenministers Dr. Curtius verlangte und erst aus Hinden- burgs Druck hin darauf vorläufig verzichtet hat. Trevi ra n u s, der jetzige Minister sür die besetzten Gebiete, hat alles getan, um die Befreiung des Rheinlandes zu verhindern. Drei Herren, die Gegner der Ratifizierung des Poungplanes waren,' sitzen jetzt in der Negierung. Herr Schiele hat da» Volksbegehren mit dem Zuchthausparagraphen unterschrieben, er sitzt jetzt neben Zuchthauskaudidaten (Heiterkeit!. Reichs kanzler Dr. Brüning droht immerfort, den Artikel 18 zur Durchführung seiner Pläne anwcnden zu wollen. Die Gefähr dung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit, die Voraus setzung zur Anwendung dieses Artikels, liegt nicht vor. Wir Artikel -18 dennoch angewandt, so wäre das ein Versaiiungs- bruch, gegen den sich die A r b e i t e r > ch a s t zur Wehr setzen wird. Wir warnen den Reichskanzler Brüning ..sich beieinslussen zu lassen von einein Mann, der das sriscbe Tem perament und den leichten Sinn des Seekaoetten ins Kabinett bringt lUnrvhej. Für manche Kreise ist Artikel 18 nur der Anfang zur Diktatur. Wir sprechen der Regierung Mißtraue» aus in voller Kenntnis der Konseguenzen. Wir brauchen Reuwhalcn nicht zu fürchten, aber wir denken nicht in erster Linie an unsere Partei, sondern an den Staat, den wir retten und schützen wollen. In Anschluß an die aus Seite 1 wiedergcgcbcne Zcnlums Erklnrung machte Abg. Esser (Z.) folgende Ausführungen: Es war nicht mein« Absicht, unserer Erklär», etwas h i n z u z u f ü g e n, weil wir die Schwierigkeiten de. letzten Zeit nicht weiter erklären wollen und die Aussicht au: spätere Zusammenarbeit nicht verbauen wollen, aber ich mutz ans zwei Vorwürie desAba Breit > cheid antworten In- o«z«g ans die Arbeitslosenversicherung hat Dr. Vreitscheid ge sagt, wir hätten den von Dr. Brüning vor kurzem proklamierten Grundsatz veraeisen, daß die Regieruna iübrenl» i«i» ,«M«. Die Pressestelle des Reichslandbundes verbreitet best Brief des jetzigen Neichsministers Schiele an den deutsch, nationalen Parteiführer Eeheimrat Hu genberg, in dem Schiele seinen Eintritt in die Negierung Brüning begründet. Schiele weist aus die immer bedrohlicher werdende Notlage der Landwirtschaft, namentlich im Oste», hin, sowie auf den persön lichen Wunsch des Reichspräsidenten, daß er, Schiele, als Fach- minister die in dem Brief Hindenburgs an den Reichskanzler ge forderte Hilfsaktion durchführe. Um diese Aufgaben bei de« gegenwärtig gegebenen politischen Verhältnissen erfüllen zu kön» »en, bedürfe er der Handlungssreiheit. Aus diesem Grunde und auch um der Partei und ihrer Rcichstagssraktion die in deri Fraktionsgemeinschaft liegenden Bindungen abzunehmen, Hab« er sich veranlaßt gesehen, sein Mandat auszugeben und demzu« folge auch sein Amt im Parteivorstand niederzulegen. „Ich habe", jo fährt Schiele fort, „mich zu diesem Schritt nach über Ilijährige« Zugehörigkeit zur alten konservativen und seit ihrem Bestehen zur deutschnationalen Reichstagsfraktion nach ernsten Erwägun gen entschlossen. Meinen politischen Freunden werd« ich innerlich immer verbunden bleiben. In der festen Ueberzeugung, daß der erste Schritt zur nationalen Freiheit und zum wirtfchajtlichen Wiederaufbau unseres Vaterlandes sowie zur sozialen Einigung unseres Volkes eine zielbcwutzte Agrar« und Ostpolitik ist, habe ich das mir angetragene Amt angenom» men. Ich bin mir bewußt, daß hierüber Unterschiede in den Auf fassungen zwischen Ihnen und mir bestehen. Unserer Verein barung gemäß teile ich Ihnen meinen Entschluß und meine Be weggründe auch noch schristlick mit." Zugleich mit der Abschrift des Briefes sandte Schiele an den Fraktionsvorsitzenden Obersohren ein Schreiben, in dem es u. a. heißt: „In dem Ziele, in unserem Volke den Willen nnd die Kraft zur nationalen Befreiung lebendig zu Halle», weiß ich mich mit meinen politischen Freunden eins. Zu den unerläßlichen prak tischen Voraussetzungen sür die Erreichung dieses Zieles gehört aber, daß kein Mittel unangewendet bleibt, das auch unter den heutigen Verhältnissen geeignet ist, den landwirtschaftlichen Be rufsstand wieder lcbenssähig zu machen und so dem Landvolk« überhaupt erst die Möglichkeit zu geben und es geneigt z» machen, fern von verzweifelndem Radikalismus und berufs» ständischer Isolierung sich wirksam in den Dienst nationaler Be» frciungspolilik zu stellen. Einer solchen Aufgabe, die von de« maßgebenden landwirtschaftlichen Berufsorganisationen von mip persönlich gefordert ist, konnte ich mich nicht entziehen." Warum mußten wir diesen Grnnchatz verlaßen'' In der Parrc,« siihrerbcsprechung vom 8. Marz ist von den beide» Flügclpartcie» das Negierungsprogramm abgelehnt worden, auch inbczug aus die Arbeitslosenversicherung iHört! hört! im Zentrum!. Und erst kurz vor Toresschluß am letzlen Donnerstag nachmittag hat sich die Sozialdemokratische Partei ans das Regierungsprogramm über die Arbeitslosenversicherung zurückgezogen. Ferner ha» Dr. Breirscheid uns vorgeworfen, daß wir einen Abbau der Leistungen durch das Kompromiß vorgeschlagen haben, nach dem wir im Herbst 1028 Schulter an Schulter dem Abbau Wider stand geleistet hauen. Sie wissen aber, daß die Vertreter der Zcntrumsfraktion sich dem Vorschläge, die Arbeitslosenversiche rung durch Leistuugsabbau zu sanieren, so stark cntgcgengcstcUt haben wie irgend ein anderer. Wir haben bei den Borlageir im Oktober 1828 bekundet, daß wir zu einem Experiment nach dieser Richtung unter leine» Umständen gewillt waren, was aber nicht ausschließt, daß immer »och Möglichkeiten gegeben sind, ein« Reform in der Arbeitslosenversicherung zu mache», die Mißsländ« auszuräumcu, ohne einen allgemeinen Abbau bcrbcizuiühren. (Sehr richtig! im Zentrum) Dazu werden Sic uns immer de. reit sinden. Der Kompromiß-Vorschlag war keine Idcallöiung, aber wir mußten ihn machen, nachdem alle Berstichc, die beiden Flügelparteicn zur Verständigung zu bringen vergeblich gewesen waren, und weil das Schicksal des Kabinetts damals an einem Faden hing. Ich bleibe dabei, daß wir den Kompramißvorichlag nur in dem Bestreben gemacht haben, die Regierung und die R e g i e r u n g s k o a l i t i o n zu erkalten iS'hr richtig im Zentrum.) Abg Dr. Scholz , D Bp s begrünt in erster Linie eie Er! a- ru»g der Reaierung. das; die A n s: e „ po! i: i l in een hieb, ri.ie» bewährten Palmen iettcienün't weiden iolle Dies iv.re - d.c.mieb gewährleistet, daß ihre Führung in den csieicl-en Händen aetn .wen Elefanlenjagd am Ssanga Weidgerechte Elesauleiijogd isl in jedem Fall ein gefähr liches Ui.ier»ek>men. Der moderne europäische Jäger, der vom sicheren Ansitz ans mit der schweren Elefanlenbüchse und dem Skrhlmantel- ge-ckofz riesigen Kalibers den stolzen Riese» der afrikanischen Viidbahn zur Strecke bringt, kan» staun, für sich den Ruhm m Anspruch nehme».-ein mutiger E!efaiuc»jäger zu sein, er ii'nszle denn die kühnen Methoden der Eingeborene» Afrikas fick zu eigen mache» oder todesverachtend dein anstürincnden Koloß in de» Weg treten, um seinen Schutz kaltblütig iip rechten, sizten Augenblick anzubrnige». Dann heißt cs blitzschnell in Deckung springen! Denn der Schutz mutz schon sehr gut fitzen, wen» der Elefant ani der Stelle iin Feuer falle» sali. Ist er nickt zu Tode gelrazfeii. stürmt er in rasender W»t ans den ckützen zu. Wehe diesem, wenn er im Sprung stolpert und oer Elefant ihn mit dem Rüssel ersaszi! Er ist rettungslos ve-Iore»! Nie wieder wird er die Büchse zum Schuß erheben! Be-mchern doch enabrene Elesaittenjäaer sogar, daß der ange schossene Elefant »>il der ihm eigenen Klugheit gerade diesen zu lasse» strebl. An ihm will er Rache nehmen, und läßt sich Eckt durch andere Träger oder Treiber von ihm ablenke». Ge mse ans den Schützen stürmt er zu. packt ihn unfehlbar, schleudcrc ckn mehrmals hoch in die Lui! und zerstamplt ihn schließlich. Eine solche Jagd ist freilich auch ein sehr kühnes Unter- ''mge». trotz Eiesanleiibnchse und Llahl,»a:ttelgeschoß. Weit i>cihuer aber noch ist die Jagd des eingeborene n gägers der ohne überlegene Waffe den, Elefanten zu Leibe gebt nnd >b>: zu Fall bringt. Tollkühner Akut und außerordentliche Geschicklichkeit als Reiter n»d Jäger gehöre» zu der Elc'onceiijagd zu Pferde, wie sie Sie Beduinen in Abessinien nnd Kardosan betreibe»! Auch diese hervorragenden Jäger weide» aber »och von anderen über- trossen die zu Fuß de» Elefanten angreise» nnd ihn in uner hört kühnem Rahkampf erlege». Die Jäger, die das vollbringe», sind die als nnslät schwel lende Waldmeiischen »erachteten, als Diebe und heiinttickische Absender des sicheren Tod bringenden Giftpfeils aber auch von ihren großwnchsigen Nachbarn, den Reger», gefürchteten Pyg mäen ves zentralafrikanische» U r iv a l d g e b i e - t e s. linier den verschiedensten Namen, am häufigsten jedoch a's Batrva bezeichnet, leben die Zwerge über ein weites Gebiet hi» verstreut. Soweit die Zwerge noch als reine Jäger leben, haben si< sich auch ihre alte Geschicklichkeit bewahrt. Dabei sind sie geistig ganz auf ihre Hauptbeschäftigung eingestellt und haben sich ih, auch körperlich ganz angepatzt. Er jagt und verzehrt alle- Getier seines Wohngebietes. An meisten aber widmet er siH der E l e fa n t e n j a g d. und hier bei der Bersolgung seine« größten Wildes zeigt er sich als der unübertreffliche, kühn« Jäger, wenn er den Elefanten zu Fuß. nur mit dem Speer be wehrt. angeht und zu Fall bringt. Besonders berühmt für dieses Verfahren sind die als Vabenga bekannten Pygmäen am unteren Ssanga. Die kräftigen Männer dieser Horde sind ständig auf der Suche nach Elefanten. Ihre Waffe ist eine Lanze von 1, ö 0 Meter Länge, also länger als der Jäger selbst, mit sehr breitem, zweischneidigem Blatt, das sehr scharf und vergiftet ist. Vor der Jagd werden im Lager mannigfackxe Zauberhandlungen vorgcnommen. Dabei bestreichen sich die Jäger den ganzen Körper mit einem stark riechenden Dekokt aus Vuschpslanzen und Palmöl oder auch mit Elefantenlosung, um der sehr seinen Witterung der Elefanten zu entgebc». Geschmeidig gleiten sie unter Vermeidung der ge- wöhnlici>eii Pfade durch das dichte Unterholz und beschleichen die Elefanten, rvenn sie schlafen oder sich gerade im Sumpf wälzen und so bei dem von ihnen selbst hervorgerufcncn Geräusch die Jäger nicht hören. Wenn eine Verständigung notwendig ist. so sprechen sie nur flüsternd in einem gezogenen, singende,, Ton, wodurch sie vermeiden, daß ein auch in nächster Rahe befind liches Wild verscheucht wird und durch seine jähe Flucht di« Elefanten warnt. Der Angriff wird immer von zwei Jägern. Sen kräsligite» und erfahrenste», ausgesührt. Sie schleichen sich an de» stärksten Bullen an, einer von rechts, der andere von links. Dabei rucken sie so behutsam und geschickt vor, daß sie wohl sogar bisuntcr denBauchdes Elefanten gelangen konnten, wenn dieser an einen Baum gelehnt schläft. Der Angriffspunkt wird ver schieden gewählt. Die Jäger stoßen beim Bullen entweder in den Unterleib oder auch durch die linke Schulterblötze ins Herz. Dieser letzte Stotz führt am schnellsten zum Tode, ist aber ent schieden auch der gefährlichste. In diese begrenzte Angriffsflach« kann nur ein Jäger stotzen, und der Speer, nicht ganz sickxer in die unbedingt tödliche Stelle geführt, kann leicht aus einen Knochen treffen, abgleiten und so nur eine für einen Elefanten leichte Wunde verursachen, was für die Jäger den fast unver meidlichen Dod Sedeutei Der «->!§«« -!--»« Stvü >ö? 't -mar nicht sofort, der Speer reißt aber im Bauch eine große Wunde, die der Jäger beim Zurückreigen durch blitzschnelles Drehe» des Spcres iin Leibe, wodurch das Blatt beim Wicderaustritt aus der Wunde senkrecht zur Eintrittsössnuiig gestellt wird, noch kreuzförmig erweitert. Zu einem solchen Stoß gehört natürlich eine recht erhebliche Muskelkraft. Die große, schwere Wunde bannt den Elefant an den Platz. Die Jäger aber bringen sich durch einen Sprung ins Unterholz in Sicherheit, bis der Elefant zu Boden sinkt, wo sie ibn dann leicht vollends töten können. Immer erfordert diese Jagd aus den Elefanten aanz außer ordentliche Geschicklichkeit und unerschütterlichen, kaltblütige» Mut. Nur zu oft wird statt des Elefanten der Jager das Opfer. Das Verfahren ist entschieden das denkbar kühnste, und der Zwerg, der es unternimmt, sich bis auf Armeslänge an de» Elefanten anzuschleichen und ihn, nur mit der Lanze bewaffnet, zu verwunden, übertrisft unbedingt alle anderen Elefanten jäger. Es läßt sich kein zweite, Beispiel aus Afrika berichte», dntz zwei einzeln« Jäger zu Fuh mit dem Stotzfpeer da» stärkst« und klügst« Tier in freier Mldbatzn angx«tz»q. v«, Zwerß«, Iügerruhm ist unerreicht! ' L. L ^
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