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- Erscheinungsdatum
- 1930-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193003147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300314
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300314
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-03
- Tag 1930-03-14
-
Monat
1930-03
-
Jahr
1930
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Rekor-messe -es Auslan-sbesuches Wenn der Beimahlungszivang burchgsführt werden sollte, so gegen den Vorstellungen in anderen Teile» des Reiches. lOOpro- xentiges Roggenbrot hergestcllt worden. In Sachsen sind die Bäcker also schon mit gutem Beispiel vorangegangen und haben schon das getan, was jetzt von den Münchner Bäckern empfoh. len worden ist. Ter Roggenbrolverbrauch ist im allgemeinen zurückgegnngen, denn bei der achtstündigen Arbeitszeit wird weniger Brot gegessen, weil die Arbeiterschaft weniger Brolnah. rung mit in den Betrieb nimmt. In vielen Großbetrieben wurden in Kantinen billige ivarnie Speisen abgegeben, so daß auch deshalb weniger Brot gegessen wird. In Sachse» habe» die Bäcker nicht den geringsten Anlaß, sich gegen das Roggen- brotgesetz zu wenden. Ro!;e oder gekochte Kost? Im Deutschen Verein sür Volksbttgiene Dresden sprach am Tiensmg Herr Professor Dr. Nostoski über Rohlost. In übersichtlicher Äseise gab der Vortragende einen Ueberblick über den jetzigen Slandpunkt der Ernäbrungsfrage. Sie steht mit Recht im GVordergrunde des Interesses, da eine richtige Ernährung für di« Erhaltung der Gesundheit und den Aufbau unseres Körpers außer ordentlich wichtig ist und da bei bestimmte» Krankheiten durch eine ihnen angepaßte Kost die besten Heilerfolge erzielt werden. Beson ders viel erörtert ist in der letzten Zeit die Frage: Kost mit Fleisch zusatz oder fleischlose, also vegetarische Ernährung. Die Vege tarier teilen sich wieder in solche, die nur Nahruckg aus dem Pflanzenreiche zu sich, nehmen und solche, di« noch Milch, Butter und Eier gestatten. Z» den Vegetariern gehören die R o h - köstlcr, ba animalische Nahrungsmittel nur selten roh genossen und von ihnen auch abgelclmt werden. Hier gibt cS wieder Ver. freier, die wenigstens das Brot als mit Hitze znbereitete Nahrung zulasten, wälirend die strengere Richtung cs durch zerguetschte und zerkleinerte Gctreidckörncr ersetzt. Die Vorteilt de? KochenL, Bratens, Backens bestehen darin, daß die Nahriingsstossc, die in Zellen eingcschlossen sind, den Verdanungssäften bester zugänglich gemacht werden, indem die Hül len gesprengt, die Stäikckörner verkleistert werden und das Eiweiß zum Teil koaguliert wird. Demnach ist auch die Ausnutzung der mit Hitze znbcreiteten Kost eine ctirms bessere als die der Rohkost. Außerdem werde» durch das Kochen KrankheitSkcime vernichtet, wo durch ansteckenden Krankheiten vorgeb engt wird, Tie Rohkost hat den Vorteil, daß sie ein längeres Kauen notwendig macht, sie bewirkt ferner ein längeres Sütii- gungsgenibl. aber — was sehr wichtig ist — sie läßt nicht mit weniger Kalorien auSkoninicn als die mit Hitze zubereiteie Kost. Sie erhält der Nahrung di« natürlichen M i n c ral l> e sta n d- teile, die Nälirsalze. und wacht ein Salzen »»nötig. Cie regt die Tarmiätigkeii stärker an als die gekochte Kost. Endlich geben bei- der Rohkost keine Vitamine zugrunde, wobei aber zu be merken ist, daß bei vernünftigem — das l^ißt nicht übermäßig lan gem — Kochen die Vitamine auch nur znin Teil vernichtet werden, Uiid eS alz erwiesen gelten dort, daß in richtig znbcreitetcr ,yid zu- sammcngesctzicr gekochter Kost genügend Vitamine vorhanden.sind. Sehr zu empfehle» ist es aber doch, eine gekochte Kost durch Rohkost zu ergänzen und z» vcrvollstänaigcn. Außerdem ist sie bisweilen sür Heilzwecke z» empfehle». Eine llmstclluiig der ganzen Bevöllernng aus Rohkost ist un möglich, weil unser Klima während des größten Teiles des Jahres nicht das liefert, ivas der Rohköstler ißt. Es müßte» enorme, sehr teure Zufuhren anS dem Auslände stattünden. Di« War« mußte in tadellosem Zustande sein, weil sonst leicht Krankheiten übertragen würden. Die Kartoffel, dieses wichtigste Nahrnngsmittes neben dein Brote, siele ganz fort, weil sie roh nicht genossen werde» kann. Dr. Nostoski schloß mit dem nochmaligen Hinweise, daß Roh kost alz Teilko st und Znsatztost, nicht aber als Allein» kost zu empfehlen sei. — Die Ausführungen erntete» reichen Bei fall bei der zahlreichen Zuhörerschaft. Herr Dr. Flachs gab im Namen des Vorstandes einen kur zen Ileberblick über die Reih« der Vorträge und bankte nochmals allen Redner», die in erster Linie aazu beigetragen haben, bei jedem Vortrage den Saal bis aus den letzten Platz z» füllen. Die Vor- iragsfolge dieses Winterhalbjahres fand mit dem Vortrag ihr Ende und wird im Herbst wieder ausgenommen werden. : Die Milch wird billiger. Stach einer Mitetilung der DreÄmer Milchhändlervereinigung werden di« Milchpreise für Dresden vom 1». März ab pro Liter um 2 Pfennige ermäßigt. Der Preis beträgt beim Handel ab Laden 28 Pf., bei den Groß- molkereien 29 Pf. l.«iprig unc! Umgebung Ein Derlrauensbruch Die Stadtverordneten gegen di« „Leipziger Neuesten Nachrichten". Leipzig, 13. März. Die Leipziger Siadtverordnetenver- lammluirg hat in ihrer Sitzung am Mittwoch einen sozialdeino- nratisckien Antrag mit 39 gegen 35 Stimmen angenommen, dem. »folge den Leipziger Neuesten Nachrichten wegen groben Ber. rauensbruches der Charakter eines amtlichen Blat tes zu « nlziehen sei. Es hairdell sich darum, daß die Leip. ziger Neueste» Nachrichten die Kandidaten zur Oberbürger- meisterivahl in Leipzig, die am vergangenen Montag vom Wahl ausschuß der Stadtverordnetenversammlung in engere Wahl ge zogen worden sind, trotz des Beschlusses des Wahlausschusses, daß diese Nominationen zunächst nock geheim zu halten seien, veröffentlicht haben. Für den sozialdemokratischen Antrag stimmten die Sozialdemokraten, die Kommunisten und ein Teil der Demokraten. — Allerdings bestehen Zweifel, ob der Be schluß verwaliungsrechtlich durchführbar ist. > Ter Leipziger Arbeirsmarkt Anfang März. Ende Februar wurden in Bezirke des Leipziger Arbeitsamtes 82 312 Arbeits suchende gezählt. — Erst die Mcßmochc bracht« eine gewiss« Ent lastung des Leipziger Arbeitsmarktes. Insbesondere Angehörige der Metallindustrie, des Frisenrgemerbcs. o«S Gastwirtsgcmerbes, der Musiker- und kaufmännischen Berufe fanden vorübergebeno Aus- hilssbesckäst'.gung. Mit Eintritt miloerer Miternng wurde im Liaugcwerbe eine Anzahl Arbeiinelnner auf ihre alten Plätze zurück- dernse». In der Landwirtschaft und den Ziegeleien setz!« der Sai- lonbegin» erst zögernd ein. ) Ausbildung vo» Täuglingswärtcrinncn. Das städtische Ju gendamt teilt mit: Für den am 1, April d. I. in ocn städtischen Kripp«» beginnend«» Lehrgang zur Ausbildung vo» Säuglings- Wärterin»«» können noch einige Schülerinnen ausgLNoinmen wer den. Gesuche um Ausnabme sind sofort heim Jugendamt, Stadt haus, Säuglingskauzlei, Zimmer 767. oder bei de» Krippen Lange Straße 25,, Leunscher Siraße 71 Fröbelstraßc 6 und Blcichertstr. 5 «inzureichen. ) Nahrhaft« Tiebeobentc. Aus ein«m mwcrschloss«ncn Kasten eines vor dem Grmrdstück Elsässer Siraße 12 stehende» Fahrrades wurden 32 Stück Algäner Tafelbutter in .Haibpsnnvpackungen ge stohlen. — In der Güterabfertigung Leipzig-Entriysch wurden auS einen, Güterwagen 52 Büchsen Karotten im Gewicht von insgesamt 160 Kilogramm gestohlen. Von den Tätern fehlt jede Spur. Ergebnis -er Frühjahrsmesse Leipzig, 13. März. Die am 2. März begonnene Leipziger Frühjahrsmesse 1930 lxat am 8. März für die Mustermesse und am 12. März für die große Technische Messe und Bau messe ihren Ab schluß gefunden. Die Messe war von .9570 Firmen beschickt, darunter 125,0 Firmen aus 25 Auolondsstaaten. Mit Rücksicht darauf, daß auf der Messe fast alle Branchen. Konsumgüter- und Produktionsmittelindustrien vertreten waren, ist es unmöglich, den Verlauf des Messegeschäfts mit kurzem Urteil zusammen, fassend zu kennzeichnen. Im allgemeinen kann gesagt werden, daß das Geschäft die Erivartungen der Aussteller llberlrossen hat. Wenn auch der Inlandsabsatz mit Rücksicht aus die deutsche Wirtschaftslage nicht in allen Branchen gleichmäßig be friedigte, so ist doch festzustelle», daß die Aufnahmefähigkeit des Innenmarktes größer war als man erwartet hatte. Man nigfache Anregungen wurden den inländischen Abnehmern durch zahlreiche Neuheiten geboten, denen man großes Interesse ent. gegenbrachte, besonders wenn sich, wie es fast durchweg der Fall rvar, gute Qualität mit günstiger Preis st ellung verband. Das Eharakieristische dieser Messe war jedoch der außer, ordentliche Andrang ausländischer Einkäufer, den» unter 180 000 Besuchern dieser Messe waren nicht weniger als 32 000 aus dem Anslande, so daß diese Messe hinsichtlich des A u s l a n d s b e s u ch s eine Rekordmesse ivar. Dabei ist besonders zu betonen, daß cs sich bei den ausländischen Be suchern um Interessenten handelte, die nickt kamen, um zu sehen, sonder» mn zu kaufen, so daß sich «in lebhaftes Exportgeschäft entwickelte. Dieses gute Geschäft dürfte wesentlich dazu bei tragen, die wirtschaftliche Lage Deucschlands günstig zu beein flussen. Die Anerkennung, welche die Leipziger Messe als inter- naiionalem Warenmarkt in allen Ländern der Welt entgegen gebracht wird, kam äußerlich auch durch den Besuch zahlreicher Diplomaten und Wirtschaftssührer des Auslandes zum ruisdruck Das Ausland auf -er IPA. Leipzig. 13. März. Nachdem vor einiger Zeit der Kongreß der Bereinigten Staaten den Hocmer beantragten Regierungs- zuschuß von 30 000 Dollar bewilligt halte, hat auch der Senat dieser IPA-B>ll zugesttmmt. Dieser Regierungszuschuß ist nicht — wie seinerzeit mitgeteilt — für eine Unterstützung der amerikanischen Pclzbranche gedacht, sondern die amerikanische Regierung wird mit diesem Geld eine eigene Regierungs ausstellung auf der IPA. veranstalten. Die amerikanische Branche wird getrennt davon ausstellen. Besonders Schwierigkeiten machte die Beteiligung Argen, tiuien, da es'der besondere Wunsch des Präsidenten de. Argen, tinischen Republik, Irigoyen, war, daß alle Pelztiere dieses sür de» Rauchwarcuhaudel sehr bedeutende» Landes auf der IPA, in lebendem Zustande gezeigt würden. Der lange Seetransport dieser Tiere ist aber mit erheblichen Schwierigkeiten una Un kosten verbunden. Durch das Entgegenkommen der Hamburg- Südamerikanischen Tampfschissahrts-Gesellschast ist Argen tiniens Beteiligung nunmehr sichergestellt. Außer anderen Pelztieren kommen aus Argentinien die so außerordentlich wertvollen Chinchillas, die beinahe im Ausslerbe» begris. fen sind. Die dänische Ausstellung, die besonders von Grönland geprägt sein wird, wird in erster Linie Blaufüchse und Elz, büre» bringe». Der bekannte Konservator Scheel ist duln». vier große Eisbären und einige Junge auszustopfe». Gleich zeitig hat Grönlands Verwaltung dem Kunstmaler Enianuel A. Peiersen den Austrag erteilt, auf einer Riesenleimvans von zirka 12 mal 20 Meter ein Panorama des arlischcn Winters herzustellen. — Die finnische Regierung hat einen Sinais- Zuschuß von 90 000 Finnmark für die würdige Vertretung Fi»»> lands bewilligt. Die französische Regierung hat für ihre Beteiligung am Weli-Pelz-Kongreß und der Internationalen Iagd-A»chl«!- Inng einen eigenen Regierungskommissar ernannt, und zwar den Bürochef im Handelsministerium Isaac. (ftrmnitr, Lvicksu, kffsuen Wirkjchafiskrise und Textilindustrie Tagung der sächsischen Textilindustrie. Chemnitz, 13. Mürz. Der Verband der Arbeitgeber der Sächsische» Textilindustrie kielt am Mittwoch seine 34, ordentliche Jahreshauptversamm lung in Chemnitz ab, die der Vorsitzende Iustizrat Käp pis ch -Werdau erössuete. Den Geschäftsbericht erstattete Syndi kus Dr, Bellmanu, den Kassenbericht der Schatzmeister des Verbandes, Fabrikbesitzer Emil G r o ß m a u n - Chemnitz. Der Verbanüsleiiung, dem Vorstand und der Geschäftsführung wurde einstimmig Entlastung erteilt. Nach dieser geschlossenen Mitgliederversammlung fand am Nachmittag eine öffentliche Versammlung statt. Iustizrat Kop- pisch-Werdau begrüßte die erschienenen Vertreter der staatlichen und kommunalen Behörden sowie der befreundeten Verbände. Ministerialrat Dr. Florey brachte die Wünsche der sächsischen Regierung zum Ausdruck. Sodann sprach Direktor Witt Ke Niedersedlitz über die Ursachen des großen Sterbens in der säch sischen Wirtschaft und die Aussichten für eine Wiederbelebung der Industrie, die der Redner sehr pessimistisch beurteilte. Das Hanptreferat hielt Syndikus Dr. B e l l m a n n - Chemnitz über: „Unsere Textilindustrie und unsere Sozialpolitik im Spiegel der gegenwärtigen Wirtschaftskrise". Es gelte heute, die tatsächliche Wirtschaftslage und die sie be. dingenden Ursachen vollständig und offen darznlegen und die Dinge dabei einer scharfen Kritik zu »nterwcrse». Durch den Krieg sei unsere Texlilindnstrie vo» ihren Nohstossgebiete» und dem Weltmarkt abgeschlossen worden. Die deutsche Textil industrie sei sehr stark auf die Ausfuhr angewiesen. Etwa ein Fünftel der gesamten Produktion gehe ins Ausland. Der Konjunktur ab st i eg in nahezu allen Wirtschaftsstaaten zwinge zu äußerster Anspannung der Kreiste. Unsere Wirtschaft und Sozialpolitik müsse durch diesen Existenzkampf entsprechend be einflußt iverden. Auch der innere Markt müsse zur Abnahme unserer Textilien erneut belebt werden. Im Interesse einer vernünftigen Wirtschaslsentwicklung sei die Entpolitisierung des staatlichen Schlichtungswesens zu fordern: es dürse nicht wieder dahin koimnen, daß Schiedssprüche gefällt werden, die neben dem Gesichtspunkt der sozialen Gerechtigkeit auch den realen Macht verhältnissen Rechnung tragen. Zusammenfassend stellte der Redner fest, daß eine der Stellung des Arbeitnehmers im Be triebe und eine seinen Bedürfnissen als Mensch und Staats bürger gerechtwerdende Sozialpolitik «ine der wichtigsten Auf gaben des modernen Unternehmers ist, SMlegrmg -er Harkmann-Werke Ehemnitz, 13. Mürz. Infolge der weiter anhaltepden schwierigen Wirtschaftslage hat der Auffichtsrat de, SSchsisckk» Maschinenfabrik am Mittwoch beschlossen, dem Anträge des Vorstandes, di« Werke stillzulegen und die Gesellschaft aufzulösen, stattzugeben und der Generalversamm lung, die auf den 8. April 1930 ctnberufen werden soll, diesen Be schluß zur Genehmigung vorzulegc», Di« Verwaltung begründet diesen Schritt in einem ausführ lichen Kommuniquv, j„ dem cS am Schlüsse heißt: Tie Liquidation soll in ruhiger Weise d„rchgcführt, die vorliegenden Aufträge ord nungsgemäß abgewickclt werden- Die Aktivmerte der Gesellschaft stehe» so zu Buche, daß „ach Befriedigung sämtlicher Gläubiger auch für die Aktionäre die Erhaltung ihres Besitzes zu einem nicht un erheblichen Teile z» erhoffe,, bleibt. Ter Vorstand wird es sich an gelegen sein lassen, nach beschlossener Liquidation doch mindestens Teile der Gesellschaft in andere Hände übcrznleitcn, «m dadnrch einer möglichst großen Anzahl vo» Angestellten nnd Arbeiter,, die Arbeitsstätte zu erhalten. Folgenschwerer Zusammenstoß 1 Knabe getötet, 3 Personen schwer verletzt, E hcm » itz , 13- März. Am Mittwochnachnüttaq ereignete sich gegen 3 Uhr aus dct Zschopauer Landstraße ein schweres Auto unglück. Ein Personenkraftwagen und ein Radfahrer stießen zu sammen. Ter Radfahrer, ein 11jäl>riger Knabe, wurde getötet nnd der Chauffeur und die beide,, Insassen des AutoS schwer ver letzt. Der Kraftwagen fuhr in der Richtung von Zschopau nach Ehemnitz nnd befand sich gerad? vor dem Gasthaus „Zum goldenen Hahn", M der 14 Jahre alte Sohn des Schlossers Grabinski auS Alteuhain auf seinem Rad« angcfahren kam und in eine,, schmalen Seitenweg rinbiegen wollte. Das Auto stieß mit dem Fahrrad zu, sammen, fuhr gegen eine Dapoltnpump« und raste dann gegen einen Baum, und Zwar so heftig, daß sich dir Anlaßknrbrl in den Baum stamm einbohrte und darin abbrach. Ter Krustwage»lenke, saß blutüberströmt an, Steuer, hatte aber noch nicht di« Besinn»,», ver loren. Tie beide» Damen, die sich i» dem Auto befanden, waren ebenfalls schwer verletzt worden nnd wurden bewußtlos heraus- gezogen. Alle vier Verunglückten waren so schwer pcrwmivet worden, daß sie sofort ins Krankenhaus gebracht werden mußten, wo der Knabe bald nach seiner Einliesernng starb. Der Zustand der an dern ist besorgniserregend, dock boift man, sie an, Leben eck-nun zu können. Es ist als ei» Wunder zu bezeichnen, daß der Vennn- tank des Autos nicht explodiert iß. 6u5 cler l-surilr Die Lage der sächsischen Landwirlsckast Tie La » d w i r t scha f t s ka in in c r für de» Frei staat Sachsen veröffentlicht soeben den Bericht über ihr-- T>..-:- keit ini Jahre 1029. Einleitend heißt cs darin im allgemeine» lieberblick: Ilm der gesürchleten katastrophalen Entwicklung mii ffw» unabsehbaren Folgen eittgegenzuarbcilcn, haben H.ie laiwm ru > liehen Bcrussvcrtretungcn Schulter an Schulter mit oen minni- digen und verantworttichcn Sielte» in Reich und Lände,» im »er gangenen Wirtschaftsjahre einen unermüdlichen ruhen .Kamps geführt. Manches ist erreicht. Der Ruf nach Zolfftnch hat Erhörung gefunden. Das Arbeitsprogramm der Sclbsimüc ist in der Durch sich rung begriffen: alles ist i» Fluß und driimu nach Entscheidung. Trotzdem ist von einer Besserung der Lage, von >i cr fühlbaren Erleichterung noch nichts zu bemerken. Ti« Eiiiiüiiriuig höherer Zollsätze für Getreide hat bisher nicht die erhoffte Wirk::»- gehabt. Steuererleichterungen und «i» Abbau der sozialen Last-» sind vorerst nicht zu erwarten. Die Bestrebungen der Selbsibiuk sind »och zu jung, um schon sichtbare Ergebnisse zu zeitigen. So ist die Lage der Lyndwirlschaft n ach wie vor h ö ch st bedro t> l: ch und der Ausblick in die Zukunft allez andere als erfreulich. Die Landwirtschafiskanimcr tritt am 21. März zu ihrer neun ten G e sa n> t s i tz u n g in Dresden zusammen. s. Betriebseinschränkung. Auf dem Lantawerk in Hoyerswerda soll infolge vorhandener Ueberproduklion nur noch vier Tage in der Woche gearbeitet und eine Vermin, derung der Belegschaft in Erwägung gezogen werden. l Die Wahlen zum Bautzener Kreisausschuß. Bei de» Wahlen zum Bautzener Kreisausschuß wurde O-berbürgermeisler R i e dn e r-Bautzen zum ordentlichen und Oberbürgermeister Zwingeirkerger-Ztttau zum stellvertretenden Kreisausjä,!»,Mit glied gewählt. l. Aus dem Löbauer Bezirkstag. In de, letzten Bezirks- togssitzung wies Amtshauplmann Dr. v. Burgsdorff neuerdings auf die schwierige Wirtschaftslage hin. Um dem Erwerbslosen, elend einigermaßen zu steuern, beabsichtigt er mit Zustimmung des Bezirksausschusses «inen Ausruf zu erlassen. Die trotz er. heblicher Abstriche am Haushaltplau eiugelreteneu Znmngs- Überschreitungen wurden genehmigt. Doch wurde ausdrücklich betont, daß cs nicht gelte, Fehlbeträge durch Darlehen zu decken, sondern durch Erhöhung der Einnahme» auszuglcichen. Zum Versitzenden des Bezirkstages wurde der erste Bürgermeister Dr. Ungethum-Lübau gewählt. Fernsteuerung von Molorbooken Schon vor längerer Zeit sind Versuche unternommen iverden, Maschinen drahtlos von einer entfernt liegenden Zentral« ans zu lenken. .Vor einigen Jahren wurde ein Schiff z» Schießübungen verwendet, das von einem andere» Schisse au? beliebig ge'entt »'er den koniiie, Vor kurzem wurden in Frankreich ans der Seine an schnellsabrende» Motorbooten Versncln: »niernommcn Tie Wirkungsweise der drahtlose» Vcfchlsübertragung beruht ans dem gleichen Prinzip wie die Radiotechnik. Von einem Mittel- freqnenz-Röhrcnsender werden an den Empsangsapparat an Verb des Schisses eine Anzahl Impulse gegeben, z. B. derart, daß einer bestimmte» Anzahl von Impulsen ein Kommando enlsprichi. Durch ein« bestimmt« Reiheiuosge wird die Ausführung vorbereitet, durch crneuicS Senden wird von einem RelaiSsironikrciS ans der Bciriebs- slromkrcis geschlossen, der der beabsichtigten Wirkung entspricht So kann das Anlassen der Motoren, die Geschwindigkettsregulicnnig, di« Steuerung des Bootes und die Beleuchtung von der Zemra!« genau geregelt werden. Die Stromversorgung der verschiedene» Apparate ül>«r»inu»t zunächst eine Akkumulatorenbatterie, in, Be trieb dagegen ein von de» Bootsmotoren angetricbcner Dynamo — Der Betrieb war noch i» der Entfernung von 10 Kilometer «in» Ivandsrei. Die Boote konnten auch bei Vollast und voller Etejcbivii» j digkcit sehr genau gelenkt werden. I- A.
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