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Das katholische Berlin feierl das Jubiläum der Papslkrönung Berlin, 12. Februar lDrahtbericht). Anläßlich des ZohreStageS zur Krönung Cr .Heiligkeit deS Papstes Pius' drs Elften zelebrierte beul« vormittag in der Hedwiq-Baslstko Bij«i>os Dr. Schreiber ein Pontifikalamt. Als Vertreter des Rcichspräsioenten nabm an erster Llcll« im Pres« blücriuiii der RcichSmiiiistcr für die belebten Gebiete. Dr. Wirth teil. Als Pcrircler der RcickSregicruna war Staatssekretär Dr. P ünd «r erschienen. Fcrnet nahmen unter Führuna dcs Vizevor- siebers des Reichstages. Dr Esser, zahlreich« Vertreter -cs Reichstages teil, weiter lab man Vertreter der preußischen Staais- reaierung und des preußischen Landtages, loivie Vertreter dcS diplo» malischen KorvS keiner Lebenskraft zu bringen. In dein Rahmen unwür diger Zwlschenruse ein Minister, der wie ein Kanzlist ölten Stils trock"n sein Manuskript herunterliest, der einen Vertrag, -essen unsagbar schwere Last jeder Ver nünftige kennt, nur mit Worten des Lobes für die Unter händler und mit Hinweisen auf die Vorzüge der Saäze versieht. Und aus der anderen Seite ein Parteiführer, der als Sprecher der Opposition dem Willen der Regie rung nur eine Kaskade von donnernden Redensarten «nlgegcnzuwcrsen hat. der sich fragen lassen mutz, wel chen Weg er denn nun im Ernste gehen will, und darauf keine Antwort gibt. So etwas ist nicht nur eine Blamage für die eine oder andere Partei, es ist ein Unglück für Deutschland. Die Rede des Zentrumsabgcorüneten Brüning war die einzige dieses ..großen" Tages, die logische Erwi derung. sachliches Cingelzen auf die Worte des Vorred ners ivar und die den praktischen Willen, die Vorschläge der Regierung zu ändern, in greifbarer Form zum Aus druck brachte. Geraten mir in die Gefahr verdächtigt zu werden, daß wir parteiisch dem uns nahestehenden Ab geordneten Lobsprüche erteilen? Man lese doch Blätter anderer Richtung mW man wird finden, daß allgemein -ugegelutn wird, daß der Fortgang der Beratungen über den Neuen Plan an die Rede Brünings anknüpfen muß. D e Vresse der Rechten und Linken ist sich in diesem Punkte einig. — Der neue Iraktionsvorsilzende des Zen trums hat also in allgemein überzeugender Weise dar- getan, daß er den Willen und die Fähigkeit zu einem lebendigen politischen Stil in Deutschland hat. W'r können nur wünschen, dieser «olltische Stilwille des Zcntrumsfiihrers möchte so wir ken wie eine ansteckende Krankheit, die sich rasch auf die Umstebenden übertrügt. N'cht nur auf die Parteien des Reichstags, sondern auf alle politisch Mündigen in Deutschland. O/k. Dr. Am 75 z^re 2er frühere preußische Jusiizmiuister Dr. Am Zchnhofs. lang- jäh^ es M tglied der prcußi'chcn Zcnlruinssroktion. vollendet heute sein 75. Lebensjahr. Dr. Am Zehnhoff hat neun Jahre hindurch und zwar in der schweren Zeit von l9l9 bis 1927 das Amt des preußischen Justizmiuigero verwaltet. Sein Amtsnach folger, Justizminister Dr. Schmidt, hat ihm in einem Schreiben tm eigenen Namen und auch im Namen des gesamten Justiz ministeriums die herzlichsten Glückwünsche zum heurigen Tage ausgesprochen. Er erinnert in seinem Glückwunschschreiben an die großen Verdienste, die sich Dr Am Zehnhosf um die Rechtspflege »nd die Justizverwaltung in Preußen in den schweren Jahren der Nachkriegszeit erworben Hai. und dankt ihm insbesondere dafür, daß er dir Beamtenschaft in dieser Ucbergangszeit in taktvoller Führung mit dem Geist und der Verfassung des neuen volksslaotes vertraut gemacht habe. Dr. Am Zchahoss, dessen Name auch mit zahlreichen und behutsamen Reformwerken auf dem Gebiete der Justiz verbunden ist verbringt seinen Lebens abend bei bester körperlicher und geistiger Gesundheit in seiner Heimatstadt Düsseldorf. Die Politik auf -er Strafte Itzehoe. II Februar. Am Montagabend kam es In Itzehoe zu blutigen Zusammenstößen zwischen Nationalsozialist er »nd Kommunisten. Die NSDAP, hielt in Jßchoe eine öffentliche Vcrsamm kung ab, in der der Nationalsozialist Engel-Berlin über das Thema „Hungermarsch oder Freihcitskampj" sprach. Die Ver sammlung verlies ziemlich ruhig, obwohl zahlreiche Kommu nisten anwesend waren. Nach Schluß der Versammlung kam er infolge eines tätlichen Angriffes eines Kommunisten zu einer allgemeinen Schlägerei. Die Kommunisten, die aus dem Saat herausgedrängt wurden, bewaffneten sich mit Latten und ver suchten das Lokal zu stürmen, wobei es zwischen ihnen und der Polizei zu weiteren Zusammenstößen kam. Im ganzen sin' fünf Nationalsozialisten und neun Kommunisten erheblich ve* letzt worden. Di« Polizei nahm eine Anzahl von Kommunisten fest. NallvnallozlaNMsche Sku-enlengruppe in Körn verboten Köln. 10. Februar. Rektor und Senat der Universität haben am Montag nach mittag in einer Sitzung unter Anwendung des Paragraphen «1 der Vorschriften für die Studierenden der Landesuniversitäten vom 1. Oktober 19tt folgende Entschließung gefaßt: „Die Kölner Hochschulgruppr des nationalsozialistischen deutschen Studentenbundeo wird bis zum Abschluß des «in- releiteten Disziplinarverfahrens vorläufig verboten." In einer am 7. Februar in der Universität abgehaltcnen Versammlung des Nationalsozialistischen Studentenbundes -alte ein Diplomhandclslchrer, Simon-Koblenz, über „Student, Staat und Volk" gesprochen und dabei in uneiewöhnlichrr Form die politische Einstellung der Hochschulprofessoren angegrissen. Schon während der Vortrages kam es zu erregten Auseinander» ntzungen zwischen den Nationalsozialisten und andersdenkenden Studenten. In der Aussprache sielen von den National- wzialisten eine Reihe von Ausdrücken, die jede akademische würde vermissen lassen. Zudem machte man den Versuch, die Indischen Studenten z»m Verlasse» des Saales z» zwingen. Die Aussprache im Reichstag Gin „grotzer Lag" Berlin, 12. Februar. Nach dem Außenminister Dr. Türkin« ergriff gestern im Reichstag zunächst -er Abg. Dr. Breitscheid das Wort. Er er klärte, mit -em Aoung-PIan werde ein neues Kapitel unserer Geschichte ringeleitet. Bei einem Rückblick auf -ie Zeit seit dem Versailler Vertrag wird niemand leugnen können, daß der Weg vorwärts un- auswärts gegangen ist vom Diktat zum Ver trag. von der einseitigen For-erung -er anderen zur gegen, fettigen Vereinbarung, mit -er wir allmählich emgerückt sind in die Linie -er politisäien Gleichberechtigung. Das letzte Ziel haben wir noch nicht erreicht, aber -er Weg geht -och diesem iel entgegen. — Kn lancieren AuSsübningen w«»-et sich dann reilscheid gegen di« Hetz«, -ie gegen die Träger -er Erfül» lungspolitlk gerichtet werde. Abg. Dr. Hugenberg (Dn ). der nach Breitschci- zu Wort kam, wurde von der Linken mit Lärm und unflätigen Zwi schenrufen begrüßt. Er erklärte u. a.: Die Annahme des Aoung-Plans ist nicht vereinbar mit -em Wunsche, -ie Einheit des Volkes aufrechtzuerhalten. Sie bedeutet «in« Verhängnis- volle Vollmacht an unsere Feinde. Niemand in Deutschland hat bisher die Erfüllbarkeit dieses Vertrages behauptet. Der Unterwerfungswill« derSozialdemokratie ermutigt di« Entente und liefert uns -er Exekution aus: das ist fast eine Vollmacht zur Zerstörung des Reiches um die Auffassung französischer Staatsmänner zu widerlegen, daß gegebenenfalls die Wie-er- besetzung -es Rheinlandes möglich sei. Deutschland liege was. fcnlos im Herzen Europas un- verstricke sich trotzdem immer mehr in -I« Schlingen unerfüllbarer Verträge. Das Ende einer olchen Politik müsse sein, daß'schließlich ein je-er sich gering, chätzig obwende un- alle nur aus den Teil der Beute sehen, den ie von -cm zerfallenden Erbe eines einst königlichen Volkes n Anspruch nehme» wollen. lGelächter und Zurufe links.) Auch Herr Schacht Hot es vor der Geschichte für notwendig be funden. -ie Mitverantwortung für diesen Plan feierlich abzu lehnen. Die große Frage dieser Woche ist. wer -lese Verant wortung tragen will. Wir bitten heute im Interesse von Land »n- Volk, das furchtbare Unglück dieses Vertragswerkcs von Deutschland abzuwenden. Nur gemeinsam mit uns ist der Aus weg zu finden. Im Bewußtsein unserer Verantwortung und Stärke unserer Stellung richten wir in letzter Stunde an die Parteien, -ie nicht an -ie marxistische Erfüllungspolitik ge kettet sind, nochmals die Bitte. Bindungen aknulehnen die furchtbarer und gefährlicher sind als diejenigen von Versailles. sBeisail rechts.) Hugenberg wurde dauern- von der Linken mit Lärm und Zwsschenrusen unterbrochen. Außenminister Dr. Eurtius ging anschließend auf Einzelheiten der Rede -es Slbg. Hugenberg ein. Er sagte u, a.: Himenberg ist der Letzte der sich darüber beschweren darf, wenn Bestimmungen für den Fall einer bös willigen Zerreißung des Planes eingefiiot wurden. Seine Agi tation bat erst dazu geführt. sGroßer Lärm.) Es ist ganz aus geschlossen. daß -lese Bestimmungen Frankreichs z» einer Wie- derbcsetznng des Nhsinlandcs berechtigen könnten. sRufe rechts: Das Hot -och Tardieu gesagt!) Nein. Tardieu ist falsch zitiert worden. Es handelt sich bei Dr. Hugenbcrgs Zitaten nicht um Aeußerungen. die Tardieu angeblich vor seinen Ltar- teifreiinden gemacht haben soll. — Dr. Hugenberg bat uns nicht gesagt, was gescheben soll nach Ablehn'ing des No'ing-Plans. lRiife rechts: „Zunächst müssen Sie dann verschwinden!"! Ich habe vor länaerer Zeit össentlich zebn ganz bestimmte Frauen an ibn gerichtet, aber er ist heut« ans keine dieser Fragen ein- geoangen. Sie olle wissen, daß -Ie Ablehnung des Poiing- Planes die Rückkehr zum Dawes-Plan bedeutet. Relchsbank- präsident Schacht selbst hat erklärt, kein« Einzelpersönlichkeit könne es verantworten, durch Feschalten am Dawes-Plan «ine furchtbare Krise herbeizuführen. Abg. Brüning sZentrum) erklärt« Im Name» seiner Fraktion: Wir wehren uns gegen leben Versuch, ohne eingehende Durchberatung die vorliegenden Gesetz- «ntwürs« durchzupeiljchcn. Dem Dawrsplan konnte« wir freudiger zuftiunnrn als dem vorliegenden Uounqplan. Damals handelte es sich um die Sicherung unserer Währung uiid man erhofft« allgemein von dem Vertragsabschluß ein« Aera der srirdlichen Verständigung mit unseren ehe'noligcn Gegnern. Diel« Hoffnungen sind schmerz lich enttäuscht worden. lLrbhasl« Zustimmung.) Von einem Lo- karno-Geift war nichts zu spüre» in s» vielen Aeußerungen der Staatsmänner unserer Gegner. Die ZerreißungSklouiel läßt alles vermissen, ,vaS man Lorarno-Geist nennen könnte. Zn der Saar- frage hol Frankreich durch seine Haltung nicht den Glauben an seinen Vcrsländigungswillen gestärkt. Schmerzlich mußten wir scst- stellen. welch« Schwicrigketten uns England ln -er Liquidations frage macht. Bei dieser Haltung der gegenwärtigen englischen Re. gierung lmt sich nicht der Gedanke durchsetzen können, daß der völ kerrechtliche Schutz des Privateigentums im Kriege gerade durch eine bessere Gestaltung der LiauidatioilsvcrlrSge für die Zukunst sichergestellt sein müßl«. <Lcbh. Zustimmung.) Belm Polrnabkommen baden wir den Eindruck, daß Deutschland große finanziell« Opfer aus sich nimmt, um dagegen Ideelle Zugeständnisse Polens einzutauschen. DaS Zentrum wird diesem Abkommen nicht zuftimmen können, bevor ihm im Ausschuß bestimmte Auskünfte über einzelne Fragen gegeben sind. Wir wün schen größere Sicherungen l'ür die von Polen gemachten Zugeständ nisse. Wir wollen keine Zustimmung geben, die zu einem Hemmnis werden könnte für die Lösung der noch immer offenen Problem« im Osten sm Sinn« -er Verminst und Gerechtigkeit. (Bestall.) Wenn so das Vcrhandlungsergebnis nicht befriedige» kann, so darf daraus nicht ein Vorwurf gegen unsere Unterhändler her- getestet werden. Zhnen ist die Arbeit dadurch sehr erschwert wor den. daß «8 eine wirklich nationale Opposition zur Stärkung der Negierungsposilion in Deutschland nicht gegeben hat. (Lebh. Zu stimmung.) Tie maßlosen Ueberlreibunaen in -er Opposition der von Huocnberg geführten Teullchnationalen haben im Gegenteil die Position der» deutschen Unterhändler nur erschwert. Diese Po. sition wurde weiter erschwert durch die schlimm« Kasscnlage des Reiches Wir können de,, Poungplan-Grsetzen unmöglich in dritter Lesung zustimme», wenn nicht vorher »olle Klarheit über die finanziellr Lage des Reiches und über die finanziellen Konsequenzen des Zk)ou»qplaiicö geschossen ist, wenn nicht vorher die deutsche Ocffcntlichkcit darüber aufgeklärt ist und wenn nicht vorher daraus die gesetzgeberischen Konse quenzen gezogen sind. Dadurch wird die Regierungskooliiion nickt gefährdet son dern gefestigt. Wir glauben nickt, daß wir in der nächsten Zeit großen Kapitaizussuß baden wecken Bleibt er aber aus. daun wird die Arbeitslosiokcit noch größer werden. Es ist setzt der Zeit punkt gekommen, wo !„ Klarheit und Wahrheit die Negierung dein Volke restlose Aufklärung über die Finanzlage geben muß lLeb- hasler Beifall im Zentrum ) Weiter sprachen der Abg. Thälmann (Komm), der eine seiner üblichen Brandreden hielt, bann der Aba. v Rkeinbaben (D. Vp 1. der die Ausführungen des Außenministers unterstrich und der Abg Dr. Bredt lWirtsch ), der sich gegen den Vounopla« auSiprach. Abg. Dr Bayersdörfcr lBatzr Bv.) brachte die llcbercinstimmung seiner Fraktion mit dein Zentrum zum Ausoruck. Abg. Graf Re- ventlow (Natsoz.i perlaS eine Erklärung der Nationalsozialisten gegen den Bounavkan. Der Zwischenfall in Mexiko Mexiko, 11. Februar. Beamte der Geheimpolizei haben eine Haussuchung in der Eowjetgesandtschast vorgenommcn «nd sämtliche Papiere des früheren Sowjetgcsandlen geprüft. Ein Ecsandlschastsdiener wurde verhaftet. Der Gesandte selbst wurde vor seiner Abreise in Veracruz drei Stunden zurückgchalten. Die diplomatischen Siegel seines Gepäcks wurden erbrochen und zahlreiche Papiere beschlagnahmt. Ncuqork, 11. Februar. Wie aus Beracruz gemeldet wird, ist der Sowjetgesandte Makar an Bord des französischen Dampfers „La Bordelaise" ab- grreist. Bevor er an Bord ging, empfing er noch die mexikani schen Kommunistcnführer, lehnte aber eine Erklärung darüber ab, ob Staatsdokumente aus seinem Diplomatcngepäck beschlag nahmt worden seien. Es ist von Interesse, festzustellen, dass sich nach dem Reglerungsrüsslritt des Diltators Calles die Beziehun gen zwischen Mexiko und den Sowjets wesentlich ver schlechtert haben. Calles hatte aus eine enge Anlehnung an Moskau größten Wert gelegt, und die von ihm inspirierte mexikanische Arbeiterpartei war im Grunde nichts anderes als eine Kampstruppe Moskaus auf mexikanischem Boden. Bereits während der interimistischen Präsidentschaft von P 0 rtezGil kam es zu Meinungsverschiedenheiten in der Frage der kommunistischen Propaganda, und Ortiz Nuküo beraubte die Arbeiterpartei ihres beherrschenden Einflusses auf die mexikanische Staatspolitik. Wenn daher der Verdacht aufgetaucht ist. daß die Cowjetgefandtfchast in Mexiko mit dem Attentat auf den jetzigen Präsidenten in Zusammenhang steht, so ist dies nach den früheren Erfahrungen mit Sowjetvertretungen im Auslände durchaus nicht von der Hand z» wessen. Ver haftungen und Haussuchungen in einer Gesandtschaft stellen an sich einen Bruch völkerrechtlicher Verträge dar, aber politische Weiterungen dürften in diesem Falle daraus kaum erwachsen, nachdem sich die Sowiets ein ähn liches Vorgehen schon In zahlreichen anderen Landeshauvt- städten haben gefallen lasse» müssen. Die Sowietvert-e- tnngen verletzen als Zentralen einer aktiven bolschewisti schen Propaganda so stark ihren eigenen erterrit"r'"s-n Cbqegkter. daß sich die Herren im Kreml ,>> »ehr auf die Bestimmungen des Völkerrechts berufe» können. E'ne fcharfe Absage Schlange und der Stahlhelm. In einem „i. V. Winkolmann" unlerzeichncten Schreibe» der Krcissührung -es Stahlhelms in Stettin ist der Abgeord nete Schlange-Schöningcn aus sechs Monate aus dem Stahlhelm ausgeschlossen woiben. Als Gründe für diese Maßnahme wird folgendes angegeben: t. Der Abgeordnete Schlange Tchöningon Hab, als Mitglied des Stahlhelms im Reichstag gegen das Frei- heitsgesch gestimmt. 2. Er habe trotz Abgabe einer schristlici>«n Erklärung sein Reichs-Mandat nicht nicdcrgclcg!. Ter Abge ordnete Schlange Schöningen hat dieses Schreiben folgender- maßen beantwortet: „Ihr Schreiben vom 29. Januar 19M halw ich erhalten. 1. In der preuß. allen Armee war es Sitte, -aß derartige Schriftstücke von dem Führer selbst unterzeichnet wurden. Cie wühlten -:e Form „ i. B. Winkelmann". 2. In der.alten preußischen Armee war es Sitte, sich nicht um Dinoe zu bekümmern, die einem nichts angingen. lieber meine Abstimmungen im Reichstage haben Sie mir keine Bor schristen zu machen. 3 In dtzr alten preußischen Armee ivar es Sitte, selbst in schiverwiegendsten Fällen niemanden ZU verurteilen, den man nicht zumindest vorder gehört hatte. Sie haben auch hie, einen anderen Weg gewählt Ich habe Ihr Schreiben als Dok», ment der Zeit nach Berlin wcitcrgereicht. gez Schlange Schöningen." Zu der Behauptung, der Abgeornete Schlange-Schönlnge» habe gegen das Freiheitsgesetz gestimmt, bemerkt der „Politisch Gewerkscliaslliche Zeitungsdienst", daß der Abgeordnete Schlange-Cehv.migen nicht gegen, sondern für das Freiheits- gesetz gestimmt habe. Er hat sich lediglich bei der Abstimmung über 8 4 des Gesetzes der Stimme enthalten. Sein Mandat Hot -er Abgeordnete Schlange-Tchöningen in vollem Einver ständnis niit den zwölf aus der Deuiscknatioiialen Volkspartci ansgeschiedenen Atigeordneten nicht nicdcrgelcgt, da er dazu nach dem von ihm Unterzeichnete» Revers in keiner Weise ver pflichtet war. Der Vorsitzende der Bolkskonservativen Ber einigung. Trevlranus. hat umgehend bei der Bundesleitung die Rücknahme dieses dem Abgeordneten Scklaiigc-Lchäniiigeii ohne jede vorher»,« Fühlungnahme mitgeteilten Beschlusses verlangt Die dem Etahilielin angehörigcn Mitglieder der Christlich- nalionalcn Arbeitsgemeinschaft hoben sich mit dein Abgeord neten Schlange-Sehöninge» solidarisch erklärt. * Bei einer Kohlenstaubexplosion in dem Braunkohlen- werk von Breitis Rcgingen bei Altenburg wurden vier Ar beiter, darunter zwei schwer, durch Stichflammen verletzt * Einsiurzunglllck in Berlin. Ans bisher linansgeklärlcr Ursache stürzte aus einem Neubau in Bcrlin-Weißcnsce eine Decke ein und begrub eine Anzahl Arbeiter, die ihre Früh, stückspause hielten, unter sich. Drei Aickeiter wurden sofort gelötet, während drei mehr oder minder schivere Verletzungen davonirugcn. * Das Handelökommiffariat der Sowlctunio,, wird reorga nisiert. und zwar werde» bcioiidcrc AiiSsulir- »nd Einfnbrvereini- gungen lür sämtliche Anßentxinde'sovcrationc» gcichaisen * In einem der qrößte» Hotels von Neuyork, dem Hotel Manger baden Moiüaa abend Prolnbilionsbeamte eine Razzia vorqcnoinmc» und 27 Angestellte und zwei Lpiriluosenbändler ver. bastct. TÜ^H«rderiüi1 -rr Dresdner Wetlerwarl« Witter:,ngswissichten. Bedeckt bis wolkig, strichiveisc etivas Wederschlag mäalich Flachb-rd T-u>'-,raturen vor wiegend über Null, nachts örtlich geringer Frost oder Baden» srrst. Groirg.' icl -.'.nicker Frost vorher,'ckeiid. Flaä l-'»d schivache b>s mäbjg«, Gebirge mäßige bis irische Walde ans nwstlicher Richtung.