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- Erscheinungsdatum
- 1930-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193001244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300124
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-01
- Tag 1930-01-24
-
Monat
1930-01
-
Jahr
1930
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Der neue ZZaushallplan Ein Kampsprogramm der sächsischen SPD. Die sächsische Sozialdemokratie veröffentlicht ein „K a »> p s p r o g r a in in", das ihr Landesarbeitsausschuß ausgestellt hat. Er wünscht Sleuererhöhuugen durch wesentliche Verschärfung der Erbschaftssteuer, durch Aufhebung der Steucr- sreiheit sür Spekulationsgewinne (die nur bei Gewinn unter 1000 NM. besteh!) ferner fordert er Offenlegung der Steuerlisten, beschleunigte Einziehung der Slcuerriickständc. Herabsetzung -er Grenze der Besteuerung des Einkommens nach dem Verbrauch von 15 000 auf 8000 RM.. Ausbau des Branntiveinmonopols und Einführung von weiteren Staatsmonopolen. Zur Ent lastung der Massen sollen Zölle und Verbrauchsabgaben herab gesetzt, aber der Sozialetat erhöht werden. Zum Schluß werden Verwaltungsresorm. Abbau der hohen Gehälter der höchstbezahl ten Beamten um mindestens 20 Prozent. Kürzung aller Ruhe- gelsältcr aus einen Höchstsatz von 12 600 Rillt, jährlich, Herab setzung der Ausgabe» für Militärzwecke auf zunächst 500 Mill. RM.. Abbau im Haushalt für Luftfahrt und im Haushalt des Auswärtigen Amts, Streichung aller Geheimfonds und Ableh nung der bisherigen Subventionspolitik gefordert. Viel Glück werden die sächsischen Sozialdemokraten mit diesen Forderungen in Berlin nicht haben. Folgen des milden Winkers Feierschichten j,„ SteiiikohlcublNi — Kündigungen im Braunkohlenba». Dresden, 23. Januar. Infolge deS milden Winters ist die Nachfrage nach Kohle so schwach gewesen, daß die sächsischen Kohlenwcrke, die größere Vor räte aufgehänft habe», gezwungen sind, erstmalig am 27. Januar im ganzen Bergbau eine Feierschicht rinzulegc», in» die Produktion rtwaö z» drosseln. Auch in einige,, Braunkohlenwerkc» im Menseliber Gebiet sol len, wie schon kurz berichtet, Feierschichten eingelegt werden. Dort sind sogar erstmalig Arbcitcrliindigungen vorgcnowmen worden. Weihe -es neuen Freiberger Krankenhauses Freiberg. 23. Januar Unter starker Beteiligung der staatlichen und städtischen Behörden, der Vertreter der säch sischen Regierung, des Landesgesundheilsamtes und der Bevöl kerung der Stadt sowie des Landkreises Freiberg wurde am Mittwoch das neue Freiberger Stadt- und Bczirkskrankenhaus geiveiht. Dos Krankenhaus, dessen Schöpfer Stadtbaurat Salz mann ist. ist ein moderner Ziveckbau und entspricht mit seinen technischen Einrichtungen den modernsten Anfor derungen. Bei dem Festaktus wurden die Stadt Freiberg und der Bezirksverband allgemein zu dem neuen Bern beglückwünscht. Der Amtshauptmann begrüßte als Ehrengäste zahlreiche Ver treter der Reichs-, Staats- und Kominunalbehördcn. Er wünschte, das; es den Aerzlen und dem Personal vergönnt sein möge, zum Segen der Kranken zu wirken. Oberbürgermeister Tr. Hartenstein gab einen Ucbeiblick über die Entstehung des Zivcckverbandcs und erklärte, das; das ursprüngliche Kran kenhaus mit einem Aufwand von etwa 1,7 'Millionen Mark mit 230 Bette» ssaint den im bisherigen Krankenhaus verfügbaren) errichtet worden ist. Stadtbaurat Dr. Salz mann sprach von der Baugeschichte und zeigte, ivie bei dem Bau teilweise ganz neue Wege eingeschlagen worden sind, wobei ein besonderes „Freiberger System" angewandt worden ist. Der Direktor des Krankenhauses, Dr. Ladwig, übernahm den Schlüssel des Neubaues und gab die Versicherung ab, daß Aerzte und Per- onal das Vertrauen der Patienten zum Krankenhaus recht- crtigen werden. Die Feier beschloß ein Nuudgang durch die freundlich aus- gestattetcn Räume des neue» Krankenhauses. s. Der Arbcitsmarkt In Sachsen. In der Zeit voin 9. bis 10. Januar 1030 ist eine leichte Verlangsamung des Steigerungs tempos der Arbeitslosigkeit feslzustellcn. Die Zunahme erfolgte bei den männlichen HauptunberstützungSempsängern in der Ar beitslosenversicherung von 178 857 auf ItlO 200. also um 0.-1 v. H. und bei den unterstützten Frauen von 5,3152 auf 50 775, also um 0.8 v. H. Im ganzen beträgt die Zunahme 6.5 v. H. gegen über 9.7 v. H. in der Vorwoche. Trotz der Verlangsamung des Steigerungstempos ist mit der Zahl von insgesamt 2-17 074 Hanptuntcrstützungscinpfängern in der Arbeitslosenversicherung am 10. 1. 1930 der Vorjahrshöchstsland, der mit 230 717 Ende Februar lag, bereits um 3 v. H. übertrofscn. s. Besuch der pädagogischen Institute. Das Pädagogische Institut der Technischen Hochschule in Dresden wird, wie uns gemeldet wii'd, gegenwärtig von 753 Volksschulstudenten und von 183 Bcrufsschulstudenten und das pädagogische Institut in Leipzig von 855 Studenten besucht. Verkürztes Verfahren Dresden, 23. Januar. Der neue sächsische Haushaltplan sür 1930 wird binnen Kurzem, voraussichtlich in der nächsten Woche, vom Gesamt- ministerium verabschiedet werden. Es wird einen sogenannten wer kürz ten Haushaltplan vorlegen, um dadurch die Arbeiten des Landtags zu verringern. 'Natürlich wird auch in nerhalb der Ministerien durch dieses Verfahren Zeit und Arbeit gespart. Der nachträgliche Beschluß der Vorlegung eines Haus haltplans ohne Fehlbetrag hat allerdings den neuen Haushalt- plan etivas umfangreicher werden lassen, als es sonst nötig gewesen wäre. Es ist begreiflicherweise außerordentlich schwer, diesen Beschluß durchzusühre». da sich die Einnahmen kaum er höhen lassen, so daß das Gleichgewicht also durch Streichungen bei den Ausgaben herbeigeführt werden muß. Gegen die ZenkralMer««ng -er öffentlichen Gelder Der Haushaltausschuß des Landtags befaßte sich am Mitt woch mit einem Anirag. der sich gegen die Zentralisie rung öffentlicher Gelder in Berlin wendet, wodurch u. a. auch Sachsen geschädigt wird. Staatsbankpräsident Degen- Hardt hob hervor, daß seit Jahren ohne Erfolg um diese Dinge gekämpft werde. Die in Frage kommenden Gelder seien zwar auch früher nur kurzfristig verliehen worben, hätten ober trotz dem die Lage der sächsischen Wirtschaft erleichtert. Die Reichs post habe schätzungsweise 30 Mill. RM. Scheckgelder ln Sachsen unlergebrocht und auch säcWsche Pfandbriefe gekauft, aber der Hauptteil der Postgelder gehe nach Berlin. Die Wirtschaft braucke in erster Linie langfristige Kredite. Ministerialdirektor Dr. Hedrjch betonte ebenfalls, daß alle Vorstellungen bisher beim Reich nichts genützt hätten. Jetzt sei nach der Haager Konferenz die Novelle zum Neichsbank- gesctz zu erwarten. Man müsse folgende Ziele erstreben: Ent gegen dem jetzigen Monopol der Reichsbank auf den gesamten deutschen KassenoeAlehr soll erstrebt werden, die auskommenden Gelder i» allen Rcichstellen in Form von Krediten in ange uncl Umgebung Die Fnkernaliona'e Pelzfachausflellung gesichert Leipzig, 2',. Januar. Tic Sladlvcrordnctcuveriaminlung »ah»> iu ihrer gestrigen Sitzung mit 38 Sliinmeu der bürgerlichen Par- leien gegen 31 Stimme,, der Soziaidemokralc» und Kommunisten die Natsvorlage au, nach der der Internationalen Pelzsachaiisstcl- luug sür einen Zwischenkrcdtt. der bis zuin Fließen der Einnahmen ausgenommen werde» soll, eine Bürgschaft von 1 Million RM. ge währt wird. Tie Vorlage wurde mit der Maßgabe angenommen, daß aus den lausenden Einnahmen der JPA. 70 Prozent, miude- steuZ aber 60 000 RM. wöchentlich, zur Abdeckung des verbürgten ZwischenlrcditS verwendet werden sollen. Mit der Annahme dieser Vorlage ist daS Zustandekommen der Ausstellung sichergestellt. Eine weitere Maßgabe, die getroffen wurde, bezweck; im Interesse der Kürschncrschait die Verhinderung des Verkaufs der Ausstellungs- objekle an Private. Die Errichtung einesLandeskriminalamles Leipzig, 23. Januar. Die Zenlral-ArbeitSgemeinschast der Unter,lehmerverbände Leipzigs hat au den Reichssparkonr- w.issar Saemisch, Präsidenten des Rechnungshofes, ein Schreiben gerichtet, in dem es u. a. heißt: „Die Arbeitsgemein schaft Leipziger Unternehmerverbände, begrüßt mit besonderer Genugtuung den in Ihrer Denkschrift über die finanzielle Lage Thüringens enthaltenen Vorschlag über die Errichtung eines Landeskriiniiialainles mit dem Sitz in Leipzig. Der Vorschlag ist nicht nur von praktischer Bedeutung sür die Vereinheitlichung der Verwaltung und geeignet, im Staatshaushalt der beteilig ten Länder Ersparnisse zu erzielen, er enthält vielmehr auch die Bejahung des mitteldeutschen Gedankens und die Anerkennung der Bedeutung Leipzigs für das mitteldeutsche Gebiet, sür deren Entwicklung die Lösung der mitteldeutschen Frage von entscheidender Bedeutung ist. messenem Umfang nutzbar zu machen. Der Generalrat der Neichsbank müßte in der Richtung umgestaltet werden, daß sein« Mitglieder aus allen Teilen des Reichs »nd der Wirtschaft ent nommen werden. sIetzt überwiegt Berlin sehr stark!) Für langfristige Schuldverschreibungen müßte die Loinbardfähiglreit erreicht werden. Das würde den Absatz der Länderanicihen wesentlich erhöhen und sie mit Reichsanleihen gleichstellen. Den Ländern müsse ein festes Kontingent von Schatzanweisungcn zugeieilt werden, über dessen Höhe Näheres noch zu erörtern sei. Endlich sei eine Aenderung des Gesetzes über oie Prival- notenbanken nöttg. damit sie auch kleinere Banknoten als 50 NM. ausgeben konnten. Dr. Hedrich einpsah! eine Erwei terung des vorliegenden Antrags. — Dementsprechend bean tragte die Volksparlei, die Neuerung möge dahin wirken, daß das Reichsbankgesetz in einer den Bedürfnisse» der Länder und besonders Sachsens Rechnung tragenden Weise abgeändert werde. Die Abstimmung über die Anträge soll am heutigen Donnerstag vorgeuommen werden: mau kann mit ihrer An nahme rechnen. Dan» wurde lange wegen Bereitstellung von 4 M i l l. R M. für Gemeinden und Bezirksver bünde zivecks Behebung dringendster Notstände beraten. Die Negierung erklärte, die große Steigerung der Wohisahrts» ausgoben mache eine Aenderung des Landesslnanzausglelchs notwendig. Der Entwurf eines neuen Gesetzes hierüber sei fertig. Der Ausschuß möge daher die Beschlußfassung vertagen. Die Finanzlage des Staates sei sehr schwierig, ebenso wie die der Genieinden. Der Landtag habe wohl Mittel bciottiigl. aber die Regierung habe sie nickt bereitstellen können, weil kein Geld da gewesen sei. Eine Besserung der Kassenloge stehe nicht in Aussicht. Der Staat sei nicht imstande, se>ne Verpflichtungen aus dem Haushalt zu bestreiten. Der ursprüngliche Antrag, sofort die 4 Mill. RM. bereitznstellen. wurde geoen die Stim men der Linken abaelehnt. dagegen ein Anirai Buck anauom- men. wonach die Regierung die 4 Miss RM. möglichst bi» 31. März zur Verfügung steilen soll. Ein Antrag der Mirtsckattsnartei im Landlag soiaert Aus hebung des Gesetzes über den Verkehr niit Grundstücke» von 1920. —>«'«« - Folgenschwerer KrailwanenunsaU Leipzig, 23. Januar Ein schwerer 0 ratima mmmiall ereignet» sich auf der Landstraße T h a l I w i tz - E i I c n b u r g zwischen 13 und 16,30 Uhr. Tee Kraitiuaaeu d S ganßuanns Anur Siranbe aus Leipug-En,,eis-dun über'ct'ug lick, wobei der Fa'"rer fl et öl ei wurde Ter Berniwläctte ist 3!« Fahre alt uns Tirettoi deS Böli» inisth-»,äl»isckeu Sägewerks in D o l, c r I ck ü tz. nr ivohne in Euzettdms Ter Umall Kat üb uuweii er Land > nie au' "üb' silch--:,! Gebiet ereignet. Sir. le tte seine» bereu o'-.u-e-i Magen selbst. 'Ans der Strecke hinttr Thallwitz nach 0 m einer .Kurve, bog er links ein. Plötzlich „ms: der Keine Wen dung nacli rechts gemacht haben, wöbe, der reä"- Mi le-rM-emoi geplatzt ist Ter Waren hat sicb am der reck'-.» S -. neust'!e dam» vollständig um sicb gedreht „nd sich Überschläge». Ter Fahrer wurde tot unter dem W a g c n h e r >, o r g e zöge n. Aeu» ßcrc Verletzungen waren nicht zu scbeu: ein E-i'enbnrgcr 'Arzt stellt» den Tod fest. Tie Leiche wird nach Rieia üt-eczestiort werdet«. ) Aus der Tätigkeit der Gemerbckainmer Leipzig. An» 15. und 10. Januar trat der Vorstand das Deutschen Hand werks- und Gewerbekaimuertages zu bedeutsamen W'ralunge« iu der Geiverbekainmer Leipzig zusammen. Neben der Behand lung allgemein ivirtsäiastspolitisäier Frage» wurden auch Vor besprechungen sür die g»r 18. und 10. Februar in Berlin vor gesehenen Verlrcterversammluiigen des Reichsverbandes de» deutschen Haudwerks sowie des Deutschen Handwerks und Gc> werdekamiuertages nbgehaI!en. ) Neue Kriiftpostivogcnlime Leipzig b'-iieubuig. reu Verhandlungen über den Kiaftvcglnuw enverk.-br e zig und Eileuburg sind »»»mehr ;nm Abu Kluß oetouu ^ N'i'., die letzten Tckwierigicilcn behoben sein soll. Tue Ue-. e i'» poslSireklion wird diese Linie »urn,3-r in nächster .8. r U, »ehmcn. Sie lübrl von Leipän über Ftue Rah Mocki! Hansen. Göbselielwitz. Hohenheida, Gouick ei na. Nt lüg cl Ici'.zi. nieluia. Ochelmitz. (Wllcn und Wö reru nach E tenburm <'7 !lz'i'» ten die meisten der genannlen Orlickancu biudung. noch tcinc Der Valikan als Thron der Well linier diesem Titel erschien ii» Paul-List-Vcrtog eine Geschichte des Papsttums, deren Verfasser. Joseph Bern hart, sich be müht, die Probleme um Rom auch sür diejenigen zu beleuchten, die abseits von der Kirche stehen. Das Fazit aus diesen ausgezeichnet geschriebenen Betrachtungen ist die Ancrkcnnuna Roms und seiner Sendung. Das Buch wird deshalb auch den Katholiken stark inter- «ssiere». Er wird freilich sehr vieles sindcn. was ihm nicht neu sein kann, denn der Autor benötigt ZU seiner Feststellung natürlich einen Streiszug durch die ganze Kirchengeschichte, er besaßt sich mit den ersten Päpsten, mit dem Wachsen der Macht der. Kurie, mit der Eiltstehung und der Glanzzeit der kirchlichen Monarchie. Er rollt also die Zeit von EhristuS bis zu den jüngsten Latcranverlrägcn auf und macht sie zum Gegenstände kritischer Betrachtung. Daß er dabei der Päpste, die im Sinn« der ewig-gleichen göttlichen Sen dung als Kinder ihrer Zeit gefehlt kabeiy nicht vergißt, war vor- auSzusehcn, daß er jedoch wie so viele Historiker diese Fehler nicht als Argument« gegen das Papsttum auswertet, sei — obwohl «8 kaum nötig erscheint — betont. Die theologisch;« Seile der Materie zielst Bernhart nicht in die Debatte. Man merkt diesen Zeile» immer wieder an. daß sie von eine», Freund« Noms geschpicben sind oder besser von einem Freund« der Kirche. Dagegen besaßt er sich sehr ausführlich mit den Organisationen der Kirche, soweit s>« mit der Kuli« in »>,mittelbarem Zusammenhänge stehen. In manche» Din gen, so zum Beispiel bei der LoS-von-Rom-Bcwcgung und bei der Reformation iveickt Becnhart der seslumrisscue,, Stellungnahme aus. auch ist seine Einstellung zum Jestiitcnordc» nickt klar: er verwirft dessen Mariiiic», kvmint aber nickt allcnllmlbcn vom Vorurteil srei. J,„ ganze» betrachtet sind solche gelegentliche Abweichungen nicht von Belang. Ter Autor wist sür sic übrigens eine Mahnung Leos des Dreizehnten «m die EleschichtSsckreiber in Anspruch nehme», daß nichts llnnxstires gesagt »nd nichts LOadreS verschwiegen wcvdcn dürse und betont ausdrücklich daß das Buch nieder den einen die nen solle, die mir an löbliche Sünden der Päpste glaulmn, »och den anderen, bei denen incbr Freud« ist über einen Sünder als über neunundiicnnzig Gereckte. Er wist damit erreichen, daß man ibn in allen Lagern höre. Jedenfalls ein inlcressan'eS Buck, das viel dazu beitragen kann, die Märckc» gegen Rom zu zerstören. Zck. Pacellls Reden Eugen io Pacclli. Erster Apostolischer Nuntius beim Deutsche,, Reich, Gesammelte Reden. auSgcwähll und cingeleitet von Ludwig KaaS. 190 Seiten oktal, mit Bildnis in Kupfertief druck. (Geb. in Ganzleinen 6.50 M.) Bnchvcrlag Germania A.-G., Berlin. — Kardinal Pacclli ist. nach zwölfjähriger überaus segens reicher Tätigkeit sür die katholische Kirche als erster Apostolischer Nuntius beiin Deutschen Reich, nach Rom znrückgekchrt. Dem Buch verlag Germania A.-G. in Berlin kommt das Verdienst zu. schon jetzt, nach wenigen Wochen der Ilbreise. die Reden Pacestis her- auSgebracht zu haben. Das Buch umfaßt die Ansprachen deS Nun tius, von seinen Worten an. die er am 28. Mai 1917, als wir noch mitten im Kriege standen, bei der Uebcricichung des Beglaubigungs schreibens an den Bayernkönig Ludwig den Tritten richtete, bis zu seinem Abschiednehmen beim zweiten Präsidenten de« deutschen Oie- publik und seiner Abschiedsrcde an den ersten Bischof und die Cpit- ,zen der Berliner Katholiken am 10. Dezember 1929. — Wenn man die Reden des soeben aus dem Amte geschieden«,i Nuntius auf Katholikentagen und bei großen Anlässen liest, die wir jetzt alle im genauen Wortlaute gesammelt vor u»8 baben. so sicht inan staunend, wieviele hennatkundliche, zeitgeschichtliche^ kirchcnpoliti- sche, das religiöse, soziale »nd carilalive Leben der deutschen Katho liken berührende.Probleme dort oft auSsührlickc Behandlung, öfter »och kurze, geradezu klassische und das Wcseulsaste schars heraus-- bebeude Prägung und Formulierung gesunden haben. Daneben stoße,, ivir nach ans eine Reihe bisher unbekannter, inehr Interna des religiös kirchliche» Lebens berührender Ansprachen, die säst noch mehr als die großen Reden uns einen köstlichen Blick in daS tief religiöse und vornehm seine innere Leben des Kardinals tun lassen. Dankbar muß man dem Herausgeber der Rede», dem Z « ntrn in s - führer Prälat Kaas sein, sür die an wertvollen Angaben über den Lcbenslaus. die Entwicklung und bisherige Tätigkeit des Kardinals Pacclli überreich« Einleitung. — Die ungezählte» Tau sende, die Paeelii gehört haben, werde» mit Freuden nach dieser Sammlung greisen, i» der des Kirck'euiürslei, lebendiges und lebe«- erwcckendcs Wort getreu bewahrt ist. Bortrcsslickc innere und äußere Ansstaitnug macht das Buch zur Zierde jeder Bibliothek. Geschichte der Kollegiatkirche und des Kollegiatstlstes 2t. Petri zu Bautzen im Mittelalter. Jnauguraldissertalion von Pfarrer Dr. Schivarzbach in Falkensleui i. V. <GörIitz 1929 bei Tzschaschel.) — Wen» ein anerkannter Historiker ivie der Bautzner Stadtarchivar Prof. Tr Arras oie 'Arbeit eine ..tüchtig« Dissertation" neniu. die „ans gründiicker und gewinen» hofter Benutzung des verschiedenen haudschrisllicken und ge» drucksen Stosscs beruht", sie „jedem Forscher uno Freunde hei- mal- und kirchengeschickilicher Uiucriucknngen eniniiehil" und „vom Verfasser weitere Arbeiten erwartet", so Kanu man auj katholischer Seite diesem Urteile nur beipsliehlen. ohne in den Geruch zu kommen, pro domo zu sprechen. Ein.eine Keimte! aus der mittelalterlichen Geschichte des Sitzes der Ooerlan- sitzer Hanptkirche sind bruchstückweise verschied.in!ick misten, schasllich behandelt worden, aber last ans-schiießiick von nicht, katholische» Historikern. Dabei sind mann'.gsacke Frrttime! nnterlauscn. die ans der Mangelkaittgkeit der Quellen und Literatur beruhte». Tic gnellenkriliicke Bear!>ei-:ina Tr. Sckivarzlmchs räumt mit allen Falschheiten grändiiet, aus und nacht auch liebgewordeue volkstümliche Anschauungen "uinchle, indem er eindeutig aus dipsamatische Unterlagen verweist tz. B. die Liebsrauenkiräre belr.). Ergebnis: Tic Kolleai-itkirche zu Bautzen war im ganzen Mittelalter die einzige Pi-.ir-Knchc iu Bautzen, das Kallegiatstist ivar das einzige cremte Still in Deutschland bis 1921. Wir dürien uns neue», daß ewer der unseren die Geschichte des Bautzner Kirchenwesens im Mittel alter zuerst erschöpfend behandelt hat. — Bei dieser Gelegen heit sei einmal auf einen recht cinpnndlichen Mangel hii'geivie» sen. Das Bautzner Tomstistsarchiv birgt Urkunden von uii. schätzbare»! Werte sür die gesamte Geschichte der Tlwrlausitz. Zum Studium Kai!» es nicht von jedermann a>ch;iebig benutz» werden. Die Bearbeitung und Herausgabe eine» U r k u u d e » b u ch c s läge im Interesse der Geschichlswissen» sckiast und würde siclierlich von ihr weitestgehende Uinerstiitznng ersahren. Bon koinpetcnter katholischer Seile veranlaßt, wäre auch Katholische Aktion! I. M.. Ehtz. Daniel Eonsidinc S. I., Vom religiöse,, Frohsinn (Leinen 2.40 M.), Verlag ArS sacra Josef Müller. München. — P. Eonsidiue her! sich schon durch sein erstes Büchlein die Herzei» gewonnen. Tausende, die sein „Frohes Elchen zu Gott" gelesen, Itziben Besrciung. Zuversicht. Freud« gesunden. DaS zweite Bänd chen atmet denselben Geist: aber wie «in guter Meister schöpit Eo» sidiue „AltcS nnd Neue» aus reichem Setiatz" der Erfahrung.
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