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- Erscheinungsdatum
- 1921-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192112185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19211218
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19211218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-12
- Tag 1921-12-18
-
Monat
1921-12
-
Jahr
1921
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Nr. SVS 20. Jahrg. Ausg. Fernsprecher- Redaktion 32723 — Geschiistvsteae 32722 Postscheckkonto: Dresden Nr. ls71>7 SöcksMe Souutaü, 18. Dezember 1921 Redaktion nnd Geschäftsstelle: Dresden-?!. >6, Lzotbeinstraste 48 «»«uaSveels, MvnaNich frei Ha„S SlnSgab« >> S.ktt StuSaabe X ,mit illullrierlcr Beilage, z»>ei»iv»>!Üich viccteljnhrlich IS.2K .4, bezw. l«.7i 4» covchN-sgiM Po»be!,eUa>ud. «»„elmiinmor 4v Z. VIe SackliMx- rl>u>rs.,eilii„a crMnmn an alten Wocherttaaen nachm. — Sprcchllimde der lüedalno» » dis n Ildr nachm ttlcht ausdrücklich zmülkvertanatc und mit Riiikporto nicht vericheue Eiulendunaeu an die Sieüaklic.n werden nicht amg>e,v»hci Anzetgeii! Annahme von AeichäNSanzetcien bis IN Uhr. von gamüienanzeiae" bis II Mir vorm. — AnzcchenvrciS ilir c, e Petitzeile 2.ZN iiiaiiiilienanzeigen 2.23 iür Vereine 2.—. cm >tel>ai»cien 6.— ^c. - rZür imd.'uNia, »eichnenene iawce durch ^eriiivrecher ainaeastrene Anierae" Mil die Vernniworllichleit -ör die Richiinlen iilchi iiberiielnncil Aiiiiahine in Dresden: Schniidt'iche Buchhauirl.. Jnh.P.Bcck. Schlags,r. ü, in Banhen Franz ftnesat. a. d. Peirilirchc 4 ie Aufnahme dev deutschen Aste London, 16. Dezember. Reuter erführt von ninrkicher bri tischer Seite, daß die Note der deutschen Regierung an t.r Rcpa- lationskommissio», worin sie erklärt habe, daß sic nicht in der Lage sei, t-ie Januar- und Fabruarznhluiigrn voll zn leisten, nicht überraschend komme. Es bestehe jedoch die Ansicht, dazu dienen, die Luft zu rein inen und die gesamte Frage »uikte gesehen, werde dir Mitteilung der deiltschrn Regierung azn dienen ,dir Luft zu reinigen nnd die gesinnte Frage ,it einer Entscheidung z« drinnen. Im Angenblicke l» siche kci- icrlei Neigung, den britischen Stiiudpiiiikt darziilegen. EL werde "klärt, daß man sich, obwohl zahlreiche Vorschläge »»Hände» eie«, noch für keinen endgültigen Pinn entschie den habe. Man erkenne immer mehr, daß die Frage mit der llnemeiiien Frage der Schtvirrinkeiien in Europa verknüpft sr>. 'lngesickftd dieser Tatsache sei es »»möglich, irnead ruir Erklä rung über die Politik hinsichtlich dieser besonderen Seite der »rvpnischen Lage nüzugehen. Es könne jedenfalls als sicher Not en, daß Großbritannien keinerlei Ansuchen seitens Tei tschtandS znstimme» ivürde, außer luitcr bestimmt gefaßte» Betanguiigen. Londoli, 16. Dezember. Im lliiterhausr rrktkrle heute Litton ?)o »nst n»f ri»c Anfranc KeiiiiworthhS, die durch die eutschr Pute aeschaffene Lanc tverde von den Alliierte» erörtert »erden. In Anbetracht der Drinnlichkeit dieser Frage könne die Regierung jedoch nicht versprechen, ihre Entscheidung anszuschic- en, bis das Hans wieder zusammen,,etrctc» sei. Kenntvorthti ''ragte tveiter, vH irnendwelche Sanktionen, wie die Besebung »'s Ruhrgebietcs, nicht a»f eine neue Kriegsrrklärunz liinans- ansen Ivürden, und ob dad Parlament sie nicht erör-irn solle, »'vor sie beschlossen würde. Das Parlamentsmitglied Binn rief dazwischen: Soll das beißen, daß die Negierung neuen militäri- -chen Sanktionen znstilnmcn werde, ohne das Parlamev' zn be- iragr»? Boung erwiderte, ich kann dem, was ich gesagt' habe, nichts hilimfiigen. In Erwiderung ans eine weitere Anfrage erklärte Ponng unter ironischen Zurufen der Arbcitervertreter, der l.'kher von Deutschland an? Grund der Reparation nnd finanziell-.» Vestirn- ti'ilngen des FriedeiiSvcrtrnges erhaltene Betrag genüge nicht, r.m die Kosten deS B e s a b » t: g ö h e e r e S z» decken. Ein Mit glied de? Haift-S fragte, ob für den Hall, daß England zi.stimme, nie Kriegsschulden Frankreichs an Großbritannien zu >r-ichen. eine B-dingiing dafür die Räumung des besebten RH-iiiaebicteS durch d'e französischen Truppen lein werde Ehani- berlgft, erwiderte, er könne nich'S snoen, was die Bedingung die ser V-.-reftibarnng sein tvrrde, die bisher »och nicht ve.i Gegra- s-and einer Erörterung gebildet habe. Go en die r,n'?»nr qsn N'v^ea'rENHrxz».dcrutt-'en London, 16. Dezember. Der Lordkanzler Birkeukcad er- '!ärie gestern abend in einer Rede über die wiri'chaflUche W>e- derhersteilnng Europas, die Bezahlung oo» Reparnt'onen von den srühcren Feinde» in. einem solchen Maße, wie cs geplaat war, »nd wir es von hohen Fiii«n',iNlivrit,iteil empfvhicn wurde, sei » NM östlich. Die Lage sei einfach die, das, die ges-.n tc Weil allmählich zn der Einsicht gekommen sei, das; diese nrgehenec- iichen Snmmen tatsächlch nicht eingetrieben werden können. Pnrkenhead führte weiter ans: Wenn die Regelung der Geld fragen in seinen Händen läge, so würde er Deutschland erklären: '> hr mi'lstt alle Perwüstnngcn Frankreichs nnd ''eigens N'ieder gut machen durch Arbeit und Malerialliefernngen. Das würde mehr wert sein, als die Verurteilung aller denischen .H-lcgsvcc- I recher. Wir müssen, sagte Mrkenhead N'eiler, in »trepa Bcr- gungsarbeit verrichten. I!n> das zu Inn, müssen wir -n>. einer Vereinbarung mit Frankreich nnd Den.'chland kommen. Birkenhead sagte unter Beifall mit Aachdrn' die Feit tür eine solche Vereinbarung sei gekommen. Ilnsere nächste Aus gabe mns; daher sein, uns a» die Wwderberil.ll ing kcs euro päischen Schadens nnd der europäischen Fndnslrie zn mache». L!vyd Georg an die enoNs-ften Albsiker London, 16. Dezember. Das Problem der Erwech-slosigkelt >..nd seine Beziehungen zur iiilernauonalen Lage wnr > n gesteen zv'ischen Llohd George und einer Abordnung des Vobziigsans- ichnsses der Arbeiterpartei, des Generalrates des Gew«u sschasts- kongresses und der parlamentarischen Arbeiterpartei erwierl, die hm eine Entschliesging der legten Arbeiterkonferenz n:> crlreiteie , nd befürwortete. Nach einer Ansprache von Eignes ennnerce Llohd George zunächst daran, das; Briand i» der nächsten Worbe ans seine Einladung bin nach London 'rinn"»! werde, um mit ihm die wirtschaftliche Lage zn erönern, und sagte wei ter: Das deutsche Volk lebe unter der Verlängerung dc> unge sunden Verhältnisse des Krieges. Raihenan habe i!n> in der letzten Woche erklärt, das; in Dentschtand binnen sehr kurzer Fett ein unbedingter Zusammenbruch erfolgen müsse, wenn d e Dinge 'o weiterginge». LloUd George forderte die Arbeite» ertreier ans. bei ihren Vorschlägen zu bedenken, ob nicht darrt: 'l.re Be folgung ähnliche Zustände in England berporu-rnl,n werden . könnten. Er könne die Vcrantworinng für solche Sau Ate nicht übernehmen. Es sei klar, das; die V e z a b lang d r R e - parationen Deutschland schmer;en müsse. Die A rblbezaz- .nng aber würde Frankreich zweifellos mehr schin-ruu. Das bri tische Volk » olle, das; Europa sich beruhige und da;; in »all nor male Verhältnisse bestehen. Frankreich könne über picht zur Ruhe kommen, wenn cs Schulden mache. Ikm leine ziritört.ui Gebiete wieder beraistelten. bandle es lieh um die Frau' ob die- 'cnigen, die die Schäden angerirbtel bä'ü'N, sie auch bezahlen sollte», oder ob diejenigen bezahlen sollten, die »ich' perant- w"-ilich seien. Ztt WWW W Sie WkBMII Berlin, 16. Dezember. Im H a u p ta u S s ch » s; des Reichstages machte. Reichskanzler Dr. WiWk> äber den Stand der Reparationsfrage folgende Auiüül rungea: Meine Dame» und Herren! Wir hnben heute niorgeit Ge- ügenheit gehabt, »ns den Zeitungen Kennt,ns von der Nute zn ahmen, die an den Herrn Präsidenten der R.'par«tis»skomi»u- ion gcrich et ist. Durch die Absendniig dirser 4kolc ist e »e neue vliiisäie Lage gcschnifen. Nieinand in der Welt bat Aulaß, a» unsrrem festrn, giiten Witten zu zweifeln, und ich Hobe auch uu.iilaiid gefitiidcii, auch draußen nicht, die i» diesen Willen ernst liche Zweifel geseift hätten, abgesehen von einigen, mit den» vl tisch übcrhanpt nicht zn diskutieren ist. Ein großer Teil -essen, was uns auferlcgt ist, hängt aber nicht alle n von n»s ft,, sondern von der Wirtschaftslage Europas, ja der ganzen Leli. Der Zurückblick wird heute mit uns sagen, daß das Er- .illcnwollen in vielen Fragen nicht das Erfiillcnkönnc,' hedeutet. schon bei der Annahme deS Ultimatums habe ich am i" Mai bei er Bildung der Negierung im Reichstage betont, daß die urtschnftlichcn Folgen der Annahme dieses Uliima'i'ms »ad einer Ausführung der Gegenseite verantwortlich zur Last fallen. Liese weltwirtschaftliche» Folgen sind eingetrete», vo> alle,,» der Lturz der deutschen Mark. Unsere Verpflichtungen im Januar und Februar können nur zum Teil durch Sachleistungen gedeckt »erden, und werden, wenn wir zu einem gu-en Ende kommen vollen, nur auf dem Wege des Kredits erledigt werden können. Vir haben verschiedene Mahnungen gehört, insbesondre bei der Niwefenlieit der ReparationSkommlssion in Berlin, die nns zn- ächst mündl'ch aiifgefordcrt hat. alles zu tun, um me Januar» und F-briinrverpflichtungrn zu erfüllen. Der Kanzler verlad dann einen seinerzeit durch die Presse egangenen Briet, den er kurz vor der Abreise der R-> c-ualions- ommijsion am ist. November dem Präsidenten überrcnhi halte, nd fnbr dann fort: In diesem Schriftstücke ist erstens angedrutet. daß wir ff'zirllr Schritte unternehmen werden und offiziös nn'ernvm- r->„ haben, »m zu einem solchen Kredit zu kommen. Zweitens st darin die Bitte auSgekorvchen, daß d>- R-varationsli mm-ssion unsere B'Ee um einen Kredit an den znstiindigen Sic»"- nnter- kützen möge. AlS die NeparaftonStemmission hier war, habr ick- selbst sied erholt die aufm untern de N » f f o r d e e >, >-g br- onlmen. taß Kredite in der Welt wohl zu erhol, en seien. Dementsprech-iid haben wir unsere S>bi>tte nach 'ondon gelenkt und auch versucht, wegen langfristige» nnd knrz- r'stii.rn Krediten >n Fühinna »n treten. In der N,»e die wir estern kn PaiLS haben überreiche» lallen, findet 'im die wort- etrrne Nrhersehnng dell-n, was wir von Enolano qel.>> » babc i. 7ru schland kann ke>ne Kr-di'r bekommen, nnd zwar lo >ange es nter den Bedingungen st'Ift, d-c zurzeit d'e ZnhlnngSi'erpslich- nng nach dem Londoner Nl»:mat»m reaeln. Dann» »st zrm AuS- ruck gebracht, daß nicht m-ve die Kreditfrage allein in den Bor- rrgrund gezogen werde« kann. Die Sinnlosigkeit der Kreditgewährung l-ntcr den bisherige» Zahlungsbedingungen ist non der Gegenscite selbst zu m A » sdrnck grko n> - n, en. Danach haben wir unsere Poiilit eiinnr äile». In ver Welt draußen ist dir Erkenn'nis ge>va>bfcn, daß ein !»lilischeS Diktat noch nicht die Möglichkeit einschließt, dnb das was »io» verlangt, auch ökonomisch möglich ist. Diese Erkc»ni»iS ist "> »er Antivort der englischen Hochfinanz ;>!»! vollen Tnrchhrnch gekommen. Wir müiien dieser Er'eiiiftnls entgeoenkowwcn durch ein: innerpolitlsch «nßerordciitlich gesteigerte Aliivito!. das zu un, was unser Teil ist. Wir müssen »»Kre E'nts möglichst rasch verabplc eden nnd dafür sorgen, daß eS sub in den Komm'llione», die >i>b rnit der Frage der große» ReichsverwaUnngcn, Post nnd E l nbah», zu befallen haben, nstht nur dar»,» bandeln ton», diele »'-er jene Anforderung, etwa die Postgebühren, um einige liiiiMlli Pkark herabznsebe», sonder» »ver auswärtige Politik nnd vollste Ber- antwo'rung übernehmen will, der muß mit »ns -a:u> sorgen, daß zunächst der Pvstlninshatt nnd danach der Efte-l-obnhans- balt hal«n;iert. Es ist n»n einmal draußen in der Wett der Eindruck cii'standen. daß >wr durch d-e ilnterstüi »ng, -lr »vir der Post und der Eikenbah» für die Ernährung unseres V-llteS nnd kür ander Zw-ckr gaben, eine Art Dnmving sckwn >» i.nscr Bnd- ect eingebaut haben. W'r habe» »»»mehr die Möglcchtrir, selbst voranni-ehen. Es wird n-ckit n>"hr angehen. im nächste» Jabie «ach d'rler R-ckstiing dad d-ntsche Volk draußen >» de» B-rlt i>s eine Gefahr kür das Wirtschaftsleben anderer Böller erscheinen zu lasten. Diesem Z'ele mnssen w>r rascknstens nistr-be». wenn wir überbnuvt d-n A-'i-rncki waben wost-n untere Jnnenpolftik »ach o»iien«-litischen Nistwend'nkeite» einzuriststen. W r sehe» nftt oreß-r S'-annnng den B-Grechl-nge» der verbiindetcn S'on'sniänner entgegen. W'r woll-n d isen Be sprechungen nickst vorer»'k>-„. vor allen Dingen nickst durch eine unniftie P"ftmik. Die A-ftfastuneen. die in Frnn'ee'Z, vielfach eebeot worden sind, als ob es nur v"w n>ften Willen T->ftf,h- la«ds abh »er d'e 6'efdn,'ll'grd"n sch-sk-lwei>e auf den T'fch ru schütten, werden h nte« der grellen welstwlftilcho» Norwendigteit -»e:<f»reern. N'ckst »nr i-'-r in D-n-tchlond haben vic'inch eine Sck>- n'«-e''chaf'. D'e ? S ck, - t, tüte d'e n«S no» d-r Eleoen- ke'te v'"'toch poroep'orfen l'-'-d r-'-c sti w„qiond und Ame rika p'"ftack, in d-r or-ll'u Arbe''st"d>'ke!t. ES 'st >uckst in-i-ft-ch. tie West nnd in-st'-sondere d'e enr"''ö',che Wststckiaft zn sanieren, N enn d-r eanr- ^st",i Enro«aT >n stR «ntommeno-b-ock >« ble'b«. ts.z :st ko«»» iewals >n d-n n-r-on-e«-» drei Fohren in der Welt w't so ftgre», B' ck do? »n,.«r.smftsiche aeoenüber den re'n pvki'ische« Err-'ö-nnge,, d s ^i-gers in d-n Vordergrund ge beten D'-se Lore gst» öS »»». n»i"'k.r, für das den sckr- Volk so zn oestosten doll »str z» e>ner rensten »nd .rndr-n B-snre« ch»no der 'st-r«k>'ckst„>,oen k"wr«eo. d'e wan D-»Eckst-„i>. anler- teg' ha'. D-e dstrmf werden w'r nr»r ebne» körrn-n. p>enn w'r hi-x l>n D-n'sch-n R-'chS'aoe e»"^>te-ste»e Por'e'e» t »d-n, die h'nter d'e R»o-ernn" treten nnd d'e ii>oer«"litifch-n wnst,-end'g- k-i'en d-'r anllrrnoftt'rchen t'ooe ,,„'-,->rd«en. Dostri i,eot »e Schw-r«u»kt ,« de« Ste„orn1änen. E n K»m"r-iN'll 'st notwcn» dj» und mnll schnellste,,s oe'««d-n we-den. W'r komrncn «ickrt wc'trr. wenn w>r n'ckst ernstlich den Willen kuiia getan haben, sien-rkich das zu l-ist-n, tva» nach eine« s» oerlorruea Kric«e unbedingt notwendig ist. So haben wie es den» nun verbrieft und gesiegelt: Das L c n t j ck i a >- d von heute ist kreditu n w ü r d i g. Eine .maßgebende Stckle", »w nicht zu sage», die maßgebendste der Weltn, an,; - man ivird schon erraten, um welche Instanz es «ich h> ndelt ha: diese Urteil gefällt. Z» der wirtschaftlichen überragenden Bcreninnj dieses Uriefts tritt aber auch »och seine pobniche, ja weltpolitische Tragweite! Woran e' entscheidend nnkommt, ist dieses: Jenes Attest der denilchen ftreditunfähigteit nnd .hreditmiwnrüigkeit ist ergangen von einer englischen Stelle, an die uns die Repa rativ n s k v m in i > s i o n s e l b e r v e r w i c s e n hat! Bei den Besprechung''» der Revarationslommißio» in Berlin ivnrde es abgekehnl, einen deuischen Mvraiorinnisantrag, ivie überhaupt ei» deutsches Verlangen auf Zahiungsansschnb nicht einmal zur Diskussion z» stellen! stnezeehano hat man den Berirciern der deutschen Regierung erilän: Wendet e»ch an die Geldgeber der Weit, wendet euch insbesondere an England, »nd sticht dort eine Anleihe zn be".n»,nen. Diesen Hinweisen ist die dent'ehc Regie rung gefolgt. Nun ist es die oberste Finanzinstauz, die das geld gcwiftiige England kennt, die erklärt, daß „unter der Herrschaft der Bedingungen, welche zur Zeit für die Zahlnngsverpflichlniigen der deiftsche» Regierung gegenüber der Reparationskommiftion während der nächsten Fahre maßgebend seien, eine solche Anleihe in England nicht zu erlangen sei, und zwar wederals langfristige A n l e i h e n o ch a l s k u r z- frist! ger Bankkredi t." Also noch nicht einmal eines kurzfristigen Kredites ist Deutsch land „unter der Herrschaft der Bedingungen", wie sie durch das Londoner Ultimatum anjgestellt worden sind, fähig nnd würdig. Und weiter ist nicht allein von einer solche» Kredit-Ünsähigleit für die nächsten beiden Reparationsraken die Rede, sondern überhaupt für die nächsten Jahre! Damit ist von der oberste» Finanzbeliörtw Englands das vernichtendste Urteil über den Wahnsinn deS Ulti matums von London, aber auch über die unhaltbaren Wirtschasts- bedingnngen des Versailler Vertrages gesprochen. Hinter die-er erwähnten englischen Finanz- und Wirtschastsbelstr e steht die englische Regierung. Und kein Schritt ist de» osftziöjen und offiziellen Vorverhandlungen geschehen, vor allem ist dieses Ur teil nicht abgegeben worden, ohne daß die englische Regierung und ihr Leiter von eitlen Einzelheiten unterrichtet worden wäre ,. Was ivie en dieser Stelle immer betont haben: daß die Repaeationsfeage eia Wellproblem nnd daß damit die deutsche Frage in ihrer Gesamtheit z n einer Weltfrage ge w orde n ist, ivird nunmehr vvn der maßgebendsten Instanz der Gegen seite anerkannt. Die Gegner sind eS, die die es weltw rt- schaftliche Problem in seiner geftmten Breite nnd Tieft aufroften, weil ile es anseollen müssen! „Unter der Herr'chaft der gegen wärtigen Beoingungen nt eine ökonomische Basis eben nicht zn konstruieren. Das Reperalionspeoblem in seiner sebigen Ge stalt ist nnv bleibt ein Topf ohne Boden, ivie der Reichskanzler sich in seiner Preisereoe im Reichstage seinerzeit ansornctte. Jeder Pfennig, der i» diesen Topf geschüttet ivird. ist verloren. Das spre chen mit nackten und dürren Worten die Geldgeber nns, die nUe imstande wären, Deutschland Kreditlinie zn gewälrm. nnd an die uns obendrein noch die Reparationstommission, in welcher Vertreter aller attiierw > Mächte iinen. gewieft» bat! Tcut'chland hat ,,»» durch die T a t de» Nachweis vo» der Uninöglicki eit der Erfüllung der Reparationsvervftichtiurgen er bracht Es ist in de» tehte» Woche» nichis »»terlaifta w rX-n, voos die Aussichten ans die Gewährung der i» London er e.encn Anleihe hätte vergärten können. Mau ist selbst a..rin g gangen, de» private» Beäb in Farm der iudnstrieüen null lanow r:ächait- tichen Kredfthftfe für eine freiwillige Alnon zniaw.me z > gie ßen, »ne um die sichere Grundlage für die ft A.fteihe den Geld gebern darvieten zu können. Aber troizdem liaoen sie cr.ieftt, daß unter de» gegenwärtige» Zalilnngobebingnvgcn alle Liebesmüh vergebens ist. Wir sind heute nvcl» nicht einmal in der Lage, einen Kredit von eia paar hundert Millionen, ivie w r ihn »och vor einige» Monate» von Holland bekommen hxe... ansznnebmenl Acht Monnle, nachdem das Londoner Ugimatni» unterschrieben ist, müsse,i die Gegner selber es vor aller Welt ansiprechen, daß mit diesen Verpflichtungen als B. >Be, einen, so'chen Zahlei'wahwinn w'teewor'ft» und mit Mwarligen wioersinni zen öto.iomüchc» Forderungen belastet, Deutsch lands Zahlniigönnsühigleit zur Tatsache ge worden ist! Aber seit jenem 10 Mai hat die weltpolitische und welt wirtschaftliche Lage von Grund an- sich geändcr:. England hat sich wieder an die Svittc der in der Weltpolitit tonangebenden Mächte geseift. Durch die überrasche:ae Löging der iri Heu Frage einerseits, durch die »übt minder überraicheiide Annäüernng an Amerika andererseits, Ivie sie in Washington so jinnnftiig znm Ausdrucke kam, bekommt England politisch immer mehr den Rücken gegenüber Frankreich frei. Bei aller Re'erve, die wir gerade Eng lands Haltung gegenüber, durch die Er'ahrnngen gennhigt, ein- nehincn müssen, können wir es senk doch anssprechen, daß es heute für Frankreich nicht mehr möglich wäre, »ns wegen Nicht bezahlung einer Rate oder wegen der Weigerung der Annahme einer Zahliinasbediiigung unter den Tr ick mftiiniischer Jwn. s »laßregetn, etwa der Beicher ireiinng des Rnhrgebie.es zn stel len. Das Arbciteloftiiprobleni aber, das nmime.ir wirftchaftlich England ans das äußerste bedrängt, und das in immer stärke rem Ausmaße ebcnsalls ein Weltp'vblcni wird, nötigt England dazu, mit der wirtschaftlichen Unvernunft des Londoner Ultima tums aiifziiräiime». Durch den engiiicheii Be cheid i't z im Aus druck gebracht, daß ein unter vernünftige Zabtvii-sl e. iiignngen gestelltes Deut chland seine Kreditfähigkeit wieder erhält. Die deutsche Note, die an die Entente den Antrag ans Zah lungsaufschub stellt, berührt nicht etwa das Reparatioiisvrobleiii nur für die nächsten beiden Rate», sondern rollt es eben-alls in seiner ganzen Größe aus. Daß cfts Träger der Erkenntnis, daß die deutsche Zahlungsfähigkeit, die deutsche Kreditwürdig keit, ein enroväi ches und damit ei» Weltwirtschaft^ roblem ge worden ist, d i e Vertreter der englischen Hochfinanz vor iMe Welt kir'treten. gibt erst der aanren Frage ihre besondere weltwirtschaftliche uns wrr-c>.v.ttt *>e Bedeutung. Was nun weiter werd» siebt satriu, Unaerechtiertialer Optimismus wäre nach wie vor vom Ucöck. Aber wir havea die Gewißheit, daß m ver »a»-
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