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- Erscheinungsdatum
- 1920-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192012091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19201209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19201209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-12
- Tag 1920-12-09
-
Monat
1920-12
-
Jahr
1920
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tzG» Ds»e«h«e MG» »«»»,«,I«»D tündlgen Regienmaskörper ausgetrom» »erd«,, sonder, es handelt ich auch um dl? nrcht minder Wichtige politisch.» Tatsache. k ' ,rn,bische Minister »nd Minifterpräfitzent Brau., gegen »ich, >»» lm Reich« vorgrht, der zu stnar Partei gehör«, dt« in N» noch mit in der Rcgitrnngsloalirion ^stt Man brauch, sich I .Fall" nur einmal parlamentarisch durchzudenken und zu zerlegt», »m der GroteSle inne zu werlxn, die sich da abgespielt hat. „D a« preußische Zentrum kann und wird sich da« Aus- ireten diese- merkwürdigen Ministerpräsidenten , icht gefallen lassen. Braun hat übrigen- auch duuch sein Auftreten Preußen und sei« Stellung im «eiche t» einer Weis« ,iskreditie,t. wie das noch keine« sstner „Genosiw," ftt der prrußi- ch>n Regierung „bislang" gelungen ist i Man «uh selber ZeNte de- migeblSH'en überheblichen Anftreten» Braun« im RstchRrgr gewesen ei», um e« lehr wohl beqreistich u« finde», daß diese« ?>ütch der weußischen Autorität, daß dieser Staastches Preußen« da- beste Werbemittel für alle Preuße»g«gner i« Reich« atgibt. E> ist hezeih. >end für unter« heutig«» parlamentarischen Zustände, daß rin solcher, «er Verantwortlichkeit seine« Amt«« und feiner Stellung offen ficht» lich gar nicht bewußter Mann, nur »eil «r ..Gen»ä'" ist. an der Spitze des größten deutschen Tinzelftaae-- stehe» und dort sein Nn- »eien treiben kann, daß die sozialdemokratische Presse an« parle» »olitische» und fetzt »or all«« wahlpolitischen Gründen deckt- 2« Ist eine Irreführuim, wenn dtr „Vorwärts" die Vorgänge im Reich«, tag« mit dem Titel: .Reich-minister gegen Prstkßenmmistest" de» schreibt. Ts war gerade umgekehrt: Braun hat die Kanonade er. öffnet. und sed«r. der Braun- Aussührnngen hörte, tonnte die piki- fische Tendeu» mit Händen «reife». Sa« Braun t« Reichstage sich leistest', war ein sozialdemokratischer, parteidemago- gischerNnsug schlimmster Sorte. Dagegen sich auf da- heftigste avkzulehnen »nd Maßnahmen zu «reffen, daß die Wieder holung solch«, unwürdigen Vorgänge urmöglich gemacht wird, mutz Ausgabe aller nicht sozialistischen Parteien s«in. Aber »m Nute- Hat ' r Vorgang >och gehabt' Braun Hat wieder einmal den schküssi» gen Beweis für dt« grenzenlose Unfähigkeit der Sozialdemokrat«» zum verantwortung-vollen Regieren geliefert und kamst für di« kommen, den Pr-uhenwahlen da- Bagenteil dessen erreicht, «a« die Sozial, drmokraten mit dielen, nnwürdiaen Schauspiel wohl beabsichtigte«, nämlich, sich ol« di« Hüter de« Bolkswokles auszuspielen. Di » Par» teituvv« geht ihnen über alle« und die Verteidigung »ine- Mannes wie Ramm, der einst konservativ schillerte, sich dann als Demokrat ausspielto und heute nun den ..überzeugten" Sozialdemokraten mar kiert. bloß w il er ein „Goiwsse" ist. zeigte zur Genüge, wie es um die Wahrung diese- „Volkswohles" bei den Sozialdemokrat:» steht. Der Sire-t Braun-Hermes Berlin, 8. Dez. In der Presse wirb eine Erklärung de« Presse dienste« de« preußischen Staatsminisitertnm» veröffentlicht, in de» nochmals behauptet wird, daß Staatssekretär Dr. Ramm den viel» genannten Brief a» den Reichsminister Dr. Herme- tat sächlich am 7. Mai geschrieben habe. ES wird hinzugefllgt. dar Brief sei im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft am 11. Mai dem Staatssekretär Dr. Hvber bekannt gewesen, denn er habe ihn in einer Besprechung mit einem Vertreter de« Stickstoff» sundikat- erwähnt Darüber besteh« ein» Aktennotiz. Demgegen über ist noch sestznstellon. baß der Brief de« Staatssekretär« Dr. Ramm vom 7. Mai datiert ist. daß ober der erste Satz ganz klar und unzweideutig sagt: Am 10. abendS mußte ich mit dem Herrn Minister nach Ostpreußen reisen, konnte daher zu meinem Bedauern an der am 11. stattlindenden Sitzung des StickstossdüngerauStchusseS nicht te'inehmen Der Brief muß also später geschrie ben sein. Cs ist sodeiffaVS nicht richtig daß am 11. Mai der Br«s dem Staatssekretär Dr. Hulwr bertit- bekannt war. Faststcht. daß Staatssekretär Dr Huber selbst eine Aktennotiz mit angegebenem Inbalt nicht ausgenommen das daß er auch keinen der Beamten des Ministeriums mit der Ausnahme einer solchen Notiz beauftragt hat. Es kann sich hiernach nur um eine vrivatr Notiz eine,- Person han deln. die über eine Besprechung im Amtszimmer des Staatssekretärs /lsLaa ,»»sekret«« De. Ra»» gtzhabt. Pnnttz »Ich »ks, Briet ä^rn Minder Hn»e« Hai im «r »« Iichgft de» Nötig, mag sie'anl-wwmm«« - sie wiL unrichtig tft und da» ».«ft hftSq ReichslagSabgeardnet» Wwun «u« iftr Ratft StafMekretV« De. Ra», gchäbt. kwinft «Ich als, .uch den Brief äußern. WdinM: Dr. He»w« hat im »stchifta« l^»M InP« drr Noti,. uu, fie>«»ItW»mme» wo, d«r sich gusammenfälft. Endlich wfth in der Erflärung de« Pressedienste« de, preußst lchen StaatSregienmg noch behauptet, Minister Braun ha»» de» Brief de» Bei ch-lanzler «dergebe» mit de« Ersuchen, ihn von gerichtlichen Sachverständigen «achprülen W laßen, mn seftzuftene». ob eine Han dschrlstfblschnna vostftge Lieft Erklärung ffl vollend« unverständlich. Dvr Vkies befindet sich tn d-n Hände« d«« Adveffafen Dr. Herme». Er ist DienSiagvormittag einer Reih« »o« Abgeordneten, anch sozialdemokratischen Abgeordneten, vorgelegt worden, dl« einwandfrei feststell«« konnten, daß Einerlei Aende» rungen in lbm vmrgenpmme« worden sind. Der Minist«, Braun kann den Brief den er nicht ha», dem ReichRangler weder Ebergebst» haben, noch übbrgeben Wkß, lo wird nomm-n. E« ^»l« Stell» Bayerische Volkspartei uud Zentrum Abgeordneter Funke (Bayer. Volk« p.) hat auf einer Versammlung der Christlichen Gewerkschaften in Nürnberg zur Frage der Stellungnahme der „BoN«pariri-Korrespontzeu," zu, Offener Tagung (nach dem Berichte der „Augsburger Postzeftg." Nr. bb4) folgende« au-gesührt: .Man darf de» Essener Kongreß nicht in der Form beurteilen, wie e« die „Bayerische Volksparte »Korr-spondenz" get,n hat. Dem Leiter der „Bayerischen Voll«par1ei-Korre!ponde«,' nehmen wir die groben Schnitzer gar nicht Übel, well er bi« 1812 aktiv« Leutnant war uud «st, Neuling in der Parteipolftck ist Er steht ihn» Fühlung mit den Vereinen und Organisationen «nd daher auch mit der "ftr- gangenheit da. Dahar muß die Partei dafür sorgen, daß in sokch.n Fragen nicht so grobe Schnitzer gemacht werden Wir wußten in Esse«, daß die Beschlüsse nicht von be»te auf morgen durchzusühre« sind. Wir haben aber nicht »ur Zukunftsmusik gemacht, sondern d/chäftlgen un« auch mit der Gegenwarf-arbeit. Wir müssen nun dafür sorgen, daß nicht irq.'nd jemand wie «,» Ochse in den Porzellanladen kommt und uns-ra Arbeit »erschlägt. Ich glaube, die christlichen Gewerkschaften haben bewiesen, daß sie ihr« eigenen Interessen zurückstellen Vinnen. w»nn ,» sich,u» Häher« siel» handelt. Unser Ziel muß in absehbarer Zeit erreicht «erde», und das nächste Ziel ist. daß die Bare rische Volk-var. tei wieder zu einem erträglichen Zusammenarbei ten mit der Zentru ms Partei rommi. Wir sind un« in der Praxi« einig, so weit e« sich mn di« großen Fragpn handelt Einen französischen Zentrali«mu« wollen wir nicht. Wir der Ausbau unseres Vateczanoe» rr sich gehen w:>rd, kann heute niemand, nicht einmal annähernd, sagen. Eine Gegner schaft besteht nur darin, daß wir mit unseren Brüdern in Nord» deutschland wieder zusammenarbeftrn 'voll.,, was andere nn« ver wehren wollen. Ich denke da namentlich an Dr Hei ni. Dr Heim hat auf dem Parteitag in München am 2. Ian«,r. wo d»r der- HSngiii-voIlp Beschluß der Trennung von Zentrum «nd Bayerischer Volk-partei gefaßt wurde, mit drin Bauernbund ge droht. Dr. Heim geht, wenn »S sich um landwirtschaftliche Fragen handelt, mit de» preußische» Junkern -»sammen. Dr Heim ist dabei, unter Ausschluß der christlichen Landarbe'fer die grüne International zu schaffen. Nur vor un« und von der christlich» nationalen Arbeiterschaft will man verlangen, daß wir un» von den GosinnungSoenoltz u iu No-ddenftSirnnd trenn"» Wenn daS Zen trum uuS entgegenkommt, ist der Weg lü', uns kre». In d.-r „Bayeri schen Bolksvartei-Korrespondem" hieß „Mehr wie se muß die Bayerische Volkspartei freie Hand hokun" DaS sagen L-ufe die bi« zur Revolution unb"'chrieben« Blätt-r waren. ES wird immer so hingestellt als ob unlere norddeutschen Gesinnungsfreunde bei den Sozialisten stehen würden. Sie sind viel leicht stärkere Gegner des Sozialismus als manche, di« ihnen Vorwürfe mach«». Ich muß die verschiedenen Anariffe gegen den Esiener Konareß zmäckweisen weil ich solche An pöbelungen unserer Bewegung nicht unwidersprochen laßen darf." Die Beamte«sarde»un«fen (Eigener Drahtbericht der „Sächs. Volkszeitung".) Berlin, Ü Dez. Von unlerrichle'sr parlamentarischer Gnlr erfährt das „Berliner Tageblatt" zu d«n neuen Forde rungen der Beamtem „Tie Deutschnationalen ballen im Ausschuß den Antrag gestellt, den Beamten einen zehnprozentigen Zuschlag und 80 Prozent Kinderbeihilfe in der Ortsllasse A. 70 Prozent in B »nd 60 Prozent in E zu bewillige». Sie beabsichtigen, diesen Antrag in der heutigen Sitzung zu wiederholen Die Regierung steht aus dem Standpunkt, daß sie unter kernen Umständen diesen zehnprozentigen Ten eru n §S zu s chla g bewilligt»« M»»«. Wird sie. Antra« her Deutfchnctionalien heute tatsächlich ge- Miß. ^s- wird «r wahrscheinlich »m, he, Mehrh»it«fvzinlist«, angc- wäre dam, eine. Wj-Hrheit für den Antra « «egen »ngnahm^ her Regierungsparteien vor handen. Inzwischen habe» Zentrum und Demokraten zu den, Kapital Teuerungszulagen einen weiteren Antrag eingebracht, hgr «iy. von der Deutschen Volt-partz i unterstützt wird und in dem es heißt, daß an die Beamten in denjenigen Orten, die nach den Ermittelungen zum Ort«klassn«esetz in ein« höhere Ortsklasse ein- gestuft worden sind, di« Nnterschf-d-betrsige, dl« sich darau« ergeben, schon fitzt gezahlt werden soltm. Da« würde für viele Hunderttau. send, tzvn Beamten ziemlich erhebliche Summen au-machrn, auf di« sie nach de« Vesokdm,g«ge!«tz heäris« eine« Rechtsanspruch erworben haben. Denn jene« Besetz sieht vor, haß di« Rpueinte'lung der Ort-Passen «ft rückwirkender Krnft vom 1. April 1920 ob zu erfolgen hat. Ferne» »ird in diesem Anträge verlangt daß die Differen zen dt« tetftve'ss ebenfalls »icht unerhebliche Summ»» auSmachen. den Beamte» sch»» jetzt ««zahl» »erden sollen. Falls der Neich»tan dich«, Anträgen fein, Austimmnng gibt, würde also in der Sach« den Beamten mehr gewährt werden, al« sowohl die An- träge d»r Sozialdemokraten wie auch der in Aussicht gestellte Antrag der Deutschnationalen vorsehen. Man sollt« annehmen, daß beide Parteien dr«halb e« »u einer Krisi« nicht kommen lasse» «erden, weil ds« Regierung «nd der Reiche rat am, wichtigen Gründen »« ablehnen müssen, im allgemeinen fetzt Tenenmgs- -lchläge zu geben« Es fprechen hierbei auch politische Gründe stark m!. Bmli», H. La». Zn« Strrft um di« Beamte,ueurrung-zulag« schreibt die „Deutsche Allg. Ztg ". daß di« gestern abend eine Eini» «ng her Fraktionen de« Reichstage» noch nicht erzielt wurde. Die Teu schnationalen und di, Sozialftnnvkmftn bestanden darauf, ihr« Anträge, dl« über die Vorschläge her Regierung hinau«gehen. bei der heutigenveratun- dgr TenerungSzuzlag« im Reichstage «inznbrin- gr«. Dxr Zentrakverband deutscher Post- und Telegraphenb.diansteien, der Deutsche Ei>nbahnerverband. de. Verband deutscher Post- und T»legraphen«beiter und Handwerker, sowie der Verband he« bayr ischen Posh nnd Trlrgraphenpers»nal« wandten sich ft» einer gemein. sam«u Protesterkiärnng gegen da» Streikvorboot de« Reich«, postminister«. Di« Erklärung schließt mit den Worten: Wird den Fordtrnngen der Beamten und Lohnangrstellten der Reicha-post- und TelegeapdenVerwaltung nicht Rechnung getragen dann sehe» wir «n» gezwungen, von dem un» zustehondn, Streikrechte auch g«gen den Erlaß dieser Verfügung mit alle« un« zu Gebot« stehenden Mitteln Gebrauch zu machen. Di« »wischen d«m Eisenbahnrrver» band« uud d«r Reich-r«gienmg eingeleftetzm Verhaudlnngsn sind bisher nicht zmn Abschlufle gekommen. Eine Klärung der Verhält nisse dürste «rst in den nächsten Tage» »» erwarten sei« Die Ra» gienmg hat. wie die „Bost. Ztg." hört bi»h«r an» de« Reich, kein« ft-unruhigenden Gerüchte über «ine An-ftand-bewegung der Eisen bahner erhalten. Nur in Esten sei die Bewegung in «in radikale» Fahrwasser geraten. Da« bay«ri'che Verkehr»p«rsonal erklärt«, daß e« unter keinen Umständen der Aufforderung zum Streik solgen werde. Völker brtndSsltziinq Genf, 8. Dezember. In der Diskussion über den Bericht Hannotaux empiahl Nansen (Norwegen) dem Völkerbünde, sich für dt» technischen Organisationen auch die Mitarbeit von Nichtinftgliedern de« Mlkerounke« zu sichern. Romelk (Kanada) übte scharfe Kritik an den vorgeschlagenen leckmischen vraoniiationen, deren Einrichtungen einen enormen Apparat und fortwährende Kon erenzen bedingen und die Arbeit der besten Männer in Anspruch nehmen werde. Die Schaffung dieser newaltigen Organisationen in Trnopa. müsse den europäischen Mitgliedern de« Völkerbünde« schließlich »in Ueveraewicht venchafsen, da« den Interessen Amerika« nicht entsprechen würde. Nach Ansicht Rowell« ist die BölkerbundSversammiung gar nicht befugt, von sich au» diese Organisationen zu errichten, bevor nicht zwischen den Staaten darüber besondere Abkommen abgeschlossen seien. Hann olanx ol» Berichierstal er der Kommission wandt« sich sehr erregt gegen Rowell. Kanada hä« e sein« Opposition nicht jetzt, wo es sich um die Anwendungen der Bentmmunaen de- Pakte« bandle, sondern bei dessen Festsetzung Vorbringen müssen. «Beifall.) Millen (Au iralten) unterstützle di« Ausführungen Rowell«. Es sei f«stge»rllt, daß die Kommission mit ihren Vorschlägen über den Keift de» Pakte« hinausgegange» sei. A dar (Schweiz) betonte, di« Kritiker an den Vorschlägen der Kommission gingen offenbar von einem Irrtum au«. Die Organisationen dienten den Interessen der ganzen Welt. Der Völkerbund woll« fttaeSweg» orve Amen?« Vorgehen. Seeil appellierte an den Keift der Verständigung. Da Eunha (s r- silien-trufür die Lösung «in.d « in Frag« stedend, internationale Konferenz für Transiifragen vsw. vorläustg odzuholten und erst später die endgültigen Organisationen zu beschließen. Prä- fidmt Hy man» schloß die Sitzung mit d« Aufforderuna an di« Kommission, sich bis moruen mit Rowell. da Eunha und Ceeil in» Einvernehmen zu setzen und der Versammlung einen allen genehme« Vorschlag vorzulegen. Die Richter von Salan Volksroman von Fell« Nabor (Nachdruck verboten.) (14. Fortsetzung.) „Schale. Signora Zentscha. ich bä(te so gern geholsen. Mer oiellcicht sind geschäftliche Dinge »u ordnm." — „Auch da- nicht. He», Motta. Ts ist alle- in bester Ordnung: mein seliger Mann hat genau Buch geführt." „Ein nobler Mann, ein großartiger Mann, mein Freund An tonio!" rief Motta enthusiastisch. „Di? Erde sei ihm leicht-" Und darauf ei» langer Schluck aus dem Male — gluck, gluck! . . . Dann so ganz nebenbei: ob sie vielleicht e>»e größere Varsumme im Kasten habe? Tr wüßte sie gut anzulegen —" „Na. Bargeld b»b ich kein«." erwidert« dir- Wn-tin. „mein seli ger Mann hat zu Ostern an Weinberg kaust —" Die Karvlenaugen schienen au« ihren Höhlen springen zu wollen. „O, welch großartiger und kluger Mannl" lobte er. „Denn ein Weinberg" — «stuck, gluck. .Ein köstlicher Schatz. Was trüb an der Kelter quillt, das wird in der Flasche zu Gold. Behaltet allo Euren Weinberg, aber verkauft Euer Gasthaus. Signora Zentscha. WaS tun zwei alleinstehend« Frauen mit einem Wirtshaus? Sie sind nur Belästigungen ausgesetzt. In ein Wirtshaus gehört rin Mann, ein- Autorität " Und sich in die Brust wwfend: „Ich bin dieser Mann. Ich kaufe Euch di« „Alpenrose" ab." Die Wirtin rückte von «bm ab. . Verkaufen?" rief sie. „Da« afte. liebe Hau« verlassen, wo ich mein Glück gefunden Hab? Wo meine G!na g-»boren ist und gespielt hat als Kind? Heim Heimat- gütel verkaafen? Naa — in Ewigkeit nit Herr Motta." Sie erhob sich, um entrüstet da» Gastzimmer z» verlassen, aber MoIa erhaschte ihre Hand und hielt sie fest. „Nicht bös fein, Sig nora ich Hab e» ja nur gut <tz-m«int. Diese« Hau», in dem mein edler Freund keb'e ist mir teuer und ich möchte lieber starben, al- daß es in unrecht» Hände kommt —" „Dos soll e« doch nft. Herr Motta?" „Um s» besser Dann bin ich bernbigf. Diese« Hau« ist mir wi« »ine Heimat. Ich lieb« e«. wie ich da« «anze Tal »nd da» ganz, Volk liebe. Sie sind so ehrlich und M.U so fleißig und fromm! Ich möchte immer in diesem Tale, bei diesen guten, lieben Men sch«« leben." „So tut e« doch. Herr Mot»a> W-r bindo^ Euch daran?" .Santa Mark« — da« ist «in Wortt" rief Motto. »Ta« ist ei«, «e« Flasch« werf. Signorina Tichina — bitte, bist« — Terkanett Aber sieden» sie «ft selber mit deinen Händen Von zarter Frauen- Hand gereicht mundet der Wem nochmol so köstlich. Grazia Signo. rina. ich bitte, ich bitte!" Was blieb Mna cn'^e'-S üb^g, als den Kelli'r hinabzusieigni und seinen Wunsch zu erfüllen! Er war nun einmal Gast und hast« ein Recht aus höfliche Bewirtung. So stieg sie in den Keller hinab, um die verlangte Flasch» zu holen. Jnzwisch.n entwickelte Signor Motta vor der Wartin seine Pläne. Er hatte keinen innigeren Wunsch, als sich in Salon an zusiedeln. O. er wollte das Dorf berühmt und reich machen. Eine groß« Faftorei wollte er errichten, dazu war der Ort wie geschaffen. Galan sollt« der Mittelpunkt de» DransithandelS vom Norden nach dem Süden werden. Von Salan aus sollten alle Haupter»mgn!sse Italiens und Südtirols —> Wein, Obst. Gemüse und Blumen, ferner alle Erzeugnisse des Gartenbaues, der in Teut>'ch-Tirol in besonderer Blüte stand — nach Oestevreich und Deutschland verschickt werden Millionen sollten durch sein« Hände gekö'N. Millionen als klingend» Lohn in seine Kasse fließen. Der schlichten Dorfwrrtin. die ihre Tageseinnahmen in einsti gen Zahlen zu buchen gewohnt war, schwindelte beim Anhören der Riesenstimmen. die Motta nannte. Tin heimliche« Grauen beschlich sie. Warum sagte ihr Herr Mofta diese« alles? Welchen Zweck ver folgst» er? Glaubte er sie durch den Glanz seine» Geldes besteche« zu können, daß sie ihm Haus »nd Hof und Heimat verkaufte? Tann täuschte er sich, verstand den Charakter die'Cr einfachen Bauersfrau schlecht. Statt daß sie der Geld ström, den Mofta an ihr vorüberrau- sch-n ließ bkei'dtte und reizte, stieß er sie ab nnd erfüllte sie mit Mißtrauen Es schien ihr. als suche er ihre Seele zu verführen und sie dem Dämon dyS Geldes, dem Götzen Mammon oder gar dem Satan zu überliefern. Statt sie zu überzeugen nnd in ihr die Mer nach dem Seide z» wecken, erreichte er das gerade Gegenteil — er stieß sie ab «nd weckte ihr«» Zorn „Was tu ich m!f so viel Geld?" ricl sie unwillig. „Wenn ich omal starke, kann ich keiw.-n Heller mit hinüberitgömen in dir Ewigkeit. Mein Mann bat sich was zusammenqesvart, aber was hat er ieht davon? . . . Ein Kreuz auf dem Grab, dl» ist alle-, wa» üb-ig bleibt von de, irdischen Herrlichkeit ... Na >— am «Seide bäng ich nft. Bettelarm wenn ich wär hätte ober meinen lieben Mann noch — d-s wär mir lieber als alles Geld der Welt." — Da war Mosia geschlagen. Vor d,r ttnfachen ^agik einer kchli»te» Dorffrau, die sich mit aller Kraft einer reinen Seel« an den IrnseitSglanben klammsrle. brach dar Lügenbau sein«« salichen Glücke« zusammen. Er war einige Augenblicke sprachlos: aber beim Anblick der Tochter, di« »b'n den Wein kracht-, begann der Strom seine, Rede aus« neue zu fließen, denn er sagte sich, daß die Tochter wahekcheinlich »iek empfänglicher sür seine Idee vom aoldenen Kalb sein werde als di« Muster, die noch ganz in der alte« Zeit steckte nn» noch nicht re»> war für eine neue Kuftwr. Jugend aber denkt nicht an Grab «nd Ewigkeit wie das Alter, sondern liebt Freude. Genuß und Gold., mit dxm alle Herrlichkeiten d.>r Welt erkauft werden lön- nen Daher warf «r seine goldene Angel ungesäumt nach der Iu- «rnd au». „Komm, schön, Gina," sagte »r und gab seiner Stimme de« schmelzendsten Klang, „komm, setz dich he« zu mir!" Er zog sie aus den Stuhl und fuhr fort: „Warum so traurig, teure und schön« Signorina? Der Jugend ziemt Frohsinn und Freude. Mein teurer Freund — Gott Hab ihn selig! — würde seinem Töchterchen zürnen, wenn rr e« so traurig sähe. Wir müsse« «ns in da- 'knabände lich« fügen. Bringe« wir dem edle« Tote« «ine Libaston. Sein Andenken sei uns heilig: Salve. Antonio! . . Er trank nnd zerdrückte eine Träne. «Und nun wollen wir alle Trauer vergessen und fröhlich ins Leben hineintreten. Ist «« nicht wunderschön, daß wir so einträchtig beisammen find? Daß e« doch immer so bliebe! . . . Daß ich doch in divsnn lieben Hause «ine Heimat finden könnt«! . . Signora Zentscha. gebt mir eine Heimat' ..." „Eine Heimat?" fragte die Wirst« ganz erstaunt. »Wi- denn?" „v, ganz einfach, teure Signoral Gebt mir e>" Recht, hier mein Zelt auszuschlagen, wie der Dichter sagt. Gebt mir die -Hand Eures holdselige« Töchlerlein« — und Euo.n Segen." Die Wirtin blickt« den seltsamen Brautwrrb-r sprachlos an. Gsna aber sprang auf und st es in flammender Entrüstung: „Plui, schämt Suchl Mein Vater liegt kaum unter d«r Erd« «nd da redet Ihr von Heirat?' Nein Signor Motta daran» wird niz. Sucht Euch drunten in Welschland ein« Frau, mich aber laßt in Ruh." Ohne ihn noch eines Blicke» zu würdigen, ging sh- hinaus und ihre Mutter folgt« ihr. Motta saß da. al» ob er einen kalte« Wasserguß erhalten hätte. „Makedetto," flucht» er „da bin ich schön abgeblitzt. Aber wa« tut eS? Ich komme wieder. Die blond? Gstia muh mein werden um jeden Preis. Und habe ich einmal in Salan festen Fuß gefaßt, so bnnoen «ich keine hunderttausend Leiffel mehr fort. Dann wirk- kie Faktorei errichtet, bann regnet eä Millionen. Aber einen Fl«ck Erbe muß ich haben, auf dem ich stehen kann, und wenn e« nur ein Aecsirlein wäre oder «in Weinberg. Hakt — ein Gedanfti Ich will mit dem Richter reden! Sr muß mir zu einem Gütchen verhelfen —- und dann..." Sr l«»-»- sein Glas, sckmalzte mit der Zunge und rixs: „Ad>io addio — ick» komna- wieder." Und lest« in sich hineinkachend. macht, »r sich aus den Weg zu« Hause de« Richter« »an Saka«. — (Fortsetzung folgt.)
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