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Ln llllk MW zkütMirMlltzM X. K. »Im Ernst glaub! lein Mensch daran" — so hatten am 7. Oltober die „Bautzner Nachr." und Organe ähnlichen Lchlage« mit einem mlüetdige» Lächeln behauptet — .daß da» Zentrum dies mal seine Stimmvnziffer vergrbßem wird". Wir haben di« sonstige» Albernheiten de» alldeutschen Blatt» lda» gern mit .deutschnationalen Zentrum-Krise«" paradiert) in einem Artikel ln Nv. 243 vom 22. Oktober („Laßt erub nicht irrefühoml") entsprechend gekennzeichnet und die Antwort auf di« obige Behauptung un» für den 14. No- vember aufgespart. Und heute muß sogar diese Zeitung angesicht» der Zahlen sich vielleicht — bekreuze«, den» ein leibhaftiger Zen» irumSmayn wird künftig bestimm», nicht nur „möglicherweise" (wie de, .Dresdner Anzeiger" Sk. 547 orakelt) unter den Namen der sächsische« Abgeordnete« prangen, weil die Ze«trum»stimmen sich tatsächlich vermehrt habe». Die Wahlergebnisse bi» Montag nach, mittag laute« für da» Zentrum: am I«. 11. 1«» « ». I»sa Wahlkreis Dre«den-Bau-e« , , 17663 14581 «ahlkrei» Leipzig-Westsachsen . , 2738 2516 «ahlkrei» «hemnih^üdsachse» . 2 4S6 2 465 "" 228S4 19 562 Also nicht bloß um einige Hundert, sondern 3332 Stimme« gewonnen. Da» zunächst die Antwort an die obengenannte all deutsche deutschnational« Seite, di« mit ihr selbst „unverständlichem" Zahlenspiel die ZentrumSkrekse verwirren, den Zentrum-Wählern den Glauben beibringen wollt», .für da» Zentrum bestehe einfach gar keine Aussicht, eine« Kandidaten durchzubringen." —- Die Herren werden sa nunmehr die Ehre hasten, unseren Ab- geordneten in der Kamm« begrüße« jg» dürfen — und e, wird sich, nach seinem — „nicht-parlamentarische«" Borlebe« z« schlichen. Wohl kaum «i« Blatt vor de« Mund nehmen. Sein« Stimme wird auch um so gewichtiger sein, al» er wohl sehr oft da« — Zünglein an der Wage bilde» kann, mag auch ein« Negierungskoalition eintrejsen wie immer. Nach den bisherig«« Wahlergebnissen stehen 47 bürgerliche« 4S Linkser gegenüber. Wen« unser Abgeordneter bei keiner wichtigen Abstimmung fehlt, bei den ander«» Parteien aber doch der ein« oder andere durch Abwesenheit glänzt, so ist e» wohl manchmal seine Stimme, die ten Au-schlag gibt und auf den alle, -lugen gerichtet. Mit der sozialistischen Kulturkämpserei muß e» auf seden Fall ein End« haben, ebenso wie mit den übrige« sozialistischen Experimenten, di« ständige Unruhe in unser Volk»- und Wirtschaft», lebe« bringt«. Solchem Lun und Gebaren wird Herr Abg. Hetz, lei« energisch auf den Leib z« rücken habe« — und hoffentlich dabei dig Unterstützung aller bürgerlichen Abgeordnete« und „Ordnung»"- wie „Wiederaufbau" und sonstigen „volk«"Harteien finde«. Wir sind jetzt km Landtag vertrete« wir bilden in de« „Einheit" eil« «icht gering z« schätzend« Macht, «ir habe« einen Wachposten, der mit der nötig«» Sourage di« den geschlossene» Ringen unangv- nehmen Dinge ausgreifen kan«. Wir haben einen ersten, großen, politische« Erfolg in Sachsen errungen alle» Wählerinnen und Wählern der Zentrum-Partei ist gleicherweise zu danken! — von de« Wirke« unsere» Abgeordneten km Landtage und vor allem von der nicht mehr rastenden Organisation», und Kleinarbeit unserer Partei draußen im Lande wird e» abhängen. datz diesem ersten S.ftge weitere ftlgen. Nun nicht weh» locker lassenl ^ " -- ' - . . . X . —> Ae WMete» du M» LmdWn (Pie mit b Gezeichneten Abgeordneten waren bereit« Mitglieder der — Volkskammer.) Deuifchnatlonale Volk-Partei Von den 20 Litz'.-n der Deutschnationalen BolkSpartei entfallen ims den Wahlkreis , > Dresden! 8 Sitze luttSesitzer Schreiber ,— n) ^7. Lehrer Grellmann (Dresden); 8. Frau Dresden); » n . Ziller (Dresden) 7. Lebr -Mly Bütman» (DvcSden); Leiv,l«S Sitze >er 8. Et.- elretär Börner (Leipzig); OVerposts- . icher (Stelnbach); sergutSbeMr Pa genstech ,'17' '" Shemnih: 6 Sitze " I. Jufligrak Beutle« (Chemnitz) *; 2. B )'r. Eberl« (Dresden); ». Ggmeinbevorstand ,u) »; 4 Gutsbesitzer Bauer (Wiedersberg); 5. )r. Sckardl (Zwickau) 8. LandgerichtSpräsistent Dr. Wagne, gwickau)^. Deutsche «ollrpartek Bon Se« K Nhey der Deutschen BolkSpartei enlsallen auf den SahNrel, BÜrgenneister a. D. ' Leithold (Tek BerMrektor a. D. Glückwünsche der Deutschen Zentrnms- partet und der Zentrumrsraktion des Reichstages Der LanLeSvorfitzende der Sächsischen ZentrumSPariei Herr Rechtsanwalt vr. Hille hat am Dienstag, den 16. November auS Berlin, Reichstag, folgendes Telegramm erhalten: „Die DeutscheZentrumSpartei und dieFraktion des Reichstages senden der Sächsischen Zentrums partei zu ihrem ersten Abgeordneten herzlichste Glück wünsche. Vivant ssqusotss! Trlmborrr, Burlage." Herrn Abgeordneten Heßlein ist außerdem auS dem Reichstage, Berlin, den 16. November 1S20, folgendes Schreiben zugegangen: „Die im HauptauSschuß sitzenden Mit glieder des Zentrums rufen dem ersten Zen- IrumSabgeordneten der Sächsischen Kammer ein herzliche» freudiges Glück und Heil zu. Burlage, MSckuer, vr. Schreiber, vr. Fleischer.« - - — Dresden» 7 Sitze k. Oberbürgermeister Blüh er (Dresden) *; 2. Gutsbesitzer Donath (Oppelsdors); S. Finanzdirektor Ander» (Dressen) *; 4. Fräulein Studienrat Dr. Dori» Härtwig (Dresden); 5. Kom merzienrat Franz Minkwitz (Dresden): 6. Pfarrer Drechsler (Kleinzschachwitz); 7. Zimmermeister Ernst Noack (Dresden); Leipzig: 5 Sitze l. ReichSauwalt Banger (Leipzig): 2. Baumeister Kretzsch. mar (Leipzig): 3. Fabrikbesitzer Geh. Kommerzienrat Tr. Niet hammer (Kriebftein) *; 4. St.-B. AbteilungSvorstHer Enke (Leipzig); 5. St.-B. FortbildungSschuldirektor Rölltg (Leipzig; Chemnitz: 6 Sitze 1 Oberbürgermeister Dr. Hübschmann (Chemnitz); 2. Geschäfts inhaber I. Schmidt (Plauen); 3. Kommerzienrat Meine! (Lannenberg); 4. Professor Dr. Franz Herrmann (Werdau); 8. GewerlschaftSsekretär Voigt (Dossden); 6 Glaserob«rmeister Mttschke (Aue). Demokratische Partei Bon den 8 Sitzen der Demokratischen Partei entfallen aus den Wahlkreis Dresden: 3 Sitze 1. Ministerialdirektor Dr. Dehne (Dresden) *; 2. Pastor Wehrmann (Großschweidnitz bei Löbau); 3. Frau Julie Salin- ger (Dresden) Leipzig: 3 Sitz« 1.Finanzminister Dr. Reinhold (Leipzig) *; Lehrer Bern- hard Claus (Leipzig) *; 3. Malermeister Jähnig (Mittweida); Chemnitz: 2 Sitze 1. Kultusminister Dr. Seqsert (Dre»d«n) *; 2. Fabrikbesitzer De. Demmering (Glauchau). Zentrum Der Sitz de» Zentrums entfällt auf de» Wahlkreis Dresden. Gewählt ist Schriftsteller Generalselretär Heßlein (Dresden). Mehrheit-sozial! st en Bon den 27 Sitzen der Mehrheitssozialisten entfallen aus den WahllreiS Dresden: 11 Sitze 1. Geschäftsführer Sindcrmann (Dresden) *; 2. StaatS- mmister Schwarz (Dresden) *; Schriftstellerin Eva Büttner (Dresden) *; 4. Julius Fräßdorf (Dresden) 5. Bezirksleiter Nob. Wirth (Dres'en) *; 6 Arbeitervertreter Bölkel (Dresden); 7. Slaatsminister Kühn (Dresden) *; 8. Schriftleiter Betzhke (Freiberg): S. Lehrer Arzt (Dresden) *; 10. Siadtrat Gbldner (Meißen) *; 11. GenossenschastSvorstand Schembor (Zittau); L c i p z! g: 3 Sitze 1. Filialleiter Ernst Möller (Leipzig); 2. RoV. Grenz (Leipzig); 3. Kaufmann Rich. Pudor (Leipzig); Chemnitz: 13 Sitze 1. Redakteur Max Müller (Chemnitz) *; 2. TarisamtSleiter Winkler (Briesnitz) *; 3. Gewerkschastssekretär Frank (Chem nitz); 4. Hausfrau Helene Wagner (Chemnitz) *; 5. Redaüeur Fel lösch (Chemnitz) "; 6. Geschäftsführer Graupe (Zwickau) 7. Parteisekretär Jungnickel (Annaberg); 8. Hilfsarbeiter Ca st a n (Chemnitz) *; ü. Friseurgeschäftsinhaber Drescher (Gersdors); 10. Lehrer Schurig (Plauen); 11. Arl^itsminister Helot (Dres den) *; 12. GenosssnschaftSsekretär Langhorst (Zwickau); 13. Kauf, mann Endler (Mfttweida). Unabhängig« Sozialdemokratie rechts Von den 13 Sitzen des rech en Flügels der Unabhängigen ent fallen ans den Wahlkreis Dr«sd' en: 3 Sitze 1. Parteisekretär Menke (Dresden) *; 2. L.chrer Wechel (Dresden); 3. Hausfrau Elise Thürrmel (Dresden); Leipzig: 7 Sitz« 1. Buchhändler Lipinski (Ottendors) *; 2. Redakteur Lieb» mann (Leipzig) *; 3. GcwerkschaftSangesk.llter Denn har dt (Leip. zig) . 4 Filialleiter Mucker (Würzen) *; 5. Schreibwarenhändler Lunge» (MarkranstL H *; 6. Redakteur Müller (Schleußig) «r 7. Löpser kräh ner (Leipzig); Chemnitz: 8 Sitze 1. Stadtrat Bahrin» (Treuen i B.) "; 2. GeschäftSfahrer Schnirch (Plauen) 3. Gauleiüer Sachse (Chemnitz). Unabhängige Sozialdemokratie links Bon den 3 Sitzen de- linken Flügel» der Unabhängige« ent fallen auf den WahllreiS Dresden: 1 Sitz 1. Zigarrenfabrikant Friedrich Geyer (Leipzig), (Da Geyer sen. auch in Leipzig pxwählt ist, wird sei» Dresdner Mandat ver mutlich an den zweite« Bewerber der Liste, Metallarbeiter Ebert. übergehen.) Leipzig: 2 Sitze 1, Zigarrenfabrikant Friedrich Geyer (Leipzig) *; 2. Metall- schlelfer Lllrodt (Leipzig). Kommunisten Bo» de« 6 Sitzen dex Kommunisten entfallen aus kn Wahl« k«i.> Dresden: 1 Sitz Parteisekretär Renner (Copitz); Leipzig:1 Sitz Schriftsetzer Langrock (Leipzig): Chemn' tz: 4 Sitz« 1. Sekretär Siewert (Chemnitz) 2. Backmeister Grunz (Limbach); 8. Tischler Gruhl (Zwickau): 4. Redakteur Weimer (Chemnitz). Preffestimmen zur Landtagswohl „Germania", Zentrum (Nr. 504): „Da» Zentrum ist an der neuen Kammer tvenigsleu» mit einem Mandat vertreten, während e» bei de. letzten Wahl ganz leer ausgegangen war. Das ist ein Erfolg, den unsere sächsischen Freunde ihrer ruhigen, vorbildliche« Werbearbeit verdanken." In Nr. 505 schreibt dann die „Germania" solaendeS: .Zum Schluß sei noch aus die erfreuliche Tatsache hingewie sen, daß setzt zum ersten Mal« die Arbeit deS Zentrums in Sachsen zu einem Erfolge geführt hat: da» Zentrum schickt mit dem Generalsekretär Schriftsteller Heßlein seinen ersten Ab geordneten in den sächsischen Landtag. Hier hat zähe Arbeit, an der sich der Gewühlte selber hervorragend beteiligt hat. zum Ziele geführt. Im ganzen Reiche mögen sich unsere Parteisreunte daran ein Beispiel nebmenl" „Berliner Tageblatt", freisinnig (Nr. 524): „lieber die Frage, wie sich die »eue Regierung zusammen setzen wird, sind vorläufig nur Kombinationen mbgUH. Man nimmt an, daß sowohl die Deutschnationalen wi« auch die Unab hängigen und Kommunisten er ablehnen werden, mit den Mehr, heftssozialisten eine gemeinschaftliche Negierung zu bilden. ES bliebe demnach nur übrig, daß zu der bisherigen Koalitions regierung zwischen Sozialdemokraten und Demokraten noch di« Deutsche BolkSpartei hin- zutritt, um der Regierung ein tragfähige parlamentarische Mehr heit zu sichern." „Vorwärts", sozialdem. (Nr. 664): - Nach den neuesten Berechnungen, die allerdings auch nicht endgültig sind, wird sich der Landtag zusammensetzen aus 27 So zialdemokraten, 13 RechtSunabhLngigen 3 Linsunabhängigen, 6 Kommunisten, 1 Zentrum, 20 Deutschnationalen und 18 Deutsche» VolkSparteilern. Rein technisch wäre also eine Regierung auS Sozialdemokraten, RechtSunabhLngigen und Demokraten mit Unterstützung deS Zentrumsabgeordneten mög lich Nach allem, was wir Hiebt Halen, ist aber mit dieser Regierungsbildung kaum zu rechnen." „Deutsche Zeitung", all deutsch (Nr. 519)' .Wie wird eS erst bei den Preußenwahle» werden! Er leichtert werden wir dann wieder ausatmen können, und die Herren Severing, Braun und Genossen iverden sich notgedrungen von den bequemen Ministersesseln erheben. Anstatt der sozialdemo kratischen Parteisekretäre und Bierbankpolitiker werden wieder Männer im preußischen Landtag reden wi« Tr. Mauren» brecher, dessen Wahl in den sächsischen Landtag uns mit ganz besonderer Genugtuung erfüllt." „Bossrsche Zeitung", gemäßigt demokratisch (Nr. 561): „Die Deutschnationalen haben ihae OppositionSstellung in skrupelloser Weise auSgenützt, auch gegen dis Deutsch« BolkSpartei, entsprechend der Ankündigung des Abgeordneten Philipp aus dem deutschnationalen Parteitag, der erklärt hatte, die Deutsche VolkS- partei habe di« „Dummheit" gemacht, iu die Regierung einzu- treten. Der Wahlgrfolg. der so erzielt wurste, ist gänzlich un fruchtbar; denn er berubt nur auf der Ausnutzung der wirtschaft lichen Schwierigkeiten, die kein deutschnaftonalcs Regiment min dern könnte Ein? Opposition di« lediglich den Wahle»fvlg im Auge hat. ohne sich darüber Gedanken zu machen, wie nachher da» Land Negiert wird, ist verantwortungslos und letzten Ende» d«r Sache schädlich, der damit gedient werden soll." „Bayerischer Kurier", Bayerische BolkSpartei — Zentrum (Nr. 320>! „Was hat denn die rote Herrschaft in Sachsen dem Volk« gebracht? Außer Kulturkämpfe»?! so ziemlich nichts, von dem ein Volk lcbpn könnte! I» der Exstirvierung des religiösen Elemente», im Volksleben allerdings waren sich Mehrheitssozialisten und Un« abhängig« völlig einig, hier fanden sie sich regelmäßig zu „frucht barer" parlamentarischer Arbeit zusammen, soweit auch sonst di« Gegensätze klafften. Neben dbr Erstellung des LandtagSwahlge« setze» erschöpfte sich das Resultat de» Gesetzgebung in dsr gewal tigen Erleichterung des Kirchenanssrfttes, in der Beseitigung dx» Religionsunterrichte» und in der Unterdrückung der konfessionellen Schul« ganz nach den Heften des Leipziger Lehiorradilalismu». Steine statt Brot! Daneben liefen noch einige SozialisiernngS- Maßnahmen, wie Verstaatlichung von Kohlenwerken und Eigen tumsrecht de» Staate» an den noch nicht in Angriff genommenen Kohlenseldern ohne Entschädigung de» Grundbesitze». Die Ouit, tung anf all die» hat der 14. November gegeben. Vielleicht be kommen setzt auch di« soviel malträtierten sächsischen Katholiken, die sich mannhaft »m ihre Schule wehrten, besser« Taae!"