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- Erscheinungsdatum
- 1920-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192011098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19201109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19201109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-11
- Tag 1920-11-09
-
Monat
1920-11
-
Jahr
1920
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Dtext-g r>m 8. «»»«»dt, issa X«r ekmtlielie Wliß verbürgt üie VerwirUielMig iler eittüeliev Ree «v. LK8, Ln,, ^ «i»«<la» 1«" d. 1 VM üie Lrte Wem-5omierlli-1lreiie! der polnischen Agitation geworden, das der Bevölkerung nun in allen Gangarten vorgerttten wurde. Während die obnschlefische deutsche Prc sse ang' füllt war mir berechtigte» «lagen über di« polnischen Greuel, mit «Schilderungen über die Unterdrückung de» deutschen Wesen«, lieg Ko kanty seine Presse mit langen «rtik-ln füllen über die van Warschau bewilligte Autonomie, die letzten Ende« aar keine ist, weil sse alle wichtigen Funktionen von Warschau erfüllen und auch -on dort die wichtigsten Nenner für ein autonome- Oberichleüen besetzen lägt Anders ausgedrückt: Die deutsche Dresse halte in dm stürmischen Wochen >m August und kevtembcr gar keine Zeit und Ge» legenheit gefunden, sich d'e polnische Butonomievorlage kritisch anzu« sehen. Und da nun so Worte der Kritik fehlten, da zunächst niemand zeigte, dag es sich bei dem polnischen Versprechen uni eine hohle Nuß hondelie, wurde bei nicht unbeträchtlichen Teilen de« obrrschlessschen Volke« der Eindruck erweckt, al« ob Polen dm Oberschlrsirrn etwa« ganz Außerordentliche« verheißen bade und al« ob nur im Reiche und in Preußen kein Verständnis für die Autonomiewünsche bestehe. So wurde künstlich und durch die Verhältnisse eine Stimmung erzeugt, die täglich ungünstiger für einen Er olg der deutschen Sache bei der Abstimmung zu werden drohte. E« war so einfach zwingende Notwendigkeit geworden, daß der polnischen Autonomie eine deutsche gcgeiillbergestellt wurde. Der Borfpruna, den Korianty zu erreichen schien, mußte ausgeglichen werden. Und das konnte im Augenblick nur durch eine deutsche Autonomieoorlage geschehen. Ohne eine solche Vorlage konnte aisth eine inzwischen einjetzendc Kritik an dem polnischen Werke keine besonderen Erfolge habm. Zu diesen Opvortunitätsgründm kamen nicht zuletzt solche sachlicher Art. Man liebt in Oberschlesien nun einmal Berlin ebensowenig als wie etwa Bayern. Der arbeitsame Oberschlesier mit der glänzenden Entwicklung seines Landes, die für die Folge noch eine lebhaftere werden dürfte, hat gerade in den legten zehn Fahren erheblich an Selbständigkeit zugenominm. Durch die steigende Bedeutung deL Lande« wuchs dieses EelbständigkeitSgefühl schon während des Krieges. AIS nach der Revolution im November ISIS in Berlin mancherlei Fehler, auf die hier nicht Angegangen werdm soll, gemacht wurden, wurde dieses Gefühl nur noch verstärkt. Allen diesen Gründen verschlossen sich auch die bis herigen Gegner der Autonomie im Sande selbst nicht. Daß sie sich schließlich um die Zustimmung ihrer Parteifreunde im Reiche bemühten, wird auch in Oberschlesien dankbar anerkannt. ES hatte sich plötzlich die Erkenntnis durchgerungm, daß wichtiger als da« Verbleiben OberlchlefimS bei Preußen da« Perbleiben d«S Landes beim Reiche überhaupt war. Und wenn hmtc nach einer erfolgreichen Abstimmung zugunsten Deutschlands Oberschesien ein besondere« .Land* wird im Rahmen deö Reichs, dann wird der erhöhten Bedeutung OberschlrstenS nach dem Versailler Frieden nur die äußere Form gegeben. Insofern ist der Beschluß des Reichstag»« ausschusseö und die Zustimmung der Verantwortlichen Regierung«. Kellen ein Meilenstein in der Geschichte Oberschlesiens. Und wer die wirtschaftliche nnd politische Entwicklung des Landes gerade in den letzten Jahren ver'olgt hat, wird nicht daran zweifeln, daß auch das .Land Oberschlesien* in der deutschen Staatenfamilie gute Figur machen wird. Die nächste Ausgabe ist der weitere Kampf für eine dem beut» scheu Reiche günstige Volksabstimmung. Durch die Gewährung der Autonomie ist Korfanty ein Truwvs au« der Hand genommen wor den. den er bisher m t seinen bvOO (l) Mitarbeitern in Oderschlesien gut an,»wenden wußte. Da« fleht man deutlich, wenn man die Aufregung der polnischen Presse ObrrschlessenS und darüber hinaus auch Kongreßpolcn« verfolgt. Sie demüben sieb krampfhaft nach schwachen Punkten in den deutschen Autonomieversprechen ,u suchen, Brmü-iungen. die nur sedwer die tiefe EnitLüschuna verhüllen können. Sin» aber ist erforderlich: Die angekürdigte Vorlage darf vom Reichstage nicht verabschiedet werden, ohne daß in ihr der Satz Auf» nobme findet, daß beide Sprachen, die deutsche nnd die polnische, gleichberechtigt find- Obwohl der Schreiber dieser Zeilen selbst nur eine dieser betten Svrachen spricht, verkennt er dessen ungeachtet nicht, daß eine solche Bestimmung gleichfalls eine dringende Not wendigkeit ist. Die Lage klärt sich. Die Oberschlester erkennen, daß eine deut sche Autonomie nickt mit der von Polen angekündioten zu verwechieln ist- So lebhaft auch die pointtche Agitation ist. sse kann die Tat sache nicht vertuschen, daß ein Overlchlesien, da« fick für Polen ent scheidet, immer nur eine Wojewodschaft wäre, die ganz von Warschau geleitet wird. Eme energiiche, zie'dewußtc Aufklärung kann hier noch viel tun und eine Stimmung schaffen, die der deutichen Sache einen Sieg dringt, der auch von der Enten« anerkannt werden muß. Di- Genfer Kimfeeenz P«1«, 8. November. Die Morgenblätter berichten von einer englischen Forderung, die Genfer Konferenz bi- nach der Lollsab» ftimmung in Oberschlesien ,u vertagen. Der Notenwechsel zwischen England und Frankreich habe offenbar mit rin«m Rachgeben Frank reich« gegenüber dem englischen Verlangen geendigt. Di« Pariser Blatter erklären allerdings, di« Notwendigkeit der Vertagung leuch« ein , da der Versailler Vertrag für alle Fälle Deutschland« Recht aus einen Teil d«r oberschlesischen Kohle sestgestellt habe. Die Pariser Regierung habe aber in ihrer am Sonnabend überreichten Antwort sich sachlich auf die englische Note nicht weiter eingelassen, sondern sich mit dem Wünschte begnügt, daß jedenfalls die Genfer Konferenz ihre Aufgabe bi« zum 15. «Februar erfüllt haben solle. Keine Vernichtung der Dieselmotoren Paris, 8. November. Die Botschafterkonserenz hat auf französische Forderung hin beschlossen, di« Vernichtung der Diesel motoren nicht zu verlangen. Stärkt äso ^V»KIkoväs ävr (2178 Ortsgruppe Dresden. Lpsvffsn vsrssan vrbstsv na 6sa I^nssisrsr, Lsrro ^oneße»«», Drsscivu, Vorvvrk- 8tr»üs 5; skogtsodsokkovto HipviA 40360. Frankreich» Forderungen Kopenhagen, 8. November. Londoner Meldungen zufolge be rechnen die Franzosen ihre Forderung an Deutschland auf 15 0 Mil - liarden Franlen, wozu noch 50 Millionen für KrieeS- pensionen kommen. — Ter „Temps" schreibt über die zur Erledigung der WiedcrgutmachungSfrage geplanten Verbrsserungsnvethoden: Eine Frage müsse ins hellste Lick: gerückt werden, die besonders Deutschland interessiere. Beim Verfahren. das vorgesehen sei, handle es sich nicht nur darum, die deutsche Schuld sestzu- setzen. Man müsse auch die Z a h lu n,g S s ä h i> g l«i t Deutschlands prüfen. Die französische Regierung sei der Ansicht, daß der Wicder- gutmachungsausschuß der Alliierten «inen Bencht über di- Zahlung-» fähigleit Deutschlands liefern müsse. Die öffentliche Meinung in Deutschland müsse sich davon überzeugen, daß Frankreich als ein humaner und intelligenter Gläubiger die Zahlunqskä.i'gstit seines Schuldners verbessern wolle. Die deutsche Rez.nung, so glaubt der „TempS". würde gut beraten sein, wenn sie schon sitzt ein wirt schaftliches und finanzielles Wiederanbau-Pro- gramm Deutschlands vorbereitete, um den .Alliierten die Grundlagen für eine positive Arbeit zu geben. Die Lage l« Italien Nom, 8. November. Di« Blätter kommentieren di: Ergebnisse dex Gesamtgemeindocwahlcn und betonen die Bcieutuug der konsti tutionellen Siege. Selbst in Mailand und Turin wo die Sozialisten die Mehrheit hatten, erhielten diese mir einige hundert Stimmen. In den anderen großen Städten sei di». Micoerlage dir Sozialisten vollständig. Lugano, 8. November. Während die Verhandlungen zwischen Italien und Südslawien beginnen sollen, hat d'Annnneio dir Feiqdseligleite« gegen Südslawien eröffnet, indem er die de» Eingang zum Hasen von Buccarri bildende Felsenlüs« durch scine Truppen besetzen ließ. Al« darauf südslawische Truppen das Feuer eröffne«-,,, gingen di« Truppen d'Amnmcia« vor und machten einige Gefangene. Die Lage Litauens Sowno, 8. November. Die Lage der litauischen Regie rung ist in letzter Zeit recht schwierig geworden Vorgestern und gestern haben in den Mittagsstunden au! Mil, ., kommende Pol. Nische Flieger der Armer deS Generals Zeligowski die Stadt mit Bomben belegt, ohne allerding» größer?» Schaden amuri-s. «n. Zwei Männer wurden verletzt. Die Bevölkerung befürchtet einen großen Fliegerangriff auf Kowno. Ter Vormarsch oei polnischen Armee nach Kowno dürste schon In den nächsten Tagen zu erwarten sein In diesem Fall; bliebe der litaui'che i R?. gierung kaum noch di« Rückzugsstraß« nach Echauttn offen, da die Bahn Kowno—Schaulen von den polnis hen Truppen besetzt werte» wird. Der Oberst Chardigny, der Führer der Völkerbun-Slommission in Litauen, begibt sich demnächst nach Wilna z»m Studium des Volk-abstimmung-gtebirtt«. Di« Abstimmung dürfte auf iebr groß« SMierigleiten stoßen, da bei de, großen Za»' der Analphabeten und dem Fehlen jeder Registrierung der Einwohner eine Kontrolle der AbstimmungSberechtir en überhaupt nicht möge lichist ^ Die zurSeKgehnttenen deutsche« Poftflnazeuge Die Verwaltung im Elsatz Siraßburg i. E., 7. November. Der Ess-sser Abgeordnete Altdorffer führt einen hatten Kamps gegen dir gerade im El saß zunehmenden sranzösrschen Rü st ungen die Milliarden von Knliurwerten verschlingen und das Land in seiner Entwicklung hemmen, sowie später für einen Kriegsfall in Gesahr bringen Im Jahre 1918, sagt Altdorffer, koste« die LandeSverwaltuig im Elsaß nur 80 000 Franlen, jetzt über 2 Millionen. Dazu werden überall new: Kasernen und militärische Anlagen errichtet, ffS ob die schon aus deutscher Zeit in Hülle und Fülle bestehenden miLtä, sichen Sin- richiungtn nicht genügten. Um die Kalund-ptr:- und die übrigen In dustrien. die sich zu hoher Blüte entwickelt hatten, lammen sich di« Regierung wenig. Tie alte Verwaltung «er Reich-lind, war Lem jetzigen Zustand' wesentlich vorzuziehen. Wien, 8. November. Wie die Korrespondenz Wilhelm meldet, haben die vom Verband zurückgehaltenen deutschen Postflugzeug« henke die Erlaubnis erhalten ihre» Rückflug anzntreten. Der Abflug der deutschen Postflugzeug« rrjolgt Di«n«tag mittag 12 Uhr. Irland London, 8. Nov. In Londonderrv wurden in der Nacht zum Sonntag fünf Polizisten erschossen oder verwundet. Hieraus wurden mehrere Sinnfeinern gehörige Häuser in Brand gesteckt. Die Brandstifter feuerten auf die Wasserpumpen. Da« Bomben-, Gewebr» und Revolverfeuer dauerte die ganze Nacht an. Die Sinnfeiner haben die unbesetzte Küstenwachtstatton Lorrhead in der Grafschaft Antrin eingeäschert. Es wird berichtet, daß bei einem Zusammenstoß zwischen Polizisten und Militär in der Nähe von Trolce sieden Sinnfeiner getötet wurden. London, 8. November. DaS Blatt The People berichtet, Sinnfetner feien in das Lokal der Orangistenpartei in Glasgow emgedrungen und hätten dort Waffen und Munition enlwendrt. London. 8 November. Dailh Lhranicle veröffentlicht Faksimile eines von den Sinnfeinern in Cork verbreiteten Zirkulars, da« zur Zeichnung von Geldern mifforaert, die die Erhaltung der irisch- republikanischen Armee und die Fortsetzung de» Kämpft« ermög- sichen sollen. England» Handel mit <1«ßla«d London, 8. November. Die „Times" meldet: Wenn nicht Unvorhergesehene« cintritt, werden die einleitenden Maßnahmen zur Wiederaufnahme de« Handel« mit Rußland inner halb der nächsten Tone beendet sein. Der Entwurf für da« Ab kommen ist bereit« fertiggestellt. Die russischen Behörden sind jedoch der Ansicht, daß sie sich zuvor unbedingt davon überzeugen müßten, daß die Bedingungen ordnungsgemäß erfüllt werden, be vor sie da« Handelsabkommen in Kraft treten lassen. Der deutsch-russische Handel Berit», 8. November. Die nach Blättermeldungen von Interessentenkreisen beabsichtigte Gründung einer Spitzenorganisation, der die Form einer Treuhandgesellschast zur Vermittelung deS benschen Handels mit Rußland gegeben werden soll, ist ein reines Privatnnternrhmen. Da« Auswärtige Amt ist an der Gründung nicht beteiligt. Die Verderberin Roman au« der römischen Campagne von Peter Dörfler (39. Fortsetzung.) Wie er so mühsam dahinschritt, da ging e« nun mit einem Male durch seinen Sinn: Romano de Roma! Und er wiederholt« dstses Sätzchen von Zeit zu Zeit. Es war daS Geständnis beginnen der Schwäche, denn ohne eS sich zu bedcnnen, wollte er sich mit diesem heiligen Titel wie mit einem Talisman schützen. Nicht daß er an eine Umlehr ins Kloster gedacht hätte. Tr hatte sich losgesagt. daS stand ihm fest. Aber warum versuchte er e» nicht, einen dH Hirten in der Macchia von Porto auszuftnden? Ach nein, di« waren längst bin der Malaria ausgezrhrt oder in die Sabinische Heimat znttick- geöehrt! Doch wäre e« klug gewesen, in eine der Tasalen einzulchren, die in der näheren Umgebung Roms die Oed« dann und wann unter brochen hatten, oder einen Hirten anzusprechen — denn er hatte nicht eine Krume Brot bei sich und fühlte, wie der Hunger ihn Immer dringlicher befiel. Auch wurde ex in der Richtung so unsicher, daß er zweifelte, ob er nicht em>a gar den Weg, den er gemacht hatte, rückwärtSichreitend wiederholte. Doch als er wieder einen langge streckten Hügelrücken erklommen hatte, stand er plötzlich vor eiuem Flußtälchen. dessen User auf der Seite, aus der er stand, steil obj el. Die Fesien starrten teils völlig bloßgelegt und der Verwitterung preiSgegeben in da« Tal hinaus oder waren mit dichtem Buschwerk überzogen Die Silberlinie deS Backes glänzte nach d«>r einen Srite weithin in der breiter werdenden Talsohle, auf der anderen verlor sie sich bald hirtter einer Krümmung der Felswand. Doch gerade wo da« Wiesental sich wettete, schien daS Wasser ausgetreten zu s'in uno versumpfend durch die Gründe zu schleichen. Eine seine Rebrls.hwade lauert« unbeweat über der Fläche. Mehr noch ersch-reeste ihn eine düstere, dickgcmästete Wolkenwand, die sich von dieser Richtung her am tiefe» Horizont herauss^od Ein seuchtwnrmer Wind zog ihm leck-nd entgegen und berührte ihn doch dort, wo der Schweiß stand, wi« Hosliae Finger. Ganz, non »am*) — überlegte er, und gerade di-se klasssicke Remlnsixn, gab ihm den Mut eine S'elle zu suchen, wo er gefahrlos hinabsteigkn könnte. Roch einmal »he »r eine der übn- »ängniden Stauden ergriff, ließ er den BUck schweifen, ob denn kein Hüttenrauch, kein graue« Mauerweil ein« Spur von Menschlicher Be- 8) Soll ich R-e«' «icht gehen? siedelung auswies. Aber er fand nur Wiese, Wasser, Nebel und Fels. Als er unten wieder tapfer auSschreitcn konnte, da wählt« er die Rich tung der Talverengung und ward bald- durch die vortteienr-n Felsen gegen den Fluß gedrängt. Ei hörte dessen Wasser murmeln nnd schleichen, sah große mooSumgrünte Tuffelsen und mußte sich mühsam durch allerlei Gesträuche und verdorrtes und verbleicht«« Unterholz lämpsen. Da ward ihm wieder als sei er diesen Weg schon einmal gegangen; und die unselige Stunde, wo er mit der Mutter und der schlafenden Schwester durch eine Flußschlucht zu der Siedlung !«r Toten gewandert war. wurde mit unheimlicher Deutlichkeit leb-ndig. DaS Schweigen, die Oede. die wachsenden Schatten, die völlige Fremde, das alles wiederholte sich wie ein Erlebnis, das man ncch einmal träumt. Ds>- Geist der Seligen, der ihn aus dem Klost» Halsband, das die Kehle des Hunde« fast zusammenschnütte. denn eint zierliche, aber kräftige Mädchenhand hielt den Blindwütenden zurück, und gleich daraus tauchte auch ki« volle Gestalt de» Mädchens empor. Es war wie eine Diana anzuschauen, im leichtgeschürzten Gewand, den schönen Körper rückwärts gestemmt und den Kläffenden durch di: Kraft des ArmeS und durch lauten Zuruf beschwichtigend. Aber der Rasende reißt die Zäumende und Lachende Schritt um Schritt vor wärts bi« dicht vor die Füße RomoloS, wo der Hund, selber Halt macht. WM NM«! Met sSl die W Mill-kMlerll-KlM! gelockt hatte, führte ihn jetzt, daß er blindlings den Weg an die heilige Stätte fand. Heilig« Stätten pflegen dem Pilger Schauer und Wouae zuglr-ich entgegeuznsendcn. So erbebte auch seine Seele in Ehr furcht und Liebe, in Sehnsucht und Bangen. Fast kam ihm di« groß« Stund« zu früh, er fühlte sein Gemüt noch zu wenig norde, reitet und doch fürchtete er bei jedem Schritt, di« schöne Hoffnung möchte zerrinnen und traurige Oede möchte ihn wird« mit ihre» unabsehbaren Fernen drücken. > Und wirklich öffnete sich di« Schlucht alsbald wieder zum brei ten Tale, das nicht einen bekannten Zug aufwie«. Er schaute in feine Windungen und Büsche hinein wie in ein völlig fremdes Antlitz. Enttäuschung befiel ihn. mtt ihr da« erneute Gefühl de» Hunger« und der Erschöpfung. Aber auf einmal erscholl rin wütende« Hundegebell Erstaunt schaute Romolo auf, und da »r nicht eine Spur von einem Köter sah und di« Laut« au» de« Tief« zu kommen schiene«, dachte er an V«r- Leru«, den HLVenhund. Ab«, jetzt wurd, an de» Rand einer Senkung «in geifernde« Gebiß sichtbar, dann «in dicker, weißer Hundrlopf, eia Romolo steht wie angewurzelt and sieht di« schlank gewachsene Jungfrau, da» zarte, schmale Gesicht an, als wäre ihn» «me Srschei- nung geworden. „Virginia," stammelt er endlich und hebt lranMast die Hände, wie ein ties Erschrockener. Das Mädchen schüttelt den Kopf und zeigt lachend ihre Perl'n- zähne. „Dn irrst dich, ich bin nur Adelina." Romolo steht wie angewurzelt und sieht die schlank gewachsene sie ist e« — nein, sie ist eS nicht. Und in einen» Augenblicke dann d!« Uebertegung: Wenn sie e« nicht ist, trag« ich dann überhaupt ,in «SteS Bild von ihr im Herzen? Denn die« Oval de« Gesichtchen«, diese roten Wangen mit Härchen, ganz in dH Farbe der reifen Pfirsich:, das blauschwarze Haar? So hat er eS doch allzeit wie eine heilige Erinnerung in sich getragen... und auch so groß müßte sic sein: sie reicht ihm eben unter die Achsel. Und wie einer, dessen Geist ent' gleist ist, stammest er betroffen, zögernd und traurig: „Nicht Virginia — nicht?" Und immer mehr wurde der Ausruf zur zweifelnden Frage. Da« Mädchen lächelte über seine seltsame Verwirrung. Auch ihr Blick ließ nicht von ihm. denn die Neugierde, die aller ländlichen Abgeschiedenheit eigen ist, wurde lebendiger, j: mehr sie ihn besah Die Lumpen zwar, die ihn umhüllten, waren ganz so. wie man sie in jener Gegend an den Gliedern junger Menschen sieht, und ihr «ige- ner Anzug selbst unterschied sich nur sehr wenig von dem seinen. Aber diese Glieder selbst waren so weiß und Herrenhaft fein. Ti«S Antlitz schaute ganz ander« in die Welt, als da« Gesicht der Hirten, die in der Einsamkeit und im Elend meist stumpf und scheu gewor den sind. „Schau mich nur genau ani Ich lasse dir Zeit. Dann stehst du ich bin Adelinal" Luch der Hund blieb mit emporgesträubtem Haar stehen und schob die Rase witternd in die HLH«. Sei» Knnrven sagt« der Herrin: „Trau ihm nichtl Lr ist nicht »on der Gegend. Ein Feiner ist eri" ««tsetzung folgt.) Di« Aiirich, 8. s sie kürzlich lebha bazener Telcarami k r vom Moskni Ikomonosow, ! material übergeb! Lomoiwsom hat ü ttuiichen Jntnistrss I ßlaaten lehnen i ^ Men grundsätzli ^ Li'Ierungen zu ül Peilung in Gold, Beuth«n, i La« Müttär und heule vormittai f ,ile gan, Odersck titkiriziiäismerke« teriisrn wolden. B-uthen, > Betriebsräte entsc m über die jo jtzie Verhandlung, kilettlükeiten i« ll fei, Beleg jchasten >,schlichtet Werden Aus dem Berlin, 8. sland heute der H ier Haushalt des liebe die Ei ttjondea-L di« Abx Dr. M u m in eini jelrttär Lrwald bracht, wenn die Mden, übrigen« den Osten einige ' abgetretenen deutsi nicht nur die Zuj auch die aus dem »Srt. daß schnells j wurde ein neue ^»genommen nliätt Entwaffn» Mchiaicngrwehrc >,-» seien. Hiera »brr die Entwaff liehen ng vo lürltor v. Sims lMlnnsigeii Listen l'rrha»dlungLN er ! Haushalt deS Rei , ' igk.-iten u > N tichaftsjahrcs ans die Ans s?'>-,l>.wd. das, die ivleKL '-mn Feie ^ >rrrt>- brwchllgt se etwa Msinden s Berlin, 8. II „lcra» Sich« in vonacr Woche ist ii dg». Ist d'm IlnIcrauSscki jZIin »eS, und iiub nnd einer de K liwoch Wird bi ,at-.s sowie deS R aai'chlaa de« Uv waren streng vert Berlin, « b, November die Auf der S> Obgleich da« V< itzttriebeS erklärt, S? chlnh gef -ßt, ^ 8 »lebe erfordere In den Ei ! ttittelinehrheit f chloffen Eine < Nrbc-t am 10. d. Misierium denk !önnen. kigener Dr« Berlin, 9. berliner Streik h, uen. Die 'Ab st Schiedsspruches er limmten für Abl, tzren gegenteiliger »endige Zweidritt iner Nachrichtens! ! «ecke in ihrer §<> ktraßenbahner >h lien-tag abend i I sieb znriickkehren. iw ausgenommen lueZchlossenen A Ijterke beschlo I rireltion der Elel I jcrh a n d ein. len Standpunkt i llevclution, durch nn«n werden in cheinen. DaS ' 1 lig'enor D»o , Berlin. 9. l I «schienen ist, wen lau nisten und leier des S. N> lineS Arbeiter«, d «aderen eine Axt «leine veran «stier nl" schließ Ittmg: Scheid«
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