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- Erscheinungsdatum
- 1920-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192008148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19200814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19200814
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-08
- Tag 1920-08-14
-
Monat
1920-08
-
Jahr
1920
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die Katholilen Sachsen« werden diese« Bedauern aufrichtig teilen. Denn wo e« galt, für die Interessen der katholischen Kirche nnd de« katholischen Volke« einzutreten, war Herr Professor Dr. Strieder zur Stelle. Wir denken dabei, um nur eine« anzuführen, an den Schul kam p f. Mit klarem Blicke hat er aber auch erkannt, daß heute die Weltanschauungsfragen nicht zuletzt, sondern vielmehr in erster Linie auf politischem Boden entschieden werden. Darum ist er unerschrocken und unermüdlich für die Ideale der Zentrum-Partei in schwer ster Zeit eingeirrten und hat aus diesem Gebiete geradezu vorbildlich gewirkt. Die ZentrumSanhüngerschast in Sachsen wird ihm da« nie vergessen. Es war für ihn sicherlich kein leichte« Opfer, die Spitzen kandidatur bei den letzten Reichstagswahlen anzunrhmen. Aber er hat es gebracht, weil er wußte, von welcher Bedeutung diese Wahle» waren, weil er durchdrungen war von der Erkenntnis, daß auch in Sachsen die Zentrum-Partei hohe Aufgaben zu erfüllen hat. Er hat weder Zeit noch Gesundheit gescheut, und ist im ganzen Lande von Stadt zu Stadt und von Ort zu Ort gereist, um für die hehren Ziele der Zentrumspartei emzutrcte». Dafür sei ihm auch an dieser Stelle nochmals herzlichster Dank gesagt. Herr Professor Dr. Strieder darf die Ueberzeugung haben, daß au« den reichen Gedanken, die er über all gesät, auch in Zukunft noch manch schöne Frucht erstehen wird. Besonderes Verständnis hat der Scheidende auch stets für dir Notwendigkeit der Unterstützung der katholischen und de* Zrntrumspresse gezeigt und sich auch auf diesem Gebiet« außerordentliche Verdienste erworben, wofür wir ihm herzlichsten Dank schulden. Wir können die erfreuliche Mitteilung machen, daß Herr Pro fessor Dr. Strieder seine Mitarbeit an dem kommenden Landtags. Wahlkampfe vor seiner Uebersiedelung nach München noch zugesagt hat. Wir dürfen aber auch die Hoffnung aussprechen, daß wir ihn dar über hinaus auch in späterer Zeit manchmal noch in Sachsen als Redner begrüßen können. Wir haben in der letzten Zeit de« öfteren Klage führen müssen, daß man außerhalb Sachsen« unseren Sorge» Md Nöten nicht immer das Interesse zuwendet, wa« eigentlich zuge wendet werden müßte. Wir sind davon überzeugt, daß Herr Professor Dr. Strieder in München zu seinem Teile «ifrigst dazu Mitwirken wird, di« Bande zwischen Isar und Elbe fester zu knüpfen und vor allem die Katholiken und ZentrumSanhänger in Bayern mehr für unsere schwer bedrohte Diaspora zu interessieren. In diesem Sinne begleiten ihn bei seiner Berufung nach München die herzlichsten Glück» und Segenswünsche der Katholiken und der ZentrumSanhänger Sachsens. X hi«lt «er da« veränderte «ettbild und di« Zukunft der wrktmisflo! Bischof Geyer sprach da« Schlußwort und erteilt« «st Bisch H»«ue«an» den bifchöslichen Sv». Die verammluug wurde durch die Vorträge de» Münsterchor«« unter Leitung von Dirütor Bsth verschönt. Im Anschluß daraln «uro» rachstehend» Entschließung einstimmig angenommen: -Die o« S August 1-80 zu von» tagend« Generalversammlung de« FrauziSkur-Kaverlnat-ereinS und über löOÜ yestteilnehmer bringen ihre» unerschütterlichen Willen zum Au«druck, für die Förderung der katholischen Misste, all« ihre »raft einzusetzen. Sie 'ühlen kch >a,n an,»triebe» durch bst große Rot der Glan-ensbotrn, die in »ölltg ungenügender Zahl und durch Mangel gehemmt, in der Stunde, wo da» Schicksal der Hiidrnwltwest der Entscheidung n»ht, >n schwerem Kampf, stehen, mit den Feinden de« Christentum» und der protestantischen Ueber. macht. Deshalb legen sie wiederum mit allem Nachdruck Ver wahrung geges» die Verbannung von Ilvll schuld, lose» deutschen Missionar«, und Schwestern. Mit tiefstem Schmerz müssen sie feststellen, daß noch in jüngster Zeit, so lange nach FriedenSschluß, zahlreiche Missionare und Schwestern au« Ostafrika und Indien vertrieben wurden. Durch diese Tat wird dem göttlichen Recht auf di« Seele der Heiden eine Schranke gesetzt, die Freiheit und Unabhängigkeit der Kirche vergewaltigt und vielen Tau senden von Heiden da« Gut de« wahren Glauben« vorenthalten. Mit innigstem Danke gedenkt die Versammlung der Bemühungen de« Heiligen Vater« um die Rettung der deutschen Missionen, der Teilnahme der Katholiken der Schweiz, Holland» und Spanien» und der vielen herzlichen Kundgebungen au« den Ländern unserer früheren Gegner. Sie fordern die ganze katholische Welt auf, im heiligen Kampfe um die Freiheit des Weltapostolats als treue Söhn« der gemeinsamen Mutierkirche zusammenzustehcn, bi« der Sieg errungen wird." Generalversammlung des Franziskus» Xaverius - Missionsvereins Der deutsche Glaubensvercin, der in Nord»- und Westdeutschland den Ramm Fran-iSkuS-LaveriuS-Missionsverein führt, hatte seine Vorstandsmitglieder und Diözesanvertreter am 8. August zur Gene, ralvrrsammlung nach Bonn eingeladcn. Aus diesem Anlaß veran staltete das Bonner Pfarrkapitel als festlichen Rahmen einen allge meinen LaveriuS-MissionStag für da« ganze Dekanat. In allen Pfarrkirchen und Kapellen predigten Missionare und geistliche Mis sa ns sichrer. Im alten herrlichen Münster zelebrierte Mijsionsbischos FranzisluS Laverius Hennemann aus dem Pallotinerorden ein Pon tifikalamt, dem eine große Volksmenge beiwohnte. Unter den Ehren» allsten war Generalleutnant Prinz Johann Georg votn Sachsen er schienen. Schon am Vormittage begannen, wie die „Kölln. Vollszeitg." berichtet, die Konferenzen der Generalversammlung. Unter dem Vor sitz von Professor Dr. Berg (Aachen) trat zuerst der Religionslehrev- a»S'fw's! -iir Mi an höheren Schulen Deutschlands im Kapitelsaale von St Remigius zusammen. Der Vorsitzende gab einen ^ »u tcherM schule», die über aus günstig steht. Die demsche Jugend gehört dem LaveriuSverein mit 55 000 Mitgliedern an. Die gemeinsame Arbest mit dem Boni- fatiusverein, der bisher an den höheren Schulen schwer Eingang fand, hat allenthalben viel Anllang gefunden und die veremigte Be wegung Aachen-Paderborn wesentlich gestärkt. Der bisherig« Zwi.-- spalt zwischen Laveriusverein und der akademischen Missionsbewegung tn Münster wurde in letzter Zeit auch überbrückt und ein herzliches Einvernehmen geschaffen, so daß die geordnete Durchführung der Missionspfleg« an höheren Schulen auf die Universitäten jetzt gesichert tst. Dr. Mergentheim (Wipperfürth) sprach über praktisch« Or» ganisationsarbeit an den höheren Lehranstalten und das Verhältnis me anderen Jugendorganisationen, N«udeutschland, Ouickborn und Kongregationen. Die Versammlung entschied sich einstimmig sür selbständiges Vorgehen der vereinigten Laverius» und Vonifatiusb-» wegung an den höheren Schulen. Pater Schütz S. I,. der ver- ldienstvolle Schriftleiter der Weltmission an höheren Schulen, ent wickelte den Ausbau der Zeitschrift an den verschiedenen Lehranstalten und zeigte di« großen Schwierigkeiten der Gegenwart. Große« Inter esse fand der Vortrag von KonviktSdirektor Professor Eerre« (Bonn) Über di« Weckung von MissionSberusen unter der studierenden Jugend. Die Gedanken werden noch einer größeren Oefftntlichkeit vorgelegt. Die sich an diese vortrefflichen Referate anschließenden lebhaften Aus sprachen ergaben manch günstiger und wertvolles Ergebnis für die «ukünftige Missionsarbeit an den Lehre» und Lehrerinnenseminaren, tzöhemen Schulen und Universitäten. Am Nachmittage besuchten zahlreiche Mitglieder der General- Versammlung das reichhaltige Misstonsmuseum der Jesuiten und deren Missionsbibliothei, di« in ihrer Vollständigkeit einzigartig in ykeropa dasteht. Eine erhebende Versammlung im großen Saale de« Bürger- Vereins beschloß den Tag. Dechant Hinsenkamp begrüßt» den Prinzen Johann Georg von Sachsen, die Bischöfe Geyer und Hennemann, den Gcneralvorsiand des LaveriuS- VereinS, den Dekan der kath. theologischen Fakultät, Professor Dr. Radermalber, Pater Provinzial Acker (Knechtsteden), zahl^ »eich« Missionare, den Kleru» und mit besonderer Herzlichkeit, die Ver. treter von Holland, Spanien, Irland, der Schweiz, Oesterreich und Bayern. Die Ansprachen dieser Vertreter gewährte» der gewaltigen Versammlung eine ergreifende Stunde. Beifall über Beifall durch- brauste den Saal, als die Vertreter der neutralen Länder, Pater Viktor tklilzondo von Spanien, Generalsekretär Höf Hinge» von der Schweiz und Professor Fransen von Holland ihre Be wunderung für da« deutsche Missionswerk, namentlich den Laverius- vrrein, ihren Schmerz über die ungerechte Behandlung d°r deutsche» Glaubensboten und ihren Einspruch gegen den Mission-Paragraphen de« Versailler FriedenSvertrage- zum Ausdruck brachten. Und neuer Beifall brach au«, als Generalsekretär Drexler von Wien die Grüße de- Kardinal» Fürsterzbischof PIffl und de» katholischen Oesterreichs und dann Generalsekretär NeuhäuSler die Wünsche b«- Münchener Obrrhirten, Exzellenz von Faulhaber, als d«< Prä sidenten de- Lubwig-MisslonSvereins überbrachten Nachdem Kanonlku« Pie« (Aachen) im Namen de« Berwal- tungSau-schuflrS de« LaveriuSverein« den Dank an Kleru« und Volk bM Bonn für die so glänzend« Durchführung de« MissionStageS aus gesprochen hatte, hielt Geheimrat UniversitätSvrofefior Dr. Dyrofs Monn) einen geistvollen packenden Vortrag über die philosophischen Grundlagen der MisflonSide«. Die ti'fen Au-führvngen machren auf Hie vorsammkmg einen starken Eindruck, der noch verstärkt wurde Durch die teil« erhebende», teil« ericharternden Mitteilungen, di« d«r Dvwtt, Rckner Professor P. PI 1H O. 8., früher ja Bombay, Die Russe« Im „Korridor" Berlin, 14. Nugnst. Bon der ostpreußtsche» Grenze wirb de« „Lokal.-Anz." gemeldet: Soeben sind die ersten russische» Patronille« nach leichtem Gefecht in Jllowo im Korridor rtngedrunge» Der erste Ort de« rhrmal« deutschen Gebiete« ist damit vo» den Russen besetzt. E« stehen schon weitere starke russische Kräfte westlich vo» Jllowo. Die Polen suche« Eokdau durch einen Panzerzug zu halten de« sie bi« Jllowa vorschickte». Da aber selbst Lank« von russischer Kavallerie genommen wurde«, weil di, Polen sie beim Herannahen der tscherkeffischen Schwadron tm Stich ließen, kann man da» Schicksal de« Panzerzuge« unschwer Voraus sagen. Im Süden ist di« Linie Wyskow—Kaluszhn von de» Russe» überschritten worden. Königsberg, 11. August. Nach der „Neidendurger Ztg." sind die in Jllowo eingerückten volscheweste» L000 Man» und zwei Geschütze stark. Frühere deutsche Soldaten fiud zu Gendarmen bestellt und eiue Einwohnerwehr tst gebildet worden. Gegen «'/, Uhr früh wurde da« Feuer gegen Warzhn und Groda» eröffnet, da» die Polen um 8 Uhr erwiderten. Diese verfügen hier über drei Batterie«. Die polnisch- Regierung hat anaeordnet, daß all« Pferde und alle« Vieh au» de« Soldauer Kreis« «ach West- Preußen abgeliefert werden sollen, wa« groß» Erregung verursachte. Im Soldauer Kreise haben die Polen wieder angesehen« Persön lichkeiten verhaftet und sämtliche Einwohner zu Schanzarbeiten herangezogen. Soldau ist nur vo» schwachen polnische« Truppe» besetzt. Etwa 1000 deuischstämmig« Flüchtling« au« dem Gebiet de« früheren Kreise» Soldau sind i« Kreise Neidenburg eiugetroffe». Sie klage» bitter über die Behandlung durch die Polen. Kopenhagen, 11. August. Nach eine« Telegramm au» Warschau hat der poluische Mtnisterrat eine» Aufruf veröffentlicht» ttr dem r» heißt: Der Vorschlag auf Abschluß «tue» Waffenstillstand»« tst vo« ver Sowjet regierung abaelehnt worden. Sie hofft, Warschau erobern und dort den Frieden nach ihrem Willen diktiere» «»können. Dt« polnische Negierung appelliert an da» ganze Volk, di« Freiheit und Unabhängigkeit de« Baterlande« zu verteidigen und «r:lä>t gegenüber der zivilisierten Welt, daß st« «ur eine» dauern de« und gerechten Frieden erstrebt. Die Regierung ist fest «ut- schlosseu, jede, Zoll vaterländische« Boden« zu verteidigen. Der polnische Außenminister Sapieha hat au de» General sekretär de« Völkerbünde« Drummoud ein Telegramm gerichtet, in dem «» heißt: Da Pole» Mitglied de« Völkerbünde« ist, teilt di« polnisch« Regierung Ihnen amtlich mit, daß die Haltuug der russische» Re gierung da» Einstellrn der Feindseligkeiten »»möglich macht. Die Sowjetregierung hat e« abgelehnt, Verhandlungen über di« Waffen« still stnndsbedingungeu riuzulriteu. RichtSdrstoweuiger hat di« pol nische Regierung nicht auigehört und wird auch nicht aufhören, alle« mögliche zu tun, um zu einen annehmbare» Frieden zu gelangen. Sie weißt aber jede Verantwortlichkeit für die Verlängerung dr« Kriege» zurück. Dies« fällt ausschließlich auf di« Sowjet- rrgierung. Amsterdam, 18. August. In einem Moskauer drathlose« Telegramm ersucht Lschitscherin die englisch« Regierung, bei den Polen darauf zu dringen, daß die Sabotage m Warschau aufhöre. Dt« Warschauer drathlose Station Hab« keine Mitteilung an di« ruisische Stativ« gesandt und gebe auf di« Anrufe der russische» Station in Moskau keine Antwort. Die französisch-englischen Meinungs verschiedenheiten London, 18 August. Der französisch« Geschäfts träger hat am Donnerstag vormittag im Auswärtigen Amte di» Anerkennung der Regierung de« General« Wran- gel durch Frankreich notifiziert. Da» Telegramm, mit dem die Instruktion des französischen Minister« d«S Aeußern an den französischen Botschafter in Lonoon, da« sich auf di« Notifizierung be zog, traf infolge eines Irrtums in der Uebermittelung mit gro sser Verspätung hier ein. London, 18. August. Das Reutersche Bureau erfährt: Wege« der Anerkennung des Generals Wrangel sind in Frankreich durch Ver mittlung der englischen Botschaft in Pari» vorläufige Forde rn ngen gestellt worden; e« ist aber keine direkt« formelle Not« ab- grgangen. Die englische Regierung wird sich genau an di« Verein barung halten, daß keine Maßnahme gegen die Sowjet regierung unternommen wird, bevor di« Haltung der Alliierten in der Waffenstillstands» und Friedensfrage deutlich geworden ist. Die englische Regierung wird genau so Handel», als ob da« isolierte Vorgehen Frankreichs nicht erfolgt wäre. London, 13. August. „Tally Mail" mißt in einem Leitartikel Lloyd George die Schuld an dem französischen Vorgehen bei Da« Blatt weist darauf hin, daß Lloyd George seine Mitteilung an die polnische Regierung, er halte die polnischen Vorschläge für dis kutierbar, gemacht habe, ohne sich zuvor mit der französischen Regie rung zu beraten. Die französische Antwort «uf diese« Verhalten Lloyd Georges sei die Note an Wrangel gewesen. Ein russisch-französischer Krieg? Pari«, 18. August. Di« Sowjetregierung hat an die franzö sischen Arbeiter anläßlich der Anerkennung der Regierung de« Gene ral» Wrangel durch die französische Regierung einen Appell gerichtet, in dem sie erklärt, daß durch d,e Anerkennung der südruffischen Re publik durch Frankreich die Möglichkeit eine» russisch^ranzösischen Kriege« gegeben werde. In dem Augenblicke wo man die Hoffnung hatte, daß durch «inen gerechten russisch-polnischen Frieden der Wett der Frieden wieder gegeben würde, habe Frankreich durch seine Tat den Bruch der Verhandlungen zwischen Rußland und Polen hervorge- r»fen. Di« Erklärung der französischen Regierung Hab« die Möglich, reit de» Au«druche« rin« neuen Weltkrieg« gegeben. Di« franzö- ^e^^terklasse habe nun mehr da, Schicksal dwc PUste» Mit i» SngNsche Presseftimme« gegen Frankreich Da« offiziöse Organ Lloyd George«, dar .Dailz khroniele , sagt »ur Lag«: Frankreich »Äse sich klar machen, daß e«, wenn « beabsichtig«, weiterhin eine Politik zu verfolgen, die die eine Partei in Rußland gegen die ander« auSspiele, indem et Munition, Ratschläge und Geld gebe, bei der Ausführung dielet A sicht allein stehen wert»«. Da« englische Volk verlange den Frieden und «olle nicht in irgend «inen Krieg hineigeschleppt wecken, de» kein ander« Ziel habe al« die Befestigung der Freiheit derer, di« ne schützen versprochen worden sei. — „Evening Standard" schreibt im Leitartikel: Die vorsätzliche Haltung der französischen Regierung gegenüber Wrangel muß, wenn die natürliche Entwicklung ihren Fort- gang nimmt, da« ganze System d« ^nglis ch-fran, vsis che» Zusammenarbeiten«, da« die europäische Politik 1b Jahr, lang beherrschte, beseitigen oder doch in weitgehender Weise ändern. — „Pall Mall Gazette" schreibt: ES ist schwer, die beklagenswerten Folgen d« französischen Vorgehens zu übertreiben. Frankreich« Handeln bringt die Ergebnisse der bisherigen Zusammenarbeit ernst, ltch in Gefahr. — Der „Star" m«int: Heute zum erste» Male sch dem August 1911 sind wir verpflichtet, öffentlich unser Bedauern und unsere Besorgnis über einen Schritt der französischen Regierung z, äußern. — „Westminstor Gazette" sagt: Wir werden sehr erfreut sei«, wenn noch eine kleine Pforte gefunden wird, durch die die englisch, und die französisch« Regierung au« der verhängnisvollen Sackgasse enteilen können, in die sie geraten sind. Wir mH» «ns aber ehrlich klar Wachen, daß die Differenz zwischen England und Frankreich eine grundsätzliche Differenz ihr»r Poli. ti» ist. England nnd eine deutsch-russische Verbindung. Pari«, 18. August. Der Londoner Verirrter d« -Petit Pari, sien" will von autorisierter Seite erfahren habe», baß die englisch, Regierung, die vor zwei Tagen den Polen den Rat gab, die Massen- stillstandSbedtngungen der Sowjet« tn ihrer Gesamtheit an. zunehmen, sich nunmehr nach Anhörung der Sachverständigen dahin entschieden habe, zu erklären, baß die Bedingung der Bolschewisten, freie Verfügung über die Eisenbahn Wolkowysk-Grasewo zu erhalte«, dl« einen Teil der Linie von Moskau nach Königsberg bilde, unannehmbar sei. Wenn diese Linie unter bolschewistisch, Kontrolle gestellt würde, so könne sie nach einem Übereinkommen zwischen Moskau und Berlin in «ine russisch, deutsche strategisch, Linie umgewandelt werden, di« jede Verbindung zwischen Polo, und den Alliierten verhindere. Berlin, 18. August. Di« Pariser Ausgabe b« „Newport Herold" bringt die Nachricht von einer angeblich in den letzten z,hu Tagen zwischen Deutschland und Sowjet-Rußland geschlossene militärischen, politischen und wirtschaftlichen Allianz, die die Um- stoßung de» Versailler vertrage« zum Zwecke haben soll Diese Nachricht und die daran geknüpften Kombinationen sind eben!« wie dt« gleichartigen früheren Folgerungen völlig au« der Lust griffen. Es handelt sich offenbar um eine Preßkampagne, die den Zweck hat, unsere klar umschriebene Neutralitätspolitik zu Verdächtigen. Haag, 18. August. TS wird bestätigt, daß in Berlin ein Funkspruch ver Sowjet- Regierung an Minister Simon« etngegangen ist, der fragt, ob die polnischen Truppen, die sich im Abstim mungsgebiet zusammenziehen, entwaffnet und interniert werden. Die deutsch» Regierung wird darauf antworten, daß sie im Sinn, ihrer strengen Neutralitätserklärung die polnischen Truppen, die auf deutsch« Gebiet übergetreten sind, bereit« interniert hat und vi« auch künftig tun wird. Fremzöfisch« Befürchtungen Pari«, 18. August. Der „TemvS" schreibt: Frankreich Hai, den Eindruck, England wolle mit Gewalt eine Konferenz zusammenbrtngen, aufVerDeutschland und Sowjet-Rußland vertreten sein sollen, eine Konferenz, auf der Frankreich gezwungen werden würde, ein» Revision de» Friedensvertrages von Versailler über sich ergehen zu lassen, sowie den Verlust der notwendigen Garantien für sein« Sicherheit, also vielleicht auch dt« ganz« näer teilweise Annullierung der Wiedergutmachung, auf dt« e» ein An recht habe. Zur französische« Note an Amerika Part», 18. August. In der Note der französische» Regier«», au die amerikanische wird u. a. gesagt: Die Sowjet« vertut,» »ur ein« kleine Minderheit d« russischen Volke«. Die Verantwort lichen Letter d« augenblicklichen Reaim« in Rußland hätten sich häufig und öffentlich gerühmt, daß sie entschlossen seie», Ldkomm» und Verträge mit fremden Regierungen ,« schließen, ohne die Absicht zu haben» sie zu halte«. Sie hätten erklärt, daß sie durch all! Mittel tu andere« Ländern revolutionär« Bewegungen Hervorrufe« wollten, um da« Rätesystem aufzurichten. In folgedessen Halte e» di« französische Regierung sür unmöglich, di! »ugeublicklichen Herrscher von Rußland al» eine Regierung anzuer- kennen, mit der «au gemeinsame Beziehungen unterhalten lünni. Die frauzäfischc Regierung erklärt weiter, dar französische Volk wu da» amerikanische wünschen sehnlichst, daß die politische Unabhängig keit und territoriale Integrität Polen« erhalten bleibe. DeShati wolle mau alle Anstrengungen ermutigen, um eiue« Waffensttllstiid zwischen Polen und Rußland herdeizuführen, ohne daß hierdurch dal bolschewistisch« System anerkannt werde- Di« amerikanische Note an Italien Köln, 11. August. Die „Sölu- Ztg/ schreibt: Die amrrilo' «isch» Not» a» Italien ist die Autwort auf «ine Au reg»», Italien», Wasbtngto« möge seine Ansicht über die grgenwärt!,! russisch-polnisch« Lage ,um Ausdruck bringen. In dem im- faugrelcheu Schriftstück, da» sich scharf gegen die jetzige Sowjet» Rrgieruug auSlprtcht, heißt e» u. a-r Um dt« Stellung der Regier»», zusammeuzufassen, möchte ich i« Beantwortung der Anfrage iw. Exzellenz sage», daß sie mit Genugtuung eiue Erklärung der alliiert!» uud assoziierte» Mächte begrübe« würde, daß dt« Unverletzlich' ltchkeit de» Gebiet« und di» wahren Grenzen Rußlands respektiert werde« sollen. Diese Grenzen sollten naturgemäß d«t Ganze de« frühere» russische« Kaiserreich« umfassen mit der W' «ab«, vo» Finnland, de» eigentlichen ethuographische» Polen» uud solcher Gebiete, die auf Grund «ine» UebereinkomwenS eine» Teil de» armenischen Staate« bilden würden. Die Ansprüche diele» Völker auf Uuabhäugigkeit find «l» zu Recht bestebrud zu betrachten. Jede» vou ihnen wurde durch Gewalt anuektirrt und ihr« Befrei»», von einer drückende« Fremdherrschaft stellt keinen Angriff gegen ruisische Gebietsrechte dar und hat di« Billigung der öffentlichen Meinung bet allen freie» Völker» gefunden. — Die ganze Note ist, bemerkt die „Köln. Ztg ", eine glatte, tn drastische Form gehalten» Absage a« dt« gegenwärtige» Machthaber Rußlaud» uud damit ein« «uzweideuttge Warnung an alle, di« «» unternehmen sollte«, mit der Sowjet-Rcgierung Unterhandlungen zu pflege» oder gar sie an,«- erkennen. Das Schriftstück ist uuverkenubar ein echter Wilson »ud arbeitet mit all de» juristischen und moralischen Wendungen, di» an« seiner umfangreichen Notenliteratur hinreichend bekannt sind. Da« Ziel de« amerikanischrn Rote London, 18 August Ta» Reutersche Bureau meldet aus Wa- hingtom In diplomatischen Kreisen nimmt man im Allgemeinen an, >aß die Rot« de« Staatsdepartement« über di« russisch-polnische Frage ein dreifache« Ziel verfolge. Ersten« will sie der polnischen Regie rung und dem polnischen Volle ein« moralische Stütze geben. Zwei tens will sie an die Bevölkerung Rußland« appellieren, da« bolsche wistische Joch abzuwersen und eine v^faflunaSmäßige Regierung ei»- zesetzen. Dritten« will sie auf ander« Länder in dem Sinne eimvirken, >aß sie davon Abstand nehmen, die Bolschewisten anzuerkennrn. Man erwartet in Regienmg»kr«isrn, daß die Alliierten sich zu dieser Note äußern worden. Malte« ,«m Verband«,«tst Lug»«», 11. August. Die italienisch« Press« beurteilt de« eenzöllsch«.englische Zerwürfnis al« anßerordrntlich ernst. Gm .Carrier, Hella Gera" wird an» Pari» geschrieben: S» dcheht di» Zweifel, baß bi« französisch« Regierung «it der Anerkennung «ränge»
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