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- Erscheinungsdatum
- 1920-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192007162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19200716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19200716
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-07
- Tag 1920-07-16
-
Monat
1920-07
-
Jahr
1920
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Freitag, den 1«. Juli 1920 Nr. ISO, beite 2 Spaa Der deutsche Gegenvorschlag Spaa, 15. Juli. Die Entscheidung der deutschen Abordnung Kegen Regelung der Kvhlcnsrage Hai folgenden Wortlaut: 1. Die deutsche Regierung verpflichtet sich, vom 1. August 1920 VN auf vorläufig sechs Monate den verbündeten Regierungen monatlich 2 Millionen Tonnen Kohlen zur Verfügung zu stellen. 2. Tie verbündeten Regierungen leisten den Gegenwert der Kohlen bis zur Höhe des deutschen Inlandspreises durch Anrechnung auf das Reparationskonto. ferner die Differenz bis zum Mcltmarlt- preis in bar, soweit nicht die Art der Zahlung durch das allgemeine Abkomme» über die Finanzsragcn anders bestimmt wird. 3. Während der Dauer der vorbezeichneten Kohlenliestrungen bleiben die Bestimmungen der Entscheidung in der Kvhlcnsrage, die der deuischen Delegation am 9. Juli mitgeteilt und am 11. Juli geändert worden sind, außer Anwendung. Eine Erhöhung der monat lich abzulieferndcn Menge durch den Wiedergutmachungsausschuß fin det so lange nicht statt. 4. Es wird alsbald ein Abkommen über die Lage in Oberschlesie' getroffen, wodurch entweder die deutsche Negierung die Verteilung der oberschlcsischen Kohle zurückerhält oder ihr doch der monatliche Bezug von mindestens 1,5 Millionen Tonnen gewährleistet wfto. 5. Es wird ferner eine gemischte Kommisiion in Essen eingerich- tet, deren Zweck eS ist. die Mittel zu untersuchen, mit denen man dre Lebenshaltung der Bergarbeiter, ihre Nahrung, Kleidung und Woh nung und damit die Erzeugung der Kohlenminen im Nuhrgebiete ver- bessern kann. 6. Die Verbündeten erklären sich bereit, Deutschland zur Ein führung von ausländischen Lebensmitteln für seine Bevölkerung, sowie von Rohstoffen für die deutsche Industrie und Landwirtschaft einen an- gemessenen. Vorschuß zu gewähren. Tie Beratungen über den Vor schuß werden im Zusammenhang mit den allgemeinen Beratungen über die Finanzsragen alsbald unter Zuziehung beiderseitiger Sachverstän diger ausgenommen. Der Vorschlag ist heule vormittag mit einem eigenhändigen Be. gleitschrciben des Ministers Simons an Lloyd George übergebe» worden. Die Antwort -es Verbandes Spaa, 15. Juli. Die Antwort des Verbandes hat folgenden Wortlaut: 1. Die deutsche Regierung verpflichtet sich, vom 1. August 1920 an auf sechs Monate den Verbündeten monatlich zwei Mil lionen Tonnen Kohle, welche Menge von der Wftdcrgut- niachuiigslommission genehmigt worden ist, zur Verfügung zu stellen. 2. Ter Gegenwert dieser auf dem Schienen- oder Wasser wege beförderten Kohle wird von den Verbündeten Negierungen auf das Neparationslonto angerechnet, und zwar zu dem deutschen In landspreise gemäß 8 6 Lit. A Anlage 5 Teil 8 des Vertrages von Versailles. Außerdem wird als Gegenleistung für die den Ver bündeten zucrkannte Befugnis, sich nach Klassen und Qualitäten ein- geteilte Kohle liefern zu lasten, eine Prämie von 5 Goldmark, die von dem Empfänger in bar zu zahlen ist, zum Erwerb von Nahrungs mitteln für die deutschen Bergarbeiter verwendet. 3. Während der Dauer der obigen Kohlenlieserungen wird die in den Paragraphen 2, 3 und 4 des Protokolls vom 11. Juli vor gesehene Kontrollmaßregel in der gemäß dem Wprtlaut der beiliegen den Anlage abgcändcrten Form sofort in Kraft gesetzt. 4. Es wird alsbald zwischen den Verbündeten ein Abkommen über die Verteilung der oberschlcsischen Kohle durch eine Kommission getrosten, in der Deutschland vertreten sein wird. Dieses Abkommen unterliegt der Genebmigung der Reparationskommistion. 5. Es tritt alsbald in Essen eine Kommission zusammen, in der die Deutschen vertreten sein werden. Ausgabe dicker Kommission wird es sein. Mittel und Wege zu finden, um die Lcbensbeding,Ingen der Bergarbeiter in der Ernährung und der Kleidung un§ im Hinblick auf eine bessere Ausbeutung der Bergwerke zu heben. 6. Die Verbündeten Regierungen erklären sich bereit. Deutsch- land während des oben erwähnten sechsmonatigen Zeitraumes einen Vorschuß zu gewähren in Höhe des Unterschieds zwischen dem gemäß 8 2 gezahlten Preise und dem Ausfuhrpreis der deutschen Kohle fob. deutsche Häsen oder dem englischen Ausfuhrpreis sob. englische Häsen, und zwar den jeweils geringeren dieser Preise nach Maßgabe des 8 6 Lit. B Anlage 5 Teil 8 des Vertrages von Versailles. Die Vor schüsse werden gewährt gemäß Artikel 235 und 351 des Vertrage- von Versailles. Die genannten Vorschüsse erhalten den unbedingten Vorrang der Verbündeten gegen Deutschland. Die Vorschüsse wer den am Schlüsse eines jeden Monats je nach der Zahl der gelieferten Tonnen und dem mittleren fob-Preis der Kohle während dieses Zeit raumes gegeben. Bereits am Ende des ersten Monats werden von den Verbündeten Vorschüsse zur späteren Berechnung gegeben, ohne daß die genauen Zaklen abgewartet werden. 7. Falls am 15. November 1920 festgesiellt werden kann, daß die Gesamtlieserung August, September und Oktober 1920 die sechs Millionen Tonnen nicht erreicht hat, würden die Verbündeten zur Be setzung eines neuen Teiles deutschen Gebietes, de» Ruhrgebietes oder irgend eines anderen, schreiten. Anlage. 1. Es wird in Berlin ein« ständige Abordnung der Wiedechutmachungslommission eingerichtet. Ihre Aufgabe besieht darin, sich durch folgende Mittel zu vergewissern, daß die in dem Ab kommen vom 16. Juni 1920 vorgesehenen Kohlenlieferungen ausge führt werden: Die sechs Matties Roman von Jgna Maria » (31. Fortsetzung) „Frau Dagei'ell! Frau Dagcsell!" Hans riß die Küchentür auf und hielt ihr den Brief entgegen „Hier, lesen Siel" „Ich habe es Ihnen doch aus den Karten gesagt, Herr MattieS, daß Ihnen eine Dame Glück bringt. Ach, ich freue mich ja so für Siel Sie sind immer so fleißig und gönnen sich keine Ruhe und trei- ben sich nicht mit Mädchen umher wie andere junge Leute. Sehen Sie, daß das Gute immer obenauf bleibt. Das ist doch viel mehr wert, als wenn die ollen Westermänner zwei Gedichte von Ihnen brächten. Nun werden Sie berühmt. Wenn das gegeben wird, gehe ich aber in den Schumann, jawoll!" Hans Matties war gerührt über die ehrliche Freude der ein fachen Frau. Sie sah nach dem Poststempel. „Das ist ja heute schon! Da wachen Sie sich man fein zurecht. Jotte nee doch, was wird die Schwester Augen machen, wenn sie sieht, wer der Heinz Treborn ist. Die wird sie schon machen, wo die mit aller Welt bekannt ist. Na, und dann der Bruder von der berühmten Mattiesl Da brauchen Sie auch kein Hittsredakteur mehr zu sein und sich von den ollen Ekels lirgern zu lassen. Jotte nee doch, wie ick mir freue!" Sie wischte mit dem Handrücken die Tränen fort. „Nun legen Sie sich ein biSken LufS Kanapee, damit Sie frisch sind nachher. Um viertel nach dr-i wecke ich Ihnen." Gehorsam legte HanS sich nieder. Nach zwei Jahren der erste Erfolg! BIS er damals endlich die Stelle als Hilfsredakteur mit L50 Mark Monatsgehalt gesunden! Vorher diese demütigenden Gänge von ein/r Redaltton zur anderen. Lokalnachrichten, Plaudereien, Ge dichte Tag und Nacht hatte «r gearbeitet, um sich über Wasser halten »u kpnypn. Er hätte ja nur Sibyll zu schreiben brauchen, oder Theres /M die Not hätte ein Ende gehabt, aber sein Stolz litt nicht, daß er / Dinen Schiffbruch elngefiand. So hatte er geschwiegen und gedarbt. / Die Pläne über die allgemeine Verteilung der Förderung, die Angabe der Einzelheiten über die Herkunft und die Qualitäten einer seits und die für die Zusicherung der Lieferungen an die verbündeten Mächte bestimmten Anordnungen anderseits sind' von den deutschen Behörden festzuftellen und von ihnen der Genehmigung der genannten Abordnung innerhalb angemessener Frist, bevgr sie den Ausführung» organen übermittelt werden, zu unterbreiten. 2. Keine Abänderung de» genannten Planes, durch die eine Verminderung der Lieferung a» die Verbündeten herbeigesührt wen den könnte, und kein Inkrafttreten ohne vorherige Genehmigung der Abordnung der Wiedergutmachungskommission in Berlin. 3. Tie WiedergntmachungSkommission, der die deutsche Regie rung in regelmäßigen Zwischenräumen von der Ausführung der für die Lieferung an die Verbündeten gegebenen Anordnungen durch die zuständigen Behörden Rechnung zu legen hat, hat den beteiligton Mächten jede Verletzung der oben angenommenen Grundsätze mrt- zuteilen. " ' . E — - ». * Berlin, 1«. Juli. Da» „B. T." meldet aus Spaa, daß die Antwortnote der Alliierten bei der deutschen Delegation eine ernste Ueberraschung verursacht hat. Die Einparschklausel, di« oberschlesische Regelung, die komblizierte fallenreiche Verrechnung bedürfen einer genauen Prüfung, Zu diesem Zwecke werde eine Unauzlomm1ssi«n und eine Kohlenkommtssion die entscheidende Antwort der Deuischen vor bereiten, die dann im Laufe de» Vormittags überreicht werden soll. Die „Deutsche Allg. Ftg." berichtet, daß der in der Antwort note der Entente angedrohte Einmarsch in Deutschland in den deut schen Kreisen starke Bedenken erregt hat, da er über die Bestim mungen des FriedenSvertrageS hinaus gehe. Es werden neue Ver handlungen notwendig sein. Die Bergarbeiter m't H«e solidarisch Bochum, 15. Juni. Ein» von den Obleuten der in Berg arbeiterverband organisierten Betriebsräte, ferner den Be zirksvertretungen des VergarbeiterverbandeS und den Mit gliedern seines Gesamtvorstandes besuchte Konferenz erklärte sich nach einem Referat Hues über die Vorgänge in Spaa voll ständig mit der Haltung der Bergarbeiterdele gierten in Spaa einverstanden. Diese Meldung wurde durch eine einstimmig angenommene Erklärung ausdrücklich bekundet. Französisch« Treiberei«« Spaa, 18. Juli. Amtlich wird gemeldet! Im Leitartikel des TempS vom 13. d. M. wird der ReichSminisier Dr. Simons mit dem deutsch-rumänischen Friedensschlüsse vom 7. Mai 1918 in Ver bindung gebracht, wobei bemerkt wird, daß er einer der tätigsten Mitarbeiter de» damaligen Ministerialdirektors Kriege, des Urbebers des bekannten PeiroleumabkommenS, gewesen sei. Diese Unterstellung ist völlig unrichtig. Der Minister hat niemals i« irgend einer Form an der Vorbereitung oder Durchführung der Verhandlungen, die zum Bukarest» Frieden geführt haben, teilgenommen- Millerandsche Zukunftsmusik Rom, 15. Juli. Gegenüber einem Vertreter de» „Messaggero" erklärte Millerand, daß von einer FriedenSvertragS- Revision nicht die Rede sein könne, daß man höchstens von einer freien Auslegung de» Vertrage» sprechen würde. Millerand fügte hinzu, Frankreich behandle die Deutsche» nicht allzu hart, sondern nur, wie sie e» verdient hätten. Frankreich werde di« Vereinigung Oesterreich» mit Deutschland niemals gestatten. Der „Matin" berichtet folgende»; Millerand erklärte gestern abend, daß die Besetzung de» Ruhrgebiet» niemals sei« Ziel gewesen sei. Wenn ihm von den Deutschen ein befriedigende» Angebot gemacht würde, würde er sehr glücklich sein. Er sowohl wie die meisten seiner Mitarbeiter seien der Meinung, daß die Zukunft Frarkreich« und die Zukunft Europa» von der aktiven Mitarbeit und Zusammenarbeit mit Deutschland abhänge. Die Vorschläge Deutschlands für einen Warenaustausch und für den Wicderausbcm der zerstörten Gebiete Beligien» und Frankreich» seien der Aufmerk samkeit der Alliierten wert. Aber die Haltung Deutschland» in den Verhandlungrn über die Kohlenfrage Hab« doch wieder Bedenken hervorgcrufcn. Deutschland wisse sehr gut, daß e» mit seiner These recht habe, daß e» keine Wohlfahrt in Europa geben kann, ohne daß Dcutschland wilder zu einer normalen Wirtschaft kommt, aber Deutsch land wolle leider nicht zugebeu, daß e» Verpflichtungen zu erfüllen habe. ^ Spaa, 15. Juli. Wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, bestanden auf deutscher Seite nach der Besprechung, die der Reichs- Minister Dr. Simon» gestern mit Lloyd George hatte, noch ei»i,e Unklarh eiten Ilm sie aufzullären, hatte im Aufträge der deutschen Regierung Professoy Bonn mehrere Leiprechungen mit dem Privatsekrettr von Llohd George, der der gestrigen Konferenz der beiden Minister beigewohnt hatte. Spaa, 15. Juli. Wie bekannt wird, haben die Verbündeten gestern abend ein Abkommen über dirmilttärischeBesetzung des Nuhrgebiete» unterzeichnet. Der Einmarsch soll nach Ablauf eines an die deutsche Negierung gestellten Ultimatums vor sich gehen, zu dessen Festsetzung der Oberste Rat heute vormittag 11 Uhr zusammengetretcn ist. Begi«n Lee Entwaffnung Berlin, 15. Juli. Die Nachrichtenstelle de» ReichS- mintstermm» des Innern teilt mit: Auf verschiedene Anfragen sind wir in der Lage, mitzuteilen, daß die Reichsregierung z»r Ausführung dephinsichtlichderEntwaffnunginSpaaübernom- menen Verpflichtungen die erforderlichen gesetzlichen und verwaltnngsmaßnahmen eingeleitet hat. — Mit den 150 .Marl konnte er ja auch leine Sprünge machen, aber jeden Monatsersten waren sie hochwillkommen, besonders da ihn das Unglück geradezu verfolgte. Ein Verlag hatte ein Bändchen Gedichte von ihm auf den Büchermarkt gebracht, aber HanS MattieS, ein un bekannter Dichterl Das Buch ging nicht ab. Und dann daS Leben auf der Redaktion. Korrekturen lesen, Lokalberichte zurechtstutzeni Eine Zeitlang hatte «r Lokalspitzen geschrieben, die ihm extra hono riert wurden, als der Lokalredakteur in Urlaub weilte. Bei seiner Rückkehr fand der Kollege „keinen Platz" mehr für HanS Mattie» Plaudereien er fürchtete die Konluvrcnz des jungen Talentes. So fühlte er Schritt für Schritt Steine die ihm m den Weg geworfen wurden. Bei einer Anfrage, Hans hatte sich um den Redalteurposten einer auswärtigen Zeitung beworben, gab der Feuilletonredakteur, der Senior der Zeitung, Auskunft. Hans erhielt dm Posten nicht. Der Feuilletonredakteur hatte Hans Matties Ge dichtsband in der Auslage einer Buchhandlung in der Friedrichstrabe gesehen. Und nur, weil er jung war, vorwärts wollte, nicht nach rechts noch links sah! Wahrlich, der Typ des Johann Habermann war über all zu finden. — Als einzige Erholung gönnte Haus sich ab und zu eia; Eintrittskarte in den Zirkus Schumann. Sibylls graziöse Kunst belebte ihn, sie hatte ihn zurückgehalten, die Flinte nicht mutlos !nS Korn zu werfen. Er fühlte sich emporgehoben durch sie. der er sich aus falscher Scham nicht zu erkennen gab. Für sie hatte er daS Tra, mspiel geschrieben, ihr Tanz, ihr Schweben ihr Lächeln sah er. In Gedanken stand Sibyll neben ihm, als «r daS Traumbild schuf. „Herr Matties, Herr Matties, eS ist halb Vierei Stehen Sie auf es wird sonst zu spät." Und Han» Mattie« machte mit einer Sorgfalt Toilette, als ob er zu seiner Braut ginge. Um lünf Uhr wart-te er in dem Empfangs» raum in der Tiertzartenstraße auf die berühmte Tänzerin. Sibyll trat herein in einem Kleid von weißen Spitzen. Ist SGyll sch.nl dachte Han», der ihr zugewandt im Halbdunkel stand. Sibyll sah hn an — stutzte. ..Herr Trebon?" HanS verneigte sich. Graf Sforza über Spaa Spaa, 18. Juli. Ein Mitarbeiter der „Jndäpendence Belm" batte eine Unterredung mit dem Grafen Sforza, der über die Konferenz sagte: Wenn man die Konferenz au» gewisser Entfernung mit einem, wie ich es nennen möchte historischen Blick betrachtet, wird «an ihr einen bedeutende» Platz einräuüwn. Man wird anerkennen, daß allein durch die Tatsache ihres Bestehens die Kon ferenz Europa gute Dienste geleistet bat. und Laß sie den moraliicbc» Beginn einer neue» Epoche bezeichnet. Ueber die russische Frage erklärte Graf Sforza, daß Italien allgemein der Ansicht sei, daß mm die Russen zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit der übiigci, Welt bringen müsse. Wen» nicht, werden Taten daraus kcrdorgehen und Leiden. Sache der Russen ist es, sich eine Regicrnng zu gebc», wie sie sie haben wollen, und sich einer Regierung zu entledigen, die sie nicht habe» wollen. Im übrigen neige da» italienische Volk da », mit denjenigen Völkern »u sympathisicrcu, ans die, wie c» anuiunnt, von außen ein schwerer Druck auSgeübt wird. Der Bcrichlccstallcr fragte den Grafen, was man von gewissen deutich-srerrndlichcn Absichten denken solle, die «an bisweilen den Italienern vorwcrie. Graf Sforza entgegnete: Die Eindrücke, die man in dieser Beziehung haben kann, entsprechen der Wirklichkeit und haben politische Hc- dentnng ausschließlich ,u folgendem Sinne: Man glaubt in ganz Italien fest an die Notwendigkeit der wirtschaftlichen Zusau,me», arbelt aller Staaten Europa», mit Einschluß Deutschlands, «id niemand mit gesundem Verstand kann in Europa eine andere Ansicht haben. In unserem Lande, wo die öffentliche Meinung Gewicht bat, bestand seit den Arbeiten der Pariser Konferenz eine sehr lebhafte Erregung wegen der ungleichen Eiusetzung der Opfer und der Rechte Italien». Sicherheitspolizei und TutwaffnungSsrage Berlin, 18. Juli. In der gestrigen Sitzung im Preußischen Ministerium de» Innern wurde mit Bedauern scstgestcllt, daß die Reichsregierung die Interessen der Sicherheitspolizei in Spaa nicht mit de« Nachdruck vertreten habe, der ihr nach ibrcr Bedeutung für die Ruhe, Ordnung und Sicherheit In Preußen zu komme. Die Aufrechterbaliung einer festgefügten und gutdiSzipli- nierten Polizei wurde einstimmig alSzwingendeNotwendigkeit erklärt. Ohne eine solche könne die Ruhe und Ordnung unmöglich aufrechterhalten werde». Die von der Entente verlangte Entwaffnung der Bevölkerung könne nur durchgeführt werde», wenn die Sicher, heitrpolizet so stark eingesetzt wird, daß der einzelne wieder an den Schutz und die Macht de» Staate» glauben könne und sich nicht mehr gezwungen glaubt, zu« Selbstschutz greifen zu müssen- An eine Um- organisalion der Sicherheitspolizei könne erst nach der vollständig!» Entwaffnung aller Bevölkerungskreise gedacht werde«, di« aber inner halb der gestellte« Frist erfolge» müsse. Dagegen bestanden gegen die Abgabe der schweren Waffen, Geschütze und Flammenwerfer keine Bedenke«. Die Fassung de- Kohlenvertrages (Eigener Drahtbericht der „Süchs. Volkszeikung".) Berlin, 18. Juli. Dem Allgemeinen Anzeiger wird au- Spaa gemeldet: Di« Entspannung der Lage infolge der Unterredung der der- gangeuen Stunden, macht sich immer deutlicher bemerkbar. Die Alliierten haben keine offiziellen Kommunique» herausgegeben. Bon nächster Seit« verkantet, daß sich dl« Antwort der Alliierten auf die 6 Punkte im Zu sammenhang« in dem Gespräch mit Simon- etwa in folgendem Sinne bezieht und in den nächsten 2 Punkten folgende Modifikation beschlossen sind: Der Unterschied zwischen Inlands- und Auslandspreis wird zum Teil in der Form eine» neuerlichen Kredit» gutgeschrieben. Der Kredit ist dazu bestimmt, Rohstoffe einzusühren. 22°/, dieses monatlichen Kredits werden von England übernommen, 78»/, wird von den Alliierten ge tragen. ES wird alsbeld in Essen «ine Kommission zusammentreten, die über die Kohlenfrage zu entscheiden hat. Wird in S Monaten nicht 2 Millionen Kohle geliefert, so behalten sich die Alliierten vor, daS RNHrgebiet zu besetzen. Die Entente fordert, daß die Abzahlung der Tonne Kohle folgendermaßen vorgenommen wird: 8 Märk Gold in bar, und 86 Mark Gold in Gutschrift auf ein Konto, daß uns zur Einfuhr von Lebensmitteln und Rohstoffen zur Verfügung gestellt wird. Diese Bezahlung erfolgt jedoch nur, wenn die vorgeschlagene Lieferung von 2 Millionen Tonnen monatticb eingehulten wird, in welchem Punkt die Oberschlesische Kohlenlieferung dem Ver nehmen nach sicher zu sein scheint. In einem Telegramm des Berliner Tageblatt heißt es uni» anderem: ES ist von den Alliierten «Ine Note bestimmt worden, die Llohd George gegen 7 Uhr abend» dem deutschen Minister de» Aeußeren Dr. SimonS übergeben hat. Um 11 Uhr wird voraussichtlich ein« gemeinsame Sitzung der deutschen Delegierten mit de» Alliierst» pattslnden. D!e näheren Vorgänge Die Beweggründe der deutschen Delegation Wie die „Bosfische Zeitung* erfährt, darf men damit rechncn, daß eine Einigung in den nächsten Stunden erhielt weide» wird Man glaubt annehmen zu dürfe«, daß die Mehrzahl der Punkt« de» deutschen Vorschlages als genehmigt anzusehen ist, und daß auch in den beiden strittigen Punkten «Ine Einigung «zielt werden wird. Die deutsche Delegation hat sich entschlossen, die erwähnte Zusane zn machen, obwohl es noch nicht feststeht, ob die deutsch« Kohlenwirtschaft physisch in der Lag« ist.2Millionen Tonne» zu liefern. Man stützt sich auf de» Passus der Friedensvertrage», in dem gesagt wird, daß leine Leistung Deutsch land» die demiche Wirtscha t so schwer beeinträchtigen dürfe, daß Deutschland nicht imstande sei, seine anderen Vertragsverpflichtungen z» erfüllen. Llohd Georg» festst hat zugegeben, daß die Annahm« „Verzeihen Sie, Herr Trebon, eine lächerliche Aehnlichleit mit meinem Bruder Hms fällt mir der Ihnen aus." „Sibyll, liebe Sibyll!" HanS lüßte sie herzhaft auf den Mund. „DaS muß ich sagen, daß d« deinen eigenen Bruder nicht kennst!" „Hans, wahrhaftig! Du bist Heinz Trebon? Deshalb Hube ich dein Traumspiel nicht abgebcn mögen! Aber wie lommst du den» daher?" » „Ich bin schon bald zwei Jahre hier als HilsSredakteurl" „Und hast mir nichts gesagt? Und nicht geschrieben? HanS. da» ist nicht schön von dirl" ü ' „Sibyll, ich lann nicht der kleine Bruder einer großen Schwester seinl Darum schickte ich meine Arbeit unter falschem Nanien. N» solltest durch nichts beeinflußt werden." , „O, du eitler Jungei Marita wird sich freuen, komm! — Na!«' einmal, wen ich dir hier mitbringe, Marita?" riss Sibyll im Tür rahmen. „Herrn Heinz Trebon." „Der Dichter von da» Traumspiell Freut mich serr, eine so große Talent lenne zu lernen — aber — daS ist unser liebe HanS! Meine libbste Jos seine HanS. Willkomme, willlomme! O, mm habben ich drei Kinder bei mich!" Es war ein herzliches Wiedersehen, „WaS wird unser Peter Augen machen, daß seine große Bruder da sein. Und das ist Heinz Trebon? O, HanS, warum habbe Sie ge ändert die gute Name von die libbe Jos?" „Bitte, du," bat HanS. „ich wollte doch nur wissen, ob mein Stück was laugte, Sibyll sollte ganz objeltiv meine Arbeit prüfen." „Und du sein hier Lehrer?" „Nein ich bin doch durchgebrannt vor zwei Jahren aus Hilde«- heim, dreiWochen vor dem Examen. Ich Habs nicht mehr ausgchal« ten, da bin ich einfach eines NachtS nach Berlin gefahren." „DaS ist ein echte Mattiesl Ein echte Matties lann lein Levrtt sein! Wie hätte sich deine libbe Natter gefreut über dein« RcißauS. Er war immer so traurig, daß du wolltest eine Lerrer «nd keine Künst« ler, und jetzt ist er eine große Dichter geworde unser HanSi" „Ja, ein namenloser Dichter." »ortfqnn« l°i^ ffrellag, den IS. Juli 19 der Kohlenförderung für in sich berge. Er hat Die Gefahr besteht nach sich in der Gestaltuna tu ist es notwendig, daß Essen so rasch als möglst Ueber die Borg, wird der „Voss. Ztq." Englands pötzllch d bringen zu lönnen glaube, lengläubigern direkt verh tun« ist in dem Besuch George zu suchen, f sich in freundlichen Form behandelt, die nachher in worden sind. Nach de nachmittag ihre Entschlü de» Nuhrgebiete» gefaß Engländern, Belgiern, . ( untetz französischem Ob« sKukli üfl innerhalb der sHrU.'kdie der Mitw verdLiken sind. Das , MchPyiit Hue hatte > nochUalS nach Spaa kor zweit« Moment ist ansch StinneS hatte. Erneu Mailand, 18. Jul „Corrlere della Sera" noc daS von den Demonstra Fenstern des Hotels geschc Lei dem Brande erfolgten daß in dem Hotel groß Büro der Zeitung „Jdinoh wurden demoliert. Mailand, 16. Ju kam es in Angri, wo d stoßen. Die Streikenden Arbeitswilligen, die Bau mehrere Verletzte. In M um den Ausständigen ihr Kowno, 16. Juli. Vertreter in Spaa melde des litauischen Si ist. Die Proklamation wird auf der Londoner Deut Berlin, 15. Juli. Bevollmächtigten Deut! Abkommen über die zwischen dem deutschen Austausch der Ratifikat de« Abkommens adhän, Instanzen die Ratifizier, . Das Kopenhagen, 1k Ferienaufenthalt deuischei lich des bevorstehenden einjährige Tätigkeit. S deutsche Kinder Pflege wurden hier auch cingekle Anten,Halle noch 15 Kill MOOO Kronen wurden gesandt. Im Ganzen ha London» 18. Juli Truppen sind jetzt in gewöhnlich stationiert ui Zwilbehörden bei derA zu helfen. Ne, Amsterdam, 13.1 aus der Hauptstadt Boi ausgebrochen sei. Der Kabinett wurden gesangc Erfolge de London, 16. Juli Quelle, daßbolschewi zwischen Teheran und P Widerstand erfolgt, wird sein. Rutzl (Eigener Drahtber Berlin, 16. Juli, hat von der russischen heit die Antwort erhalten bündeten über einen W Amsterdam, 14. daß sich unter den ncuc unterbreiten wird, daS l Fabriken in Rußland i zugeben. Der Sowjetgest der „Times" mit, daß d geschlossen haben, nach als Zahlung für nach 8 lallen, .! Kowno» 18. Juli. '«in'Zch mit litauischen WW abgefahren und b sch.äpcüern angefalle lvickßtü« sich, worauf sich RiiZzlig der polnis, Witna endete. Südlich auf ihrem Vormarsch a u auf dem Rückzuge v, sie. Große Beute an Kri gefallen. Die litauisch Wilna». Man meldet, ßch nahe an die Stadt kn Polen vollstän Die Folgen Bertt«, 15. Juli, bolschewistischen Front find holen« Aushebungen ve k>rr Erfolg war der, da Mannschaften schon jetzt v, «nd für Deutschland dcit mehr Deutsche als P Neuerdings der Gedanke werden. Sie fürchten, daß d>« Optanten auszuwetsen, «>n so auf billig« Art 0 Finger erwerben »u kön.
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