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- Erscheinungsdatum
- 1920-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192006017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19200601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19200601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-06
- Tag 1920-06-01
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Monat
1920-06
-
Jahr
1920
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rüttelring zur tatkräftigsten Pionierarbeit für die wirtschaftliche Er tüchtigung und Jnleressierung k-eS katholischen kaufmännischen Mittel standes bedeuten. Auch die Anteilnahme an der Earitasbewe- gung wird einen breiteren Raum in den Kongreßberatungen ein- nehmcn. Schließlich wird es sich darum handeln, den Verband aus eine unbedingt sichere finanzielle Grundlage zu stellen. 21 Jahre sind vergangen, seitdem der Kongreß des Verbandes der katholischen Kaufleute letztmals in Bochum stattgesunden hat. Zwischen damals — 1899 — und heute liegt eine Periode außerordentlich fruchtbarer und erfolgreicher Arbeit und machtvoller Entwicklung des Verbandes. Es ist nicht ohne symbolische Beziehung, daß in diesem Jahre, in dem wie nie zuvor die Erkenntnis von der Notwendigkeit unverdrossener und zäher Arbeit sür den Wiederaufbau unseres Vaterlandes zutage getreten ist, der Kongreß in der Stadt der harten und schweren Arbeit sta »findet, im Mittelpunkt des rheinisch-westfälischen Kohlenreviers, von dem die Lebensadern für den mächtigen Wiederaufbau ausgchen. — Die auf dem ersten Blick schwierig erscheinende Frage der guten Unterbringung der auswärtigen Kongreßteilnehmer wird, wie bereits jetzt sestsleht. Dank der allseitig zutage getretenen Gastlichkeit der Bochumer Verbandsmitglieder eine nach jeder Richtung zufrieden stellende Lösung finden. Auswanderung und Welthilfssprache Wohl eine der größten Schmftrigleiten, die dem Auswanderer austauchen, ist die Sprache des betreffenden Landes, in welchem er sich ansiedeln will. Ein großer Teil der Auswanderer hat sich vielleicht noch nie mit dem Sprachenstudium b-saßtz gerade deshalb ist es sellst- verständlich, daß es sehr schwer ist, ohne jede Borkenntnisse schnell eine fremde Sprache zu lernen und dann in einigen Monaten, manchmal rn kürzerer Zeit in das fremde Land zu reisen. Tatsache ist, daß in dieser Hinsicht schon viele Auswanderer große Enttäuschungen erlebt haben. Ein prächtiges Mittel, um aus aiescr Verlegenheit in der ersten Zeit des Aufenthaltes zu helfen, soll die Welthilfssprache sein. Ein solches Mittel ist für den Auswanderer von großem Nutzen. Um die Bedeutung der Weltsprachcnbewegung erfassen zu können, st cs not wendig. zu wissen, daß zwei große Weltorganisationen den ganzen Erdball umspannen. Die U. E. A. (Universala Esperanta Asocio), die größte internationale Esperantislenvereinigung, hat über 1000 Ver trauensleute in zirka 44 Staaten der ganzen Welt. Außerdem besteht die Jnternacia katolika esperanto asocio, welche ebenfalls in vielen Län dern Vertretungen hat. Diese beiden Organisationen bieten dem Aus wanderer die Möglichkeit, sich in allen Fragen bei den betreffenden Delegierten zu erkundigen; auch später wird der Delegierte gern bereit sein, den ankommendcn Auswanderer mit Rat und Tat zu unter stützen, da dieses eine übernommene Pflicht ist. Der Auswanderer geht dann nicht so fremd fort, denn er weiß, er hat Gesinnungsgenossen, mit denen er sprechen kann, die jederzeit bereit sind, ihm zu Helsen. Mit einem solchen Gefühlt zieht er viel leichter von dannen. Selbstvev- ständlich will damit nicht gesagt sein, daß man nur mit Esperanto auskommen kann. Esperanto ist einstweilen eine Hilsssprache, die aber im internationalen Verkehr zu immer größerer Bedeutung gelangt. Diese Tatsachen machen es uns zur Pflicht, das Esperanto mit allen Kräften zu fördern und es besonders der Auswandersürsorge nutzbar zu machen. Je mehr Organisationen sich des Esperanto annehmen, desto größer wird der Erfolg sein. Interessenten erhalten Auskunft vom Bund katholischer Esperan tisten Deutschlands a. B., Ortsgruppe München, Tal 54, 4. Die Wahlbewegung Wofür alles dir Valuta herhalien musst Ein sehr ulkiges Kapitel im Wahltamps bildet die Propaganda, die von gewissen Kreisen der äußersten Rechtspartei-'» i» der Frage der Valuta getrieben wird. Man sollte cs freilich nicht sür möglich halten, daß man vernünftigen Meirichen derartige Lächerlichkeit.'!! auf- zniischen wagt. Aber nachdem man tatsächlich mit der Behauptung, an der Gestaltung der Valuta sei die seitherige Regierungsmehrheit schuld, krebsen geht, müssen wir uns auch mit diesen Dingen beschäf tigen. Ms die Valuta sank, gab es sür die Kreise nichts Einfacheres, als die Mißwirtschaft" der Koalitionsregierung dafür verantwortlich zu machen. Nun aber steigt die Valu a! Aber auch für diese Er scheinung wissen sich die rührigen Propagandisten einen Ausweg. Man behauptet allen Ernstes, daß diese Aus-iilrtsb-'wegung der Va luta „künstlich" von der deutschen Regirrung in die Wege geleitet sei. Also kurz und glatt: die Valutasteigerung sei eine „Wahlmache". Alle» Respekt vor einer Regierung, di« etwas derartiges ferlg brächte und noch dazu vor einer Regierung, die bisher in allen Ecken, Gassen und Schenken der Stadt als total unah-'g verschrien wurde Nachdem man aber erkennen mußte, daß ruf diesen fürchterliche» Blödsinn kein Mensch hereinfiel, wurde e'n au, -'S Argument für aas Wahlen 'es Valutastandcs angeführt: Di; Entente betrübe die Steigerung, um das deutsche Volk zu eranlrt-n, die f-pige Negierung beizubebalten, um durch diese Deutschland völlig zugrunde zu richten. Ein beflissener Propagandist hat nvn vollem G.-genire-e zu dxr -de» n wickelten Anschauung etwa! gruz aud'res ans,reheckt. So ist in ein-uu in Berlin letzt o»Sg:z''!.n-n deiilichnationalr» --'luoblartc zu lesen, daß die Steigerung der Reichsmark daran li-ge .daß das Ausland eingesehen hat, laß unser Volk !->»:> sei,'gen Regierung überdrüssig und aus dem beste» Wege dazu ist, sich mit dem Stimmzettel in der Haut» eine neue sachkundige, ta l äsine Regi'rn-g zu schauen" Atsik- hand Respelt vor einer derartigen Lösirra! Ma» lönn'e auch eigentlich auf die Probe dieses Exempcls gesyointt sein was werden würde, wenn die nächsten NeichStagSwahlen wirklich ein.' Regierung der äußersten Rechten zustande brächten. Die arme „Valuta"! Zu was alles sie nicht herhalle» muß! Gninau-Schönseld. Die am 10. Mai in unserer Geme'mde ge gründet.' Ortsgruppe der Sächsischen Zcntrums- parter — bereits 100 Mitglieder zählend — Irak ani 26. Mai in einer großen Versammlung znm ersten Male in die Oesfcntlichleit lind hatte die Freude, Herrn Haupischriitleiter H c ß l e > u - Dresden als Hauptredner des Abends über das Thema „Was die Stunde fordert" und .Harr» lliiiversi'-äiSprosessor Dr. Strieder-Leipzig, der ge rade in hiesiger Gegend weilte, in ihrer Mitte begrüßen zu können. Nachdem der Vorsitzende der Ortsgi rippe, Herr Herm a n n- Schvusild, die Herren Redner, die Gäste und die so zahlreich herver- geeilten Anwesenden b-grüßt hatte, e-ü--,,'le er die Versammlung. .Herr Hauplschriftleitcr Heßlein nahm das Wort und fesselte in be kannt packender Weise in fiinsviertelslündgrm Vortrage seine aufmerk sam lauschenden Zuhörer. Er sprach -»nächst seine Freude aus über die hier ins Leben geruf iie Ortsgruppe, übergehend auf die Bedeutung des Wahltages am 6. Juni/an welchem Tage jeder einzelne Wähler entgleise in das Geschick des Reiches. Hierauf entwickelte der Nwner in klaren Umrissen das Programm der Zeittnrmspattei und führte u. a. au-S: Nicht das Christentum habe im Kriege versagt, sonder» die Menschheit habe versagt: Der herrschende Imperialismus, dis schwere wirtschaftliche Not. die persi-htte Wirtschaftspolitik im ersten Krirgs- jahre. Das Wahlrecht wnrde während der Kriegsjahre nicht verbessert. TaS alles waren Faktoren die uns die unglücklich--» Revolution Lage brachen. Da war cs nun das Zentrum, bas, nachdem es kein Oiesetz mehr gab »nd dem Vatcrlandc der ganze Untergang drohte zu retten suchte was noch zu retten war und aus die Einberufung der Natio nalversammlung drang. Obwohl durch liefe Kluft von der Sozial- demok'-atie und Demokratie getrennt, trat das Zentrum nun koch in Albeii-sgemeinichast mit diesen Parteien, getragen von dem V.-rant- wornnigsacfiihl. das Vaterland vor dem völligen Zusammenbruch zu retten Redner lam nun ans die Rcichsverfassung zu sprechen, ob wohl nur Kompromißwerk könne doch auf dessen Grundlage» an einen Wiederaufbau gedacht werde». Das Zenlruu habe stets, auch in der schwerste» Zeit, seine Anträge durchgelührt; nicht die Partei sei die beste, die die meisten Anträge stelle, sondern die. welche Anträge d ur ch- mals auf die großen Verdienste der Zentrumspartei hin führte, wie es der Herr Vorredner schon getan, die Wichligknt jeder einzelnen Wähler- stimme vor Augen, appellierte wegen Unterstützung der ZentrumSvresse an den Opfersinn der Versammlung und forderte nochmals dringend auf. am Wahltage selbst Zentnim zu wählen unk Stimmen dafür zu werben. In einer kleinen Pause erbrachte eine Tcllersammlung 70 Mark, die dem Wahksonds der jungen Ortsgruppe überwiesen wurden. Hierauf wurde Herr Hanptschriftleiter Heßlrin noch gebeten, einiges über den Fall „Erzberger" anfzuklärcn, wttcher Aufgabe er sich zu allseitiger Befriedigung unterzog. Der Vorsitzende der Ortsgruppe, Herr Herrmaun. schloß, den Herren Rednern für tue große Mühe und den Versammelten für das so zahlreiche E.scheinen dankend, die Ver sammlung. Königshai». Nachdem andere Parteien einige Wahlversamm lungen hier bereits abgehalten hatten, trat am 27. Mai auch die hie sige Ortsgruppe der sächsischen ZentrumSparlei mit einer gut besuchten Versammlung vor die Oeffentlichlcit. Anhänger aller Parteien, von der radikalsten Linken bis zur äußerst.'» Rechten waren vertreten, als der Vorsitzende. Herr Hausbesitzer Po sielt. die Versammlung er- öfsnete und dem Redner des Abends, Herrn Universitätsprosejsor Dr. Strieder-Leipzig, daS Wort erteilte. AuSdehend von der Re volution m November 1918 behandelte Redner in ruhige» und sach lichen Ausführungen das Thema: Das Zentrum und die Wahlen. Er legte klar die Gründe dar, die daS Z.-ntenm zum Eintritt in die Koa litionsregierung veranlaßt«, und die Erfolge, die es dadurch auf wirtschaftlichem und kulturellem Gebiete erreicht habe. Weiter ver breitete sich Redner über die WicOchaftsvoliük des Zentrums, die einen Ausgleich zwischen Sozialismus und Kapitalismus anstrebe, jede Voll- sozialisiernng ablehne und durch Hebung der Produktion einer- und größte Sparsamkeit andetseits da» Wiederaufbau unseres Wirtschafts lebens zu erreichen suche. Redner streifte dabei das Arbeiter- und Be- triebsrätegesctz und behandelte oanu eingehend das Verhältnis des Zentrums zur Landwirtschaft indem er nachwieS, daß das Zentrum von jeher ein tatkräftiger Freund der Landwirtschaft gewesen sei. Er verurteilte die Sozialist-cunz selbst der große» landwirtschaftlichen Betriebe und sei nur sür eine Aufteilung allergrößter und im Interesse einer sozialen Ansiedlungspolitik unentbehrlicher Betriebe gegen angemessene Entschädigung der Eigentümer. Das Zen trum trete ein für Erhaltung o-s P'ivntbtiitzeS und sür allmählichen Abbau der Zwangswirtschaft. Kein katholischer Landwirt habe darum Ursache, dem Zentrum seine Summe zu verweigern und könne es also auch nicht verantworten, wenn er surre Stimme dem pntjchsüchligcn, einer ruhigen Weitcrentwickln >z unser-.S Wirtschaft?- und politischen Lebens feindlichen RMsparlei znwende. Redner streifte auch den jüngsten .durch die „Sächsische Bauernzeitnng'' versuchten Wahlschwiu« del. Zum Schluß kam Redner noch zu sprechen aus die Kulturpvlilik des Zentrums in Kirch.'-i- und Schulsrraen indem er besonders hervor hob, wie das Zentrum die Partei der Gewissensfreiheit und des Rech tes sei und auch dem And-csd-tt.-ndsn dieselbe Freiheit zubillige die es sür sich verlange, wie es einzig dem Zentrum zu danken sei daß die konfessionelle Schule durch die Reichsoorsassung gerettet wurde, auch im Interesse der evangelische» gläubigen Elternlreise. Redner schloß mit einer eindringlichen Aufforderung an die Anwesenden, ihre Stim men am Wahltage auf die Zentrums!»'« „Strieder" zu vereinigen. Der Vortrag wnrde mit lebhastem Beifall aufgeuommcu. In der fol genden Aussprache sprach ein L inkSiozi.il i'st über die zu nehmende Arbeitslosigkeit und warnte vor Erhöhung der Arbeitszeit, da sonst das Heer der Arbeitslosen noch vergrößert werde. Drei Zenlrumsaiihäitger schlossen sich den Ausführungen deS .Haupiredmrs an und wandten sich an die katholischen (-Oe'» und Mütter. lest einzn- treten sür Erhaltung der konfessionellen Schule. Auch iür die „Säch sische Volkszeitung" wurde mit Erfolg eine Lanze gebrochen. Im Schlußworte enlgegnete Herr Professor Strieder dem Sozialisten, daß eine Erhöhung der Arbeitszeit nur nach und nach, in gleichem Schritt mit einer Vermehrung der R'ohstois- criolge» 'öiine, daß sie aber in manchen Betrieben (Bergbau. Hüt-ennrbeit. Eisenbahn) schon jetzt nicht nur möglich, sondern dringend aebo.en sei. Mit nochmali- gem allgemeinen Beifall wurden auch dieic ?uSnihrnngeu des geichä.- tcn Redners aiisgenommen. und der Borfitz-nde konirie die Belsamm- lu»g mit dem Ausdrucke des Tankes und volli'er Befriedigung schlie ße». Am SaalauSgange fand eine Hntsammlun-- zu aunst-'n des Wahlsvuds statt. Aus Dresden Zum Kampf der Aerzle Von ärztliche' Seile wird uns geschrieben: „In Deutschland gibt es zurzeit 22104 Medfzinstudierende. Vis >925 werde» ne appro- b'rrie Aerzte sei». Die Zahl der Aerzle beträgt heute ohne die >920 Approbierte» 97 389. Nach Abzug de? durchschnittliche» jährlichen Abganges würde» 1925 mnd 50 001 Aertte vorhanden sein. Die Be völkerung des vcrkleinetlen Dunschl.urd sür 1125 wir" wemg üler 50 Millionen betragen. Es wird dann aiü ic '-)60 tt'nwolmer eui Arzt kommen. Vor dem Kriege kau, !m r.-icheu kaiserlichen Tenljch- laud auf 2000 Einwohner ein Arzt. Trotzdem hatten schon damals rund 50 Piozent der Aerzle ein Fabreseinlumnieu unter 50» M. Wer hat einen Vorteil von einer derartigen dl-bernillung de? NerzlesiandeS? Nur die Kranlo.i.'au-n, die von einem verelendeten Aerzlestand billige Versorgung der Kasseiimttglie'opr erwarten. Des wegen nimmt die de» Kranke»! »Hn nahestehende Presse keine War nungen der Aerzle vor dem Studium der Medizin aus! Was kann dem Aerzt stand vor der ihm zngednchten Prolettarisis- rung retten? Erstens freie Arztwahl, Zweitens eine angemessene Ver gütung. Beides b.lämpse» die Vorstände der Krankenkassen. Die bisher von den Kassen gefühlten Säue waren: BwaO.ug mir. schließlich Untersuchung und Bersthr-'-bung 1 M.: Bestich »sw > 50 ? Dazu lam 1919 ein Tenerrnigszutchlaq von 15 - 33sis Prozent, 1920 ein solcher von rund 100 Prozent, bei Sonderfrist»».,?» von nur 50 Prozent — und das zu einer Zeit, wo sämtliche Unkosten (Instrumente. Bücber. Papier, Feuerung, elektrischer Strom uiw.) sich um 1000 bis 1800 Prozent erhöht haben. Die s o z i.1 li >« I > ch c n Vertreter haben «r. 122, Seite S führe. Da« Zentrum, im Reiche die zweitstärkste Partei, stehe aus dem alten, unwandelbaren Boden de« Christentum«, e« habe di« Frei heit der Religion gefordert und jede Beschränkung verneint, es habe die konfessionell« Schule gerettet, das Privateigentum gesichert, die christliche Ehe als Grundlage der Familie gefordert, dem grassen Ge- burtenrcklckgang gesteuert. Aber nicht nur die kulturellen Güter habe uns das Zentrum erstritten, sondern auch auf wirtschaftlichem Gebiete leiste es, was es könne. Es hat unermüdlich gesorgt für den Arbeiter, sowie für den Landwirt, für die erwerbstätigen Stände, den Mittel stand. Redner hielt Abrechnung mit den Sozialdemolraten und den Deutschnationalen, die im Kampfe um die Erhaltung der christlichen Weltanschauung versagten. Nicht nur Katholiken, auch Protestanten kennen die Wichtigkeit der Pattei an und sprechen es in ihren Blät tern aus, waS wir einigen Zitaten entnehme» könnten. Das christ lich« Volk habe die moralische Pflicht, bei den bevorstehenden Wahlen seine Stimme dem Zentrum zu geben, damit der Geist des Christentums wieder hineingetragen werde ins pulsierende Leben, dem herrschenden Materialismus tatkräftig« Nächstenliebe wieder entgegentrele. Redner betonte noch die Wichtigkeit jeder einzelnen Stimme am Wahltage und erklärte an einem allen versländilichen Beispiel« die Verwendung derselben. Weil das Zentrum, die jetzige Christliche Vollspartei, so rastlos arbeite, heute wie vor bald 50 Jahren, so sei es Ehrenpflicht aller, auch die Zentrumspresse „Sächsische Volkszeitung" zu unter stützen, dadurch mitzuhelfen im Kampfe für Wahrheit, Recht und Frei heit. Lauter anhaltender Beifall lohnte die Worte des Herrn Red ners. Die herzlichen DankeSworte deS Herrn Ortspsarrers Kiel mann für den herrlichen Vortrag, im Namen der Versammlung ge sprochen. gipfelten in dem Gelöbnis, am 6. Juni alle Zentnim zu wählen. Ein Appell — Sächsische Volkszeitung betreffend — brachte wieder sechs neue Abonnenten. Nun ergriff Herr Universitätsprofessor Dr. Strieder das Wort. Er dankte allen Zentrumswühlern für das Vertrauen, das ihn an die Spitze der Wahlliste stellte, wies noch im Ausschuß der Nationalversammlung, der die Erhöhung der Ver- sicherungsgrenze auf 15000 M. im Verordnungswege drrsttale, stali- stisch nachgewiesen, daß seit Februuar 1919 bis Ende März 1920 ein; Verteuerung des allgemeinen Lebensledarfs aus das siebenfache ein- getreten ist und dies als Begründung der Erhöhung der Versicherung?- grenze angeführt. Nur für die Aerzte, die Arbeitnehmer der Kassen, gilt diese Verteuerung nichtl Angeführt sei hier, daß die Ortslrankenkasse Dresden mit ihr« Honorierung im fixierten Kassenarztsystem noch weit unter obigen Sätzen zurückbleibt! Beispiel: ein Schwindsüchtiger wohnt küns Häuser blocks weiter im vierten Stock und ist wöchentlich zweimal zu besuchen, daS macht in 26 Wochen Verpflichtungsdauer 52mal. Dafür zahlt die Ortslrankenkasse Dresden 7—8 M. für die gesamte ärztliche Bemühung also knapp 1b Pf. für den Besuch. Was will die freie Arztwahl? Sie will auch dem Kassenmitglied, dem Arbeiter, das Recht gewähren, den Arzt seines Vertrauens zu Mate ziehen zu dürfen. Sie >-M dem jungen Arzte das ihm durch die Approbation verliehene Recht der Freizügigkeit und freien Niederlassung und sofortiger Arbeitsmlz, keit nicht einschränken kaffen durch die WiMür der Kaffenvorjülntz Denn auf Kassenpraxis ist jeder neuanfangende Arzt angewiesen, nach dem durch das neue Gesetz immer weitere Kreise in die Krankenverfich!. rung hineingezwungen und der Privatpraxis entzogen werden, die l nur noch fünf Prozent der Bevölkerung ausmachen wird. Die Verhandlungen am 13. Mai 1920 zwischen der Aer^ Organisation und den Kaffenverbänden sind von den Kassenverländt, in verletzendster Fokin abgebrochen worden. Di« Aerzte haben dir, wegen in den vertragslosen Zustand eintreten und eine Kampsiaxe Ä führen müssen. Die Aerzte dürfen in ihrem Kampfe um die Erhaltung k,»,i wertvollen freien Berussstandes, der seine hohen Pflichten mir all! freier Stand erfüllen kann, in ihrem Kampf gegen die Prolelarijiculiz von 56 000 Akademikern, der Anteilnahme aller Gebildeten und rechtdenkenden gewiß sein. Dr. N. v. K' Für «in« Reichsmark. . Aus nachfolgender Ausstellung ergibt sich der Nahrungswett d» sür die Mehrheit der Bevölkerung Dresdens in Betracht komme"):, hauptsächlichsten Nahrungsmittel, welche zum Teil rationiert, M Teil im Freihandel zu erlangen sind, gemessen mit den hierfür ge zahlten Preisen. Ties sind Durchschnittspreise nach dem Stand: tu» 21. Mai und verstehen sich im allgemeinen für ein Pfund, bei Mlh für einen Liter, bei Hühnerei für ein Stück. Die Gewichtsmengeu s,:i> in Nährwerte umgerechnet, da bekanntlich Fett zu den übrigen ma nischen Nährwerten im Verhältnis von 9,3 zu 4,1 steht. AuS y: Aufstellung ergibt sich, daß manche rationierte Nahrungsmittel »> hellich weniger Nährwerte sür eine Reichsmark — Papierwährmni - ergeben, als Nahrungsmittel aus dem Freihandel. Man vergstL zum Beispiel Ochsenfleisch (75 Kalorien) mit Bohnen (635 K-rlori?, DaS umgekehrte Bild ergibt sich, wenn man rationiertes Brot. L>, tosfeln und Zucker mit dar Ergiebigkeit aller Nahrungsmittel !-> Freihandels vergleicht. Wer ernstlich über die nachstehenden Zrh!" nachdenkt, wird finden, daß es oberflächlich wäre, die Zw.m,Fmy schaft niit einem glatten Ja oder Nein abzutun. Ochsenileisch . . . Kalbfleisch . . , Pferdefleisch Blutwurst . Butter . . Weizenbrot Roggenbrot Zucker . Kuhmilch Dänische Hühnerei Reis . Erbsen . Linsen . Spargel Kopfsalat Salzhering . . . . Rindertalg . . . . Ausländiche Margarine Apfelsinen Getrocknete Pflaumen Getrocknete Pilze 9,00 Mark, 75 Kalorien, 9,00 81 9,00 225 «i . . 3,00 189 350 225 16,00 232 14,20 229 1,20 1076 1,10 1138 0,50 964 2,00 975 . . L.85 r e i h a i> d e l: " 362 - 8,00 Mark, 84 Katoc'-l, 1 60 103 10,00 181 5,00 370 2 75 635 3,00 528 6,00 294 3,00 45 OM 127 3,00 119 4,80 299 18,00 206 27 00 120 1 50 225 5,00 67 5,00 181 6,00 114 - - 8,00 383 » Brotprels und Ketreidepreis Die Frage will nicht verstummen, weshalb Ansana Ma- kl Broipreis erhöht wurde. Der Broiprei-5 richtet sich bekn-.nitlick, b.iwl sächlich nach dem Getreide- bezw. Mehlpreis. Der Pre's stir K-I treide ist deshalb wesentlich gestierten, w.il wir im Ju'niide genügend Getreide haben, um der Bevölkerung bis zur neue" K:> da« Durchhnlten zu ermögliche». Wir muss--» erhebliche Beim'-I aus dem AnSlande beziehe». Durch den Wechten Stand derN« und die hohen Transportkosten diese" R»S audSgelrcideS s dieses AnSlandgekreide außerordentlich teuer. Der Mehrpreis M'ck» bisher vom Reich geirngen, weshalb trotz des teuer» Aiislarvv-st tieidcs das Mehl znm Jnlandpreise abgegeben werden loimi- ' I aber die Zuschüsse ins Ungeahnte steigen, bat die Regst»m>§ - « Zustimmung des RcichSrn'cs und des zuständigen Ansich»' --' Nationalversammlung seinerzeit beschlossen, einen Teil der » kosten ans die Konsumenten abznwälzen. Von den Mehrmr«'! düngen von etwa 3 Milliarden Mark weiden durch die P-.i'-st Höhung etwa 1'/, Milliarden Mark von den Kousnmcnst-n der -I aber v»m Reich geirngen. Es wäre nicht richtig gewest», die Erhöhung allein den Bewohnern der Großstädte auszulegen dcshol mußte eine Umrechnung erfolgen und auch die selbstwirtschaii"--"'! Kornmnuatverbände einen Teil der Erhöhung ans sitti ».-! 'I Ein weiterer Grund in der Erhöhung ist in der Stemur.g der st -I liehen Unkosten begründet, weil die Ausgaben iür Trnnsrott. loh», Arbeitslöhne, Verteilung und Verarbeitung (Kohlen, All Kra't niw.) in der letzten Zeit ganz erheblich gestiegen sind. dem ist sür die ahgclieserte Tonne auch eine Prämie von üllü n-I nachgezahlt worden. Dies hat ebenfalls zur Preiserlivlix-.iz r-4 beigetragen. Vor allem ober der höbe Breis des Anstands"edsl Die BrotpreiSerböhnirg lies; sich also nicht ve> meiden, wenr-'-1 die Nation wesentlich berrintergesetzt tu erden sollte oder nlcr I Ausmcrdlungsziffern erhöht würden Glücklicherweise steigt irr letzten Tagen unsere Valuta wesentlich, l'odaß die Aussicht be-r-Ll lünstighin im Ausland billiger einkauken zu können Da die,ls'I gieunig »»»mehr auch Wn-beiern und Schiebern wc'eittisth tä'-'Ml zu Leibe geht nnd durch Koülen- und Kalilicfernnge» a» die Wirtschaft sowie durch Erhöhng der eiuhe mischen Preise vkiM'-I die cinhcimige Produktion zu steigern und uns damit i»i.ib!>-nu'-1I vom Ausland zu machen, besteht die Aussicht, da? es mtt derPranI schraube für Brot ein Ende hat. Bis sich jedoch diese gü»slst»I Momente voll nnSwirken werden, kann noch einige Zeit vcrstMl —* Praktische Lehrkurse sür Siedler u»d Kleiu-ärt»G finden jeden Donnerstag in Hellerau statt. Beginn d-r Killst P!'I mittag? 9 Uhr, nachmittags 3 Uhr. Anmeldung rur Technlime '> nicht nötig, aber erwü -scht — beim Ausschuß für Kte'nMlMU der Sächsischen Zentralstelle iiir WobnmigSfürsorge, Dre?d<"-A>st-I Schießgasse 24, 1l. (Sprechstunden: Jeden Mittwoch »nd Freitaa 9—2 Uhr), oder direkt beim Leiter der Kurse in Hellern», Tii"!>W ß weg 8. Teilnahme Ist kostenlo«. Nr. L Vezogsprel AnSaabe N Dt» »äqstick Dc H Di es an. Fl in seinen i Giftpfeile g Was das Ä auf einer k politischen! diese Angris ist — „die Blatt eigen! Augenblick i geschillert, keine Klarh- Bald war , mehr links alldeut'schen sich nicht ge hätte den ! Pen helfen greift sich a lrhauptet dl Umsturzparl so hat es d Neuesten No ißt, stirbt d ruhlgt sein, werden darc fehlen, alle ! einem Gift» Tische des !> Speisen, die richten" gem Untersuch»«,: mit der gros den Ihm d>I scheS Labora gem Maße, das Zentrur dem Blatte man hör« rn das Kaisettn welche die L gestorben, sagen? Un ßom Zenlrir entsetzlichl Ks Ist „Leipziger 4 Neichsverbai diesen Tage, über unsere anhänger no von gestern l unser Lied f: körpert die 80 Jahren, unerhötten Ü Nachrichten." ZentrnmSge! hohe Liet Zentrui Bo Am 28 über die Ver Dicnstbcschäd Hot bei dem mitgewirlt t» die 2 Milllo 520 000 Kric Doppelwaisen all daS entsck Toten Werder Volles ober hinter bliebenc nelen deS Ze schiedener, wi Die alt korgungSgesetz setz. Es war- kriig doch die
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