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«tertiliLhrliitz m -« »«Ii-Sst»stell, ob« von der Vost «»geholt «,«,ab»1 «it Ulustr. Betlag« 10.»»^» > v.LL In Dresden und gan» Deutschland sr,t Hau» «»I,ab, L 10.08 g». «nS,ab» » ».»0 F. — Die rschstsch« «ol»i«idma erscheint an allen »ochentagen nach«. — «drechstunde der Redaktion: II dir 1» Uhr dorm. Anzeigen, Annahme von >S«lch!>stSanzeigen bis 10 Uhr, von gamillenanzeige» o-.- 11 Uhr dor«. — PrelS für die PeM-Epalt-eUe I.40^r. tm Retlameteil ».SO ssamMen-ilnzelgen 1,!iO ffilr imdenMch gejchriehen«, sowie durch Femsprecher aulgegebene Anzeigen Wimen wir die Bercmtwortlichicit -Nr die Richligseit des Texte? nicht Skernehmin Das neue Wahlrecht Bott Re ch > sanki Ll t Lr. Hille. Nu richtiger Voraussicht dessen, was kommen würde, schrieben wir im ersten Teile dieses Aufsatzes <siehe „Sächsische Volkszeitung" Rr. 100) zu Beginn des Wahlkampf,«8: „Wir bitten unsere Wähler^ sich durch keine Auskünfte von anderer Seite, die zum Zwecke der Ver wirrung während des WahOrmpseS ausgestreut werden, beirren zu lassen, wir haben die Belt'mwunzen des neuen Wahlgesetzes genau krachtet." Deutschnationale Kreise haben es sich nicht nehmen lassen, die Irreführung zu versuchen, um Verwirrung in unsere Kreise zu tragen, deshalb sei hier nochmals brr Schlußsatz unseres letzten Aussatzes wiederholt! ^Jed'e für das Zentrum abgegebene Stimme wirkt im ganzen Reiche mit zur Srk'ämpfung eines Geileren Zentrumsmandates/ Mit anderen Worten! Keine sächsische Zentrum-stimme fliegt in den Papierkorb, und wenn deutsch nationale Blätter das behaupten, so treiben sie üblen Stimmen fang, und beleidigen damit die Zentrum «Wähler, denn sie glauben unter ihnen die Dummen zu sin« k e n. Die Richtigkeit des Satze- ergeben die nachstehenden Ausführun gen über die Feststellung des Wahlergebnisses. Diesem voran schicken Wir noch einiges ükrr daS AbMmn'nngSversahren. 1'. Jeder Wahlkreis ist von der Verwaltungsbehörde In Wahl bezirke eingeteilt, die nicht mehr als ikbM Einwohner umfassen sollen, aber des Wahlgeheimnisses wegen auch nicht zu Nein sein dürfen, Jeder Wahlbezirl hat seinen Wahlraum. Jeder Wähler erkundige sich schon vor dem 6. Juni nach dem für seine Wohnung zuständigen Wahlraum;. 2. Di« Wahlhandlung erfolgt im Wahlraumc am 6. Juni zwi schen 8 Uhr morgen« und 6 Uhr abends. Wer nicht spätestens Schlag S Uhr im Wahlraume anwesend ist, Hai sein Wahlrecht verwirkt. Zentrum-Wähler gehen daher möglichst schon in den Morgenstunden jitt Wahl. S. Die Stimmzettel, aus weißem oder weißlichem Papier, müssen SX1L Zentimeter messen und dürfen kein Merkmal ausweisen. E r- forderlich ist nur «in Name aus der Kandidatenliste des Kreis« Mhlv»Schlages, zum Beispiel der Name Universitätsprofessor Dr Strieder oder de« Name Kaplan Ziesch. Parteibe-etchnnng darf dabei» stehen. Stehen mehrere Namen darauf, so dürfen diese Namen nicht verschiedenen Kreiswahlvorschlägen rntnümmen sein. Meist wird der Wähler seinen Gttmmzettel schon von Hause mitbringen. Im Wahl raume selbst dürfen Stimmzettel nicht ausgegeben werden Wer sich feine» Stimmzettel von einem Zettelverieiler geben läßt, sehe zu, daß auch de« richtige Name darauf steht. 4. De« Wahlakt vollzieht sich wie im Vorjahre Im Wahlrauni erhält der Wähler einen amtlich gestempelten Umschlag, In dem er in einem Neknrattm oder hinter einem Borhang ovrr an einem abseits stehenden Tische seinen Gttmmzettel einlegt. Nur ein Stimmzettel ist i« den Umschlag einzulegen. Dann tritt der Wähler an den Tisch des Wahlvorstandes, nennt Namen und Wohnung und übergibt, wen« er in der Wahlliste gefunden ist, seine Stimme im Umschlag dem Wahlvorsteher. Dieser wirst sie in die Urne. Ist ein Wähler körper lich gebrechlich, so kann er sich fremder Hilfe bedienen, muß aber un- bedingt selbst zur Wahl erscheinen. 5. Wie der ganze Wahlakt, so geschieht auch nach Schluß der Wahl die Prüfung de» Abstimmungsergebnisses im Wahlbezirke öffent lich. Ein Beisitzer des Wahlvorstandes öffnet die der Urne entnomme nen Umschläge, nimmt den Stimmzettel heraus und übergibt ihn dem Wahlvorsteher, der sie laut vorliesi. Der Schriftführer verzeichnet in der Stimmliste jede dem einzelnen Kreiswahlvorschlag -»gefallene Stimme und zählt sie laut. Ein Beisitzer führt die Gegenliste. Uelttr die Gültigkeit zweifelhafter Stimmzettel faßt der Wahlvorstand Be schluß. Sie sind der Niederschrift beizufügen, während die übrigen Stimmzettel von der Gemeindebehörde verwahrt werden. Die Wahl- Niederschriften werden sofort durch die Verwaltungsbehörde dem KreiS- tvahlleiter zugeführt. 6. In öffentlicher Sitzung des Wahlausschusses werden so dann dle Niederschriften durchgesehen und ziisammengestellt. wieviel gültige Stimmen abgegeben sind, und wieviel davon auf jeden Kreis wahlvorschlag entfallen. Jedem Kreiswahlvorschlage werden soviel Abgeordnetensitze zugewiesen, daß je einer auf 60 000 für ihn abge gebene Stimmen kommt. Bleiben nun bei dieser Verteilung der Abgeordnetensitze Rest- stimmen übrig, weil die Gesamtzahl der auf einen Kreiswahlvorschlag entfallenen Stimmen nicht genau durch 60000 teilbar ist, so ist zu unterscheiden, ob der betreffende Kreiswahlvorschlag innerhalb des NahlkreiSverbandeS mit anderen Vorschlägen verbunden war oder nur inem Ncichswahlvorschlage angeschlossen ist, oder ob keines von beiden der Fall ist. Letzterenfalls sind die Reststimmen verloren. Für dir gentrumSstimmeft kommt ein solcher Verlust nicht in Betracht, weil d I e Z ent rum 8 w a h l'v o rs chlä ge de« dr«! sächsischen Wahlkreise sowohl im Wahlkreis verbände mit einander verbunden sind als auch dem Reichswahlvorschlage der Z e nt ru m s p art e t angeschlossen sind. a) Reststimmen verbundener Kreiswahlvorschläge gelangen nun an den VerbandswahlauSschuß. Dieser stellt wieder zusammen, wie viel Reststimmen auf jede Gruppe der verbundenen Kreiswahlvor schläge entfallen. Je 60000 dieserart für eine Gruppe gesammelte Neststimmen vermitteln der Gruppe einen weiteren Abgeordnetensitz, wenn auf einen der verbundene» Kreiswahlvorschlage wenigstens 30 000 Stimmen abgegeben sind. Die hiernach bei der Zuteilung der Abgeordnetensitze wiederum nicht zur Geltung kommenden Neststimmen werden weiter als Neststimmen dem NeichSwahlleiter für die betressen den Rcichswahlvorschläge überwiesen. b) Der Reichswahlausjchuß schließlich zählt die ihm von den Verbands- oder von den Kreiswahlausschüssen für jeden Neichswahl- vorschlag überwiesenen Reststimmen zusammen. Aus je 60 000 Nest stimmen wird dem Reichswahlvorschlag ein Mandat zugeteilt, wobei ein Rest von mehr als 30 000 Stimmen vollen 60 000 Stimmen gleich zuachten ist. Hierbei ist aber ein Satz des Gesetzes zu beachten, den wir wörtlich zitieren wollen, weil er für einen Teil unserer Wähler schaft von größtem Interesse ist: „Einem Neichswahlvvr- schlage kann höchstens die gleiche Zahl der Abgeord netensitze zugeteilt werden, die auf die ihm an geschlossenen Kreiswahlvorschläge entfallen sind." Bekanntlich hat die Lausitzer Volkspartei, eine Gruppe dsr Wenden, einen besonderen Kreiswahlvorschlag eingereicht, wiewohl iür die säch sischen Wenden jeder Gedanke ausscheidet, 60000 Stimmen auszu- bringen. Von Seiten der Lausitzer Volkspartei sucht man nun da durch Stimmen zu gewinnen, daß man auf die Reichsliste der Lausitzer Volkspartei hinweist, an der auch die preußischen Wenden beteiligt sind. Es wäre aufs tiefste zu bedauern, wenn sich Wähler dadurch irre leiten ließen. Auf die Reichsliste der Lausitzer Volkspattei kann nur dann ein Mandat entfallen, wenn in einem Wahlkreise die Lau sitzer Volkspartei schon einen Abgeordneten erzielt hat. Da für die sächsischen Wenden diese Möglichkeit ausscheidet, müßten aber in dem einzigen preußischen Wahlkreise, in welchem noch die Lausitzer VolkS- pärtei einen Kreisvorschlag eingereicht hat, 60 000 Stimmen ausgs-- bracht worden sein, um einen ersten Kandidaten durchzubringe». Erst dann wäre theoretisch die Möglichkeit gegeben, daß überhaupt die Reichsliste der Lausitzer Volkspartei einen Kandidaten erhielte. Daun aber wäre weitere Voraussetzung für einen Erfolg dieser Reichsliste, daß beide in Frage kommenden Wahlkreise auch noch 60000 wen dische Neststimmen aufgebracht hätten. Das ist schlechthin ein vollkommenes Ding der Unmöglichkeit, da die Zahl der wahlberechtig ten Wenden im Dentschen Reiche hierzu überhaupt nicht ausreicht. Bon den auf den Wahlvorschlag der Lausitzer Volkspartei in Sachsen entfallenden Stimmen kann man also mit vollem Rechte sagen, daß sie restlos verloren gehen müssen und es wäre für die säch- fischen Wenden In ihrer Gesamtheit ernstlich zu erwägen, ob sie nicht noch in letzter Stunde die Wahlparole ändern und ihre Wählerschaft auf diejenige Partei Hinweisen möchten, zu welcher ein erheblicher Teil der Wenden sich bereits bekennt, die deshalb einen Vertreter des wendi schen Volles an hervorragender Stelle ihres Wahlvorschlages einen Platz eingeräumt hat, und die in der bisherigen Geschichte des Deut schen Reiches jederzeit und allein für die berechtigten Interessen der kleineren Nationalität-n und Reiche eingetrete» ist (zum Beispiel Polen politik) und die den Schutz der berechtigten Interessen der Wenden sich auch zur lünstigen Ausgabe gestellt hat. Das ist das Zentrum, die christliche Volkspartei. Die vorstehenden Ausführungen sollten ein Gesamtbild dessen geben, was wir alle zur praktischen Ausübung der Wahl wissen müssen. Fassen wir es nochmals in einigen kurze» Formeln zusammen: 1, Pfichlvergessen ist, wer nicht wählt. Männer und Frauen haben das Wahlrecht, sobald sie 20 Jahre ait sind, 2, Keine Zentrnmsslimme geht verloren, jede Stimme für das Zentrum wirkt im Wahlkreisverband oder auf der Reichsliste 3. Zur Wahl geht man grundsätzlich am 6, Juni vormittags, 4. Die Sonderliste der Lausitzer Vollspartei tut den Interessen deS wendischen Volkes Abbruch und führt zur Unwirksamkeit der a»f diesen Vorschlag entfallenden Stimmen. Die Vertretung ihrer berech tigten Interessen finden die sächsischen Wenden allein beim Zentrum, Am Soimtagmoge» gleich um 8 »hr wird an die Reichstags wahl gedacht, Die Wahl ist uns Gewissenspflicht. Darum fehlen auch die Frauen nicht. Kein guter Deutscher soll verfehlen, die Liste Strie- der-Ziesch zu wählen. Hauptversammlung des Vereins kathol. deutscher Lehrerinnen Der Verein katholischer deutscher Lehrerinnen, dessen Wiege im Westen Deutschlands stand und der auch heute iii Rheinland und Westfalen die größte Zahl seiner Mitglieder zählt, hat auch im Osten Deutschlands mehr und mehr Anhängerinnen und Freunde gewonnen. Dafür war ein glänzendes Zeugnis das Interesse, welches dor Pfingst- tagung des Vereins in Breslau nicht nur in den Kreisen der Lehre rinnen entgegengebracht wurde. Ein Begrüßungsabend, der in Rede, Lied und Bild durch Schlesiens Vergangenheit und über Schlesien» Fluren führte, leitete die Tagung festlich ein. Nach einem Hochamt fanden sich die Teilnehmerinnen am DieuStagmorgen -,ur ersten Mit gliederversammlung im Saale der Mathiastunst zusammen. Die erste Vorsitzende des Vereins, Frl. Abg, Mar. Schmitz, erössnete die Tagung mit dem katholischen Gruße und stellte sie unter den Schutz des Lehrers aller Völker, in dessen Dienst die katholische Lehrerin tagtäg lich und auch besonders während der gegenwärtigen Tagung stehr. Sie betont die große Bedeutung des Zusammenschlusses, da die katho lischen Lehrerinnen niemals so wie heute aut Selbsthilfe angewiesen sind. Der Aufruf der Delegierten ergab die Anwesenheit der Ver treterinnen von 71 BezirlSvereinen. Unter der Leitung von Frl, Abg, Rektorin Stoffels wurden dann Anträge rie zumeist de» weiteren Ausbau der Vereinsorgansation betrafen, beraten. Eine zweite Mit gliederversammlung tätigte die erforderlichen Neuwahlen. Die öffent liche Versammlung am Nachmittag wurde durch die Teilnahme deS hochw, Kardinals Fürstbischofes Bertram und >>es hochw, Weih- bischofes Wojcicch beehrt. Als Vertreterin des Ministeriums für Wissenschaft, Kunst »nd Volksbildung war Frl. Oberlehrer!« Pfen nings, Hilfsarbeiterin im Ministerium, erschienen, außerdem u, a, Vertreter der Regierung zu Breslau, der Stadtverwaltung, der Lehrer- rmd Lehreriiinenvereine und des Katholischen Frauenbundes. Begrü ßungsschreiben lagen vor vom päpstlichen Nuntius in München, den Er-bistbösen von Köln und München, vielen anderen deutschen Bi schöfen und dem Reich-Ministerium deS Innern und vom NruerstaatS- sekrctär Wildermann, Frl, Rnhbaum die Vorsitzende des schle sische» Zweigverens. eröffnet die Versammlung mit Watten herzlichen Dankes an alle Erschienenen, Frl. Abg, Oberlehrerin Schmitz be grüßt namens des Hanptverein-s die Gäste und die Vereinsschwestern. Die Verhandlungen der Tagung mögen getragen sein von dem Be wußtsein unseres Glaubens, unseres Frauentums und unseres Deutsch tums, dreier Gedanken, die der Tätigkeit des Vereins stets voranlench- teten, Der hochw, Kardinal-Für st bischos hat mit Freuden das Protektorat über die Versammlung übernommen. Er dankt im Name» der deutschen Bischöfe und der katholischen Ellern den Lehre rinnen für ihr treues Festhalten an den alten Idealen, Er wünscht den Lehrerinnen echten Katakombengeist: Glaubensklarbeit und /Freu digkeit, Gottesliebe, Innigkeit und Opfermut, Der Geist d?r hl, Hed wig möge über der Tagung schweben und die Lehrerinnen in ihre Heimat begleiten, Frl, Pfennings bringt zum Ausdruck, daß das Ministerium für die Verhandlungen großes Interesse habe. Nach dem von Frl. Krutwig erstatteten Jahresbericht ist zwar das letzte Vier teljahr daS schwerste seit dem 35jährigen Bestehen des Vereins ge wesen, aber doch ein recht fruchtbringendes für den inneren Ausbau des Vereins und seiner Hilfseinrichtungen, für die Tätigkeit des Vereins auf allen Gebieten, Der Verein zählt 19 000 Mitglieder in 178 Be zirks- und 5 Zweigvereinen, Frl, Obe-lrhrenn Richards- Bres lau sprach über ein nicht nur für Lehrerinnen, sondern für unsere ganze Mädchenerzirhnng sehr zeitgemäßes und wichtiges Thema: Der weib liche Einfluß ru der Schule, In dieser Frage sollte nach den Ausfüh rungen der Rcdncrinnen nicht das Materielle, sondern die Prinzipien den Ausschlag geben. Die Forderung nach dem Vorherrschen des weiblichen Einflusses in der Mädchenerzielmng gründet sich zunächst aus die Natur der Mädchen, die nach den Ergebnissen der psnchologische» expeniirentellen Forschung eine andere nnterrichtliche und erziehliche Be handlung der Mädchen notwendig macht und die durch die Fron weit besser geleistet werden kann. Auch für die Gesundheit unserer Mädchen wird es vorteilhaft sein, wenn man die Frau mit ihren statt pssegeri- schen Anlagen an der Erziehung der Mädchen, namentlich der heran reifenden, in starkem Umfange beteiligt. Der von den Pädagogen er strebte Arbeitsunterricht macht eine stärkere Heranziehung der Lehrerin in der Mädchenschule ebenfalls durchaus notwendig. Die Refercntin erbrachte ferner den Beweis, daß die Lehrerin nicht nur für den wissen schaftlichen Unterricht in manchen Fächern, namentlich aber für die Er ziehung der Mädchen die benifene Persönlichkeit ist, daß die Durch- schnitislchrerin dort mehr leisten wird als der Dnrchschnittslehrer, Wenn sie die Mitarbeit des Lehrers an der Bildung der weiblichen Jugend auch nicht gnindsählich ablehnt, so wandte sie sich doch gegen die Verpflichtung zur Anstellung männlicher Kräfte in ganz bestimmter Zahl. Tie katholische» Lehrerinnen erstreben deshalb den vorwiegen den Einfluß der Frau in der Mädchenschule damit auch von dort aus am Wiederaufbau des Vaterlandes gearbeitet werden kann, Die Aus sprache brachte lei Rednern und Rednerinnen einseitig zum Ausdruck, daß der Lehrerin in der Mädchenschule ein vorwiegender Einfluß ge bührt, Sie besitz: den angenllicllich »ich« in dem erstrebenswerten Maße, Vor allem muß gefordert »'erden, die Besetzung der zweiten Stelle auf dem Lande durch eine Lehrerin und die Trennung der 'Ge schlechter ans der Oberstufe und die Uebertragung der Mädchenober- klasscn der Volksschule an Lehrerinnen Mit wannen Worten trat da für Frl, Heine» ein, die ansführte, daß weibliche Jugendpssege nur dann Erfolg verspreche, wenn die Lehrerin den schulentlassenen Mädchen schon vor dem Eintritt ins Leben Führen» und mütterliche Beraterin war. In besonderen AuSschnßsitmngen besprach man Fragen der Jugendfürsorge und Jugendpflege. Frl, Nebler-Glatz, eine im Dienste der Jugend ergraute Lehrerin, wies mit jugendlichem Feuer den jüngere» Kolleginnen die Wege zu ihrer Mitarbeit in der ölse»!- liche» und privaten Jugendfürsorge. In der Sitzung des Ausschusses für VolkSschuIangelegenhcit sprach Frl, Abg, Rektorin Stoffels über den demokratische» Zug im Schulwesen der Gegenwart. Sie zeigte diesen Zug in den Bestrebungen schulorganisatorischer Art und aus dem Gebiete der Schulverwaltung, Die Einrichtung der Lehrerrüte, die Elternbcirate und Schülerausschüsse wurden nach ihren Vor- »nd Nachteilen gewürdigt, ebenso die Bestre bungen für und gegen die kollegiale Schiillcitnng, Der Vortrag und die nachfolgende Aussprache zeigten, daß überall die Lehrerinnen sich in die neue Zeit eingestellt haben und gewillt sind zur MitarLsst. daß aber um die Anerkennung voller Gleichberechtigung vielfach 'och ge kämpft werde» muß. In einer Besprechung über den Entwurf des Besoldungsgesetzes kam zum Ausdruck, daß der Verein grundsätzlich g» der Forderung des gleichen Gehaltes feslhalte» muß. Gegen Härten, die sich namentlich hinsichtlich der Anrechnung der Dienstwohnung und in der Besoldungsordnung für die sungen Lehrerinnen geltend machen, wird der Verein durch Eingaben Stellung nehmen, Die Sitzung der Abteilung für höhere Mädchcnbildung beschäftigte sich mit der Frage der Gemelnschastserziehitng. Frau Abg. Oberlehrerin Wronka schil- dett deren Ursprung und Entwicklung, Sie lehnt die Gemeinschasts-