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sein, während man die Heineren Staaten jedesmal einladen will, wenn ihre Interessen beraten »verden. Der Plan zu diesem Ko mitee soll ausgegangen sein vom General Fayolle und von Sir Somerset-Gough-Calthorpe, der ehemals Oberlommissar in den Dar danellen und zweiter britischer Seelord war. Internationale Verkehrs-Konferenz London, 26. Mai. Auf der Konferenz in Nom hat der Völkcrvundrat beschlossen, vor Ende des Jahres eine Internatio nale Konferenz für das Verkehrswesen einzuberusen, die die Ausgabe hat, eine ständige Organisation für das internatio nale Verkehrswesen zu schaffen, um die Freiheit des Verkehrs und des Gütertransports zwischen den Mitgliedcrstaaten zu sichern und damit die Wiederherstellung des Güteraustausche- und die wirtschaftliche Genesung der Welt zu fördern. Der Handel mit Rutzland Kopenhagen, 26 Mai. Ein besonderer Korrespondent de» Morgenbladet in Christiania meldet aus Paris, dab eine inter nationale Konferenz zur Beratung der Wiederaufnahme des Handels mit Rußland zum 18. Juni in Paris zusammen treten und auch die Schadenersatzfordcrungen der Alliierten und Neu trale» an Sowjetrußland behandeln soll. An der Konferenz würden leilnehmen England, Frankreich, Norwegen, Schweden, Dänemark, Holland und die Schweiz. DaS hungernde Petersburg Kopenhagen, 26. Mai. Laut „Verlingskr Tidende" berichten die russischen Zeitungen von einer förmlichen Massenflucht aus dem hungernden Petersburg. Durchschnittlich 1500 Men schen verlaßen täglich die Stadt. Dadurch ist rin bedeutender Mangel an Arbeitskräften entstanden. Die Sowjetbehörden haben ein Abreise verbot für Männer von 18 bis 50 Jahren und für Frauen zwischen 15 und 40 Jahren angelündigt. Nevolutionäre Putschgelüste ln Frankreich? (Eigener Drahtbericht der „Stichs. VollSzeitung") Berlin, 27. Mai. Aus Paris wird gemeldet: Die Vorunter suchungen eines angeblichen revolutionären Putsches, in dem 17 hervorragende Arbeiterführer und bolschewistische Agitatoren verwickelt sind, wurden gestern abgeschloffen. Gegen die Beschuldigten ist von dem Untersuchungsrichter die Anklage wegen anarchistischer Tat erhoben worden. 16 Männer wurden verhaftet und einer der drei Führer, Midal, wird steckbrieflich verfolgt. Unter dem Beweismate- rial der Regierung befinden sich Briefe und Dokumente von Deutschen, die angeblich bei der Verhaftung von Paul Demotte, dem jungen Amerikaner, der im Ruhrgebiet während der Unruhen erschaffen wurde, " herrührten und die die Untcrsuchunug herbeiführten. Unruhen ln Italien Mailand, 26. Mai. „Corriere dela Sera" meldet von der Feier des 24. Mat ay» Palermo einen Zusammenstoß eine» StudentenumzugeS mit Arbeitern, bei dem «in Polizist getötet wurde, und an» Orsana einen Zusammenstoß der Volksmenge mit Karabinier!, bei dem eS zwei Lote und drei Verwundete gab- Sccolo berichtet, daß in Mailand der sozialistische Gemeinderat Emili» Gavirati gestern in einer Hauptstraße durch einen Schuß getötet worden sei. Man vermutet einen politischen Anschlag. Die ne«e tschechische Nationalversammlung Prag, 26. Mai. Heute wurde die erste Sitzung der neu- gebildeten Nationalversammlung eröffnet. Mit 268 von 281 Stimmen wurde der bisherige Präsident der Nationalver sammlung, der Sozialdemokrat Franz Tomasek wiedergewählt. Nach der Rede des Präsidenten wurde zur Wahl der vier Stell vertreter geschritten, unter denen sich der deutsche Sozialdemokrat Czech befindet. Nach der Wahl der Schriftführer wurde die Sitzung geschlossen. Nachmittag- 5 Uhr tritt der Senat zur konstituierenden Cipung zusammen. Die schleswigsche Frage Paris, 26. Mai. Die Botschasterlonftrenz hat die Beratung des Vertrages zwischen Deutschland und Dänemarl über Schleswig beendet und wird die Vorlage beiden Mächten amtlich ttiitteilen. Tie Verwenduung und Verteilung des Erträgnisses aus nicht zerstörtem Kriegsgerät wird nach Besprechung mit dem Wieder- gutwachungsauSschuß endgültig geregelt werden Kopenhagen, 26. Mai. Das Organ des früheren Ministers für Kchllstvig, Hansen, die Zeitung „Heimoal', schreib' Mittwoch wird die Botschafterkonferenz in Paris wieder eine Sitzung abhalten. Zur Beratung steht der Vertrag über die Abtretung Nord schleswigs. Wie verlautet, handelt es sich dabei um einen drei- mtigen Vertrag, der von Dänemarl, Deutschland und der Entente pilerzeichnet wird. Die Botschafterkonferenz scheint sich in leine Ver handlungen über die Internationalisiert»^ der zweiten Zone einlaffen »II lassen. Rendsburg, 26. Mai. In der hier abgehaltenen Konferenz unter Vorsitz des Ministers des Auswärtigen Dr. Köster wurde beschlossen, tie Stelle eines deutschen Geschäftsträgers bei der Internationalen Somnission in Flensburg nicht wieder zu besetzen wegen des gemäß dm Friedsnsvertrage schon west vorgeschrittenen Stadiums der Ab. der nordschleswiaschen Frage. Das Bureau der Abwick- iMftfmnmission wird nach Schleswig verlegt Dr. Getzler in Kiel Kiel, 26. Mai. Reichswehrminister Dr. Geßler batte heute oisrgen auf der Marinestatiou eine '»terne Unterredung über Marine- fragen. Nach der Unterredung empfing er im Kieler Logenhau» da» dnedcreingesetzte Offizierkorps der Marine, an da» er tine Ansprache hielt. Der neue SiationSchel Frhr. p. Gagern Mrte in seiner Erwiderung, daß die wiedcreingesetzten Offiziere »Moimnen auf dem Boden der Verfassung stehen. Mittags fand im NaihauS ein Empfang statt; der Bürgermeister brachte dabei die Am'che der Stadt Kiel für Ihre« Wiederaufbau vor. Der Minister tniorach. den vorgebrachte» Wünschen nach Möglichkeit Rechnung zu Kegen. Nachmittag» gegen 6 Uhr erfolgte die Writexfahrt de» Reich»- idthlmiMerS nach Lübeck. Berlin, SS. Mai. Zum Stationschef tu Wilhelmshaven ' ' ftenker der Konteradmiral Z < ernannt worden. Herstellung von Krieg-material bei Krupp? Eigene,^Vraßtöeri'cht der .Stichs. Vol!»zeit««g-.) Paris, 27. Mai. Offiziell wird von französischer Seite erklärt, Greils seit längerer Zeit habe man die Fabrik Krupp verdächtigt, l lech weiter Kriegsmaterial herzustellen. Bei einer Unter pchung stellte eS sich Heraus, daß in der Tat 77-Millimeter- Ilkschütze hergestellt wurden. Der Direktor entschuldigte sich, daß i> sich um die Ergänzung älterer, im Rahmen de» Friedensvertrage» prgesehener Bestände handle. S» wurde besohlen, die ganzen Sv> tmgnisse zu vernichten. Ferner tvird »ine streng« Aussicht anSgeüb» Krym, . Der Binnenschifferftreik vor dem Zusammenbruch (Eigene, Vrahtbrricht der ^Stichs. Bolllzeitnng'^ Berlin, 27. Mai. Wie mitgeteilt wird, soll der Binnen- schisse rstreik vor dem Zusammenbruch stehen. Auf der Elbe sei die Arbeitsaufnahme eine säst allgemeine und man rechnet da mit, daß auch aus der Oder und auf den märlischen Gewässern der Streik schon in den nächsten Tagen beendet sein wird. Gestern hat die Streikleitung leim Arbeitsministerium um die angelündigt« Ein setzung eines Schiedsgerichts gebeten. Neugliederung des Reichswehr,ninifieriums Am 1. Juni 1920 tritt folgende Neugliederung des Reichswehrministeriums in Kraft: Dem Reichswehrminister unmittelbar unterstellt ist seine Ajutantu, die Nachrichtenstelle und ein Hauptbureau. Im übrigen wird das Ministerium in drei Gruppen -"gliedert, an deren Spitze gleichgeordnet für das Heer der „Ches der Heeresleitung" und der „Generalquartiermeister". für die Marine der „Ches der Admira lität" stehen. Dem Chef der Heeresleitung unterstehen das Personal amt, das Truppenamt, das Wehramt und die Inspekteure für Waffen und Gerät und der Waffenschulen. Dem Generalquartiermeifter unterstehen eine Zen tralabteilung, das Verwaltungsamt, das bisherige AuSrüstungsamt, jetzt Waffenamt genannt, die Sanitäts- und dir Velerlnärinspeltion, die Rechtsabteilung und die Justitiare. An der bisherigen Organisation der Admiralität hat sich nichts geändert. Mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Chef der Heeresleitung ist Generalmajor v. Seeckt, als Generalgiiarticrmcister Generalmajor v. Feldmann, als Ches der Admiraliiä Konteradmiral Michae lis beaustragt. Der dein Reichswehrminister auf Wunsch der Nationalversamm- lung lommiffarisch zugeteilte parlamentarische Staatsse kretär leitet gesondert die gesamte Untersuchung sämtlicher init den MSrz-Ereigniffen zusammenhängender Vorgänge Milk U öMA Skt! L Mi! Für die Zentrumsanhänger von Dresden und der näheren und weiteren Umgegend muß am Sonntag den 80. Mai die Parole lauten: W i» de» LmWMil i»s der MMsWe, wo abends pünktlich 8 Uhr ein hervor ragender Vertreter der Zentrumsidee Km Abs. Dr. Herschel aus Krcslaa sprechen wird. Außerdem wird der erste Kandidat auf der Liste der Sächsischen Zentrumspartei Herr WmßtiitsMM Dr. Strie-er-FeW- sich den Wählern vorstellen. Zentrumsanhänger werbet für diese Versammlung. Erscheint alle und rechtzeitig. Der vorläufige Reichs«;^ schaftsrat Berlin, 26. Mai. Von den Körperschaften, die das Recht zur Ernennung zum vorläufigen ReichSwirtschaftSrat erhalten haben, find ernannt worden vom Reichskohlenrat al» Arbeitgeber- Vertreter für Steinkohlen Hugo StinneS, für Braunkohlen General direktor Schuhmann, als Arbeitnehincrvertretcr für Steinkohle Jm- busch, für Braunkohlen Otto Hue, vom Reichsstädtebund Oberbürger meister Dr. Velian Eilenburg und Syndikus Dr- Haenel vom Deut» scheu Städtetag, al» Vertreter d«S HauSbefitze» Oberbürgermeister Blüher»Dre»den und Stadtrat Humor-München, vom Verband Deutscher Hauslrauenvereine Frau Charlotte Mühsam-Berlin und Frau Emma Cromer-Mannheim, vom Deutschen AerztevereinSbund Sanitätsrat Dr. Hartmann-Leipzig, vom ReichSvertand der deutschen Busse Chefredakteur Georg Bernhard, vom Deutschen Werkbund Professor Ernst Jäckh, vom Verband deutscher Gartenbau betriebe Generalsekretär Bcckmann-Neukiilln, vom Gencralvertand der deutschen Neichsetsengenossenschafien zusammen mit dem Reichs verband der deutschen landwirtschastlichen Genossenschaften, als Ver irrter deS Lapdwirtscha 'lichen Genossenschaft wesen» VerügudSdirektor Landesökonomicrat Pel.r Johannßen.Hannovcr, Anwalt Otto Gesscs» Berlin, Verbandsdirektor Oekonomierat Kacholi-Landau (Pfalz). Geheimer Justiziar Hermann Dietrich, ferner al» Vertreter des Kleinbesitzer Landwirt Mgnnheim.M.ucrnich bei Koblenz, Sch.utheiß Trübeiibach-Sonntax iThür.), Besitzer Schcmiouek-Poßha (Ostpr.), Landwird Neimsch-Hanichdors bei Habelschwerdt (Schles.), vauern- gutrbefitzer Domsch-Großhcnnersdorf (Sachsen), Schultheiß Schwönr-Oberstetten (Württbg.), Landmann Wcinberg-Tweckbaeke (Oldenburg). Der ReichSwirtschaftSrat wird, dem Vernehmen nach, vielleicht schon Ende Juni zusammentreten. Krankenkasse« und Kassenärzte Berlin, 26. Mai. Zum Sueik der Kassenärzte mit den Kronkenkaffen wird dem W- T. v. vom Reichsarbtttsmirilstcrium mttgetetlt, daß bereit» Verhandlung«« über ein EintgungSver- fahr«» eingelcilet worden find, da» in Kürze beginnen soll- An diesem Verfahren werden zwei beamtete Vertreter urd je fünf Ver treter der Acrzte und der Kaffenverbände teiluchmen. Die Leitung de» EiniguugSveriahrenS wird voiauSsichtlich eine von den Acrzte» vorgeschlagene, sehr fachkundige Persönlichkeit übernehmen, nachdem die Kaffenverbände ihre Zustimmung erteilt haben. Die gegenwärtige Arbrttalofigkrit Berlin, 26. Mai. Das Reichsarbeitsministerium gibt in einer Drahtung an die Regierungen der Länder bekannt, daß dt« Arbeitslosigkeit, die durch den gegenwärtigen Um schwung der wirtschaftlichen Konjunktur verursacht ist, als KriegS- iolge im Ginn« oeS 8 6 der Verordnung Uber die Erwerbslosen- fürkorge anzusehen und in derartigen Fallen Erwerbslose u. Unterstützung zu gewähren ist. Da» Steuerabzug beim Ardeitgede, M, von zuständiger Stelle «itgeteilt wirb, ist die Durch- ftihrnug brr neuen Struergesrtze jetzt soweit vorbereitet, bah der Lohn abzug beim Arbeitgeber vermutlich tu naher Zeit, wahrschernlich schon im nächste» Mönch zur Einführung komme« wirb. Kleine Nachrichten Paris, 26 Mai Die Friedenskonferenz hat verlangt daß Deutsch, land Xy landen aus der Kommission für das Saargebiet alberufe. Kopenhagen, 25. Mai. Gleich der deutschen technischen Nothilse ist in Kopenhagen unter Oberlandgerichisanwalt Fengers Leitung ein Verein gebildet worden, der in Tätigkeit treten soll wenn bei AuS- ständen und Ausständen die Versorgung der Bevölkerung bedroht ist oder die Gefahr der Vernichtung wichtiger Werte besteht. Stockholm, 26. Mai. Laut „S.ockh. Dagbtadet" laben die Bergarbeiter in den Erzfeldern von Norrdotten die Arbeit nieder- gelcgt. Der Streik dehnt sich aus. Die Bemannung eines deutschen Erzdampfers im Hasen von Lulea hat sich mit den Ausständigen solidarisch erklärt. Nüch? chten aus Sachsen Kein Belagerungszustand in Sachsen An letzter Zeit ist verschiedentlich die Frage aufgeworfen worden, ob der am 23. April 1919 vom Neichspräsidcnlen für Sachsen ange ordnete Belagerungszustand nicht tatsächlich noch bestehe, da seine Aushebung nicht im Reichsgesetzblatt verkündet worden sei. Auch in der Volkskammer liegt eine Anfrage hierzu vor. Um diesen Zweifeln zu begegnen, sei auf folgendes hingewiesen: Bereits unter dem 3. Januar 1920 war auf Anregung der sächsischen Regierung vom Reichspräsidenten die Aushebung des Belagerungszustandes für Sach sen in Aussicht genommen worden. Sie mußte aber mit Rücksicht aus die veränderten Umstände zunächst noch aufgeschoben werden und wurde dan erst unter dem 16. März 1920 aus Stuttgart in folgendem Wort laute telegraphisch verfügt: „Die auf Grund von Artikel 48 drr Reichsverfassung zur Ausrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit getroffenen Maßnahmen im Freistaate Sachsen werden hiermit aufgehoben. Reichspräsident Ebert. Reichswehrminister Noske." Der Wortlaut dieses Telegramme» nimmt zwar, da der Reichs regierung damls in Stuttgart keine Allen zur Verfügung standen, irr tümlicherweise auf den damals in Sachsen gar nicht bestehenden Aus nahmezustand nach Artikel 48 der Reichsverfaffung Bezug, anstatt auf den tatsächlich geltenden Belagerungszustand nach der alten Reichs- Verfassung, wie er am 23. April 1919 verhängt worden war. Nach dem vorangegangenen Meinungsaustausch zwischen der Reichs- und der sächsischen Staatsregierung konnte aber kein Zweifel darüber auf- kommen, daß mit dem Telegramm der bestehende Belagerungszustand vom 23. April 1919 aufgehoben werden sollte. Die leitenden Behän den, wie die Staatsregierung und das Wehrkreiskommando 4 waren sich darüber einig, daß hier nur ein Versehen in der Fassung deS Tele gramms vorlirgen konnte, wie eS bei der Trennung de» Reichspräsi denten von seiner Berliner Kanzlei und der Unmöglichkeit, die Akten einzusehen, erklärlich war. Um die Bekanntgabe des Telegramms nicht zu verjögern, wurde es durch die Staatskanzlei unverzüglich in allen Zeitungen Sachsens veröffentlicht. Außerdem wurden die Verwal tungsbehörden telegraphisch entsprechend verständigt. Damit wurde der Forderung in 8 3 des preußischen Gesetzes vom 4. Juni 1851 genügt, daß die Aufhebung des Belagerungszustandes durch Anzeig« an die Gemeindebehörden und durch die öffentlichen Blätter zur all gemeinen Kenntnis zu bringen sei. Nach dieser Bekanntgabe bestand bei dem Reichspräsidenten, der sächsischen Staatsregierung und dem Wehrkreiskommando 4, wie auch wohl bei dem größten Teile der Bevölkerung kein Zweifel, daß in Sachsen der Belagerungszustand nicht mehr be stehe. Von diesem Zeitpunkte an ist auch keinerlei Maßnahme ge troffen worden, die ans ein Weiterbestehen des Belagernnaszuftandes hätte hindeuten können Im Gegenteil: für Leipzig und Südwestsach sen mußte infolge der Aushebung des alten Belagerungszustandes wäh rend der letzten Unruhewochen ein neuer Ausnahmezustand nach Ar tikel 48 der Reichsverfaffuna angeordnet werd-'n, der in-.rttchen eben falls aufgehoben worden ist. Nach alledem steht fest, da st in Sachsen gegen wärtig weder nach altem nocki nach neuem Rechte irgendwelche Ansntahmebeffimmungen gellen. — t7!ne Protestaktion gegen die schwarze Schmach und Schande im besetzten deutschen Gebiet bat die Zentralstelle Sachsen der Liga zum Schutze der deutschen Kultur unternommen. In einer dringlichen Vorstellung bei den neutralen Regierungen vo» Holland, Dänemark, Schweden und Norwegen bittet die Liga die betreffenden Staatsmänner, ihre Stimme zu erheben ,nr schnellste« Beseitigung dieser die gesamte weiße Raffe de« Erdballes aufs schwerste schändenden unerhörten Zustände. Die Kundgebung wird von aktenmäßigen Material über die Schandtaten der schwarzen Franzosen im Rheinland« illustriert. Aus Dresden —* Zuckerkarlen Der am 80. Mai 1920 besinnende »cue ZiickcrverssrgungSzeitranm der Reihe 17 erstreckt sich nur am die Zeit '-iS 3. August 1920 (nicht 4. August 1920). Zur Vermeidung vo« Fälschungen ist zur Herstellung der Normal-Zuckerkarten, L-Kanen ErginziingS-Zucke»karten und BezugS-Kaxten für gewerbliche Betriebe wiederum Papier mit Wasserzeichen verwendet worden. Die Bezugs- Karten sind im Gegensatz zu den übrigen Karten aus orangefarbiaem Papier und mit olivgrünem Druck hergestellt. Die Kleinhändler stnd verpflichtet, alle zur Belieferung vorgelegten Zuckerkauen aut das Vorhandensein de» Wasserzeichens, die vorgelegten Bezugs-Karten außerdcm auf die vorstehend angegebenen Farben zu prüfen. Werden ihnen Karlen zur Belieferung vorgcleat, die sich hiernach als Fäl« schililsen erweisen, so haben sie sofort die geeigneten Maßnahmen zur Festnahme de» KartenverlegerS bezw. zur Feststellung von dessen Name und Wohnung zu ergreifen, die vorgelegten Karten inticzitbe- halten und der nächsten SicherheitS- oder Wohlfahnspolize'wache KennlniS zu geben. Ans gefrischte Karten erhalttn die Kleinhändler keinen Zucker geliefert, sie haben vielmehr zu gewärtigen, daß ihnen wegen Unzuverlässigkeit der Handel mit Zucker entzogen wird. —* Bo« Blitz erschlagen. Bei dem schweren Gewitter, daß gestern über Dresden niedcrging, wurde am Neustädter E'bufer in der Nahe der Friedrich-Augnst-BrückL ein in mittleren Jahren stehen den Man« vom Blitze getroffen und getötet. Der Name konnir nicht sestgestellt werden. Der Leichnam wurde nach dem St. Pauli. Friedhof gebracht. Gemeinde- und Vereinsnachrichte« K Dresden. Der kmholtsche Frauenbund, Zweigverein Dresden, ladet zu dem Freitag, den 28. Mai, abends 8 Uhr in da» kath. GesellerhauS (Grünes Zimmer) beginnenden „Saatsbürgerlich- polttischen Kursus für Frauen", ein. Den ersten Vortrag über „Wirtschaftspolitik" hat Herr Regierungsrat Dr. Fliiglrr übernommen. 8 Werda«. Der katholische Sirchenchor .ESeila* ladet iiir das am 30. Mai tm „Gasthof zum Löwen", Lchönfel», statt- findeude 9. StistungSd ein Da» Programm setzt sich zusammen au» Gesang»- und humoristischen Vorträgen mit anschließende« Tänzchen- Freunde und Gönner de» verttn» sind herzlichst eiugeladcg. Verantwortlich für de, redaktionellen Teil: Hauvtschriftleitoo Pani Hsßletns sttr den Anseratrniril; Petss Vchrade». Den- «ch Verlag da „Seqonia^Snchdrnckerri G. ».», H.' z» Lasds»,