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- Erscheinungsdatum
- 1920-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192004072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19200407
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19200407
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-04
- Tag 1920-04-07
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Monat
1920-04
-
Jahr
1920
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o» den 7. «pril 1920 Slchsisch« voll«z,it«n, Nr. 78, Seite fi Noch stehen wir unter dem Eindrücke deS ErlösnngsgeheimnIsseS. Ungestümes Drängen erfüllt unser Inneres, mehr zu tun nls bisher für' Christi Reich. Christ sein, heißt Kämpfer sein: Christ sein heißt ' Führer sein. Wie oft fehIt'S cm der Erk-ontnis dieser Pstichtl Wie ' oft gebricht eS aber bloß an Mut. sich durchzusetzen, wenn Hohn uns und Mißgunst verletzen! Weg mit falscher Scheu und Rücksichtsnahmel Unser armes Voll liegt darnieder in KarsreitagssinsterniS. In un seligem Irrtum wendet es sich weg von der Quelle des Lichtes und des Friedens. Doch selbst in wahnsinnigem, blutigem Irrtum brennt die Sehnsucht nach Wahrheit und Erlösung. — Vom Kreuze ober tont der Ruf: „Mich dürstet" — dürstet nach Menschenseelen. Wehe, wen» die Sehnsucht ohne Erfüllung bleibt! Wehe dem, der blinde oder gleichgültig und tatenlos vorübergeht an unseres Volles Ilptl Seine Sünde ist größer als die der Irrenden! Nur wo Wahr heit und Klarheit ist. da ist die Bedingung zu einem gesunden Auf stieg gegeben. Glück und Frieden lommen nicht von außen. Drinnen Im Herren entkeimt der Friede dem Wahrhcitssamcn unter dem Wir ken göttlicher Kraft Solcher Erkenntnis sich zu erschließen, um den rechten Weg zu finden braucht unser Volk selbstdenkende, verannvort- lichkeitsbewnßte. mitfühlende, in Gott aeankerte Glieder. Wie kann das Verständnis kür diese Notwendigkeit in unser Volk getragen werden? Der Wegs gibt es mehrere. Einer davon, vielleicht der zuverlässigste, ist der Weg über Schule und Elternhaus. Elternhaus und Schule müssen die Trüger der Gemeinschastsgeiiinmng und VolkS- gesundung werden. Die erste Vorbedingung dazu ist. daß Elternhaus und Schule in steter Wechselbeziehung stehen. Die Jugend ist unseres Volkes und der Kirche Hoffnung, ja. ich möchte sagen. Gottes Hoff nung. Elternhaus unk Schule sind die Pslainstätten des kommenden Geschlechts Sollen Edelnienschen ans dieser Pflanzstätte bervoraeben. hochherzige feste Charaktere dann müssen Elternhaus und Schule in ihren Erziehungs- und Bildungsgrundlätzen und Erziehungsmaßnahmen übereinstimmen und einander in d'e ^ände arbeiten Wie erreichen wir diese unbedingt notwendige Gemeinschastsge- sinnnna und Erziehiingseiuheitlichd it? Ganz einfach. Die Schule muß nicht nur Führerin der Kinde'- sein sondern sie muß auch den Eltern von ihrem pädagogische-' Gute milteile». Erziehung iß ein w- ' . , . - - - - . .. k , 5 verletzlich weil dem. Höchsten geweiht — als Kinderseelen? Diele Er kenntnis des Wertes der Kinderie-le >--r Seels überhauvt nniß vor allem Gemeingut unseres Volkes weiten Aus dieser Wertschätzung der Seele resultiert die Erkenntnis der Erhabenheit und Verantwort lichkeit des Eltern- und Erzieherben-ses. Erziehen heißt, den Zöaling lehren sich bewußt in die vernünftige, gottgewollte Wechselbeziehung set«en zu seinem eigenen Ach zu seinem Sibövser zur vernunftbegabt---z und vernnnstloseu Sck-övsnna um so -um Ed-tmaosck-eist»,»,- >n-- Voll kommenheit zu gelangen und zum Glück und anderen dazu zn ver helfen Woher stammen die „»''"---nckb" - l»tch'N"te„ für die rick-io-,, ans menschlicher Erkenntnis. Gewissenhafte Erziehung erst» dort ebenso gewissenhafte ^elhllerzieln'ng I- naher d-u- wrrieber dem Edel- Menschentum kommt desto wirksanieren, nachhaltigeren Eindruck wer den Wort und Beispiel ank den Zöaling machen Die Erzieh-rarbest pssssflf rwtU'ZNdk'7 d^sk sit-s' s,-.' s Arrtümer unserer Zeit und deren llrsvrung. In iedem Irrtum ist ein Körnchen lM,-,Nrr,^tt m-" w .,,s r-en» re-e-ens der Ströme W-WI es gelingt da? eNntdlö>-"ck'-n der Wohrbe-t gnb'N- sinden der hg» die Gesgbr des Arrtnms ghmmnnv-,, Eine g-cknnde S-ele brai'cht eine» gesunden Körner zu ibr-r B' "'ia-nia: ohne ibu iß sie wie ein Künstler vor z-EMmem Instrument. Im Umgang mit der Natur gesunden L-'b „nd Dmeke den muß. Dann wird mit effern-m Bl-'ll-n sesämvst werden was den Ersgla der Erziehung bedroht Dann wird der Schmutz in Mode und Kunst und Verauüaen sich nicht ans Tac,--stckst wogen dürfen.- dann wird um des K-'ndes willen manches ungeschehen hleibeu Mas setzt gedankenlos geschieht und manches getan werden was man setzt ans Gleichogltiafelt unterlaßt Wie sollen nun diese Gedanken an die Eltern berangebracht wer den? Durch Wort und Schrift. Durch Wert bei G-l-genbeit der so- genann'en Elternabende welche Einrichtung weiter gnsznbauen ist. El'e,-nahende sollen nicht s„ erster L>-i- der bln'erbaltnng und Schan- stellnng dienen: sie fallen viekmekr Aufklärungsarbeit leisten über die Erz-ekwna Da? geschieht am bellen durch Vortragsreihen. Ein Ver trag im Jahr ill ein Trovl-n aus eine» Heiken Siein Eine Um- rahmung des ernsten Teiles des Abends durch Lied und Gedicht wird sich überall leicht e'-möalichen lallen -l-rlla ein ganz belch-id-ner Schmuck des Portraasraumes in Form eines Pln'nenstranßeS oder einiger Bilder vielleicht Anschgn»i>g-?b>lder aus der Schule. Der Stoss der Vortragsreihen würde am beste» entnommen werde» 1. dem Gebiete der Psvcholonie kz. B Von d-m Tätiakei'en der Seele, stur Psvchologie des Kleinkinde" Zur Pinchofnaie des Scbickfindes. Indi- vidualitätKsorschnng. Psuchokoailche BerusSberatnna b 2. dem lllehixte der Menschenkunde uitd Gesnndhei'svsleae 0 B. Der Menschenkörncr, ein Meisterwerk der Schöpfung. Von den Sinnen. Sänalingspffeq-. Kleinkindervilege G->s„udbe>tsvlleae beim schulpflichtigen Kinde Das schwache Kind Tnberlnlose. And-re Seuchen. Zabnpffege. Allobol »nd Kindl: 3 dem Gebiete der Erziehung lz. B Erz'eln'ng d's Klein kindes. Wie er-iehe ich mein Kind znm Gehorsam, zur Wahrheitsliebe, zur Hillsherestschalt Sethstühenvindimg. Ein Wort übw Vererbung.!: 4. dem Gebiete der Selbsterziehung lz. V. Ethik des Familienlebens Leb-'nsgnssgssnng Eigencirt d-s Mannes und der Fra». Der sittliche Idcalmensch. Wahre Freundlichkeit und Berechnung.!: ß. dem Gebiete der Religion und Philosophie lz. B Weltanschgunnassragen. Sünde und Erlösung. Das Problem der Willensfreibet. Willenshemmungen ); st. dem Gebiete der Natnrforschnng und sinnigen Nalurbetrack'tnng: 7. dem Gebiete der Literattnr. Hie-zu kämen Gelegenheitsthemen, wie sie da? Sehnlichen liefet l.z. Br Wie helfe ich meinem Schulneuling. Wie helfe ich meinem Kinde bei keiner Verb-weit,mg ans die erste hl. Kommunion, klebe - Andenken. Bücher für Kinder. Spielzeug). Wer soll diese Arbeit aus sich nehmen? höre ich 'ntrüstet fragen Dazu würde am besten eine Zentrale ins Leben gerufen werden, die alle Vorarbeiten zu erledigen hätte und den Schulen Material liefern könnte Wo der Wille ist. da findet sich auch ein Weg. wenn sich nur Gesinnungsgenossen finden. Wir Katholiken müßten es als eine un serer heiligsten Pflichte» ansehen. solche Aufklärung ins Volk zu tragen und so an der Veredelung der Menschheit niitzuarbeiten. '? l Ein zweites Mittel zur Aufklärung ist die Schrift. Da leider »och keiner Schule Bücher oder ErziehungSschristen -.ur Verfügung sieben die sie dem Elternhaus? zur Verfügung stellen könnte, so müßten Erzieher und Volksfrennde. die den Gedanken der Gemeinschgstsgesin- nnng ersaßt haben, gute Bücher und Zeitschriften in drei oder vier an deren Familien umlaufen lassen. Mancher Aergrr ist damit verbun den. Ak-er gute Bücher sind gute Frennde. Ihre Gedanken senken sich unbemerkt in Verstand und Gemüt. Samen sind es. denen Frnchtge» wüchse entsprießen. Das Bewußtsein guter Tat Hilst üker den Aerger hinweg. Kein Boden ist zu steinig, daß nicht wenigstens ein Pflänz chen darin Wurzel faßte. Laßt uns daran bauen, daß für unsere Jugend Elternhaus und Schule ein Heiligtum werden in dem sie rein und hochherzig heran wächst ini Schatten der Eucharistie! Dann ist Deiitschlands Zuliinft gesichert. Dann schreitet das deutsche Voll in seinem Edesmenschentnm an der Spitze der Menschheit. Dann haben wir unsere Pflicht getan -gegen Menschen «nd Gott. Wer Hilst mit? Man lebt nur «önmal und hat nur so viel gelebt, ii» Man für andere gelebt hat. Ant. Sch »frr, «. kath VolkSsch Aufruf der Relchsreglerung Perlt«, v. April. An die Bevölkerung der Städte und Ort schaften, die von den Franzosen al« Repressalie gegen unsere Polizei aktion im Industriegebiet besetzt worden sind hat die Reichs regierung den nachstehenden Aufruf gerichtet: An die Bevölkerung der von den Franzosen besetzten Städte! Um die Leiden von Hunderttausenden abzukürzcn, die iuiIndiistne- gebiet der erpresserischen Räuberei von Ecpresserbanden ausgeliefert waren, hat die RelchSregierung dorthin Truppen entsandt. Die Genehmigung der Entente war nicht erteilt worden, obwohl die deutsche Negierung die bitterste Notwendigkeit mehrfach eindringlich dargelegt hatte. Im ganzen sind dort noch nicht 14000 Mann zu- sammengezogen, aiso fast genau die Zahl, welche uns das Abkommen mit der Entente erlaubt. Trotzdem bat Frankreich in der Einsendung dieser Truppen einen Bruch des Friedensverirages gesehen und eine „Gefährdung deS Weltfriedens". Diele Behauptung richtet sich an gesichts der lächerlich kleinen Truppenmenge von ielbst. Frankreich aber hat e« mit dem Friedens instand für vereinbar gehalten, blühende deutsche Städte als Repressalie zu besetzen. Unerhörter ist mit dem Weltfrieden nie gespielt worden, als r«Frank reich tut. Die Reichsregierung weiß, daß die Landsleute der schwer- betrosfeiien Städte und Landstriche die Notwendigkeit verstehen, und bestäl gen, daß im Ruhrgebiet Ordnung geschallen werde, damit das deutsche Wirtschaftsleben nickl aus Kohlenniaugel zugrunde gehe. Daß ein hartherziger Gegner sie zum Opfer seiner Lhylock-Politik macht, fällt auf ihn allein. Die ReichSregielmig wird alles tun, um die Lcidenszeit des Mainganeö abzutürzen, aber sie weiß, daß sie mit der schwergeprüften überfallenen Bevollerimg eines Sinnes ist. Wir weiden Deutschland auch aus diesem listig angelegten Wege nicht zertrümmern lallen Wir werden den juristischen Kniffen und der brutaleii Vergewaltigung den einigen Willen entgegen etzen: ein Volk zu sein und zu bleiven! Berlin, 6. «pril 1920. Die Reichsrcgicrung: gez. Müller, Reichskanzler. Die Lage im Nulrroebiet (Eigener Trcihtbericht der .Sachs. VolkSzeitung") E-bersotd, 7. April. Nördlich Gci' ei:'iz che» bis Bot trop finden augenblicklich noch 'chwerc Kamp e statt. Bottrop ist von NeichSw-brtrnppc» von drei Se ten iimgcsteUt und durch Kämpfe arg milgcnomme». Zurzeit finden die harlnnckinsten .Kämpfe bei Karnap statt- Die Essener B-vö kernng ist teilweise geflüchtet. In Dort», und haben die Nol>» Gardisten beim Abzug sn chtbar eewüiet. Innerhalb der Stadt sind schwere Plnnd-.niiiaen voree- l'ommcii. Ein Stadtrat wurde in einer Bcainlenversamniliing von den Roten erschossen. Der Abzug ist ans die schweren Verluste ihrer Armee bei Eamen znrvckmfnhren. Bei Horde stellten sick Arveiler den Noten Gardisten entgegen. Es gab auf beiden Seiten Toto. W es^aesn, 6. April Gestern setzten sich die französischen Tinppen bei Biebrich und gestern abend bei Wiesbaden in Marsch,Fra»kirnt,Homburg, Hann». Daimstadt und Du s- bnrg heute im Lam'e des Tages z» bffetzen. Die Reichswehr wird angenblicklib von Franlfuri abbeiördert In den neu besetzten Si-ädten sowie in den Bezirken Wle-baden-Siadt »nd Lau, (außer Bie-'rlch, Königstein, Lailgeiiichwalbach, Höchst und Großgerau) wurde der Belagerungszustand von den Franwseu verhängt und die gesamte.Kam, olle der Delegierten der hohen Rh-inlands- lommiision in der Form gestellt, w-e es während des Waffenstill standes üblich war. Zwischen 0 llbr abends und ö Uhr früh dürfen leine Beriammliliigen slatifinden. Der Verkehr der bisher unge hindert war. steht unter militärischer Kontrolle Es erscheinen keine Festungen " l-erselo, 6. April. Oberbürgermeister'lind Vollzugsausschuß veröffentlichten im Laufe des gestrigen Vorm ltaas folgenden Anschlag: Berlin, ü. April. Nach Mitteilung des Reichslommissars Severing ivird die Reichswehr so diriaiert. daß sie in Elberwld, ü'armen und Hagen nicht einrilckt, teilweise? Vorsehieven i» ie Näve erfolgte nickt eigenmächtig, sondern planmäßig aus technischen Gründen, gerade un, Einbrüche in all- genannte» Gebiete »nmöalich zu machen. Bitte, Bevölkerung a,»klaren. Reichskanzler Müller. Vvrste'envcs ivird veröffentlicht mit der Bitte an die Be völkerung, Nu' e und Ordnung weiter zu bewahren, insbesondere auch den Gerückten, daß morgen wieder Generalstreik proklamiert wird, nickt zu alauben. Die Arbeit wird in vollem llm-ange weiter durclioeführt Bis letzt herrscht hier Ruhe. Der Telephonverkcbr mit Essen ist unterbunden. "vsisseldors. 6. April. Zwischen der Stadtverwaltung und dem Pollzu-iSrate in Düsseldorf ist in Austührung ver 'Bielefelder Vereinbarungen vom 24. März ein für die UebergangSzcit giltiaes Abkommen aetrosfen ivoraen, wonach die vollziehende Gewalt anr allen Gebieten der Staatsverwaltung wie vor dem 18. März 1020 aus'chließlich in den verfassungsmäßigen Händen liegt. Die Pollzeiverwaltung lat wieder in vollein Umfange ihre Dienst obliegenheiten ausgenommen. Der bisl eri e VollzngSrat soll alsbald in den nach 8 0 der Vielefelder Vereinbarungen zu bildenden OrdnungsaiiSschuß übergeleitet werden Die Sicherheitswebr wird als Ortswehr im Sinne des F 10 der Vereiilbarlingen anerkannt. Dortmund, 6 April. In der Nacht znm Montag verschwanden n Dortmund der VollnigSrat und d?r Arbei-crrat. Gestern vor mittag rückten kleine Grnvpcn der R-ickswehr ei». Heute vormittag solle» weitere folgen. Der Streik ist ausgehoben. In Iserlohn wurden bisher gegen L00 Waffen abgegeben. Ans die Nachricht, daß da« M'liiär i» Schweröle ist, wurde der Pollziigsni,»ichilß gh- gesetzt und ein OrdniingSauSschntz ans den Koalitionsparleien und den Unabhängigen gebildet. Voilaiiffg versehen noch 30 Ar etter den Sicherheitsdienst. Eine Wehr ank paritätischer Grundlaae wird vor bereitet. In Elberfeld ist ebenfalls alle« ruhig. Die Stadt ist mit Lebeiigmiitelii für mchrcir Wachen gedeckt. Der NktionSauSichuß, der aus Rechtssozialisten, Unabhängigen „nd Kommunisten besteht, erließ gestern eine Anfforderuna gegen den Generalstrcit. In Hagen wird in allen Fabriken gearbeitet. Abgegeben wurden bisher 2000 Gewehre. Für diese Woche ist die Lebensmittelversorgung aus reichend. Die Reichswehr in Essen (Eigener Drahtbericht der „Sächs. VolkSzeitung"! Essen, 7. April. Gestern abend ist e» in Esse» zu keinen weiteren Zwischenfällen mehr gekommen. Im Lause des Nachmittags find Truppen der Reichswehr kampflos in verschiedene Vororte der Stadt c'-ngciückt. Eine weitere Abteilung NcichSwebr hat das Rat haus besetzt und dort die schlvarzratgoldcne Flaoge gehißt. Die ans dem Essener und Düsseldorfer Gebiet in den Osteriagcn und in der vergangenen Nacht abgezogenen Noten Gardisten heben sich in der Hauptsache nach dem Wuppertal und dem Verglich,» Land gewendet. Durch Elberfeld find am gestrigen Tage lange Kolonnen von Roten Gardisten ans Kraftwagen und zu Fuß gezogen, die zum Teil ihre Waffe» «btzegkben haben- Radek und Levin (Eigener Drahtbericht der „Sächs. VolkSzeitung") Berlin, 7. April. Nach Meldungen, die an« zuverlässiger Quelle a»S dem Ruhrgebiet hier eingeqangen sind, haben die russischen Bolschewisten Radek und Le bin am Montag an einer Sitzung der Kampflcitung der Roten Zentralrtte in Dortmund teilgenommen. Radek und LcvIn haben die Kampflcitung zur Fortsetzung de» Kampfe« ermuntert, »or«uf donn auch die Fortsetzung de« Kampfe« be schlossen wurde. Eine Konferenz der Parteiführer (Eigener Drahtberichl der „Sächs. VolkSzeitung") Berlin, 7. April. Gestern nachmittag hat beim Reichs« finanzniin ister eine Konferenz staitgesunden, an der die Partei führer teilnahmen. Gegenstand der Erörterung waren die Vorgänge im Ruhrgebiet und die durch den Einmarsch geschossene neue Lage- TS wurde der Gedanke der Einberufung der Nationalversammlung für Sonnabend erörtert, und nach dieser Richtung soll mit dem Präsidenten Fehrenbach in Verbindung getreten werden. Die Wahlen zum Reichstag find vom ReichSministerimn de« Innern auf Sonn tag, den ü. Juni, cinberanmt worden. Borkehrungen fii- die Neuwahlen BerUn, 6. April. Der ReichSmInistcr de« Innern hat die LaiideSregicriinacn um Anweisung an die Gemeindebehörden oebeten, alle Vorkehrungen für sosortioe Ausstellung der Wähler listen z» treffen, so daß diese bis Ende Mai serüggestellt sind. Deselinnel ln Nizza Nizia g. April. Präsident DeSchanel traf aestern vormittag ans der Präfektur -m, wo ibn der Vrin, von Undine und die EkesS der französischen und italienische» Geschwader erwarteten. Der Prinz überreicht« De-chgnel im Namen der Kö"igS von Italien den Annunciatenorden. ^arank begab sich der Präsident nach dem F-ried- b»fe znm Grabe Gamb-ttos, wo er eine Ansprache an die Turner- beresvioung Onzal-l dielt. Der König von Italien richtete eine Drahtung an DeSchanel, mit der er ibm anläßlich seiner ersten Reise an die italienische Grenze die herzlichsten Wünsche übermittelte. ' Die Japaner in Wladiwostok Ne»york, 0. Ap-st. Der Korrespondent der Associated Preß in Wladiwostok telegraphiert: Die japanischen Truppen sind nach Sstündiaem scknv-ren Kampfe in Wladiwostok eingcrückt. Der Kampf um die Scknrle Erteilung des Religionsunterrichts bis zum endgültigen Entscheid Das sächsische Kultusministerium veröffentlicht folgend« Verordnung: Dos Reichsministerium des Innern bat aus Ansrag« des Kultusministeriums erklärt, daß die N e i ch s r e g i eru >ig sich zu einem Einschreiten gemäß Artikel 13 Aknatz 2 der Reichsverfns» sung veranlaßt sehen werde, wenn der Religionsunterricht in ollen Schulen Sachsens für eine UebergangSzeit völlig besei tigt werden sollte, ohne daß aus Erziehunaskerechtigte, die Re ligionsunterricht für ihre Kinder wünschen, Rücksicht genommen wird Es wird demaemäß eine endgültige Entscheidung darüber hcrbeigcführt, ob 8 2 des Uebergangsgesetzes für das Volksschulwesen vom 22. Juli 1019 gegenüber Artikel 149 Absatz 1 Satz 1 der Reichsversasiunq Gel tung hat oder nicht. Das Ministerium des Kultus uns öffentlichen Unterrichts ordnet an, daß bis zum Zeitpunkt der Ent scheidung den Kindern, die nach dem Willen der Erziehungsberechtigten daran teilzunehmen ha ben, der Religionsunterricht nach den im Ver ordnung swege erlassenen Bestimmungen erteilt wird. Nachrichten ans Sachen Do. Rrinhold sächfischer Ainanzmixisteo — L-ipzig. 6 Avril. Wie das Leipzioer Taa-blatt erfährt, >>at der Min stervräsident Dr, Gradnauer, nocbd.'M F-varzmivGer N-'tllchke weaen seine« GeiundheilSznstandeS von icin-m Amte zmück- aelrelen ist, den demokrati'chen Abgeordneten der sächsischen Volks kammer Dr. Beter Reinhold st: das Amt des sächsischen Ftiianz- ministerinms bcrnscn. Dr. Restibold hat das Amt angenommc». E ne Richtigstellung In der Preffe wird ein Ankrus einer Kommission d-s A-b-i,er rate? Et-„iaitz und der Aklionsausschüsse des Vogttandes veibr stet, den auch Holz unterzeichnet haben toll und der in Planen durch An schlag bekanntgegelen wurde. Dieser angebliche Ausruf erweckt den falschen Anschein, als ob die sächsische Regierung mit seinem Inhalte einverstanden wäre Tatsächlich enthält der Ausruf Unrichtigkeiten <o- weir er von der sächsischen Regierung spricht. Nichtig ist nur. daß der Chemnitzer Aktionsausschuß am vergangenen Mistvocb in Aussicht ae- slelst hat. Hökz zum Nnweben s-ines verbr'cherllche» Treibens zu ver anlassen und daß die sächsische Negierung ihre Einwilligung zu einem solchen Persncbe erteilt hat. Dagegen bat die Nea'ening niemals mit Hölz verbandest und denkt auch nickst daran mit ihm :» verbandet». Dan'il s'll--' an-r, flsl,- !>;.> Veröffentlich»»,-! jenes AnstnseS geknüpften Kvivbinationen zusammen. — Das Gesanstministerstnn bat beschlossen, daß bis znm Ins ast treten de? Gesttzes über dw Feitstellnna des allaemestirn Siaat-.baus- bastsvl-nes. sowie des säoi,sbal>--st>!an-s Gr das staatliche Elestristtäls- unternebmen aus das Necbnungsiabr 1020 dst rechtlich bearünaeten Varvstichstmae,, d-s Siaa'rs w-iier zu arststi-n sind dir V-rv-st-n,g sortzusnbren ist und zu diesem Zwecke die nätiaen Anc-aebe,, aeb-lllet, die bi-beri-an So-»- n und Abaaben soweit re-cbsr'chltiche Vorst-brst. ten nickst enta-aenO-ben weiter erbeben 'werde» und von, Fstianz- ministerinm auch nach Maßgabe und im Nabmen der bisncrigen ae- setztichen Ermächtigungen Schatzanweisungen ansgegebe» werden tonnen. — Cstemni«-, g April. Eine Betri ebsdalea i e> t an - Pel-- sammluna der Arbeiter und Anaesteilt-n belebstE aiiien', dis scllortiae Beurlaubung aller Ossigere dar Reich«,»?'-!- ni v-r'an'an, die sich ae-en die Arbeiterschaft gewendet t-n'wn. Iarn-r w -nicht die Versammlung dis sofortigeFi-eilaffnna alt-r nalstischa" n - -m, dis Bewaffnung der Arbeiter unter Kontrolle iibar die teil derselben zum Waffsntragen durch die Arbeitsnäls. Wenn Reicks» webrtn>ppen nach Csteninitz geschickt werden sollten, soll der General» streik und der bewaffnete Aufstand eintreten, — Planen, ff. April. Aul Aufforderung des Konstiiilnllieil Höiz fand fick benie nachmisiag eine größere An-afff hicüaer G-. schättSleute »nd Fabrikanten zu einer Velsammstma -m V'a!,v ;n- iammcil. Mar Holz, der in Begleitung testier Raten Garde im Krasttvagcn bierher gekommen war, legte i» der Verstimmt»«» sti langen Ausführungen wieder sein Programm dar, das in der Er richtung einer kommunistischen Gestllickast besteht. Zn»! Schluß forderte cr die Versammelten auf, einen Ausschuß zu wählen, der in Ziilnnt't die Verbcindlungen mit dem Falkenstestier Vollzugs- rate führen solle. — Zwickau, 0 April. An dem vom Astionsausschusse ausge schriebenen Wahlen znm großen Arbciterrat für die Stadr Zwickau und die Anitsgerichtsbezzrke Zwickau und Wildenials nabmen 23 400 Wühler teil Es erhielten Sitze die .vainmnniite» 117. die Unabhän gige» 49 und die Mebrheitssozialisli-n l t2. Im Vergleiche zu den srnheren Arleiterratswahlen bedeutet dieser Ausfall eine starke Zu nahme der kommunistischen Stimmen- Aus Dresden -* Lebensmittelkarte,,beliesenins für die Stadt vre« dt« siehe „Amtlich- Bekanntmachungen". —* F1tischM'tsi»-gi»,g in der Stadt Dresden. In der lausenden Woche werden auf die Reichsflcischlartc Reihe „K" Corned beef, Büchsenlliit- und Büchsenlcberwurst zu den in der Bekanntmachung ent haltenen Bestimmungen verteilt. ^
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