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Ponnobeud de« t «prll 1920 Rr SS. Seit« , wiesen, daß tm Mittelalter geistlich« und weltliche Jnteresirn vou der Kirche verquickt gewesen seien und daß seine von mir abweichende A» sicht sich eben cus unserer grundverschiedenen Stellung gegenüber dem Papsttum erklärel Was aber hatte ich erwartet? Beweise für Br. Häuptlingen! Und worin lag der Hauptgrund, daß Janssen sofort beim Er- scheinen des ersten Bandes seiner Geschichte des deutschen Volles sich laum der Gegner erwehren lonnte? Daß er als Katholik, vollends als lntholischer Geistlicher es wagte, über dis Resormationszeit zu schreiben, deren Bild doch schon der große Ranke gemalt, das nahm man ihm übel, Janssen hatte sich aus einfachen Verhältnissen durch Fleiß und Ausdauer zum Privatkonten für Geschichte an der Universität Mün ster herausgcarbeitet. Von hier au« nahm er kurze Zeit später eine Stelle als Geschichtelehrer an einem Gamnasium in Frankfurt a. M. an, keine Ueberraschung für den, der das wirtschaftliche Elend so man cher Privaidozenten kennt Sein Freund, der bedeutend« protestantische Historiker Böbmer, bekannt vor allem durch die Herausgabe der Kaiserregesten wies seinen jungen Freund, dessen eminente Begabung er erkannte daraufhin, daß dein deutschen Volke eine Geschichte aus der Feder eines katholischen Historikers fehle. .Mächten doch," so sprach Böhmer vor dem Standbild Karl« des Großen, „unter den Katholiken, besonders auf dem Geliete der Geschichte, mehr Leute erstehen, die gründliche Kenntnisse mit richtigem Urteil und Talent in der Dar stellung verbinden, damit die anderen das Wort nicht immer allein behalten." Durch BähmerS Wort ermutigt, begann nun Janssen feine Lebensarbeit, die ihm bis zu feinem Ende jede Stunde beschäftigt hat, er arbeitet« eine gewaltige Menge von Quellen und Literatur durch, durchsuchte Bibliotheken und Archive und gab im Mai 1876 den ersten Band feiner Geschichte d«S deutschen Volke- seit dem Ausgang des Mittelalters heraus. DaS immer mehr anwachsende Material wurde in sieben stattlichen Bänden krarbeitet, nach seinem Tode erschien ein von Pastor bearbeiteter achter Band, der die volkswirtschaftlichen, gesellsHaftlichen und religiös-sittlichen Zustände bis zum Beginn des 80jährigen Krieges behandelt; ein in Aussicht gestellter neunter Band wird die allgemeinen Zustände deS deutschen Volkes während d«S 80jährigen Krieges uns zeigen, Janssen beginnt seine Darstellung mit der Reformation, eS wer den also im ganzen rund 100 Jahre uns vorgeführt. Das Werk hat einen Riesenerfolg gehabt, die ersten Bände liegen nunmehr in 19 und 20. Auflage vor! Noch niemals aber hat ein wissenschaftliches Werk derartig die Geister in Aufregung gesetzt. Ein heftiger Meinungskampf für und wider Janssen erhob sich. Eingehende Kritiken in TageSzei- langen und wissenschaftlichen Zeitschriften erschienen, (vgl. Delbrück in den Preuß. Jahrbüchern Bd. b3, S. 529ff. und Max Lenz in der historischen Zeitschrift Bd. 50, S. 231sf.). Die Gegner verschonten den Gelehrten und sein in ehrlicher LebenSarlvit geschaffenes Werk nicht mit den schärfsten Ausdrücken. Kaufmann in seiner erwähnten Geschichte deS 19. Jahrhunderts spricht von einem Pamphlet im Ge- lehrtengewande, Max Lenz erklärt, der Inhalt der ersten drei Bände lasse sich in wenigen Seite» rekapitulieren, Delbrück aber schimpft, Janssen- Werk sei nicht« als eine ungeheure Lüge, nennt den Verfasser einen dummpfiffigen Falschmünzer, ist namentlich empört über dessen llbarakteristik HuttenS und stellt die Frage, ob nicht „etwa jemand da bei etwa« von der Stimmung HuttenS verspüre, als er jenen beiden Dominikanern die Ohren abschnitt'll Janssen wurde al« abgefeimte jesuitische Bestie, als moderner Drachentöter der Ultramontanen «. ä. hingestellt. I» Amerika fetzte et» Protestant eine» Preis von b 000 Dollar« für dl« best« «tderlegnng Janssen« aus. De» lockenden Preis hat sich meine« Wissen« niemand verdient. Auf den Universitäten bekommt man ähnliche Urteile wie die oben angeführten zu hören; die Allgemeinheit bildet sich danach ihre Ansicht, und nur die allerwenigsten- geben sich die Mühe, Janssen- Werk selbst zu studieren und zu verfolgen, wie er mit feinen Gegnern ab- gerechnet hat. (Vergl. „An meine Kritiker" und .Ein zweite« Wort an mrine Kritiker".) Andererseits fehlte auch aus protestan- trscher Seite die Anerkennung nicht: man mußte zugeben, daß der katholische Gelehrte auch der protestantischen Geschichtsforschung einen großen Dienst geleistet hatte; durch Janssen« Werk war in Zukunft da« Geschichtsbild, wie e« Ranke von der Reformation gezeichnet, nicht mehr zu halten. Pastor zitiert in seiner Biographie Janssen« E, 97 das Urteil des protestantischen englischen Blatte« .The Christian Register" 1885 S. 666: .Nimmer kann der Heiligenschein, welcher die Namen der große« Reformatoren umgeben hat, fürder ihnen bei gelegt werden: wa« bis jetzt bei Gelehrten eine bekannte Tatsache war, daS ist nun ein Gemeingut des Volke« geworden. Die Anwürfe, die man gegen Janssen erhoben hat, haben diesen tief geschmerzt. Er hatte nur der Wahrheit dienen «ollen, seine Alsicht war es nicht, die ge schichtlichen Ereignisse zu einem Idealbild« umzubiegen, er hat sich ln seiner wissenschaftlichen Erkenntnis durch keine Instanz beeinflussen lassen. Er hat Uebelstände, wo er sie fand, geflissentlich registriert, er hat aber auch die Lichtseite» betont, wa« bi« dabin in der Reforma- tionSaeschichte zum Teil weniger geschehen war. Vor allem aber lehnt« e« Janssen ab, den konfessionellen Frieden stören zu wollen." Seiner innersten Natur war jede Polemik, vor allem jede konfessionelle Polemik, zuwider. Wer da« behaupt, der tut ihm bitter unrecht, und dem seien Janssen- Briefe besonder« zur Lektüre empfohlen. Janssen wollte ein objektives GeschiLtslild schaffen, soweit eine Objektivität der geschichtlichen Auffassung möglich war. Und wenn Bernheim in seinem bekannten Lekstbuch der historischen Methode <3. Auflage 8. 7V9f.) von dem katholischen wie protestantischen Historiker verlangt, daß er die seinem Standpunkt entgegengesetzten unsvmpathischen Momente mit Bewußtsein aufsuchen und in Anschlag bringen muß, sowei' e« ihm möglich ist so hat Janssen das mit ehrlichem Gewissen getan. Die Bedeutung Janssen« beruht darin, daß er als erster die Re- kormationSgeschichte vom katholischen Standpunkte mit souveräner Be herrschung deS Stoffes dargeftellt, daß er der katholischen wie pro testantischen Geschichtsforschung eine Mmge neuer Anregungen und Ge sichtspunkte gegeben, daß er in Wahrheit der Geschichtsschrei ber de« deutschen Volkes geworden ist. Wer aber sich ein gehend mit dem Lebenswerke dieses Forscher« vertraut gemacht hat, der muß selbst als Gegner anerkennen, daß hier «in Mann von ge- wattiger Begabung, von großem Scharfsinn und ganz eminentem Fleiß, ein tiesreliaiöser und patriotischer Gelehrter zu seinem Volke spricht. Janssen gehört zu jenen Männern, die „Gott und der Heimat mannhaft, treu ergeben, DaS KrenzeSbanner siegesfreudig Helen," Dr. Schweif«. Der große Saal de« Gesellenhanf«« war überfüllt, ««sondern Beifall fanden die Gesangseinlagen (ein- und zweistimmig), di« Herr Pfarrer Schindler größtenteils selbst komponiert hatte, da eine Musik hierzu fehlt. AIS Reingewinn konnten über MO Mark dem guten Zwecke zugeführt werden, so daß durch dt« bisherigen Aufführungen dieses Vereins mehr als 1000 Mark besonderen wohl tätigen Zwecken zugewendet worden konnten Ein großer Erfolg ist gewiß auch darin zu erblicken, daß der Beweis erbracht wurde, „man hat auch in der Gegenwart noch Interesse für ein solches Theaterstück". —er. * Reiche»««. In der tathvlischen Schule fand Donnerstag vor mittag 9 Uhr die feierliche Entlassung der abgehenden Schüler und Schülerinnen statt. Zu der Fewrlichleit hatten sich zahlreiche Eltern und Freunde der Schule eingesundr.n. Noch der EntlassungS- rede richtete Hvchw. Herr Psorrer Rücker an den Leiter der Schule, Herrn Oberlehrer Kantor Bern et. der di-le« Ostern sein 40jährige- Amtsjubiläum feiert, ehrende Worte der Anerkennung und des Tanke- für seine vorbildliche und aufovfernde Tätigkeit rm Dienste der Schule. Der hochverehrte Julilar wurde noch besonders geehrt durch sinnige Gedichte, vorgetragen von Schülern nnd Schülerinnen der Schule, und durch Ueberreichung wertvoller Geschenke. In bewegten Kotten sprach dre Gefeierte seinen herzlichen Dank au- für alle Ehrungen die ihm zuteil wurden. Sodann richtete er als Leiter der Schule herzliche Worte des Abschieds an di« Handarbeitslehrerin Fräulein Klar» Lorenz, die nach 20jähriger treuer Pflichterfüllung in den Ruhe stand tritt, nnd an den Hilfslehrer Josef Zimmer, der nach 20- jähriger Tätigtest die hiesige bukolische Schute wieder verläßt, und den die latholisch« Gemeind« nur ungern scheiden sieht. Den beiden Letzt genannten wurden ebenfalls Geschenke überreicht. Ei» allgemeiner Gesang leendete dir erhebende Feier. Gemeinde- und Vereinsnachri^ien 8 Dresden.Löbtau. Die am Sonntag vom biefigen Marie n verein veranstaltete Aufführung d«4 Schauspiele- „Maria Magdalena" bedeutete wieder einen vollen Erfolg. Zeitschriften Hochland, Monatsheft für alle Gebiete de- Wissen«, der Literatur und Kunst. Herausgegeben von. Prosessor Karl Much. Jos. Köstliche Buchhandlung, Kempten und München. Vierteljährlich 6 M. DaS Märzhest vom Hochland, mit d»m der erste Halbband de- 17. Jahrganges abschließt, zeichntt sich durch elve besondere Fülle und Verschiedenartigkeit der Beiträge aus. Er genügt, di- Titel zu nennen, vm ihre zeitgemäße Richtung und den geistigm Umkreis zn kennen: Der russisch« Anarchismus. Von Karl Pfleger. — Der Humanismus als Lebensanschauung. Von Hochichuimaleisar Dr M. Wittmann, — Der Brunnen des Einsiedler-, Legende oon Leo WriSmantel. — Ein Legendenspiel aus dem Expressionismus. Bon Dr. Joses Eprengler. — Kurt "fisner Von Beda Pqilivo. — Kunstwissenschaft oder Kunst- geschiSr' -? ötzsti Gedenkblatt lür Fritz Burger. VonDr K, H. Herke. — Besonnter Wald Gedicht »«n Let-r Bauer — Johann Konrad Friedrich, ein vergessener Schriftst'llor und eia Prophet unserer Gegen watt. Von Professor Dr. Paul Holzhaustn, — Theodor FantaneS ErzählungSkunst. Von Gottfried Schmitz. — Kritik. Reinhard Johan nes Sorge und der Literat. Von Professor Karl Muth. Neue Ro man«. Von Franz Herwig. Ruhm-Ststen d«S deutschen Heeres Von Generalmajor Friedrich Otto. — R indschau: Da- Charakterbild Wil helm« II. ReligionSphil»" Eie. Märchenschätzt. Neue Musilerbio» graphien. — Neue« vom Büchermarkt. KGOOGGMG^GGGGSMMGGGNGGGGDGGVGG^WWiWOGGMGEGG« ^.nunluris vvkaiLskioborLaroiuIagsu. uuck Verdank vou IVsrtpapiersu. HiuterckoxuuzxssteUa vou IVsrtpapie- rau »uvooks Aiulüsuux von Liua- ---- uuck Ooviunauteilsobeiuvu. klm- n. Verkant tremäar Oelckoortou. 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