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PttMSV"u'j^ °m ^°" ^°"'"en°n,eigen bi« II llhr vor». - Prei« f»r Skrn.vr.aer -u,gegebene «n.e.o.n 7«rn>° »°mtlten.«nz.tg.n 1.»» ^ - gür undecttltch geschriebene durch kbnnen wir die «erantwortltchle» .ür die Richtigkeit de» Lexle» ntchl übernehmen Ende und Folgen der liappregierung Die Kapp und vonLüttwitz sind' inzwischen so freund- lich gewesen, zurückzutreten, nachdem sie immerhin TiissgeS auf dem Gewissen haben. Das eine muß man ihnen lassem die Kunst der Schauspielerei haben sie vorzüglich erlernt. Mit einer großen Geste, hinter der recht wenig stand, haben sie ihre Herrschaft angetrelen, mit einer ebenso großen Geste, hinter der aber gar nichts mehr sieht, wollen sie verschwinden. Knapp vier Tage hat der „Reichskanzler" Kapp . „regiert". Wenn er nun glauben sollte, daß er spurlos in der Ver senkung verschwinden könne, so würde er sich darüber einer sehr großen Täuschung hingcben. Denn was die sogenannte Regierung Kapp auf dem Gewissen hat, darüber muß Abrechnung siaitsinden. So geschwin delt hat wohl in Deutschland noch niemand,.als wie es von den Ge treuen des Herrn Kapp in der Zeit der viertägigen Pseudoregierung geschehen ist. Erschwindelt war znm Beispiel die Meldung, daß die Mitglieder des ordnungsgemäßen Neichskabiuells zum Streik ausge rufen hätten. Erschwindelt war die Nachricht, daß General Maercker von der ReichSregicrnng in Dresden zu Verhauowugen nach Berlin entsandt worden sei, ja, Noske sollte sogar srendia «eine Zustimmung zu diesen Verhandlungen gegeben haben. Znm Schluß laßt die Reichskanzlei Kapp, die in den ersten Tagen durch den ans dein An waltsstande auSgestoßenen Rechtsanwalt Bredercck vertreten war, amt lich verkünden, der Reichskanzler Kapp sehe ,s-ine Misst.» als erfüllt an", nachdem die Regierung Bauer sich entschlossen babe, seine wesent lichen politischen Forderungen zu erfüllen. Das ist so ziemlich der Gipfelpunkt dessen, was an Frechheit geleistet werden kann, und ist nur dadurch erklärlich, daß Herr Kapp zumeist Leute beschäftigte, die seinerzeit im Kriegspresscamt tätig waren, das nach vaterlandsparlei- lichem Muster auch immer dann noch dem deutschen Volke den Sieg vorgaukclte, als wir längst der überwältigenden llebermacht weichen mußten. In Wirklichkeit lagen die Dinge so, daß in den Arbeitervier teln Berlins bereits die Räterepublik ausgerufcn war und für die Stadt das Schlimmste befürchtet werden mußte. Unter diesem Eindruck haben Kapp und Lüttwitz es vorgezogcn, ihr Bündel zu packen, nicht ohne vorher um Amnestie für ihr kostbares Leben ,-n bitten. Tb der Bürgerkrieg in Berlin sich aber noch vermeiden läßt, ist eine Frage, die im Augenblicke nicht beantwortet werden 'ann. Wir Halen oben darauf hingcwiescn, daß die Kappschen Put schisten die Behauptung ausgestellt haben, die vom Sonnabend bis Sonntag abend in Dresden befindliche deutsche Rcichsregiernng habe den General Maercker beauftragt, mit Kapp zu verhandeln. Wir können es nun nicht dabei bewenden lassen, sestzustellen, daß diese Behauptung unrichtig ist, sondern sehen uns vielmehr genötigt, uns etwas näher Mit der Person des Herrn Märcker zu beschäftigen, gau- gleich, ob er inzwischen wirklich von der Reichsregierung abgesetzt wor den ist oder nicht. Wir verkennen 5ie Verdienste de-S Herrn General Maercker keinen Augenblick. Er ist ohne Zweifel ein außerordentlich tüchtiger General, ein Mann, dessen militärisches Geschick vor allem bei der Besetzung Leipzigs im vorigen Jahre zur Zeit der kommnnislischen Unruhen mit Recht allgemein gelobt und anerkannt wurde. Aber auch er konnte sich gleich vielen seiner Standesgenosse» nicht zu dar Auffassung entschließen, daß heute der Offizier mehr denn je sich auf seine rein militärische Aufgabe beschränken muß. Auch er konnte sich nicht zu der Erkenntnis ausschwingen, daß solche Vorgänge, wie wir sie nun in die sen Tagen mit ihren grauenhaften blutigen Folgen erleben mußten, uns nicht aus dem Zusammenbruch heraushelscn, sondern nur noch tiefer hineinstoßc». Anders kann sein Verhalten nicht erklärt werden. Herr General Maercker bat unseres Erachtens mehrmals eine unklare Haltung eingenommen. Wir sind uns der Schwere ^ dieser Behauptung voll und ganz bewußt. Mer wir sprechen sie aus uns Grund von zuverlässigen Nachrichten, die uns aus Schlesien zugegangen sind. Wenn Herr General Maercker die Unrichtigkeit diese- Behauptungen Nachweisen kann — und wir würden »ns freuen, wenn er daS könnte —, dann wären wir natürlich bereit, diese Behauptungen zurückzunehmen. Aber aus Breslau wird uns berichtet, daß die dor tigen Putschisten bereits am Sonntag die Nachricht verbreitet haben, das Korps Maercker würde zur Kapp-Regierung stehen. Diese Behauptung hat auch die konservative „Schlesische Zeitung" als feststehende Tatsache verbreitet und damit in Schlesien außerordentlich große Verwirrung angerichtet. ES muß unseres Erachtens von Regierungsseite noch nachträglich darüber eine Untersuchung eingeleitct werden, aus welchen Tatsachen diese Mit teilungen beruhen und Herr General Maercker wird nicht umhin kön- den, sich dazu zu äußern. Herr Ministerpräsident Dr, Gradnauer hat am Dienstag in der sächsischen Volkskammer darauf hingewiesen, daß Herr Maercker den ihn von Kapp und Lüttwitz erteilten Auftrag, die Reichsregierung in Dresden zu verhaften, nicht ausgeführt habe. Das ist richtig, aber es wäre vielleicht besser gewesen, wenn die Re gierung sich aufgerafft hätte, und zwar..«us Grund der zögernden Hal tung, die Herr Maercker noch am Sonntag vormittag eingenoEnen hatte, ihn selbst in Schutzhast zu nehmen. Auch hcutje sind die Gründe noch nicht bekannt, die am Montag in Dresden zu dem geradezu entsetzlichen Blutbad geführt habeit ES wird auch schwer halten, diese Gründe einwandfrei herauszufinden angesichts des furchtbaren Durch einanders, das an diesem Tage herrschte. Selbstverständlich trägt an den Vorgängen am Montag selbst Herr Maercker nicht die geringste Schuld, da er ja ans eigene Faust bereits am Sonntag abend mit sei ner Totgeburt, gestaunt Koiupromißvorschlag, nach Berlin gefahren war. Aber ein andres Ding ist die Frage, ob cs zu diesem Blutbad in Dresden gelvinmen wäre, wenn schon am Montag allgemein be kannt gewesen wäre, daß tatsächlich die Reichswehr ans dem Bode» der versassnngsmäßigen Negierung stand. Wir sind daher der Ansicht, daß, nachdem darüber nun einmal infolge der Berliner Vorgänge Zweifel entstanden waren, diese Tatsache unbedingt am Sonntag in Dresden und wenn möglich auch anderswo durch besonderen Anschlag hätte bekannt gcmacht werden müssen. Durch die schwankende und unklare Haltung des Herrn General Maercker ist dies nicht geschehen »nd darin liegt unseres Erachtens seine große, seine größte Schuld. Aber auch die Regierung können wir nicht ganz von Schuld frei spre chen, denn sie hätte unter allen Umständen dann am Sonntag selbst handeln müssen, um alle Zweifel zu zerstreue». Nachdem das Furcht bare in Dresden geschehen war, ist endlich gestern ^nötige Erklärung ' des Generals Müller zu spät erschienen. Wir sind der Meinung, daß, wenn am Sonntag morgen Herr General Maercker der Bevölkerung bckanntgegeben hätle, daß die Reichswehr geschlossen hinter der Reichs regierung steht, den kommunistischen Hetzern die Masse aus der Hand geschlagen worden und cs nicht zu den so bedauerlichen Vorgängen gekommen wäre. Wenigstens nicht in diesem Umfange. Uno wenn ! Herr General Maercker, dessen Sceleiikämpfe auch wir mit Gradnauer ' gern anerkennen wollen, sich dazu nicht in der Lage gefühlt hat, dann ! hätte er wenigstens offen einfach seinen Rücktritt erklären müssen und ! an seine Stelle wäre dann schon am Sonntag General Müller getreten. § der das Nötige hätte veranlassen können. Daß auch in Dresden Kom- ! innnisten und Spatakisten die bewegte Sliminung im Volke anszuiintzen versuchen würden — daS vorans.uisehe», war doch kein .Kunststück. Aber cs läßt sich nun einmal die Tatsache nicht abstreiten. daß General Maercker und viele andere sehr stark mit Kapp und Lütt- s Witz smnpalhisiert habe» und sich nicht dazu ausschwingen konnten — s ungeachtet ihrer politischen Stellung —, wenigstens an,»erkennen. ein- ! mal, daß dieses Voigebe» der Kavp-Leute verfassungswidrig war und ^ da»» einznsehen, auf welch schwache» Füßen wirllich die Nach; ,. Kappschen Putschisten stand. ! Wir haben schon in der DienStagnummer die iondecbare .Hal- - lung beleuchtet, welche am Sonnabend die rechtliche»»» ..T res de- j ncr Nachrichten" eingenommen haben. Es muß seslgeslellt wer- ! den, daß dieses Blatt nicht nur in seinem Nachrichtenkeile auch weiter- ' hin den Kappschen Meldungen ein besonderes Interns' widmete, son- ! der» auch sich in seiner Mittwoch-Morgenausgabe noch einen Artikel ! leistete, der znm mindesten den Kappschen Putsch beschönigte. Wir ! wollen dcni Blatte heule nicht die Ehre anttin, uns mit seinem Elabo rate weiter z» beschäftige». Wir wollen nur in '>esen, Z,.sammen- hange ans etwas anderes Hinweisen. Wir haben schon an, Dienstag betont, es werde inzwischen auch denen, die dafür vorher incht das rich tige Verständnis aehalt haben, klar geworden sein, warum wir seit dem vorige» Heilst scharf gegen die alldeutschen Treibereien Stellung genommen hatten. Als wir im Tliober vorigen Iahr's den in weiten Kreisen Aussehen erlegenden Artikel über die Bolschewisten im Frack geschrieben hatten, als wir damals bemerkten, diese Leute woll ten die aus dem Ebaos mit so viel Mühe entstandene Grundlage des Reiches, die Verfassung, gewaltsam nnterwühlen — da hatten wir für diese Ausführungen sehr gute Grundlagen, Wir wußten ganz genau daß damals bereits gewisse Lenke sich in Konventikeln zusammeiisaiiden, nm Maßnahmen zu beraten, die ans daS hinan-ilieie". was nnnmehr die Kapp, Lüttwitz »»d der »„vermeidliche Hwr oon Figow unter- ^ nommen habe». Gewiß konnte man damals noch nicht solches Mate- § rial bekommen, daß man hätte daraufhin direkt Vorgehen können. Ueber die Absichten gewisser Leute aber konnte kein Zweifel sein, »ad wenn wir in dem genannten Artikel schrieben, neue Z'e-issenhcit und somit neuer Sturz würden die Folgen solchen Vorgehen? sein, so hat sich daS nur als zu wahr erwiesen. Mer auch darüber kann keine Unklarheit herrschen, daß, wenn es wirklich jetzt der Putschrchierung gelun gen wäre, ans Ruder zu komme», eine Katholik-»Hetze einge setzt hätte. Es muß daran erinnert werden, daß schon Ende Dezember 1918 ein konservatives Wochenblättchcn in Sachsen zum Kampfe gegen die „schwarze Internationale" in der unerhörtesten Weise ansgernsen hatte. Damals ist allerdings unter dem Drncke der Verhältnisse von der deutschnati'onalen Parteileitung in Dresden der Artikel dickes Blättchens noch abgeschüttelt worden. In der Zwischenzeit halten sich aber die Dinge auf der alldeutsch-konservativen deutschnationalen Sette sehr geändert. Und es verging kaum ein Tag in den letzten Monate -, an dem nicht in der Presse der äußersten M-chlcn gegen den Katt - liziSmns gehetzt würde. Unsere Registratur weist darüber ein auß - ordentlich umfangreiches Material auf. Wir wollen un« heute mi« d e Wiedergabe einiger weniger Prob» begnügen. Anfang Sepkemb r vorig«« JahreS tagt« in Berlin der Gesamtvorst an ddeS all deutschen Verbandes. Aus diesem Anlaß schrieb die sat» sam bekannte „Deutsche Zeitung" u >. solgendesl „Der All- ocuujche Verband ist das Parlament der bewußt deinich.» Fnieiligeiiz. Er ist das Parlament des nativ,lalgesiunten Tcmjchtums übervauvt und. seine Bedeutung als solches wird angesichts der Politik unserer nationale» Zersplitterungen, wie sie der Feind im Bunde mit Trei- »taurertuiii »nd Jesuit! Sinus oder als deren Werlzeug verreibt, in Zukunft immer mehr in die Wagschale fallen." Auch ein deutscher ^ngendlag fand „>n dieselbe Zeit statt und ihm widineie die .Tcnttche Zeit»,ig" litt vom !!!. August Ittktt) eine besondere Beilage. ,n der cs hicg: „Deutschland ist der Kurie gegenüber das untertänigste p'and gewesen. Als Franlreicb säuberte, nahm man hier voll Lieb? den schwa r z e l, Kehricht ans, jetzt Zeichen sich die Folgen . . . das Maß ist voll." Solche und ähnliche Auslassungen der „Tentsckn'n Zei tung" und der „T ä g l i ck, e n R n „ d i cb a n" bezeichnen mit Recht die „Kölnische Volkszeitnng" als sittlicve Verrohung. Wir kra-l-w. ob derartige Tinge, ja ob die ganze Politik der Demschnalivnalrn VolkS- partei und ihrer Presse auch nur daS geringste noch mit wirllich ge sunder konservativer Slaatsanssassung uuivas zu tun bat. Darüber hat in letzter Zeit der hvchangcschcnc lons, rvative Schriftsteller A d a m Röde r in seiner „S üddeutschen kvnservat iv en Korre -> s Pond e n z" sehr «reisende und wehre Worte gesprochen. In einer der letzten Nummern dieser Korrespondenz schilderte -r mit amBen- nenswerler Tsstnbeit die materiellen Beweggründe einer großen An zahl derer, die sich heule konservativ oder dcmscbnational ue . ?n. Herr Adam Röder ist Monarchist. Aber er lehnt mit aller E ttschie-- denheir die Treibereien gewisser Kreise ab und er führt mit vollen: Recht in der Nummer I<! vom LI. November I!>I!) iein-r „Sasacut- schen konservativen Korrespondenz" n. a. folgendes ans: „Heilte ist der Kaiser verlassen, auch von denen, die sich treu nannten. Alldeutsche und leider auch Konservative werfen Steine nach dem Entthronte». Nun ist der einst Umschwürmle auf einmal klein, unfähig, psnehvpathisch schon von Jugend auf Ei» document hinnain ist es i» der Tat, diesen Monarchen gestürzt und so verlassen zu sehen. Ilm so notwendiger iss es aber, daß das Keine Häuflein der Treue» fest bleibt und cbaraltcrvoll. Unser Monarchismus hal nichts zu tun mit den blindwütigen Treibereien ge wisser Kreise, denen der Monarchismus nur ein V o r h ü n g e s ch i l d ist, um wieder in den Besitz ihrer aIte » Privilcgicn zn I v in in e n , die Kaltblütig erklären, daß sie nichts wissen wollen von der Wiedereinsetzung der 22 deutschen Fürste» und auch aus den Hohenzollern Wilvelm ss. verzichten. So ein Kaisertum der kapitalistische» Brur-- geo.isie mit Streseinann k., das wäre ihr Ideal." Wir habe» dem nichts hiuzuzusägen. -Aber nur glauben es ist ein hübsches Eharakterbild gewisser konservativer und deutschnationalcr Kreise von heute, ei» Bild, das von einem wirklich konservativen Mann gezeichnet ist. Und eS paßt auch zu der Knndgebuilg der dentsckinatio» nalen Gesamtparteileitling, die tatsächlich noch am Dienstag dieser Woche fast in derselbe» Weise wie die deuischnationale Fraktion der sächsische» Vvllskammer in einer Erllärniig mit der Kapricben Gegen revolution smnpathisicrt. Man kann nur wünschen, daß die Vorgänge der letzten Tage im konservativen Lager wenigsten» dos eine erreicht haben, nämlich eine Reorganisation in die Wege zu lein» die dahin geht, die Elemente, die in den letzte» Monaten alles niedeireiße» woll ten und nun auch vieles Iliedergerissen haben, kaltzustelleii Itnd an ihr« Stelle am Ansban mittvirkeiide Kräfte zu setzen. 1 Z. -Ilisrns B k, K a v p und Lüttwitz sind z» r n ck g e t r e I e n. DaS Abenteuer in Berlin ist beendet. Vor der ganzen Welt iil im Kampf weniger Tage der nitnssderlegliche Beweis geführt worden daß die Demokratie in der dentschen Republik kein Schein und keine Täu schung ist, sondern die alleinige Macht, die auch mii den. Versuch der Militärdiktatur im Handumdrehen fertig zu werden versteht. Das Abenteuer ist zu Ende. Der verbrecherisch unterbrochene Wiederausbau von Volk und Wirtschaft muß wieder ausgenommen und zum Erfolg geführt werden. Dazu ist es vor allem nö'ig, daß die Arbeiterschaft ihre starke Waffe, de» G e „ e r a lst r e i k, niederlegt, In zahl reiche» Städten ist die Arbeit bereits wieder ausgenommen. Nun gilt es, alle Teile der Wirtschaft wieder in Gang z» setzen, z» allererst die Kohlensörderung, ohne die cs überhaupt kein Wirtschaftsleben gibt, Arbeiter, seid jetzt ebenso tätig und willfährig zur Stelle wie bei der Abwehr der Aufrührer, Jedermann an die Arbeit! Die Reichsregierung wird mit aller Kraft die Aufnahme des Wieder aufbaues fördern, die Hochverräter, die euch zum Generalstreik ge zwungen haben, der strengsten Bestrafung zuführe» und dafür sorgen, daß nie wieder die Soldateska in das Geschick des deutschen Volke- eingreisen kann. Den Sieg haben wir gemeinsam errungen. Jetzt wählt eure Be triebsräte, die euch die Mitwirkung am Erzeugungsprozeß sichern, unk» schasst in der neuen Wirtschaftsdemokratie mit uns gemeinsame Arbeit. Ans Werk! Der Reichspräsident: Ebert. Die Reichsregierung: Bauer. ,