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Nr.1» 1». Jayr«. G»schkft»ft«er am» ArtzaLtt»», >-A. 1«, Hol-ntnftrab« 4» Sii Mttrwoch, 14. Januar g>»»n1p»nche» LI »-« vost<ch»ch>«—,»« Vetp»<»> ar». 147BV D o lfsze »«»«gsvrrtD, Ltertkltühriia, u> »er »ciqansucne »dcr von der Post adgeholt Aodnavr I mit tlluslr. Beilage 8.88^5, e>»-gad« k 8.48 ^e. N» tkrcsve» und ganz Dci»ta>lu»d srei Haus Wlutgad« I V 85 2k, Ausgabe n 8,8V — »>' «aaitttche «alkszeltung erscheint an allen Wochentagen nachm. — Sprechstunde der Redaktion: I I bi» 1!» Uhr vorm. Anzeigen > Annahme von Geschltstsanzetgen b>S 18 Uhr. von st omtltenanzetgen bis II Uhr vorm. - V»»t» htr b»> Petit.SpaItz-ile88-. im Reklameletl 2.5« Familien-«,izetge» 80^. - Für undeutlich geichrieben«, lointe d^l» »gyi- sprecher ausgsgebene Anzeigen können wir die Verantwortlichkeit für die Richtigkeit des leitet nicht Mssnechne'i, Spavtakistenangriff auf den Reichstag Ein kritischer Tag erster Ordnung Stimmungsbild a»S der Nationalversammlung. Von unsee-m parlam?ntariich,-n Mitarbeiter. Sturm und Wett r in cer Natur gaben den brause,.tca 'Aust.kt zu dem politischen Stn.'in, crr ein 1.1. .Ja: »er in Berlin oic :>t:'io- nalversammlung und damit di? ReichSpolirei erbebe» machte. Die Erinnerung an die heiß.-n ITriage veS Vorjahres stiegen i". »ns allen auf, die wir Zeuge v.ch schon jener Vorgänge w'ren. Hinte wie damals sind die Aklio-'.en ter Radikalen dazu bestimmt, die ganze Reichspolitik aus den Angem z» beben, a.e Regierung gemaltsom zu stürzen und nach dem Rezept d-e vei-> Gilt des Bolsehewismus inji zierten Radikalen neue pol-ii-che Gemeinschaft zu errichten. Wird die Regierung diese «"'ne, mit :!-'menirrer Kraft in Szene gesetzte Erschütterung bestehen? Das mar die bange Frage, wetchc aus den Lippen Hunderttausender an diesem kritischen Tage schwebte. . . Im Nahmen der gährenocn Bewegung, die das ganze Reih ersaßt, bilden die Berliner Vorgänge einen lristaühnrten Mittelpunkt, um den sich alles ranlt und webt. Die Lahmlegung des Verkehrs in Ost und West des Reiches sind unheilvolle Vorboten Der General- slreiksgedanle wühlt in den Geistern und Seelen. Ein Vorwand, ein trefflicher Vorwand, freilich im Grunde nur eine Atrappe, bildet das Betriebsrätegesctz. Seine parlamentarische Beschlußfassung soll das S.gnal geben zu einem allgemeinen Aufstand der Arbein-rschast oder vielmehr desjenigen Teiles der Arbeiterschaft, die lm Banne revolu tionärer Schlngworte stehend, den Betriebsrätegedanken, der auf dem Boden der Demokratie fußt, als abwegig und für die Arbeiterschaft und ihre Berufsinteressen ungenügend betrachtet. Aber wie gesagt: Das alles ist nur Vorwand. Die „Freiheit", düs Organ der unab hängigen sozialdemokratischen Partei, hat in der Morgenausgabe des 13. Januar, in welcher sie einen flammenden Aufruf an die Arbeiter zum Verlassen der Betriebe und zu Demonstrationen vor dem Reichs tage erläßt, die Maske gelüftet. Sie sagt es nunmehr klar und ohne Umschweife heraus, daß ihr und den Putschabsichten ihrer Himer- Männer das Betriebsrätegesetz Hekuba ist. Nicht um das Betriebs- rätegcsctz, sondern um die revolutionäre Räte-Jdee handelt es sich. DaS Schlagwort ist: Alle Macht den Arbeiterräten, also Bolschcwisie- rung und damit Terror, Gewalt und Diktaturi In diesem Zeichen des Bangemachens, der Einschüchterung einer Minderheit der Mehrheit gegenüber sl'iid d?r l3. Januar. Dem Auf ruf die Betriebe in Massen zu verlassen, wurde mit einer ausgezeich neten Promptheit Folge geleistet. Nicht nur die Arbeiter, sondern auch die Angestellte», nicht nur Männer, sondern auch Frauen ver ließen in Massen, schon am frühen Morgen beginnend, die Betrieb,-, und zogen in kleineren oder größeren Trupps, von 30 bis zu Tausen den zählend, vor das Reichstagsgebäudc. Dort zeigte keinerlei Ver änderung zunächst, daß dicle Luft wieder einmal in Berlin herrscht. Die Zugänge waren ungesichert, von militärischem oder Schutzmanns ausgebot keine Spur. Das Bild änderte sich, je weiter die Stunde des Beginnes der Beratungen der Nationalversammlung heranrückte. Gegen halb 1 Uhr erschien das erste Aufgebot der SicherheitSwchr, nur etwa 60 Mann st.-rl. Man begann die Zugänge und Portale zu sichern. Eine Absperrung des Reichstag, s in weiterem Umkreise war nicht vorgesehen. Infolgedessen konnten sich die Massen bis dicht vor den Reichstag und zwar vornehmlich aus dem Königsplatze, unmittel bar vor der Hauptfront an jener Seite, an der sich das Bismarckdenk mal befindet, ansammeln. In etwa einer halben Stunde war der Riesenplatz mit einer nach vielen Tausenden zählenden, Kopf an Kopf stehenden Menge erfüllt. Im Zuge wurden außer den Schildern, welche dis einzelnen Betriebe kennzeichnete», und Schildern mit In schriften, die uns aus den revolutionären Demonstrationen zur Ge nüge bekannt sind, auch zahlreiche rote Fahne» geführt. Die SicherheitSwchr mnßte infolge des immer weiteren Zuzuges der Massen, die um 1 Uhr etwa 20 000, um 2 Uhr eiwa 40 000 bis 50 000 Menschen betrugen, verstärkt werden. Die Situation für das immer noch kleine Aufgebot der SicherheitSwchr war nicht gerade be strickend. Infolgedessen wurden vor die Türen Maschinengewehre ge bracht. Inzwischen hatte die Sicherheitswehr auch die Absperrung des Regierungsvierieis vorgenommen. Die Zugänge zur Wilhelm- straße mit den Gebäuden der Reichskanzlei und den anderen wichtt- gen Negierungsgebäuden wurde mit Stacheldraht verbarrikadiert, Himer dem Maschinengewehre postiert waren. 2 Uhr. Der ganze Riesenplatz ist dicht besetzt, nur einige Rasen flächen sind noch frei. Aber immer noch halten die Zuzüge der Masten an. Wie Mauern stehen die Menschen! Doch allmählich kommt Be wegung in die Massen. An den verschiedenen Stellen werden Redner aus die Schultern gehoben, oder sie spreche» von erhöhten Plätzen, von den Denkmälern, von der Rampe der Auffahrt, ja selvst von fliegenden Wagen aus, die bald hier, bald dort in der Menge aus- tauchcn. Gegen die Regierung und gegen NoSke wird in der übliche» Manier gewütet. Pfuis, Hochs und Hurrarufe auf irgend was wech seln in munterer Reihenfolge mit einander ab. Die Sache gewinnt allmählich den Eindruck eines im großen mit vielen Theaterpomp und geschickt gestellten Massen ins Werk gesetzten Schauspieles. Daß auch der äußere Eindruck dafür spricht, zeigen die zahllosen Kino- Operateure, deren Hintermänner durch diese kostenlos gestellten Szenen gute Geschäft? zu machen gedenken. Ein seiner, aber um so zäherer Regen rieselt herab. Hnnderie der ausgespannien Regenschirme bringen nunmehr eine Abwechslung in das Bild. Dieses wird allerdings in einem immer breiteren Rah men eingeipannt. Bis weit in den Tiergarten hinein stehen die Massen, die immer neuen Zuzug erhalten. Aber was will letzten Endes auch eine Menge von 50 000 Menschen für Berliner Verhältnisse und angesichts dieser wochenlang betriebenen Agitation besagen? Sie stellt doch nur bei der Bevölk-rungszisfer von Berlin, Säuglinge und Greise mit eingerechnet, einige Prozent dar! Bemerlci'swerl ist auch, daß die Kommunisten der DemonstralionSparole nicht folgte». In der „Roten Fahne" begründeten sie das damit, t .» >i- keine Lust hätten, sich von de» Maschinengewehren Nnskes hinmähen zu lassen, wenn Noske die sen Zeitpunkt bestimmt! Der wahre Grnnd ist aber kein anderer, als daß die Kommunisten den Zeitpunkt nicht für gegeben erachten, in welchem sic schlagbereit »nd fähig zur Uebernahme einer nach erfolg tem Umsturz zu bildenden Regierung wären! Nun ist ja jreilich mit einer aufgeregten Menge von 50 000 Menschen nicht zu spaßen. Das .N:l:tär ließ die Leute r.-hig sich ge bärden, zumal auch der ununterbrochene Regen für Abkühlung sorgte. Trotzdem sah man sich veranlaßt, gegen halb 3 Uhr das Reichstags gebäude noch weiter zu sichern. Die Balkons und die Fenster der am meisten umzingelten Fronten wurden mit bewaffneten Soldaren besetzt. Bis auf einen kleinen V-rsucki, am Hauviportal einzudrin gen, wurden aber gewalttätige Unternehmungen nicht ins Werk geseyi. Derweilen drinnen im Reichstage himmlische Ruhe! Die Par teien, welche durchweg ihre Mitglieder telegraphisch um möglichst voll zähliges Erscheinen gebeten hatten, hielten schon seit den frühen Morgenstunde» Fcaktionsbesprechungen ab. Die Abgeordneten selbst wurden entgegen gewissen Absichten nickt am Betreten des Reichs lagsgebäudes gehindert. In den Sälen konnten Konferenzen unge stört dnrckgesührt werden. Das Schreien der Menge drang aber selbst bis in die verstecktesten Winkel dieses Riesenbaues. Ausfallen mußte das selbstgefällige Gebaren der unabhängigen Abgeordneten in der Wandelhalle des Reichstages. Sie fühlten sich offenbar als die Herren der Situation. Besonders die ., 6? i >!,!„' Zietz war sehr eifrig in der Gewährung von Audienzen! Als kurz nach 3 Uhr die Klingeln schrill durch das Haus rasseln, lrisst der Ruf die Parlamentarier in lebhaftester Bewegung. Im Sitzungssaale, in welchem die Lampen ansslammen, bilden sich Grup pen, welche die Lage unter allen Anzeichen der Erregung besprechen. Namentlich im Block der Zcntrumsbünke geht es lebhaft her, dort bildet das Kapitel der bayrischen Votkspartei offenbar das Ge sprächsthema. Mit rein geschäftsmäßigen Bemerkungen wird diese erste Sitzung im Jahre 1920 eröffnet. Kein Gruß an das neue Jahr, kein Gruß an die Abgeordneten! Die Stimmung ist auch nicht grüßnngsfroh. Welche Lasten und Sorge» nns diesem Hause und den in ihm tätigen parlamentarischen Erwählten des Volles ruhen, führen doch gerade in diesem Augenblicke die wild nm die Steinquadern brausend?» Er eignisse da draußen sehr nachdrücklich zu Gemüt. Als einziger Punkt steht auf der Tagesordnung die zweite Lesung des Belriebsrätegesetzes. Noch vor Eintritt in die Beratungen, denen das ganze Ministerium mit Ausnayme des Reichskanzlers und des Reichswehrministers beiwohnt, ergreift der Unabhängige Geyer- Leipzig das Wort, um gegen die Sicherung des Reichstagsgebäudes durch Maschinengewehre zu protestieren. Hier lebe sich mal wieder der alte Militarismus aus und die Maßnahmen seien ein Hohn aus die angebliche Freiheit, die durch die Verfassung gewährleistet sei. Er fordere deren sofortige Zurückziehung. Man kann es sich schon denken, daß cs den Unabhängigen lieber gewesen wäre, wenn sie leichten Kaufes das Reichstagsncst hätten ausheben können. Sie würden sich de» Teufel nm „Militarismus und „Freiheit" geschert haben, unv gerade Geyer ist am wenigsten berechtigt, gegen Gewalt, die in diesem Falle nur Abwehr von Gewalt war, zu protestieren. Sehr ulkig macht es sich, daß nach ihm noch Henke, derselbe, der ganz Bremen seiner zeit durch Waffengewalt in Schach hielt, sich im Namen der „Demo kratie" gegen den Schutz des Reich-.! m.-s durch Waffen oussprack. Die Unabhängigen verlangen sofortige Zurückziehung der militärischen Be setzung des Reichstages. Ter Präsident verweist darauf, daß er/ die Maßnahmen nicht angeordnet habe, sondern daß die Regierung dafür verantwortlich sei, die dafür ihre Gründe haben werde. Das Haus stimmt seinen Ausführungen durchaus zu. Scheinbar durchaus beruhigt tritt man dann Hk die Beratungen des Betriebsrätegesetzes ein. Nun aber ereignet sich etwas Furchtbare-. Ein unabhängiger Abgeordneter hatte dafür'Sorge getragen, daß die Menge, dis ohnehin schon leidenschaftlich erhitzt war, von d,c Weigerung, die Maschinengewehre und das Militär zurückzuziehen, Kenntnis erhielt. Nun wurde gegen den sehr dünn gezogenen Mllt- täriordon ein Sturm versucht. Tie Soldaten drängten zurück. Sie wurden aber überwältigt und sofort umringt. Eine Reihe von Serva len wurde sogleich entwassnct, ihre Gewehre zerbrochen und auch ein Maschinengewehr war bereiiS von der Menge dem Militär entrissen worden. Di? Menge versuchte dann, das Reichstagsgebäude zu stür men. Daraufhin wurde der Beseht zum Feuern gegeben, der eine furchtbare Wirkung hatte. Während die Menge in wilder Flucht z«° rnckstürmt, liegen ans der srcigewvrdencn Strecke 10 bis 50 Personen. Zum größten Teile sind es nur Verwundere. Ei» furchtbar^ Wutschrei erfüllt die Lust, die Massen Outen g-g--» der Brandenburger Tor zu rück und sammeln sich wieder. Inzwischen geht es im Saale in furchtbarer Wildheit her. "le Unabhängigen interpellieren wegen des blutigen JujammcnstvßeS vor dem Hause. Die Salven, deren Knall in den Saul hereinkrachte, lösen eine unbeschreibliche Eer-gunq aus. Tic Unabhängigen tun alles, um sie noch zu steigern. Wie eine ganze große Anzahl de» Tribünenbesucher mit ihnen harmoniert und wie ausgezeichnet Adlest ganze Regie ist, sollte sich sodann erweisen. Ein wilder Tumult ein gewaltiges Schreien erhebt sich auf den Tribünen, deren Besucher zum großen Teile die Fäuste ballen und in den Saal Hinei,»oben. Unten selbst ist alles in einer einzigen Auflösung. Der Präsiden! ist nicht mehr in der Lage, die Situation zu meistern. Die Präsidemenglocke verhallt ungehört und schließlich sieht er sich gezwungen, die Sitzung aus unbestimmte Zeit zu vertagen. Draußen vor dem Hause tobt und schreit es weit-r. Tie Toten und Verwundeten werden in das Reichstagsgebände gebräche, dazu eine Reihe von Verhafteten. Die Menge versucht immer wieder, gegen die Militärketten anzuslürmen und wiederholt sieht cs äußerst bedroh lich aus, es gelingt aber, die Hauptmassen in die Seitenstraßen ab- zudrängcn. Mit Verwünschungen stürmen diese dem Regierungs- Viertel zu. Nach einer halben Stunde tritt die Nationalversammlung wieder zusammen. Der Präsident Fehrenbach spricht das Mitgefühl für die Opfer des Zusammenstoßes aus. Die Schuldsrage muß noch g»° llärt werden. Darüber soll man jetzt nicht sprechen. Die Unabhängi gen setzen sich aus das äußerste gegen dis Fortsetzung der Beratungen zur Wehr. Geyer bricht dabei in ein Theaterweimn aus. Der Antrag der Unabhängigen wird abgelehnt. Dies ruft einen ungeheuerlichen neuen Sturm hervor. Der Präsident erteilt nunmeyr dem Berichterstatter über das Betriebsrnteges.-tz, dem demokra tische» Abgeordneten Schneider-Sachsen das Wort. Wütende Schlußrufe ertönen von seiten der Linken. Man läßt Schneider nicht sprechen und ein ungeheurer Tumult tobt snrtqesetzt. Die Mehrheit verhält sich vollständig ruhig. Auch Schneider läßt sich durch den Lärm von links nicht stören und spricht ruhig weiter. Seine Wort» sind allerdings selbst den unmittelbar vor ihm Stehenden nicht rer» stündlich. Das Toben der Unabhängigen setzt sich . fort. Der Präsi dent erteilt andauernde Ordnnngsrnse. Schließlich muß er von g«» schüftsordnungSmäßigcn Mitteln Gebrauch machen, deren Anwendung man bisher noch nicht kannte: Er fordert die Hauvtschreicr auf, den Saal zu verlassen, das fällt ihnen natürlich nicht ein, der Aufforde rung Folge zu leisten. Schließlich droht der Präsident mit der Ent fernung der skandalierende» Abgeordneten. Auch das hat keine Wir, kung. Nunmehr schließt der Präsident auf Grund der Geschäftsord nung drei Unabhängige von der Teilnahme an der nächsten Sitzung aus. Wieder ein Hohnlack>-n! Es bleibt nichts weiter übrig, als dir Sitzung abermals auf unbestimmte Zeit zu unterbrechen. Tie Unabhängigen haben damit ihren Zweck, die Beratung deS Belriebsrätegesetzes zu sabotieren, fürs erste erreicht, aber unter wel chen Opfern an Ehre, Würde und Blut! Jetzt wird es sich zeigen müsse», ob die Regierung und das Parlament die Energie und Tat kraft besitzen, um das Ansehen desjenigen -n der erdrückenden Mehrheit sich besindlichen Vvllsieiles zu schützen, der gewillt ist, in Ruhe, Frie« den und Ordnung zu wirken und zu schassen. « » « Ot Ausnahmezustand für das Reich Berlin, 13. Januar. >«s Grund de» Artikel» 49, Absatz B der Reich-Verfassung betreffend die zur Wiederherstellung der Lffent» I chen Sicherheit und Ordnung nötige» Msßnihmcn hat der Reich»« Präsident für da- Reichsgebiet mit Ausnahme von Bayern, Sachsen, Württemberg und Baden und die voni neu umschlossenen Gebiet« der AnSnahmezuitand verhängt. Ans Grund de» Au»nahmeznstande» Übernahm der Reich»wehrmiuister NoSke persönlich die vollziehend« Gewalt für Berlin und die Mark Brandeuburg. Al» Zinilkommifsar wurde der Hcrliuer Polizeipräsident Ernst bestellt, llmzüge und Ver sammlungen unter freiem Himmel «erde» verboten. <b,uente Versuch», die Tagung der Nati»nalv«rs«m»lnug z» stören, wstrdc» mit rll<» sicht»loser Waff'cnanwcndnng vrihindert werden.