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- Erscheinungsdatum
- 1920-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192001087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19200108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19200108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-01
- Tag 1920-01-08
-
Monat
1920-01
-
Jahr
1920
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R». 4. e«t>- 4- Ar? r«.A»hr« »«schSstsfteü« ««» ««»attio», »»> «»»->»»»»« O DonrlerStaA, 8 Januar Fer»sprech«r 21»«« PoftfchrcAkonto Leipzig «». 147»? Sa.) !S7> getraut, a sack- >ft zur täte» om — karm- rkeuchr ektro- Srosz- cchnik. WlDSS »ll «is Lll cks n sinck. jscksr »e r»n»«n? diAs 2>> trskksn b. hütltsklltl un«1 anlibu-rtreikksire ku dickt. ^ok. t. klill/vlst.. lür- ikrüktvi. blxlet. ia. Mvsck >> ,r>r««ü» W' : w-r » ^ it una ttso» rfe n »llwotim« vo» itrvtrk- u»1 Ul»»- im»»»ptev, N»»Ul- wll zt>»rkt»»«ea:: - 7 «rtr»^,St>» ,:x«v «Kftn'LL» (dl Heirate» iiii lermitiell ioi.u, »«,BerllilO8t. >rn. ' tereixviire. nüen vn molleu chmerz os gc»- r <t> ea^aldr. ra«be Sch ch 3. - kk. «r »ri -'09 >. » < t»N ben, >o lassen arreiiH seirren.. eise ick d. 350 ^ . . 3M . uo . 24 . LS I len. >ere PreUe. »d» ' « El voraus ;»-e- me niacktt sich e >vate, ourch E» erkalten e Re-.he „V" 'e» je 1 —>»' mir Knochen^ ke» ie 1—5 ma Kt no.ven,, rke mit 20 ti m»> Kuocheik »dsiz'lkcvivurst aucher Ein hl nicht Die e Belieseninx »> e > cvvret«, Vierteljährlich In der »etchüttsstelle oder von der Post abgeholt Ansgab« 4 mit illuslr. Beilage 0.00^. »0.45^. Ju Dresden und ganz Deuischland frei HauS AnSgab« 4 7.»S Ausgabe » 0.00 — ,->. - -Nfllche «olkSzeltung erscheint an allen Wochentagen nachm. — Sprechstunde der Redaktion: LI bi« 1» Uhr dorm. -- —rem Anzeigen, iinuahme von iSeschllstSanzetgen bi» 10 Uhr, von Famtltenanzctgcu bis II Uhr dorm. - Pr»,e kb, »t« Pcttt-Hpaltzctle 00 4, im RekIamctetI1.S0 Famtlten-Anzeigen 504. — Für undeutlich geschriebene, sowie d, ich Feen» spreche! aufgegebcne Anzeigen können wir die Verantwortlichkeit für die Richtigkeit des r.ertee -"M üb-rned»«». Goßweiler ^3 Es war Milte Februar vorigen Jahres gewesen. Jener Abend, an den in Dresden der nnglückseiige Neurath seine» Borlrag über So zialisierung hielt. Ta erschien in den Dresdner Blattern ein Ansruf übe, das System Goßweiler. Fast niemand wußte etwas davon, und der Ausruf ließ an Unklarheit nichts zu wünschen übrig. Allmählich eri'nla man, dass Goßweilers Produktionssnsiem die Hervorbrin- g » na und Verteilung dcS Ex i st e n z b e d a r s e s regeln und 'war eine vorteilhafte Hervorbringliiig und gerechte Vene lang dcS Existenzbedarfes herbeisührcn will. Das liest sich sehr gnl. Die Ausführung ist aber natürlich bedeutend schwieriger. Wir haben dem Unternehmen von Ansang an durchaus nicht ablehnend gegen abergeslanden, wohl aber mit einer gewissen Skepsis. Nun sind aber inzwischen die Dinge hcrangereift und es hat sich eine Landes- prod» ktionsaemeinschast System Goßweiler für den Freistaat Sachsen gebildet. Ta in der Presse unter den Gründern dieser Landesproduk- tivn- -emeinschast auch mein Name genannt wurde, so möchte ich doch nichl verfehlen, auch an dieser Stelle zu der Frage mich zu äußern, um ansklärend zu wirken. Es handelt sich bei dem ganzen Problem ohne Zweifel um einen durchaus beachtenswerten Beitrag zur Lösung der sozialen Frage. Das Systcni Goßweiler will leinen Endes nichts anderes, als eine Vereinfachung des Prodnktions- svsiems, also dcS Systems, das vom Erzeuger zum Konsumenten führt, und weiter will eS zu einer gerechten Verteilung des Existenzbedarfes Beiträgen. >- j .. - - - " Die Revolution hat ja gerade diese Fragen in den Mittelpunkt des sozialen Problems gestellt. Goßweiler will durchaus nichts Neues, aber er will zur Lösung dieser Fragen beitragen ohne die vom Radi kalismus gewünschte Auflösung des Privateigentums. Ob und wie iliin das gelingen wird, darüber kann natürlich heute ein Urteil noch nicht gesprochen werden. Die Mitbegründer der Landesproduktions- gemnnschaft, die sich aus Angehörigen fast aller Parteien zusammen- sehen, haben jedenfalls die Ueberzengnng gewonnen, daß die Arbeit Goßweilers wirklich auf dem realen Teil des sozialen Denkens berühr und durchaus nicht von der Hand zu weisen ist. Obwohl das eigentlich nickt notwendig ist, möchte ich doch ausdrücklich betonen, daß ich mei nen Beitritt zur Landesprvdnktionsgemeinschaft für den Freistaat Sachsen natürlich nur für meine Person und auf meine eigene Ge- falir hin vollzogen habe, und nicht zuletzt deshalb, weil ich vor allem die Erkenntnis gewonnen habe, und zwar gemeinsam mit dem christ lichen Gewerkschaftsführer Stadtverordneten Hermann Voigt, daß es sich hier wohl auch um eine Fortführung des Genossenschaftswesens handelt. Im übrigen aber stehe ich besonders als Zentrnmsmann für meine Person auf dem Standpunkte, daß wir die Pflicht haben, uns mitten hinein in die Dinge zu stellen, gerade auch in solchen Fragen. Vor allem das Zentrum hat ja stets Praktisch an der Lösung der sozia len Frage mitgearbeitet und — um nur ein Beispiel anzuführen — Franz Brandts, der große Führer des Volksvereins für das katholische Deutschland, bat den gesunden Kern, der in der heute so brennenden Betriebsrätesrage liegt, schon vor zwanzig Jahren in seiner eigenen Fabrik in München-Gladbach verwirklicht und damit sehr gute Er folge erzielt. Was mir den Gedanken des Systems Goßweiler in den letzten Tagen erst recht smnpathisch gemacht hat, ist die Ausnahme, die seine Pläne in der Presse gefunden haben, die mit dem Großkapitalismus in üblem Sinne snmpathisiert. Sie schweigt entweder die Angelegenheit tot oder sie spottet darüber, beides Wege, die nicht zum Ziele führen werden, wenn die Bewegung wirklich an sich gesund ist. Das Tollste aus diesem Gebiete leisten sich die „Dresdner Neuesten Nachrichten" (Nr. 6 vom 6. Januar), die sonst zum Beispiel in Fragen der Boden reform ein soziales Mäntelchen sich uinznlegen belieben. Hier lassen sie nun aber die Maske völlig fallen und scheue» sich nickt einmal vor persönlichen Anrempclnngen. Es ist gewiß richtig, daß Kommerzien rat Karl Goßweiler mit außerordentlich hohen Mitteln an der Durch führung seines Snstems arbeitet. Aber was will cS besagen, wenn oas genannte Blatt die Behauptung anfstellt, daß dem Industriell-'» Goßweiler „HeercsausträZc sagenhaft viele Millionen einbrachten". Es kann natürlich nicht unsere Aufgabe sein, Herrn Goßweiler zu ver teidigen, den wir gar nicht persönlich kennen. Wir haben unS nur in sein System zu vertiefen versucht. Aber so viel werde» auch die „Dresdner Neuesten Nachrichten" wissen, daß die Preise für die Heeres- ansträge nickt von Herrn Goßweiler gemacht worden sind, daß viel mehr hier ein ganzes System vorlag, daß unglaublich gewirlsckafier vat. Jedenfalls aber ist es sicherlich kein unsympathischer Gedanke, daß Herr Goßweiler sein Vermögen in den Dienst einer guten Sache üellen will, was man doch schließlich nickt von all denen behaupten !nin, sür die die „Dresdner Neuesten Nackrichten" sich zu erwärmen icheincn. Und es ist Tatsache, daß er zum Beispiel schon längst an> cm Gebiete der WohnnngSsürsorge in seinem Bereiche sehr viel ge leistet hat. Selbst dieses Blatt muß schließlich zugeben, daß die Sache ernste Beachtung erheischt. Darin stimmen wir mit den „Dresdner Veueste» Nachrichten" vollständig überein und deshalb habe ich auch sur meine Person — wie gesagt gleich Angehörigen säst aller Parteien meine Mitarbeit an der Prodnktionsgemeinschast zngesagt. Dabei muß zugegeben werden, daß die Art der Reklame gewiß manches zu wünschen übrig läßt und wir cs lieber gesehen hätten, wenn in den Einladungen zu der GründnngSsitzung etwas weniger Zukunftsmusik enthalten gewesen wäre. Aber gerade die Blätter vom Schlage der „Dresdner Neuesten Nachrichten" haben es unseres Erachtens niemals an „riesiger, wüst-amerikanischer Propaganda" fehlen lassen. Wir wollen heute nur noch betonen, daß nach unserer Meinung kein Zweifel darüber sein kann, daß wir es hier mit einem Schritt zu tun haben, der die Lösung der sozialen Frage, die doch heute brennen der den» je ist, in einer Weise versuchen will, die nicht zerstörend, sondern ausbanend zu wirken geeignet ist. Goßweiler spricht in seiner Denkschrift von dem jeden Menschen innewohnenden Streben nach größtmöglichem Eigenbesih, und er meint, daß dieses Streben bei den PrvduktionSgemcinschasten seines Systems die beste Triebfeder sür größtmögliche Prodnktionsbeteiligung wäre, und als Produktion, so weit sie sür die Losung der sozialen Frage in Betracht kommt, bezeichnet er Hervorbringung und Verteilung des Exislenzbedarfes durch Haud- und Geistesarbeit. Mit anderen Worten gesagt, hofft er dem Ungesun den an unserem Erwerbsleben zu Leibe rücken zu können, hofft er da durch auch dem Staate Mittel zu der so dringend nonveildigen Ge sundung der Finanzen zusühren zu' können. Das Wesen seines Systems saßt er in die Worte zusammen, in denen er der Hoffnung Ausdruck gibt, es werde die Zeit kommen, wo der prodnktionsbeleiligie Unter nehmer mit dem prodnktionsbetciligten Arbeiter Hand in Hand arbeite, da jede Ersparnis an Zeit durch den produknonsbeteiligten Arbeiter auch gleichzeitig dem produktionSbeteiligten Unternehmer zugute komme, weil die Unkosten des produktionsbeteiligten Unternehmers von der Lange der Arbeitszeit abhüngen; der prvduknonsbeteiligte Arbeiter werde dann auch daS gleiche Interesse an der guten Erhaltung und richtigen Funktion der Betriebsmittel haben wie der prodnktionsbetei- ligte Unternehmer. Wir stehen der ganzen Sache durchaus nicht illu sionistisch gegenüber, aber wir verkennen nicht das Berechtigte au der Bewegung. Daß sich Angehörige fast aller Parteien daran beteiligen, ist etwas, was durchaus sympathisch berührt. Ter Standpunkt dcS sozialen Ausgleiches, de- sich deutlich au diesem Sasteui zeigt, ist in der sozialen Frage immer vom Zentrum vertreten worden. Schon des halb ist kein Grund vorhanden, abseits zu stehen. Im Gegenteil! Ge rade das Zentrnmsprogramm verpflichtet uns, tatkräftig an der Lösung der sozialen Frage mitzuarbeiten und bis jetzt hat sich jedenfalls in der Bewegung nichts gezeigt, was irgendwie dem Programm unserer Partei widersprechen würde. Paul Heßlein. Die J-rage des enMiüMlren Friedens schlusses beherrscht zurzeit die politische Lage im Reiche. Die Erwartung, daß er am 6. Januar bereits zum Abschlüsse kommen würde, bat sich nicht erfüllt. Das berechtigt aber durchaus nicht zu Besorgnissen, als or> der endgüliigc Friedensschlnß weitere unliebsame Verzögerungen er fahren könnte. Es handelt sich keineswegs mehr um sachliche Mei nungsverschiedenheiten, sondern lediglich nin Schwierigkeiten formeller Art, deren Behandlung lediglich eine Zeitsrage ist. Nach Ansicht der Reichsregiernng wird der endgültige Friedensschluß i» allernächster Zeit erfotgen. Der endgültige Friedensschlnß bedeutet sür Deutschland zwar den sormellen Abschluß des Kriegszustandes, aber er hat, abge sehen von der Neuregelung der Beziehungen Denlschlands zum bisher feindlichen Anslande, die damit in leite völkerrechtliche Formen ge bracht werden, nickns Ersrenliches. Der Tag des endgültigen Frie densschlusses ist zugleich auch der Tag der Erfüllung der nngehener schweren Friedensbedingnngen. Von diesem Tage ab werden beträcht liche Teile des Deutschen Reiches mit Millionen von Volksgenossen unter sremde Hcrrschaft kommen. Mit diesem Tage wird die Entschei dung herannahen übet die Gebiete, in welchen die Abstimmung dar über zu entscheiden hat, ob auch diese Gebiete beim Dentschen Reiche verbleiben oder nickt. Man darf sich in dieser Hinsicht keiner Täu schung hingebe». Die Lage in den Abstimmungsgebieten ist keines wegs so, daß sie uns Deutsche mit Zuversicht erfüllen kann, wenngleich man noch nicht alle Hoffnung aus ein günstiges Ergebnis der Volks abstimmung auszngeben braucht. Mit diesem Tage treten seiner die schweren, um nichl c» sagen nnersnklbaren Bedingungen auf finan ziellem Gebiete in Kraft. Hinz» kommt die so überaus heikle Frage der Auslieferung deutscher Volksgenossen an eine sremde Gerichtsoariei. Die Lage, in der sich das Deutsche Reich im Zeitpunkt der Erfüllung der Friedenshedingnngen befindet, ist wahrlich nicht darnach, daß sie dem dentschen Volte die Tragung der schweren Lasten und Opfer er leichtere. Das Wirischasisleven im Demscheu Reiche liegt darnieder und leioel immer stärker unter dem niedrigen Stand der dcutschen Va luta. Die durch den FriedenSvertrag ansbednngenen Kohlenliesernn- .geu an die Entente bedeuten eine ganz anßerordenilicke Erschwerung des wirtschaftlichen Wiederaufbaues Deutschland. Der Kohleumangel macht sich immer stärker bemerkbar. Große industrielle Betriebe haben zur Arbeitseinstellung schrecken müsse» und die Entwicklung ist gar nickt abznsehen. Zu dieser trübet, Erscheinung tritt eine weitere, die in'.t außerordentlicher Sorge betrachtet werden muß. Es ist ganz unver kennbar, daß gerade in einem Augenblicke, wo angestrengteste Arbeit dringend am Plane wäre sich aufs ucne eine wachsende Arbeitsunlusl und damit zngteich ein Beieder.intchwelle» der Streikwellen bemerkbar macht. Abgesehen von kleinere» Streiks in: Brcitiereige»"rbe im Ver sicherungswesen und anderen kleinere» Geiocibezweioen, st' es die Be weg»»,, unter den preußischen Eisenbabnarbeitet», die nickt ganz n» bedenklich erscheint. Die Regierung glaubt Zwar, daß die vorübergehend unterbrochenen Tarisverbandlungen mit de» Eisenbabnarbettern schließ lick eck'en beinedigeuden Ver>an» nehmen werde». Es iit 'umgeben, daß diese Hvsfnmig nickt nnberecbtt'gt ist. ans der andere» Seck- aber machen sick dock auch wieder Bestrebungen bemerkbar, in die Beweanng der Eiienbabnarbeiler polnische Tendeinen lünein-ntroae» da- heißt wenn sie auf srnchlbaren Baden fallen solltet! die Bewegung der pren ßischen Eisenbahnarbeiter zu einer großen Gefahr erwachsen lasse» sonnten. In den letzten Tagen hat sich durch den Nnshrnch oon Teil- streils der Eisenhahnarbeiter die Lage etwas verlckärii. Indessen braucht man die Hvsinniig nicht anszugeben, daß es 'ckGßtick Ack noch zu einer Einigung kommen wird. Auch unter den 'e>eg>rp.:e-,.,rbeitern macht sich neuerdings eine wachsende Streiklnsi demeitbar. Das alles sind Erscheinungen, die nicht unbeachtet bleiben dunen, nin jo weniger, als auch in der Beainlenschasl nenerdings eine Bewegung eingesetzt hat, die nicht nnbedentlich ist. EA> ist wohl zu verstehen, wenn d>e schleck» beiotdele Beamtenschaft ans eine Ansdessernng ihrer Bezüge dringt. Aber es will uns doch scheinen, als wenn die von einem Teile der Beainlenschasl erhobenen Forderungen nickt im Einklang zu brin gen sind niil der sinanziellen Lage dcS Reiches und der Einzeljiaaten. So würde zum Besipiel. wenn die Wünsche der Beainlenschasl restlos durchgcsnhrt würden, dies allein für die Reichsposlverwcittnng eine Mehrbelastung von nicht weniger als rund einer Milliarde im Jahre bedeuten. Es liegt uns völlig sern, einem Pejsiinismlis das Wort zu rede», aber ans der anderen Seile erscheint es »ns doch angebracht, angesichts des bevorstehenden Friedensscblnsses anf die Erscheinunge» des wirlschasflichen Lebens im Reiche binzuweise». denn der endgültige Friedensschlnß iiie.cbi es zu einer gebieterische» Forderung, daß alle im wirtschaftlichen Leben des Reiches wirkenden Kräfte ihr Alles hln- gcben, um das Reich zu erhalten und die Grundlagen zu einem wirr- schoktliche» Wiederaufbau mitlegen zu besten. Der Sonderfliedensschritt Kaiser Karls Ein Berliner Mitarbeiter schreibt »ns: Tie Epoche der „Ents hnllnngen" ist in ein neues Stadium getreten. Wenn nichl alles täuscht, werden die jetzigen Mitteilungen, welche den Sondersriedensschritt Kaiser Karls von Oesterreich behandeln, den Anlaß zu einer e eegten Meinungsäußerung hüben und drüben geben. Es hänselt 'sich um folgendes: Prinz Sixtus von Parma hat im Frühjahr 1917 direkt beim Präsident Poincare und wie sich ininmchr herausstellt, im unmittel baren Aufträge Kaiser Karls, eine Aktion eingeleitel, die nicht geringe res, als die Trennung Oesterreichs von seinen dentschen Verbündeten und den Abschluß eines geheimen Waffenstillstandes mit nichfs'gclidem Sonderfrieden bezweckte. Daß man in Frankreich die Angetcgenbeit durchaus ernst nahm, zeigt das Verhalten Poincares, das zweifellos sich wiederum ans die Zustimmung der englischen Verbündeten stützte. Poineares ließ erklären, daß Frankreich an einer Nicderzwingung Oesterreichs überhaupt lei» Interesse habe, Rußland kämpfe nur um Kvnskaittinopel, England wolle auch nichts von Oeskerr-ich, Frank reichs Interesse ging sogar dahin, daß Oesterreich-Ungarn nicht nur geringer, sonder» größer liervorgebe: es wurde dabei sogar die Andeu tung gemacht, daß Oesterreich Ungarn durch deutsche Gebietsteile und zwar durch Schlesien oder Bauern vergrößert werden solle. Man bat Oesterreich dann nahegelegt, vier Punkte anzuetkönnen. Sie behandel ten das Recht Frankreichs ans Elsaß-Lothringen, die Garantie der bel gische». wie auch der serbischen Sonveränität und ein „Desinteresse ment" an Kl'nstantinopel. Kaiser Karl soll sich »ach diesen Enthüllun gen. die setzt die Runde in der srainösischen und englischen Presse machen, geäußert habe», daß von Deutschland in Bezug aus die Frie densidee nicbts mehr zu erwarten sei. die inaßgebenden demichen Kreise hielten an dem Dogma des Siegiriedens sesl. Aus alledem schließt nun die Auslandspreise, daß Kaiser Karl butter dem Rücke» der Deutschen entschlossen gewesen sei. ein Svndercibkonitiien mit der Entente zu schließe». Es ist begreiflich, daß diese Erösinungen. die in ihrem Kern freilich schon bekannt waren, wegen ihrer Einzelheiten daS größte Er staunen namcatlich der Denlschösterreicher bervorriesen. Dort herrscht ttnlengbar.eiiie starke Empörung über das Verbacke» Kaii-r K,rls. welcher seinerzeit die Mitteilungen Elenieneeans über die Parinabriese als eine ..erlogene Behauptung" bezeickmele. Auch Gras Ezernin spielt in diesen Dingen eine merkwürdige Rolle. Man wirst ihm eine Dop- pelpolitik vor. in der er einerseits die Idee eines Sondersriedens für verbrecherischen Wahnsinn kemneichnet anderseits sehr aktiv an diesem Sondersriedensichritt beteiligt gewesen sein soll. Die Tinge haben freilich gelehrt, daß eine, den Gang der Ereignisse e»l>'cheidende Be deutung dieser Aktion Kaiser Karls nickt znkam. wobl aber weiß man, daß sie den Vorläufer für die Friedensaliion bildete, die von Deutsch land durch die Friedeilsresolntion im Reichstage vorbereitet wurde. Fm Lickte dieser Entbnllnngen erbalten die Soinnlerereigniise des Jabres 1917 eine »in so schärfere Beleuchtung, lim zu einem Geiamt- nrteil zu kommen ist es aber notwendig, auch den Zußiminenbaiig der Geta»tlereiuni>>e kennen ni lerne». Darm» kann man sich wenig voli- lische- Nimen von einer bruchstückweise,, evitodenbeneu Be'-ucl'tiing der Voran,ige verivr'cl'en. Was wir wünicken and fordern ick dab-r eine evenck' Mß-ne »'w lückenlose Schilderung aller diplomatischen Kriersereigniiie. (^ine Slukwandsste"!''' Von einer p a r l a m c n a r i s cl, e u Seile. Noch sind die im Jabre 1919 ei»gcbrach"n Steuern.'eckigen ecr Regierung nickt alle erledigt, und schon la.i.hm neue Sieuerprcge'te aus. Unter diesen spielt eiere sogenannte Ansuu. tö.'üea, r -ckie best n- dere Rolle Tie Nnswandsstciier will, »ne ans Heer Bezeichnung heroorgeln, einen übertriebenen oder .ü c m! ag i ..Antim nd" er tasten. Die Bearittsbettimninngen. was >ii . Perm En ;er Aniwand ick. werden mm allerdings äas-.-rst -.'an-.' eckt. M'aa glaubt, die Dinge »durch meistern zu ck-m e». daß - , ,>:>« ' ccku: a m Entkam- inensgrenze, und zwar je nach der Berai- >! und Lelcnsllackang. und i» sich gesiakielt wieder je nach der Anz stll der Kinder al r> .. .»>kö»>m- licb" allstem. Auch Euer Begriff ' ar.> ' '> i tt-u Vn 'gen Vcr- k'älniiifl'tt recket '.hwerlend teilt, ecken di.' e.aß'vn llnutanR' gikc.l l.,. aap'.- V.>.tii>'k.A-',',i,»,!>pi,>t keine leite statt-. 'Abi - in c>ne>n kleine» Landttädtche» des Südens an'ckanmckcli erscheint, würde in euu'l Großstadt Vs Nor-ens und Westens kr <», cur arnig,„ Lebenr- i> u-ng aem ae». Schmi a» . ieier S>h >. ' » ui tun ai"'ckmafngcn r-,.. uasmua-isarenv wird das Problem ilaiken Wide>- I!,nd --I'vieen.isi-'N E Ig. die wir in den B-'.-r- dungsgcsetzc» kennen, bat sick stets als e,.ie Gackle der .'.'lzusrics'iib'rl erwiest'». Würde man bei der Inst'; s,n > >>r eine rduliche E - -Inna des Re'ck'.'S cki inebr oder - und i-mre Wo!»:- »ud L-b.a' — balttlnasgegenden vornehmen io würden nur Le» alle» Wenkons der- Dresdenc
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