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7 Sächsische B v l l s z e it u ü g — Donnerstag S7 Dennibi-, Der Lrampf um die Heimat KrtsgSroman von Felix Nabor. (10. Fortsetzung.) ..Ah " sagte der Graf, „solch prachtvolles Dunkelrot, lllutrvtt'm Samte gleich, habe ich noch nie gesehen. Das wäre so meine Lieblingsblume: stolz, feurig und schön!" Die Komtesse lächelte. „Ja der Geschmack ist verschieden," sprach sie. „Mein Liebling ist die zarte, blasse .Kaiserin Augusta Viktoria' hier." „In -er Tat — entzückend!" rief der Gras. „Aber wissen Sie auch, welches die schönste unter all diesen Rosen ist?" „Das ist schwer zu sagen." lächelte Irma. ,. O nein, das ist sogar sehr leicht zu entscheiden." „So! Welche denn?" „Sie selbst, Komtesse." sagte der Gras und blickte sie voll Bewunderung an. , „Bitte. Herr Graf," wehrte sie errötend ab, „keine Schmeicheleien!" „Aus Ehre, Komtesse, ich sage nur die reine Wahr heit." versicherte Naekowski. „Sie selbst sind die schönste Nase in diesem Garten, und ich würde mich glücklich schätzen, wenn es mir vergönnt wäre, diese Rose an ineine Brust heften zu dürfen." Irma erglühte und trat einen Schritt zurück. „Herr Graf," rief sie, „das kann nicht Ihr Ernst sein I" „O ooch," erwiderte er mit bebender Stimme, „es ist mein heiligster Ernst, Komtesse. Mein Schicksal liegt in Ihrer Hand — vielleicht sogar noch viel mehr! Ich wäre überglücklich, wenn Sie mir diese Hand fürs Leben reichen würben. Daß ich Sie behüten und lieben würbe wie, den köstlichsten Schatz, brauche ich Ihne» nicht eist zu sagen. Ich lege Ihnen alles zu Fähen, was eine Frau nur begehren kann: Reichtum, eine glänzende Stellung, alle Genüsse und Freuden der Welt, ein prächtiges Schloß, einen Palast in Petersburg, ein Leben in Wonne, ja — unter Umständen sogar eine Krone! Keine Flitterkrone, Komtesse, sondern eine Königskrone! Lockt Sie das nicht. Komtesse: Hermelin, Purpur und Krone?" Der Graf hatte atemlos und in höchster Erregung gesprochen und blickte nun Irma an, als hinge sein Leben und seine Seligkeit von ihrer Entscheidung ab. Irma v. Dolscha blickte ihn mit ruhiger Freundlich keit an und sagte: „Herr Graf, ich verlange vom Schicksal weder Glanz und Pracht, noch Reichtum und Machtstellung, sondern nur ein bescheidenes Glück im häuslichen Kreise." „Aber nein." rief er seurig, „Sie sind bestimmt, einen Thron zu schmücken, eine Krone zu tragen!" „Was sollen mir Thron und Krone," sagte Irma, „wenn mein Herz unter dem Purpur arm bleibt und darben muh? Herr Graf, ich achte und schätze Sie; aber jenes heilige und tiefe Gefühl, das zu: Ehe nötig ist, empfinde ich nicht illr Sie. Ich sage Ihnen dies ganz offen, damit auf keiner Seile eine Täuschung stattfindet." „O, das wird sich alles in der Ehe finden," ries er ungestüm. „An der Glut meiner Liebe wird sich auch Ihr Herz entzünden." „Glauben Sie das nicht, Herr Graf! Kennen Sie das köstliche Kleinod, das man den Deutschen nachrühmt — die Treue? Dieses Kleinod will ich mir bewahren: ein deutsches Herz!" „Wie soll ich das verstehen. Komtesse?" „Die Sache liegt ganz klar, Herr Graf! Ich bin seit einem edlen deutschen Manne Treue gelobt." , Der Gruf prallte zurück, schien zu taumeln. „Äh," rief er erblassend, „das habe ich nicht gewiißt." Seine Stimme hatte plötzlich allen Klang verloren, als er sorlsuhr! „Und Sie lieben diesen Deutschen?" „Ja, ich liebe ihn ans ganzem Herzen und aus ganzer Seele. Hätte ich mich sonst gebunden?" „Ich kenne den Glücklichen nicht," sagte der Graf Nr. SS«, Seit, 4 hastig, aber ich zweifle, ob er Ihnen ebensoviel zu bieten vermag als ich. Bedenken Sie: eine Krone!" Irma v. Dolscha richtete sich zu ihrer ganzen stolzen Höhe empor und sagte mit Nachdruck und tiefem Ernst: „Herr Graf, ich bin ein deutsches Mädchen. Ein deutsches Mädchen bricht auch um den Preis einer Krone die Treue nicht, die es gelobt hat. Ein deutsches Herz kennt nur die Pflicht und hält Liebe und Treue bis in den Tod!" Der Gras verneigte sich. „Dann habe ich hier nichts mehr zu suchen," sprach er leise und war verschwunden, ehe sie noch ein weiteres Wort an ihn zu richten vermochte. Es tat ihr leid, daß sie ihn hatte abweisen müssen, aber es ging ja nicht anders. Sie war nun auch etwas erregt und erging sich im Garten, ehe sie sich zu den in- zwischen eingelroffenen Gästen begab. Erst nach einer halben Stunde betrat sie den Speisesaal, in dem sich in zwischen die polnischen Adeligen um ihr^r Vater ver sammelt hatten. Zu ihrem Staunen befand sich Graf Rackowski nicht unter den Gästen. Sollte er sich die Abweisung so zu Herzen genommen haben, daß er ihr und den Ihrigen zürnte? DaS wäre doch gar zu töricht gewesen. Die jungen polnischen Adeligen waren so sehr mit ihren Plänen beschäftigt, datz sie JrmaS Eintritt nicht bemerkten. Alle umstanden den Grafen Dolscha und besprachen laut und erregt den Fürstenmord in Serajewo. Sw wußten, datz sie bei Dolscha offen reden durften, und legten sich keinen Zwang auf. Graf Siga sührte das Wort. „Herr Graf," sagte er zu Dolscha, „Sie kennen die deutsche und österreichisch-ungarifche Politik genauer als wir. Glauben Sie, daß dieser Fürstenmord ungesühnt bleibt?" (Fortsetzung folgt.) AnnkoirZ, ösnklisuZ Id «'«uaäesn^t «»>,», «V illvvuLu.llsstrsbv 20/22. 'palgptlOLklllsotlluü 25 251. kdre aelvir , kltmprsrrsL« 88. lalvpboslLusoiiluü- 18 .895 8rvv>g«t«-lls »it-n. Oksmnit?.«! 8w»Uo W Id 178 8eti6v!(Vkrl<stir. 8lAjMammöi' - 8e!i!jMLr:k6i'. Neujahrsablösurrfl! Wie in früheren Jahren, so können auch diesmal die üblichen Glückwünsche zum Jahreswechsel abgelöst werden. In Dresden können Damen und Herren durch Zablung eines Betrages sich son den schniiüchen Glückwünschen entbinden. Die Beträge ft rtzen in die Kasse unseres Vereins. Am Tage vor Neujahr werden die Namen in der „Sächsischen Volkszeilung" veröffentlicht. — Die „Sächsische Volkszeitung" ist gern bereit, Gaben anzunehmen und liegt eine Liste in der Geschäftsstelle, Holbeinstr. 40, auf Vincentius - Verein Dresden. « iknasliek iMMis» i«k niiim. s »,»„>!! vieedtor: Orj-ilnist >'»»> Nl.Iä» »» m»« llresag» »oueiäUi ilikilmmiMzii'M rs' ffemui INN! :: kacdscdalo kür alte rrvelüe Ser lonkonst kür Kerns und kksus n Vareekni- nnä >no>i>I(Ittngn-KIitüson zsnnlkal. Voedoroltnnir Nir -Ino i.odeor- hemln.e nnä äi« »iLitIliclio zioelkIoliri'eprLrnne :: 1 koraee.naeeliiilo :: XI»«!«'» iS/ »"«> lil.el-r» vier- »nci aolilktinäii;, Streledoeeline, Oeekeiitnr, /ne.mmo»- nnä -iioeong, l'lioons, NnsikxsüLliients - UuüikvisnknsodlUtllol«! Vnrtriixi, -- lomponleten-ldenil«, SoI>SI«r-rorir»U»üda»gon nnä nftontl «nirskenng«» - : 1>,««II»n, tlr d»tl>. IUeeI>«»m,«lk! Urxsl, krvft<>ri«lnlk-«dvi' Okoi-al, Vltve,-, : '!.'D eiepiiri INS» gMDMA DDHH ^^ L>»IIllL»8 Mit»! IltSttlSkl 1— W KSilittt, !1l. i W iliit. lt All W tlllisl-sgi k Vmlelt. kinvtiin 4l7kr KI.?roi«s. li >v<k.11ä!k»v! I)ovr,<>r8l. Dumviik-ifkl-v !l!!l>ll!!»ll!!»ll!!»l!!!l»l!!llil!!llil!!llil!!» Kerusz-Oorbililunß klein 1818 - 83. öeliuljaln t. Logesvollslhule — vehrNngsschute tü> PfNchtschüke tl. -4. Handelswissensthastttche Nurse kür männliche m weibliche Besucher L. Vorbereitung tü, AmtSprüfunger i tl. Privatkurse MM'W HMkls- M Wm 8l>itwWS'vi1»i, Dresden 4 V, Worttz-Str. 3 - Fornsvr I8ö0k MelllWUle übernehme nach und von bc» liebigen Plätzen. Altbewährtes Packer»Personal. Sol Preise z. ft. kksermann, Grohenhain t Sa. Fernspr. Nr. 49 Gegiündel 1877. ftiicber kür; seid. Bestempfohlcne Romane, Erzählungen, Humoresken Bände zu bO^Z, l^e, 2^t usw. 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Kliec illetue -ttch-rsve aus dem Zu- u»d nustaud«, .-Stere» e»nen -eoumremar zur gen-e- schtcht«, wt« er t» dieser Prägnanz and voiiftLndtgleti so letchi von ietneu- andern Organ ähnlicher «r> -rr-tch» i»erden dürfte." «ovlenzer BottSzeUuag.) ^ja» ^jei» dt« vefte pottnsche Wochen schrift. Dt« Hrsorderiftsl« de, letziqe« rjetteiinol «erden ln ihr ebenso mu- -terhast vegandeu, wie ot« Prob lem« der regulären gett." tWeftsältsche« PoU»vtau. ,.Dn- lievit« unter allen poltNschen geitschristeu ist und immer noch die Lllgemetn« ,-illnoschau." tHtloe«l,e>n,lch« ijeltung. „Ha» ftch at» leh» vrau vvar«« und delhalv gern and viel gelelene» Organ zur -ftusklärnng de« oeutsch- >>>rechenden nemralen Auslände« oewähN." 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