Volltext Seite (XML)
/ E«tte 4 Foftc zwj. vert, H«rr Ich öot-I -sichere Tie u bedeuten ggcnidlichszl gte herein ' iulein Tel- -e - es > ll will." Mcken des! rzweijellki I »ange irvhl l e. »lick, üebiX'I «n. Tlnuik l liexotep I e die Harlj Uten, gna- avon ilber. it Handels; I pnu na ke in der an- i tüchtiaens o ausincrk- > Hausarzt! der aller-1 lichen An- ftzeitia br echt läuige I s kolgt., Stt. S44V L^. Iahrg. Donnerstag den 18.Oktober1S17 Sächsische / «eschäftsstellc und NctzaNi««, Lre«t»en-'A. tv. Holdeiustraßc 4L Fernspvkcher LI 3Vt» PostscheMouro Leipzig tltr. 147S7 ,»i «»« X mit ilustr. «eil,»» »!«>»«lithrlich »4» In »reSdrn unk D«utfch- !ant ftet Hau» S.Wt F»; bi Oeslnrrtch X. »«»,«»»» »«eM-lgihrli» Dresden m>» DeiUii S.kD in veiieireich ' M^»«n» ftet Hem» »tnjel-Nummer Iv 4 Die eSchfilch' »»»«jettun, erscheint «, »>»n «t»chenta,en nmhmiüa^. ..1 AiILt-llri!: Nniiaixne >^>n «a, ! > te» Uhr. >>,>!, ,r»uu!u'n»nj, !s,kN d,o t l »!>r renn. -Preis in> die -»-rtil ep,U!»»»eLS 4.i»>Arki«. > >clr» >-<> . ,r„miuen Nnr>',„e» !it» -j gür nndeulli«» tze>,r.riede»e. »>»'->' i.inch kzcr» Iv-eiiu-r ,>>,ii ! ,ue'.'ln^i'ie., > Ivnni n »nr t>» t>rln^iwolU.u>i>!! - -r >-Ic '>a>en>UrU nuiil iidl-nieiunrn. LNkl!Un-',i e r>r !>!, t t —»L Ui»' lwnn. o- Einzige kacholische Tageszeitung im Königreich Sachsen. Organ der Ientrumspartei. Ausgabe ^ «it illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. Wochenbeilage Feierabend. Ausgabe v nur mit der Wochenbeilage. 900 Merk Mg »M zebote ii:>l U ring, s. WW Nur»« ul irrrr, :-U Livlands Schicksalftunde Die Eroberung von Riga, die Zurückdrängung der rus sischen Trlippen uir die Ostseite des Meerbusens von Riga und die Eroberung der größten livländischen Insel Oesel durch die Deutschen sind Marksteine dasür, daß nach der Be freiung Kurlands von der russiscipn Herrschaft auch diejenige Livlands kommen werde. Man hat bisher nur von einer kurländischen Frage gesprochen. Nun kommt auch diejenige Livlands und vielleicht auch bald die Esthlands an die Reihe; das gesamte baltische Problem gerät dadurch ins Rollen. Finnland hat bereits seine -Selbständigkeit von Rußland er klärt und selbst Russen, ja der deutschfeindliche Nordameri- kaner Roosevelt forderte kürzlich, daß Finnland selbständig werden müsse. Wenn aber dies zutrifst, so ergibt es sich von selbst, daß das Schicksal der baltischen Länder nach dem Falle der Zarenherrschaft der Holstein-Romanow nicht mehr eine rein russische, sondern eine internationale Frage geworden ist. Livland und Esthland befinden sich seit ihrer Eroberung durch Peter den Großen unter der Herrschaft des russischen Zaren. Peter der Große selbst hat den Ständen dieser beiden baltischen Länder volle innere Selbständigkeit zuerkannt. Dieses kaiserliche Versprechen ist später unter dem Drucke des Moskauer Panslawismus immer mehr zunichte gemacht worden. Gegenwärtig kehren sich die Verhältnisse um. Es gibt keine Kaiser aus dem Hause Holstein-Romanow mehr, denen die Bewohner Livlands — ein Zehntel davon sind Deutsche und zwei Fünftel Letten und Esthen — noch Treue schirüden würden. Die Kerenfkiregierung ist eine solch von heute aus Morgen. Sie entspringt der Revolution und hat deshalb das Anrech darauf verloren, von den früheren Untertanen der Zaren Treue zu fordern, namentlich dann, wenn diese nichtrussischr Nationalität sind, was ja in Liv land zutrifft, wo die Russen in Friedenszeiten nur Beamte, Sachten oder Kaufleute waren. Sobald in Rußland der Grundsatz der Volkssouveränität und das amerikanisch Prin zip der Selbstbestimmung der Völker seitens der Regierung engenomen worden ist, hat das frühere Zarenreich auch das Anrech darauf verloren, die Bewohner der baltischen Länder zu zwingen, russisch Staatsbürger zu sein und zu bleiben. Die bodenständige Bevölkerung in Livland sowie in Kur- l -nd sind allein die Letten und die Deutschen. Diese letzteren, lenen der einheimische Adel und die alten Bürgerfamilien engehörigen, sind wie im gesamten Osten Europas die Kul turträger, das geschichtlich bedeutendste Volkselement, das lein Lande seine Kultur und sein nationales Gepräge ge neben hat. Trotzdem Livland einen weniger fruchtbaren Hoden hat als die benachbarten russischen Gouvernements, steht dort der Ackerbau bedeutend höher, als im tieferen Ruß- lind. Das gleich gilt auch namentlich bezüglich der Vieh zucht. Livland ist gleich Kurland ein Kulturland, das seinen Traditionen vielmehr nach Mitteleuropa als nach Rußland hingehört. Alle diese Gründe sprechen dasür, daß Livland, Kurland und die übrigen baltischen Länder nach Beendigung des Weltkrieges durch den Friedensvertrag eine leitende Stellung unter den Staaten Europas erhalten müssen. Und zwar selbst für den Fall, daß die russisch Oberherrschaft über diese in dieser oder jener Form noch erhalten bliebe. Eine russisch Provinz wird Livland nicht mehr bleiben. Zwickau W» Sächsischer Landtag Erste Ka««rr. Dresden. 17. Oktober. Die Erste Kammer hielt heute vonnittag s^-12 Uhr in Gegenwart sämtlicher Staatsminister ihre Schlußsitzung ab. Zunächst erfolgten die Mitteilungen über die Ergebnisse des Vereinig ungs verfahre ns. Keine Einigung wurde erzielt über den Antrag des Abg. Castan unld Genossen betr. die freiheitliche und volkstümliche Neuordnung im Reiche. Ferner nahm die Kammer die Wahl der beiden Zwischen deputationen vor. Die Kammer ließ schließlich noch die Petition der Ge nie i n d e Steinbach um Errichtung einer staatlichen Kraftüvagenlinie Dresden - Pennrich - Steinbach - Kaufbäch, Wilsdruff, Gnimbach, Tharandt - Hainsberg - Dresden in llebereinstimmung mit der Zweiten Kammer auf sich bc- rulum. Präsident D r. Graf Vitzthum von Eckstädt schloß hierauf die Sitzung mit lwrzlichcn Dankes- und Ab- sänedsworten. Staatsminister Dr. Beck höbt hervor, daß das hoho -Haus, wie die Staatsregicrung erneut sestgestellt habe, ge treu seiner alten Tradition die Geschäfte sachlich und im «»»». E! Das Neueste vom Tage N MW LkWk LWHM »aa»- (A. T. B. Amtlich.) Großes Hauptouartter, den 18. Oktober 1917. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprechl: In der Mitte der staudrischen Front war auch gestern der Feuerkampf stark; besonders in den Abend- und heutigen Morgenstunden war üaö Feuer am Houthoulüer Walde mm südlich von Paschendaele gesteigert. Bei Draaibank mehrmals vorstoßenüe starke Er- kundungsabteilunge» wurden zurückgeworfen. Zwischen dein Kanal von La-Lassee und der Scarpe sowie südlich von St. Quentin »ahm bei Bvrseldgefechien auch die Feuertätigkeit zu. -««»eSgrupp, deutscher Kronprinz: Nordöstlich von Soissons hat sich die seil Tagen leb- haste Kampftütigkeil zur ArtiLeriejchlachl entwickelt, o>e seit gestern früh vom Ailette-Gruiide bis Brühe mit nur kurzen Pausen andauert. Auch die Batterien der Nachbarabschmtte beteiligen sich «m Feuerkampse. Von der Aisne bis »ns das Ostufer der Maas nahm in viele« Teilen der Front d«s Feuer gteichialls erheb lich zu. An der Nordostfront von Verdun stieß-n zu kühnem Handstreich gestern Morgen badische Sturmtruppeii bei Höhe 344 östlich von Sainogneuz in die französische,i Gräben vor, zerstörten fünf große Unterstände und sühnen die Besatzung, soweit sie nicht im Nahkampfe fiel, gefangen zurück. Abends machte der Feind zwei Gegenangriffe gegen die genommenen Grabenstücke; beidemale wurde er znrück- gewiesen. Im Ganzen wurden gestern 13 Flugzeuge zum Ab sturz gebracht. In Erwiderung ei»es Fliegerangriffes auf Frankfurt am Main wurde gestern erneut Nancy mit Bomben be worfen. Oeftlicher Kriegsschauplatz Die Sichtung der auf Oesel gemachten Beute halte bisher folgendes Ergebnis: 10000 Gefangene von zwei russischen Mivissionen. Nach Moon sind nur wenige Hundert Mann entkommen. 50 Geschütze, dabei einige unversehrte schwere Küsten- und einige Feldbatterien. Zahlreiche Waffen nnd sonstiges Kriegsgerät. . Teile unserer Seestreilkräfte drangen durch die Minen felder des Rigaischen Meerbusens bis zum Südausgonge des Großen Moon-Sundes vor. wohin sich etwa 20 rus sische Kriegsschiffe nach kurzem Gefecht znrückzogen. Die ruffischen Bxllene» bei Loi auf Moon und bei Werder «n der oftländischen Küste sind zmn Schweigen gebr«cht. Andere unserer Flotleneinheiten liegen im Ostteile der Kaffar Wick und sperren die Durchfahrt nach Westen. Zwischen Düna und Donau außer einigen vergeblichen Vorstößen russischer Aufklärer keine größeren Kampfhand lungen. Mazedonischen Fron: Die Lage ist unverändert. Der »rste G«neraiquartieru»e>st»r: Ludendorss. Ist WO Tonnen versenkt Berlin, 17. Oktober. Amtlich. Ans dem nördlichen Kriegsschauplatz wurden durch die Tätigkeit unserer U-Boote wiederum 16 Wü Brnttoregistertonnrn versenkt. Unter den vernichteten Schiffen befanden sich der französische Segler „Jasqueline" (2899 Tonnen) sowie der belgische Dampfer „Nervier" (1759 Tonnen) mit Brctterladung, ferner rin un bekannter englischer Segler mit Fischen nach England, außer- dem wurde in der Nähe der irische Küste der bewaffnete eng lische Dampfer „Petershamm" (3381 Tonnen) torpediert, der jedoch mit schwerer Schlagseite noch auf Strand gesetzt wer- den konnte. Ter Ehr,' des Admiralstabs der Marine. Veiftaucn z»> Staat:legicruiw ovledigt habe. Der -Herr Minister säüoß jenie Ausführungen mit einem herzlichen „Aus Wiederse-iien im November". Vizepräsident Oberbürgermeister D r. Ti < tri ch - Leipzig dankt besonders dem Präsidenten tür die erfolgreiche Führung i» dieier langen und bedeutungsvollen Tagung, die große Anforderungen an seine Kraft gestellt habe. Peüiident D r. 01 ras Vitzth u in v o n E ck st ädt dankt dem Herrn Minister »nd dem Herrn Vizepräsidenten für die ehrenvollen Worte mild den Mitgliedern des .Hauses für die ihm erwiesene Ehrung, um dann die Sitzung mit einem 3fachen Hoch auf Se. Majestät den König zu schließen, in das die Mitglieder des Hauses freudig einstiminten. Zwcite Kammer Die Ziveite Kammer trat »m dichelbe Zeit gleichfalls in Gegenwart der Staatsminister zu ihrer Schlußsitzung zu sammen. Präsident Dr. Vogeü teilte n. a. mit, daß die Abge ordneten ihre Eisenbwhnsahrkarten während der Panse bis zum Beginn des nächsten Landtages behalte». Weiter nahm die Kammer die Mitteilungen und Be schlüsse des V er e i n i g » n g s p c r s a h r e » s entgegen. Präsident Dr. Vogel gab dann einen kurzen Heber- blick über die Tätigkeit des Landtages, in dem insgesamt: 93 Sitzungen und 387 Deputationssitzungeii abgehaltem wurden. Der neue Landtag werde im nächsten Monat ein- berufen. Die Trennung dauere nur kurze Wochen und den allseitig ersehnte Friede tverde kaum in »alle Sicht kommen, den» alle Friedensangebote und VellÄmungsversuche ha dem den Hohn und den Uöbernrut der Feinde noch gesteigerk Wir folgen der Mahnung nuferes Hindenbnrg: Wi" reden jetzt nicht mehr vom Frieden, sondern wir vertrauen» dem großen Heerführer und seinen unvergleichlichen Truppen! unseren Helden im Felde, in der Luft, auf und unter deir See. Ihrem Opfeiminte gegenüber werden wir uns nichl: klein zeigen. Mit ihnen, die so viel schweres zn ertragen- haben, hält mich das Volk in der Heimat treu und tapsen durch und sendet ihnen seinen von Bewunderung und Dank barkeit getragenen Gruß. (LeblwstcS Bravo.) Staatsminister G r af Vitzt h n in von Eck stäokl verweist ebenfalls ans die außerordentlich lange Session, :w der fruchtbringende Arbeit zmn Wohle des Landes geleiftvl worden sei. Er danke besonders dem Herrn Präsidenten, den! Mitgliedern des Hanfes und den Deputationen für ihre knn- gebende Tätigkeit. Die Staatsregiernng entbiete de,« Herren Mgeordneten ein herzliches „Ans Wiedersehen". lAllieitigeS Bravo. > Vizepräsident pieß tkons.) bebt hervor, daß z>- rade diese Tagung gewaltige Anforderungen an den Präsi denten gestellt trabe. I'm Namen der Kammer danke er ih-ai! für die hingehende Erfüllnng der Prästdialgeichäfte, die -w mit bewundernswerter Frische und Uiierimidlicickeit son-i? mit Sachlichkeit ausgeführt habe. Präsident D r. V o a e I dankt gerührt und aufrichtig süv die gütige Beurteilung seiner Tätigkeit in diesem .Häuft. Wen» er auf etwas in seinem Leben stolz genwsen sei, so ?er es das, daß er das Vertrauen der Vertreter des Sächsischen« Volkes in diesem Maße gehabt trabe. Drr sricrlichc Schluß dro Landtages fand mittags kurz vor 1 Uhr im Sitzungssaal der Erfrv« Kammer in GegeiiNwrt sämtlicher Staatsminister stcrft. Hierzu hatten sich nahezu sämtilickie Mitglieder beider Kam mern eingesimden. Die Herren Staatsminister nahm-n: Aufstellung auf der Präsidententribüne, während die Direk torien beider Kammern in den vordersten Bänken Platz m - nominell hatten. Im Aufträge Sr. Majestät des Kön:;s verlas der Vorsitznide Minister im Gesmiitministerw.' :. Staatsminister D r. Beck die nachstehende ThronrcL :: Meine hochgeehrten Herren! Sie stehen am Schlüße einer Landtagstagnng, die ra a, ihrem Beginn an bis heute in die Zeit der genwltichvn Kämpfe unseres Volkes gegen seine Feinde fällt und darum in besonderein Maße den daraus der Heimat erwach- senen schweren Aufgaben gewidmet war. Es galt, das Letzen unseres iäclffisclxm Staates und Volkes in geordnetem Gang-: und mitten unter der' Not der Zeit in seiner Leistungsfähig keit zu erhalten und es zugleich überall auf die Bedür- u > sje des Krieges einzustellen. Sie sind dem. mein: hochverehrten Herren, durch die Verabschiedung d e S S t a a t S h a u sh a I tp la n es ans die Jahre 1916 und 1917 und seiner sehr bedeutnngsvollen Nachklänge gerecht ge worden. Sie lwben hierbei wie in sonstigen Beschlüssen rn vel-ständnisvoller Fünorae für Sachsens Volks- n n >