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Nr. SSV LS. Jahrg. Montag den 15. OktoberlSI? z mit tlichr. »rila«r »i«t. In »rL«n unk m, Und tz»i H«r 8,SÄ m «.»»«c. »«»««»«» »ltMktzthrU» 8.L0-» In «inztl-Nuimntr 1. 4. Li« kiichkilche »»»Sjkituni «gchrint an »I«n <^chrnt«i«n n«h««W». Sächusthe «eschästsstcllc und Neöatr!»«, Dresden - A. 16, Halbcinftrabe 4b Fernspvechcr LI ÄSV Poftscheckkoulo Leipzig Nr. 147S7 3I»z«lgrn: A»iia>>mc >.u Sv»chi!fts,»!>i,->nr» > »S Itt ltt» v>», ZLU!!lll'nauj«!,>tU dic- I I Ul» »>>,»> Preis jü, dir p.-lil LkaUjeiir SS -1. »mRikla »'.«»»! »u» z. Z«»>üirn-Üi»«ksßl» 2U 1 Zur ^v:dru»>»> prichriel r»>v i»!v!e di»ii> Arrn lkr.ü»» -u»»>>»l>uk!»>«> »ük». rc»c.ic»> iru'd» ««>«.,>!«vn»«i,l»ii !iu«jchntzkri» d, e L»p«»- » U)I »!>> rürhinen. «Pik0,:i,u>rc dir :»elaNic:i: I«—12 Ulil voll!,. Einzige kacholische Tageszeitung im Königreich Sachsen. Organ der Zentrumspartei. Ausgabe ä «tt illustrierter Uuterhawmgsbeilage und relig. Wochenbeilage Feierabend. Ausgabe » nur mit der WochenbeUage. sur- trl- in llex. Das Var Der Dr. lssor egs° lung and ren- rge» be ende iatt» uge- ietzt. nzu« ichen de» :üm- dak serer tung -onit :rlag lder- chter iste». nden i als >land treit» istitz« Volke > L«. und cauö» Irwed des l er- agte, und nicht sötte ltecht Platz ß in wllte yen; izlicki von ifand r die e, io bei. einer Herr r die legte ein sagte plüg- n sich ,be?" dens- t sei. echerr. deren in zu Führende Männer des deutschen Wirt schaftslebens zur 7. Kriegsanleihe Wer nicht will-— ..Was der D e u t s ch e w i l I, daskann erau ch!" Wer nicht will, daß England, wie einst die Fadrikstätte der Welt werde. Wer nicht will, daß unsere Handelsflotte vom Meere ver schwinde, ' - Wer nicht will, daß wir wirtschaftlich nm Jahrzehnte zurück- geworfen werden, Wer nicht will, daß der Aufstieg der deutschen Arbeiterklasse tiefstem Niedergang weiche, derhelfeden Krieg gewinnen, derzeichnedie 7. Kriegsanleihe. . Dr. Gustav Stresemann, M. d. R., Syndikus des Verbandes Sächsischer Industrieller. Er will siegen und wird diesen blutigsten aller Kriege siegreich zu Ende führen, und „wasderDeutschemuß, dastuter tu ch." Er weiß, daß zum Kriegführen Geld gehört, und wird die 7. Kriegsanleihe zeichnen, so daß sie größer wird, als die 6. Zeichnung war. Ganz gewiß tut es der Kaufmann, denn er weiß, daß'' nur ein siegreicher Frieden Deutschland in.Handel und Schiffahrt die Stellring in der Welt wieder geben wird, die ihm gebiihrt. Richard C. Krogmann, Hanrbnrg, stellvcrtr. Präses der Handelskammer und Vorsitzender der See-Berufsgenossenschaft. Zi;r Lage Die völlig unzweideutige Erklärung des Staatssekre tärs von Kühlinann, Elsaß-Lothringen könne von uns nie mals herausgegeben werden, hat in Deutschland lebhafte Befriedigung und im, Anslande eine gereizte Stimmung hervorgerufen. Asqnith und Herv6 haben bereits Neben gehalten, worin die Herausgabe der Reichslande an Frank reich mit Nachdruck als Kriegsziel bezeichnet wird und ita lienische verantwortliche Stellen bezeichnen die Fortsetzung des Kampfes als eine Notwendigkeit und zwar so lange, bis alle Kriegsziele ihrer Verbündeten erreicht sind. Damit ist die Kriegsstiinmnng im Lager unserer Feinde gezeichnet and daraus erwächst für uns die Pflicht solange anszu- harren, bis unsere Feinde entweder dieses für uns ganz selbstverständlich unannehmbare Kriogsziel freiwillig anf- geben oder zur Aufgabe gezwungen werden. Schon bei Be sprechung der päpstlichen Friedensnote haben wir erklärt, Elsaß-Lothringen ist für uns überhaupt keine Frage, sondern r-s ist und bleibt ein deutsches Land. Das hat der Reichs- kangler bereits in seiner Rede vom 9. Oktober gesagt, in welcher er ausdrücklich darauf hinwies, daß an einen Frie den nicht zu denken sei, solange die Gegner etwas vom deutschen Lande fordern sollten, und die Absicht verfolgen würden, zwischen dein deutschen Volke und seinein Kaiser Zwiespalt zu stiften. Staatssekretär v. Kühlinann hat bc- tont, daß das deutsche Volk ohne Unterschied der Parteizu gehörigkeit Elsaß-Lothringen als deutsches Land betrachtet. Dr. v. Kühlinann nennt dieses Land einen Schild Deutsch lands ilnd das Syinbol der deutschen Einheit. Mit dieser Erklärung stellte sich die deutsche Negierung auf einen Standpunkt, der auch von der sozialistischen Mehrheit mit Ausnahme weniger Mradikaler Elemente des äußersten Flügels der Sozialdemokratie geteilt wird. Auch die deut schen Sozialisten betrachten Elsaß-Lothringen als deutsches Land und weifen den Grundsatz der Franzosen, daß die Be stimmungen des Frankfurter Friedens rückgängig gemacht raKden müssen, mit Entschiedenheit zurück. T-cn gleichen Standpunkt nehmen natürlich alle übrigen deutschen Par- teien ein. Erst kürzlich hat der Sohn des Verstorbenen Ge neralgouverneurs von Belgien v. Bissing in einer Versamm lung der Anhänger eines deutschen Friedens darauf hinge- wiesen, daß als erste Bedingung bei den Friedensverhand- lungen das Fallenlassen der französischen Forderungen be züglich Elsaß-Lothringen verlangt werden müsse. Der dent- sche Staatssekretär nennt Elsaß-Lothringen das Sinnbild der deutschen Einheit und cs ist es tatsächlich, denn in dem Augenblick, als dieses deutsche Land französisches Staatsge biet würde, würde Frankreick» den Obcrrhcin beherrschen. Die süddeutschen Staaten wären dadurch viel stärker, viel mehr unter französischem als unter norddeutschem und preu» ßischem Einfluß. Die Geschichte des Rheinbundes würde sich auf diese Weise zu wiederholen vermögen und zwar besonders dann, wenn das Trugbild einer Allerweltsdemokratie im Süden nnd im Mittelpunkt Deutschlands Anhänger finden würde. Ein „Jungdeutschland" hätte dann alle Aussicht, »»»»' " EI7N-,»,, !I Das Neueste vom Tage k >«- -L»»» Ln uiMLeMk AMW (W. L. B. Amtlich.) Großes Hauptauartier, den ln.- Oltvber 19t7. - Westlicher KriegsschauptaU .Heeresgruppe Kronprinz R » v p r e ch: : Die Kainpftätigkeil der Artillerien i» Flandern war wechselnd stark. An der Küste und in einzelnen Adschnttten der Front zwischen Lys nnd Denle wurde das Feuer zeit- weilig zu kräftiger Wnkm g znsanmn'ngef.ißl. I» den aus gedehnten Trichterselaern knni es mehrfach zu Erkuiidmigs- gefechten. Im Artois griffe» die Engländer mit uurkeii Klinten zwischen der Scalpe und der Saaße Eaiickiai-ArraS in 4 Kilometer Breite an Ans den Flügeln scheiterte der Ansturm im Feiler, in der Mitte drang der Feind in unsere Linien. Von dort wurde er nach!» knuch Gegen stöße wieder vertrieben. Bei St. Quentin lebte das Feuer vorübergehend ans. Die Kathedrale erhielt wieder l5 Grauattresser. Heeresgrupp, deutscher Kronprinz: Zwischen Ailetle-Tal und Braye sowie im mittleren Teil des Chemin des Dames spielten sich lagsüber heftige Artilleriekämpfe ab Auch nördlich von Reims, in der Champagne und an der Maas steigerte sich zettwettig das Feuer. Oestticher Auf der Insel Oesel wurden schnelle Fortschritte er zielt. In ungestümen LorwärtSdrängeii märten unsere Jnfanterieregimenter nnd Radkahr-Bataillone, vielfach ohne das Herankommeu der Artillerie abzuwnrten, den Feind, wo er sich stellte Tie Halbinsel Swvrlie wurde von Norden her abge- schniirt, während das Feuer unserer Schiffe die Laiidbatte- ricn niederhielt. Wir stehen vor dem brennenden Areiisburg und sind im Vordringen im östlichen Teile der Insel, nach deren Ostküste die russischen Kräfttz eilig zurückweichen, um über den Damm der Qesel mtt der Insel Moon verbindet, zu entkommen. Unsere Torpedoboote sind in das Biinienighrwosser zwischen Q^sel und Dagö eingedrnngen nnd baden in wieder holten Gefechten russische Seestrcitkräste in de» Moon-Smid zurückgedrängt. » Voll der russischen Landsroiit und aus Rumänien sind größere Kampfhandlungen nicht zu belichte». Mazedonische Front: Die Lage ist unverändert. Der erste Goneralquartiermeister: Luden dorsf. 1ti M> ?o»ne» versenkt Berlin, 14. Oktober. Amtlich. Durch die Tätigkeit unserer U-Boote wurden ans dem nördlichen Kriegsschau plätze wiederum Iti tM Bruttoregistertonnen versenkt. Unter den vernichteten Schissen befanden sich ein bewaffneter ita lienischer Tampscr und eine große Bark, die Stnchcldrnht und Ocl für Le Havre geladen hatte. Ter Chef des Admiralstabs der Marine. Landung aus der Insel Oesel Petersburg, 19. Oktober. (Meldung der Peters burger Telegr.-Agentur.) Unter dem Schutzevon See- sl r e i t k r ä f t e n, die nuferen Verteidigungsanlagen weit überlegen n»aren, führten die Deutschen am 12. Lktober eine Landung in der Bucht von Ta ge lacht im Norden der Insel Oesel und an den benachbarten Usern ans. Andere Kräfte landeten beim Torfe Serrö im Süd- westen der Insel Dagö. Die Küstenbatterien wurden z u m S ch w eigen gebra ch t. Die Unternehmung des Fein des wurde durch dichten Nebel und schlechte Sicht begünstigt. Tie Garnison der Jm'el bat den Kampf gegen die Landungs- truppen ausgenommen. Alle möglichen Maßnahmen sind ergriffen, um die Landung znrückznschlagen. sich in de» dentsihen Ländern selbst breit zu machen und von Paris ans älmliche revolutionäre Ränke anznstiften. wie dies in der ersten Hälfte des Jahres >919 Krallen denifche-n Staaten geiclieben ist. Dr. v. Kühlinann nennt aber Elsaß- Lothringen auch den Scksiid Deutschlands. Denn Elsaß- Lollnüngen, als französisches Staatsgebiet, würde mit Rück sicht ans die Möglichkeiten des jetzigen Lnstkr»«ges und dc» Veiheernngen durch von Flugzeuge» abgeworsenen Bomben den größten Teil des mittleren, westlichen. und südlichen Denl'lhcMdS zu bedrohen bermögen. Ans diesen Grüicbew ist eine Abtretung Elsaß-Lothringens an Frankreich gegen wärtig noch undurchführbarer als je zuvor in der Wett'ge-- schichte. Im Reichst, ge selbst und im ganzen Lande haben die üusiüürniigen des Staatssekretärs des Reichsmarincaintes v. La pelle großes Aufsehen erregt. Darüber berrscht in. Denlschland wohl nirgendwo eine Uirklarheit, daß die ans- aetzeriicbe nnd ansrühreriscile Tätigkeit einiger verblendeter Matrosen unter allen Umständen verurteilt werden muß. Es gibt auch keine Meinungsverschiedenheiten darüber, daß man das vollständige Scheitern der hoch- und staatsverräte- risthen Pläne mit lebhafter Genngtnung begrüßt werdeir muß. wen» auch bei uns kein Zweifel darüber bestand, daß der überwältigend größte Teil unserer Marineangehöriger« solchen Plänen absolut unzugänglich ist. Auf der anderen Seite besteht auch kein Zweifel darüber, daß alle reclrtdenken- de» Deutsche» die Tätigkeit der unabhängigen Sozialisten: dabei entschieden verurteilen. Die Unabhängigen haben gegen die Kriegskredite gestimmt, sie trabe» damit dem Reiche die zur siegreichen Durchführung des Krieges erfor derlichen Mittel verweigert und wollten somit unsere Gren- zen nnd unser Land.den feindlichen Horden sclmtzlos Preis- geben. Die unabhängigen Sozialisten Reben Weiler der? aufrührerisch veranlagten Matrosen .Hetzmatenal geliefert nnd sie in ibren verbrecklerischen Plänen bestälkt. Das alles steht fest und wird von keiner Seite bestritten. Nun erhebt sich lediglich die Frage, ob es politisch klug und zweckmäßig! war. de» ganzen. Vorgang an die Oeftentlichkeit zu bringen. Herr v. Capelle batte unstreitig die beste Absickst. er wollte die Unabhängigen brandmarken, was sie sind, «über er hat eislens vergessen neben den strafrechtlichen auch die politische Leite zu beleuchten nnd zw'eitens hat er anscheinend nicht genug den Eindruck geprüft, den eine solche Mitteilung auf das feindliche Ausland machen könnte. Der Aerger üben Herr v. Eapelle ha! nirch zur Ursackx'. daß er überhaupt Mit teilungen von den bcklageiis'werten Vorgängen machte, son dern. daß er üe nickt vertraulich im Hanptanssckuß machte nnd sie nickt genügend nach der politischen Seite hin beleuch tete. Die bürgerlicken 'Paileien und die alte sozialdemokra- ttt'clie Partei lasten keinen. Zweifel darüber, daß eine Bestra fung der 9 sübdigen Reickstagsahgeordnelen. wenn sie wirk- lick strafrechtlich initscknldig sind, unbedingt z» erfolgen hgch aber die Parteien beurteilen die Tragweite des aanzcm Vor falles dock wesentick anders und daher bat die Krisis cnnent eingesetzt nnd bereits ein Opfer gefordert in der Person des Staatssekretärs. Die Nackricksten über diese Tatsache laiirrn: verickieden. Die K. V. i9<»K meldet: „Berlin. 19. Oktober. Ans einer Erklärung des Reickskanzlers Dr. Miclcaelis. die den Staatssekretär üeS Reicksmarineamies v. Eapelle. st ark desavouiert ch zog dieser die Folgen»,», indem er beute vormittag '>i>t- Rücktritt s g e i n ck einreickte. Wir erfahren von zuständige!' Seite, daß die Behang - Inng dieses Rücktriltsgesncivs einige Zeit in Anspruch netz - inen wird, da der Kaiser zurzeit aus dem Balkan weilt. Der- Reichskanzler hat die aeplante Reise nach .Kurland nickt en getreten." Eine dem Staatssekretär nahestehende Seite schreibt da gegen: „Der Staatssekretär des ReickSmarineaiittes v. Capells bat sein Abschiedsgesuch unter Darlegung der Gründe eia- gereicht. Die non anderer Seite gebractrte Behauptung, daß er in seineil Erklärungen im Reichstag über die mit dem Reichskanzler getroffene Vereinbarung lnnmisgegangen ' ist unrichtig." Loweir wir selwn können, ist diese Darstellung rickria. Herr v. Eapelle bat keineswegs frei gesprochen, sonder» Mm Wortlaut der Eiklärnng. die er abzugeben batte, formuliert nnd sich g e n a n a n iei n er. S ckriftsatz g e halt g n. Zudem war seine Erklärung vom Reichskanzler vorder enr- gekündigt worden. Daß also Herr v. Eapelle den Reichs kanzler absichtlich getäuscht haben sollte über das. was »r sagen wellte, in wenig wabrickeinlick. Das Opfer ist somit gebracht und nun kann man rnlng den Wunsch dick uittn.-. streichen, daß es nun der Krtt'en genug seien. Es muß jetzt endlich Ruhe in der gesamten Politik einkehren, der äußern Wille zur Einigkeit muß :m Inneri, ein vollendetes Spieen- bild sinden, sonst ist alle Arbeit vergebens. X