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Kn KS« ÄR» Jahrci. Sonnabend den13.Oktoberw17 Gcschüstsstckle und Olet-aktlo:«: Dresden-A. 18, Holbemftraße 48 Fernspvechev LliKZti Postscheckkonto Leipzig vir. 14737 M»za,»prcir, »a»a«b« -c mit iiiustr. »eUaae vierielit-rlich ».4V In Dresden und ganz Deutsch land frei Hand E.0E in Oesterreich s.s« X. «udaabe « viertel,«hrltch ». I»^> In Dresden und aans Deulichian» srei -aus » »4 in Oesterreich 4.»« X. Einzel-Nummer IN 4. Die Lüchslsche Lolkszeitun» erscheint an »>«n Wochentagen nachniitlazS. Ilnzernen: Annnlunc von tVrichis't.'anzeiaen bis IN Ilkr vo > Zinnmencn-lugrn bis I t^Uln vo:»u Preis iiii die Pelii Lbn.'lzcUe Ü?; 4- "" Nekla- inelei! t>i» 4. Zinnilici! ülnjei,,e» ÄN 4 Zür nndi uIIiM ,u »inirbene, sv'.rue durch grri- chrecher ainye,u l>> u ? . lunnen nur d,e . > d!e0!uuiu.,lru des ^e:les nicht liderut'lunen. «preltri.nnde der tliedaklion: l ! —Mn- vorni. Einzige katholische Tageszeitung im Königreich Sachsen. Organ der Ientrumspartei. Ausgabe ^ mit illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. Wochenbeilage Feierabend. Ausgabe v nur mit der Wochenbeilage. iktidtu ! Vrr^.ÜIlkvktr pkÄWI«0«» IISNV tUiU Avdrsiinilbv, als» I!o1» littti 8tilu.rr^i>, »orvis uiruli Ac-icMuni!^ «««UNS Vl'.u 60 älnrx an Kissigv /V uvvsudl. piwstiß:- TkUUrai««,. kabsi- Kns--enrn>>uti! ! SI'KI-LL'.KSLLKL . -Zttr-s^LU 4«tcsri«i iLi«»^s-o«i-jZitv« Verbürgtes zur Kriegsanleihe Ist die Flüssigmachung der Kriegsanleihe ohne Opfer gesichert? 1. Schon jetzt sind die Reichsbankanstaiten angewiesen, ledein Zeichner von Kriegsanleihe, der sie ans wirtscl)ast- Iichen tßründen verkaufen muß, jederzeit Beträge bis zu 1000 Mart znm Aiiflageknrs von l>3 Prozent abznnelnnen. 2. lieber die Maßnahmen nach d e m K riege führte iHagst der ReichSbankPräsident ans: Tie DarlehnSkossen iverden zweifellos noch eine längere Reihe von Jahren — ich nehme an wenigstens vier oder fünf — bestehen bleiben und jeder Belei- lnmg zugänglich sein. Aber diese Beleihung bei den Tarlehnskassen wird nicht ansreichcn. In sehr vielen Fällen wird der Besitzer sich durch die Größe seiner Aiifnwndiiiigen gezwungen sehen, seinen Besitz on Kriegsanleihe durch Verkauf wieder uinzuwandelii in bares Geld und dieses wieder in Rohstoffe und Werksanlagen und dergleichen. Es ist deshalb ganz riclchig, daß ans diesem Grunde in den ersten Jahren nach dem Frieden sehr giwße und nach Milliarden zählende Beträge von Kriegsanleihen an den Markt strömen iverden. Für diese ist eine Alifnahnie- ^ e k t i 0 n i m g > 0 ß e >1 S t i l in Aussiclch genommen, eie, wie ich hoffe und wünsche, die NeichSbank mit der gesamten deutschen Bonkwelt ins Werk setzen wird, die sich ja heute schon zu meiner Genugtuung fast überall zu Bankvereinigungen znsanimengeschlossei! not, und diese iverden sich dann ivobl nnscltwer zu jener gemeinsamen Aktion znsanmienfasseii lassen. Aiich liier sollen die Da r l e h n s k a s s c n zur Lö sung der Aufgabe mit herangezogen werden, nöti genfalls mit einer kleinen Ergänzung des Darlehns- kassengesetzes. Mit ihrer Hilfe soll ein großer Teil des für die Ausnahme erforderlichen Betriebskapitals beschafft werden, während anderseits die Zusammen- - arbeit von .Reichsbank und Bankwelt die Aufgabe übernehmen soll, die gemeinsam ausgenommen Werte in einer Anzahl von Jahren wieder abznstoßen und ihre Aufsaugung zu ermöglichen. Ich hege keinen Zweifel, daß dies Programm üner Gefahr eines übermäßigen Verkanfsandrangcs nd eines Kurssturzes, der mit dein inneren Wert unserer Anseihen nicht mehr übereinstimmen würde, linen wirksamen Damm entgegensetzen wird. Der sozialdemokratische Parteitag in Würzburg Wir berichten über den diesmaligen Parteitag der So zialdemokraten ausführlich-:, nicl>t der Sozialdemokraten wegen, sondern weil die Beratungen und die Beschlüsse für die weitere Entwicklung der sozialdemokratischen Partei und für die gesamte Arbeiterbewegung von der größten Bedeu tung in. Der Sozialdemokratische Parteitag in Würzbnrg ist wohl der wichtigste, den die deutsche Sozialdemokratie je mals abgehalten hat. Es ist nicht nur der Umstand, daß diese Partei mitten im Weltkriege, »nd zwar seit dessen Ans- beuch 'nni ersten Male, wieder zu einer Tagung Zusammen tritt und ibre Stellung zum Weltkriege und zum Friedens- icbliiß in mähr oder weniger bestimmter Form präzisiert: es steht vielmehr auch in Frage, zu welcher Stellungnahme sie sich angesichts der Ereignisse der letzten Tage entscheiden wird und wie ihre Beziehungen zu dem abgest'litterten Teil der Partei, der sogenannten unabhängigen Rich tung sich gestalten Werdern Man weiß, daß diese Spal tung eifolgt ist angesichts des Abichwenkens der Partei leitung unter Scheidrmann zugunsten der von BcthniannG Hollweg vertretenen Politik, und daß dabei neben dem bis dahin als Vorsitzenden des Parteivorstandcs wirkenden-.Ge nossen" Haase-Köliigsberg auch eine Reibe der bekanntesten anderen Führe: in der Folge ihren Austritt ans der Partei erklärt haben. Auch für die draußen Stehenden war es seit langem kein Geheimnis, daß schon lange vor dem Weltkriege tiefgehende Meinnngsveifchiedenheiten in der Sozialdemo kratie vorhanden ivaien. die sich vor allem in den sattsam be- i Das Neueste » >«Ä»d» N MM SMk ZWbM kW. T. B. Amtlich.) GroßeSHauptguartler, Ich Ollober. Wcstlieher Krieg s sch a up Ur tz Heeresgruppe Kr 0 nprin z R n p p r e cht: Tie Schlacht in Flandern lebte »ach kurzer Unterbre chung gestern von neuem wieder ans. Diesmal führten die Engländer in schmalerer, etwa lO Kilometer breiter Front zwischen den Straßen Lange- marck -Honthoiilst und Zonnebeke—Morslede die Angriffe. Ihr Einsatz a» artilleristischen Kampfmitteln war besonders stark. Nach mehrmaligem ergebnislosen Ansturm gelang es der englischen Infanterie, zwischii Bahnhof und Dorf Poel- eapelle im Trichtergelände vorzusommeii. In tagsüber an dauernden erbitterten Kämpfen norfen unsere Truppen den Feind beiderseits des Pendsbcck zurück. Unsere Stellungen in und südlich von Poelcapelle wur den vormittags und mit irischen Kräfte» am Abend erneut ergebnislos angegriffen. Starker Druck des Gegners richtete sich ans Pasch-n- daele. Auch hier mußten die Engländer sich mit einem schmalen Streifen nnseres Vorfeldes begnügen. Der Ort ist in nnferein Besitz. Oestlich von Zonnebeke brachen die feindlichen Angriffe zusammen. Auch bei Glielnvelt scheiterte ein starker Vor stoß. Im Ganzen beträgt der mit schilleren blutigen Opfern vom Feinde erkaufte Gewinn an zwei Einbrnchstellen etwa Kilometer Boden. Ueberall sonst war sein Einsatz ver- geblicb. Tie Nacht biildnrch hielt der Artilleriekampf an. Heute Morgen steigerte er sich wieder znin Trominelfener zwischen der Lvs und dem Kanal Eomines—Wern. Nach den vor liegenden Meldungen sind bisher keine neuen Angriffe er folgt. Heeresgruppe deutscher Kronprinz: F» einigen Abschnitten der Aisne-Front war auch ge- stern die Kainpstätigkeit lebhaft. Iw Ostteile des Eheuiin-des-Dames brachen thüringi sche Stoßtrupps nach wirkungsvoller Fenervorbereitniig in die sranzösischn Stellungen nördlich der Mühle von Vanr- lerc ein. In 100 Meter Breite wurden dem Feinde mehrere Grahenlinien entrissen. Zahlreiche Gefangene blieben in unserer Hand. Oestlichen Kriegsschauplatz Von de> Düna bis zur Tonan keine größeren Kampf handlungen. Mazedonische Front: Außer lebhafter Artillerietätigkeit im Ecrna-Bogen und für die Bulgaren erfolgreichen Erkiiiidnngsgesechten ain Teiran-Sce nichts Besonderes. Der erste Generalguartiermeister: L u d e n d 0 r f f. Neue Versenkungen Bcrli n, 12. Oktober. Amtlich. Im Atlantischen Ozcnn und i» der Nordsee wurden durch unsere U-Bnotr wiederum drei Tumpscr »nd drei Segler versenkt. Darunter befanden sich der bewaffnrtc französische Dampfer „Lnnella", sowie dir französische bewaffnete Drcimasterbark „Marxc Magne- rita" mit Kohlenladung und der französische Schoner „Mer- xcau", ferner zwri Tankdampscr. Einer davon bewaffnet und vom Aussehen des „San Eduardo" (6225 Tonnen). Ter britische Segler hatte Fnrbhvlz geladen. Bern, 12. Oktober. „Tevpchc de Lyon" meldet ans Paris: Ter französisclw Picrmaster „Blanc" sei am 0. Sep tember im Atlantischen Ozean von einem dentsclwn U-Boot angegriffen und nach längerem Fenerkanipf veli'enkt wor- den. Eine einschlagende Granate habe den Kapitän und mehrere Matrosen getötet. Nur Ü0 Ueberlebende seien ge rettet worden. taiinlen Auseinandersetzungen zwischen der manismchcu »nd levisioulslische» Richtinig zu erkenueu wibeii. Und io ist denn auch die jetzige Scheidung der Geister fast genau auf der Basis dieser beiden Gruppierungen eriolgt. Terartige Spaltungen bat es swou immer in der Pailln gegeben, die in dom am 23. Mai 1303 gegründeten Allge meinen Tentschen Arbeiterverein ihre eiche Organisation be saß und somit in dem halben Jahrhundert ihrer Enlwict- Inngsgesihichte die deutbar ichärfsle» Gegensätze und Wider- sprüclw innerhalb der eigenen Reihen au-.znfechle» gelwb! hat. Unter immerivährenden Parteiitreitigteiten gelangte die Partei überlxinpt erst zu größerer Bedeutung, seit NdS allgemeine Wahlrecht 1307 durch Bismarck im ütorddeiiiictnni Bunde ei »geführt vor, und die ersten Lassaleaner in den Reiärstag des Norddentichvii Bundes einzoaen. Schon da mals siegte schließlich die radikale Richtung in der Partei, der sich Ansang der 70er Jahre die tw» Liebt nacht und ltübel gegründete Internationale als zweite sozialjsuche Partei heigejellte, mit der man sich ans dem Gotlwer Kongreß von I37.Ü zur SozialdemokratisctM Arbeiterporle, Tentfchlands i'ereinigte. nachdem die Reicchtagsnohlen des Jahres vorher ergeben hatien, daß beide lliichtnngen nngesähr gleich swrk geivorden nwren und ihre scliarse Peisolgnng durch die Po lizei ein einheilliches Arbeiten wünscchnsweit eifäwinen ließ. Von Olotha ans datierte der Ansschwung der Partei, die 1377 bereits eine halbe Million Wähler zählte, und 011S dem von 1373 bis l3R> dnrciMsührlen Ansnalnnegejetz sloßen der Sozialdemokratie iinr Porteile für ihre Propa ganda zu. Im Jahre 1337 stieg die Wählerzahl ans chf Mil lionen, obivobl inzwischen die radikale Anarchisten-Partei abgesplittert war nnb ans dem Erfurter Parteitag 1301 auch noch der Austritt der sogenannten Jungen ersolgte. Später hin kam es dann zu den bekannten Unstimmigkeiten zwischen Radikale» und Revisionisten, gegen welch letztere ans dem Frankfurter Parteitag >301 znm ersten Mal Sturm gelaufen wiilde, indem man veichichte, gegen den bnvensc1>eii Führer dieser Beivegniig, den Genossen v. Bolmar, ein Mißtrauens votum zu erzielen. Von Jahr zu Jahr twt indessen die reviviiistisclse Rich tung mehr Boden in der Partei gefunden, nicd erneute Ver suche, gegen sie anznrennen, jo ans dein Dresdner Parteitag, bei dem selbst der alte Bebel ettvas ins Hintertreffen geriet, und später ans dem Parteitag in Breslau und von allein in Jena, loben keinen Erfolg geliebt. Dicfe Richtung ist es dann auch in der Hauptsache, welche (beschicke der Partei im Reichstag bestimmt, und deren .Haltung die Gruppe der Unabhängigen zu ihrem AnSsclieiden ans der Partei und der Veranstaltung eigener Parteitage geführt hat. Der Würzburger Parteitag ist somit nicht nur der erste, der seit Kriegsibeginn wieder a'bgüwlteii wird, sondein auch der erste, der ohne die Unabliängigen znsamnientritt »nd über ihr Ausscheiden sich nachträglich zu nnterlwlte» haben wird. Zieht man daneben die jüngsten Vorgänge im Reichs tag in Betracht, so kann eS keinem Zweifel ilnterliegen, daß dieser Parteitag von ganz brfondereni Interesse, »ich nur für die sozialdemokratische Partei, sondern auch im Hinblick aus nniere ganze Politii'cl>e ElltilncUuiig sei» wird. Neben dein sozialdemokratischen Parteivorstnnd, der sich in die eigentliche Parteileitung und die sogenannte Kon trollkommission gliedert, inerden auch sämtliche Reichstags- und Laiidtagsal'geordin'te und eine große Zahl der so zur! - demokratischen Gemeindevertreter Deutschlands erivartet. Tie Tagesordnung »insaßt neben der Erstattung des Parteibeiichtes ülnw die Tätigkeit des Vorstandes seit dem lebten Jenaer Pall ei tag und der Beratung der eingegange nen Anträge ». a.: Die nächste» Aufgaben der Partei, die Frage der Deniokratifiernng, Finanzpolitik, die nächsten- sozialdemokratischen Ausgaben der Partei und die »acUten Ausgaben dee Wiitschiftspolitis. — Für die Beratungen ist, wie schon früher, eine Woche in Aussicht genommen. Die Eröffnung des Parteitages er folgt mit einer konstituierenden Veriamnching am Sonntag Abend, an die sich Montag früh die offiziellen Verhandlungen anschließen Sächsischer Landtag Erste Kaninicr T res de n. 12. Oktober. Die Erste. Karner trat heute mittag -T, I Uln, mit ei»-« stündiger Perchxitnng zu ihrer w>. ösfentlictmi Sitzung zu- sainineii. der Staatsminister TDr. Dr. i»g. Beck, die Wirkt. Geh. Räte Tr. Roillier und Tr. Schröder sowie mehrere Re- gieriingskonimisjare bein>oh>iten. Präsident Tr. Gras Vitzthum von Eckstäüt teilte zunächst die Namen der in den Auschnß für U e b e r - ga n g s iv i i t schaf t gewillüten Mitglieder des Hause»