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Dienstag. 4. September 1917 Im stillen Winkel Nach einer Idee von Richard Walther von Irene von Hellmuth. i l7. Fortsetzung.) Ihr Rater starrte sie erschrocken an, weil er sie nicht verstand. Darum meinte er in beruhigendem Ton: ..Darüber wird dein Mann wohl anderer Ansicht sein." Sie lachte grell und überlaut: ..In er. — o das glaube ich. — er hat sich Wohl vor der Hochzeit genau nach meiner Milgist erkundigt?" (Gespannt schaute die junge Iran ihren Vater an. ,.Ra ja. — gewiß doch,' lautete die ruhige Antwort. ..warum sollte er Senn das nicht tun? Ich habe es genau so gemacht, und fand das ganz in Ordnung. Tein Mann sagt mir, das; es immer sein Traum war. der Kompagnon des alten Ahlsen zu werden, und dazu gehörte eben eine .Kapitalseinlage. Mit leeren Händen wollte er da nicht kommen." Sie nickte traurig: ./Also, — er hat sich doch erkundigt, — ich dachte es mir schon! Und da wagt er es noch, den Gekränkten zu svielen. Sag mal Papa," wandte sie sich wieder an den Allen, „glaubst Du. das; mich mein Mann genommen hätte, wenn ich nichts besaß?" Er wiegte bedächtig den Kopf und zuckte die Achseln: ,.Ia mein Kind, das ist schwer zu sagen. Ohne Geld ist heutzutage nichts anzusangen, und von der Liebe wird inan nicht satt. Jedenfalls war es ihm recht angenehm, daß du nicht nur hübsch, sondern auch reich warst." , Der alte Herr hatte keine Ahnung, was seine Tochter eigentlich wollte. Offenbar war sie sehr nervös und es wäre ihm lieber gewesen, sie wieder zu Hause zu wissen, deshalb meinte er freundlich: ..Ich glaube, Du bist nicht recht wohl. Heddy, ich werde einen Wagen kommen lassen, und du fuhrst heim und legst dich ein paar Stunden hin!" — BLchshche BoUSz«tt»»g — „Nein!" schrie sie. heftig mit dem Fuße stampfend, „ich will nicht heim, hättest du mich doch niemals fort- gegeben. — ich bin ja so unglücklich, — belogen und be trogen wurde ich! Ein Kind war ich. — ein dummes träumendes Kind, das allzu unsanft wachgerüttelt wurde!" „Was?" rief Schönberg, der aus der ganzen Rede nur das eine Wort aufgefangen hatte. -- „du wolltest nicht heim zu deinem Manne? Aber Kind, das ist nicht dein Ernst, — das geht ja nicht!" „Und warum nicht? Ich will mich nicht zu Tode quälen lassen!" „Kind. — Heddh, — besinne dich! Wer sollte dich denn quälen? Du redest irres Zeug. Dein Mann trägt dich doch ans Händen!" „O ja!" klang es in bitterem Ton, „das hat er dir wohl einmal vorgeflunkert, als es ihm darum zu tun war. seinen selbstsüchtigen Zweck zu erreichen und meine Mitgift in seinen Besitz zu bringen. So lange ließ er mich auch glauben, daß er mich liebe! Er ist herzlos, egoistisch, — und wenn ich noch länger bei ihm bleiben muß, so gehe ich zu gründe! Diese Eiseskälte in seinem Blick wird mich noch töten! Ich ertrage diese Verachtung nicht!" Der alte Herr sah das furchtbar erregte junge Weib entsetzt an. Heddy mußte schwer krank sein. Er sann hin und her, wie er sie am ersten beruhigen konnte und meinte dann begütigend: „Schau Kind, wenn es einen kleinen Streit zwischen euch gegeben hat. — nun. deshalb darfst du doch nicht gleich davonlanfeu. Die Hauptsache ist, das; du erst mal ordentlich darüber schläfst, nachher wirst du anders denken." Sie schüttelt nur trübe den Kopf. Der alle Herr sann ratlos hin und her. was da zu tun sei. Heddy sprach ungeduldig weiter: „Ich kann dir nicht beschreiben Papa, was ich leide! Einmal glaube ich fest und bestimmt meinen Mann zu hassen, und doch befällt mich im nächsten Augenblick eine namenlose Sehnsucht nach seiner Liebe! Ich möchte ihm um de» Hals fallen und ibm abbitten. daß ich so heftig Rr. 202, beite 4 war! Ich möchte, er soll mich wieder wie früher in die Arme nehmen und lachen und scherzen mit mir! Aber das ist wohl vorbei für immer. Er liebt mich nicht mehr, hat mich nie geliebt! Rur das elende Geld lockte ihn. Ich verstehe mich selbst nicht mehr. Einmal schmiede ich Rachepläne, und doch, — mein Herz hängt an ihm. Kannst du solchen Zustand begreifen, Vater?" Der Angeredete drückte beruhigend die Hände seines Kindes und sagte weich: „Du hast mir noch immer nicht erzählt, was es eigeni- lich gegeben hat, Kind!" Sie seufzte: „Ach — ich weiß nicht, ob du mich ganz versiehst, — du kennst doch meine Sorge, die ich von jeher hatte: Immer glaubte ich, wenn sich mir ein Mann näherte, er täte es des Geldes wegen, und ich wollte doch um meiner selbst willen geheiratet sein! Und nun erhielt ich von jemand, der sich mein Freund nennt, einen Brief. In demselben teilte man mir mit, daß mein Mann vor nur ein armes Mädchen geliebt hat. dem er dann den Lauf paß gab, als er erfuhr, daß ich eine reiche Partie wäre. Ach und in dem Ton ging es fort, was alles in dem Brief stand. Das wurmte mich wochenlang: aber eines Tages — da warf ich meinem Mann das vor. Es war eine häßliche Szene, ich gebe es zu, — aber, wenn er unschuldig war, warum verteidigte er sich nicht? Ich hätte mich gerne überzeugen lassen, — ich hätte ihm alles ge glaubt. Aber nicht ein einziges Wort zu seiner Recht fertigung sprach er. kalt wandte er sich von mir. höchstens Spott und Hohn hat er noch für mich! Und ich, — ich schmachte nach einem guten Wort! Vater hilf mir doch!" Sie bedeckte schluchzend die Augen mit der Hand. Der Alle sagte beinahe heiter! „Wenns weiter nichts ist, — Kind, nun gehst d» heim, nimmst deinen Mann um den Hals und bntcst ihn herzlich um Verzeihung! — Das ist der beste Rat, de» ich dir geben kann!" Sie streckte abwehrend beide Hände aus. < Fortsetzung folgt.) eleplm UM !»inls«s MsIIs >Iie«lkk! I Kiültm sh. S W IUI. S Illn W H»iilsg! k Vmteü. dkaokm.4 llkr KI.Promo. Kinck.llükktv! Ilonuvrst. 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Gräfe. uni! vsenrligTingsn übernehmen in jeckerxecvünsckten ^uskükrunA guck aus Kranltonli»o8«»iii, Lellolltei» unck Il,»L»r«ttei» clie Pietät -tm 8vs 26 kwrnspr. 2VLS7. öautrnvr 8tr»s8o 37 pernspr. 2LOVI, äusliünkte unck Kostenanschläge unentxeltk'ck s Größtes Dr. Priv. Inst. von Zahnsgasse 2, am Altmarkt. Lcichtfaßl. unübcrtr. Lehrmeth., est. u- bill Ausbild Anfang Septemberbcg neue Sonnt.- u. Abendk. Hon. nur 16 Keine Nachz. od. Klcidcrvorschr. Anmeld. vorh. erbeten. MMSWllk übernehme nach und von be liebigen Plänen. Altbewährtes Packer-Personal. Sol. Preise. Z. ls. kroermann. Großenhain i. Sa. Fernspr. Nr. 49. Gegründet 1877. Ü!ö ÜMlltlSllMM Vrvackv», tk »mptisblt s»s in ibr faok sia> rokiagsnil» Artikel. R lerlobungs- »F Vermäblungs- ^ Visitenkarten Noten sctinell u. preiswert Saxonia-Suoköruokersi K.m.d.lt. Dresden-. >. klt.ikeinLtr.illo 4/, kaekov/Z ttanliök- unl! ZpraeliLeliuls Altmarkt IS. Albertplatz to, An der Kreuzktrche 3, Martenstr. 16. 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