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Nr. Donnerstag den IS. April 1S17 lS«l»,r»r«I«, Sndaabe > mit iNustr. Beilage vierteljährlich 2.4« In Dresden und ganz Deutsch land frei La»S S.V2 .«; m Oesterreich L.»8X. iUnSgabe « vierteljährlich 2.1« ^ In Dresden und ganz Deutschland stet HauS 2.L» in Oesterreich 4.»« X. Sinzel-Nummer 1« 4- Die Sächsische VolkSzeitung erscheint an allen Wochentagen nachmittags. Sächsische Uolksmllmg AsschSft-ftelle uxd Redaktion» DresidrU'A. 16, Hold einstratz« 48 Fernsprecher 21368 Ppftscheckkonlo Leipzig Nr. 14 787 Anzeige»: Annalime von Geschäsloauzeiocu t-iä l« Nd. von <;ai!iiiie»a»zcigen vis 11 Mir l, iw. Preis sii, die Petit Lpa!lzeile2«» 1. i:u ^>>tla- meteii v» Z. Für undeutlich geschriebene, sowie durch Fern- ivrecher a>ugeg>Vene Anzeige» lonnr» »r e t » Berantwoniichtett siirdieRichliglrti vre zu« uichl nvernehnicu. Ls rechstunde der tlirdaklion: 11 —l2I»>r vorm.- Einzige katholische Tageszeitung im Königreich Sachsen. Organ der Zentrumspartei. Ausgabe ^ mit illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. Wochenbeilage Feierabend. Ausgabe k nur mit der Wochenbeilage. Das Riesenringen im Westen Der große Geldsieg Das Ergevnis der 6. deutschen Kriegsanleihe konnte -ch Etnnden nach zjeichnnagsschlnß verkiindigk werden. Es beträgt, wie wir gestern schon initteilten. 12 Milliarden '70 Millionen Mark. Die Summe ivird sich noch etwas crl'öh-en, denn die an der Thront stellenden Soldaten können noch bis Anfang Mai zeichnen. Ausserdem sind nicht berück sichtigt die Zeichnnngen, die ledialich den Umtausch alter oeaen neue Kriegsanleihepaviere bezwecken. Es handelt sich bei den 12 Milliarden 77l> Millionen demnach ledialich um Bauzeichnungen, die ans Heller und Pfennia lirlx'Zahlt werden. Das ist sehr nächtig unseren Feinden gegenüber zu betonen, die vei ihren lebten Anleihen wenig bares (Held, aber viel Wertvapiere erhielten. Das deutsche Doll hat demnach bewiesen, dass es nach wir vor zablnngs- läbig ist und sein will. Es hat Vertrauen zur Heeres- stitnng und zu unseren Walteren Kämpfern da draußen, es bat ein großes Verständnis für den Ernst der Lage und es '»reis; sehr wohl, wie wichtig rS ist. in diesem Augenblicke unsere Helden durch die Bewilligung und restlose Aus bringung der ersordrrlichen (Geldmittel in ihrer Kampses- neudigkeit zu stärken, damit sie für sich und für uns das heißersehnte Ziel erreichen. Daher das glänzende Er gebnis der 6. deutschen Kriegsanleihe, das als ein herrlicher Eieg hinter der Front bezeichnet werden kann. Stets hat das deutsche Volk die Mittel zur siegreichen Durchführung dieses ungeheueren Völterringeiis glatt aufgebracht und zwar ohne Zwang und ohne die Riesenretlame, die unsere Feinde stets anwenden müssen, wenn sie (Held brauchen. Die erste Anleihe brachte l,l(> Milliarden, die zweite 0,00, die dritte 12,101, die vierte 10,712, die fünfte 10,07,2 und die sechste bis jebt 12,770 Milliarden Marl. Mehr als so Milliarden hat also das deutsche Volt ans eigenen Mitteln and ans eigener Kraft aufgebracht und znlehl die größte Eüibme und wiederum diese Riesensninme zu einer Zeit, die nicht anfeuernd zur Zeichnung wirkte. Eine neue, in das Volksseben empfindlich einschneidende Steuervorlage war gerade vom Reichstage angenommen worden. Riesen- suminen soll sie ausbringen und Stener.zahlen ist für nie- »mnden eine angenehme Sache. Die Ernährnngs- sä'wierigkeiten hatten nicht abgenommen, die Verkürzung dcr Brotrationen war angekündigt und in den weitesten »reisen wurde die Unzufriedenheit über diese Maßnahme genährt. Die Zahl unserer Feinde hatte sich vermehrt und die großen Angriffe waren angekündigt, die uns mit allen erdenklichen Mitteln den (Warans machen tollten. Der Aus gang bevorstehender Erbleichten ist immer ungewiß. All diese Dinge wirken nicht gerade erinnnteind znm Zeichnen inid trobdem dieses glänzende. Ergebnis! Das ist ein Herr stches Ruhmesblatt in der (ist'schichte des deutschen Voltes. Cs verkündet das einzigdastehende Verständnis iür die (Kriegslage und den Eieg oder die Niederlage und es de landet das felsenfeste Vertrauen zum Eieg unserer Was sen. Fe mehr Feinde auf uns einstürmen »nd je mehr wir entbehren und uns einschränken müssen, desto mehr halten >ilr zusammen und geben restlos dem heißgeliebten Pater lande, was eS in seiner schwersten Etnnde bedarf. Dime Frage hat das Ergebnis der 0. Kriegsanleihe uns dein Frieden einen Schritt näher gebracht, weil es der HeereS- »nd der politischen Leitung die Mittel gab, den lebten großen Schlag richtig abzuwehren und all die Maßnahmen za treffen, die wir zur Durchführung unseres erhabenen äieles brauchen. Somit kann nun dem Wort die Tat sol len. Die Truppen draußen, namentlich die seht im Westen im schweren Kampfe die Riesenanstrengiingen der Fran zosen und Engländer abwehren müssen, wissen jebt, wie einig die Heimcirmee ist und wie tief der Witte. Deutschlands bbre unbefleckt nnd seine (Grenzen unversehrt zu erhalten, alle beeseelt und dnrchdringt nnd wie nur ein (»Zedanke alle '»»faßt, jebt muß mit allen Mitteln von allen Könnenden olles eingesetzt werden, um dem Ringen das für uns sieg- wiche Endo zu machen. Unstreitig werden alle wahren Fiennde dos Vaterlandes sich freuen iiber das Ergebnis- der Kriegsanleihe, cm dem glle ohne AnSnghme beteiligt sind. Namentlich die kleinen Zeichnungen leuchten rnbm- >'oll hervor nnd in den: nnveraleichlich schönen Strahlen- lianze deutscher Opsersrendigkeit lenck'ten wie glänzende Sterne die Zeichnungen unserer Kämpfer hervor. Sie tra gen die Schwere des Kampfes unverdrossen und dabei geben sie von ihren Mitteln zur eigenen Stärkung noch nach ihren Kräften. Im neutralen Auslande muß inan jebt erneut erkennen, das; die deutsche Wirtschiftskraft nngcbrochen ist. Air sind nicht unterznkriegen, tveil wir es nicht wollen, wir -0- -»»»» s Das Neueste vom Tage ß »»»» "»UM»»»»» —— Wicdrr 02 000 Tonne» vcririikl B c r l i ii, 10. April. lAmtlich.j Rach Meldungen der vom Iß. bis I!>. zurückgekchrtrii U Boote wurden von dielen im Kanal, im Atlnntie nnd i» der Rvrdsee an neu traten nnd feindlichen Hnndelsschissen weitere 02 000 Brutto Register Tonnen versenkt. chencrnlgouvcruclir v. Biiüug 7 B r ü s iel . IR Avril. Der (steneralgonvernenr von Belgien. (Generaloberst Freiherr v. Bisting. lü beule abend 2 Uhr 20 Min. gestorben. Vor einigen Monaten ertränkte er an scl'werer Lungenentzündilna. von der er sich nur lang mm erholte. Mit äußerster Willensstäite stichle er die Folgen der Kraiitbeil zu hetämpsen, um noch bis kurz vor seinem Tode den Pflichten seines verantworlungsvolllm Amtes zu genügen. Er ist 77 Fabm alt geworden. Zu dcm Erfolge der neuen Kriegsanleihe jchreibl die „Freist Ztg.": Dieses Ergebnis wirkt überraschend nnd im hohe» Maße Zliverstclll»LcUMtend. E.- berechtigt uns alle zu der (hewißheit, daß das deutsche Voll nnd sein Heer nicht klein zu kriegen sind. F» der „(»Zermania" wird gesagt: Durch das glänzende Ergebnis erhalten unsere kämpfenden Brüder die Bürg schaft, daß ihnen die Heiinarniee die streue batten wird, komme was da wolle. Verschiedene Blätter bezeichnen das Ergebnis als eine gute Antwort des denticben Volkes an Amerika. Ablehnung der Wehrpflicht i» Amerika Lanl „Vosi. lg." hat der Armeeansschnß des Reprälen lanlenbanies in Washington den Antrag ans Einführung der Wehrpflicht in il ne n n g e g e n a cb l Elim in e n abgelelml. Amerikanische Uniform in Frankreich Laut „Deutsch. Tagesztg." soll die französische Heeres - leitnng beschlossen haben, daß die Angehörigen des ameri kanischen Freiwilligen Fliegerkorps die ainerilaniiche Uni form anznlege» Völlen. Ein kühner Handstrcich Reuters Verichterstalter im englischen Hauvlanarlier berichtet folgende Episode ans den lebten .»ämpfen: Eine Anzahl Deutscher wußte inmitten unseres Feuers einige cnglische Batterien zu erreichen. Eie nahmen die Be dienungsmannschaft unter Feuer, brachten Thnamit- ladnngen in die (Oeschübiobre, um sie zu sprengen, nn'er Eiegenangriss erfolgte aber so schnell, daß nur I Feldgeschütze und eine leichte Haubibe von den Deutschen vernicble! nmr den, Tie britische Artillerie gelangte daraus bald wieder in den Besitz ihrer (Oeschühe. Amcriknnischc Truppe» in Rvvvn Baseler Blätter melden aus Paris: „Petit Parisien" meldet: Ten Bewohnern von Nohon wurde am Donnerstag abend eine große Ueberraschnng zuteil, indem dort eine Kompanie Eoldaten in ganz ungewohnten Uniformen Aus stellung nahm, ES handelte sich nm eine Abteilung ameri kanischer Truppen, die vor der Bevölkeiung demonürierte, Whitclock im hrlgischrn Hauptquarticr Der „Nieuwe Rotterd. Courant" meldet: Ter amerika nische (Gesandte Whitclock, der bisher in Brüssel wohnte, wird morgen in Et. Adreß, dem H a n p t g n grtier de s belgischen König s rinlresfcn, wo er dauernd Ansen«- halt nehmen will. Der König Albert ivird ihn im Haupt quartier empfangen. Hoven allen Epeiimaßnabinen nnd alle» Anaiineu -mr zeigt u, wie mächtig deutscher Echossensgeist ist und um inenig unsere Feinde vermocht haben. Das nenlrale Ans land muß jebt erst recht sehen, ww ni'bedenleiid die Erfolge unterer UZeguer inaren nnd wie sehr wir es vermochl. st, restlos auszugteiche». Uniere FeinR- selb» haben (Oelegen- beil, sich von der Fruchtlosigkeit ihrer Bemühungen zu über zeugen. Der trübere Weltlmntier England, der ieb! bilse- rnch.end andere Erdteile in den Errndel gegen uns ziehst und der bur noch mit fremde» Mitteln arbeiten kann, wird mit Enlrüilnna unseren Eisolg betrachten. Mi! Fngrinuu u:nü er senilellen. das; seine Huim-e-htollg.de leine ttSirknna hat. denn wer nach einem solchen Ringen noch 12-r> Mi liarden ausbringl, wer überhauv! mebr denn 00 Milliarde» aus eigener Kraft auivrinat. der in eben nickt iiein u, lcieticui das muß iebl England n>>d iein neuester Freuud- Wüst'n sehen. Vielleich! ist gerade das Ergebnis der fecioren >>riegsauleilie eine Dbrseige iür WUstm. der allein an der Verlängerung des Krieges schuld ist. Wir aber wollen ,,»s srenen über den Eieg deutschen Dpsersinns und ilm buchen als einen Riesenersola. der gerade iebl nicbl doch genug r-t rantclüggl inerden kann. ««ASS» « » Der Weltkrieg »»»»«» Dcr omtlichc dcntschc Kricgsbcricht lW. st. B. Amtlich.! <ö r o ß e H a n v l g n a > Ii e > , !R Ap,-,j >017. W c st l i ch c r K ricg s s cl; a n p l n n. H e e c- s g r n f> p e K r o u p r i n z tl, n p v cb ! : Ans dem zfampsselde von Areas hal in einzelne!« Ahschnilten die Arlillerielälusteil nueder lebluifler ein-- aeiel;!. j Fm Vorfeld unserer Linie» beiderseits der E o >» m a spielen sich läglich <äeiecbte unserer Posten mit Vortrnvpen des (Gegners ab: das Feuer nahm bei El. Daenst». defien Xatbedrale mehrere stresser erhiell. zeitweilig zu. H e e r e g r n s' p e d c n t t cl> e r >: r o n p r i » z : Ans dem Echlacl'lielde an der Aisne ruhte gestern vor- inillag der Kamps: der.Franzose flibrie seine» Durchbruchs floß nach dem Mißerfolg des Vortages unter Wirkung der erlitlenen Verluste mit den abgetämpsten Divmonen nicbl fort. Erst in den Abendstunden fehlen steilangrifse de-2 (Gegners ein. Ans dem B e a n I n e r !>k ü ck e » . an den Höllen von Eraonne und nordwestlich oes Waldes La Bi!!,- anr Bois brachen seine Einrmwellen iia Feuer znianunen eder wurden im Nalilaiups z u r ü ck g c m o r f e ». Anctl bei Le OZodal nnd stonren am Aisne tNarne- .stanai und feindliche Angüsse abgewiesen lvorden. Die am frühen Morgen einsehenden Angriffe der Fran zoien in der Ebampagne brachen nach sbirksv'r. seit Tagen berests gesleigerler Fenernärtnua in etwa 2 0 .» j I o m e l e r B reil > vor. Dc r ancl; dorl von, Feinde e r ir r e h l e Durchbruch lvnrde in mriereir Riegelstellnngen a n sges a n a e n. F,n lisegenana! iss >vnr - dcn den dorl lämvstmdüi sranus>isc!,el> farbige» Divisionen: beieils erreichte Waldslücke >N'isch«'n Moronvillcis und, Anberive w iede r e nlriss e n und ihnen an 7 0 0 l'-s e - sauge ne und eine Anzahl "on Maichinengelrehren abne- nommen. Bei den .stämpfen am 10 April sind non de» viel»,ach vom (Wgner nerwendeten P a n z e r t r a s . in a a e n u o durch »nier Feuer z e r »k ö r! »norden. Am gleichen Tage wurden in Llistkaiilpsen und durch Aluvehrlanonen l 2 s eindIi cl» e Flngz e n g e g » e f rh o i s >m>, A n inebreren Ereile» griffen die Flieger durch Boinhelmbwu'f und Maschinengewehriener in den Fnianteriekawl»» ein. Die (K s n >, g e » e n z a I» l liat sicl; c»ni über 2 0 00 erböbl, H e e r e s g > i, v p c- H e >r z o .» A I b i >» t : Ans dein linken Mosel User und südwestlich von MütM bansen vorüheraebend rege Fenerlätiakei!, tst'ördilch von Münster in den Vogeien I'olten Er'»;> lrnvps Ul (»Zesangene ons den französischen 0',raven. L c st I i ch c r Kri r g -s s cl> o n p l n n. Die Lage ist nnveränderl Rc a z e doni s cif e F i o n k : Westlich von M o n a st i r ivrif krustpoller Angriif unserer Trnvven die Franzoien ans den Slellmiaen l