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Rr. 1» 18. Jahrq. Mittwoch den 24. Januar 1917 Vrz«a«pret», »aab« ^ mit illustr. Beilage vierteljährlich 4i» -* I» Dresve» und aa»z Dciilsch- Haus m Ol' >«»!> ftei s.ru« »c. Oesterreich ««»««de » dierieljährlich » IO 4t. In Dresden und ganz Dcutschlmid frei HauS 4.8L 4ki in Oejlrrrcich 4.V« Einzel-Nummer 1v 4- s Die Süchstlche VolkSzcilima erscheint an allen Wochenlagen nachnullugS. ! Sächstsche olksieitung «eschSftsstclle u«d Redaktion. Dresden»?!. 1«k. Holbetnftrahe 44 Fernsprecher Li I.'«»« Postscheckkonto Leipzig Rr. 14 7»»" «azet«,»: Annahme von Arfchäst»anze>gen dis IN ilU- von ^amilienanzeigen bis I I Uhr von» , Preis jü, die Petit Spaltkeile /«» 4. im tte5r? 1 mclctl 4 stiir undeutlich geschriebene, soirie durch Zm, ' jprecher aufgegebeue Nnzeigeu 'dnueu irur m». ! Bklaiitwortlichteit ftikdieNichlgit- ii . nicht übeniehm Kprechstunde der !l!> dokuon II-ISUHrvorm Einzige katholische Tageszeitung im Königreich Sachsen. Organ der Ientrumspartei. Ausgabe ä mit illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. Wochenbeilage Feierabend. Ausgabe » nur mit der Wochenbcilage. Wilson und der Weltfrieden Wilson und der Weltfrieden Am letzten Montag hat der Präsident der Vereinigten Saaten von Nord-Amerika, Wilson, ün Senat in Washing ton eine Rede gehalten, in der er sich über die Art, wie er ci' den (King znin Weltfrieden denkt, geäußert hat. Tie !ede ist sofort nach Europa gekabelt und am gestrigen TienS- ', g den kriegsührendeil Regierungen überreicht worden. ES ß uns leider unmöglich, oie Rede im Wortlaut zuin 'Abdruck u> billigen. lveShalb >vir sie hier nur im Auszug wieder eben können. Ter Präsident erinnerte zunächst an seine Wie vom UK Dezember, die er im Rainen der Menschlichkeit ,id im Interesse der Rechte alter neutralen Rationen abge- saßt und ail alle kriegführenden Mächte gesandt habe. Tie Mittelmächte hätten daraus lediglich ihre Bereitwilligieit. mit ihren (Gegnern znsaminenzut'ommen. um Friedens- l.»din-z»ngen zu erörtern, ausgesprochen. Tie Ententemächte vagegen hätle» viel bestimmter geantwortet. indem sie l'inzelheiten angaben, die sie als unerläßliche Bedingungen air die Herstellung des Friedens anseben müßten. Wir ieien also der endgültigen Erörterung dc-S Friedens näher lekommen. In jeder Erörterung wird es als unerläßlich > »gesehen, daß der Friede „ein endgültige s K o n - . ert von Macht im Gefolge habeil muß, daß es tat- 'achlich unmöglich macht, daß eine solche Katastrophe uns je nieder besällt". Wilson will dem Senat die Gedanken und siele enthüllen, die in seinem (Leiste (Gestaltung angenom- »ea haben hiilsichtlich der Pflicht seiner Regierung in der .sukmist. Er hält es für undenkbar, daß daS Volk der Ver einigten Staaten an der großen FriedenStat keinen Anteil hoben sollte, zumal die Bildung einer allgemeinen Friedens-- aga unerläßlich sei. Ui» diese Liga zu bilden, muß zunächst dieser Krieg beendigt werden. Die Verträge und Ab machungen, die ihn beenden, müssen solche Bedingungen ent halten. daß der Frieden der Erhaltung wert ist, es muß ein Frieden sein, der die Zustimmung der Menschheit findet. Fetzt und nicht später muß gesagt werden, was den Frieden dauerhalt machr, und ein FriedenSbund kann nicht von Tauer sein, wenn er die Völker der neuen Welt nicht mit- eiilsaßt. Die bloße Friedensbedingungen dürsten nicht ein mal die Kriegführenden befriedigen und bloße Abkommen dürsten den Frieden nicht sichern. ES müsse eine Macht ge- sclzajsen werden, die eine unbedingte Bürgschaft für die Tauer des Friedens sei. Die Staatsmänner beider (»Klip ven von Nationen hätten versichert, daß keiner von ihnen bezwecke, den Gegner zu vernichten, daher müsse es ein F ried e s e in ohne Si e g. Niemand dürfe das Gefühl der Demütigung in sich tragen, sondern er müsse voll dem ikdanken beseelt sein, daß ein Friede zwischen Gleich estellten geschlossen würde. Alle Negierungen müßten dabei ihre Vollmachten von der Einwilligung der Negierten ,Pleiten. Kein Volk solle von einem Herrscher an den andern abgetreten werden können. Bezüglich eines einige», iinab- tzunglgen, autonomen Polens sei zu bemerken, daß alle Völ ler von jetzt ab unverletzliche Sicherheit des Glaubens, des Lebens und der industriellen und sozialen Entwickelung garantiert bekommen. Wilson stellt dann als besondere Grundsätze aus: die unbedingte Freiheit des Meeres und die Begrenzung von maritimen B e w asfn ii n g e n. Die Begrenzung der Armeen lei eine weitere, nxmn auch schwierige Frage. Zuin Schluß schlägt der Präsident vor, die Doktrin des Präsidenten Mon roe zur Doktrin der Welt zu machen und schließt dann: Ich schlage vor, es mögen in Zukunft alle Völker unter lassen, sich in Bündnisse zu verwickeln, die sie in den Wettbewerb um die Macht kincintreiben, in ein N etz von Intrigen eigennütziger Nebenbuhlerschaft ver stricken und ihre eigenen Angelegenheiten durch Einflüsse verwirren, die von außen hineingetragen werden. In einem Konzert der Mächte gibt es keine verwickelnden Allianzen. Wenn sich alle vereinigen, um in demselben Geiste zu dem selben Zwecke zu handeln, so wirken alle im oenieinsainen Interesse und genießen die Freiheit und ihr eigenes Leben unter gemeinsamem Schuhe. Ich schlage vor: Eine Negie rung unter Zustimmung der Regierten, jene Freiheit der Meere, die in einer internationalen Konferenz auch andere Vertreter des Volkes der Vereinigten Staaten mit Beredsamkeit als ii b e r z e u g l e A n h ä n g e r d c r F r e i - beit, verfochten haben und eine Beschränkung der Rüs- I l,ingen, die ans den Heeren und Flotten lediglich ein Werk zeug der Ordnung, nicht aber ein Werkzeug für den Angriff oder eigensüchtige Gewalttätigkeit macht. Dies sind amen- konische Grundsätze »nd amerikanische Richtlinien. Für e.ndero könnten wir nicht eintreten, und es sind die Grnnd- Der Weltkrieg N MW SkllllA rUSHMI. <W. T. B. Amtlich.) Großes H a » P t g n a r t i e r. den LJanuar l!»i7. Wrstlicher Kriegs s cts a » pla n. HeereSgr u ppe Kronprinz R n p v > e ck> i Nordöstlich von . Arinenlieres drangen Ertmidmig:- abteilungen bayrischer Regimenter in die leindlicheii Giäben und kehrten mil einigen Gesungenen und Maschinengewehren zurück. Gegen unsere Stellung nordwestlich von Fromelles vorgehende englische Trupps winden abgeiviesen. Im übrigen behinderte »nr zeitweilig nachlassender Dunst die Artillerie- und Fliegenäugleil. O c st l i ch e r .Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Ge neralseld marsch alle Prinz Leopold von Bayern: Längs der Düna und nordwestlich von Lnct steigerte sich vorübergehend das Aitillcrieieuer. Westlick, von Dünaburg vertrieb unsere Grabenbesahung eine russische Stieisabteiliiug. die im Morgengrauen in die vorderste Linie cmgedriiiigen war. Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph: An einigen Stellen der Walvlarpaihen und des Grenz- gebirgeS zur Moldau kam es bei sichtigem Frostwettcr zu regeren Artillerielämpsen. Bei Vorfeldgefechteu nahmen deutsche und osterreichisch- ungarische Truppen dem Gegner zwilchen Slanic- und Pntiia-Tal 100 Gefangene ab und schlugen südlich des Easinit-TaleS stärkere feindliche Vorstöße zurück. Heeresgruppe des GencralfaldmarschallS v. Mackensen: Am unteren Putna-Lause hatten Vorpostengesechte ein für uns günstiges Ergebnis. In der Dobrudsci-a überschritten bulgarische Truppen bei Lnlcea den südlichen Mündungsarm der Dona» und Vielten sein Nordufcr gegen russische Angriffe. Mazedonische Front: Keine besonderen Ereignisse. Der Erste Generalgnartiermeister: L u d c n d o i s s. sätze und Richtlinien voranssthauendei Maniul und F.a»,' , alleroiten in jedem neuzeitlichen Volk. ,» jedem ai:sg,>i,:r. - G-.-ineintveien. Es sind die Grund ät:>- der M'chh-' . - sie mästen zur Geltung gelangen. Tw Rede Wilsons ivird ivohl in allen Zeitungen o, - Kriegsührenden lebhaft uesprochen werden. 2i, ist ide.,> gedacht, aber »str sülchten, daß sie den erhositen und wün schenülvecteii Erfolg nicht haben wird. Unsere 'kgiier Hab«'. (iriegSziele, ans die wi: nicht eingehen können wenn im- nnS niehl selbst d.n Hais abschneiden »'ollen, und du!,-, nüsien lvir in Gern nnschasl mit üiiseren Verbiindeten v-- suchen, das eigene Kriegs;, il zu erreichen und damit de, -' !ts!nedei' sicher zn stell ''' Ans diesem Wege bminden toi jede Schnn.i tk'euk Truppkirlattdungett auf Athos B ertiii. L1. Januar. Dem Berliner Lolälaiizcigcr tvird über Bern aus Saloniki gemeldet, das; auf der Halbinsel des Berges AthoL von den Alliierten neue Truppen für Sarrait gelandet wurden. Das Blatt be merkt hierzu, dies bedeute eine neue schwere NeutralitatS- Verletzung, da der Berg Alhos als hierarchisches Gemein wesen nach den letzten Balkantriegen inlernationalisiert worden sei. Das Ziel der französischen Arbeiter Das Berl. Tgbl. berichtet ans Genf: In einer Ber- sainmlung der Delegierten der französischen Arbeilersyn dikate erwähnte der srühereMinisterSe i.hateincAeußcrniig Briands über die Kriegszicle, Frankreichs und seiner Verbündeten: Nicht die Nicderschmettermig Deutschlands ist unser Ziel, aber wir müßten endlich erfahre», was die Mittelmächte anstrebcn. Der Wnnsch, Frieden ;n erlangen, genügt noch nicht, ihn herheiznsühren. Mangel an Schiffsverbindung DaS Beil. Tgbl. meldet ans Genf: Wie der Zitoye» Falsche Rechnungen Von besonderer Seite ivird uns geschrieben Jeder Krieg schafft neue Slluanouen keil- ii einem Kriege neue Auswege. Aus himderl »nc- gedachten Nöten haben wir bereits den AiiSmeg gcsimb,. das Handelstanchboot, den Salpeter ans der Lust Kor: und Petroleum i'euerdings aus Rumänien usw. WK >:»- noch lange nicht am Ende. Verfehlt scheint es uns. aus Analogien gewesen Zeilen und VeihäUuissc den Laus gegeuwäniger Gejctw.. - nisse verkünden zu wollen. In diese» Fehler iiermllt Frank reich gern, wenn es auf das Nevolulioiiszeitalter. Engl ine wenn es aus die iiapoleouischen Kriege verweist. Hält»» beide recht, so hätten die beiden damals in reK-chon Kampf verslriikien Nationen, die ihre jeweilige Gestliicht z»m Beweis sür den endgültigen Sieg anSspiele,' legi'.!' weist seinerzeit a!S Sieger hervorgehen müsten Ebenso unhaltbar scheint uns das Beupiet aus neue!: Zeit: Japan, dessen gioße militärische Ei'o!gi- :,u zsrieji von l!)05 durch wirtschaftliche und finanzielle Schwier st keilen abgeschnnrt wnrdeii. so daß cS trotz seiner Siege de. .'.kampf gegen den russischen Koloß eiiistellen muß:e. Diestt Beispiel, das gerne hervorgeholt wird, hat etwas Bestecher des, aber nicht für den. der die inneren Kräfte eine Nation und den bleibenden Erfolg einer gewaltige: Anstrengung zu sehen versteht. Es gibt Errnngenschasti:!: die nachw'rkeii, und die keine noch so großen Machliiiiil- der Gegenseite mehr auszutilgen vermögen. Hat nicht di Zahlenlheolie. die heute als der Weisheit letzter Schluß ansgetriliiipst wird, im Ringen des schwächeren aber m- höheren sittlichen lind militärischen Kräften begabte» Volke auch damals ein Fiasko erlitten'-? Hat Japan sich nicht er holt, und ist seine Weltstellmig nach dem Kriege mit R,ch la»d etwa kleiner geworden? Hat sich ans den Siege: die es über den erdrückend mächtigen Feind gewönnet nicht ein Ansehen aufgebaut, das selbst den einstigen Geg ner zwang, mit ihm zu paktieren? Das sind Fragen, dst- wir getrost in die Sprache unserer Tage übersetzen tonnen und auf welche die Antwort jedem frei steht, der nicht nur mathematisch, sondern politisch denken will. Ungleich siegreicher — um dieses Wort nicht als Prah lerei. sonder» als Ansckiaumigsbegriff zu gebramvei, stehen wir heute in der Welt da. Seit Navolcons Tagee hat keine Macht Europas mehr die Grenzen ihrer Land gewalt so erweitert, wie der Block der Mittelmächte, d von Antwerpen bis an die Düna und den Screth gebiet, Bedeutet Eroberung Sieg, so sind wir Siegers ans a!l Fälle ist es noch nie in der Geschichte dagewest,,, daß d--:,-! Gegner, der Feindesland in solcher Ausdehnung in stine? Ha»d hat. Bedingungen zugemutct wurde» als wäre - der Niedergeworfcno. Diese Ungeheuerlichkeit in der Weltgeschick,le kann ve: schiedene Erklärungen finden. Einmal: der Glaube an eine» Umschlag des Krieg.- glucks. Das ist eine Hoff,»mg. die nach Moltkeö bekannte::: Wort, daß Glück auf die Dauer wohl nur der Tüchtige habe, doch recht bescheiden ist. Gegen Hindenbnrg und> Mackensen scheinen uns die Iosfre und Haig. von denen der ersteie mit seinem ,,Mar»csieg" bereits zur Ruhe ge gangen, der zweite ei» ..englischer Feldherr" ist. (der wokL etwas kan», wenn ihn, Üebermacht an Munition »ne ans amerikanischen 'Blätter» entnimmt, ist die englisch. Menschen wie sechs zu eins zur Verfügung steht, was »ickn (iiiierilainsche SchifsuerlnildttNss nuf die ein.^uie j?iriie der Ft,ll sein wird! nicht allzu schwer wiegen. Liverpool-Halifax beschränkt, angeblich weil es leichter Erklärung liegt in der Hoffnung an» sei. alle Vorsichtsmaßnahmen gegen U Boote »ni einer ""'"o El'sclwt'h,,,g »nd ,>»,«> falsch »erstandene Stimmung «ini. zu «t-iniP,, i L7" E «... W. wissen ganz genau, wie du- Finnin mg ist, die IN de: