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Nr.L« Sounabend den 13. Januar 1917 «»»»gdpre«», Andaab« > mit illusti. Beilage vterteltährlich 2.40 In Dresden »iid ganz Deutsch land srei Haus 2.82 m Oeslerreich L.S8 X. «adgabe 8 vierteljährlich 2.1« ^ In Dresden und ganz Deutschland frei HauS 2 82 Stk! in Oefierreich 4.8« X. Sinzcl-Nummer 1« Die Sächsische Volkszcikmg erscheint an allen Wochentagen nachmittags. Sächsische WlksMung Geschäftsstelle und Redaktion. Dresde«»A. 16, Hoibeinftrahe 4G Fernsprecher 2186« Postscheckkonto Leipzig Nr. 147S7 -O Ln»»t-ru: Annahme von SefchäsiSnn»eigen dtS I« Uhr, ffamiltenanzeigcn dis II von Uhr vorn». Preis siir diePeM-LpaUzciic 28 z. ,m NeNa- meleti NO ?N>r undeutlich geschriebene, sowie durch Fern sprecher ausgegebene Anzeigen kSunen wir da Berantworllichkeii skr dieRtchtigleil deS Teriee- nicht übernehmen. Sprechstunde der Redaktion: 11—12 Uhr von». Einzige katholische Tageszeitung im Königreich Sachsen. Organ der Zentrumspartei. Ausgabe ^ mit illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. Wochenbeilage Feierabend. Ausgabe kr nur mit der Wochenbeilage. Kundgebung des Kaisers G r o ß e s H a II p t a n a r t i e r, 12. Januar. »Amtlich. > An das d e u t s ch e Volk! Unsere Grinde haben die Maske fallen lassen. Erst naben sie mit Hohn und heuchlerischen Worten von Freiheits- Hebe und Menschlichkeit unser ehrliches Friedensangebot zn- stickgewiesen; in ihrer Antwort an die Vereinigten Staaten baden sie sich seht darüber hinaus zu Eroberungssucht be kannt, deren Schändlichkeit durch ihre verleim iberische Be- n'ündnng noch gesteigert wird. Ihr Ziel ist die A i e d c r w e r f u n g Deutschlands, die Zerstückelung der mit uns verbündeten Mächte und die Knechtung der Freiheit Europas und der Meere, unter dasselbe Joch, dar ahnetnirschend seht Griechenland trägt. Aber was sie in dreißig Monaten blutigsten Kampfes und gewissenlosesten Wirtschaftskrieges nicht erreiche» konnten, das werden sie aich in aller Zukunft nicht vollbringen. Unsere g ! or > e r ch e n S i e g e und diee b erne Willenskraft, mit der unser kämpfendes Volk vor dem Feind und daheim ledwede Mühsal und Not des Krieges getragen, bürgen da- stir. das; unser geliebtes Vaterland auch >' erne r hinnichts z n f ü rchte n h a k. Hellflammende Eirttnstung und cheiliger Zorn werden jeden deutschen Mannes und Weibes Kraft verdoppeln, gleichviel, ob sie dem Kamps, der Arbeit oder opferbereitem Dulden geweiht ist. 7er Gott, der diesen herrlichen Geist dev Freiheit in unseres tapferen Volkes Hinz gepflanzt, wird uns und unseren Namen sturmerprobten Verbündeten auch den vollen ?ieg über alle feindliche Machtgier und Vernichtiingswut .eben. Wilhel in l. U. «W. T. V.) Die Antwort des Vierverbandes aus die Note Wilsons Die Anbvoit der Alliierten aus die Friedensnote Wilsons gibt der Meinung Ausdruck, das; es in diesem Augenblick unmöglich sei, einen Frieden zu erlangen, der den Alllieisten die ihnen gerechterweise gebührende Wieder- utmachung, Wiedererstattung und Bürgsci-aften sichern würde. Die Antwort erklärt, das; die Alliierten ihr Aeußerstes täten, um den den Neutralen durch den Krieg verursachten Schade zu verringern. Die Alliierten erheben m freundscl-astlichster, aber entsckstedenster Weise Einspruch gegen eine Gleichstellung der beiden Gruppen der Krieg- 'ührenden. Die Antwort zählt ausführlich die grau- > amen Methoden Deutschlands aus, die jedem Grundsatz der Menschlichkeit und jeder den kleinen Staaten gebührenden Achtung Hohn sprechende Niedermetzelungen l on Armeniern, Zeppelinangrifse, Unterseebootkriegführung gegen Handelsschiffe, schlechte Behandlung der Gefangenen, Deportationen usw. Die Antwort fügt hinzu: Diese Aufzäh lung von Verbrechen werde sicherlich den hier erhobenen Protest der Miierten erklären. Ueber die Friedens- bedingungen sagt die Note: Diese müßten einschließen: W i e d c r h c r st e l l u n g B e l g i e n s, S e r b i e n s n n d Montenegros mit Kompensationen, Räumung Frankreichs, Rußlands und Rumäniens mit angemessener Wiedergutmachung. Wiederaufbau Europas auf der Grundlage der Nationalitäten und des Rechts aller Völker, der kleinen und der großen, auf volle Sichertet und ireie volkswirtsck-aftliche Entwickelung, Zurückgabe der den Alliierten ehemals entrissenen Gebiete, Befreiung der der mörderischen Tyrannei der Türken unterworfenen Völker und Austreibung des osmanischen Reiches aus Europa. Die Note stellt jsglickw Absicht in Abrede, die politische Vernick-. liing Deutschlands und seiner Völker zu erstreben. Wir bedauern sehr, daß uns technische Schwierigkeiten gestern daran binderten, die Note der deutschen Regierung an die Neutralen im Wortlaut zu geben, ebenso wie wir auch veute die Antwort des Vierverbandes nur im Auszug bringen können. Aus den wenigen Zeilen kann man aber >cbon ersehen, mit welch unlauteren Mitteln unsere Feinde kämpfen. Sie verdrehen einfach den Sachverhalt. Der Krieg wurde begonnen durch die mangelhafte Antwort Ser biens auf das österreichisch-ungarische Ultimatum, die von Rußland beeinflußt war und durch die lunmtückische russische Mobilmachung, die wieder von Frankreich und namentlich von England beeinflußt »var. Deutschland und seine Vcr- »»»»- »»»»»»»»- ?«»»» l Das Neueste vom Tage sj s>»,,,«»>- «»«« M MW NllW TlUMM. <W. T. B. Amtlich.) Großes H a n V t g u airi c , . den Fainmr 19« 7. Westlicher 5itrienSschauptal; HeereSg11> v v e K ro n p r i n z: Nördlich der Ancre setzle der Engländer heute zu neuen Angriffe» gegen Serre an. Sie wurden größlenleils blutig abgewiesen. In einer Vorstellung setzte fick? der FeiiM fest. Wir Hallen die Hanplstelstmg. Oestlichar Ltriettsschuuplnk Heeresgruppe des G e n cia l s e l d m a c s cki a l l s Prinz Leopold von Bayern: Die Gesechlslntigkeil blieb gering. Front des Generaloberst Erzherzog Foses: Durch ersolgielche Angrlssc deutscher Drnppen wurde nördlich des Slanic Tales ernem Gelände geivonnen Fn de» ihn entrissenen Stellungen lies; der Feind 7 Maschinen gewebre, 7 Minenwerser. große Mengen Geioelirmnnilwn und -vandgranalen zurück. l Vier Osnstere. l7>> Mal» wurden gesangen genonmien. Beiderseits des Dito; Tales blieben starke ieindliche Angriffe gegenüber der tapferen Verteidigung deutscher und vsterreichisch-lingaiisther Triivven eriolglos. Fn erbitterlem 9,'ahlampfe wurde» dem Gegner große Verluste zugestigl. H e er e S g r n vve des Generalseld m a r s ck> a l l -:- v o n M a ck e »s e n : Am Zusammenflüsse von Buzanl und Serelh nahmen Bulgare» ein von den Russe» noch gehüstenes Kloster. Nordwestlich von Vruila slnrmlen lürkiiche 7nivpen den Ort Mihalsa. Von der russischen Besatzung wurden lOO Mann gefangen; der Nest, der zu entkommen versuchte ertrank im Serelh. Zehn Maschinengewehre sind erbenlet. Im übrigen lag starker Nebel aui den Kamvüeldern. Mazedonische Fivui: Oestlich der Eerna gegen Stravina umgehende ieinö liche Kompagnien ivnrden ziirückgemorsen. Der Erste Generalgnarliermeister: Ludendarls. Ein TranSportdampser versenkt Berlin, 12. Januar. (W. T. B. Amtlich.- Am 28. Dezembc-r 1916 hat eines unserer U-Boote im englischen Kanal einen abgeblendeten, von Zerstörern begleiteten Transportdampfer von etwa 806>> Tonnen versenkt. Die Einstellung des Balkanuntrrnrhmens? Verschiedene Blätter melden, der römiscl-e Kriegsrat habe beschlossen, das V a l k a n u n t e r n e h m e n der Entente einzu stellen und nur noch Saloniki und Valona als Pfänder festzuhalten. Dir Gesandten kehren nach Athen zurück Die nach Salamis zurückgezogenen Gesandtsck-asten der Ententemächte schicken sich, wie verschiedenen Blättern be richtet tvird, an, nach Athen zurückzukehren. Die Größe der englischen Seemacht Aus einein Festmahl in der City von London zu Ehren Jclicos berichtete dieser ausführlich von der Tätigkeit der englischen Flotte in der ganzen Welt und teilte mit, baß gegenwärtig stOOO Schisse aller Klassen im Dienste der eng lischen Marine tätig seien. Aus den südrussischrn Eisrnbahnrn wurde die Beförderung von Zivilpersonen zum Teil gänzlich eingestellt, zum Teil stark beschränkt, angeblich weil starke russische Truppentransporte nach Veßarabicn stattfänden. tzündeten hätten den Weg zur Verständigung ans n ledluch i Wege heichcitten, wenn unsere jetzigen Feinde denßstbeo guten Willen gehabt bälten. Der Krieg tonnte nur . w mieden werden, wenn der englische Neid und der dnick: ilii. gezeugte Haß ans die übrigen Völler leinen Einjlns; gebe'" oder vecsncht liäjic, denn Deutschland n n d seine Verdüv beten Hallen und haben keinerlei Erobernnasgelüsie. S kämpfen lediglich ni» ihre Freiheit und Selhsländiolen Das ist von unseren leitenden Staatsmännern von Ainär, an beton! worden und da:- Hot auch der .Kaiser slel-. erklär' Der Vierverband hat unrecht, wenn er bebanptet, Enror sollte unter die prenßmbe Knute gebracht werden, nei. Tenlschland will die Gleichberechtigung aller enroväiscbeo Völler, es null nicht die brutale Alleinherrschast England sondern eS will, daß jeder Staat frei atmen lann, daß er m. seinen Fähigkeiten und seinem Fleiß entsprechend srei h- tätiaen kann und nickst behelligt oder gehemmt wird dur, . Eingrisse einer neidisch'» Konknrren;. Das .Knem-w Tenlnblands iit nnd ksteitn: Freiheit für sich und alle and,: und Schassung der biersür erforderlich'» Garantien nno das Kriegsstel nnserer Feinde ist Zertrümmerung Teuisch lands, Verkleinerung von Oesterreich-Ungarn und Vulgär: o und Veseitianng der Türten ans Europa. Einsichtige N-- trale müssen iick, mit ihrer Sympathie ineb, den Mistel machten als nnsercn Feinden zuwenden, denn ste nniii>- bedenken, das, morgen jedem anderen Staate ein gneckstsch- Schicksal bereitet meiden kann, wenn heute der Vierrerbond siegt. Ta-.- deniicbe Ziel muß im Interesse de- dauernden Ruhe Europas erreicht werden. Was nun die angelst ickn-o deukschen Greuel anbelangt, so kann man ruhig sagen, daß sie nur in der Einbildung unserer Gegner bestehen. Gewis wird im Kriege nickst mit Glacehandschuhen get'ämvsl, es ist auch möglich, das; unter den Millionen Kämpfern einig, räudige Schafe mb befinde», aber es wird unseren Feinden unmöglich sein, zu beweisen, dos; unsere Heersübrer Vec letznngcn deS Völkerrechtes begangen oder ungeordnet, dar sie Greneltalen geduldet oder befohlen stoben, und es ist ancst nnmöglich, dos; deutsche Soldabm Groniaiuteilen in Feindes land verübten. Dagegen stellt eS sest, das; namenllich Eng land da-s Völkerrixlit mit Füßen rrat, daß seindüche o'eer sichrer Gransamleiten an Gesangmen. Venvnndelen. VVbr losen nnd auch an der Zivilbevölki rnug anordnelen und du! deten. das; feindliche Soldaten die unerhörtesten Grausam teit verübten. Zollen wir Beispiele ansichren! Wenn em deutscher Soldat sich an dein Leben oder Eigentum eine: Zivilisten verging, so ge schob die-:- regelmäßig in der Not wehr, wenn aber ein feindliches Heer in unser Land tgiu. dann zeigten durch nichts begründete fürchterliche Ver wüstungen und Ströme iiistctmldigen VlnteS den Weg, den eS gegangen. Und schließlich die .Kriegsziele! Was der Vier verband fordert, ist nicht mehr und nicht weniger als e:ni- vollkommene Zerschmetterung der Mittelmächte. Solch Forderungen bilden nickst die Grundlage zu Friedensver Handlungen, sondern sie verschärfen die Erbitterung und dm» Kampf. Bisher waren »vir Sieger, »vir werdtii und mustev eS bleiben, damit »vir nach dem .Kriege .eben können. Di« Antwort nnserer Feinde aus die Friedensnote ist eine er neute Kriegsansage, eine Bedrohung in verschärfter Form., der wir begegnen müssen und die unter keinen Umständen zur Tat werden darf. Es geht jetzt umö Ganze, demgemäß traben »vir unsere Kraft einzusetzen. Wir bedauern die Ant wort des Pierverbandes, die leider keinen Weg zum Frieden zeigt. X Die moralischen Gründe für Rumäniens Niederlage linier diesem Titel veröffentlicht m «Stockholms D«g- blad' vom 21. l2. 1916 ein rumänischer Student, der langh in Paris studiert hat und mit französischen wie mit runrä nischen Verhältnissen »vohlvertraut ist, einen Artikel, in den, folgendes ausgeführt wird: Die Erklärung für den rasck-en Zusammenbruch Rumo nienS ist nickst nur in militärisck-en. sondern auch in mora lischen Ursachen zu suchen. Rumänien leidet unter dem Man gcl einer natürlichen Entwicklung; es ist ein srübreises Kind Von starkem slawischen Einschlag und lange Zeit Inltniv'l ganz unter slawischer Herrschaft stehend, Hot es, zu naiio nalein Bewußtsein erwacht, plötzlich seine Zugehörigkeit zu