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Riesaer Tageblatt Donnerstag, 7. November 1S4O, abends S3. Jahr,. J-SSS Drahtanschrift» Tageblatt «tesa Fernruf I2S7 Postfach Nr. d» Postscheckkonto» Dresden IÜ»O Girokass« Rtesa Nr. v> und Anzeiger (LldtdiM «vd Anzeiger). Liefe L«it«ng ist da» zur Veröffentlichung der amtliche« Bekauntmachungen de» Sandrat« ,» »rotzenhat« vrhördlich bestimmte Blatt und enthält amtliche Bekanntmachungen de» Ftuaußamte- Riesa und de» Haupt,ollamte» Meiste» r «u Notnäß«« ter «»Up- uud geMaae. v,,»B»r«tv, Set vöranS^chlovL Dr arte « oatetaanterlolarnte Nr.) « Rps, alnzelnummer 1» Rpf «l»«-t,»» st, »t er»»»»». <br»ntä>ret» )llr tle gesetzte «S mm biett« wea-Zetl« oöer Seren Siam« V Siof, vet sernmüntlicher Tnzetgen.Vestellung oder fernmündlicher AbLnderuna rtugesantter An -ter L«<Wg»vergl«tch wird etwa Ich», bewilligter Nachlaß hinsölliL VrfiUdwaßrr» str Nt« «tritt»»«» den Verla, »an alle» eingegangenea NervINchtnn««». Gisch«saft«»r: Monat » ^tark.vhne Zustellgebtibr^ür^^östbejugRtö^i« «tnschl. Postgedüßr sotne er t«O Uutzgabetage» sind bi» 10 Uhr vormittag» auf»lweden: eine Gewabr str Sa» di« «0 mm breite?» gespalten« mw-Hetl« tnr rezttetl » Nps sSrunblKrist: Petit jmm hoch), «nie»»« oder ProSeabUlae schließt »er verlaa die g»a»spruq»abme an» tNängek» nicht unt Zahlung nad Äertcht»staub tft Riesa.' Höher« »«walt, Betriebsstörungen usw Erfolgreiche Angriffe deutscher Kampfflugzeuge aus britische Geleitzüge vergettuugSNüge mit starte« Kräften »ei Laa und Rach« 8 britische Jäger ahaelchosteu X Bern». Da« Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Kampffliegeroerbande fetzte« die Bergeltnngsangrifle anf London bet Tage «nd beson der« bei Nacht mit starken KrLften fort «nd belegte« auch sonstige krieg«wichtige Ziele er folgreich mit Bomben. In den Dockanlagen «ab Lagerhäuser»» von Southampton und an ande rer» Stellen Siidengland« brache« Bründ« an«. Erfolgreiche Nachtangriffe richtete« sich fer ner auf Coventry, Birmingham »nd Liverpool, -allen und Unterkünfte der Slugplatze von «real, Driffield, Leemiug «ud Num wurden in Brand gesetzt, Flakbatterie« durch Ma- fchinengemehrfeuer zum Schweige« gebracht. An der Kanalküste schoffe« Jagdflieger «ledern« S britische Ifiger ab. Sernkampfbatterien de» -eere« bekämpften de« -afe» von Dover sowie elrrige feind liche Schiffe südoftwürt« davon. Sine» dieser Schiffe wurde so schwer getroffen, daß e« seine Fahrt nicht sortfetze« Konnte. 3m Atlantik, KOO Kilometer westlich von Irland, griffe« deutsche Kampfflugzeuge eine« «eleltzng an «nd trafen » Frachter von je 6000 VNT. so schwer, daß mit ihrem Berlnft gerechnet werde« muß. Südlich der Orkney» «urde ein Handelsschiff von 8000 VNT. mitt- schiff» getroffen «nd versenkt, ei» zweite» schwer beschädigt. Sin weiterer Frachter wurde an der britische« vstküst« mit Bombe« belegt. Bei den Angriffen aus de« -afe« Kinloch- Lastle an der Westküste Schottland« erhielt ein große» -andeloschlff zwei schwere Treffer, Lagerhäuser wurden in Brand gesetzt. Auch gestern wurde« britische -äsen vermint. Nächtliche Bombenwürfe de« Feinde« trafen im Neich«gebiet in der Mehrzahl freie« Gelände «nd vernrsachten nur Flurschäden. Nur in z«ei Fälle« griffe« feindliche Flug zeuge Industrieanlage« an. Sie beschädigte« dabei ««erheblich ei« Kesselhaus und eine Laderampe. Bei weitere« Angriffe« aus Wohnviertel find mehrere Lote und Verletzte zu beklagen. 3« Westdeutschland erfolgte ei« Angriff anf ei« mit dem Note« Kreuz kenntlich gemachte» Krankenha««. Die Verluste de» Gegner» betrugen gestern inogesamt «en« Flugzeuge. Drei eigene Flugzeuge werden vermißt. Erfolgreiche Aktionen der italienischen Luftwaffe in Griechenland Der Kalamas-Flufz überschritten — Britischer Angriff in Ostafrika abgeschlagen ff Rom. Der italienische Wehrmachtsbericht »»« Don» aerstag hat solgenden Wortlaut: DaS Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Der Kalamas»Fluß ist von unser«« Diuisipue« über» schritte» worden. Unsere Lustwafse hat a» de« Operationen des Heere» durch MG.-Beschießuugen und Bombardieruuasaktione» feindlicher Stellung«» längs der Fahrstraße Jannina— Salibaki, in der Zone »o» Florin« nnd bei« BreSba-Eee teilgeuommen. Unsere Luftverbänd« habe» außerdem die Hasenanlaae» von Bolos »nd Patras, den Flughafen «nd den Bahnhof »,n Larissa, militärisch« Ziele in Miffolungi, Zatintos und Methom sowie den Bahnhos ,»» Florina bombardiert, wo große Brände entstanden. All« «ns«re Flugzeug« find zu ihre» Stutzpunkten znritckgekehrt. Gl« seindlicheS Flngzeng ist abgeschofien «nd ein weitere» wahrscheinlich abgeschoffeu worden. Während «ine» feind» liche» SinslngeS aus de« Flughafen oo» valoua ist ei» seindlicheS Flngzeng brennend »»« »usere» Jagdflieger» uud ei» weiteres oo« der Marineslak abgeschossen worden, vi« seiudlicheS Flugzeug vom Top Guuderland, das in Malta vor Anker lag, ist oo» «»seren Jagdflieger» mit sichtlichem Resnttat i» Tiefst,, beschofie» worden. I» Oftafrika hat der Feind unsere Pofittonen bei Gallabat angegrifseu. Er »nrde oo» der Garnison zurück» geschlagen, wobei er stark« «erlnste erlitt, Heck aber seine Angriffe nachträglich »iederholt. Die Aktion ist zur Zeit im Slang«. Unser« Klngwaff« hat mit de» Truppen durch wiederholt« Angrisse, in deren Verlaus »nsere Jagdflieger « feindliche Klngzenge »om «lofterttw abschossen, znsam» mengewtrkt. Ingendarreft — dns jngendgemSße Juchtmittel Kundgebung der Akadmle für deutsches Recht ff Berlin. AuS Anlaß der Einführung des Jugendarrestes veranstaltete der JugenbrechtS- ausschutz der Akademie sür deutsches Recht in den Kroll-Festsälen eine Kundgebung, die im Zeichen bedeutsamer Ausführungen des JugendsührerS des Deut schen Reiches, Ar mann, de- Reichsjusttzmintster- Dr. Gürtner und des Staatssekretärs im Retch-justiz- mintsterium, Dr. Fretsler, stand. Unter de« zahl- reichen Ehrengästen von Partei, Staat und Wehrmacht be merkte man fi-Oberführer Freiherr von Tberstetn al- Vertreter beS Reichsführers fi und EhefS der deutschen Polizei sowie Staatssekretär Lanbfrteb vom RetchSwirt- schaftSministerium. Der Jugendführer de» Deutschen Reiche», ' Artur Ax mann, umrtß die Zielsetzung deS nationalsoztaltsti- schen Jugendrechtes und betonte, daß die Stellung der Jugend in der heutigen Lebensordnung der Stellung der Jugend in der Rechtsordnung unseres Volkes entsprechen müsse. ReichSleiter von Gchirach habe den Satz geprägt: „Nicht, baß der Jugendliche bestraft wird, scheint Mir das wesentliche Ziel, sondern -atz er und seine Gemeinschaft die an ihm vollzogene Strafe als «inest erzieherischen Akt em». findet." Oberstes Ziel der Jugenderziehung sei, feden Jugendlichen, der es verdiene und der noch zu retten sei, -urückzugewinnen. Der Jugenbarrest, der nun eingeführt worben ist, soll di« kurzfristige Freiheitsstrafe ersetzen und zu gleicher Zett die Verurteilungen unter Bewilligung von Bewährungsfrist beseitigen. Der RetchSjugendführer er örterte sodann den gleichzeitig eingeführten Jugenddienst arrest der HI. Bisher wurde der Jugendliche, bei dem -er Appell an die Ehre nichts mehr fruchtete, aus der Gemein- schäft der HI. auSgeschieden. Aus der HI. als der Staat», jugend kann nur mehr der Jugendliche entfernt werden, der sich der Zugehörigkeit zu dieser Gemeinschaft unwürdig erwiesen hat. Die HJ.-Unwürbigkeit steht aber der Wehr unwürdigkeit gleich. Unser Ziel ist jedoch, zu erziehen, und zwar gerade auch diejenigen, die sich gegen di« Ge- meinschaftsorbnung vergangen haben. Nur in ganz schwe ren Fällen der Verletzung der Gemeinschaftspflichten kann noch ein Ausschluß erfolgen. Zur Sicherstellung der Diszi plin bedürfen wir deshalb einer Dienststrafe, die auch de« Jugendlichen trifft, der nicht mehr durch den Appell »n seine Ehre zu letten ist. Deshalb ist als neue Dtenststrafe der Jugenbdtenstarrest etnaefübrt worben. Staatssekretär Dr. Fretsler setzte sich sodann mit der Frage der Jugenderziehung und dem Sinn und Zweck der neuen geschlichen Vorschriften auseinander. DaS Ge setz über den Jugendarrest will durch die aufrüttelnd« Wirkung einer hart gestalteten, kurzen Freiheitsentziehung das Ehrgefühl des Jugendlichen wachrufen, ohne ihn evrminbernü zu treffen. Demgemäß sollen nur solche Jugendliche dem Jugendarrest zugesührt werden, die einer solchen Aufrüttelung zugänglich sind. Daher muß auch der Vollzug der Strase verständnisvoll gestaltet werben. Die Oefsrntlickkvnt aber soll ihn als das aussaffen, was er ist: als ein Mittel der Zucht, das keine Schande für den Jugendlichen bedeutet. Jugendarrest ist kein Ge fängnis, aber auch kein bloßer Schularreft. Die Elternschaft kann völlig beruhigt sein: denn wäh rend de» Vollzugs sind dir Jugendlichen dem Jugend richter anvertraut, der sich persönlich um sie kümmert. Der Vollzug findet in Räumen der Justiz, die nicht Ge fängnis sind, in Einzelhast statt. Die Geschlechter sind ge trennt, Mädchen werben nicht von Männern bewacht, kei ner kann vom anderen etwas Schlechtes lernen. Im Voll zug soll auch unter Berücksichtigung der körperlichen Lei- ftungSsähigkeit des Einzelnen Arbeit geleistet werden. Der Jugentzarrest soll durch Freiheitsentziehung, eventuell als Wochenenbkarzer, wirken, und seine Strenge besteht in der Einzelverbüßung nnd Einlegung einiger weniger strenger Tage, d. ft. von Tagen mit vereinsachter Ernährung. Der ganze Vollzug steht unter ärztlicher Aussicht, so baß körper liche Schäden nicht zu befürchten sind. Der Verkehr mit der Außenwelt ist beschränkt aus erziehliche Besuche. Einer der Hauptgründe für seine Einführung ist eS. d>e Freiheitsentziehung vollstrecken zu können, ohne damit eine kriminelle Vorbestrasung etntrrten zu lasten. Der Jugendarrest wird daher auch nicht im Strafregister ver merkt. Eine der hauptsächlichen Forderungen muß die Schnelligkeit sein, mit der der Tat daS Urteil, dem Urteil die Vollstreckung folgt. So wird der Jugenbarrest entschei dend mithrlfen, daß da» Jugendstrafrecht zum Jugr nb- ehrrecht wirb. Reichsjustizminister Dr. Gürtner dankte dem ReichSjugendführer herzlich sür seine freundlichen Bort« der Anerkennung, die er der Mitarbeit der Justiz bei der Jugenderziehung gewidmet habe. Er gab seiner Befriedi gung darüber Ausdruck, daß der JugcndrechtSauSschuß Arbeitsmethoden entwickelt habe, die für die Zukunft das Beste erhoffen lasten. Dr. Gürtner wies dann darauf bin. daß die Einführung deS Jugendarrrstes einen Anfang der großen Reformarbeit auf dem Gebiet des Jugendrechtes bedeute. DaS Anwendungsgebiet des JugcndarresteS liege grundsätzlich dort, wo zum ersten Male em Jugendlicher strauchele. „Wir haben", io schloß der Minister, „das sickere Bewußtsein, daß die deutschen Jugendrichter, in deren Hände da» neue Gesetzesinstrument zur Anwendung ge geben worben ist, mit Liebe und Verantwortungsbewußt- sein diese Aufgabe anpacken und sie zum Besten de» deut« fchen Volke» lösen werden." HI.«Abordnung in Bukarest eingetroffen ft Bukarest. Mittwochmittag traf in Bukarest ein« Gruppe von Lstst Hitlerjungen ein, die unter Führung deS Gebietsführers B l o m q u i st und Huisgen ucht. Die Gruppe wurde bereits an der Grenze von dem Präsidenten der rumänischen Studrntenverbände, Trisa, empfangen und bi» Bukarest geleitet. Am Bukarester Hauptbahnbof war eine gröbere Legionärsabordnung ausmarschiert, die unter Führung der legionärcn Kommandanten, der Unterstaats sekretäre Jasinschi, CoSmovici und Mirono- vici, stand. Mittwochabend traf noch eine Abordnung der faschistischen Jugend ein. Beide Abordnungen begeben sich am Donnerstag nach Jaffa, um an den großen Feierlich keiten des November teilzunehmen, der der GründungS- tag der legionären Bewegung und gleichzeitig der Namens tag de» Königs ist. Der neuernannte rumänische Gesandte In Berlin eingetroffen X Berlin. Der neuernannte rumänische Gesandte in Berlin, Constantin Grecianu, ist am Mittwoch nach- mittag in der Reichshauptstadt eingetroffen. Im Namen deS ReichSministerS des Auswärtigen von Ribbentrop wurde der Gesandte auf dem Flugplatz vom stellvertretenden Chef de» Protokoll», Vortragenden Sega- tionSrat von Halem, begrüßt. Der rumänische Geschäfts träger, Gesandter Brabetzianu, war an der Spitze deS ge samten Personals der rumänischen Gesandtschaft ebenfalls zum Empfang auf dem Flugplatz erschienen. Angriffsversuch britischer Flugzeuge auf die Reichshauptstadt abgewehrt X Berlin. Einig« britische Flugzeug« »ersucht«» am 7.11. gegen Morgen die Reich-Hauptstadt au,«greife». Sie »urde« aber durch energisch« Abwehr zur Umkehr gezwun gen, eh« fi« überhaupt Bombe« abgeworien hatte«.