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AeichSlriegSflagge iml rv Maglnot-Vanrerwerken / MontmLdy in deutscher Hand - Der Franzose wurde „welch" Von Kriegsberichter Hein, Dieter Pilgram ... 14. S. lPK.j »Ma EHSrtel", so beginnt ein Vries, den ein französischer Colonel der Elttetruppen der Magi- notbesatzungen, der »Festungsbrigade" Montmödy" am Mittwochabend begonnen, dann aber halbsertig unter sein Kopfkiffen gesteckt hatte. Und heute, kaum 24 Stunden später, streckt ein Meldefahrer eines deutschen Regiments stabes seine müden Glieder im gleichen Bett aus. Auf dem Tisch des französischen Bürgerhauses in Montmedy stehen noch Marmelade und frisches Weißbrot vom morgendlichen französischen Frühstück; deutsche Landser schmieren sich be- reitS ihr Vesperbrot davon. Langsam kehren die vielgestaltigen Bilder der letzten 24 Stunden wieder. Langsam kommt zum Bewußtsein, daß man hier bereits mehrere Kilometer hinter den gefürch. teten, aber keineswegs uneinnehmbaren Panzerwerken der Maginotlinie liegt, gegen die gestern noch Stoßtrupps unter Einsatz schwerster Artillerie anstürmten. Schwere Artillerie schießt Pauzerwerke sturmreif Mittwoch abend. Schweres Mvrserfeuer schlägt auf Magiewtpanzerwerk 895, einen vorspringenden Eckpfeiler zwischen dem bereits eroberten Panzerwerk 508 und dem Bollwerk Montmedy. Auch einzelne Nachbarwerke liegen unter deutschem Artillerieseuer. 18 Uhr: Die deutschen Jnfanteriestoßtrupps springen vor. Es gelingt, einzelne Panzerwerke durch schnelles Zupacken zu nebmen. Der Widerstand war nicht allzu heftig, während andere Pan zerwerke mit ihren Echnellfeuerkanonen und ihren MG.S unentwegt aus ihren Gtahlkuppeln seden Ansturm zu brechen suchen. Ein schwerer Wolkenbruch hemmt die wei teren Operationen. Die Nacht bricht herein. Immerhin hat der Ansturm auf breiter Front gezeigt, daß der Franzose auch in seinen Panzerwerken sichtlich »weich" geworden ist. Di« Franzose« »eiche« Donnerstag morgen. Einzelne Werke sind ohne feind- liche Gegenangriffe in deutscher Hand. Zwischen anderen Werken liegt unsere Vorhut auf gefährlichem Posten. Die Vermutung wird zur Gewißheit, daß der Franzose sich an» seinen Positionen zurückgezogen hat. Ein Regiment erhält den Befehl, durch einen starken Stoßtrupp feststel len zu lassen, wie weit der Feind geräumt hat. Der Stoß trupp soll' versuchen, bis Montmedy vorzugehen. Dem Stoßtrupp folgen vorsichtig einige Kompanien, ein Batail lon, und am Abend sitzt der Äegimentsstab bereits' in Montmedy, liegt die Vorhut schon viele Kilometer vor der Stadt, sind die Kolonnen a» Panzerwerk aus Panzerwerk vorübergerollt, stehen auf über 20 Panzerwerken neben der Retchskriegsflagge di« deutschen Posten. Eine starke übermächtige Leistung eines Regiments, das noch gestern vor der Kette der Panzerwerke lag. Plötzlich und unerwartet hieß es, aus dem Stellungskampf übergehen in einen sehr schwierigen Marsch, mußte doch zunächst aus der bisherigen Front heraus eine Schwenkung von 90 Grad um die äußerste Panzerwerkgruppe durchge- sührt werden, dann ein 7 Kilometer langer Durchstoß durch die Maginotlinie in schweroermintem Gelände und über zahlreiche Straßensperren und Brückensperrungen hinweg. Und schließlich eine zweite Schwenkung, der sich ein 25 Kilometer langer Marsch hinter der Maginotlinie anschloß. Unter großen Schwierigkeiten mußten nicht nur die gewaltigen Marschleistungen vollbracht werden, auch die Befehlsttbermittelung war nicht immer leicht. Daß nicht einen Augenblick lang der Ueberblick verloren ging, ist in erster Linie der hervorragenden Nachrichtentechnik unserer Wehrmacht zuzuschreiben. Vorsichtig geht der Vormarsch im Morgengrauen los. Kaum, ein Schuß fällt. Die Vorhut kennt die französischen Rückzügsstraßen. Sic werden vor allem ausgesucht, weiß man doch, daß jeder andere Weg vermint ist. Aber auch hier lauert der Tod. Immer wieder verraten gewisse An zeichen unseren erfahrenen Infanteriepionieren, daß ein Minenfeld sich quer Uber die Straße zieht, daß eine Straßensperre mit Sprengladungen versehen ist. Vorsichtig wird Mine für Mine auSgebuddrlt und entschärft. Immer wieder stößt die Vorhut auf gesprengte Brücken, so vor allem Uber die Chiers. Schnell wird notdürftig mit Hilfe von Ackerwagen, Leitern und Brettern ein Steg gebaut, und nach wenigen Minuten schon kann unsere Infanterie spitze weiter vorrücken. Kopslose Alucht Hier und da liegen die Minen noch im Straßengraben, hat der fliehende Franzose erst Löcher vorbereitet, ist aber zum Legen infolge des schnellen deutschen Nachrückcns nicht mehr gekommen. Der Rückzug trägt überall den Stempel hastigster, unvorbereiteter Flucht. Unbehelligt kommen unsere Truppen an Panzer- auf Panzerwerk vor bei. Mehr als 20 an der Zahl sind geräumt. Schwere Gra nateinschläge unmittelbar vor den Stahlkuppeln und rie sige Einschlagülttcken in den Panzern und Drahthinder nissen zeugen von der Wirksamkeit unserer schweren Artillerie. Zum Teil sind die Panzerwcrke und Bunker sogar unverschlossen. Mit der gebührenden Vorsicht der Sprengladungen werden sie einer flüchtigen Kontrolle unterzogen. Zwischen den Panzerwerken gut ausgebaute, stärkste Feldstellungen und hinter diesen eine noch im Bau befindliche zweite Kette von Bunkern. Fahrbahngleise führen durchs Gelände. Große Lager von Zementarmie rungen, Eisenbeton, Mischmaschinen. Unter dem Kessel einer Feldbahnlokomotive ist noch Feuer. Ein Beweis, daß noch gestern auf den Baustellen der neuen Bunkerlinie gebaut wurde. In vielen Panzerwerken und Feldstellungen befinden sich riesige Mengen an Munition und Lebensmitteln. Der Franzose hat sein gesamtes Kriegs- und Sperrmaterial zurttckgelassen. Unzählige Granateustapel an den verlas, senen Batteriestellungen. Fortgeworfene Tornister, Waf fen, Stahlhelme und Gasmasken kennzeichnen die Hast des Aufbruches. Hier und da werben einzelne Gruppen von Panzerbesatzungen gelangengenommen, die sich nicht schnell genug zurttckziehen konnten oder vielleicht nicht ganz ohne Absicht zurückgeblieben sind, um in deutscher Gefangen schaft das Ende des Krieges abzuwarten. Einer von ihnen, ein Sergeant-Chef, also ein »Spieß", im Zivilberuf Notar, gibt die typische französische Antwort: »Wir wissen, daß die Lage verzweifelt ist, aber der Franzose wird immer an Frankreich glauben. Aber am liebsten möchte ich nicht mehr denken müssen." I« MontmSdy Auf einem Beiwagenkrad geht es um die Mittags stunde mit Maschinenpistole und Handgranate nach Mont- nu-dn hinein. Furchtbar die Wirkung des deutschen Artil leriebeschusses. Von ganzen Stadtvierteln stehen nur ein zelne branügeschwärzte Mauern. Auch hier in der von der Bevölkerung, schon lange geräumten Stadt alle Anzeichen überhasteter Flucht. Dennoch blieb den französischen Sol daten noch Zett genug, die wenigen von den deutschen Granaten verschonten Häuser und Läden in der wüstesten Weise zu plündern. Ein klappriger alter Feuerwehrwagen auS dem vorigen Jahrhundert steht wie ein Hohn vor den ausgebrannten Häusern. An den feindwärts gelegenen Ltadtausgängen ist die Pak in Stellung gegangen. Der Abend bricht herein. Die Meldungen von den bereits viele Kilometer vorgcgangcnen Kompanie» laufen beim Regi- mentsgesechtsstand ei», der die ganze Nacht in einem Bürgerhaus um die Petroleumlampe sitzt, die Akten stu dierend und das Heranbringen des Nachschubes, den wei teren Einsatz der Kraftfahrer und Reiterschwadronen, der Panzerjäger, der Pioniere und der Artillerie besprechend. Tie Stadt ist zur Verteidigung eingerichtet. Man ist auf Artillerieseuer gefaßt. Aber der Franzose bleibt ruhig. MMkl W M SWklskl 8M v>, zcliwl w» V»r»tt>«». <H/eUdU6-v»,«»do^i-U> v,*«r« g»rt« 61« o«dl«i«, 61« 6<r »«ernderlUU l«. 1u»I «rmlUuU. (riI»«r-Vir«adore-U.) rir»6«»,«»U6rr V«l5«» »n,»re» »or6r6il,«i6«» 7rupp«, 6k» V«, ««» e»rl». teg. 0oIkck«-V«1ld.-Ved >«I 6er oeoe» 6«ut»<L«k 0Ü«I>,I„ will« oN ll»»«re »rUNkrl« k«riuuu»6 m Vor» komme», len !Uu»«t«r 5U>rkI-Vrdr.-U.) 7.' - -Ml »<ut,»« e,iu«r lituder» rtroiii«. lklt -1«e»d s»«el V«,«adorr-»U MIM« kl«» «S6M 61« Vor«»r»<»»tr»v«a. t?X.-z!llri».6»«r!-Vneiiix>rr-U1