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- Erscheinungsdatum
- 1940-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-194006175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19400617
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19400617
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-06
- Tag 1940-06-17
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Monat
1940-06
-
Jahr
1940
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Einzug der dentschen Leuppen in Vaett Vomden aus die Sälen de« Sderdenrg und Le Andre trov die hi OrbrnS vom dem ungeladenen Gewehr ein Ende machen. Stattdessen l sollten sie sich mit dem Ausbau de» eigenen BertetbtgunaS- I system» befassen, bad Amerika, während «S durch kleine Mu» I nittonSlieferungrn einen unwirksamen Anteil am Europa krieg nahm, unverzeihlich vernachlässigte. Diese» Hinein, pfuschen in europäische Angelegenheiten könne in Zukunft wie in der Vergangenheit nur mit einem Mißerfolg enden. Amerika verlange, daß fremde Mächte sich nicht in die west lich« Halbkugel etnmtschen, dennoch misch« sich Amerika ständig in deren Angelegenheiten. „Wir haben", so fuhr Ltnbbergh fort, „England und Frankreich gegenüber getan, wa» st« Abessinien, der Tschrcho-Slowakei, Polen, Finnland und Nor» wegen gegenüber taten — wir habeu st« ermutigt, auf Hilf« zu hoffen, di« wir nicht senden können." E» sei nutzlos, von einer Entsendung von USA-Truppen nach Europa jetzt zu reden, denn selbst die Au»bilduug einer kleinen Armee würde Monate erfordern. Eine kleine Mehr heit, so erklärte Lindbergh schließlich, überschwemm« den Kongreß und die Press« mit Kriegspropaganda und geb« dafür große Gummen aus. Eine einsichtige Stimme auS den USA. Gonverneur OSbor« gegen Verwicklung Amerikas in den Europakrieg 1lNeuoork. In den „Detrott News" erhebt der frü here Gouverneur de» Staate» Michigan, Osborn, die Stimme der Einsicht und Warnung gegen ein« Verwicklung Amerikas in -en Europatrteg. Großbritannien werde sich nicht auf der englischen Insel an der Peripherie feines Weltreiches behaupten können, schrieb OSborn, sondern es zöge nach Kanada, da» größer sei, als die Beretntgten Staaten. Deutschland kämpfe zweifellos um sein Leben. Er sei selbst in Madagaskar gewesen während der Ein nahme durch die Franzosen und habe mit eigenen Augen gesehen, wie brutal die Einwohner bteser Insel zu Sklaven gemacht worden seien. England» Herrschaft in Änbien sei ebeasall» furchtbar. England» und Frankreichs Machthaber hätten selbst bi« Drachenzähne gesät. Die Welt sei nicht gerecht zwischen »en einzelnen Böltern verteilt. Ja rücksichtsloser Selbsterkenntnis fuhr Gouverneur Osborn fort: »Wenn wir nicht vor 20 Jahren unser« Arm«« nach Europa geschickt hätt«n, wäre es nie zu diesem Kriege gekommen? deshalb haben wir eine große Verantwortung für diesen Krieg. Ohne «ns hätten die Deutschen damals gesiegt und alle ihr« gerechten Ansprüche befriedigt. Sie wurden ihrer Kolonien beraubt, obwohl Großbritannien et« viertel der Weltobersläche besitzt. Ich bin so englisch, wie nur irgendjemand sein kann, aber ich bin sür Wahrheit and Gerechtigkeit uUd laste mich nicht durch Haßvorurtetl« beein- puste«. Von Kriegsberichter Ret» artz 14. 6. iPK.s Die Staffelkapitäne sind zur Be sprechung beim Gruppenkommandeur gerufen. Die Staffeln haben Bereitschaft, alles ist klar zum Einsatz, der jede Minute kommen kann. Draußen über dem Land senken sich die ersten Abendschatten. Die Motoren unserer treuen Vögel rattern bereits auf Probe. Der Dienst ruft! Der Dienst! Nein, das ist kein Dienst mehr sür uns alle in brr Staffel. Der Frindeinsatz ist Herzenssache geworden, unser Scherf lein, das zum Stege beitragen will. Jeder ist mit ganzer Seele dabei, den Erfolg zu erkämpfen. Wir sind auf den Hafen von Eherbourg angesetzt. Die Mondsichel wölbt sich im blauen Dunst der beginnenden Nacht, als unser Horst in der Dunkelheit entschwindet. Da» nachtschlascnbe Deutschland gibt von oben keine Erkennung seiner Städte und Dörfer. Wir mistens, wenn wir über Holland sind. Wir sehen cs an den erleuchteten Fenstern der Ortschasten, die ganze Straßenzügr au» dem Dunkel heben. Auch Belgien gibt uns so Kunde. Neber dem Kanal ballt sich eine Wolkendecke, die bin und wieder aufgertsten wirb und uns den Standort unsere» Fluge» zeigt. Dir Strecke zwischen Calais und Dover hat au» der Höhe die Breite eine» Bache». Unsere Staffel scheint im Horchgerät der Engländer zu sein. Sie tagen mit den Lichtschimmern ihrer Scheinwerfer am nächtlichen Himmel kreuz und quer und erwischen un« auch einmal und erhellen unser« Kabine, baß wir mühelos die Karten lesen können. Aber wir huschen ihnen im Nu aus dem verräterischen Lichtschein. Und nun suchen sie wie- der aufgeregt und befingern den Himmel mit Millionen elektrischer Kerzen. Bet Le Havre ist man noch nervöser. Die Franzosen ballern anstänbtg mit ihrer schweren Flak in die Gegend und bestrahlen den Horizont mit ihren Scheinwerfern. Wir fliegen stur unseren Kur». Cherbourg! Dann kommt plötzlich die Meldung von unserem Funker: „Zwei Maschinen hinter un«l" Nachtjäger de» Feinde» sind auf dem Anstand. Der Staffelkapitän hat abend angekündigte Sonbermeldung Einflüge feindlicher Flugzeuge üb ttalten hat folgenden Wortlaut: »Die im Heeresbericht Nr. 4 erwähnten feindlichen Lust- und Gecangrisse sanden in den frühen Morgenstun den de» IS. Juni statt. Ueber Rom wurden Flugzettrl solgenden Inhalt» ab- geworfen: „Der Duce hat den Krieg gewollt! Da ist er! Frankreich hat nichts gegen euch! Haltet still! Frankreich wird stillhalten. Frauen Italien»! Niemand hat Italien angegriffen! Eure Söhne, eure Männer, eure Verlobten sind nicht ausgezogen, um das Vaterland zu verteidigen. Sie leiden und starben, um den Stolz eine» Manne» zu befrtedtgen. Siegreich oder besiegt werdet ihr Hunger, Elend und Sklaverei erleiden." Durch ein Geschoß der Luftabwehr wurde eine Frau leicht verletzt. In Turin wurden durch ein in einem Hau» explodier tes Geschoß ber Luftabwehr ein Mann getütet und wettere »wslf Zivilpersonen leicht verletzt. In Genua wurden durch da» Feuer feindlicher Kreu zer einige Prtvathäuser durch mittlere und klein« Gra naten beschädigt, wobei drei Zivilpersonen getötet und 12 verletzt wurden. Bet dem kombinierten Angriff feindlicher Luft- und Seestreitkräfte auf Savona wurden sechs Zivilpersonen getötet und 22 verletzt. In Jmperia wurde ein 72jähriger Angestellter getötet. Bei dem Angriff auf Venedig wurden acht Zivil- Personen leicht verletzt. In allen anderen Orten ist weder nennenswerter Sachschaden angertchtet worden, noch sind Perl»»»» za» Schaden gekommen." Italien wartet ab «egtzpten bestimmt sei« L»s selbst js Rom. Nach ber amtlichen Uebergabc der Erklärung der ägyptischen Regierung über den Abbruch der diplomati schen Beziehungen mit Italien wird in zuständigen ttalie- Nischen Kreisen unter Verzicht auf «ine sofortige konkret« Stellungnahme der Ansicht Ausdruck gegeben, man werbe zunächst sehen wüsten, wie die ägyptisch« Regierung selbst ihr« Erklärung auslegen und Handhaben wolle. Ausschließlich davon werb« in Zukunft die Haltung ber italienischen Re- gierung abhänge», wie das sich im übrigen ohne weiteres auch aus der bekannten Erklärung de» Duce vom letzten Montag ergebe. Eine Erklärung des ägyptischen Ministerpräsidenten Aegypten teilt den Abbruch der diplomatische» Beziehungen z« Italien mit jl Rom. Einer amtlichen Verlautbarung zusolge hat die ägyptische Regierung der italienischen eine Mitteilung zugehen lasten, der zusolge die ägptische Regierung auf Grund der italienischen Kriegserklärung gemäß -em Allianzvertrag mit Großbritannien beschlossen hat, die diplomatischen Beziehungen mit der italienischen Regierung abzubrechcn. Die ägyptische Kammer und der Senat haben im Verlauf ihrer Sitzungen vom 12. Juni ein« vom Mini sterpräsidenten abgegebene Erklärung gebilligt. Nach dieser Erklärung wirb Aegypten sich an sein« Allianz mit Großbritannien halten, seine Verpflichtungen respektieren und innerhalb seine» Gebiets bemüht sein, sei nem Verbündeten alle die Entschlüsse und alle bi« Erleich terungen zuteil werben lasten, die er verlangen wirb. Aegypten wird nur bann am Krieg tetlnehmen, wenn italie nische Soldaten die Initiative zu einem Einmarsch in ägyptische» Gebiet unternehmen werben, wenn Italien ägyptische Städte durch Bombardierung »erstüren oder Luftangriff« gegen militärische ägyptisch« Ziele durchführen wirb. Lindbergh warnt erneut vor einer amerikanischen Einmischung in europäische Angelegenheiten )l Neuyork. In einer Rundfunkrede wandte sich Oberst Ltnbbergh am Sonnabendabend erneut gegen eine amerikanisch« Einmischung in europäisch« Angelegenheiten und «»klärt«, di« Amerika»«« sollten -em Zutretben auf «ine Verwicklung in -en Europakrteg und -em Drohen mit TageSbesehl Generals der Flieger Stumpfs i an die Luftwaffe „Ein entscheidender Abschnitt im Kamps gegen England ist stegreich beendet" )s Oslo. General der Flieger Stumpfs erließ nach dem Abschluß der Operationen in Norwegen solgen den Tagesbefehl an die Soldaten der Luftwaffe: „Der Rückzug der Engländer aus Narvik und die Kapitulation ber letzten norwegischen Regimenter beendet die Kampfhandlungen auf dem norwegischen Kriegsschau platz. Di« krafterprobte Gruppe Dietl hat, unterstützt von Matrosen und Fallschirmjägern, in wochenlangem schweren Ringen erfolgreich burchgehalten. Ein weiterer entscheiden der Abschnitt im Kampf gegen England ist siegreich beendet. Erstmalig in der Kriegsgeschichte ist damit ein Unter- nehmen, das in engster Zusammenarbeit aller drei Wehr- machtStetle burchgesührt wurde, ersolgretch abgeschloffen. Wie im Polenseldzug hat auch diesmal die Luftwaffe ihre krtegSentschetbende Bedeutung unter Beweis gestellt. In wagemutigem Einsatz haben Kampf- und TranSportver- bände bei Tag und Nacht feindlichen Widerstand zerschla- gen, die englische Flotte und das ExpeditionSheer ber Alli ierten schwer getroffen und die Schwierigkeiten -eS norwegischen Raumes erfolgreich überwunden. In höchster soldatischer Pflichterfüllung haben sich Fall schirmjäger und Teile des Regiments General Göring oft Vis »um letzten Mann in vorgeschobenen Stellungen ge halten. Namen wie DombaaS und Narvik bleiben Merk steine in -er Geschichte ber Fallschtrmtruppe. Die Tresf- sicherheit und ständige Wachsamkeit der Flakartillerie bat den Luftraum über den Stützpunkten ber deutschen Wehr- macht in Norwegen von gegnerischen Luftangriffen fretge- halten ober ihre Wirkung ausgeschaltet. Ebenso haben Luftnachrichtenverbänbe den Gelände- und Wetterschwterig- ketten »um Trotz in selbstlosem Einsatz die Verbindung zwischen den kämpfenden Truppen und der Führung her- gestellt und erhalten und damit die Voraussetzung für die Schnelligkeit und Beweglichkeit ber Kampfführung erbracht. Die Erfolge der fliegenden Verbände wären jedoch nicht denkbar, wenn nicht jeder einzelne Mann ber Boden organisation einsatzbereit auf dem Posten gestanden hätte. Ohne die soldatische Erfüllung im Kampf gegen den Geg- ner zu «rlehen, haben sie alle in schweigsamer Pslichtersül- lang schwere Strapazen und Entbehrungen ertragen. In stolzer Trauer gedenken wir unserer Kameraden, die durch bas Opfer ihres Leben» den Steg ermöglichten. Ihr Sterben ist uns Mahnung zum Einsatz unserer gan- »en Persönlichkeit in Krieg und Frieden für den Neubau »es deutschen LebenSraume». Im Augenblick des Steges gilt unser Dank und unser Stolz ber Ovserfreudtgkeit und g«einten Kraft unseres Volkes. Wir Soldaten ber Lust waffe in Norwegen zeigen diesen Geist und beweisen un- sere innere Haltung durch soldatische Pflichterfüllung bi» »um letzten Atemzuge. Jeder an seinem Platze für Führer und Volk." Die nächtlichen Einflüge feindlicher Flieger über Mittel- und Norditalien ff Rom. Die im italienischen Heeresbericht vom Sonn tiber die nächtlichen er Mittel- »nd Nord- stunden di« deutschen Truppenverbände. Stunde um Stunde fahren nun schon die motorisierten Kolonnen an den Generälen vorbei. Nicht enden will daS stählerne Band der Fahrzeuge. Deutsche Marschmusik klingt auf, al» die Infanterie mit straffem Schritt vortzeimarschtert. Sie alle, die hier beim Einmarsch in Pari» dabei sind, sind sich sieder historischen Stunde voll bewußt, jener Stunde, für die sie seit Wochen gekämpft haben, für die mancher Kamerad den Heldentod starb. Es war nicht umsonst gewesen. Der deutsche Soldat darf mit ernstem Stolz diese Stunde erleben, in der der Kommandierende General der Heeresgruppe di« Parade seiner Kämpfer abnimmt. Vom Arc de Triomphe knattert die Fahne des Deutschen Reiches ihr SiegeSlied. Nun stauen sich die Menschen am Place Etoile. Ein geschichtliches und militärisches Schauspiel ohne gleichen erleben sie. Unfaßbar noch für viele, die noch am Abend vorher meinten, die Franzosen seien im siegenden Vormarsch gegen die deutschen Truppen. Auch hier hat eine unverantwortliche Lügenpropaganda die wahren Tat sachen verschleiert. Desto mehr ist man überall von dem disziplinierten deutschen Einmarsch überrascht. Ein« Be ruhigung ist über die Bevölkerung von Parts gekommen. Sie haben den deutschen Soldaten kennengelernt, sie wer den ihn auch zu achten wissen. Nur abseits, da stehen manche Frauen und weinen. Das ist zu diel sür ihre Nerven gewesen. Erst mußten sie ihre Männer für Eng land in die Krieg schicken, und jetzt müssen sie ansehen, daß der Feind friedlich, ohne brutale Gewalt in ihre Hauptstadt einzieht. Noch immer ziehen die Truppenverbände über den Place Etoile. Wir schauen in die Gesichter unserer Sol daten. Was haben sie nicht alles ertragen und erkämpft, bi» sie diesen feierlichen und triumphalen Vorbeimarsch erleben durften? Der Staub von Frankreichs Straßen, die Spuren harter Gefechte, alle Marschschwierigkeiten sind überglänzt von dem Leuchten ihrer Augen. Stolz und Er griffenheit über das große Erleben hat die Gesichter blank gemacht. Tie sind ja die ersten deutschen Soldaten seit siebenzig Jahren, die wieder als Sieger in Frankreich» Hauptstadt einrücke». Unmöglich ist es, den überwältigen den Eindruck zu beschreiben, den dieser Tag auf un« deutsche Soldaten macht. Noch ist das Erlebnis zu frisch, noch kön nen wir die Worte nicht finden, die nur annähernd aus drücken können, was wir an diesem 14. Juni 1940 erleben. Die Größe des Tages gebietet vorerst Schweigen. Don Kriegsberichter Frank Götz p .. 1«. 6. (P. K.) Deutsche Truppen sind am 14. Juni 1940 um 8,15 Uhr deutscher Zeit in Pari» «inmarschiert. Während der Vormittagsstunden nahitzen der Oberbefehls haber der Heeresgruppe, zwei Kommandierende General« sowie zwei Divisionskommandeure den Vorbeimarsch am Place Etoile, im Schatten des mächtigen Arc de Triomphe ab. Ter deutsche Soldat diktierte in diesem Augenblick Geschichte. Paris' wischte sich noch den Schlaf aus den Augen, als am Morgen des 14. Juni um 7 Uhr die deutschen Truppen 10 Kilometer vor der französischen Hauptstadt standen. Hatte die deutsche Panzeraufklärung noch am Vor abend mit schwachen feindlichen Kräften Zusammenstöße, so waren es am 14. Juni nur einige Straßensperren, die den deutschen Vormarsch aufhalten sollten. Die Pionier« packten noch einmal zu, dann war die lebte Schranke ge fallen, der Weg nach Paris ist frei. Unbehindert fährt die Spitze der Aufklärungsabteilung durch die Parisei» Vorstadt. Müde Gesichter pressen sich an bist Feusterskl>eiben, wissen noch nicht, ob es Wirklichkeit ist oder Traum. Je lveiter es in die Stadt geht, desto wacher wird Paris. Man läust an den Straßenecken zusammen, be spricht das große Ereignis. Die Deutschen sind, da. Und nun erlebt Paris den Einzug der deut schen Truppen ganz anders, al» eS sich ihn vorge stellt hatte. Keine Horden überschwemmen Frankreich, plündern und zerstören, sondern die disziplinierte deutsche Wehrmacht rückt in langen Kolonnen durch die Hauptstraßen der Stadt ein. Die Menschen säumen zurückhaltend den Straßenrand, sie diskutieren, sind immer wieder verwundert über die Ruhe und Ordnung, in der sich der Einmarsch abwickelt. Der Alpdruck deutscher Bomben angriffe ist genommen. Paris atmet auf. Auf dem Place Etoile steht der Kommandierende General eines ÄK mit seinen beiden Divisionskomman deuren. Der (General ist an der Spitze feiner Divisionen in Paris eingerückt. Nun schreitet er zum Grabmal Kes Unbekannten Soldaten im Arc de Triomphe. Grüßend ehrt er die Wcilwstätte. Um 12,80 Uhr beginnt der historische Vorbeimarsch deutscher Regimenter und Divisionen auf dem Place Etoile in Paris. Strahlenförmig laufen die breiten Straßen vom Place Etoile auseinander Aus ihnen marschieren seit den Morgen- die Ruhe weg. Bon unserer Seit« kommt kein Schuß au» den Maschinengewehren. Go leicht fängt man un» nicht in» Visier der feindlichen Bordkanonen. Damit die suchenden Verfolger abgrwimmelt werden, ergreifen wir wirksame Maßnahmen und sind sie los. Bald sehen wir sie ab- schwirren. Wir befinden un» jetzt kurz vor dem Ziel. Ringsum blinken Scheinwerfer auf Scheinwerfer,' aber e» nützt ihnen nichts, sie bekommen un» nicht in den Lichtschein, dafür pras seln die Bomben herunter auf den Hafen und seine An lagen. Sie sind gut zu erkennen. Die Detonationen blitzen zu un» herauf, Flammen schlagen wenig später in de» Nachtbimmel. Sie haben gute Wirkung, unsere Bomben. Auf dem Rückflug sehen wir Le Havre und seine Hafen anlagen lichterloh brennen. Kameraden haben dort ihre Bomben geworfen. Die Schleusen sind zerstört, der Hafen unbrauchbar. Unser Auftrag ist erfüllt. Wir fliegen über feindliches Land, über die Front, die auch in dieser Nacht nicht zur Ruhe kommt. Unten tobt schwerer Artilleriekampf. Hier hartnäckige Verteidigung und drüben bei unseren Kameraden drängende» Vorwärts stürmen. Wir misten wohl, daß der Feind nicht standhaltrn kann. Die Moral des Kampfes ist bei unseren Truppen. Zur Moral de» Kampfe» eine kleine Probe: Auf unserem Flug über Belgien und Holland, den wir in geringer Höhe machen, fallen un» zahlreiche Brände auf, die wir vor Tagen noch nicht sahen. Im Glas erkenne ich «in großes, schloßartigr» Gehöft, da» von haushohen Flammen zerfressen wirb. Hier hat der englische Bundesgenosse gehaust, der seine Bomben auf die offenen Ortschaften seine» ehemaligen Kriegspartners wirft. ES ist der typisch englische Geist sür die bereitwillige Hille, die durch die Stärk« der deutschen Wehrmacht daneben ge gangen ist. Nun tobt sich seine Wut an der bedauerns werten Zivilbevölkerung Belgien» und Hollands au», die froh ist, den Krieg endlich durch die Deuischen in ihrem Land gebannt zu sehen Auch das werden wir zu präsen- tieren misten, John Bull! Wie Tanger durch dle spanischen Truppen besetzt wurde jl Madrid. DNB. erfährt au» Tanger solgeudc Einzelheiten über die Besetzung durch die spanischen Trup pen: Am 14. Juni um S Uhr morgens lief im Hafen von Tanger al» erstes spanische» Kriegsschiff seit End« de» Bürgerkrieges da» Minensuchboot „Bulcano" mit einer Kompanie Marineinfanterie ein. Gleichzeitig fuhren auf Lastwagen, au» Letuan kommend, Abteilungen ber Kalifen- garde Mrhalla unter Befehl de» spanischen OberstleuinaniS Garpia Ripoll und de» Inspekteur» der genannte« Truppe Antonio Puste «in. Die Nachricht von ber Ankunft ber spanischen Truppen verbreiteie sich wie ein Laufseuer unier der Bevölkerung. Nach kurzer Zeit standen bereit» alle von Spaniern und Italienern bewohnien Häuser im Flaggenschmuck. Die spa nischen Truppen besetzien die strategischen Punkie ber Stadt und marschierten mit dem Kommandeur zu Pferde an ber Spitze durch die Siraßen der internaiionalen Stabt. Auf dem Frankreich-Platz und dem Großen Marki hatte sich «ine riesige Menge Europäer und Eingeborener eingefunden, welche die Truppen mit begeisterten Hochrufen auf Spanien empfing. Der spanische Vertreter besucht« mittag» die Vertreter der Mächte de» Tangerstatut», um ihnen den Entschluß ber spanischen Regierung mitzuteilen. Der englische und ber französische Gesandte forderten daraufhin ihr« Kolonien auf, keinen Widerstand zu leisten und Zwischenfälle zu ver- meiden. Da» Leben verläuft normal. Di« internaiional« Bevölkerung und die Behörden stellen sich widerstandslos unter spanischen Befehl. Höchste spanische Au-zeichnung sür Ribbentrop )l In einer Stadt tm Vesten. Im Auftrage des spanischen GtaatSchef» un- Generalissimus Franco über reichte der Chef de» spanischen Generalstabes, General vtgon, dem Reichsminister b«S Auswärtige« von Ribben- höchste spanische Auszeichnung, die Kette de» ,.m Joch und den Pfeilen. Der Reichsaußenminifter hat General Franco darauf- hin folgendes Telegramm gesandt: „Eure Exzellenz bitt« ich, meinen aufrichtigsten Dank für die mir zuteil gewordene hohe Ehrung durch di« UeVerretchung der Kette de» Orden» vom Joch und den Pfeilen durch den General vigon ent- gegennehmen zu wollen. Ich erblick« darin ei« neue» Zei chen der engen Verbundenheit und der traditionellen Freundschaft »wischen Spanien «nd Deutschlands Die Kette de» Orden» vom Joch und den Pfeilen ist ein« Auszeichnung, die bi»her in Deutschland nur dem Generalfelbmarschall Hermann Göring verliehen wurde.
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