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Riesaer Tageblatt Dienstag, 4. Juni LN40, aveadS S3. Jahr,. J-IS» Deutsche Truppe« i« Dünlirchen eingedrungen Postscheckkont« DraSd« löSO Sftokafse: «i^a Nr. « Drahtanschrift» Tageblatt Kies« Fernruf »»? v-ftfach N» « Zufttllgebllhr, Lurch Postbezu, RM t,I1 «tuscht. Postgebühr fthu« s sind bi» 10 Uhr vormittag» aufzugeben: ein« Gewähr für ta» ten« mm.Zetl« im Texttetl LS Rpf sGrunLschrtst: Petit »mm hoch,, üg« schließt ter Verlag bi« Ynanspruchmchme au» Mängeln nicht Gertchttftau» ist l»ie^. Höher« Gewalt. v«trteb»ftärungeu ns». La» kttejaer L-geblatt erscheint lebe» T,, aben^h V,» Uhr mll «u»nahme ter «onn- unb gesttaa«. «e„,»,r«t», »et vor-u»»ahkun-, für «tue» Monat > Mark Lustellgebühr), bet Abholung tn »er «elchSstlstell, Wochenkarte <b ausetnantersolgeute Nr.) » Ros, «in-elnummer 1k> Rpf «»teigen st, »t« «mmuer be» «u»g< Lrschetnen au bestimmten Tagen unt Plätzen wtrt nicht übernommen. 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Da« VLerkommando der Wehrmacht gibt bekaimt: Der Kampf um Dünkirchen steht vor de« Abschluß. Unsere Truppen find in die Stadt eingedrnnge« und haben dem verzweifelt sich wehrenden Seind da» Tort Louis entrifie«. Der Hiiuserkampf mit franzöfifchen Truppen, denen die Aufgabe zuteil geworden «ar, die Tlucht der englischen Soldaten auf die Schiffe zu decken, ist «och im Gange. Die Luftwaffe griff, wie schon durch Soudermeldung bekanntgegeben, am S. «. mit starken »erbiinden aller Waffe« die Bast« der franzöfifchen Luftwaffe um Pari« überraschend an. S« gelang, die feindliche Luftverteidigung auvzuschalten, und in znfammengefabte« -och- und Tiefangriffen auf -llfe« und Sndustriewerke der franzöfifchen Luftwaffe stärkst« Wir» kung zu erzielen. Zahlreiche Befinde «nd Explosionen wurde» beobachtet. 3n Lnftkümpsen wurde« 104 Flugzeuge abgeschoffen, i« -allen oder am Vode« SS0 bi« 400 Flugzeuge zerstört. Die Flakartillerie erzielte am S. «. 21 Abschüsse. Gegenüber diesen außerordentlichen Erfolge« werden «ur S eigene Flugzeuge vermißt. 3n der Nacht vom S. zum 4. Juni hat der Gegner seine Einflüge und Bombenangriffe in -olland, West» «nd Südweftdeutschland fortgesetzt. Die Erfolge waren ebenso gering wie bisher. Dabei gelang es bei Rotterdam «nd in Westdeutschland, je ei» Flugzeug durch Flak, 2 «eitere feindliche Flugzeuge durch Nachtjäger abzufchießen. Angriff uns das Herr Frankreichs Deutsche Kampfgeschwader zerstören die militärischen Fiele von Pari- Hunderte und Aberhunderte von Bombern über der französischen Hauptstadt (Bon Kriegsberichter Robert Baur) ft ... Dem T Juni 1949 wird i» der Geschichte der Auseinandersetzung mit de» Weftmächt«« «i»e besondere Bedeutung zukomme«: n« diese« Tage lernte die Bevölkerung der sranzösiche» Hauptstadt zum «rfteumal seit Kriegsbegiu» die «na«, heure Schlagkraft der deutsche» Lustmasse kennen, di« au einem einzigen Nachmittag mit eine« Einsatz von Kampsverbändeu »om Feind delegte Klug» pliitze «nd Anlagen der sranzöstschen Luftwaffe um und in Pari» in Schutt und Asch« legte. Hunderte von Bomber» auf dem Anmarsch nach Paris Es ist ein Großkampftag i« wahrsten Sinne des Wortes. Bo« unserer Maschine aus, einem Aufklärer, bietet sich uns ei« Bild, wie es überwältigender nicht sei« konnte. Soweit das Ange reicht, sehen wir Sampsgeschwa» der, die alle das gleiche Ziel haben: sie sind ans dem An» marsch nach Paris. Durch die Feuerzone der franzöfifchen Flak Welt hinten am Horizont glitzert die Seine aus. Wir näher« uns «nserem Ziel. Die Spannung erreicht ihre» Höhepunkt, als die ersten Sprengwolke« der französische« Klak vor den Maschine« sichtbar werden. Aber ruhig und gelassen steuer« di« Flngzengsührer die Bomber dnrch den Feuergürtel, den wir mehrere Minuten lang kreuzen. Die Schüsse liegen «eist recht gut, aber können unsere Kampfgruppe nicht zu einer Kursänderung zwinge«. Bombe« regnen vom Himmel Dau« ist es soweit. Bor «ns wird das Ziel sichtbar: der Flughafen von Billeuenve-Lrlq-Paris. In aller Rnh« machen sich »nsere Bomdenschützen zu« Wnrs fertig, «ud dann regnen Bombe« aller Kaliber »om Himmel. Hundert Meter Hohe Stichflammen steigen »om Erdboden ans. Die l»«iden großen Hallen in der Mitt« des Platzes «nd di« S Hallen «m das Rollfeld stehen in rotem Fenerfchein. Wenige Sekunden später liege« dichte fchwarze Rauchwolken über der Stätte, an der unsere Bomben ganze Arbeit ge macht haben. Nichts ist ba unten ganz geblieben. Die Maschinen, di« zur Zeit unseres Angriffes noch ans dem Rollfeld standen, find vernichtet. Das gleiche Bild ans de« Flugplätzen, die wir wenig später überstiegen. Ueberall sitzen die Bombe« mitten im Ziel. Rechts unten schwelen die Ueberrefte eines Arsenals, das dnrch Bolltresser völlig zerstört wurde. Weithin sichtbar leuchten die Hellen Flammen eines Danklagers z« uns heraus, dessen reiche Borräte dnrch «ine« wohlgezielte« Nurs in Brand gesetzt wurden. Die Schreiberling« an der Seine werden es «ach diesem «ngrtss schwer haben, vor ihrer Leserschaft zu bestehe«. Schreckersüllt hört« die Bevölkerung der srauzösischeu Hauptstadt i« ihren Kellern Stunden hindurch das Dröhne» unserer Kampsmaschiue«, die ihre Bomben dahin brachte», wo sie sie habe« wollten. Fetzt wird kein Leugne« «nd keine Beschönigung «ehr Helse«. Nach dem S. Fant wird ganz Frankreich »iffe«, welches Los ihm beschiede« ist. Belgier protestieren gegen Frankreichs Kulturschande ff Berlin. Tie größte Kulturschande, die sich die Westmächte auch in diesem Kriege wieder zuschulden kom men lassen, ist die Entsendung schwarzer Truppen an di« Front zur „Verteidigung der europäischen Zivilisation gegen die nazistischen Barbaren". Gegen diese Schamlosig keit empören sich nicht nur das neutrale Ausland, sondern in erster Linie die Nationen, denen dnrch die farbigen Truppen aus dem Innern Afrikas „geholfen" werden sollte. Tas geht aus der nachfolgenden Erklärung hervor, die die Einwohner von Marbais am 19. Mai abgaben: Marbais (Brabant), den 19. Mai 1940. Wir Unter zeichnete, Bürgermeister und Einwohner vou Marbais, .Er kläre«, baß vor der Ankunft der deutsche« Truppe« tu nuferer Gemeinde farbige Soldaten des französischen Heeres zahlreiche von unserer Bevölkerung »erlassene Wohnungen besetzt «nd geplündert habe«. Ans dieser Tatsache gelaugen au u«S entrüstet« Beschwerde» der vo« ihrer Flucht bereits zurückkommenden Bewohner. Wir stellen fest, da« gleich, artig« Handlungen auch »o« Soldaten der verbündeten Armee« selbst begangen wurde«. sgezZ: Gottauz, Deltonr, Desuenr, Durienx, Deschamps, Bosecg«. Duff Cooper bekam In Paris allerhand zu hören Er entschnldigt sich offensichtlich für daS „geringe Interesse" Englands an Frankreich )s Genf. DaS brutal-egoistische Gebaren der Eng länder während der Kämpfe in Belgien «nd Nordfrank» reich, daS seine Krönung fand in der Erfolgreichen" Flucht ans heimatlich« Gestade, scheint bei de« Franzosen ««« doch einige Bedenke« über die „Uneigennützigkeit" d«S Berbündeten anfstetgen z« lasse«. Sin Zeichen dafür ist, daß der «en« Insormationsminister Dnss Cooper am Montag in Paris weilte, wo er eine «nssprache mit seine« sranzöfischcn Kollege» hatte. Am Abend hielt Cooper dann von Pari» a»S eine Rundfunkrede, ohne die kein Tag jetzt vergeht. Die Eindrücke der französischen Beschwerden müsie« s» nachhaltig gewesen sein, daß sie in der Ansprache ihre« tteberschlag sande». „Es geschieht ost", sagte er, „daß Tat, sachen, die Großbritannien von geringe« Interesse er scheinen, lebenswichtig für Frankre») sind ««» »aß dnrch die Unwiflenheit des einen de» andere« ernfte Gefahre erwachsen." Er hat schon recht, der gute Duff Cooper, mit dem ge ringen Interesse Englands an lebenswichtigen Fragen Frankreichs oder der englischen Berbündeten und Kriegs opfer ganz allgemein. Aus diesem geringen Interesse er wuchs auch der Wunsch, diese anderen den Krieg gegen Deutschland führen zu lassen, während es England nur auf die Ernte ankommt. Duff Cooper bemühte sich nun, einen britischen Ge- sinnungswandel vorzutäuschen, indem er Verständnis für Frankreichs Lage — jetzt, nachdem England es ins Un glück hineingerissen hat — heuchelte. Schwedische Fettung würdigt dm Einsatz der PK. „Die besten Bilder, Zeitungen «nd Reportage« kommen aus Dentschland" )( Stockholm. „Nya Dagligt Allehanda" stellt am Montag fest, daß Deutschland seinen Propagandaapparat viel besser beherrsche als die Westmächte. Tie besten -und ersten Frontbilber kämen immer aus Deutschland, die' am besten ausgestatteten Zeitungen seien die deutschen, uns die besten Rundfunkreportagen seien gleichfalls die deut schen. — In diesem Zusammenhang hebt die Zeitung vor allem den Einsatz der deutschen Propagandakompanien her vor, die in vorderster Linie ihren Dienst täten. Die Iunitagung des italienischen Ministerrates Berwaltungstechnische Beschlüsi« gefaßt )i Rom. Der italienische Minifterrat ist am Dienstag unter dem Borfitz des Duce zu seiner ordentlichen I»«i> t«g»«g znsammengetreten. Sie dauerte kaum 1'/, Stunde« und genehmigte im Zuge der bekannten Bereitschaftsmaß» «ahme» eine Reihe verwaltungstechnischer Beschlüße. So wurde« u. a. aus Borschlag des Duce »erabschiedet: Ei» Ge» setzeutwurs, wonach die Staatsverwaltung die zum Heeres, dienst eingezogenen Beamten durch weibliches Persoual er, fetze» kann; ein Gesetzesdekret, wonach das Gesetz über die Organisation der Nation im Krieg aus die Uebrrseegebiet« ausgedchut wird: einen Gesetzentwurf zur straften Durch führung der Disziplin in allen kriegswirtschaftliche» Be» trieben, ein« nicht näher bestimmte Erhöhung de» Haus haltes des Marineminifteriumo für neue Schisssbauteu: die Bereitfwllnng eines Kredite» von 499 Millionen Lire zu« Bau »o» Speicher» uud Lagerhäuser» sür laudwirtschast» lich« Produkte uud endlich ein« Maßnahme zur Kontrolle «nd gegebenensall» zur Ausarbeitung der Rationierung der Bestände an Lebensmitteln und Güter« des täglichen B«, darf» Rocco zu mehrtägigem Besuch in Berlin )i Berlin. Am Dienstag vormittag tras der Gene raldirektor des Auslandspressedienste» de» italienischen Ministeriums sür Bolksknltnr, Gesandter Rocco, z» eine« mehrtägigen Besuch in Berlin ei», »m Frnge« d« gemeinfamen Pressebearbeftnng z» besprechen. Belga und Gulden sollen das sinkende Psund retten „Alliierter Münzblock" als »enefter Dreh der London«» Plutokraten ft Berlin. Nach Meldungen englischer Zeitungen soll, wie an anderer Stelle bereits berichtet, die Bildung eines „Alliierten Münzblockcs", aus Psund Sterling, Franken. Belga und Gnlden bestehend, in Kürze erfolgen. Zweifellos verfolgen die maßgebenden Londoner Kreise mit diesem Plan die Indienststellung der aus den Nieder- landen und Belgien abtransportiertcn Gold- und Devisen bestände sür ihre Kriegszwecke. Nicht genug damit, daß ihre Truppen die Bevölkerung der beiden Länder durch sinnlose Zerstörungen wirtschaftlich schädigten, soll nun auch noch das greifbare Kapital dieser Leute ansgebeutet und in den bereits sehr ausfüllungsbedürftigen WährungS- topf der Westmächte geworfen werden. Es ist sür die Skrupellosigkeit der führenden britischen Finanzkreiie be zeichnend, daß sie die bisher gesunde belgische und nieder ländische Währung gerade im jetzigen Augenblick an das ständig mehr absinkende Psund binden, daS allmählich jegliche» internationle Vertrauen verliert und sogar von seinen letzten Anhängern, wie vor einigen Tagen vo» Griechenland, verlassen wird. So behandelt England die Neutralen Echt britische Rücksichtslosigkeit gegenüber der griechischen Schiffahrt ft Athen. Englands Politik hat wieder einmal ge zeigt, daß nur das rein englische Interesse seine Haltung regelt. Als England die griechischen Handelsschiffe brauchte, unternahm es Schritte durch seinen Athener Gesandten, bedrohte und erpreßte die griechischen Reeder, damit sie ihre Schisse anslieserten, andernfalls sie keine englischen Kohlen erhielten. Nachdem nun England dir dänischen, norwegischen, holländischen und belgischen Schifte beschlag nahmt hat, setzt es die Chartergebülircn um über die Hälfte herab und bringt damit die griechische Handelsschiff fahrt in eine schwierige Lage. Tie Folge ist, daß viele Familien hungern und darben. Italien bewundert die bisherige Gefangenenzahl „Sie gibt einen Begriff von den Ausmaßen dieser Bernichtnngsschlacht" ft Rom. Tie erste Gefangcuenzahl aus der Einkrei sungsschlacht in Flandern hat in Italien den allergrößten Eindruck hinterlassen. Man betont, daß die 830 liM gefange nen Franzosen und Engländer einen klaren Begriff von den Ausmaßen und der Bedeutung dieser gewaltigsten Vernich tungsschlacht aller Zeiten vermittelten. Nicht minder be eindruckt haben auch die neuerlichen Erfolge der Luftwaffe vor Dünkirchen und im Aermelkanal sowie der erste Luft angriff auf Frankreichs grüßten Mittelmeerhafen Marseille, der ebenfalls als eine Glanzleistung der deutschen Luftwaffe angesehen und eingehend gewürdigt wirb. „Tribuna" be tont, daß die deutsche Luftwaffe mit Marseille einen der grüßten feindlichen Häfen und den besten ausgcbautcn französischen Flottenstützpunkt des MittelmeercS angegrif fen habe. Die Bomben, die zwei große Handelsschiffe im dortigen Hafen trafen, hätten Frankreich bewiesen, daß di« deutsche Luftwaffe alle gesteckten Ziele zu erreichen ver möge. Auch Marseille sei heute nicht mehr sicher, und da mit sei Frankreichs Verkehr zur See einer neuen Gefahr ausgesetzt.