Volltext Seite (XML)
Vellage zn» Alesaer Tageblatt. Mittwach, 14 Februar 1S4», abeaSS SS. Jahrg. «ine «blösungskompanie aus dem Marsch» Meltbild-Wagenborg-K.) Letzte Besprech»»««, vor dem Stoßtrupp-Unternehwe» sPK. Kropf-Scherl-M.s Soldaten nnd Arbeiter )l Berlin. Reichsminifter Seldte führte Montag abend im Rundfunk in einer Rede über die Bedeutung »nd Ersolge des richtigen Arbeitseinsatzes u. a. aus: Eines hat sich schon herausgestellt: Deutschland ist militärisch nicht zu schlagen. Daher hoffen unsere Feinde, uns wirtschaftlich zu besiegen! Aber auch das wird sich als großer Irrtum Herausstellen. Seit langem nämlich hat unsere Staatssllhrung die militärische und wirtschaft liche, insbesondere auch die Arbeitskraft, in ein wohlüber legtes Verhältnis zueinander gebracht. Wir alle haben aus den Erfahrungen des Weltkrieges gelernt. Damals mußte man erst mühsam versuchen, eine Kriegswirtschaft aufzubauen. Heute konnte sofort nach Kriegsbcginn die volle Leistungskraft der Nation für eine crfolgverbürgende KriegSführuna eingesetzt werden. Die Erfüllung zmeier Borauösetzuugeu »ar dafür ent» scheidend: Einmal der richtige Arbeitseinsatz sedes «chassen» den Deutschen und znm zweite» di« Erhaltung de» soziale« Friedens. Ohne einen solche» wäre« unser Ausstieg und «»sere gewaltige Produktiv» der letzten Jahre und die Ausrüstung »»möglich gewesen. Dieses läßt uns «ine wichtige Tatsache erkennen: ArdeitSkrast »nd Wehrkraft sind ein», «ns dieser Erkenntnis fußt unsere Arbeitseinfatzpolitik. Die Neichsregierunq begnügte sich nicht damit, irgend welche Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen. Vielmehr begann sie eine aus weite Licht auSgrrtchtete Arbcitseinsavvolttik zu betreiben. Als der Führer große nationale Ausgaben stellte, wurde eine Lenkung und Ltruerung der Arbeits kraft umio notwendiger, als die Entwicklung im Arbeite- einsatz schon damals eine leistungs- und zahlenmäßige Verschwendung deutscher ArdeitSkrast verbot. Al» die Aufrüstung und der Vicrfahresplan anzulaufen begannen, wußten daher besondere Maßnahmen ergrifscn werden, um die gestellten Aufgaben erfüllen zu können. Danach verlangte das Jahr 1N88 neu« zusätzliche Leistungen von gewaltigem Ausmaß. Der Führer gab damals den Befehl zur Verstärkung rümpfen nebeneinander des Heeres, der Marine und der Luftwaffe sowie zum Bau des Westwalles. Retchsminiftcr Seldte brachte dann seinen Ltolz dar- über zum Ausdruck, daß es der Arbeitseinsatzvcrwaltung gelungen ist, möglich zu machen, was unmöglich schien, nämlich immer wieder brachliegende oder nicht richtig ein gesetzte Arbeitskräfte aufzuspürrn und im Interesse de» Ganzen einznsetzcn. Der bisherige Sriegsverlans hat »»» alle» die Ueber» zengnng gegeben, daß ein »oransschanendes, ökonomisch richtiges Haushalten mit den Arbeitskräften »nd ihr rich tiger Einsatz gesichert ist Diese» nmrde schon gleich z» Krlegsbegin» deutlich. Im Angnst 1SSS kannten wir kein« Arbeit»lofigkeit «ehr. Der Ucberqang ton der Friedens» ans die Kriegswirtjchast bat im September l»W zur N«, schicht»»« »o» viele« taufende« Arbeitskräften gcsnhrr, trotzdem war er nicht mit «cn«enswerte» Betriebs» ftillegnage« «nd großer Arbeitslosigkeit verbunden. Tie sreigewvrdene« Arbeitskräfte konnten in kürzester Feist in andere Arbeit »ermittelt werde». Da» gleiche gilt für die solgende» Kriegsmonate I« ganze« Reich zählte« wir in, Dezmber ISS» »nr »ißmm Arbeitslose, davon waren lediglich 18 »NN »oll einsatzsähig. Es kann keine Zweisel darüber gebe«, daß «»» auch die nächste« Kriegsmonat« keine größere Arbeitslosigkeit bringen Der deutsche Arbeiter und Angestellte können sich daraus verlassen, daß dir Reichsrrgierung auch künstighin keine Arbeitskraft brochliegrn läßt, sondern aus den Plan stellt, auf dem der Einsatz den größten Nutzen für Volk und Ltaat bringt. Däne persönlich« Osser wird es aller» ding» dabei »ich« abqehen: Soldaten nnd Arbeiter kämpie« nebeneinander! Beide stehen nnter dem Gebot des tato len Kriege»! Nur die Nation, dir dieses Gebot am besten erfüllt, wird siegen. Aber ebenso wie der Ltaat vorbild lich seine Soldaten und ihre Anqehüriaen betreut, ebenso wird er auch dafür sorgen, daß den schaffenden Menschen die sozialpolitischen Errungenschaften, soweit nur irgend möglich, erhalten bleiben. SriegSsrortt der Wissenschaft Berlin. Bor den Letter» wissenschaftlicher Zeit schriften sprach am Dienstag der Chef der Heeresarchive, Generalleutnant Dr. h. e. von Rab««a«, über bas Thema ' „Sriegssro«rt der Wissenschaft". Er führte u a. aus: „In jedem Kriege gibt es ein besondere», leider oft r icht aus reichend beachtetes Problem. Man hat es mit einem zünftigen Ausdruck das katalauntsche Problem genannt. In der Schlacht auf den katalaunischen Felbern war die Kampfwut so grob, wurde um eine so grobe Entscheidung und daher derart bi» zum «»bersten gestritten, dab die Geister und Seelen der Gefallenen auf dem Wege zum Himmel und zur Hülle weiterkämpften. — In dem gegen wärtigen Krieg hat der entscheidende Kampf mit der Waffe im Westen noch nicht eingesetzt. Trotzdem besteht das kata» launische Problem. Der Kampf der Geister und Seele» ist in vollem Gange. Wenn dieser Krieg ein Gchicksalskrieg ist, dann müssen die besten Köpfe das letzte hergeben, ihn zu gewinnen. Eine der Kräfte, in denen uns der Herrgott Ueberlegenheit gab, ist unsere Wissenschaft. Nutzen wir sie! Es gibt keine Wissenschaft für sich. Da» ist eine Binsenwahrheit. In seder Wissenschaft soll man aber heute sühlen. daß ihr der Krieg vornehmlichstcr Gegenstand der Lehre und Forschung ist. So ketzerisch das klingen mag: WaS setzt nur wesent lich ist für eine Zeit nach dem Kriege, das ist Leerlauf. In den Vordergrund stelle ich dabei das Gebiet des Philo- sophen und des Historikers. An unseren Hochschulen herrsche KriegSgeist! Hochschule und Studentenschaft sollen zu einem Krieg-aktivnm werden. ES handelt sich darum, den Wehrgeist, das KriegSvcrständnts, den Webrwillen in unserer studierenden Jugend zu erhalten. Deutsche Wis senschaft pflegt aber nicht nur den Geist, sie hegt auch die Seele. Wie sollte man reine Geistigkeit zurückerobern, den Opfermut des WchrwillcnS stärken, ohne auf die Seele zu wirken. Es gibt keine Wissenschaft, dir. sobald sie will, nicht im Seelischen wirken könnte. Wir werden alles für hen Sieg unserer Seelen einsctzen müssen". Chamberlain sammelt schon Kirchenleuchter )s Amsterdam. Chamberlain hat dem englischen Matertalmtntster den Auftrag erteilt, eine Bestandsauf- nähme aller in England vorhandenen „bronzenen und kupsernen Kirchrnleuchter und sonstigen Kirchengeräte" vorzunehmen, da man sehr bald gezwungen sein würde, die in den englische» Kirche« vorhandenen Metallreserveu z» «obilisiere». Ans Vorstellungen, die von kirchlicher Sette wegen dieser Maßnahme erhoben wurden, antworte te» die Beauftragten Chamberlain», „baß man nur für den äußersten Fall einen Ueberblick über die im Lande vorhandenen Kriegsrohstoffe gewinnen wolle." — Auch diese Nachricht ist ein Beweis der ersolgreichen dentschen Gegen» Maßnahme» im Handelskriege. Das reiche England, das über alle Schätze der Erde zu verfügen behauptet und das den neutralen Staaten täglich von seiner „alle Weltmeere beherrschenden Stellung" erzählt, muß sich an Kirchen geräte halten, um seine Metallvvrräte auszusüllen. Denn sein« Flotte ist offensichtlich nicht mehr imstande, seinen Bedarf an Rohstoffen sicherzustellen. Neue englische Lüge zerplatzt ft Bukarest. Der Berichterstatter de» Dailo Expreß m Bukarest hatte die Tatarenmeldung verbreitet, daß deutsche Agenten die Urheber eiuer Explosion auf dem rumänischen Donauufer, und zwar in dem durch Merbatterirn geschützten Donauabschnitt, seien. Sämtliche Geschütze seien durch die Explosion zerstört und drei rumänische Soldaten getötet worden. Die amtlich« rnmäntsche Nachrichtenagentur setzt dieser all' zu durchsichtigen englischen Greuellüge ein kategorische» Dementi entgegen, in dem sie betont, daß die von dem Bukarester Korrespondenten de» Daily Expreß verbreitete Meldung über eine angebliche Explosion bet Orsova in der Nähe de» Eisernen Tores der Dona« in keiner Weise den Tatsachen entspricht. Vie Welk rum Abschluß des deutsch-russischen Saudelstzeetrages ss Berlin. Der Abschluß des dentlch-rnsfischen Han delsvertrages hat in der Presse der ganze« Welt seiner großen Bedeut««« entlprechend «ine weitgehende Würdi gung gesunden: Rom: Der Abschluß wird in römischen Kreisen als eine wichtige Stärkung der dentschen Widerstandskraft äe> urteilt. Er zeige erneut, wie verfehlt alle britischen Lpeku lationrn. einen deutsch-russischen Gegensatz zu schassen, seien. Die Zeit arbeite auch ans dem Gebiet der Blockade für Deutschland. In italienischen Wirtschaftskrcisen erkennt man auch an, daß das Abkommen aus einer organischen Grundlage stehe, da es sich um zwei sich ergänzende Volks wirtschaften handele. Budapest: Die Unterzeichnung wird von den großen Tageszeitungen in breiten Schlagzeilen gebracht. „Uj Magyarsag" stellt fest, daß Deutschland die russischen Roh warenlieferungen mit industriellen Lieferungen ausglei chen werde. Im Untertitel beißt es. der Warenaustausch werd« bereits im erst«« Jahr, des Wirtschaftsabkommens den seit de« Weltkrieg überhaupt erreichten Höchstverkehr überslügeln. Bukarest: Hier hat die Nachricht vom Abschluß des deutsch-russischen Wirtschaftsabkommen» als größt« Sensa» tio» gewirkt. Das „Bukarester Tageblatt" bezeichnet den Vertrag als einen Wendepunkt in der Weltgeschichte. Stockholm: „LvenSka Dagbladct" bring» die Mel düng auf der ersten Leite in sensationeller Ausmachung und schreibt: „Der HandelSanstansch sei der größt« >«it dem Weltkrieg". Oslo: Alle Blätter melden an bevorzugter Ltcll« und in größter Ausmachung die Unterzeichnung. .Alten- posten" bringt dir Nachricht unter der Ueberschrift: „Rus sische Rohftoss« gegen dentsche Jndnstrieprodnkte". „Morgenbladet" stellt sie unter den Titel: „Deutschland wendet sich vom Westen nach dem Osten. — Ein Ucberein- kommen da» der englischen Blockade rntgegrnarbeitet". Üowno: Auch in Litauen bat der Abschluß stärkste Beachtung gesunden. Die Prelle übernimm« eine wörtliche Wiedergabe de» Kommunique» an leitender Stelle. Helsinki: „Hufvudstadsbladct" veröffentlich» einen ausführlichen Bericht über den Abschluß. Der Vertrag habe den Zweck, durch eine Koordination der Produktion der beiden Länder sie vom Handel mit den Weftmächten vollständig unabhängig zu «achen. „Helsingin Lanomai" schreibt. Deutschlairü habe seine beiden für die Zusammen arbeit mit Rußland gesetzten Ziele, einen Zweifrontenkrieg zu vermeiden, und die Robstofszusuhr zu sichern, vollauf erreicht. Amsterdam: Die Morgenprelle bring» fast aus nahmslos das Zustandekommen des Wirtschaftsabkommen» als wichtigstes Tagesereignis. „Tclegraas" bezeichnet den Abschluß des neuen Vertrage» als Beginn eines ganz neue« Kapitels in de, dentsch-rnssischeu Handelsbeziehun gen. „Nienve Rottrrdamschc Courant" bezeichnet es als besonders bemerkenswert, dab beide Vertragspartner ihr gesamtes Wirtschaftsleben einander anvanen wollten, um sich beiderseits wirtschaftlich von dem englisch französischen Einfluß unabhängig zu macken. ai«n--a»«eL, Oie 5oftküsys Kerls 5>'e mscsis-selbrl-cten eLklitkkrlsn 5«-»oppen «/) »e ... berls. vkum zvennpz/tf rnsl Stimmung bk-chuesiSk^, - -9^ " Ws rui-iau MWWn. ß«r b 'M