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Krtegsgräberfürsorge in Polen udz. Berlin. Der Bolksbund deutsche KriegSgräber- sürsorge teilt mit, daß die Arbeit der Wehrmachtsgräber- Ossiziere in der Erfassung und Sicherung der Sowaten- gräber nach den Mitteslungen des Oberkommandos der Wehr macht große Fortschritte macht, so daß alle Angehörigen der Gefallenen über das Schicksal der Gräber und ihre Betreuung beruhigt sein können. Zum Totensonntag sind alle Gräber geschmückt worden. Immer wieder wird von den Angehörigen der Wunsch geäußert, die Gräber recht bald einmal besuchen und mit eigener Hand schmücken zu können. Dieser Wunsch wird erfüllt werden, und durch Verhandlung mit der Reichsbahn sollen verbilligte Reise möglichkeiten geschaffen werden. Die Angehörigen Müssen aber noch Geduld haben. Abgesehen davon, daß die Fahrt- und Unterbringungsmöglichkeiten noch zu gering sind, ist ein Besuch der Graber, die oft weitab von den Hauptver kehrsstraßen liegen, im Winter bei Schneefall, Kälte und den schlechten Wegen undurchführbar. Sobald es die Verhältnisse gestatten, werden die Reise möglichkeiten bekanntgegeben. Di« Gräber bezirke sind eingehend bereist und vor allen Dingen in den ehemaligen Kampfräumen Plätze gesucht und gesunden worden, die geeignet und würdig sind, unsere Gefallenen aufzunehmen. Dort sollen die Mahnmale entstehen, die ihr Andenken für alle Zeiten festhalten. Die Prüfungsarbeiten werden so gefördert, daß bereits im Frühjahr mit den prsjten Ausgestaltungsmaßnahmen begonnen werden kann. Die Kälte zwingt zu Einfckränkungen in der Stromlteferung in Norwegen )l OSlo. Der anhaltende strenge Frost hat das reichste Elektrizitätsland der Welt, Norwegen, in große Schwierigkeiten bet der Stromversorgung gebracht. Die Staubecken sind fast völlig zugefroren, und die Elektrizitäts werke leiben daher unter Wassermangel. Die Stromliefe rung an die großen industriellen Werke mußte bereits ein geschränkt werben, so daß die Fabriken zur Aufrechterhal- tung ihre- Betriebes auf ihre knappen Kohlenvorräte zurückgreisen mußten. Man rechnet bet weiterem Anhalten des Frostes mit einer Verschärfung -er Gtromrattonterung auch für die Bevölkerung. Neues vom Lage 1« Vtld und Wort «ach »er «ukuuft »er Wolhynien-Deutsche« in Lodfch I überstanden. — Rechts: Im Treck mit Pferd und Wagen Links: Wolhyniendeutsche Landarbetterfamilte im Durch- sin» die wolhyniendeutschen Rückwanderer in Lodsch ein- zangSlagrr Lodfch. Sie hat die beschwerliche Rette gut I getroffen. (Atlanttk-Wagenborg—M.) Bei unserer Küstenartillerie Tebephonist am Geschütz einer Küstenvattertt lWeltbild-Wagenborg-M.) Ans Wacht an Dentschlands Küste« Ein Scheinwerfer wirb getarnt. (Weltbild-Wagenborg—M.) Eisbeseitign«« i« Holland I Zu diesem Bild schreibt der holländische Berichterstatter: j Kälte nicht gehindert wird, stud zahlreiche Arbeiter dabei, I Deutschland ist Hollands bester Kunde für viele Erzeugnisse I die Kanäle eisfrei zn machen, nm die Ausfuhr nach Deutsch- t des Landes Damit der SchtfsStransport der Güter durch die I land nicht stocken zu laste». «Weltbild-Wagenborg—M.) Lna,KlMmkl6lM.Ä VU«K VltzUiL «IG» M0V0t,NtMMt» Os. Fortsetzung.) Wsihrenb Johanna noch späht und schaut und daS Ge lände durchsucht nach dem, waS die Ricke erschreckt hat, kommt von dorther, wo sie im Holz verschwunden, ein grauenhaft schriller Ton, der sie herumreißt und -u laufen zwingt. Dann steht sie da- Grausige, da- die Heiligkeit des Walde- entweiht, die Stätte des Frieden- zum Mord platz stempelt und ein unschuldiges Geschöpf zum Opfer werden läßt: Die Ricke hat sich in einer Drahtschlinge verfangen, strampelt mit den Läufen am Boden, röchelt, schreit, schnellt hoch und bricht zusammen. Die Lichter treten ihr au» den Höhlen, sie stampft und wehrt sich gegen den Zugriff Johanna-, die vergeblich die Schlinge am Hals« zu lockern sucht. Sie zieht sich immer wie der zu. „Mein Gott/ zittert ff«, „mein Gott, laß «- nicht Ml Kommt mir denn niemand zu Hilfe?^ Ueber ihren knienden Körper beugt sich plötzlich noch ein anderer, weitet mit kräftigen Fäusten die Schlinge und sagt ihr, wa» fie tun soll: den Kopf der Ricke lang sam herauSziehen, sie wehrt sich sa kaum noch." Die beiden Kitzen stehen hilflos und unwissend, tap pen ungeschickt umher und haben keine Ahnung, was eben ihrer Mutter widerfuhr. Sie wundern sich nur, daß sie so heftig nach Luft ringen und so ängstlich atmen mutz. „Hast du schon öfter derlei bemerkt?" fragt Joachim Fandor und findet eS ganz selbstverständlich, oatz sich die Kitzen schutzsuchend in Johanna- Schoß flüchten. „Werden hier öfter Schlingen gelegt?" r Es sei da» zweitemal. sagt sie, unk al- enthielte Sie Frage einen Vorwurf für sie, meint sie, sie durchgehe ohnedies den Wald des öfteren nach allen Richtungen. „Ich habe kürzlich schon etwa- Achnliche» bemerkt, aber ich wollte es nicht so recht glauben. — Komm," lockt sie da» Muttertier. „Komm, du Arme»" Behutsam schiebt sie ihr die beiden Jungen zu. Allmählich beruhigt sich der Leib der Ricke. Ihr Atem wird langsamer, Ne ver- sucht auf die Beine zu kommen und steht einen Augen- blick unbeweglich, als könne sie nicht glauben, daß «S ihr noch einmal vergönnt fei, durch oe« schattenden Tann zu springen. „Ich finde ihn schon, den Sump, der «S getan hat," sagt Johanna mit zuckendem Mund. „Ich meine — ich weiß schon, wo ich ihn zu suchen habe! — Laust eurer Ptutter nach," ermuntert sie die Jungen, die noch un schlüssig stehen und schauen, wohin ste sich wenden sollen. „ES ist doch manche» ander», al» ich gedacht habe," sagt Kandor, neben ihr hergehen-. „Ich hätte früher kommen sollen —" „Ja! Biel früher!" lautet ihre schonungslos« Trwkde- rung. „ES ist übrigens vollkommen verkehrt, daß du setzt drei Tage hintereinander mit den Knechten zum Mähen gehst. An diese Arbeit mutzt du dich doch erst wieder gewöhnen. TS Ist doch auch im Frühjahr gemäht worden, wo du nicht da warst." „DaS wußte ich nicht," spottet er, zuckt sogleich aber zusammen, weil ihm seine linke Achsel plötzlich wie Feuer sticht und steckt die Hand zwischen die beiden letzten Hemdknöpfe. „Du hast mich jedenfalls vollkom men erseht, liebe Base." Ihr Gesicht wechselt den Ausdruck kaum, al» ste ent- segnet, sie habe nur getan, was ihre Pflicht sei. — Voll kommen ersetzen ließe sich ein Mann nie. „Woher weißt du denn das?" fragt er. „Nun, eben aus Erfahrung. Ich bin doch schon lange genug hier," antwortet ste. „Die Leute sind gewiß nicht aufsässig — aber fett du hier bist, gehen die Knechte rascher. Und die Mägde haben mehr Freude, will mir scheinen — ^anz abgesehen davon, daß deine Mutter *Und ^u*?" fragt er, ihr sein Gesicht zuwendend. sieht picht einmal zu ihm auf und hebt nur die ^Er betrachtet ste prüfend. Sie hat nicht das Geringste, wümlt sie sich mit Lenore vergleichen ließe. ES sind zwet vollkommen verschiedene Frauentypen: Hier die Ingen-, -ort die Reife. An Lenore ist ihm alles ver- traut, bei Johanna muß er erst suchen Uno schürfen. Er hat daS Gefühl, al» wappne sie sich mit einer leichten Abwehr aeaen ibn. Er möchte gern willen, worin diese Abwehr begründet ist. — Furcht vor ihm ist eS nicht. Sie zeigt sich durchaus nicht scheu, hat ihn mit dem ver- wandtschastuchen du begrüßt und weicht ihm niemals a«S, wenn ste zusammeutreffen. — Vielleicht Ab neigung? Man kann schließlich nicht bet allen Frauen ein wärmeres Gefühl für sich erwarten. „Bist du gern hier?" kragt er, um nicht stumm neben ihr herzugehen. „Ja, ich war gern da." „Darf«ich dich bitten, daß du dich auch Lenores an» nimmst, wenn ste kommt?" „ES hätte dieser Bitte nicht bedurft, Joachim." „Ich danke dir," sagt er und spürt, als er ihre Hand an den Mm»- hebt, das Zucken, das durch ihre Finger rinnt. * * * Johanna kommt in dieser Nacht auf leisen Füßen bis an seine Tür und legt das Ohr dagegen. Er weiß nicht, daß ihre Zimmer nur durch einen Schrank getrennt sind. Tie hört ihn zuweilen stöhnen und ist unschlüssig, ob fie hineingehen und ihn fragen soll, ob sie ihm nicht dienstbar sein könne ... Dann überwindet sie die Hem- - mung und läßt den Knöchel leise gegen das Holz pochen. Statt ein« Erwiderung öffnet sich die Tür, und er steht vor ihr. „Habe ich dich gestört?" fragt er. „Ich werde morgen früh umziehen." „Du hast mich nicht gestört," flüstert sie, und es ist ihr unmöglich, das Erschrecken zu verbergen, das sie Überfallen hin; denn sein Gesicht ist in jeder Linie ver ändert, weiß und alt, und hat seit dem Morgen tiefe Furchen um den Mund bekommen. „Ist es die Achsel?" fragt ste. „Kann ich etwas für dich tun?" Er schüttelt den Kopf und macht einen Schritt zn ihr auf den Gang. „ES geht mir wie der Ricke — begreifst du?" „Nein." „Um so bester," sagt er. „Ich werde dich von jetzt ab nicht mehr stören. Morgen beziehe ich die Giebelstube. — Gute Nacht, Johanna." „Gute Nacht, Joachim." Nun quält sie sich, daß sie zu ihm gegangen ist. Jetzt weiß er. daß ste sein Stöhnen hört, und hatte eS doch nicht wissen dürfen. „. . . Es geht mir wie der Ricke —" hatte er gesagt . . . Die Ricke hatte -en Kopf in eine Schlinge gebracht und wäre verendet, wenn sic nicht Hilfe gefunden hätte. — Was Meinte er wohl mit der Schlinge? — (Fortsetzung folgt.)