Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1939-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193903201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19390320
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19390320
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-03
- Tag 1939-03-20
-
Monat
1939-03
-
Jahr
1939
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
dem Führer zusubeln. Wir passieren die festlich erleuchtete Wiener Straße und fahren unter der Hochbahnbriicke hin durch, die durch wunderbaren Grün- und Gold-Schmuck in «in große- Tor verwandelt worben ist und tu riesigen goldenen Lettern die Inschrift trägt: „Wir banken unserem Führer!" 3n den Arbeitervierteln des großen Berlin Aus den Stratzenzügen rings nm den Oranienplatz waren schon in den Nachmittagsstunden die Tausende und aber Tausende herangestrümt, die heute abend beim Emp fang des Führers mit dabei sein wollten. Aus ihren Mietskasernen hier inmitten des Arbeiterviertels der Reich-Hauptstadt kamen sic heraus, die Männer und Frauen des schaffenden Berlin, traten an i)» Neih und Glied, um den Schöpfer Grobdcutschlands zu grüßen und ihm ihren begeisterten Dank für seine letzte geschichtliche Friedenstat barzubringen. Die Dunkelheit bricht herein, und jetzt im gleißenden Licht der Scheinwerfer kommt baS Festkleid, das die Straßen angelegt haben, erst zur vollen Geltung. Brennend rot leuchten die unzähligen flatternden Hakenkreuzkahnen Hinter den Fenstern der Häuser blitzen Tausende von Lichtern und Lämpchen auf, die WillkommenSgrüße der Arbeiter Berlins. Die Feuer in den Schalen der haus hohen Pylonen flackern im Winde. Ucberall sieht man mit Tannengrün geschmückte Bilder des Führers, und Spruch bänder künden den Dank der Maste an den Mehrer -es Reiches. Und weiter geht die Fahrt. Auf dem Oranienplatz grüßen zwei haushohe Fahnenpnlonen, und die ganze Dresdner Straße ist ein einziges Fahncnmecr. Der flackernde Feuerschein der Pylonen und die glitzernden Flämmchen von Millionen und aber Millionen Kerzen tauchen diese abendliche Stunde in ein märchenhaftes Licht So wurde WeUqesckichte Unsere Gedanken gehen zurück an die großen und un vergeßlichen Tage, die hinter uns liegen, und deren glanz voller Höhepunkt diese Stunde des Einzuges in Berlin darstellt. Weiter geht die Fahrt des Führers. All unsere Slnv- sind gefesselt von dem märchenhaft schönen Bild, von dtesenz so elementaren AuSbruch und urgewaltigen Neberschäumen namenloser Begeisterung und übergroßer Freude. Wir fahren über die Noßstratze und die Breite Straße, wo eine Abordnung der SA.-Gruppe Sudeten Ausstellung genom men hat, zum Schloßplatz. Ein grandioses Hühenfeuerwerk begrüßt hier den Führer. Feenhaft leuchten die Hellen Farben der Raketen und LichtkaSkaden, die ihr gleißendes Licht weit über den Himmel auSstreuen.' Lichtdom Uster den Linde» Die Front des Schlosses ist hell angestrahlt. Benga lischeS Feuer hüllt Häuser, Menschen in einen zauberhaften Glanz. Bei der Einfahrt in die Straße Unter den Linden bietet sich uns ein Bild, wie wir eS noch nie erlebt haben, ein Lichtdom erstrahlt am neblig-wolkigen Himmel über diesem Stratzenzug und begleitet die Fahrt des Führers. Unzählige Schetnwerfersäulen vereinigen sich zu diesem einzigartigen Schauspiel, das die ganze Straße Unter den Linden in Tageshelle taucht. Der Ltchttunnel wirb abgelöst wiederum von einem großartige» Feuerwerk. So feiert Berlin den Einzug beS Führers, und über all diesem wunderbaren Schauspiel klingt und braust, rauscht und tönt immer wieder diese unvergeßliche Sinfonie des Jubels und der Begeisterung, die den Führer von der ersten Sekunde seines Aufenthaltes in Berlin an umgibt und nun in der Wilhelmstrabe und am Wtlhelmplatz noch einmal eine Steigerung erfährt. Auch den engsten Mit- arbeitern deS Führers, den Reichsminister» und Reichs leitern und den hohen Vertretern der Partei, des Staates und der Wehrmacht, die in den nächsten Wagen folgen, gilt die Begeisterung und der Jubel. Orkan der Freude auf dem Wtlhelmplatz Der Wtlhelmplatz ist Kopf an Kopf besetzt von einer wogenden Menschenmenge, die auf diesem durch so viele grobe Ereignisse im Dritten Reich historisch gewordenen Platz den Führer angesichts der Reichskanzlei mit einem Sturm der Begeisterung empfängt. Vor der Reichskanzler grüßt der Führer noch einmal dankend nach allen Setten und betritt sodann die Reichskanzlei. Aber der Jubel der Masten reißt nicht ab, denn sie alle hosscn, daß der Führer in wenigen Minuten auf dem Balkon der Reichskanzlei erscheinen wird. Auf dem Wtlhelmplatz! Seit den späten Nachmittag stunden war diese historische Stätte, an der bei so vielen großen Stunden das Volk von Berlin dem Führer seine i begeisterten Huldigungen dargebracht batte, das Ziel von I Zekntauscndcn, die sich bis hin zum „Kaiserhos" drängten I Standkonzerte von Mustkzügen der SA. und des NSK" Mela leiert die Rückkehr des Führers Ein nächtlicher Fackelzug drückte den Dank aller aus Gestern abend kehrte der Führer nach der geschicht lichen Tat wieder heim in die Reich-Hauptstadt- Genau so wie bei der Heimiwlung der Ostmark und des Sudeten landes, war er mit seinen Truvven als einer der ersten eingezogen ins befreite Land. Mit der jetzigen Tat hat er der Welt den Frieden gesichert. Was früher keiner für möglich gehalten, ist eingetroffeu: in Prag wehen wieder wie früher deutsche Fakiren und der Mosaikstaat von Ver sailles ist endgültig begraben! Nachdem die Riesaer die Empfangsfeierlichkeiten am Rundfunk teilweise mit erlebt hatten, sammelten sich abends 20,30 llkr auf dem Hindenburgplatz die Partei, ihre Glie derungen und die angeschlossencn Verbände, um den Füh rer durch emen Fackelzug zn ehren. Bet einem um diese Zeit niedergehenden Schneetrei ben batten sich SA., ff, NSFst. PL. und Werkschrren, NS.-Reichskriegcrl>u d^hsflä jer.HJ J"g- Volk, Rotes Kreuz, Reicßobund der Beamte», Sanitz und Feuerlösckzpolizei. Technische Nothjsse usw. in stattlicher Anzahl eingesunden, die um 9 Uhr vom Hindenburgplatz aus »um Marsch antraten, der sie über die Schlageter- straße nach der Klötzer-, Bismarck , Schiller-, Goethe-, Pausltzer Straß: nach der Straße der TA. führte, wo man die HanS-Sckiemm-SchuIe wieder recht wirkungsvoll mit langen Fahnen upv. geschmückt und zudem die Front der Schule taghell erleuchtete. Nachdem Sturmfübrcr Pg. Petri den Aufmarsch gemeldet hatte, ergriff Schulungsleiter Pg. Kirchhübel das Wort zu einer zündenden Ansprache. Der Führer habe m diesen Stunden, so führte er u. a. aus, wieder Einzug gehalten in der Reichshauptstadt. Die Bevölkerung habe lhm dabei in ergreifender Weise gehuldigt und ihm ge dankt, daß er Böhmen und Mähren heimgebracht ins großdeutsche Reich. Im vorigen Jahre sei er zweimal nach großen weltgeschichtlichen Ereignissen in der Reichs hauptstadt empfangen worden, die er an der Stütze winer Truppen selbst mit erlebte: die Befreiung der Ostmark und des Sudetenlandes. Die Welt könne diese großen geschichtlichen Ereignisse nicht so schnell aufnehmcn. Uns aber bleibe nur der Dank an den Führer für daS, was er hier wieder getan habe. Durch Opferfreudigkeit, Einigkeit, Gehorsam und Treue wollen wir dem Führer dafür danken, daß er unS einte, eine Wehr schuf und Deutschland zur Macht verhalf. Wenn die Gegner heute wieder dazu übergingen, auf Deutschland zu schimpfen, so sei bas der beste Beweis dafür, daß der Führer wieder eine Angelegenheit richtig ange packt hatte, denn zu der Zeit, als uns das Ausland lobte, da waren ivir schwach uno wehrlos. Zum Schluß seiner AnS'ührungcn betonte Pg. Kirch hübel. daß d>r Führer mit dieser weltgeschichtlichen Tat den Frieden gebracht habe nicht nur für Deutschland, son dern für die ganze europäische Welt. In Treue und Ge horsam wollten wir we-ter wie bisher hinter dem Führer stehen, dem Einer deS Reiches und dem Mehrer unserer Macht in der Welt. Nach dem Führergrnß und dem Gesang der National hymnen marschierten die Gliederungen und ange^chlossenen Verbände nach dem Nbolf-Hitler-Platz, wo die Fackeln abgelegt und der Zug aufgelöst wurde. Mit diese'' abendlichen Kundgebung hat Riesa nur einen kleinen Dank abgetragen an den Führer, der mit seiner weisen Voraussicht in den letzten Tagen wieder Probleme der Weltgeschichte gelöst hat. wie sie wohl keiner erwartet hätte und der damit Deutschland und der Welt den Frieden auf Jahrhunderte sicherte! Vet unseren Pionieren zu Gast Der „Tag der Wehrmacht" auch in diesem Jahre ein voller Erfolg Set«» wir ehrlich, als da- Programm vom „Tage der Wehrmacht", vor einigen Wochen zum ersten Male der Presse zur Kenntnis gebracht wurde, da wußten wir nicht, wie wir eS schaffen sollten nm bann einen Bericht zu lie- fern, da wirklich bet beiden Bataillonen „viel los" war. Aber genau so, wie die Wehrmacht trotz der Abgabe von Truppen für den Einmarsch nach Böhmen und Mähren den 2. Tag der Wehrmacht ordnungsgemäß dur-hstthrte. so wurde auch für die Presse gesorgt. Für den durch Krankheit verhinderten Oberst Htldemann führte Oberleutnant Klier freundlicherweise durch die Stätten, wo was los war und der Krastmagen brachte uns von einer Stelle zur anderen. Go will ich denn ein Stimmungsbild geben von dem. was wir in den Kasernen usw. erlebten, als wir gerade dort wäre». Um 10 Uhr sollten die Vorführungen in der Mudra. Kaserne beginnen, aber schon weit früher waren die ersten da, die sich sagten, früh wird noch nicht gleich solcher Betrieb sein. Sie hatten auch recht, aber der Betrieb, der um Ist Uhr noch nicht war. der trat bann ab >/,11 Uhr in verstärktem Umfange ein. Keiner wollte sich die Möglichkeit entgehen laßen, einmal einen Blick „hinter die Kultßen" zu tun. Unter dem Dach bei der Mobellschau begann der Rundgang. Hier hatte man Brücken von der kleinsten bis zur größten Klasse, solche die vorbereitet waren zum Sprengen, alte Brücken aus der Zeit Cäsars usw. aufgebaut, die sonst als Anschauungsmaterial dienen. Sperrhinder- ntsse und Panzerfallen und ein Sandkasten bildeten den Beschluß der Ausstellung. Nachdem den Mannschaftsstuben ein kurzer Besuch ab gestattet worden war, ging es zu dem für den Pionier lieb sten Gebäude: dem Gebäude mit der großen Küche und den Spetsesälen, von denen eS in der Mubra- Kaserne zwei gibt. Da sind vier große Dampfkessel, die für Fletsch, Gemüse, Kartoffeln und Kasseekochcn Verwendung finden, die neuesten Fischbratvfen sorgen dafür, baß in kürzester Zett riesige Mengen verarbeitet werben können, denn der Dienst an der frischen Luft strengt ja an und macht mächtig hungrig. Andere Räume geben den Frauen Gelegenheit, Kartoffeln und Gemüse zu schälen bzw. zu putzen, so daß man sich in der Küche mit diesen Dingen überhaupt nicht zu besaßen braucht usw Aber der Nunbgang ging weiter. Nachdem einem Schuppen mit den verschiedensten Pionier- geritten und dem Pferde st all ein Besuch abgestattet morden war ging eS in einen Raum, der sonst einem ge wöhnlichen Zivilisten nie und nimmer zugänglich ist: der Waffenmeisterei. Hier bekam man einen kleinen Einblick in die alten und neuen Waffen, sah neuzeitliche AuSrüstungSgegcnstiinbe usw. Die alten Soldaten de» Weltkrieges trennten sich jedenfalls durchweg sehr schwer von dieser Stätte. Sie zogen Vergleiche mit ihren frühe ren Massen usw. Der Waffenmeisterei angeschloßen ist die Schlosse rei, die Tischleret usw.. denn der größte Teil der Dinge, die man im Soldatenleben braucht die stammen aus der eigenen Werkstatt. Daß die Werkstätten mit den modernsten Maschinen eingerichtet sind, braucht ja nur am Rande bemerkt zu werden. In der großen Krastwagenhalle waren eS die Ponton-Wagen, die Motorboot-Förderwagcn usw., die leb haftes Interesse beanspruchten. Die Kinder kamen bann in der Reithalle aus ihre Kosten. Oft zum ersten Male in ihrem kurzen bisherigen Leben überhaupt bestiegen sie hier Pferde und wurden mehrere Runden geführt. Für die Erwachsenen wurden dann Schaureiten, Springen usw. durchgeführt, di« lebhaften Beifall sanden. Nach dem man den Pioniermaschtnen, die durch große Drucklufterzeuger in Gang gesetzt wurden, die Bohr- und Schneidemaschinen, Sägen usw. besichtigt hatte, ging es zu der Stelle, wo man mal mit dem MG. schießen konnte. Ein kleiner Steppke, höchstens vier Jahre alt, war hier gerade dabet, „loSzuballern". Um die Besichtigung einigermaßen echt zu machen, hatte man die MGS. teilweise mit einer bunkermätzigen Verkleidung umgeben und zudem noch verschiedene Ziele aufgestellt, nach denen geschoßen werden konnte. In der Turnhalle wurde dann gezeigt, was die Wehrmacht für Sport betreibt. In mehreren Mutübungen bekam man einen Einblick in die leicht- und schwerathlettsche Arbeit. Daß dabei da» Boxen nicht vergeßen wurde, ist ja selbstverständlich. Zum anderen wurde gesprungen, «in Salto nach dem anderen gedreht usw., so daß die Besucher teilweise nicht aus dem Staunen herauSkamen. Aber der „dumme August" gab kritische Proben echten deutschen Soldatenhumors. Der Clou waren natürlich in diesem Jahre wieder die Rundfahrten mit den großen Rauvcnwagen und ver schiedenen anderen Fahrzeugen der Wehrmacht, die sich einer sehr regen »Anteilnahme erfreuter»" hatten mit ihren flotten Märschen aufgesptelt. Prächtig baS Bild des Platzes. Neben den Fahnen sind es vor allem die vielen tausend Lichter an den Fen stern, die baS herrliche Bild auSmachen. Auf dem First der Dächer stehen, ein leuchtender Kranz, die Fackelträger. Fieberhaft war die Gpannuvw gestiegen, bis endlich bas Kommando „Präsentiert daS Gewehr!" an die Soldaten gegeben wurde -und der Donner des Feuerwerks vom Brandenburger Tor daS Nahen des Führers verkündete. Im Wagen stehend fährt Adolf Hitler in langsamer Fahrt die Wtlhelmstraße entlang. Der Jubel der Men schen kennt keine Grenzen mehr. Ihre Heilrufe übertönen das Donnern des Feuerwerks. Allein die schmetternden Fanfaren des MusikkorpS durchdringen den Begeisterung»- sturm. Eine Gruppe Egerländer, die sich an der Einfahrt zu« Reichskanzlei ausgestellt hat, grüßt der Führer im Vorbei- fahren vor allen anderen. ES war diese Rückkehr in die Reichskanzlei das herrliche erbebende Schauspiel wie immer an den großen Tagen der jüngsten Geschichte, wenn der Führer mit seinen Getreuen unter dem Jubel und de» Begeisterungsstürmen zurückkehrt nach großer Tat. „Führer, wir danken Dir" Kaum aber ist der Führer in der Reichskanzlei, da durchbrechen die Maßen die Absperrungen, und mit einem einzigen Jubelschret auf den Lippen stürmen sie über di« Straße. Denn sie wißen, lange dauert eS nicht mehr, bis der Führer auf dem Balkon erscheinen wird. Und doch vergehen Minute»», in denen die Hunderttausend« schaffende Berliner nicht aufhören. ihrer Begeisterung Ausdruck zu geben. Endlich öffnet sich die Tür. Hunderttausend Hände strecken sich znm Gruß. „Sieg-Heil! Sieg-Heil! Sieg-Heil unserem Führer!" so grüßen ihn di« Berliner und danken »hm. So macht sich Berlin zum Dolmetsch der Gefühle de» ganzen deutschen Volkes. Als Adolf Hitler daS erste Mal a«f dem Balkon er, scheint, find iu seiner Begleitung Generalscldmarschall Hermann Göring und der ReichSminiftcr des Auswärtigen von Ribbentrop. Dreimal »och zeigt sich der Führer, dann aber zieht er sich zurück z» dringenden Besprechungen. Erst nach und nach verebbt die Hochstimmung ans dem Wilhelmplatz. Langsam gehen die Maßen auseinander, glücklich, ein« der großen und herrlichen Stunden der deutschen Geschichte in nächster Nähe miterlebt zu haben. Und was gab es sonst noch? Es wurden mit Klein- und Großkalibergewckrcn geschoßen, Filme wurden vor geführt usw., daß wohl jeder auf seine Kosten kam. Aber wir fuhren dann nach der Freiherr-von» der-Goltz-Kaserne, deren Eingang von den Män. nern recht srcundiich geschmückt worden war. Da fiel einem zunächst eine große Personen-Drahtseilbahn auf, die Personen vom ersten Stock eines Gebäudes über den Kascrnrnhöf hinweg nach einem Schuppen beförderte. Au» Kricgsgerät batte man gleich hinter dem Handballtor eine Brücke gebaut und die Rundfahrten, die sich hier ebensolcher Beliebtheit erfreuten, führten zum Ab- schluß über diese Brücke. Man konnte, um aus der Viel zahl der Möglichkeiten, sich zu betätigen, nur einige heraus, zugrcikeu, Handgranaten werfen, mit dem MG. schießen usw. Die Geräte konnten einer eingehenden Besichtigung unterzogen werden und im Gebäude der 1. Kompanie konute mau oben unter dem Dach schon am frühen Morgen nach den Klängen der HauSkavclle eine „keße Sohle aufs Parkett" legen. Da» Kino war so voll, baß an ein Hincinkommcn überhaupt nicht mehr zu denken »var. Die meisten Volksgenossen, die beide Kasernen oder nur eine besuchten, ließen selbstverständlich die Möglichkeit, am gemeinsamen Eintopseßen lErbscn und Specks tcilzunchmen, nicht ungenutzt vorttbergehen. ES waren nicht nur Hun derte. sondern Tausende, die hier verpflegt wurden. Infolge der Schmackhaftigkeit des Essens blieb eS sehr oft nicht bei einer Portion und jeder batte die Möglichkeit, sich an Ort und Steile davon zu überzeugen, daß die Pioniere sehr gut kochen. Es wurde jedenfalls in den dafür bestimmten Räumen auf die Stühle im wahrsten Sinne des Wortes von den Nachfolgenden „gewartet". Wer zu spät kam, mußte sogar traurigen Herzens erfahren, daß für ibn nichts mehr da »var. Ter nächste Weg führte unS dann nach dem Wasser- Übungsplatz, der vorintttagS nicht so starken Besuch oufznwcisen batte, doch am Nachmittag auch eine ganze Menge Volksgenossen unten sah. ES wurden dann dort in den Nachmtttagsstunden Ballons bochgrlaßen und die Volksgenossen, die bet der Lotterte — Lose wurden in rauben Mengen verkauft — Glück haben, die können dabei noch schöne Preise gewinnen. Der »vetteste Ballon flckg bis Eolmnitz bei Großenhain. Die Inhaber folgender Num mern können ihre Gewinne bet der 2. Kompanie abholen. 1. Flug: IN. 22, 8, 7: 2. F l u g: 38, 18, 43, 41. Auf dem WaßerübungSplatz hatte man Gelegenheit, Behelfsbrücken der verschieben«, Art zu sehen, Schnell- brücken zu begehen usw. Der Rundgang auf dein Wasser- UbungSplatz konnte aber nur gemacht werden, wenn der entsprechende „Brückenzoll" gezahlt worden mar. Lustige Schildchen, wie sie auch in der Kaserne des Bataillon« 24 anzutresfcn waren, wiesen dann auf die Bedeutung der einzelnen Ausstellungsgegenstände hin. Ta konnte man von einem Bann» mit der Seilbahn fahren, ein Brettersteg zeigte, was die Truppe zi» tun hat, um in einem sumpfigen Gelände mit den Fahrzeugen weiterzukommcn. Nachdem man die Unterlagen der behclfS. mäßigen Floßsackstcge besichtigt hatte, gelangte man über einer Bicr-Tonncn-Beheljsbrücke nach einem richtigen Floßsackstcg, der im Hasen des Waßerllbungsplatzes stand. Da inan alles mttinachen muß, »vurde eine kurze Flobsack, fahrt angetrcten, die bann zur Anlegebrücke führte, von wo aus »vir mit dem Motorboot nach der Anlegestelle an der Elbbrücke fuhren. Es war zwar etwas windig, der Wellen gang war teilweise etioaS hoch, doch was tut man nicht alles, um am „Tage der Wehrmacht" überall mit dabei ge wesen zu sein! Bon hier aus ging es dann zurück nach den beiden Kasernen, wo inzwischen ein sehr lebhafter Betrieb ein- gesetzt hatte. Einen Bericht über das Handballspiel finden unsere Leser im Sportteil. Man konnte überall sehr schöne Bilder der Verbunden- heit unserer Bevölkerung mit der Wehrmacht sehen. Daß dabei immer wieder gern und freudig in die Büchsen beS Winterhilsswerkes gegeben wurde, ist ja klar, denn alle, alle hatten ja erst in den letzten Tagen bei dem Einmarsch unserer Truppen in Böhmen und Mähren so viele hervor ragende Taten von unserer Wehrmacht gelesen oder von ihnen gekört. Am Abend bildeten bann Manöverbäll« im Hotel Rädisch und im „Anker" in Gröba den Abschluß de» in allen Teilen so gelungenen „Tages der Wehrmacht" in unserer Garnisonstadt Riesa. , Es bleibt nur noch nachzutragen, daß in Abwesenheit der beiden Bataillonschefs Oberstleutnant Sinz und Seeltg Major Martin bzw. Hauptmann Rutsartz und Haupt mann Feldmann bzw. Llaaß für die Durchführung der Veranstaltung in den beiden Kasernen verantwortlich zeichne en, mährend die Leitung auf dem WaßerübungSplatz in den Händen von Leutnant W «schick lag.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)