Volltext Seite (XML)
Auch dle Dorfstrahe blrgt Gefahren ndz. „In Zukunft soften diejenigen, die sich in der Frage der Verkebrsunfäfte leichtfertig oder böswillig den Pflichten entziehen, unnachsichtlich zur Rechenschaft ge- zogen werden und die Strenge des Gesches zu spüren bekommen." Diese Worte stellte Reichsminister Dr. Goeb bels in einer Rundfunkansprache besonders heraus, die die letzte BerkehrSunfallaktion eingeleitet hat. — Im allge meinen neigt man leicht zu der Annahme, daß die lieber- Windung der Verkehrsunfälle ausschließlich eine Ange legenheit der großen Städte ist. schon in dieser Vorstel lung liegt gegenüber dem Verkehrsproblem eine Unbedacht samkeit, denn die Dorfstraße birgt heute bei der immer fortschreitenden Motorisierung dieselben Gefahrmomente wie dre Hauptstraße einer großen Stadt. Hier können nicht die gleichen polizeilichen Vorsichtsmaßnahmen durchgeführt werden wie in den wichtigsten Brennpunkten des Groß stadtverkehrs. Da sich der Mensch überall dort, wo der Verkehr am stärksten ist, viel eher auf eine vernünftige Verkehrsregelung einstellt als an verkehrsarmen Stellen, darf man sogar annehmen, daß die Dorfstraßen nicht die verkehrSungesährlichsten sind. Gerade jetzt im Sommer, wenn die ersten Ernte wagen zwischen Feld und Hof hin und her rollen, ist eS an der Zett, sich grundsätzlich s o einzustellen, daß sich auch im Herbst, wenn die Straßen allzu ena erscheinen, der Verkehr reibungslos vollziehen kann. — Man mag tausend mal ohne vorherige Umschau selbst über den Fahrdamm gegangen, man mag hundertmal mit seinem Fahrrade auf der linken Straßenseite glücklich um die Ecke gekom men sein, — einmal kann solches Verhalten doch schlecht awiaeven. Und das Schlimme ist dabet, daß man hier durch nicht nur sich, sondern auch andere gefährdet. Der Ackerwagen muß von der Straßenkurve weggenommen wer den. Die Dorfrinder sind immer wieder zu besonnenem Handeln auf der Straße anzu halten. Jegliches Vieh ist ohne Aufsicht von der Straße fernzuhalten. — Auch auf dem Lande muß sich jetzt jeder »u verantwortungsbewußterem Handeln innerhalb des Straßenverkehrs erziehen, dann wird auch der Volks wagen, der ja zweifellos noch eine bedeutende Verkehrs steigerung bringt, die Verkehrsunfälle nicht vermehren. Tur Luftschuhbereitschaft gehört auch die DM. 37 Geistige Bereitschaft, die Schrecknisse eines Krieges zu ertragen, lustschutztechnisches Wissen und Können, — alles in allem: „Lustschutzbereitschaft" — beweisen den Abwehr willen und die Abwehrbereitschaft deS deutschen Volkes gegenüber feindlichen Uebersallgelüsten. Die Helsen dadurch mit den Frieden sichern. (Aus der Rede des Staatsministers Lenk, am 18. Juni 1938 am KönigSuser in Dresden.) Das deutsche Lied Sächsischer Gausängertag sr--» — Gemüt und Seele z« pflege» ist Ausgabe des deutsch«» Säugers * Leipzig. Der SLugerga« XX Sachse» im Deut sche» Säugerbuud veranstaltete am Sonntag im großen Saale -es Zoologischen Gartens den diesjährigen Sächsi schen Gausäugertag, der durch den Besuch des Aussiger Gesangvereins von 1848 eine besondere Note erhielt. Neben den Abordnungen der sächsischen Vereine wohnten zahlreiche Ehrengäste der Veranstaltung bei, unter ihnen als Vertreter des Oberbürgermeisters der Kulturdezernent Stadtrat Hauptmann, der Ehrenführer des Sängergaues Sachsen und des Kreises Leipzig, Bürgermeister a. D.Roth, die Witwe des im vorigen Jahre verstorbenen Ehrenchor- meisterS des Deutschen Sängerbundes Prof. Wohlgemuth, Vertreter der ReichSmustkkammer und des VDA. Nach Grußworten des Kreissängerführers Dr. Teich mann entbot Stadtrat Hauptmann den WillkommenSgruß der ReichSmefse- und Musikstadt Leipzig. Sodann trat der Gausängertag, den Gausängerführer Dr. Richter eröffnete, in seine geschäftlichen Beratungen ein. Nach dem vom Gaukassenwart Johannes Korndörfer erstatteten Geschäfts- und Kassenbericht sind die Umsätze auf beiden Seiten des Kassenbuchs von etwa 808 NM i mJahre 1980 auf über SM NM 1987 gestiegen. Die Steigerung sei darauf zurückzuführen, daß die Fahrgelder usw. für das Breslauer SängcrbundeSfest durch die Gau kasse gegangen sind. Der Fehlbetrag des Sächsischen Sängerfestes 1988 in Höhe von nahezu 28 NM sei von 1980 bis 1988 restlos ausgeglichen. Der Notenversand durch den Gon habe sich beachtlich entwickelt. Im ver gangenen Jaure seien 7NMN Liedblätter und 40 000 BreS- lau-Hefte zum Selbstkostenpreise an die Vereine abgegeben morden. Die BettragSeingänge hätten sich ständig verbes sert. Ende 1987 seien nur noch 4M0 Rückstände zu ver zeichnen gegen 88M Ende 1980. Für die Kulturspende seien 1987 über 110M eingegangen, 7M0 seien für kulturelle Zwecke ausgewendet worden. Auch diese Zahlen bewegten sich ständig aufwärts. Für das nächste Sächsische Sängersest 1941 in Zwickau sei mit den erforderlichen Rücklagen begonnen worben. Der Geschäftsführung wurde auf Antrag Dr. Teich- mannS einstimmig Entlastung erteilt. Um die Anerken nung der Gemeinnützigkeit für den Gängergau zu er reichen, wurde ein Satzungsnachtrag angenommen, nach dem bei Auflösung deS Gaues das Vermögen der „Stiftung Sängerbank des Deutschen Sängerbundes" zufließen soll. Gruppenchormeister Reinhold Wächter, Leipzig, berich- lete sodann über die Stellung der Musik und insbesondere des Deutschen Sängerbundes im Dritten Reich, wobei er sich im wesentlichen an die Ausführung hielt, die Reichs minister Dr. Goebbels kürzlich in Düsseldorf gemacht hat und die in dem Bekenntnis zu den großen deutschen Mei stern als den Wegweisern auch für unsre Zeit gipfelten. Gausängerführer Dr. Richter sprach seine Freude dar über auS, daß die Arbeit für da» auslandsdeutsche Lied im Grenzlanbgau Sachsen so starken Widerhall gefunden habe. Der Gausäugerbund werde in seinem Bestreben, ausland-deutsche, und namentlich sudetendeutsche Gesang vereine nach Sachsen kommen zu lassen, fortfahren. Nun mehr sei die Zeit gekommen, auch wieder die innere Sammlung und Besinnung zu pflegen, damit auch die deutsche Seele nicht zu kurz komme. „Wir als Säuger", erklärte er, „wollen das Kulturgut und daS Bolkstumsgnt auch vergangener Zeiten wieder mehr hegen, wie wir es immer getan haben. (Lebhafter Beifall.) Mit stürmischer Zustimmung nahmen die sächsischen Sänger diese Ziel setzung für die kommende Arbeit aus. Nach altem Brauch wurde der Gausängertag mit Darbietungen von Ehöre» der Tagungsstadt festlich auS- gestaltet. Der Sängerkreis Leipzig batte bewußt davon Abstand genommen, die altbekannten, ruhmreichen Leip ziger Ehöre cinzusetzen. Die Ehorgrnppen, die zu Gehör kamen, sind in der Hauptsache aus Vorstadtveretnen zu sammengesetzt. Man wollte damit zeigen, daß in allen Vereinen des SängerkrctseS wertvolle musikalische Arbeit geleistet wird. Majseuchöre von vier Ehorgrnppen, Män nerchöre, Frauenchöre und Gemischte Ehöre wurden ge boten. Besonderen Anklang sanden eine Ehorfeier für Männerchor und Blasorchester von H. Ambrosius, Leipzig, „Gingen ist der Gilberguell", von den Wächterschen Thören und dem Musikzug der SA. Neitcrstandarte 88 iMZF. Plawetzkis vorgetragen, und Gemischte Ehöre a»S dem Liederwerk „Äon der Liebe" des Steiermärkers Otto Siegl. Nigoletto mit Helge Roswaenge im Dresdner Opernhaus In Nr. 146 des Riesaer Tageblatte» vom 25. Juni wurde vom Gasisviel .Helge Roswaenges als Faust in Gounods Over „Margarete" im Dresdner Overnbau» be richtet. — Sonnabend, den 2. Juli, sang der stimmlich ft> überaus begnadete Künstler in „Rigoletto" den Herzog von Mantua und erntete damit wieder rauschenden Bei- fall. T-ie ganze hemmungslose Lebensführung und Ver führungssucht dieses frivolen Herzogs, den F. M Piave und Victor Hugo in dem Drama „le roi s'amuse", das der Vertuschen Oper Rigoletto zu Grunde liegt, erdichteten, ließ RoSwaenge mit allen gleißenden Ebarm aus der Bühne erstehen. Er und sein Gegenspieler Mathieu AhlerSmeher al» Hofnarr Rigoletto rissen die Hörerschaft ost so mit fort, daß manckn es sich nicht versagen konnten, mitten in das Spiel ünd die Musik hinein zu applaudieren. So wurde die Vorstellung mit den prächtigen Bühnen bildern und den stilechten mittelalterlichen Kostümen, sowie der musikalischen Untermalung durch unsere Staatskapelle, die Staatskapellmeister Kurt Ttriegler leitete, bei der erstklassigen sonstigen Rollenbesetzung mit den Kräften des Hauses, ein selten schönes Erlebnis. Maria Cebotarisang bei bester Disposition die Gilda, die Tochter deS Hof narren und Helene Jung, Magdalena, die Schwester de» Apachen Sparafueile, den Kurt Böhme mit aller teuf lischen Lust am Bösen verkörperte. Eine choreographische Auslese stellten auch die Tänze im ersten Akt dar, die > Hanna Schlenker-John, Ella Sklenka, Robert Mayer, Fritz Schulz und die Tanzgruppe boten. — Helge Roswaenge wird nun zum letzten Male in dieser Spielperiode Diens tag, den 5. Juli, in der „Bohsme" von Poccini auftreten. A. .Hempel. Eine Fwinqerferenade in historischen Kostümen in Dresden Wegen der Ungunst des Wetter» mußte die letzte Zwingerserenade, Sonnabend, den 2. Juli, au» dem Zwingerhof nach dem großen Saal Ker Kaufmannschaft (Ostra-Attee) verlegt werden. Es war das eigentlich be dauerlich, denn die in historischen Kostümen der.Mozart- zeit spielenden musici, voran Dr. Artur Hartmann al» Dirigent in seidenen Kuiestrümpfen und mit weißer Perücke, hätten sich im Zwingerhof am Wallvavillon be sonders prächtig ausgenommen. Gespielt wurde, wie da» Programm besagte: „Eine Thmphonie von der Komposition des Herrn Ritter Wolfgang Amadi Mozart, so stehet in A-Dur", „Eine concertante Ipmphonie für die Violine und die Bratsche, ausgesühret von den ausgezeichneten Hosmnsici Pater Esser, und Jose) Gauglitz, gleicher Weise von der Komposition des Herrn Mozart" und „Ein musi kalischer Spaß, welchen Herr Mozart zur Ergötzung deS p. t. publico sich zu unterfangen erlaubt hat". Besonder» eindrucksam und sauber in der Wiedergabe der Tonbilder waren die Solisten Esser und Gauglitz. Dr. Hartmann verstand es mit seinen Einsatzzeichen echt Mozartschen Geist zu erwecken. Wenn auch diesmal so mancher der Serenadenbcsucher sich vom Wetter hatte abhalten lassen, so ivar immerhin eine stattliche Gemeinde erschienen, die es dann an herzlichem Beifall nicht fehlen ließ. Die nächste Zwingerscrenade wird nun Mittwoch, den 6. Juli 20 30 Udr, stattfinden. Leitung Paul van Kempen» Mitwirkung die Tanzgruppe der Wigman-Schule. A. Hempel. Ls^'4777» t Halter» ihn versteckt!" ,,Ta hat er immer gesessen und Pfeife geraucht und seine Schwarten gelesen," meinte Mahrenholz nachdenk, lich, und dabei wischte er sich über die Augen, als sei ihm Tabaksqualm hinemgekommen, aber Stephanie kannte seinen Freund. Er legte ihm die Hand auf die Schulter und meinte begütigend: „Geh, Mahrenholz, er wird doch dnrchkommen, der Doktor meint, es sei gar nicht so schlimm!" Die Antwort war ein unverständliche» Brummen, dann folgte ein Fluch, und der war unanständig, und dann saßen sie beide wieder still und sahen vor sich hin. „Ich halt's hier nicht aus!" knurrte Mahrenholz nach einer Weile. „Wer weiß, wann Peter zurückkommt. Ich geh zu Burmann und ersäufe meinen Zorn. Du darfst mitkommen, wenn du willst!" „Alsdann gehen wir!" Aufseufzend erhob sich auch Stephanie. „Wird vielleicht das beste sein, denn viel Vernünftiges werden wir zwei doch nicht mehr mitein ander reden!" Draußen blieb eS lauwarm. Der Frühling war ge- kommen, zuerst mit Sonne und dann mit Regen und warmem Wind. Es war nicht leicht, in der Dunkelheit der mondlosen Nacht den Weg zu finden. Außerdem zerr/e der Sturm an ihren Kleidern und wehrte ihnen jeden Tritt. Den beiden Männern war das ganz lieb, eS sah in ihrem Innern nicht viel ander» auS. Drinnen bei Burmann ging'» scheinbar hoch her. Nicht etwa so, als wenn die Männer, die da um die Tische saßen, nun alle betrunken waren, nein, das war es nicht. Es gab hier nur ein Ereignis, von dem sie sprachen, nur ein Geschehnis, da» ihnen die Köpfe warm machte: Der Anschlag auf Keller. Als Mahrenholz und Stephanie eintraten, verstummte da» Gespräch mit einem Schlage. Man kannte die beiden Männer und wußte, daß sie gute Freunde de» Verletzten waren. Alle Augen sahen verstohlen zu ihnen hin, und bereitwillig machte man ihnen einen Tisch frei. „Weitererzählen!" kommandierte Mahrenholz und fuchtelte mit der Hand durch die Luft. „Kümmert euch nicht um uns, verstanden?!^ Diesen Ton waren sie von ihm gewohnt. So lebte auch jetzt daS Gespräch bald wieder auf. Die seltsamsten Ber- mutungen wurden lauft Jeder wollte etwas Befände- res gehört haben. „Er ist mit der Bahn geflüchtet!" „Nach Amerika will er auswandern, habe ich gehört!" „Unsinn, der sitzt noch mitten im Dorf! Die Bauern versteckt!" So schwirrte es durcheinander. Die Bauernburschen und die Knechte auS dem Dorfe, die hier gewöhnlich am Abend Karten spielten, sahen sich ab und zu unbchag- lich um. Sie fühlten sich nicht wohl unter der Menge der fremden Arbeiter, die nun hier Abend für Abend ihre lärmenden Zusammenkünfte hatten. Bald standen sie auf, zahlten und wollten gehen. „Da rücken sie ab, die feigen Kerle!" schrie einer der Arbeiter, der offensichtlich zuviel Bier getrunken hatte. „Die stecken alle unter einer Decke mit dem Mörder! Alle!" Die meisten schrien ihm Beifall. Die Mehrzahl der Bauern und der Knechte hatten das Gasthaus schon ver lassen, nur eine Gruppe von vier Burschen war noch in der Tür. Drei davon taten, als hätten sie nicht» ge hört, aber der vierte, der gerade noch sein Bier au»- trinken wollte, setzte das Gla» heftig ab und stellte es mit einem Ruck auf den Tisch. Langsam drehte er sich um. „Wer hat hier gesagt, daß wir mit dem Mörder unter einer Decke stecken?!" Im Nu sprangen drei, vier, zehn, fünfzehn auf von ihren Plätzen. Es hatte den Anschein, als wollten sie alle zusammen sich auf den Knecht stürzen, der ruhig in all dem tobenden Lärm stand. DaS sie sagten, tobten, schrien und durcheinanderbrüllten, vermochte niemand zu verstehen. Dabei rückten sie ihm immer näher auf den Leib. Da warf er einen Buck voller Verachtung auf die Tobenden, wischte die fuchtelnden, drohenden Fäuste vor seinem Gesicht beiseite, al» bahne er sich einen Weg durch dichte» Gestrüpp, und wollte sich zum Gehen wenden. Doch diese» ruhige, sichere Benehmen schien den Heißspornen die letzte Besinnung zu rauben. Plötzlich sah man Biergläser über den Köpfen und drohende Fäuste. Im nächsten Augenblick mußte es loSgehen. Doch nun legte sich Mahrenholz in» Mittel. „Ruhe!" brüllte er mit seiner mächtigen Stimme, die groß und gewaltig war nur der ganze Mensch, die ihre stärke an der Weste der Natur zu messen gewohnt war und nun im engen Raum jede andere übertönte. So fort legte sich auch der Radau. Wie von einem Zauberer besänftigt, flaute das Gewirr der Stimmen ab. Die Biergläser verschwanden, e» schien, als sei man plötzlich wieder nüchtern geworden. xJhr habt wohl euren Verstand verloren, was?" Die Nächststehenden sahen verlegen lächelnd beiseite, als schämten sie sich plötzlich ihrer Erregung. ILsrtsetzuvs folgt.) (81. Fortsetzung.) „Ich hau dem Kerl alle Knochen entzwei, so wahr ich Mahrenholz heiße!" Krachend sauste die Kaust des Sprechers auf den Tisch, daß das Geschirr tanzte. „So ein niederträchtiger, feiger Hund! Stellt sich hin und knallt uns den anständigsten Kameraden ab wie einen alten Köter! Herrgotthimmelsakrament! Wenn ich mir da» vorstelle, wird mir grün! Und die Idioten stehen dabet und machen keinen Finger krumm! Platzen könnt ich vor Wut!" „Erst mutzt du den Kerl mal haben, ehe du ihn zwi- fchen deine Fäuste nehmen kannst, Mahrenholz!" er- widerte Stephanie und blies den Rauch seiner Pfeife von sich. „Die Polizei hat keinerlei Spuren gefunden! Wie vom Erdboden verschwunden." Verächtlich winkte Mahrenholz ab. „Die Polizei . ..! Pah! WaS heißt hier Polizei! Ich werde mich höchstpersönlich dahinterklemmen, und ich will nicht eher wieder meine Pfeife in Frieden rauchen, ehe ich den Kerl nicht erwischt habe!" „Und wie willst du es machen?" „Suchen, du Fragekasten! Und wenn du ein an- ständiger Kerl bist, suchst du mit!" „Danke fürs Kompliment! Sag mir Bescheid, wann du anfängst. Selbstverständlich geh ich mitt Du kennst dich ja hier in der Gegend sehr gut aus, nicht wahr?" „Quatsch!" knurrte Mahrenholz. „Keine Ahnung! Ader Peter weiß doch Bescheid! Der ist doch hier groß geworden!" „Also warten wir, bis er kommt." Die beiden Männer schwiegen wieder und rauchten stumm. Peter war noch nicht zurück. Still war'S in der Baracke, jeder hing seinen Gedanken nach. Biel geredet hatte Hans von Keller ja auch nie, meist hatte er still in seiner Ecke gelegen und gelesen. Aber sie hatten ihn viel- leicht gerade deswegen alle lieb. Sein Fehlen riß eine tzhlr Lucke in ihre Kameradschaft.