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eHMnachkdaum Weihnachtsbolschafi Em automaiisches Pendel /lUNWl^lIEdO kerzenschimmer, Lhrlstbaumsllmmer, lannengrün und Ivelhnacht»Iledl Immer trauter wird da» Zimmer, Da» der welhnacht»dust durchzieht. Auch die Alten vor der lanne wandelt e» zurück zum Kind. Weihnacht olle hält im Sanne. Vie am Saum versammelt sind. Karl zeigte sich mit diesem Gedankengang als kleiner Lebenskünstler. Aber Röschen hörte nur mit halbem Ohr aus ihn. Das kleine Mödctzen stand ganz versunken vor einer Auslage, ln der Winterkleidungs stücke in allen Grützen und Farben zu sehen waren. „Wer da etwas davon bekommen könntet" seufzte Röschen. Karl zog das Schwesterlein fort. „Komm weiter," mahnte er. „Mutti macht sich Sorgen, wenn wir so lang« ausbleiben.' Ein nettes Pendel-Experiment lätzt sich mit jeder Taschenuhr vor- führen. Wir wissen aus der Physik, datz ein Pendel von einem Meter Länge genau scchzigmal in der Mi nute hm- und herschwingt. Je kürzer das Pendel, desto mehr Schwingungen. Nun schwingt In den gewöhnlichen Taschenuhren das Pendelrädchen zweihundertvierzig, mal in der Minute, wozu eine Pendellänge von sechseinviertel Und mit segnenden Gebärden Sinkt dir volschast un» aus» Haupt: „Arlede ist mlt dem aus Erden, Der von Herzen daran glaubt." Arthur von Riha. Mit bedauerndem Zögern folgte Röschen der Mahnung. Aber ihre Gedanken hasteten noch immer an den gesehenen Kleidungsstücken. Dann dachte sie an das Dreimarkstück, das die Tante nebst einigen kleinen Geschenken gespendet hatte. „Sollten wir nicht für Mutti wenigstens etwas für die drei Mark kaufen?" fragte Röschen. „Mit ihrem kranken Fuh könnte sie warme Hausschuhe brauchen." „Mutti wird das Geld noch mehr in der Wirt- schaftskasfe brauchen," entgegnete Karl. Er war etwas älter als Röschen und wutzte dalzer besser, wie schwer sich die Mutter als arme Witwe mit schwankender Ge sundheit durch das Leben schlug. Zentimeter erforderlich wäre wenn an Stelle des Rädchens ein Hängependel schwingen würde. Wir können aber die Schwingungen des Rädchens aus ein Hänyependcl übertragen, indem wir die Taschenuhr an einem 8-Haken (Draht. Schnur) Io aushängen datz zwilchen dem Aufhängepunkt ä und der Drehachse 8 des Rädchens eine Entfernung von genau sechsein viertel Zentimetern entsteht. Eine so ausgehängte Uhr wird durch die Schwingkrast des Rädchens so lange von selbst pendeln, als sie geht. LerneueLveihnaHiS- mann Der Heilige Abend war /MN» (<1.' nahe. Spätnachmittags < /Ms,. V gingen Karl und Röschen s WU heim. Sie kamen von einer < Tante, die zwar selbst nicht j viel besatz, aber doch die Kinder eingeladen hatte, z ' M»" D^UWWU-— um ihnen einige kleine Gc- f schenke zu bescheren. 1 iMMGVjWM Der eisige Nord ofiff 1 I» durch die Stratzen und fuhr k Ä I» grimmig durch die dünnen 1 M' Mäntelchen des kleinen t Geschwisterpaares. wäh- M rend es eilig den Weg nach A der Vorstadt ging. Die Stratzen waren durch die Weihnachtsauslaaen L der Geschüste doppelt hell erleuchtet, und die Kinder V blieben vor mancher Auslage stehen, um die unerreich- M baren Herrlichkeiten sehnsüchtig zu beschauen. H „Ob uns diesmal wohl der Weihnachtsmann warme Mäntel bringt?" sagte Röschen, das gerade von einem Kälteschauer überfallen wurde. „Wer weitz. ob er so freigebig sein kann." erwiderte Karl nachdenklich. „Es gibt so viele arme Kinder aus der Welt. Da mutz der Weihnachtsmann sparsam fein, wenn er jedem etwas geben will." Sieben und sechs machen nicht dreizehn, sondern neun. Nachdem man dies behauptet hat, baut man aus den drei ¬ zehn Hölzchen das Wort dILUdl. Streichhölzchen ohne Schwerge wicht. Man erbietet sich, eine volle Strcichhälzchenichachtel zu öffnen und so mit der offenen Ladenseite nach unten ru halten, datz kein Hölz chen heraussällt. Das macht man ganz einfach, indem man ein abgebrochenes Streichhölzchenstück oberhalb der ^ölzcken auer zwischen die Langwände der Schub lade klemmt. Nachdem A man die Schwerefrete k der Hölzchen vorgezeigt s l I hat. entfernt man das s Querhölzchen mit der Fingerspitze oder man schüttelt die Lade, damit es sich ablöst und zwi- schen die anderen Hölz- chen Aus vierundzwanzig Streichhölzchen kann I- man ein Quadrat mit neun Unterquadraten auf die Tischplatte legen. Es tollen zwölf Hölzchen so weggenommen werden, datz vier Unterauadrat« bleiben. Zur Lösung nimmt man von einer » H HA M der Ecken des ganzen HI U-M/ Quadrats aus die zwölf /k/f iV« Hölzchen weg. worauf »» v die vier Quadrate in der entgegengesetzten Ecke bleiben. Nimmt man hierauf noch acht Streichhölzchen weg. Io bleibt nur das eine Unterquadrat übrig, das zu Anfang in der Mitte war. Die Sitte behängter Wunsch- däumchen (Pagodenbäumchen) stammt aus Ostindien, wo es darüber bildliche Darstellungen in Steinreliess aus dem dritten Iah» hundert vor unserer Zeitrechnung gibt. Durch Schütteln der Zweige konnte man seine liebsten Wünsche erfüllt sehen. Im zwölften und drei zehnten Jahrhundert wird der Weihnachtsbaum in französischen Dichtungen erwähnt. Im vierzehnten Jahrhundert war er im Elsatz bereits gebräuchlich, aber sonst in Deutschland noch unbekannt. In unserer Literatur erscheint er zum ersten Male in „Werthers Leiden", wo ihn Goethe als etwas Seltsames ausführlich beschreibt. Er kannte diese Sitte nicht aus seinem Elternhause, son dern lernte sie erst in Leipzig kennen, als er // dort junger Beamter^ - am Reichsgericht war. Auch Schiller hat in T seiner Jugend den Weih- lf nachtsbaum noch nicht II gekannt. Er schenkt ihn als etwas Besonderes -^s seiner Braut. Im allgemeinen hatte der Christbaum im acht zehnten Jahrhundert in Nassau. Weimar und Sachsen Futz gefotzt, von wo er sich im beginnenden neun zehnten Jahrhundert über Nord- und Ostdeutschland verbreitete. In Berlin war er bereits zur Zeit der Freiheitskriege üblich, aber nur bei wohlhabenden Leuten als ganzer Baum. In einfacheren Lebensver hältnissen begnügte man sich mit grüngestrichenen Stämmchen. Kegeln oder Pyramiden, oder mit Bogen mit angesteckten Tannenzweigen, an die man Lichte an setzte, buntes Gebäck, Aevfel und vergoldete Nüsse hing. Arndt kannte zum Beispiel nur geschmückte Weihnachts zweige, Schlciermachcr beschreibt uns ein Festjchmuck- gebilve in Grün in einem herrschaftlichen Winter garten. Preußische Offiziere und Beamte brachten zu Beginn des neunzehnten Iahrhunder:» di« Sitte de» Christbaums nach Wesel und nach Trier, von wo er in Nordwestdeutschland Eingang sand. Auch nach Wien kam der Weihnachtsbaum um diese Zeit, worauf er sich in der Mitte des neunzehnten Jahrhundert» in ganz Oesterreich einbürgerte. Um dieselbe Zett war auch in ganz Deutschland die Verbreitung de, Weihnachts baumes abgeschlossen. Er beschleunigte seine Schritte, weil er sich schon darauf freute, wie angenehm überrascht die Mutter über den kleinen Geldzuschutz sein würde. Auch Röschen begann setzt diese Vorfreude zu teilen, nachdem die lockenden Auslagen ihren Blicken entschwunden waren. In der Vorstadt gingen die Kinder immer rascher und daheim stürmten sie in das Zimmer, um der Mutter die Bescherung zu übergeben. Aber festgewurzelt blieben sie auf der Schwelle stehen. Denn sie sahen aus dem Eßtisch ein kleines Christ bäumchen, bei dessen schimmerndem Kerzenschein die Mutter glücklich lächelnd warme Kleidungsstücke als Weihnachtsgaben für Karl und Röschen auslegte. „So hat der Weihnachtsmann uns doch nicht ver gessen I" jubelte Röschen. „Er ist gekommen und hat uns warme Sachen gebracht!" .Ha," sagte die Mutter dankerfüllt. „Es war die Winterhilfe, der neue Weihnachtsmann." Man lätzt mit zwei /^>t gewöhnlichen Würfeln i einen Wurf tun und ihn k verdecken, so datz man ihn nicht sehen kann. Daraufhin erbietet man sich, den Wurf trotzdem zu erraten. Zur Ausführung lätzt man vom Werfer die geworfenen Augen des einen Würfels mit zehn multiplizieren, dann hierzu die um die Zahl fünf vermehrten Augen des zweiten Würfels addieren, worauf man sich bloh die Schluh- summe nennen lätzt. Zählt man nun davon fünf ab, so erhält man eine zweizissrige Zahl, deren Ziffern die Augen der beiden Würfel sind. Beispiel: der erste Würfel zeigt sechs, der zweite drei Augen. Sechs mal zehn macht sechzig, dazu fünf und drei gibt im ganzen acktundsechzig. Hiervon fünf ab bleibt dreiundsechzig, also sechs und drei, wenn man es aufschreibt. i! III 4 W l 8 A