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Wertigkeit und Wertung s die kräftigen !N Abb. l. wer. Wer- ver L vosoSVSSO PVVSSVSS0 dvvvSVSSO Wertigkeit ist in der Hauptsache «ine iozialbloloaisch« Gröhe und bedeutet die Gesamtfähigkeit eine« Menschen, in seinem generativen verband zu wirken, den angelegten Kräften entsprechend Leistungen zu fördern tm Dienste der Nation. Di« Mtndestwertigkeit im Volke ist die de« Gemeinen, des allgemeinen Grade« de, Durchschnittsmenschen. Höher» Wertigkeit sichert die Thargen. Höchstwertigkeit schenkt dem Volk« die Führer und bedingt den nationalen Erfolg, die national« Blüte. Unterwertigkeit belastet das Dolksganze und hemmt das nationale Gedeihen. Die« geschieht nicht zu allen Zeiten, nicht unter allen sozialen, wirtschaftlichen, kul turellen Bedingungen im gleichen Mähe. Hohe Blüte der Nation macht Unterwertigkeit bi» zu einem gewissen Grade erträglich. Doch in allen Krisenzrtten, in denen es um die heilen seiner selbst oder von Verwandten oder deren Todes- fälle handelt. L, tst demnach unsinnia, di« Fragen einer Eheberatunasstell« al« «inen «Eingriff in da» Recht der eigenen Person" zu betrachten, zumal e« sich hier doch um ungleich Wichtigere» handelt, nämlich um die Zukunft der eigenen Kinder und damit des Volkes selbst! Wir müssen un» andererseits auch damit abfinden, daß wir umzudenken und zu erkennen haben, heut« nicht mehr Einzelpersönlich» leiten zu sein, sondern Glieder in der Reih«: Vorfahren — Nachkommen und al« solche Glieder find wir dem ganzen Volk« verantwortlich, ob wir nun al« Krank« kranke Erb- mass« w«it«rreich«n, od«r auch, ob wir al» G«sund«, ohn« Nachkommenschaft zu haben, brauchbare Erbmasse in un« verebben lasten. Also, ihr volk«genosten, hinweg mit über» lebten Vorurteilen und bekennt euch auch in diesem Sinn« zum neuen Staate! Ist die Trunksucht erblich? Das neue „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nach. Wuchses" umreiht in seinem ersten Paragraphen den Krei« von Personen, di« al» erbkrank tm Sinn« diese» Gesetze, anzusehen sind. Unter ihnen ist der Alkoholiker nicht ge» nannt, sondern von ihm wird unter einer besonderen Ziffer erklärt „Ferner kann unfruchtbar gemacht werden, wer an schwerem Alkoholismu» leidet". Schon diese Her ausnahme des letzteren au» dem Rahmen der anderen hier in Betracht kommenden Krankheitsformen läßt uns erkennen, dah der Gesetzgeber in weiser Vorsicht und Zurück- Haltung den Alkoholismu« nicht ohn« weitere» auf die gleiche Stufe mit den Erbkrankheiten stellt, sondern dah er ihm einen besonderen Platz unter ihnen anweist. Das ist ein Standpunkt, der mit den neuesten Ergeb nisten aus diesem Forschungsgebiet in voller Uebereinsttm. mung steht. Lange Zeit herrschte säst allgemein die An sicht, dah der mahlose Alkobolgenuh die Keimdrüsen des Trinkers schädige und dah daher eine gesunde Nachkom- menschast von ihm nicht erzeugt werden könne. Neuer dings hat sich die gesicherte Erkenntnis durchgesetzt, dah die Keimschädigung durch chronische Alkoholvergiftung nicht der Regelfall oder gar unausweichlich sei, sondern nur innerhalb der Möglichkeit lieg«. Zu dieser Anschauung bekannt« sich auch vor kurzem der führende Erbbiologe Profestor Lenz in einem Vortrag, den er aus der Juki- läumstagung de» «Deutschen Verein» gegen Alkoholi». mu»" hielt. Wenn wir erwägen, welch« verhängnisschweren Fol gen der Trinker über sich und die Seinen heraufbeschwort, wie er seine Gesundheit verwüstet, seinen Wohlstand unter- gräbt oder vernichtet, wie er den Frieden der Familie zerstört und wie nicht bloß sein« Tat» und Willenskraft erlahmt, sondern auch sein sittliche» Gefühl in die Brüche geht, ist man gewih geneigt, den Träger einer solchen Lei- denschast zu den heillo» entarteten Naturen zu rechnen. Und doch ist dem nicht so. Wir wissen vielmehr, dah der Alkoholismu«, wo er nicht auf dem Boden einer Geistes- krankheit erwächst, sondern durch Einflüsse der Umwelt zur Entwicklung kommt, heilbar ist, und dah der Alkoholiker di« Trunksucht oder irgendein Nervenleiden nicht mit Naturnotwendigkeit auf sein« Nachkommen überträgt, son dern, dah sein Uebel in der Regel auf sein« Person be schränkt bleibt. Di« häustaste Entstehunasursache der Alkoholvergis- tung ikt der Schnap«fus«l. In den meisten Fällen treten di« schlimmeren Grade der Trunksucht erst dann in Er scheinung, wenn zu dem Wein, oder Blergenuh noch der Eenuh von Schnaps hinzutritt. Vom Bier wissen wir so. gar, dah tm gleichen Mah, wie sein verzehr in der Bevöl- kerung zunlmmt, der unselige Fuselgenuh zurllckaeht. Der Anblick eine» Betrunkenen wirkt zweifello« abschreckend. Au» diesem Grunde bekämpft auch da» Braugewerbe die Trunksucht und leistet im Kampf gegen fie wertvoll« Dienste. Or. weck. 8. Hinweg mit Vorurteilen! Di« noch unter dem „System" eingerichteten Ehebera- tungsstellen sind in ihrem Wert und Unwert stet» umstrit ten geblieben: Sofern sie aber im neuen Sinne arbeiten werden, und da» ist wohl al» Tatsache anzunehmen, tön- ncn sie viel Segen stiften. Vor allem haben sie darauf zu achten, dah die Vermischung kranker und gesunder volklicher Erbmasse gehemmt wird. Dazu gehört allerdings auch die geistige Umstellung der zu Beratenden, von denen sich viele aus der Zeit der Ueberbewertung der Einzelpersönlichkeit heraus nur ungern einer derartigen Beratung unterziehen. In Wahrheit fordert eine Eheberatungsstelle an Aus- kllnften doch nichts anderes, als was feder, der z. B. eine Lebensversicherung eingehen will, dieser oder deren Ver trauensarzt al» etwas ganz Selbstverständliches mitteilt, so wenn es sich um überstandene oder vorhandene Krank ls ... ? ' ' " fälle handelt. E» tst demnach unsinnia, di« Frage Eheberatunasstell« al» «inen „Eingriff in da« R eigenen Pers, ungleich Wick den. Dl« z. B. für Bad Nauheim be;onber» in Betracht kommenden Leiden, Rheuma und Herzkrankheiten, entstehen vorzugiweise in der kälteren Jahreszeit und es wäre unverständlich, wallte man beispiellwrife einen Rheumakranken, der im November erkrankte, mit seiner «ndaültiaen Heilung im Bade bi« zum Eintritt war men Detter» im April oder Mai de» folgenden Jahre» hinau»- ziehen. Da» gleiche gilt für die Grippe und ihre Folgen. Grippe ist ein« Krankheit der kalten Jahreszeiten; soll man warten bi» zum Beginn der .Laifon", um die Schädigung de» Herzen» oder Kreislauf» zu bellen? Für rin Heilbad wie Bad Nauheim gibt e« in diesen Ginne keine Saison. Und nun die Erkältungen? Kann man denn im Dinier baden, ohne sich einen abscheulichen Schnupfen oder Husten zu holen? — Di« Erfahrung au» Krankenkassen und VersickftrungS- heimen mit ganzjährigem Betrieb hat gezeigt, das; bei den Winter kurgästen, selbst bei zu Erkältungen neigenden Personen, Katarrhe wenig vorkommen, frvenkall» nicht mehr als zu Hause auch. Da» Ist auch erklärlich, denn die Heilbäder wirken ja nicht nur auf da« erkrankte Organ, sondern auf den ganzen Körper ein und erhöhen seine Widerstandskraft gegen all« schädlichen Einflüsse. Ist also von einer Kur Heilung zu erwarten, so darf man sich von ihrem Gebrauch nicht durch die Iahr«»zeit abschrrcken lassen. Für den ernstlich Kranken ist die Winterkur in mancher Beziehung sogar besonder» günstig. Die kürzesten Dao« beschranken automatisch die AuSgänae auf da» günstigste Mast. Sin Warten in den Badehäusern auf Bäder oder andere Kurmittel kommt nur selten vor. Schließlich kann sich der tm Erwerbsleben Stehend« tm Winter leichter und länger für eine Sur freimachen, al» während der Urlaub»zett im Sommer. Da» äußere, nicht mit der Kur im Zusammenhang stehende Leben tst auch tm Dinter nicht eintönig. Konzerte, Vorträge, Theatervorstellungen u. a. m. sorgen dafür, dast der Kurgast sich nicht tn Bad Nauheim langweilt. Der ausgedehnte Kurpark bietet im Winterkleid von Schnee und Rnuhreif genau soviel Schönes dem Auge dar, wie in der sommerlichen Belaubung. In finanzieller Beziehung werden die geringen Mehrkosten für Heizung und Beleuchtung durch die stark gesenkte Kurtaxe und di« allgemein verbilligt« Lebensführung auSgegllchen. AuS diesen Ausführungen ergibt sich also, dast ein Vorurteil gegen die Dinterkur In Bad Nauheim in keiner Welse zu recht fertigen ist, und dast die weltbekannte Wirkung seiner Heilquellen Genesungfuchenden jederzeit zur Verfügung steht. Ace kn Mit dem Wort Winterkur wird meisten» der Begriff einer Kur im Hochgebirge verknüpft, und der Begriff einer Winlerkur im Heiload hat leider noch wenig Eingang gefunden. Da» er klärt sich im wesentlichen au» zwei Grünoenr 1. wird allzu häufig noch die Badekur al» ein gewisser Luru» betrachte« und nicht al» ein Heilmittel von größter Wirk samkeit, und S. herrscht die Ansicht, mit Rücksicht auf Erkältungen und dadurch verursachte Erkrankungen könne man im Winter nicht baden. Beide Gründe sind für «in Heilbad nicht stichhaltig. Durch di, von Grund auf veränderten WirtschaftSverhältnisie tritt der Luxu», der hauptsächlich vom AuSlande her in unsere Heilbäder gebracht wurde, immer mehr zurück und die Heil- tvirkung wird in steigendem Matze der Grund zum Besuche eine» Heilbade». Co wenig wie bei sonstigen Heilmitteln. Arzneien, Bestrahlungen u. a. m., hat man bei den Bädern Grund anzu nehmen, dast sie nur im Sommer Helsen, und wie jene wirken auch die Bäder am besten, wenn Ne rechtzeitig angewendet wer- letzten Daseinsfragen de» Volke» geht, zeigt sich die ganz« Schwere der Last, di« der Einzeln«, di« Familie, di« Ge samtheit daran trägt. Deshalb kann Unwertigkeit zur Schicksalsfrage den, kann im nationalen Wettbewerb entscheiden. Wertigkeit steht in engem Zusammenhang mit tung und den dafür gültigen Grundsätzen: Ein Landwirt hat zwei Sorten Bohnen zur fügung. Die eines!) wächst zu einer kräftigen Pflanze aus, die den Witterungsunbilden standhält, reichlich Blüte und Frucht trägt. Die ander« Sorte (II) entwickelt sich unter denselben Wachstumsbedingungen nur kümmerlich: einige Ezemplare ihrer Art gehen bei der geringsten Un- gunst der Umweltvrrhältnifie zugrunde. Bei den übrigen ist di« Blüte nur spärlich, die Frucht klein und unansehn- lich. lAbb. 1.) E» ist offenkundig: der Gebrauchswert der zweiten Sorte macht nur einen Bruchteil au» von dem der ersten. Dem Urbeistand versucht der Landwirt bei der nächsten Aussaat abzuhelsen. Er läht der zweiten Sorte besonder« Pflege angedeihen, etwa in Form guter Düngung, Berie- felung ufw. Es ist durchaus möglich, dah durch diesen Auswand auch aus der zweiten Sorte kräftige Pflanzen mit grotzen, für den Gebrauch gleichwertigen Früchten ge- wannen werden. (Abb. 2 «.) Bohn« ! und Bohn« II sehen sich jetzt äusserlich ganz ähnlich, obgleich fi« verschiedenem Saatgut entstammen. Der unerfahrene Züchter wird jetzt wähnen, für all« Zeit gewonnen«, Spiel zu haben, irr glaubt vielleicht, es werde nunmehr keinen Unterschied machen, ob er da» Saatgut aus der Corte ! oder au» der äusserlich ver besserten Sorte I! nimmt. Sein« Enttäuschung wird sehr grob sein: die „verbesserte" Sorte ll zeigt bei der Zucht kein« anderen Ergebnisse al« die ursprünglich« Sorte N, vorausgesetzt natürlich, dah der Züchter diesmal keine be sondere Pflege auswendet, etwa in dem naiven Glauben, dah es nach der einmaligen „Verbesserung" nicht mehr nötig sei. (Abb. 2 b.) Aus diesem Ergebnis folgt: die Verbesserung war tatsächlich nur äusserlich, die innere vererbbare Struktur, der Genotypu» blieb davon unbeeinflusst. Für di« Wer tung ergibt sich der Unterschied zwischen Gebrauchswert und Zuchtwert. Der Gebrauchswert hängt von den äusser- lichen Eigenschaften der Erscheinung, dem Phänotypu«, ab und ist durch Umwelteinflüsse veränderlich. Der Zuchtwert Abb. r. Nachkommenschaft zweier Bohnenlorten bei ungleichartige» Wach»tum»bedingungen (fchematisch wie Abb. l). wert. Der für da» höherwertige Saatgut erzielt« Mehr, prei» fällt auf jeden Fall entscheidend ins Gewicht. Für di« Dauer, auf Generationen hinaus gesehen, ist allein Sorte l vollwertig. Di« unerbittliche Folge ist, dah di« andere verworfen wird. I geleistet werden. Die dadurch «ni- vs voSS 0 ST Nachkommenschaft zweier «ohnenforten bei gleichartigen Dach»lum,bedtngungen sungsprei, der beiden Sorten. Schon iichematijch unter Benutzung «ine» fremde» Entwurf«»). - wär« e» billiger und zweck« mässiger, nur Sorte l zu verwenden. Aber auch, wenn diese» Kostenverhältni» nicht zu- trifft, bleibt e« immer noch zweckmähiger, der Sorte I den Vorzug zu geben. Die au» ihr gewonnenen Früchte zeigen ja ihr« Hauvtüberlegenheit erst durch ihren höbereu Zucht- o braucht mit der Suheren Erscheinung nicht übereinstimmen, er ist auch durch Umwelteinflüsse im allgemeinen nicht ab zuändern. Nicht' alle», was vollwertig au»steht, ist e» tatsächlich und letzten Endes. Im Phänotypu», im Suheren Erschei- nung»bild, können Sorte i und U im guten oder schlechten Sinne gleich sein. Im Genotvpu», im inneren Artbild, find fi« immer und immer verschieden: „an ihren Früch- ten sollt ihr st« erkannen." Zur weiteren Erläuterung dieser grundlegenden Tat- sachen sind die Versuche noch zu ergänzen: Bringt man Sorte I unter ganz schlechte Wachstumsbedingungen, so erzielt man Früchte ähnlich denen, welche di« Sorte ll unter den mittleren Verhältnissen der allerersten Aussaat ergab. (Abb. 2o.) Nun wiederum die Ueberraschung: Pflanzt man die in dieser Weise „verschlechterten", kümmerlich herausgekommenen Boh nen der Sorte I in mittleren Boden, so ergeben sich wieder " Pflanzen mit grohen vollwertigen Früchten. (Abb. 2ck.) Welche praktischen Folaerungei zieht der Landwirt au» den Versuch« ergebnissen? Sorte I liefert «ine b« stimmt« Anzahl von Früchten in einer bestimmten Qualität. Ei, hat einen bestimmten Gebrauchswert. Soll Sorte ll dasselbe ergeben, so muh «in bestimmter Aufwand an Pfleg«