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282. S. VeNagk,«m Riesaer rayrdtatt Frestaa, 1S. Dezemder 1833, avenvs. 1 8«. Jahr«. Weihnachtspalenkirrder. Durch tiefe -roh« organisierte Hilfe ist die tätig« NSchstenlieb nicht überflttfsig ««worben. Darum bat ta» WinterhilfSwerk Lie WinterhilsSpatenschaft geschassen. Wi« aus ter Presse bereits bekannt ist, wird angestrebt, daß Familien, besonders kinderlos« und Einzelpersonen, di« WinterhilsSpatenschaft für «in unterstützungsbedürftige» Kind übernehmen. DaS Ittnd soll in der Familie der Eltern verbleiben. Ausgabe des Paten ist es, das Sind mit warmer Kleidung nnd kräftiger Nahrung bis »nm »1. Mär, 1884 M «ersehe«. Barmittel solle« nicht geleistet «erde«; aber geeignete Weih nachtsgeschenke sind angebracht. Anmeldungen siir die Uebernahme einer Pat«nschaft mir auch PatenschaftSkiuder find an die nächste Stelle des WinterhilfSwerks ,« richte». Di« Pateusthaft soll mitglichst nah« an der Wohnung d«S KindeS liege«, damit unnötig «eite Wege im kalte« Winter vermiede« werde«. Ueberzählige Patenstellen «erd«« an Bezirke weitergegeben, wo Mangel an solchen vorliegt. Die Paten erhalte« bei ihrer Verpflichtung durch den Ort», grnppeuwalter des Winterhilfswerk» «ine Bescheinigung anSgehäudigt. rrutWmtds Stadiiu Erklärung de, Führer» zu deu olympischen Spielen .Ml dem heutigen luge habe ich meine endgültige G«- nehmigung zum Beginn und zur Durchführung der Bauten auf dem Stadion.,clände gegeben. Deutschland erhält damit eine Sportstätte, die ihresgleichen in der Welt sucht. Dah die Durchführung der geplant«» großzügigen vaumastnahinen viel Tausende von Arbeitytagewerken schasst, erfüllt mich mit besonderer Areude. Bauten allein genügen jedoch nicht, um eine der Welt geltung unserer Ballon entsprechende Vertretung de, deut schen Sporte, bei deu internationalen Wettkämpfen zu ge währleisten. Aurschlaggebend ist vielmehr der einheitliche, einsohbereite Wille der Ballon, au, allen Gauen Deutsch land, di« besten Kämpfer au,zuwählen und sie zu schulen und zu stählen, damit wir bei den bevorstehenden Wettspielen in Ehren bestehen. Eine nicht weniger wichtige Ausgabe ist die dauernd« und nachhaltige Wege der Leibesübungen im ganzen deut- scheu Volk al» eine, der wichtigsten Kulturgüter im national- sozialistischen Staat, wir werden dadurch dem Geist de, neuen Deutschland in der Kraft seine, Volke, «ine dauernd« Grundlage schaffen. Aür die erfolgreiche Durchführung dieser beiden Auf gaben ist der Beichsfportsührer mir und dem zuständigen Reichrmintster de» Innern allein verantwortlich. Ich ersuche alle Organisationen, Behörden usw-, ihm sede mögliche Unter- stühung und Förderung zuteil werden zu lassen.' Berlla, den 14. Dezember 1SZZ. sgez.) Adolf Hitler. BkWMMM. * Berlin „Da» Schönste am Weihnachtsfest ist", to sagte ein Weiser, „die Weihnacktsvorsrcudel" Wir Deut'ck« wissen das ganz genau, und darum feiern wir den Advent, den Fcstßcrciter. Wir- laufen die Vorfreude rur Freude werden, nnd haben so eine längere WciknacktS- sreude. Zu der diesjährigen Weihnacht kommt nun noch nutzer der Gelchenkbercitung für unsere nächsten Ange hörigen, die Hisse für die Annen und noch ArbeitSloien. Manchmal reicht unter Geldbeutel kaum, um allen ein richtiges Gcickvnk maclren zu können. Aber da gibt es noch ein (pichen! für alle, ein Gesclienk, da- sich jeder leisten kann und leisten muß. Die Lote der 2. A r beitS b«scha sf un gS-Lv t- terie der NSDAP^ di« tollen dazu helfen, jedem noch, arbeit-laten Deutschen Arbeit und Brot, also da» ersehn- lest« Weihnachtsgeschenk zu verschaffen. Sie will im deut- tck«n Vaterland 'für srohe (Gesichter sorgen. Alto nickt vergessen: Die Vorfreude vor Weihnachten, mit jeder Mark einem noch arbeitsloten deutschen Volks- genölten Brot und Berdienstmöglichikeit in der Weih- nackt-zeit geschenkt zu haben! Und schließlich bleibt uns ja noch eine andere Vor freude: Nämlich die dcS Gewinnes. Fast 300000 Gewinne werden verlost. DaS sind IV» Millionen Mark und der s Höchstgewinn beträgt 200000 Mark! Diele Weihnacht-Vorfreud« wird man sich dach nicht nehmen lassen! Am 29. und 30. Dezember ist Ziehung. SklW m ltea «elmlltil kk Am«. Unter der Anklage b«S Diebstahl», de» Betrüge», der gemeinschaftlichen Hehlerei und schweren Urkundenfälschung standen vor der Großen Strafkammer Rattbor der Elektriker Burczyk, seine Ehefrau, der Kaufmann Wientzek sowie der Kohlenhändler Krafczyk. Wientzek hatte im Rattborer Wohl fahrtsamt die Ausgabe von Lebensmittel- und Kohlenkartrn unter sich. Um sich Geld zu verschaffen, entwendete er bet n Wohlfahrtsamt die ihm zur Ausgabe zugewiefenen Bezugs scheine für Brot, Fleisch und Kohlen und gab sie an di« Bnrczykschen Eheleute weiter. Burczyk füllte dir Karten mit falschem Namen au», und seine Frau sowie die anderen Mitangeklagten brachten die Karten in Verkehr. DaS Gericht verurteilte Burczyk, sein« Frau und Wien tzek zu je zwei Jahren Znchthan». Billig kam der Kohlen- Händler davon, bei dem nur einfache Hehlerei angenommen wurde. Ihm wurde eine Geldstrafe von 80 Mark anstelle eine» Monat» Gefängnt» auferlegt. Zehn Jahre ZuchthauS für etue« rabiate« Messerstecher. vdz. Berlin. Wegen einer scheußlichen Bluttat stand der »2 jährige Arbeiter Joses Hausner vor dem Schwur gericht in Zweibrücken. Infolge geringfügiger Meinung-- Verschiedenheiten beim Btllardspiel geriet der Angeklagte am 8. September mit dem Arbeiter August Schlageter in Streit. Auf der Straße kam es zu einem weiteren Zu sammenstoß, nachdem HauSner sich mit einem Messer ver- sehen hatte. Schließlich stach er damit in viehischer Weise auf seinen Gegner «in, nachdem auch die Ehefrau durch Aufreizung und Anstachelung dazu beigetragen hatte. Fast zehn Messerstiche in Brust und Schulter, die tiefe Wunden verursachten, erhielt der Manu, um schließlich am Tatort zu sterben. HauSner wurde zu zehn Jahre» Znchthan» verurteilt. Mtkk SiklMli re» ÄmWrien-Mkkü. 7 Reisend« getötet. st Eharbin. (Mandschurei.! Der transsibirische Erpreß ist bei Tsitsikar um Mitternacht zur Entgleisung gebracht und angegriffen worben. 7 Relsende wurden getötet »nd 8 »«rletzt. Japanische Truppenabteilungen trieben die Ban- diten mit Maschinengewehren nach kurzem Gefecht aus einander. Wilwer SW reiMlrii. Zwdls Tote *H«lsingfor». Bei den Alano-Jnleln hat sich in der Nacht zum Donnerstag «in Lchifisnnglück ereignet, dem zwölf Menschen zum Opfer fielen. Da» finnische Schiff „PluS" stieß in der Nähe von Marirhamn im Sturm auf Grund und sank innerhalb weniger Sekunden. Nur vier Angehörige der Besatzung konnten sich retten, während die übrigen zwölf ertrunken find. Von dem Wrak sind nur noch die Mastspitzen Uber dem Wasserspiegel sichtbar. Wt Mn »kl MnmeiM Mchei «SlkkW ml Wml» öellirl. *Newyork. In der Nähe von Palatka (Floridas rasten ein Güterzug und «in mit Schulkindern besetzter Lastkraftwagen zusammen. Acht Kinder wurden auf der Stelle getötet. Mehrere schwer und zahlreiche leicht verletzte Kinder wurden in» Krankenhaus geschafft. ES muß be- fürchtet werden, dah einige von ihnen ihren Verletzungen noch erliegen. I vkmemel SMMkiMlMlel!! j W Meres Wer »er MÄlllleler SlWMWMs. ll Hamburg. Die Zahl der Opfer des Flugzeug unglücks im Flughafen Fuhlsbüttel hat sich aus sieben er höht. Der schwerverletzt ins Barmbcckcr Krankenhaus ein gelieferte zweite Flugzeugführer Gabbert ist in der gestrigen Nacht »erstorben. Sirlerilllmi l« einem vimimr. Liebe» Personen erkrankt. * B u n z l a u. Ein eigenartiger Unfall ereignete sich am Mittwoch abend in einem Kraftomnibus, der von Berlin nach Liegnitz unterwegs war. Auf der Strecke zwischen Görlitz und Bunzlau wurde einigen Insassen übel und sie verloren das Bewußtsein. In Bunzlau angekommen, mußten sie dem Krankenhaus zugesührt werden, da sich Er scheinungen von Gasvergiftung zeigten. ES handelt sich um insgesamt sieben Personen, davon fünf Frauen, die sämtlich auS der Gegend von Liegnitz nnd Hannau stammen. Eine Untersuchung des Wagens ergab, daß die Heizanlage, sür die die Abgase des Motors benutzt wurden, undicht geworden war, so daß die Auspuffdämpse in das Wagen innere gelangten. Lebensgefahr besteht bei den Erkranktet« nicht. Tie Erkrankten konnten im Lause des Donnerstag vormittag wieder entlassen werden. W l« SlMeeMe IS AM Me, M AI 29 SrM. st H > rschberg. Im Riesengebirge herrscht Tempera- turumkehr, da» heiß», eS ist in den höheren Lagen erheblich milder al» im Tal. Heute früh wurden an der tiefsten Stelle de» Hirschberger Tale» 2l> Grad Külte festgestellt, während auf der Lchneekoppe nur 15 Grad Kälte gemcsfru wurden. 28 SkM Mte w Wlellea. Breslau. iFunkspruch.i In Schlesien ist eine neue erhebliche Verschärfung der strengen Winierkälte cingetrctcn. In den heutigen Morgenstunden wurden in Breslau SffGrab Kälte, in Lprottan 28 Grad gemeßen. L4 Todesopfer der Kälte in Amerika. »Newnork. Obwohl die zweitägige geringe Kälte welle bi» aus den Nullpunkt sank, werben aus allen NLA.- Ltaaten Todesopfer gemeldet. Insgesamt sind 52 Menschen durch di« Kälte ums Lebe« gekommen. Die Notunterkünfte sind hauptsächlich mit Erwerbslosen überfüllt. Da- RheineiS steht. st Koblenz. Da» Treibeis de» Rhein bat sich gestern nachmittag um 5 Uhr an der Loreley festgesetzt. Der Strom ist in seiner ganzen Breite vereist. Ein holländische» Fracht boot ist im Eise eingeschloffen. Die Koblenzer Schiffsbrücke, die gestern wieder eingc- sahrrn worden war, mußte erneut abgeichleppl werden. Der Koblenzer SicherheitShascn ist überfüllt. Arrte verordnen IVLL-Lakkee (Loknen-kakkee) >vexen seiner l^nsckäcl- iick^eit. Das 200 xr. Paket kostet nur122?tx. M DaS sah eigentlich gar nicht nach Selbstmord au» und nach Unglücklichjeinl Sollte der KoUauer doch rech« haben? Merkwürdig war vaS jedenfalls. Nun, sie würde vie Augen offen behalten, das nahm sie sich fest vor. Ihr würde man nicht» vormachen! .Würden Sie mir jetzt mein Zimmer zeigen, Fräulein Gundula? Damit ich mich anzirhen kann?' »Anziehen t Ja, wollen Sie denn nicht in» Bett und schwitzen, damit Sie sich erholen? Da» wäre doch da» einzig Richtige!' ,J wo! Ich denke gar nicht daran, ins Bett zu gehen! Ich fühle mich wohl und munter.' Gundula Nauenburger, die langjährige Hausdame von Schloß Allenberg, war sprachlos. So etwas war ihr noch nicht vorgekommen. Erst tat diese Person, al» ob sie sterbenskrank war, ließ sich verwöhnen und bedauern, und sann war, al« ob nicht« gewesen wäre. Wirtlich! Hier ging viele» nicht mit rechten Dingen zu. Hier hieß e», die Augen ofsenhalien und sehen, diese» freche Ding sobald al» möglich aus dem Hause zu schaffen. In eines der Fremdenzimmer würde sie jedenfalls nicht kommen. .Also, bitte, Fräulein, kommen Sie mit!' Gundula führte Leonore in ein kleines Zimmrrchen, im zweiten Stock. Es war ein kleines Gastzimmer für das Dienstpersonal, wenn einmal ein Besuch kam und über nachten wollte. Man dachte an alles auf Schloß Altenberg. »So, Fräulein! Wie heißen Sie eigentlich?' »Leonore Stebenhühner, Fräulein Gundula.' .Also, Fräulein Siebenhühner, hier können Sie sich sertigmachen und auch heute rach, schlafen. Nur, lange können Sie nicht hier bleiben. Uebcrmorgen bekomme ich Besuch, da werde ich da» Zimmer schon brauchen.' ,Na, da werden Sie mir eben ein andere« Zimmer geben, Fräulein Gundula. Graf Altenberg ha« mich ge- rettet und er will für mich sorgen Da wird er sicher nicht erlauben, daß ich so schnell schon wieder fortgehe.' Gundula Nauenburger war erschüttert. Die trieb e» wirklich «oll! Und dabei wtte sie eine Art, mit einem umzugehen! Man mußte schon aus der Hu« sein, um nicht den kürzeren zu ziehen. .Ader, Fräulein Siebenhühner, Sie können doch un möglich hierbleiben. Da« schickt sich nicht. Ein junge» Mädchen, bet einem unverheirateten Herrn! Und noch dazu, wo unser Herr Gras verlobt ist...' .Ja, Fräulein Gundula! Ich kann mich nicht auf solche Vorurteile etnlassen. Ich habe kein Zuhause und bin ganz arm. Ich bin glücklich, wenn ich für eine Zeit ein Unter kommen gefunden habe. Und dann, di« Brau« de» Herrn Grafen ist doch wohl nicht hier, und sie braucht ja nichts von meinem Besuch zu erfahren, wenn sie so etepetete ist.' Leonore hatte es sehr liebenswürdig gesagt. Ebenso liebenswürdig drehte sie die rundliche Dame um ihre eigene Achse und schob sie sachte hin zur Tür. .Jetzt muß ich mich anziehrn, damit ich bald etwa» zu essen bekomme. Ich habe ein?» kannibalischen Hunger. Hoffentlich ist auch Graf Rudolf so weit, daß wir bald essen können.' Gundula Nauenburger schnappte förmlich nach Luft. Es dauerte einige Zeit, bi» sie sich beruhigt hatte und bi» sie Worte fand. .Ja, wa« fällt Ihnen eigentlich ein, Fräulein? Woher wissen Sie denn, daß Graf Altenberg mit Ihnen zusammen zu speisen gedenkt?' ,O!, das kann ich mir schon denken. Er wird sich sicher freuen, mal was Junges bei sich zu haben. So alt ist er doch gar nicht.' Gundula hatte für diese Frechheit keine Antwort mehr. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, verließ Ne dar Zimmer. Dies« freche Person hatte ihr gerave gefehlt. Baron Kol- tau schien aus der rechten Spur zu sein. Na, an ihr sollte es nicht fehlen, daß dieser Borwitz und Aufdringling so- bald al» möglich Schloß Altenberg von außen besah. Al» Leonor» allein war, befaßte sie sich vergnügt mit ihrer Toilette. Ein Blick in den Spiegel sagte ihr, daß ihr« Haar« ganz trocken geworden waren und sich in reizenden Locken um den hübschen Kopf legten. Dann zog sie frische seidene Wäsche an und das hübsche naturseidcne Bastkleid, dessen sportliche Form ihren schmalen Körper wundervoll präsentierte. Der rote Ledergürtel und der rottveiße Schlips vervollständigten das reizvolle Bild. Leonore war mit sich zufrieden, als sie sich im Spiegel besah. Ein klein wenig Parfüm, einen Hauch nur — dann war sie fertig. Sie freute sich unbündig auf den Grafen. Aus seine Augen, wenn er sie so sehen würde. Sie ging hinaus, das Speisezimmer zu suchen. Schloß Altenberg war ein alter, massiver Bau. Man sah es dem Hause an, daß hier jahrhundertealte Kultur herrschte, daß schon die Vorgänger des Grafen Rudolf viel Geschmack besessen hatten und einen hochentwickelten Sinn für Schönheit und Kunst. Der Geschmack und die Lebensart de« jetzigen Besitzer sprachen au» jenen Zimmern, die Graf Rudolf bewohnte, und die Leonore jetzt durchschritt. Ueberall Gegenstände au« fernen, fremden Ländern, seltsame und fremdländische Kostbarkeiten, denen man die Geheimnisse ansah, die sie umspielten. Leonore blieb immer wieder stehen, um en«, zück« alle diese merkwürdigen Dinge zu betrachten. Ueberall Tiger- und Löwenfelle, bunte indianisch« Handarbeiten, afrikanischer Schmuck und Waffen, Götzendarstellungen und bizarre Gefäße. Plötzlich wurde Leonor« brennend rot. Rudolf Alten berg stand dort, in jener Tür. Stutzend, überrascht blieb «r stehen, al» er die reizend« Rädchengrftalt sah. Dans rilte er »u ihr hinüber.