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^s»1. s. Beituge,nm Rietiirr Tankdlnlt. Tonukrstan.14. Dezember Ivss, a»rnvs. 8V. Jahr«. MWMMWWWWW«MWW»«»W»»««>M»»WW^M«W^»WW»>MWMWW«MiMWWWMMMMWM^W»MWWWWWWW»«l Stromlinien-Dampslokomoliven bei der Deutschen Reichsbahn. Rene SvtwicklungSmöattchreiteu für Ven deutschen Dampflokomotivba«. Die ständig aufwürtSstrebende Weiterentwicklung der Kraftwagen- und Flugzeugindustrie bedeutet fiir die Deutsche Reichsbahn als führendes Verkehr-Institut eine nicht zu unterschätzende Konkurrenz in bezug aus die in diesem Be trieb vorherrschenden Verkehrsmittel. Man hat in neuerer Zeit, in Anerkennung und Anpassung an die völlig »er- änderten VerkehrSvcihältnisse, mit dem Einsatz von schnell fahrenden Knrzziigen und einer dadurch gegebenen Anslocke- rnng der Zugfolge dem Konkurrenzkampf mit anderen Ver kehrsmitteln tatkräftig begegnet. Eine unter diesen Gesichts- punkten betriebene Entwicklung vcoanlaftte die Reichsbahn zum Bau von Schnelltriebwagen verschiedenster Konstruk tion mit einem Verbrennungsmotor als Kraftquelle, von dem man wesentliche Ersparnisse an Betriebskosten erwartet. Wie bekannt wird, versucht die Deutsche Reichsbahn neuer- dings auf anderem Wege die fortschreitenden Verkehrs- Probleme einer weiteren Lösung entgcgenzufiihren: sie be schafft „Ltromlinien-Dampslokomotiven", die nach Fertig stellung sofort im fahrplanmäßige« Betrieb Verwendung finden werden. Die weltbekannten Borsig-Lokomottv-Werke in Berlin- Tegel sind mit dem Bau einer derartigen Stromlinien- Dampslokomotive beauftragt worden. ES handelt sich um eine Schuellzuglokomottve mit drei Eylindern und einer Zuglast von 280 Tonnen <8 D-Zug-Wagen und ein Gepäck- wagen), welche eine Dtundengeschwindtgkett von 180—170 Kilometer entwickelt. Der vorgesehene Achsdruck von 17,8 Tonnen gewährleistet eine unbeschränkte Verwendung dieser Lokomotive auf allen NetchSbahnstrecken. Tretbräder von 2280 Millimeter Durchmesser sind in ihren Ausmaßen die bisher größten bet der Reichsbahn verwendeten Räder, ans die — ebenso wie aus sämtliche Lausräder — eine besonder» konstruierte Bremse doppelseitig wirkt. Der aus besonderem Stahl erbaute Kessel für SO Atmosphären Dampsdruck erhält eine kupferne Heuerbuchse und wird der Kessel länger sein als alle bisherigen der neuesten Bauart. Die völlig neu angewandt« Stromlinienform bei der Dampflokomotive entspricht den außerordentlich hohen Ge schwindigkeiten 141,6 Meter in der Sekunde!) und dem hier durch bedingten Luftwiderstand des Hahrzeuge». Man ist zunächst beim ersten Anblick der Lokomotive etwa» enttäuscht, vermittelt dieselbe doch einen völlig neuen, ungewohnten Eindruck Der imposante Eindruck einer modernen Heiß- dampslokonwtive in seiner alten, bekannten Hormgcbung ist völlig verschwunden. Die gedrungene Bauart unserer Heiß- dampsriesen, der kurze Schornstein, der langgestreckte Kessel, di« gewaltigen Windleitblcche, der Tender mit seinem Kohlenvorrat, alles da» ist setzt verdeckt von einem allseitig gerundeten Blechmantel. Nur ein verschwindend kleiner Teil der riesigen Räder vom gesamten Triebwerk sind dem Anblick de» Beschauer» zugänglich. Eine äußerst strenge, fast formlose Linienführung vermittelt den Eindruck einer Vanzcrlokomotive Da» Aussehen dieser Lokomotive ist sedoch nicht da» Entscheidende in der «irtschastl>chen Be deutung. Viel wichtiger ist da» Ergebnis der getätigten Modellversuche mit der Stromlinienform. anSgenihrt im Göttinger Windkanal und im SirömungSinstitut der Tech nischen Hochschule in Berlin-Ebarlottenburg. Diese Versuche haben den Nachweis einer KrastersparntS von Süll b'S 7ÜN PS. erbracht! Ein Ergebnis, welches unbedingt von ganz ausschlaggebender Bedeutung für die Weiterentwicklung im Dampflokomotivenba« anzusprechen ist. Geschwindigkeiten non hoben Ausmaßen bei Dampf lokomotiven sind an sich nichts Neue». Schon zu Anfang dieses Hahrhunderis erreichten Dampflokomotiven ohne Stromlinienform Geschwindigkeiten von 100 Kilometer in der Stunde, ohne dabei allerdings einem Bedürfnis einer derartigen damaligen Rekordleistung zu entsprechen. ES ist auch heute kein Geheimnis mehr, daß bei Ucberholungs- nnd AnSbesscrungSarüeiten de» fahrplanmäßig verkehrenden Schnelltriebwagens derselbe von einer Ernhetts-Damps» lokomotipe neuester Bauart — die nur für eine Geschwindig keit von 120 Kilometer gebaut ist, jedoch bei Versuchsfahrten 140 Kilometer entwickelte — vertreten wurde. Der aus drei Wagen bestehende Dampfzua hatte eine Hahrzettüberschre», tung von nur zehn Minute« gegenüber dem Schnelltrieb wagen auszuwcisen. Die Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit moderner Danrpflokomottven ist voll und ganz erwiesen: durch die neue Dtromltnienformgebung ist eine weitere Leistungs steigerung möglich. Der Dampszug ist auf langen Strecken, schon aus Gründen der Rcisebcquemlichkeit, nicht wegzu denken. Annehmlichkeiten wie die mitgeflihrten Schlaf- und Speisewagen, auf die man bei längeren Hahrten einfach nicht verzichten kann, bieten Triebwagen nicht. Auch in der Ge päck- und Erpreßgutbekörderung sind dem Triebwagen keine allzugroßen Möglichkeiten gegeben. Der gesamte Trieb- wagenverkehr wirb sich aut kürzere Strecken beschränken müssen, auf denen dann allerdings die Triebwagen in ihrer wirtschaftlichen Ausbeute den Dampfzttgen überlegen sind. Bekannte Hirmen der deutschen Lokomotivindustri« haben bemerkenswerte Projekte im Ltrowltnteu-Damps« lokomotivbau ausgearbeitet, deren Verwirklichung neue Glanzleistungen von dem hohen Stand der deutsch,« Techn'k darstellcn werden, und ist mit Bestimmtheit anzunehmen, daß die Reichsbahn weitere Stromlinicn-Lokomotiven für den Schnellverkehr in Auftrag geben wirb. Anschaffung», kosten und Brennstoffverbrauch steken zudem auch erheblich unter denen, die der Betrieb mit Schnelltrtebwagen er- fordert. Schließlich war die bei Dampflokomotiven jahrelang praktisch erprobte Wirtschaftlichkeit und Sicherheit de» Be- triebe», die auch im regelmäßigen Schnellverkehr gewähr- leistet ist, ebenfalls mitbestimmenb für den Entschluß der Reichsbahn, diese Stromlinlen-Lokomotiven zu bauen. Dem deutschen Dampslokomotivbau — heute säst ausschließlich aus ^nlandSgeschästc angewiesen — bringen die Aufträge der Reichsbahn neue EntwicklungSinvglichkciten; zugleich bieten sie eine willkommen« Ankurbelung im ArbBt»v«schasf«ngs, Programm der deutsche« Retchsregler««g. Da—. AMavrlrbrlelmarkea und «Mahrttvosttartev Und beim MMen «Mahrtsmt, bei der Stadtbank Rlesa und der BervMuiiglvelle SrSba erhvtllch. NM SMe-MlW I« WNS. Au» Kameradschast wächst neue Gemeinschaft. Der Hamburger Stahlhelm hat gemeinsam mit dem Kleingartenverein Deutschlands e. B. ein großartige» Sied- lungSwerk, im Rahmen be» ArbeitdbeschaffungSprogrammes unternommen. ES sollen auf einem Gelände der Gemeinde Ahrensburg mit gutem, unbestelltem Boden, von dem die Hälfte noch mit jungen Bäumen bewachsen ist, etwa 180 Sieblerstellen für Stahlhclmkamcradeu geschaffen werben. Es wird ein neues Dors entstehen mit eigener Schule, Gemeindehaus, Sportplatz und Badeteich. Mit der Vor bereitung de» Geländes für SieblnngSzwcckc ist bereit» begonnen. Die Ausführung der Siedlung wird, um auch da» Handwerk cinzuschalten. an Unternehmer vergeben aller dings mit voller Ausnutzung der von den Siedlern zu stellenden Selbsthilfe. Auf diese Weile ist e» möglich, unter ausreichender Verwendung geschulter Hacharbeiter. alle Stahlhelmsicdler, Handwerker und Ungelernte an der Stelle einzusetzen, an welcher ihre Arbeitskraft auSgenntzt wer den kann. Nm letzten Sonntag vollzog Landesführer Senator von Presseutin, der gleichzeitig in seiner Eigenschaft al» Präsi dent der Baubehörde da» Unternehmen von staatlicher Seite erheblich unterstützt hat, den ersten Spatenstich. Die Sied ler marschierten in ihren Stahlhelmnniformen mit Gepäck und geschultertem Spaten auf. LaubeSsührer von Preffentin richte in einer Ansprache an di« Siedler de« Apvell, im Geiste des Stahlhelm an dieser neue« Stelle weiter Dienst zu tun für ihr Vaterland. Hm Auftrage der Hamburais«ben Landesregierung und mit Genehmigung deS NnndeSsührerS teilte der Landessübrer mit, daß die neue Siedlung den Namen .Hranz-Teldte- Giedluug" trage« wird. Er schloß mit dem Wunsche, daß auch über diesem neuen Werk de» Stahlhelm der Segen Gotte» stehen möge. Bauführer Laucnstcin richtete ebenfalls einige Worte an die Siedler. Da» Ziel, für da» diese Kameraden jahre lang gekämpft hätten, sei erreicht. Aus der Kameradschaft, die sich im Kamps« und in Reih und Glied der feldgrauen Kolonnen gebildet und geformt habe, wachse nun eine neue Gemeinschaft von selbständigen Siedlern und Nachbarn mit eigenem Heim, mit Hrau und Kindern. Der Begriff der .Heimat", für den diese Männer ihr Leben lang gekämpft haben, offenbare sich ihnen jetzt in keiner ganzen Größe. Die Hahnen des alten und deo neuen Reiches und die ruhm reiche Stahlhelmlage sollen als Lumbol des Geistes neuer Arbeit künftig über dem Werke wehen. —nn. AederRl ltrene Ratte Hach Bleldunnea au« Hst- und Rordeuropa sowie au« Italien hat di« Kalt« lest Die«»lag stark zugenonimen. In Wolhynien und vslgalizieu wurden 35 Grad gemessen. In den Dörfern find die Brunnen zugefroren. Der Trost fordert zahlreiche Opfer. Auch Italien ist in den Bereich der Kälte welk gelang«: «n Genua liea« der Schnee 20 Zentimeler hoch In Inest ist der gesamte Straßenbahn- und Wagenverkehr durch Schneefall lalimgeleol. Heber Südilolien gehen neue Begengllsie nieder, di« grogen Schaden anrichtelen. Ein gro her Dell o«, mittelalterlichen Schlosse, von Eofcnza Ist ein gestürzt. ist unter a llen Kaffeemltteln das öeste. Mr wenig 6elü wird etwas wirkliek öutes geboten >10 Lore wurde rot. Vor dem Koliauer Vetter mußte man sich in acht nehmen, muß'e vor ttzm ordentlich aus der Hut sein, daß er einem leinen Strich durch die Rechnung machte. Jetzt fror sie mit einem Male. Ein leichte- Beben ging durch ihren Körper. Altenberg bemerkte eS. .Gleich sind wir da, kleines Fräulein! Gleich werden Sir erlöst sein!" Die wenigen Minuten »um Schloß wurden Leonore wirklich schwer. Der Geruch der nassen Kleider bereitete ihr Uebelkeit; sie spürte die Kätie in allen Gliedern. Eine Schwäche überkam sie, al« sie vor vem Sckloßlor standen. Sie schloß für einen Augenblick sie Augen. Graf Altenberg sah es, legte fürsorglich die Arme um sie. Wie schön da- war, dachte Leonore. Sie wollte bas Vergnügen noch länger genießen und spielte auss neue die Ohnmächtige. Innerlich freute sie sich, wie gut sie »u schauspielern verstand. Das ging großartig, das alles Plötzlich hörte sie eine Helle Stimme, die lau» trom petete. .Ach, du guter Himmel, waS ist denn da passten? Und auch Sie sind ganz naß, Herr Gras?" .Es ist ein kleines Malheur geschehen, Hrüulein Gundula. Wir wollen vas Fräulein zunächst hinlegcn, bis das Bad fertig ist. Und dann", fuhr der Graf so«, während man Leonore aus vas Ruhebett legte, .stellen Sie erst mal keine Fragen, Fräulein Gunvel s Da- ist, glaube ich, ein unglückliches Menschenkind, vem wir erst mal Krisen müssen." -Ack. vu lieber Gott! Seien Sie ganz unbesorgt. Herr Grass Ich werde mich schon ve- Mädchen» annehmen. So ein hübsche« Ding! Na, ich richte gleich alle-, bin dalv wieder da." Tann war eS still. Nicht- rührte sich mehr. Dar sie allein? Leonore schlug die Augen für einen Augenblick voll auf, um sie erschreckt wieder zu schließen. Rudols von Allenberg stand vor ihr, schaute sie un verwandt an; mitten hineingesehen hatte sie in seine Augen. Ein jähe« Herzklopfen überfiel sie. Hastig be wegte sie sich, machte die Augen wieder auf. .Bleiben Sie rubig liegen, Fräulein Lore! Sie haben sicher etwa« abbekommen. Ich fürchte — eine starke Er kältung — ich werde den Arzt kommen lasten." Leonore antwortete nicht. Wie er ihren Namen aus gesprochen batte — wunderschön war das gewesen! Und dabei glaubte er an diese Leonore Siebcnhühner. Wenn er wüßte... Na, was Schönes hatte sie sich da «ingebrockt. Altenberg nahm ihre Hände. .Ganz heiße Hände haben Sie. Aber warten Sie, das Bao wird gleich fertig sein." Leonore hörte draußen die Stimme de- Koltauer» Gleich daraus auch die laute des Fräuleins Gundula. Beide traten zusammen ein. > .So, das Bad ist fertig!" Gundula und der Graf halfen Leonore beim Aufstehen Dann faßte Fräulein Gundula sie uiucr, führte sie hinaus Gleich daraus säß Leonore in der Badewanne. Das warme Wasser rar ihr wohl — sie rührte sich nicht; auch dann nicht, al» sie die Tür im Nebenzimmer gehen Höne »So, Rudolf, nun ziehen Sie sich erst mal um. daß Sie aus den nassen Kleidern herauskommenl Ich leiste Ihnen solange noch Gesellschaft. Und eines will ich Ihnen-sagen, unsere alte Freundschaft erlaubt das: Nehmen Sie sich vo, ver kleinen Here in acht. Das Mädel ist ein Racker, das dürfen Sie mir glauben; sie hat es faustdick hinter den Ohren." .Unsinn, Viktor! Sie wissen doch, wie ich zu den Frauen stehe. Bisher ist es noch keiner gelungen, mich zu kapern. Außerdem — ich bin ja gebunden. Wenn mich auch weiter nicht- an Ihre Kusine feste» al» die dumme Ktnververlobung. Aber — ein Altenberg hält sein ge gebenes Wort, unter allen Umständen." .Recht so, Rudolf! Also brauch« ich mir kein« weiteren Gedanken zu machen wegen de- Schmetterlings, der Ihnen da ins Haus gegaukelt ist?" .Aber, Viktor...i" .Sie sind ein prächtiger Mensch, Rudolf! Und Sie wissen, wie gut ich «S mit Ihnen meine. SS würde mir leid tun, wenn Sie sich verplemperten mit dieser hübschen Kröte. Denn hübsch ist sie, verteufelt hübsch, da» muß man ihr lasten. Sie könnte beinah mich alten Knacker reizen. Aber — wie gesagt, ein bißchen Vergnügen, sehr schönx heiraten — nee, da laste ich lieber die Hände davon." «Viktor... ich bin erstaunt ...!" .Freundchen, ich bin ein wenig älter al» Sie, hab« um »ehn Jahre mehr Lebenserfahrung auf dem Buckel. Gewiß, Sie sind mehr in der Welt herumkutschiert; aber da» ist nicht alle- — es komm» aus da- an, was einem da» Leben gebracht, was man gelernt hat. Und be sonders — mit den Frauen muß man sich au-kennen. Ihnen gehen sie natürlich überall herum um den Bart. Sie sehen gut aus. man weiß, Sie sind reich... Ich würde mich wirklich freuen, wenn Sie eine nette Frau in unsere Einsamkeit bringen würden. Sie dürfte unsere Freundschaft nicht stören; eine patente Frau müßte ,s sein, die zu uns paßte, die unsere gute Nachbarschaft fördern würde. Richt so eine wie die Koltauer Lore..." .Aber, Viktor, wenn Ihre Kusine Sie hörte!" .Lasten Sie mich zufrieden mit diesen Kusinen. Die ältere, Regina, ist die geborene alte Jungfer, die zweite ein« richtige Modeliese." .Sie sind wirklich nicht gut zu sprechen auf die beiden Damen, scheint mir." .Rein, dazu habe ich auch keinen Grund! Man hört da so allerlei. Regina hätte ich einmal heiraten sollen. Mein Onkel Kottau sprach mit mir darüber. Er hatte keinen männlichen Erben, da hätte ihm da- gut gepaßt.