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- Erscheinungsdatum
- 1933-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193312128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19331212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19331212
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-12
- Tag 1933-12-12
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Monat
1933-12
-
Jahr
1933
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Die Verräter. Bon unserem Berliner Vertreter wird uns geschrieben: Schon als im August in Paris die erste International« tagte, ivar bekannt geworden, das; die früheren sozialdemo kratischen Führer in Deutschland, die landflüchtigen Wels, Brcitschcid, der Neichsbanner-„General" Hölterman« und eine Reihe anderer sogenannter Prominenter an dieser Tagung beteiligt waren und das große Wort führten. Man erfuhr aber nicht, was sic wirklich gesagt hatten, sie hatten nämlich händeringend gebeten, ihre Ausführungen vertrau lich zu nehmen, denn sie riskierten sonst ihren Kopf. Viel leicht mag auch «in bißchen Scham, das sie noch übrig be halten hatten, ihnen die Vorsicht geboten haben. Obwohl man so über die „wichtigen Reden" der deutschen Führer im unklaren mar, konnte inan sich an allen Fingern ab zählen, ums sie gesagt haben könnten. Alle Vermutungen werden jetzt aus einem „Geheimbericht" bestätigt, den die „Saarbrücker Zeitung" zu veröffentlichen in der Sage ist. Wurden die „Genossen" als Sandesverräter charakterisiert, so hat man ihnen, wie dieser Geheimbericht erkennen läßt, nicht Unrecht getan. Sie haben tatsächlich den Landesverrat im großen begangen. Denn sie haben von den „Genoffen" in Frankreich nichts anderes verlangt, als baß sie sich dafür einestzen sollten, daS Hitlerdeutschland so weit wie möglich zu besetzen. Gründe würden sich finden. Sie selbst fabri zierten einige: Deutschland rüste, suche den Revanchekrieg, verletze die Verträge, beunruhige Europa. Die französische Presse, die immer für Sanktionen schwärmte, ist jetzt entlarvt. Die Gedanken sind nicht in den eigenen Redaktionsstnben gewachsen, sondern von den deut schen „Genossen" inspiriert worden. Wie wäre es sonst an ders zu erklären, daß in den Forderungen französischer Hetz blätter genau die gleichen Formulierungen und Vorschläge anftraten, wie sie auf der ersten Internationale von Wels und Breitscheid gemacht wurden? Diese vaterlandslosen Gesellen, die einmal in Deutsch land die Anlgabe hatten, deutsche Belange zu verteidigen, die das Volk im nationalen Sinne führen sol'ten, offen baren sich immer mehr als die «igentli-le Gefahr, die Deutschland bedrohte. Und eS ist verwunderlich, daß wir durch sie nicht noch tiefer in den Sumos gekommen sind. Das ist wohl in der .Hauptsache dem dentlchen Volke selbst zu danken, das im Grunde seiner Seele national ist. heimat lieb, heimattreu, bereit, das Vaterland zu verteidigen, wenn cs von außen bedroht ist. Die „Führer" kannten wohl diese deutsche Mentalität, deshalb wagten sie sich nicht zu wett vor. Aber setzt, da sie nicht mehr gesteinigt werben können, zeigen sie ihre ivabrc Seele, die Berräterscele. Sie glauben wohl in der Hauptsache über die Saar abstimmung noch ein deutsches Gebiet zu retten, wo sie sich tummeln können. Deshalb haben sie schon im August an die Saarabstimmung gedarbt und die saarländischen Sozial demokraten veranlaßt, eine marxistisch-antideutsche Front zu nehmen, das beißt, die von Deutschland geforderte, uns nach dem Versailler Vertrag zustehcnde Saarnbstimmung zu bekämpfen und vor allem dahin zu wirken, baß nicht über die Frage abgestimmt wird, ob Saarland deutsches Sand bleiben und wieder unter deutsche Herrschaft kommen soll. Von dieser marxistischen Front wird just das gleiche ver langt. wie von den Franzosen: die Abstimmung, ob da» Saargebiet freies Sand werden soll. Am besten wäre eS, wenn überhaupt keine Abstimmung käme, sondern der Völkerbund einfach bestimmen würde, daß Deutschland un würdig sei, das Saarland zu beherrschen. Wie die Verräter im August in der AuSschußsttzung der ersten Internationale agierten, so treiben eS die „Ge- noffen" unter dem Richtsaarländer Braun, über dellen dunkle Vergangenheit noch zu sprechen sein wird. Sie treiben es soweit, daß die eigenen Genossen voll Grausen sich wenden und in die große deutsche Saarsront einschwen ken. ES ist nützlich die Agitation der saarländischen Marx;- sien in enge Verbindung mit den ehemaligen Partcigrößen der Sozialdemokraten in Deutschland zu bringen, zumal jetzt die Kulissen gehoben sind und di, Samlosiakelt jener Gesellen, die mit dem Geld der deutschen Arbeiter da» Weite suchten, zum Himmel schreit. Sie haben sich empört, daß ihnen das deutsche Bürgerrecht genommen wurde. Sie haben sich beklagt, daß sie verfolgt würden. Hätte man früher ihre Schliche gekannt, so wären sie vielleicht lchon von den eigenen Anhängern hinter Schloß und Riegel geletzt worden. Sie wollen deutsches Sand verschachern. Sie Hetzen andere auf, man soll deutsches Sand besetzen, sic regen Sank tionen an. . Das waren Deutsche, das waren Führer? Wölfe im Schafspelz waren sie, wie der „Preußische Pressedienst" ganz richtig sagt. WlMMUWl M UM Wk. vdz. Berlin. In einer Veröffentlichung der Deut schen Arbeitsfront beschäftigt sich, wie daS VDZ.-Büro meldet, VcrbandSleiter Franz Gutsmiedl mit der Volks- Gemeinschaft aus dem Sande. Er weist zunächst darauf hin, daß sich über 70« MO deutsche Sand- und Forstarbeiter, Gartenbau- und Weinbrrgsarbeiter, Melker und Lennen usw. in den wenigen Monaten, seitdem die NSBO. die Verbände übernommen hat, im Deutschen Sanbarbeiterver- band organisiert haben. Der deutsche Landarbeiter müsse genau und geradeso wie früher mit den Bauern gemeinsam freudig seine schwere Arbeit verrichten. Infolgedessen sei es eines Nationalsozialisten ««würdig, wenn er stolz das Abzeichen der Partei oder der SA. und SS. trage, seine Arbeiter hingegen nicht als gleichberechtigte nnd gleichznbe- wertende Mitarbeiter betrachte, die ans eine anständige Be handlung und Entlohnung mindestens ebenso großen An spruch hätten wie er selbst. GutSmiedl erinnert dann an den Ausspruch beS BauernftthrerS Darr«, daß im national sozialistischen Staat der deutsche Landarbeiter als ein werdender Bauer zu betrachten ist und ihm die Möglichkeit gegeben werden muß, Bauer zu werden. Tarin, daß der deutsche Arbeitsmensch als käufliche Ware betrachtet wurde, erblickt Gutsmiedl den Grund, weshalb der Marxismus stlbst unter den oft primitiv denkenden, einfachen, zum Teil noch bodenverwurzelteu Landarbeitern Eingang finden konnte. Er schließt seinen Artikel: Gerade der deutsche Landarbeiter begrüßt eS besonders, wenn auch ihm, der immer als Stiefkind der Nation behandelt wurde, die Er rungenschaften der Kultur zugängig gemacht werden, wenn ihm durch fachliche und kulturelle Ausbildung mehr Freude in den Alltag gebracht nnd ihm bessere Aufstiegsmöglich keiten gegeben werden. Er weiß dann auch, wenn ihm seine Ehre wicdergegeben ist, wenn er gleichberechtigt unter 'einesgleichen steht, wenn er nicht nur freudlos schuftet und arbeitet, sondern Freude an der Arbeit und Freude nach der Arbeit empfindet, daß er mit dem deutschen Bauern der Zukunft, mit dem er auf Gedeih und Verderb verbunden ist und mit dem gemeinsam er für des Volkes Ernährung and rassische Erneuerung Sorge trägt, der erste Sohn des Kolkes ist. Ver die Aagner-VvWhrtt-Marle verwendet, erfreut de» KMWger m stvtt du W. W. Eröffnung -es Reichstages. Ada. Göring wiederum Reilhötagsprüsi-eni. MWkWWWWW. Berlin. jFunkspruch.j Auf den offiziellen Gebäuden Berlins wehen die Neichsslaggen. Auch die Bevölkerung hatte sich der Aufforderung, die Flaggen zu zeigen, im reichen Maße angeschlossen. Berlin feiert die Eröffnung des ersten nat.-soz. Reichstages, des ersten Reichstages der Volksgemeinschaft, in dem cs keine Parteien mehr gibt. Aeuherlich kommt das schon beim Betreten des Kroll- grbäudeS darin zum Ausdruck, daß die große Tafel am Ein gang, die früher die einzelnen Fraktionssitzungen anzeigte nnd mit ihren 16 Reihen dafür manchmal kaum ausreichte, heute fast verivaist anSsieht. Außer den Schildern des Ael- testenrateS und des Reichstagsvorstandes steckt nur noch das Schild der nat.-soz. NeichstagSfraktion an der Tafel. Die Gegend um die Krolloper lag heute Dienstag mittag noch in tiefem Frieden. Nur ab nnd zu fuhr ein Auto der Reichstagsverwaltnng vor, um seinen Inhalt an Drucksachen und anderem Arbeitsmaterial in das Kroll gebäude zu entladen. Von den neuen Abgeordneten weilt am Vormittag noch keiner im Krollgebäuoe. Tie fanden sich erst nach den feierlichen Eröffnungs-Gottesdiensten, die um 11 und 12 Uhr im Dom nnd in der Hedwigskirche statt fanden, ein. Die RestanrationSräume des Krollgebändes hatten sich bereits darauf eingerichtet, die Abgeordneten zum Mittag essen zu empfangen. Sämtliche Tische sind mit Blumen schmuck ansgestattet worden und am Eingang der Säle sind zwei gewaltige Ehristbäume ausgestellt. Auch im Plenarsaal der Krolloper war rin Heer von Bcamien tätig, um die letzten Vorbereitungen für die Reichstagservsfnung zu treffen. Da der Saal nur etwa WO Parkettplätze hat, der neue Reichstag aber 661 Abgeordnete zählt, mußte eine Ergänzung des Gestühl» nm einige Reihen erfolgen, so daß im Gegensatz zur letzten Reichstagstagung Publikum im Parkett nicht mehr zugelaffen werden kann. Die Ledertaschen, die am Rücken jedes Stuhls für Druck sachen und Stimmkarten angebracht sind, sind mit Truck- sachcnmaterial für die neuen Abgeordneten dicht gefüllt und immer wieder kommen neue Ladungen, die verteilt werden müssen. . — Die Platzverteilung im neuen Reichstag ist in der Weise durchgesührt, daß in der Mitte der ersten Reihe «ebene,n- ander Reichskanzler Adolf Hitler, die Reichsminister Heß, Dr. Frick und Göring sitzen. Zn beiden Leiten folgen dann weiter in der ersten Reihe der Sektoren die Minister Darre, Dr. Goebbels, Leldte und Vizekanzler von Papen, sowie sämtliche Reichsstatthalter, der Führer der Arbeitsfront Dr. Len, der Führer der Rechtsfront Staat-Minister Dr. Frank, sowie einige Länderminister. In der zweiten Reihe haben ihre Plätze die Ministerpräsidenten der Länder, sowie weitere Landerminister, ferner die Staatssekretäre, die preußischen Oberpräsidenten, Alterspräsident Lttzmann, der Reichsführer der SS, Himmler, Prinz August Wilhelm von Preußen und der frühere RclchSministcr Dr. Hugcnberg. WIEHl lll In WlMslMelitLle M 1WMSNWW. Berlin. lFnnkspruch.s In der St. HedwigSkathedrale land um 11 Ubr ein scteNiches Hochamt aus Anlaß der Er öffnung de» Reichstages statt. Die Kirche war von Gläu- lügen überfüllt. Unter den zahlreich anwesenden NeichS- tagSabgeordnetcn sah man auch den Vizekanzler von Papen. Kapitularvikar D. Steinmann zelebrierte rin feierliche» Leviten-Hochamt, daS der Basikika-Ehor mit gregorianischen Gesängen begleitete. Nach dem Hochamt stimmte Kaptiular- vikar D. Steinmann am Fuße des Hochaltars kniend daS Veni Ercator Spiritus an. Die Feier schloß dann mit dem' Gemeindegcsang der deutschen Nebersetzung dieses Liedes „Komm, Schöpfergeist, kehr bei uns ein". * Ser MWlksSM Im VW. Berlin. sFunkspruch.i Aus Anlaß der Eröffnung dcS neuen Reichstages fand heute mittag um 12 Uhr im Berliner Dom in Anwesenheit des Reichspräsidenten, mcv- rcrer NcichSministcr sowie zahlreicher Vertreter der Rcichs- und Staatsbehörden, der SA. nnd fast aller ReichStagSabge- ordnetcr cvangcl. Glaubens ein feierlicher Festgoitesdienft statt, bei dem Hofprcdiger D. Dochring die Fcstpredigt hielt und ReichSbischos Müller Gebet und Legen sprach. Man bemerkte unter den Teilnehmern Rcichsinncnminister Dr. Frick, RcichSfinanzminister Gras Schwerin v. Krosigk, Reichsarbeitsminister Scldte, den WchrkreiSkommandcnr General der Infanterie von Fritsch, Gruppenführer von Dettrn, den Bundeshauptmann des Stahlhelm Major a. D. von Stephani. Punkt 12 Uhr traf Reichspräsident von Hindenburg in Begleitung von Staatssekretär Meißner vor einem Nebcnportal des DomS ein, wo er von Hof prediger Toehring empfangen wurde. Er durchschritt ein Spalier der SA. und Hitlerjugend bis zum Haupteingang der Kirche. Hier erwartete Reichsbischof Müller den Reichs präsidenten, um ihn in bas Innere des Gotteshauses zu geleiten. Dem Reichspräsidenten wurden beim Verlassen des DomeS von einer größeren Menschenmenge lebhafte Lva- tionen dargebracht. * M Ee MiUWW. Berlin. sFunkspruch.f Schon lange vor 8 Ukr beginnt sich der Plenarsaal des Reichstages im Krollgebäude zn füllen. Es entsteht zunächst ein allgemeines Suchen nach den Plätzen, die aber mit Hille einer UebersichtSkarte, die außerhalb des Sitzungssaales aufgehängt ist, bald gefunden werden. Der ganze Saal bildet ein wogendes Meer von braunen und schwarzen SA - nnd SS.-Unisormcn, ab und zu unterbrochen durch einen dunklen Zivilanzug nnd eine Stahlhelm-Uniform. Die wenigen Nichtparteimitgliedcr, die dem Reichstag angehörrn und in Zivil erschienen sind, haben nicht zusammenhängende Plätze, sondern sind zwischen die Uniformen zerstreut. Als erstes Mitglied der Reichs regierung erscheint Vizekanzler v. Papen im Saal, in Zivil. Auch Alterspräsident Lihmann, der von vielen Fraktions mitgliedern herzlich begrüßt wird, trägt einen schwarzen Anzug mit dem Eisernen Kreuz auf der Brust. Der Führer, Reichskanzler Adolf Hitler, nimmt an der Reichstagseröfs» nung nicht teil, da er zu gleicher Zeit in Wilhelmshaven eine Rede hält. An den RcgicrnngStischcn haben einige Staatssekretäre und höhere Regierungsbeamte Platz gc- j nommen. Am Rcichsratstijch sitze» die Berliner Gesandten Ser deutschen Länder. Di« Tribünen, für die die Karte» schon lange Zeit vergriffen waren, sind dicht besetzt. Auch die Diplomatenloge weist eine starke Besetzung auf In der vordersten Reihe sieht man n. a. den italienischen Staatssekretär beS Answärtigcn, Suvich. Kur, nach 8 Uhr begibt sich der Präsident des vorigen Reichstages, Ministerpräsident Göring, zum Platze des Prä- sibiums und eröffnet die Sitzung. Meine Herren Abgeordneten, SA.-Kamcraden! Nach Paragraph 18 unserer Geschäftsordnung führt, wenn der Reichstag nach einer Neuwahl zusammentritt, bis zur Ueber- nahme des Amtes durch den neugewählten Präsidenten der Präsident des letzten Reichstages den Vorsitz. Dementspre chend eröffne ich die Sitzung und ernenne zu vorläufigen Schriftführern die Abgeordneten Börger, Dr. Decker-Pots dam, Linder nnd Oberlindober. Ich bitte die Herren, hier oben Platz zu nehmen. Ministerpräsident Göring fährt fort: Wie schon bei der Eröffnungssitzung des letzten Reichstages schlage ich auch diesmal vor, von dem Namensaufruf Abstand zu nehmen, wenn durch die Anwesenheitsliste und Zählung der einge tragenen Namen die Beschlußfähigkeit des Hauses festgestellt worden ist. Eine vorläufige Zählung dieser Listen hat er geben, baß das HauS beschlußfähig ist. Ich bitte aber die Herren, sich noch einmal davon zu überzeugen, baß ihre Namen in den Anwesenheitslisten drinstehen, da die Ein tragung zur Feststellung der Beschlußfähigkeit unbedingt er forderlich ist. Der Präsident gibt dann die Namen der entschuldigt fehlenden Abgeordneten bekannt, unter ihnen befindet sich der Abg. Dr. Hngcnbcrg. Göring fährt fort: Ter Herr Reichskanzler teilt durch Schreiben vom 6. Dezember 1!>'I8 mit, daß der Herr Reichs präsident auk feinen Vorschlag den stellvertretenden Führer der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, Rudolf Heß, und den Stabschef der SA. der Nat.-Soz. Deutschen Arbeiterpartei, Ernst Röhm, zu Reichsministern ohne Ge schäftsbereich ernannt Hal. Meine Herren! Wir kommen jetzt zur Mahl des neue» Präsidiums. Hierzu hat daS Wort der Abg. Tr. Frick. Abg. Dr. Frick: Ich schlage vor, durch Zur«s zu wählen znm Präsidenten des Reichstages den bisherigen Präsidenten, Herrn Abg Göring, zum Stellvertreter des Präsident,« den bisherigen Präsidenten d«S preußischen Landtages, Herrn Aba. Kcrrl, zum weiter,« Stellvertreter den bisherige« Präsidenten des bayerischen Landtage», Herrn Abg. Elfer, und zum dritten Stellvertreter des Präsidenten den Herr« Abg. von Staust Die vorgeschlagrne« Mitglieder des Präsidiums »erbe« einmütig durch Erheben von de« Liften gewählt. Sie er» klären sich znr Annahme der Mahl bereit. Es folgt der Vorschlag des Präsidenten für die Wahl der Schriftführer. Der Präsident schlagt vor, folgende 1Z Adge» ordnet« zu Schriftführern zu wählen: Dr. Albrecht-Tb.r- ringen, Börger, Dr. Decker-PotSdam, Dr. Fischcr-Berl;«, Kasche, Linder, Obcrlindobcr, Gras von Ouadt zu Wnckrath und Isly, Steuer, Wigand. WolkerSdörscr nnd Dreher Auch die Lchristführer werde» in dieser vom Präsidenten vorgeschlagenrn Zusammenstellung einstimmig gewählt. Präsident Göring weist daraus bin. daß der A«ltest,«rat bereit» gebildet ist und daß er nach dem gedruckt vor liegenden Verzeichnis zusammentritt. Zur Abkürzung des Verfahren» erbittet und erhält der Präsident die Ermächtigung, die Ausschüsse im Einver nehmen mit dem Fraktionsvorsitzendcn, Minister Dr. Frick, zu konstituiere», und ebenso die Beiräte bei den »erschte« denen Rrichsminilterien zu bestimme«. Ferner wird der Präsident ermächtigt, olle beim Reichstag eingegangenen oder in Zukunft eingehenden Petitionen den znständ'ge« Ministerien zur Prüfung zu überweisen. Soweit Anträge au? Strafverfolgung von Abgeordneten eingereicht wurden, wird der Präsident, wie er erklärte, sie dem GcschäftS- ordnungSauSschnß zur Prüfung überweisen Präsident Göring erbittet nnd erhält schließlich noch die Ermächtiqang, daß er den Zeitpunkt und die Tagesordnung der nächsten Sitzung selbst bestimmen kann. Der Reichstagsprästdent fährt dann fort: Mein« Herren, meine Kameraden? Ich dar? daran? Hinweisen, da« der Herr Reichskanzler heute nicht anwesend sein kann nnd darf daher auch meinerseits alle weiteren Aussührnngen, die ich als Präsident zur Lage zu machen baue, ans jene» Tag zurückstellen, an dem der Herr Reichskanzler selbst hier auch da» Wort ergreisen wird. Für heute darf ich Ihnen den Tank auSsprechcn für daS Vertrauen, das mich wiederum ans diesen Platz berufen Kat nnd darf Sie nnn als ncugewäkltcr Präsident begrüßen. Sic werden ver stehen, besonder» meine Herren Parteigenosse«, mit wei chem Glücks- und Ltolzqcsübl r» mich erfüllt, Präsident eines nationalsozialistisch«« de«tsche« Reichstage» sein z« dürfe«. Wer, wie ick», ia d«« vergangenen Jahre« erlebt hat, wie baS deutsche Parlament za« Schloß ausgeart«« war, der wird begreifen, mit welch innerer Befriedigung wir anch hier zurückblicke« dürfe« aus die gemaltig« Arbeit, die unser Führer geleistet hat. Gestern hat Ihnen ber Füh rer bei der Verpflichtung in großen Züge« die Ziele nnd Pflichten ansqezeigt, zu deren Erfüllung Sie beruf«» sind, Bor allem aber hat er seine Rede dabin zusammkngesaßt, daß die RcichStagSfraktion in voller Geschlossenheit mit der Reichsregiernng dem deutsch«« Volke beweisen soll, daß daS gewaltige Vertrauen, das das deutsche Volk uns gegeben bat, gerechtsertigt ist. Unser« Arbeit, unser Dienen, unser Tn« soll und darf «nr dem Volke gewidmet sein Und fo lassen Sie mich heute diese erste Sitzung schlie ßen. indem ich Sie bitte, mit mir cinzuitimmcn in den Ruf, diesem deutschen Volk und seinem Kanzler ein dreifaches Sieg-Heil? Die Abgeordneten erheben sich von den Plätzen und stimmen dreimal in den Heilrus ein. Präsident Göring erklärt dann unter lebhaftem Beifall des ganzen Hauses die Sitzung um 8,20 Uhr für geschlossen Wen« du bist satt» Denk drnn: ES hat sa mancher nicht wie d» zu efien! Drum -1b dir MSH, Datz d« mögst nie Die Winterhilfe ver-esie«.
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