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- Erscheinungsdatum
- 1933-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193312128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19331212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19331212
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-12
- Tag 1933-12-12
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Monat
1933-12
-
Jahr
1933
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Ressource c»er Dresdner Kaufmannschaft, die vor 5» Sa-re« ins Leben gerufen wurde. * D r. eSden. 100 Jahr« Gewerbeverei« zu Dresden, üm Janaar 1984 vollenden sich 100 Jahr« seit der Gründung -es Dresdner Gewerbeverein». Di« JubiläumSveranstal- ssmgen find für den 6. und 7. Januar vorgesehen. Hierbei wird uc. a. auch ein von dem Verein-Mitglied Dr. Kropp« verfaßtes Testspiel «Die Gründung de» Gewerbeverein» vor 100 Jahren" uraufgeftthrt werben. * Dresden. Straßenbahn sammelt V800 Mark für sie Winterhilfe. Im Dresdner Straßenbahn, und Omni- tasverkehr wurden auch an den Sonntagen im Monat -kvvemöer überschüssige 2- und 8-Pfennigbeträae für die toiuterhilfe eingezogen. T» kam dabei ei» Betrag von t"i00 Mark zusammen, der nunmehr der Winterhilfe Über viesen werden konnte. * Dresden. Feuer im GchulLause. Im Schul» -ebäude auf -er Pestalo-zistraße entstand gestern nachmittag ün Ofen» und Balkenbrand im Sitzungszimmer de» zweiten Obergeschosses. Die Feuerwehr konnte die Flammen schnell löschen und wettere Gefahr beseitigen. Die Branbursache ist wahrscheinlich in Ueberhetzung deS OfenS zu suchen. * Dresden. Beim Rodeln schwer verunglückt. Beim Rodeln auf -er abschüssigen Wiese an der Schirrmacher- ftraße in Vorstadt Plauen stürzte gestern nachmittag «in elfjähriger Knabe den Abhang hinunter 18 Meter tief auf den Bahnkörper. Der Verunglückte erlitt «inen doppelten Lchädelbruch und wurde in bewußtlosem Zustand in» Krankenhaus eingeliefert. * Dresden. Todesfall. Im sechzigsten Lebensjahre slarb gestern hier der Tilcfilerovermeister Stadtrat a. D. Alfred Heinze. Er war lauge Zeit Präsident deS ReickS- verbandeS des deutschen Tischlcrgewerbc» und Ehrenvor sitzender deS Verbandes sächsischer Tischlerinnungen. 'Dresden. Vereitelter Raubübersall. Ein 25 Jahre alter Maschinist hatte mit zwei Komplizen einen Raub überfall auf eine Posthilfssteile in der Umgebung DreS- den» geplant. Tie Tat sollte am S. Dezember zur Aus führung kommen. Tie Kriminalpolizei, di« von dem Plane Kenntnis erlangte, nahm die Burschten kurzerhand fest und übergab sie der Staatsanwaltschaft. * Pirna. Führertagung der Kriegerveretne. Am Sonnabend sand hier die erste VereinSHiiihrervertamm- lung im Landesverband Sachten der Kriegervereine statt. Der Vertreter deS LandeSverbandi» Hauptmann Stelzer übermittelte die Grütze deS Landesführers des Kpffhäuter- bundes, Generals a. D. Schiubert. Die Weihe der neuen Fahnen im Bezirk wird vorauslichtlich jm Januar in Pirna erfolgen. Die erweiterte Führerverlammlung soll im Juli 1934 in Stadt Wehlen abgehalten werden. ' Schandau. Einstellung deS Elbfäkrbetrreb«-. Bei «eiter gesunkenem Wasserstand führt die Elbe starke Treib« eismassen zu Tal. Infolgedessen mutzte der Fährbetrieb Zwischen Bahnbof und Stadt <Scl>andan eingestellt werden: der Verkehr wird durch Omnibusse aufrechterlmlten wer den. Auch unterhalb von Bad Lchandau Kat der beträcht lich« EiSaang an mehreren Stellen die Einstellung de» Fährbetriebs über die Elbe erzwungen. * Sebnitz. Die Ururgroßeltern bei Tauffeierltch- leiten. Hier wurde in der Evangelischen Stabtktrche da» Kind Käthe Rita Grohmann getauft, von dem nicht nur die Mroß- und Urgroßeltern, sondern sogar die Ururgroßeltern in der Blumenstabt leben. Der Ururgroßvater, Friedrich Grohmann, ist 94 Jahre alt, seine Frau 92 Jahre. Dieser Fall, der in der hiesigen Kirchgemeinde der einzige ist, dürfte auch anderen Orte» selten sein. ' Bautzen. Tobe-opser de» Verkehr» Bei LieSk« unweit der preußischen Grenz« fuhr am Sonnabend abend nn auS Bautzen kommender Lastkraftwagen gegen einen Aaum, überschlug sich und stürzte in den Straßengraben. Tobei wurde der Krastwagenführer Max Müller auSUHhst so schwer verletzt, daß er auf der Stelle tot war. * Ekem nitz. Betrügerischer Kassierer. Im allge meinen Sparverein zu Röhr-Korf wurden erheblich« Un regelmäßigkeiten ausgedeckt, die sich der Kassierer de» ArreinS hatte zuschulden kommen lassen. ES wurde fest- gestellt, daß er zur Verdeckung seiner Unterschlagungen Fälschungen im Kassenbuch begangen urrd doppelte Spar karten ausgestellt hatte. * Chemnitz. Da» Befinden der verunglückten Leip» z,ger Polizeioffiziere. Di« am Donnerstag nachmittag bet einem Kraftwagenunfall auf RvhrSdorfer Flur schwer ver» unglückten Leipziger Polizeioffizicre befinden sich durchweg ans dem Wege der Besserung. Der Heilverlauf ist, wie von der Verwaltung des Chemnitzer Küchwaldkrankenhause» mtt- gcteil» wird, in allen Fällen befriedigend. * Burgstädt. Im Jul» hatte rin 28 jähriger Bettler an» Claußnitz einem Geschäftsmann in der Herrenstraße ü > Mark entwendet. Jetzt besaß er die Frechheit, hier wieder ui betteln. Er wurde aber von der Tochter bc» GrschäftS- monncs erkannt und dem AmtSgerichtsgefängni» zngeführt. * Annaber g. Wassermangel im oberen Erzgebirge Schon seit einiger Zeit bestand in vielen Gemeinden de» «Heren Erzgebirges infolge Fehlens ausreichender Nieder schläge erheblicher Wassermangel. Der scharfe Frost der lebten Tage hat die Wasserkalamität noch bedeutend ver- * Penig. Anzeige gegen Tierqnäler. Wegen Vergehen» «gen das Ticrschutzgesetz hat der hiesige Tierschutzverein zeqen einen Mtlchhändler und einen Arbeiter Anzeige «egen Tierquälerei erstattet. Während der eine seinen Hund mißhandelte, hat der andere halbverhungerte Stall hasen in die Aschegrube geworfen. ' Penig. Ein 13 jähriger rettet zwei Kameraden vor dem Ertrinken. Die beiden ackit und neun Jahre alten Zääiler Schreibe und Strebel hatten »ich zu weit auf da» Ei» der Obermulde gewagt, da» noch nickt fest genug vor Sie bracken ein und waren zweifellos ertrunken, wenn Mit der 13 jährige Schüler Gerhard Nobi» herbeigeeilt wäre und di« beiden Jungen unter groben Anstrengungen aus dem eisigen Wasser gerettet hätte. SittaMliMW? Di« Mordkommission Dreien würbe nach Ttölochen bei Troßenhain gerufen, wo der 40 Jahre alte Landwirt Albin sorge in dem Dorgarten seine» Grundstücks tot aufge- 'unden worden war. Di« Leich« wie» erhebliche Kopfver letzungen auf. Ob dies« den Lod herbeiaetührt haben, ließ sich bisher nicht einwandfrei festttellen. Auf Grund verschie dener Tatumstände ist die Mordkommission zu der Ueberzeu- isung gelangt, daß an dem Landwirt ein Verbrechen verübt wurde. Seine Ehefrau, di« mit ihm in zw«it«r Ehe lebt, und leine Stieftochter wurden «egen dringenden Tatverdacht» vorläufig festgenommen. Zu der Verhaftung der Frau und der Stieftochter wird noch mitgeteilt, daß man in Stölpchen der Meinung ist, dass die Frau nach der Lesettigimg de« Manne», der Tochter das Grundstück aberschretben wollt«. In di« Angelegenheit spielen auch zwei Brand« hinein, durch die im Juli der Stall vsrnichtet und drei Wochen später im Wohnhau» erheblicher schaden angerichtet worden war. Da einwandfrei in beiden Süllen Brandstiftung fettgestellt wurd^ kam Sorge in Last, mußte aber bald darauf al» nichtschuldig entlassen werden, vb diese beiden Brandstiftungen mit der jetzigen Tat in un mittelbarem Zusammenhang stehen, ist noch nicht restlos Ext,. In Sülles Im Mer. Kahl «n- Kd« ist «» draußen in -er Natur. Taget«, tagau» ist der Himmel trüb« und «in kalter Wind weht über die Felder. Mit aufgeplustertem Gefieder sitzen di« Vögel in den kahlen Zweigen der Bäume und frieren. E» ist für wahr nicht angenehm in dt«s«r unwirtlichen Jahreszeit sich tu» Freien aushalten zu müssen. Die Bewohner der Städte habe« «» gut. St« ktinnen, wenn der scharf« Nordost an den Fensterläden rüttelt, hinter dem warmen Ofen sitzen, soweit sie der Beruf nicht in» Frei« treibt, und die Behaglichkeit -«» geheizten Stübchen» voll und ganz auskosten. Nicht so der Landman» und Gartenbesitzer. Feld, und Gartenarbeiten höre« auch im Winter nicht auf. viel« Infekte« haben im Sommer ihre Eier in die Rinde der vbstväume gelegt, um sie vor Schnee und Kälte zu schützen. Go sorgsam die kleinen Lebewesen auch auf da» Wohl und Weh« ihrer Nachkommen bedacht sinh, für die Bäum« find sie Schädlinge. Der sorgsam« Gartenbesitzer erkennt die Gefahre«, die seinen Obstbäumen drohen, «nd er geht daran, di« Sier in der Baumrinde zu töten. Zu diesem Zweck nimmt er im Winter weißen Kalk und bestreicht damit bi« Rinde der Bäume. Ferner sorgt er im Winter dafür, baß di« Ovstbäume genügend Nahrung haben, indem er «nter- halb der am weitesten hinauSragenden Zweig« einen Graben rund um den Baum zieht und ihn mit Dung an füllt. Auch bietet sich im Winter die beste Gelegenheit da wild« und tote Hol, au» den Bäumen herauSznschneiden. Durch di« Obsternte ist vielfach der Boden de» Gemüse garten» festgetreten. Da« auSgesogen« Erdreich ist dadurch nur schwer imstande, den notwendigen Sauerstoff aufzu- nehmen, der für die im Frühjahr sich neuentwickelnde Pflanzenwelt von größter Wichtigkeit ist. Doch Spaten und Dünger sorgen für neue Kräftezufuhr. Der im Winter ein setzende Frost trägt bann noch da» übrig« da»« bet, um di« Erdschollen mürb« zu machen und den zugesührten Dung zu »ersetzen und zu zerteilen. Ganz besonderer Sorgfalt bedürfe« bi« Blumen- amvächse. Sie sind in vielen Fällen so zart, baß sie unge schützt bem Winter nicht trotzen können. Zwiebelgewächse und andere »arten Blumen müssen deshalb entweder mit Stroh gut zugedeckt, ober au» der Erde herawSgenommen werden. Di« farbenprächtigen Rosen de» Sommer», die im Freien bleiben müssen, verlangen, daß ihre Zweige mit einer Papterhülle oder mit einem Strohmantel umgebe« oder baß st« «mgelegt und ihre Kronen in di« Erd« gebettet werben. . . Wenn Lies« notwendigen Gartenarbeiten im Winter versäumt werben, Überstehen die Gartengewächs« den Winter nur schwer und der Garten würde im nächsten Frühling und Gommer an Farbenpracht gar viel «inbüßen und «in« wenig erfreuliche Ernte geben. H. K. Erfahrene Drnck«r überwachen die hanbwerkkiche «n» technische Herstellung der nnv anvertrante« Arbeite«. Jede» Druckwerk soll für St«, aber auch für un» werbe« l Riesaer Tageblatt,Dr«cher«t, Geschäftsstelle in Riesa, «nr Goeiheftraße j, fasle«, Acki nach der KalendervoNchrM zu pichten. Mit der kalendarischen Festsetzung ist e» «ist» nicht». Aber auch die Definition de» Begriff» „Winter" nach metoorologtichen GeiickchSpunkten hat ihre Schwierigkeiten. Der Winter sportler ». B betraget den Schnee al» unerläßliche» Attri but, die Hausfrau wird die Dauer deS Winter» al» gleich bedeutend mit der Heizperiode aniehen. Auch diese durch aus vernünftige Auffassung ist aber niM haltbar. Dl« längsten Heizperioden w irrden nämlich im Westen und Nord westen Deutschland» festgesteUt — auSaerechnet an den Orten, die die wenigsten Fvost- und schlneetage haben. Da» liegt an der höheren Feuchtigkeit der Luft in jenen Gegenden, die da» subjektive Kälteempfinden steigert. Im kalten Osten wird tatsächlich weniger geheizt al» im milden Westen, Die alten MtterungSchvoniken halten sich bei ihren Nevickiten regelmäßig an die ersten und die lebten Fröste. Ti« erzählen ». B. Von einem kräftigen Nachtfrost am SO. August 1620 in Leipzig und einem späten Frosttag am 15. Ium 1913. Nehmen wir an, daß die« die äußersten Termine sind, f» könnte man sagen, daß dec Winter im Höchstfall vom 20. August bi» zum 15. Juni dauern könnte. Nun, das wird im Ernst wohl niemand behaupten wollen. Ein« Antwort auf die Frage nach der normalen Dauer de» WinterS geben un» die beliebten, statistisch errechneten Durchschnittswerte. In der Ebene ist normalerweise erst malig mit Frost und Schnee am 10. November, letztmalig am 10. Avril zu reck men. Ein richtiger deutscher Winter hat alio fünf Monate zu dauern. Interessanter als dieser errechnete Normalwinter, den e» ja doch nur auf dem Papier gibt, isi da», wa» un» die alten Chroniken von ganz imgewöhnlicken Witterungs perioden berichten. Eine schreckliche Katastrophe für Europa war der be rühmt« „Große Winter"' de» JahreS 1607/8. Er letzte am 21. 12. 1607 ein und endete erst im Juni 1608. Sämtlich« Flüsse, Seen und Meere Europas waren zugefroren, Die Lübecker fuhren mit Schnitten nach Kopenhagen, Spanien und Italien, lagen monatelang unter tiefer Schmeedecke. Die Vögel und alles Wild starben auS, die Kälte war so grauenhaft, daß Tau'ende von Menschen und Tiaren in den Häulern erfroren. AlS Kuriosum mcldet die Histone, daß König Heinrich IV. eine- Morgens mit gefrorenem Bart erwachte. Aelmlicke fürchterliche Kälteeindrüche wiederholen sich durchschnittlich alle hundert Jalire. 1795 griff der Winter auf originelle Weise in die Weltgeschichte ein. Französische Armeen maricksieNen über die Nordsee in Holland ein und mochten e» ohne Widerstand zur „Bataviicken Republik". Die mäcktige holländisch« Kriegsflotte aber saß eingefroren bet Terel im EiS und wurde von den Franzoten in fctmei- diger Kavallerie-Attocte erobert . . . Aber e» gab auch Jalire, in denen der Winter einfach auSftel. Im Dezember 1185 brüteten die Vögel. Die Obst bäume blühten im Januar, im Februar trugen sie Früchte, Ende Ntai war Kornernte, im August Weinlete. Hundert Jahve später, tm Jahre 1299, wiederholte sich der Vor gang. Die Obsternte fiel in den Februar und sie wieder holt« stch im Lauf de- Sommers, so daß in diesem sonder bare« Jahr zweimal geerntet wurde. Derart extreme Erscheinungen wiederholen sich in größeren Zeitabständen immer wieder. ES ist gar nicht auSgeichtkossen, daß auch wir einmal solche Scitensprünge der Natur «Neben. Wünschen wollen wir eS lieber nicht. MMter mr »er vimlskM«l. AttW «MN, »kWWMWglN kn VE» WewMmt. * Glauchau. Der Gauobmann de» NSLB. Sachsen, Arthur Göpsert, Dresden, wurde vom Staat-Minister Han» Gchemm, München, zum Reichöbevollmäcbttgten ber Deut schen SrziehunaSsront berufen. Gleichzeitig erfolgte bi« Er- nennung des StabSlciterS Schulrat Geyer, Glauchau, zum stellvertretenden Gauobmann deS NSLB. Sachsen, zum StadSleiter deS NSLB. Sachse« wurde brr GaugeschäftS- führer Dr. Jürschk«, Dresden, bestellt. M MÄIIlWMWkklM kNIIsei. ff Dresden. Da» sächsische BolkSbildungSminifteriam hat di« Obrrstudienbtrektoren Dr. Fränkel fDeutsche Ober- schule für Mädchen für Leipztg-Connewitzf und Schmid« (Deutsche Oberschule mit Realschnlzug zu Frankenbergf zur Bearbeitung non Angelegenheiten de» höheren Schulwesen» vom 11. Dezember d I. ab in» Ministerium abgeordnet. Sie fsihren während dieser Tätigkeit die Dteustbezeichnung „OberregterungSrat". Mk UM »«nett ei» .Mllikk- MU? Frdtt« von August dis Juni. — Na» -t« Chronik erzählt. Von Dr. Walter Ehrhardt. In jedem Jahr wiederholt lick, ein große» Rätselraten. Wie wird der Winter werden? Nickit nur die Meteorologen zerbrechen sich den Kopf: e» gibt kaum einen Menschen, der nickit irgendwie an dieser Frage interessiert wäre. Große Industriezweige, die gesamte Landwirtschaft, ein ganze» Heer von Unternehmern, Angestellten nnd Arbeitern sind auf Gedeih und Verderb mit den Witterung-Verhältnissen verbunden. Das hervorstechendste Merkmal des typisch deutschen Winter- ist »eine Unbeständigkeit. Kaum ein andere» Land zeigt so große Unterschöbe in Bezug aus Beginn und Ende de» Winterwetter», durchschnittliche Temperaturen und Sckmeemenge. Die Launen de» gestrengen Herrn sind un berechenbar. Daran liegt es auch, daß man bei un» bäum »Wei gleichlautend« Ansichten darüber hören kann, wie «in „richtiger", normaler Winter beschaffen sein müsse. Alte Leute, die die ungewöhnliche Kälte Periode von 1870 di» 1895 miterlebt haben, erklären oft, daß e» rickMge Winter überhaupt nbchlt mehr gebe. Am bequemsten ist die Necklnung de» Kalender«, wonach der Winter vom 22. Dezember bis zum 21. März dauert. Leider ist «E der» Winter »A «tztzt M «vWlgB illtal Ma- Ei« Schrank steht in der Vorratskammer. In Reih und Glied, sauber geordnet, führen hier zwei Dutzend Konser vengläser «in beschauliche» Dasein. Sie tragen weiße Häub chen «nd am Hals« rot« Gummiringe, darunter beschriebene Zettel. Do von Zeit zu Zeit entsteht ein merkwürdiges Gerann« in der gläsernen Versammlung. Ta wispern die Erdbeeren von ihrer schönen Heimat im Gartenbeet. Schwarzbeeren un- Preißelveeren erzählen von moosigem Walbboden «nd von jubelnden Kinderstimmen, die zurzeit der Walbbeeren» ernt« durch den Wald klangen. Stachelbeeren und Johan nisbeeren, Himbeeren und Brombeeren werden nicht müde, sich daran zu erinnern, wie am Tage goldige Bienen und am Abend glühend« Johanni»käferchrn sie nanichwirrten med schillernd« Falter sich in den Büschen niederließen. Die Kirschen träumen von ihrer Kindheit in lustiger Höh«. Zwetschgen. Aepfel und Birnen wissen «in Lied zu singen von bem Kampf, den sie zu führen batten mit rauhen Winden und langer Dürre. Schon im zarten Blittenalter begann diese» Sich-zur-Webr-setzen gegen feindliche Clement«. Da hatte «S der dicke Kürbis schon bester. Cr legte sich ganz einfach platt auf den Boden und mästete sich zu einem stattlichen Gewicht empor, bis auch sein« Zeit für da» Kon servenglas erfüllt war. Der stolz« Pfirsich hat nicht» von seiner Eitelkeit «in- gebüßt. Cr denkt gern zurück an di« Ausrufe de» Ent zücken», die seine schöne Figur und seine zarten Farven bei jung und alt auslösten. So klingt auS jedem Glas ein anderer Ton. Der Inhalt aber all der Gläser ist aufgespeicherte Kratt und Würz« de» Sommer», ist kristallisierter Sonnenschein. Zärtlich« glei ten meine Hände über diese köstlichen Früchte von Baum und Strauch, an denen wir nn» noch erfreuen und laben, wenn längst Frost »nd CIS die segcnspcndcndc Erde decken. v« Melle m saielsei mk jimei. Die dieSIährige Wintermode steht im Zeichen der «Gor- nituren". Man bat erkannt, wie lustig und kleidsam Schlei fen und Kragen sind, mit denen man der Garderobe vom letzten Jahr etn fast neues und moderne» Ansehen ver leihen kann. Am Tage tragen die Damen die beliebt« Künstlerschletfe, entweder stets gebunden als riesigen Schmet terling oder auch lose, etn wenig salopp flatternd. Einfar big, qepunktet, kariert bient eine solche Schleife ieber H«m- denvluse oder schlichten Weste zur Zierde: dem hochgeschlos sene« Wollkleid, mag e» auch noch so einfach sein, verleibt sie einen gewissen Schick. Durch ihre Größe läßt sie die Schul ter breiter, Hstst« nnd Taille dagegen schmaler erscheinen und trägt so dazu Set, di« gegenwärtig moderne „Silhouette* der Frau z« verleihen. Di« reichere Garnitur des Abend- kleides erweckt Erinnerungen an die Zeit unserer Groß mütter, und die dnttiaen Tütt-Sn'k.m und "^astmodeNe klinge» mit ihren rückwärts in der Taille gebundenen brei ten Schleifen geradezu an die gemütliche Jdullik der Bieder meierzeit an. Die bis zum Boden reichenden oder gar schleppenden Enden machen groß und schlank, verleiben ber Figur einen anmutigen Schwung. Die Wahl des Kragen läßt in diesem Winter bem persönlichen Geschmack einen be sonder» weiten Spielraum. Da siebt man neben dein flot ten Bubi-Kragen für Sportkletd nnd Pullover den breiten Schukterkvagen für Nachmittag und Abend nnd ebenso hän- siq di« schmale weiße Halsbinde oder den kleinen SteKkragcn. Wer den etwas weiteren spitzen oder runden Ausschnitt liebt, wird da» leicht gekältete Dreiecktuch oder baS wieder z« Ehren gekommene Fichn vvrziehen: beides steht immer weich «nd schmeichelnd zu Gesicht. Also Kne große An»- wähl hübscher Dinge — wie man sieht. Doch muß man bet -er Fülle -e» Gebotenen stet» darauf achten, daß Schletfen- unb Kragenform mit dem Charakter der Toilette und bem LH» der Trägerin auch wirklich harmonieren.
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