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Riesaer Tageblatt und Anzeiger lElbeblatt mü Anzeiger). Pomch-«-».-- Lageblatt Riesa. v V ' < s Dresden 15S0. Fernruf Nr. »0. Dar Riesaer Lageblatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtthauptmannschast Girokafs« Postfach Nr. K2. Großenhain, d-r Finanzamt« Riesa und des Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. Riesa Nr. 52. 284. Mittwoch, 6. Dezember 1S8S, abends. 86. Aakra. Das Riesaer Tageblatt erschrtttt setze» La« ^end« Uhr mit »«»«ahn»« der Som- und Festtag«. BeznpStzret», gegen voranSzahbmg. für «tuen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 einschü Postgebühr lohn» ZustellungSoebühr). Für den Fall de« Eintreten« von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhn« und Materialienpreis» behalten wir un» da» Recht der Preis- erhöhung und Nachfordrrung vor. Anzeigen für di» Nummer de« Ausgabetages sind bi« 2 Uhr vormittag« auszugcben und im voran« zu bezahlen; «ine Gewähr für dar Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätze» wird nicht übernommen. Grundpreis für di« SS nun breit«, » nun hohe Erundschrist-Zeil« (S Silben) 25 Gold-Pfennig«; di« 82 mm breit« Reklamezeil« 100 Gold-Pfennig«; z«itraub«nder und »»bellarischer Satz 50*/, Auslchlag. F«st« Taris«. Bewilligter Rabatt erlischt, wen» der Betrag verfällt, durch Klag« «ingezogen werd«» muß od«r d«r Auftraggeber in Kontur« gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Rirsa. Achttägig« llnt«rhaltung«beilag, .Erzähl«» an der Elb«*. — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebe« der Druckerei, oer Lieferanten oder der Besörd«rung«einrichtungrn — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezug«preise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: G««ttzeftrabe ütz. Verantwortlich sür Redaktion: Heinrich Uhlemann. Riesa; für Anzeigen««»: Wilhelm Dittrich, Rt«sa. Italiens Ultimatum an Genf. Italien fordert grundlegende VöllerlnmdSrelormen. Wettere Mitgliedschaft Italiens davon abhängig. * Rom. Nach einer sehr langen Beratung, die von 10 Uhr abends bis gegen 2 Uhr morgens dauerte, hat der Große Faschistische Rat zum dritten und vierten Punkt seiner Tagesordnung, die das Verhältnis Italiens zum Völkerbund und die Kriegsschulden an Amerika betrafen, folgende Entschließungen gefaßt: Ter Große Faschistische Rat beschließt nach Besprechung der Lage, daS weitere Verbleiben Italiens im Völkerbunv von einer grundlegenden sradikaleuf Reform dieses Orga nismus abhängig zu machen, die in kürzester Frist zu voll- ziehen ist, und dem Völkerbund in seinem Aufbau, tn seiner Funktion und in seinen Zielen zu betrefsen bat. Zur KriegSschuldensrage erklärt der Große Faschistische Rat, daß Italien angesichts des neuen Termins vom 15. Dezember als Zeickren seines gute» Willens eine Million Dollar zahlen wird in der Erwartung, daß die endgültige Regelung dieses Soll- und Sabeu-KontoS, daS aus dem Kriege stammt, abschlicßen wird. Zum Punkt 2 der Tagesordnung, der das neue Gesetz über die Korporationen betrifft, brachte Balbo eine Ent- schlteßung ein, die dem Duce das votie Vertrauen auS- fvricht und das italienische Volk aussortzert, g» der sozialen Umsormnnq mitznarbeiten. Berlin. iFnnkfprnch.) Ter Beschluß des Faschistischen Großen Rates, des obersten politischen Organs oeS faschisti schen Regime-, über daS Verhältnis Italien» zum Völker bund bestätigt die Erwartungen, die sich in den letzten Wochen aus der Hattnna der italienischen Prelle entnehmen l eßen Nach Rußland, Amerika, Japan und Deutschland hat sich nunmehr als Großmacht Italien vom Völkerbund distanziert, allerdings nicht durch seinen formellen Austritt, sondern durch die Forderungen nach einem völligen Umbau der Genfer Institution. Indem Italien seine weitere Mit ¬ gliedschaft von der baldigsten Durchführung dieser Reform der Verfassung und der Ziele abhängig macht, richtet e» an Gens ein Ultimatum, daS aus alle Fälle das Ende de» Völkerbundes, so wie er jetzt ist, bedeutet, denn ohne die weitere Mitarbeit Italiens würbe dieser Punkt zu einer ausschließlich englisch-französischen Interessengemeinschaft, in der die anderen Mitglieder nur eine Zuschauerrolle zu spielen hätten, herabsinken. Dem italienisch«« Reform« Programm liegt demgegenüber der Gedanke einer Arbeit», geoieinschast aller Großmächte zugrunde. Tas schließt aber aus, daß der neue Völkerbund wieder mit bestimmten poli tischen Tendenzen und Frtebensdtktaten tn Zusammenhang gebracht und zum Instrument ihrer Aufrechterhaltung ge macht wird. Teshalb verlangt Italien seine Loslösung vom Versailler Vertrag und den anderen RachkriegSverträgeu. Die neue Gemeinschaft müßte also ans einer objektiv«« und nentralen Grundlage ausgebaut werde«, »i« sie »um Bei spiel im Kclloggpakt angedeutet ist. Sine großzügiger« poli tische Linie würde auch, wie mau tn Italien fett langem richtig erkannt hat, ei» einfacheres und schnelleres Ber, sahreu ermögliche». Ter Wortlaut der Ausführungen Mussolinis über diese Reform liegt noch nicht vor, doch läßt sich schon au» -en Beschlüssen de» großen Rates entnehmen, daß es sich sür Italien im wesentliche» »m eine Srwetterang des Vtermächtepaktes I« das Universelle handelt. SS wird nicht auSbleibrn, daß die gleichen Widerstände bei den jenigen Staaten hervortreten, die bereit» durch den Vier- mächtcpakt ihre Interellen gefährdet sahen. Aber auch diese Länder werden sich allmählich damit abfinden müllen, baß der Völkerbund mit seiner auf die Wünsche der Sieger staaten zngeschnittenen Verfassung und Zielsetzung nur ein« NebergangSerscheinung sein konnte und schon jetzt praktisch der Vergangenheit angehört. Endgültiges Gesamtergebnis in Spanien. MMe Woge mi Oki Mlirim. >s Madrid. Ter spanische Innenminister hat fol gendes Gesamtergebnis der beiden Wahlgänge vom ib. November und 8. Dezember sür die Zusammensetzung deö neuen Landtage» bekanntgegeben: RechtSgruppe; ' Volksaktion tzj Agrarier tz» Baskische Nationalisten 14 Traditionalisten u. Monarchisten 41 Zusammen 1S7 Verschiedene 2 Zusammen r»7 Vtitte: Radikal« 104 Konservative Republikaner 18 Katalanische Liga 25 Liberale Demokraten tz Fortschrittler Unabhängige Republikaner , Linksgrnppe: Katalanische Linke 12 Orga 2 Radtkalsozialisten 1 Unabhängige Radikalsozialtsten 4 Republikanische Aktion 5 Sozialistische katalanische Union 8 Sozialdemokraten 58 Föderierte 2 Kommunisten 1 Zusammen 2» Tie Gesamtzahl der Abgeordneten tn der neuen Kam mer beträgt 478. ES steht demnach fest, daß die Absage bes spanische« Volkes an den Marxismus endgültig und überwältigend ist. Von dem weiteren Vorgehen ber Rechten, nämlich von der Fortdauer ihrer bisherigen Verbundenheit, wird die poli tische Zukunft de» Landes abhängen. Maßgebend hierfür ist die Notwendigkeit, die Frage der Monarchie zurückzu- stellen, da sonst da» Zusammenarbeiten mit der Mitte, die auf ausdrücklichen Wunsch der beiden stärksten Rechts parteien die Regierung übernehmen soll, unmöglich gemacht wird. Lerronx hat ausdrücklich erklärt, daß er nnr mit Parteien arbeite« werde, die sich zur republikanisch«« GtaatSsorm bekenne«. wendigen kalk- und phoSphorsauren Salze enthalte und darüber hinaus Milchzucker, das hochwertigste Eiweiß usw. S» wirb nun erzielt werden, baß in jeder Schule sowohl Milch wie Kakaomilch angeboten werben. Beide Getränk« sollen in hygienisch einwandfreier Form, nämlich in Fla schen, geliefert werden. Taß die deutschen Mütter die Be deutung de» Schulmilchfrühstücks für ihre Kinder etnsehen, unterliegt sür die zuständigen Stellen keinem Zweifel. Ti« Abgabe der Schulmilch soll ohne wesentliche Nebenkosten so billig wie möglich -urchgelührt werden. Insbesondere wird vorgeschlagen, die Verteilung an die Schüler durch den Hauswart ber Schule ehrendienstltch burchsühren zu lassen Lerfiigeege» der Stibr-ek Sni^härigkest d«r SA. SS nnd SAR Irgendwelchen Klub« verboten Slakmchef Tiöhm verbietet. wie der .völkische Beobach- ter" »elbet. durch «ja« neuertich, Verfügung alle« Aaae- hürtaea der SA. SS «ab SA« bk An««HSr,gkeit P, «rzenb- Ivetchen Klub« od«r ähnlichen Vereinigungen, di« sich nach ber nationalsozialistisch«« Revolution nun anssallenoerweise wird«, gebildet haben in dem offensichtlichen Bestreben, alte poiistsche Beziehungen anfznaehmen nab wachzohaiten. L» widerspricht dem Sinn und Geist der Volksgemein schaft. sich in kleinen Sondergruppen, Vie meist der alten Standesabschließung dienen, abzusondern. Der SÄ-Mann findet di« wahr« und uneigennützige Kameradschaft tn sei ner Einheit und erlebt dort die volkwerdung. Auch ein Bedürfnis nach politischer Belehrung von selten solcher Klubs muff verneint werden. Für diese Aufgabe sind ausschließlich die Gliederungen der NSDAP geschaffen, di» heute weniger denn je «in« Befruchtung von privater Seit« brauchen. Alle dies« Zusammenschlüffe wollen vielfach nur durch „persönliche Beziehungen mühelos erschleichen, was der ehrlich« Kämpser in der Schule der SA hart erwerben muß. Für di« Führer aber sind solch« außerdienstlichen Zugehörig keiten tn vielen Fällen «jn Hemmschuh bei der pflichtmäßigen dienstlichen Entscheidung. Di« Avmeldunq au» den genann ten Klub« and gesellschaftlichen Veretntguagea muß b;, ZI. Vezrmb« 1SZZ vollzogen werden. Vie NettßNetzenmß Der Sv welker erläßt ber LH es de» Stab« soloenb« Bekannt machung über di« Gliedervag der aesamte« SU: Vie gesamte SA gliedert sich in Zukunft gemäß meiner Verfügung vom 6. November 1SZZ tu SA (einschließlich SSj, SA-Bejerv« t und SU-TKferve N. Mit der Führung der SA-Reserve kl habe ich den Oberst a. v. Reinhard brau,- tragt. Vie SA-Reserve N umfaßt im allgemeinen die Ange hörigen über 45 Jahre aller Verbände, wie Syffböuserbund. Offizier«-, Marine- and Kolonialverbänb« and dergleichen. sowÄl beren Aagehärige nicht schon in di« SA oder SA- Reserve I Ungegliedert sind. Bunde»- und VereinVebea and die damit zusammenhängenden Einrichtungen bleibe« nabe- rührt. Vie vorgenannten Bünde, Vereine usw. werden er- such«, baldigst mit dem Führer der SA-Reserv« N, Oberst- Landeosührer Reinhard, Verlia-R. 57, Bülow-Strohe 10Z. in Verbindung zu treten und ihn bei der Aufstellung der SA-Reserv« weitestgehend zu unterstützen. 5«WiiMnW U Lik IkilW WIIiWK. Wie das VDI.-Büro meldet, wird gegenwärtig von den zuständigen Stellen beim Neichskommissariat für die Milchwirtschaft mit tatkräftiger Unterstützung ber Kultus ministerien der deutschen Länder eine großzügige Aktion zur weitesten Einführung des SchnlmilchsrühftttckS tn alle« deutschen Schulen vorbereitet. Man geht dabei von der grundsätzlichen Erwägung anS, daß erwiesen sei, daß die Verabfolgung von Milch an die Schüler nicht nur die Volksgesundheit fördere, sondern auch die Aufnahmebereit- ichast der Schüler stärke und gleichzeitig ein wesentliches vülsamittcl sür die dentschc Landwirtschaft darstellcn würde. Genüsse kleinere Widerstände, die in der Vergangenheit einer breiteren Basis sür das Schulmilchfrttßstück im Wege standen, würden nnn leicht zn überwinden sein. Ma» geht zahlenmäßig davon aus, daß von den etwa 8), Millionen Schülern in ganz Deutschland rd. 1 Million Schaler sttr da» täglich« Schulmilchfrühstack ersaßt werben könnten. Bet Verabfolgung fe eines Viertelliters Milch sttr jeden Schüler würde also ein Tagesbedarf von 250 000 Litern entstehen und — bei 220 Schultagen im Jahr — eine Jahresabnahme von rb. 58 Millionen Litern Milch in Frage kommen. Die in der Praxis beobachteten Widerstände mancher Kinder gegen den regelmäßigen Milchgcnuß ließen sich, wie gleichfalls praktische Feststellungen ergaben, dadurch überwinden, daß ein wesentlicher Teil der Schulmilch, viel leicht die Hälfte, als Kakaomilch geliefert wird. Tabei würde eine weitere volkswirtschaftlich sehr beachtliche Tat sache die sein, daß ein breites Feld für die Verwendung von entrahmter Milch entsteht, die ia für die Kakaomilch vor allem in Frage komme, zumal das Milchlett in diesem Falle durch das Kakaofett ersetzt wird nnd die sogen. Magermilch, die diesen Namen ganz zu Unrecht trage, alle sonstigen Be standteile der Frischmilch enthalte, also ein vollwertiges Nahrungsmittel sei. Es würden also etwa 25 Millionen Liter „Magermilch" bei dieser weitgehenden Durchsetzung des Schulniilchsrühstücks ohne weiteres nnterzubrinaen sein. Gerade für den kindlichen Körper sei die Mitch unbe dingt notwendig, weil sie alle zum Aufbau der Knochen not- Mk W ln S8M». Berlin. (Funkspruch.) Zum Chef de» SS-Stabe» wurde der bisherig« Ehes d«s KührnngSftahes des Reichs. führerS der SS., der SS -Gruppenführer Eeidel-Dtttmarsch^ ernannt. In dieser Eigenschaft sind ihm außer dem Führungüstab das Personal-, Gerichts- und Vermaltnngs- wesen ber SS. unterstellt. Gruppenführer Seibel-Tittmarsch ist Mitglied bc» Reichstages nnd preußischer Staatsrat. Ser Mm aleiier st Serist. * Berlin Reichskanzler Adolf Hitler ist, wie der „Angriff" meldet, am Dienstag morgen mit dem Flugzeug aus München kommend auf dem Flugplatz Staaken gelandet. Trotz mehrfacher Versuche des Flugzeugführers, auf dem Tempclhoscr Feld zu landen, sah er sich gezwungen, wegen der starken Nebellüldnug nach Staaken wefterzufliegen, um dort niederzngehen. o