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»itig«. ^-272. 1. vettage z«m Nies«er Tagedlstt. Dienstag, 21. Novemver 1NS8, adeuvs. 8«. Jahrg. 5 ss M indem e«l reich-, »«ml», ezteten M. ,eL». -r 68«. Itt rte». eis«, er», on«- jnm di, erst- r«h. lten imm M», tte »ei Dellte« tviffe« «Leih. »««««. Ak SM« „WWMN Auf der Steile nach Genf sind sich der englische Außen minister Simon, lein Kontrolleur, eingesetzt von der eng- lilcken Regierung und mit großen Vollmachten verseben, Staatssekretär Eden und der französisckie Außenminister Paul-Boncour nickt einig geworden. Sie fanden del den ersten Verhandlungen und Belprechiungen in Genf nicht den richtigen Don und die erträgliche Form, die angebliche „Einheitsfront" zu repräsentieren, vielmehr sprachen sie gegeneinander und jeder schob dem anderen die Schuld zu, daß es zu einer Gefährdung der Abrüstungskonferenz gekommen lei. Die Erklärung Sir Simon» vom 14. Oktbr-, die den Austritt Deutschlands aus der Abrüstungskonferenz zur Folge hatte, wird jetzt auf England, oder richtiger, da England den Außenminister auch nicht voll decken will, auf Sir Simon abgeschoben. Ihm wird gesagt, es handele sich 'um eine Formulierung, er habe die Verantwortung, daß die Konferenz sich in Schwierigkeiten befände. Paul-Boncour schiebt die Verantwortung auf Sir Simon, weil er gerne weiter verhandeln möckite, selbst verständlich ohne etwa an Konzessionen oder ein Einlenken Frankreichs zu denken. Er bleibt mit seiner Forderung auf Weiterführung der Konferenz aber allein, denn man sieht jetzt allenthalben ein, daß der Karren gründlich ver fahren ist und daß ohne Deutschland keine Abrüstungs verhandlungen zu führen sind. Gewiß, e» war bislang angenehm, die Verhandlungen so zu leiten, daß an Brenn- vunkten die Aktion gegen Deutschland einsetzte und man sich immer hinter die deutsche Ablehnung zurückziehen konnte. So brauchte man selbst keine Abrüstung zu be schließen und immer nur mit der Versicherung aufzuwarten, daß man heilige Begeisterung für den Frieden und die Abrüstung habe. Jetzt, da endlich die Rüstungsmächte unter sich sind, da sie sich gegenseitig bescheinigen konn ten, wie abrüstungSberett sie sind, da sie sich gegenseitig ein Regiment nach dein anderen und eine Kanone nach der anderen abhandeln konnten, wissen sie nicht so recht, was sie ohne Deutschland machen sollen. Deutschland mag wohl ein großer Faktor sein, aber im Gesichte der Genfer Bestrebungen muß dieleS Vermissen Deutschland» anders gewertet werden. Man braucht Deutschland, um weiter das Verstecklpiel fortzusetzen. Wahrscheinlich wird eS zu einer längere» Vertagung der Abrüstungskonferenz kommen, da andere Mächte, dir dte Mitwirkung Deutschlands ehrlicher werten, weil ihre vlbrüstungsgeneigtheit ohne Zweifel steht, den Einwand erheben, daß di« neue Situation ein Rnmvfparlament ohne Bedeutung geickasfen habe. Man schaut fragend nach Rom, weil von dort die Hilfe erwartet wird, weil man annjmmt, daß Mussolini, sich entschließt, über eine Vjermächtrkon- fevenz Deutschland wieder an den Verhandlungstisch zu bringen. Elle diele Entscheidung gefallen ist, verlohnt sich aber Genf to zu sehen, wie eS ist, verlohnt fickt die Gegensätze herauSzustellen, di« innerhalb der bisher so gepriesenen Einheitsfront vorhanden sind. Vor allem ver lohnt such festznstellen, daß keine Macht die Elerantwor- tung tragen möchte. Und das ist das Wesentliche. Alle haben sie ja die Verantwortung immer Deutschland auf gebürdet, jetzt, da sie die gerade Linie zeigen und konse- auent lein sollen, überhäufen sie sich Mit Vorwürfen und rücken voneinander ab. Der deutsch« iltücktritt muß dock, wie eine Bombe gewirkt haben — das erkennt man heute bei der Unbeholfenheit der großen (Genfer Politiker. Sie müllen dock, geglaubt haben, daß sich Deutschland alles bieten lasse. höhere Ardeitrloßskeit ia Vetzerrei» wie amtlich mitgeteitt wird, wurden in Oesterreich Mitte November 287 ZS1 unterstützt« Arbeitslose gezählt. Da, lst ein« Zunahme um rund SSOO Personen in etwa vierzehn lagen. Vie große Zahl der nichtunterstützten Arbeitslosen vird ln deu amtlichen Berichten nicht angegeben. Oefierreichischer Gauleiter »m Konzentrationslager Nach fünfmonatiger Haft und Untersuchng muhte da« Hochverrat, verfahren gegen den ehemaliaen Gau- leiter und Landesrat der NSDAP in Niederosterreich, Hauptmann a. D. Leopold, «ing «st «l lt werden. Di« unter derselben Beschuldigung gleichzeitig mit Hauptmann Leopold verhafteten fünf nationalsozialistischen Abgeordne ten Niederösterreich, waren vor zwei Wochen auf freien Fuß gesetzt worden. Hauptmann Leopold ist jetzt au» der Untersuchnugshaft in da» Konzentrationslager Wellersdorf gebracht worden. Um die Vertagung in Genf. Sire Soichersdriichmgrkmferem? Man versichert in Kreisen der Genfer Delega tionen, daß di« Dienstagverhandlunaen der vier Mächte mit Henderson lediglich der formellen Vorbereitung der Büro sitzung vom Mittwochnachmittag dienen sollen. Ueber die Tatsache einer Vertagung des Hauptaurschusses der Abrü stungskonferenz auf Mitte Januar, allo nach der Januar tagung des Völkerbundsrates, soll man jedoch einer Meinung sein. Den weiteren Gang der diplomatischen Aktion in bezuo auf das Abrüstungsproolem denkt man sich in Form von diplomatischen Besprechungen zwischen den Kabinetten der verschiedenen Mächte. Auf englischer und italienischer Geste wird ausdrücklich der Wunsch hinzugefügt, daß auch Berlin daran beteiligt sein möge. Diese Besprechung würde, so heißt es, den Boden vorberesten für «ine etwa im Laus« des De zember einzuberufenden Konferenz. E» ist wohl verfrüht, über den genauen Zeitpunkt und den Ort dieser Konferenz Vermutungen anzustellen, jedoch scheint festzustehen, daß sie außerhalb Genfs stattfinden wird. Der Romreise de, Generalsekretär, d«, Völkerbundes, Avenol, zum vegrädnl, Scialoja, wird tu Ronfereazkreisen große Bedeutung belgemesien. Gerüchte wollen wissen, daß da, Begräbni« Scialoja, dem Generalsekretär Gelegenheit biete, feine« Aufenthalt ln Rom zu Besprechungen zu be nutze«, die sich ohne Zweifel um die au» Rom laut gewor dene Tendenz eine» eventuellen Au, tritt Italien, au, dem Völkerbund drehen werden. )l Genf. Am Ende der gestrigen Verhandlungen der Vertreter der vier Mächte mit d«m Konserenzpräsideutr« Henderson wurde folgende« Kommunion» ausgegrben: „Der Präsident der Abrüstungskonferenz hat, nachdem « sein« gestrigen Beratungen weitergeführt hat, beschlossen, da« Büro d«r Konserenz für Mittwoch nachmittag ein-«»«» rufen." Ueber den Gang der Verhandlungen ist bi» jetzt noch nicht» bekannt geworden. Die Besprechungen solle« sich um die Frage der Vertagung de« Hanptausschufle» der Konfe- renz gedreht haben. Es verlautete, daß von einer Vertagung bi« Mitte Januar dte Rede sein soll. * Vas vrMiMl «er MrWWlmlemu «Will« za MtMch eladenisea. * Genf. Ueber die zweite Mächtebesprechung, die in der Prtvatvilla de» Generalsekretärs des Völkerbundes, La Pelouse, am Montag stattfand, wirb lediglich «ine kurze amtliche Verlautbarung veröffentlicht, wonach die Be sprechung am Dienstag iveiter fortgesetzt wird. Das Präst« dinm d«r Abrüstungskonferenz ist, wie zu erwarten war, zu Mittwoch amtlich einbernsen worden. An der Sitzung nahmen unter dem Vorsitz Hendersons wiederum die eng lischen und französischen Außenminister, Soragna und Benesch teil. Eine Einigung ist nicht zustande gekommen. Ke« Mittel m Artzeitrtzeschgjßm« Der Kreditausschub der Deutschen Rentenbankkredit anstalt hat wieder Ärbeitsbeschaffungsdarlehen von rund 5,6 Million«« RM bewilligt, davon annähernd eine Million für Siedlungszwecke in Pommern. Jür Arbeiten im Akelstout Sachse« wurde« «rneut 8S0 066 RRl berettgesteüt. stwa bie Hälfte b«, für Lachs« bewilligen Betsage» wird für di« Regvlienmg derAwickaaervlalb« lwrwendet w«den. An sonstigen größeren Arbeiten ist die Förderung der äWvr- kultivierung im Regierungsbezirk Aurich und die Wilde- Biese-Regulierung im Kreis Salzwedel zu nennen. Für beide Vorhaben wurden Darlehen von je 200 000 RM bewilligt. IM II «k WkklUÜ. Der Reichsführer des WinterhNfswerkes, Hllgenfekdt, richtet an die Hitlerjugend folgenden Dank: Deutsche Jungen, deutsche Mädchen! Ihr seid am ver gangenen Sonntag in unermüdlichem Fleiß für da, grobe Werk der Deutschen Winterhilfe in den Kampf gegen Hunger und Kälte gezogen. Ihr habt vom frühen Morgen bi, zum späten Abend der Kälte zum Trotz ausgehalten mit einer Begeisterung, für die ich Euch ganz besonder, dank«. Durch Euren Einsatz ist für Millionen bedürftiger deutscher Volks genossen Brot und Wärm« erkämpft worden, und Ihr habt damit um da» ganze deutsch« Volk da» Band der Opferge- meinschast geschlungen. Me ME Wim i« MklslWMMsWN llk I« «MUjkl. Berlin. lFunkspruch.l Der Unterinch«ng»an»sch»ch für do» Bankweseu trat beute zu seiner erste« »ssentltche« Sitzung zusammen. Reichsbankpräsident Dr. Schacht sagte in seiner Begrüßungsansprache, daß wir in einem Wirt- schaftSsnstem leben daS nicht nur auf Theorien aufgebaut sei. sondern historisch entstanden sei und «ine große Tradition in sich schließe. DaS Kapital als solches spiele in jeder Wirt- schäft eine Rolle. Eine ganz besonder- große Roll« falle ihm aber in einer so komplizierten Wirtschaft wie der unsrigen zu. Das Leihkapital sei etwas an sich Nützliches; diej«uig«u, di« sich mit der Bermittbug und Beschaffung d«S Kapitals befasse«, nämlich bie Banke«, bildete» eine nützlich« Si«. richtung. Dr. Schacht hob sodann den Unterschied zwischen den Begriffen Geld und Kapital hervor, die nickt mitein ander verwechselt werden dürften. Durch Vermehrung des Geldes könne nickt do» Kapital vermehrt werden. Kapital könne »nr erarbeitet »nd erspart »erde« Da» Kapital set nicht der Geldzweck, sondern hab« der Volkswirtschaft »» dienen. Die Moral des Schuldners sei in den letzten Jahren hier und da mindesten» ebenso angreifbar gewesen wie bi« Moral de» Gläubiger». Dte gesetzlichen Grundlagen für di« Gläubiger- «ud Schäüdnermoral müßten wieder hergestellt werbe«. Der Bankenausschuß werde sich zunächst mit dem Problem de- privaten Banksatzes beschäftigen. Man hab« viel davon gesprochen, daß eine Verstaatlichung de- Bank- wesen» durchgreisen müsse und daß dadurch dte Fehler, dl« entstanden seien, gemindert werden könnten. Deshalb werd« an die Gpise der Erörterungen bie Frage der Berftaat» lichung des Bankwesen» gestellt. Müdere elrümrMIiW lSr AleaMer. vd». Berlin. Der Reich«sinan»minifter bat ssir dir Krira«brschSdigten. Zivilbeichädigten «nd Kriraerwitwen »ine Sonderregel»« kür de» Steuernd»«, vom Arbeit», loh« verkSgt. Danach ist von den Finanzämtern erwerb?- tätiaen Kriegsbeschädigten, di« rentenberechtigt sind und bei denen di« Minder««« der Erwerb«käblgk,it mindesten« 25 ». H. beträgt, auf Antrag mit Rücksicht ans ibre beson. deren wirtschaftliche« Berbältniffe und di« ibnen erwachsen- den böbrren Werbunglkostrn und Sonderleistunarn eine Erhöh««« de» aesetzlichrn Aenerfreien Lohnbetraae« «nd der vauschsähe für Werbunggkosie« und Eanderleisinngen, also de» Gesamtbeträge» »»» 100 RM. monatlich, um de« Hunderisatz der Minderung der Erw«rb»fäbiak«it zu,«- billigen. Daber hat da« Finanzamt ». v einem Beschädigten mü «in» Minderung der Srwerbgsäbigkei» von 80 v. v. «in« Erhöhung de« steuerfreien Lohnbetraae« von 100 RM. Monatlich um SO v. H. zu gewähren, fddaß 130 RM. monat lich steuerfrei hieben. DK Srhöhm»»« baden die Finanz- ämter auf den Sleurrkarirn »um «»«druck zu bringen und ohne näher« Darlegung dar die Erhöhung im Einzelnen rechtfertigenden verhältniß, zu gewähre«, wenn der Grad der Minderung der ErmerbSsäbigkeit »urch Vorlegung des letzten Rentenbescheid«« oder durch «i«e sonstig« amtliche Bescheinigung nachoewiesen wird. Den vesoudrrbeiten dr ein»,inen Falle« kann da« Finanzamt durch «inen ent sprechenden Zuschlag Rechnung trage«. E» handelt sich bei dieser Regelung um di« Wiederholung einer bereit« seit einigen Jahren geübten Braxi«. kinVöfS-einVer§-10<X)v Zcstiuß äa» P^I^uuckvidmu: 40. Oar. stzZZ» siorckaen 5i» cti» öaeiingungan uneaea» e»n- »ationallan Waiknacstkpeairausqad« d«i lstwm Tigaratzanddnckiae octar ckirai« iroi ckne 8o>- gaeia-Tigawstm»sat>nß, Orarckan-ch^ l, schall«», steuar 5tr»h« 1. kür'»»»! Var atnar iVcxAe» Fadan wir <§»« Fratza >ulF»rl»»pr»irHU«,«krDldDN dastoank. k» ALukan »lck 61« Sln»an6uaFDn van wardan6«n Vanan kür 6l« vvatt da, rükm^ LlFDraNa vvi.v^iri^ rpoiri sv, psg. vasHklloa K»u<A«r k»t»«n rickki- ark»nak. 6>a luloarlD van j«kar «Ina varrÜFlicka uncl immar FÜNIga I6aa In Ikrar 7adastvar»rvDttunF Kak. 51a kallft: WrlleAstal, 6ar Quoll«!,I kr Irl kln6arlal«k,. Air «ln« so 1td»rraFan6a Ilggeatk» «Inan Var» ru kinctan, 6ar «ln,a<A. «dar ward«n6 ««In «all. FulgarlD-KDuekar un6 Qu»Il4ä,5'k»ucH«r »In«! aln S«geiA. varum u,lr6 1a6ar FulFarlaeKDucAar ourA 6sn rir^ttFDn Qa6»nkan la »alnan Var» IsFan.